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Daisuki Onii-chan

NorwayxIceland
von

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Die Ankunft

Es war ein sonniger Sonntagmorgen. Ich wurde von den Sonnenstrahlen sanft geweckt. Ich hatte ein wunderbares Gefühl, wie ich es an einem ruhigen Sonntag gewohnt war. Am liebsten wäre ich liegen geblieben, hätte Mr. Puffin nicht nach seinem Frühstück geschrien. Also stand ich langsam auf und holte das spezielle Mr.Puffin-Superfutter. Nachdem ich meinen hungrigen Vogel gefüttert hatte, ging ich auf den Balkon und wollte gerade einen Tee genießen. Der sollte gut gegen meine Dauererkältung sein. Doch plötzlich fiel mein Blick auf das heutige Kalenderblatt: 12.05! Heute war der Tag meines Abflugs nach Deutschland. Das hatte ich völlig vergessen. Blitzartig war meine gute Laune verschwunden. Für heute hatte ich bereits den Wecker gestellt. Dieser hatte auch geklingelt, aber ich wollte mich noch fünf Minuten ausruhen. Aus diesen fünf Minuten wurden dann irgendwie zwei Stunden. „So leicht kann man verschlafen!“, dachte ich. Schnell schlang ich mein Frühstück herunter und zog mich an. Zum Glück hatte ich meine beiden Koffer schon vor drei Tagen gepackt und musste nur noch die letzten Dinge in meinen Rucksack stopfen. Danach schnappte ich mir die Koffer, zog mir schnell eine Jacke und Schuhe über und ging los. Mr. Puffin saß bei mir auf der Schulter. Zügig rannte ich zu meinem Auto und fuhr zum Flughafen. Dort parkte ich mein Auto und betrat das Flughafengebäude. Dort herrschte viel Trubel, da zurzeit eine internationale Messe in meinem Land stattfand, zu der Menschen aus vielen verschiedenen Ländern dieser Welt anreisten. Ich warf einen Blick auf die Anzeigetafel. Mein Flug startete bald. Darum passierte ich schnell die Sicherheitskontrolle. Leider gab es ein paar Schwierigkeiten mit meinem Papageientaucher, doch irgendwie durfte er dann doch noch mitfliegen. Was wäre die ganze Reise bloß ohne mein liebes Haustier gewesen? Ich hätte es höchstwahrscheinlich gar nicht überlebt.
 

Zehn Minuten später startete mein Flieger. An Bord begrüßte mich eine hübsche Stewardess, dann suchte ich meinen Sitzplatz auf und nahm mir eine Zeitschrift zum lesen. Ich hatte jedoch keine Ahnung, wie langweilig dieser Flug werden würde. Immer gab es nur das gleiche zu sehen: Wolken, blauer Himmel, der Flügel meines Flugzeuges... Und dann waren da noch die anderen Leute. Hinter mir saßen Italiener, die einen furchtbaren Lärm machten. Und vor mir saß eine ganze Gruppe betrunkener Russen, die nur rumgrölten. Gegenüber, in einer anderen Sitzreihen waren ein Amerikaner und ein Österreicher. Sie gehörten anscheinend nicht zusammen. Der Amerikaner sang andauernd patriotische Lieder über Superhelden und Aliens, darum wurde Österreicher immer wieder wütend und schimpfe so laut, dass es das gesamte Flugzeug hören konnte. Ich konnte also noch nicht einmal etwas schlafen. Alle machten viel zu großen Lärm. Der einzige leise war der Japaner neben mir, doch der war vielleicht schon wieder etwas zu leise für mich.
 

Nach einer langen Zeit, so schien es mir auf jeden Fall, landeten wir. Ich verließ das Flugzeug und betrat den Flughafen. Dort holte ich meine Koffer ab. „Hey, Island! Schön dich wieder zu sehen!“ Eine bekannte Stimme überraschte mich. Ich drehte mich um. Hinter mir stand Dänemark. „Wie geht es dir?“, fragte er. Ich antwortete: „ Gut.“ Dabei schaute ich ziemlich genervt aus. Natürlich hatte ich vor, mir von meiner schlechten Laune nichts anmerken zu lassen. Aber irgendwie fiel es mir dann doch sehr schwer, alles zu unterdrücken. „Komm mit nach draußen, dort warten schon die anderen auf uns“, sagte Dänemark. Ich folgte ihm nach draußen. Dort standen tatsächlich die anderen Skandinavier. „Hallo! Hallo!“, Finnland umarmte mich. Dabei hätte er mich beinahe erdrückt. Dann begrüßte mich Schweden: „Hallo Island, schön, dass du da bist“. Als letztes begrüßte mich Norwegen, mein großer Bruder. „Guten Tag“. Er schüttelte mir die Hand. Ich warf ihm dabei nur einen grimmigen Blick zu.

„Kommt Leute, dort wartet der Taxifahrer schon auf uns“, sagte Dänemark. Also brachten wir fünf unser Gepäck in den Kofferraum und setzten uns ins Taxi. „Wo geht’s hin?“, fragte uns der Fahrer. „In die Teddy-Bär-Grundschule“, antwortete Dänemark. Er hatte dieses Treffen organisiert.

Nach einer halben Stunde Fahrt erreichten wir ein großes Gebäude. Vor ihm war ein großer Hof, auf dem viele kleine Kinder spielten. Die Fenster des Gebäudes waren bunt bemalt und beklebt. Innen,im Gebäude, schienen viele Flaggen zu hängen, doch ich konnte nur ein paar erkennen. „Ihr seid dann wohl die nordischen Fünf, oder?“. Deutschland kam aus dem Gebäude. Er sah nicht besonders sympathisch aus. Sein Blick, sein Auftreten, sein Tonfall. Aber wahrscheinlich war er immer so. „Herzlich Willkommen auf der Teddy-Bär-Grundschule! Als erstes werde ich die Regeln für euch aufstellen, an die ihr euch zu halten habt, Verstanden?“ Alle nickten. Deutschland fuhr fort: „Erstens: Alkohol und Drogen sind strengstens verboten! Durch den Konsum dieser Produkte können erhebliche Schäden an euren Körper entstehen. Ihr werdet süchtig, gleichzeitig zerstören diese Suchtmittel euren Körper und euren Verstand! Außerdem wäre es eine Schande, wenn Drogen oder ähnliche Suchtmittel mit kleinen Kindern in Kontakt kommen würden. Zweitens: Geraucht wird nur draußen, haben wir uns da verstanden?“ „A-Aber ich rauche doch gar nicht“, stotterte Finnland. Schweden rempelte ihn an. Er sollte Deutschland lieber zuhören. „Und drittens: Nur Norwegen ist der Zugang zur Küche der Cafeteria erlaubt. Allen anderen ist der Zutritt strengstens verboten! Ich sehe es nicht ein, dass irgendjemand meine Küche beschmutzt, darum darf sich nur maximal eine Person in diesem Raum aufhalten. Da ich euren Freund und Bruder Norwegen in der Hinsicht sehr vertraue, erteile ich ihm die Erlaubnis, die Küche zu betreten.“ Deutschland warf einen Blick auf Mr. Puffin. „Zum Thema Haustiere: Sie sind erlaubt, aber sobald eines eurer Haustiere irgendetwas zerstört oder ähnliche unanständige Sachen anstellt, fliegen alle Fünf von euch raus! Katzen sind übrigens komplett untersagt.“ „Dieser Deutschland stellt ja Ansprüche“, dachte ich mir. Doch Deutschland redete weiter: „Ansonsten wünsche ich euch noch einen angenehmen Aufenthalt auf der Teddy-Bär-Grundschule, die nach dem langjährigen Oberbürgermeister unserer Stadt, Theodor, genannt, Teddy, Bär, benannt wurde. Für die Schüler dieser Schule werden morgen die Ferien beginnen. Ihr dürft euch dann auf dem gesamten Schulgelände aufhalten. Geschlafen wird trotzdem nur in der Turnhalle. Falls ihr Fragen oder Beschwerden haben solltet, wendet euch bitte an den Hausmeister. Er ist von 5:00 Uhr morgens bis 22:00 Uhr für euch erreichbar. Jedoch solltet ihr euch nicht zu sehr auf seine Deutschkenntnisse verlassen, denn der Hausmeister stammt aus Rumänien“. „Ist er denn auch ein Land, so wie ich und du?“, fragte Finnland. Deutschland nickte. „Ich werde vielleicht ab und zu mal bei euch vorbeischauen um zu sehen, ob alles in Ordnung ist und ihr euch auch an alle Regeln haltet“, sagte er und verließ das Schulgelände. In dem Moment klingelte es auch zum Schulschluss und die kleinen Kinder rannte alle vergnügt aus dem Gebäude. Endlich hatten für sie die Ferien angefangen. Sie schienen sich alle sehr zu freuen. „Nun“, sagte Dänemark. „Wir alle kennen diese Schule ja schon von den Bildern und Plänen aus dem Internet, oder?“ Ich sah ihn entsetzt an. Mir kam der Gedanke, dass die anderen Vier schon wieder alles hinter meinen Rücken geplant hatten. „Nein, ihr habt mir nichts von der Internetseite erzählt“, sagte ich schließlich. Dänemark schaute mich an. „Wirklich nicht?“ Darauf mischte sich Schweden ein: „Island, wie wäre es denn, wenn dein großer Bruder dir mal die Schule zeigt?“ Finnland stimmte dem Vorschlag begeistert zu: „Ja, das wäre toll! Es ist doch süß, wenn der Ältere seinem kleinen Bruder etwas zeigt oder beibringt.“ Auch Norwegen nickte. Doch ich hätte mich am liebsten übergeben. Jetzt fing ja alles schon wieder an: Großer Bruder hier, großer Bruder dort... Doch ich wollte mir nichts anmerken lassen und folgte trotzdem meinem „großen Bruder“. Zuerst zeigte er mir das Lehrerzimmer: „Hier ist das Lehrerzimmer. Da werden Konferenzen und ähnliches stattfinden“, ich nickte mit einem mürrischen Blick. „Und dort sind die Klassenräume. Da dürfen wir aber nicht hin“, Norwegen zeigte auf ein paar kleinere Räume im orangefarbenen Aufgang. Ich wunderte mich nur, warum er mir überhaupt Räume zeigt, die wir gar nicht betreten dürfen. Jetzt wurde mein Blick leicht grimmig. Dann zeigte er auf die Räume im lilafarbenen Aufgang. „Und da sind die Fachräume. Die dürfen wir auch nicht betreten“ „Mein Gott“, dachte ich mir „warum zeigt er mir das denn?“. Mein Blick wurde noch grimmiger. Wir gingen weiter. Diesmal blieben wir vor einem ziemlich großen Raum stehen. „Und das ist die Cafeteria.“, sagte mein Bruder. „Da kann aber nur ich die Küche betreten!“ Und schon wieder erzählte er mir so etwas unnötiges. Das machte mich langsam sehr wütend. Nun wurde mein Blick so grimmig, dass es grimmiger gar nicht mehr ging. Doch mein Bruder bemerkte es wahrscheinlich noch nicht einmal. Er ging einfach weiter die Treppen hinunter zur Turnhalle. „Dort hinten ist der Eingang zur Turnhalle, wo wir schlafen werden“, erzählte mein Bruder. „In den Umkleidekabinen befinden sich die Toiletten. Falls du Nachts mal auf die Toilette gehen solltest, geh nicht alleine dort hin. Weck mich lieber. Du könntest alleine vielleicht etwas Angst bekommen“. Das wurde mir zu viel. Mein großer Bruder hielt mich tatsächlich immer noch für ein Kleinkind. Es war unfassbar! Aus lauter Wut auf Norwegen rannte ich davon. Auf die Toilette. Ich musste erst einmal wieder runterkommen, denn ich war zu aufgebracht um mich irgendwie diplomatisch verhalten zu können.

Auf der Toilette schloss ich mich ein und zählte langsam bis 1000 in der Hoffnung darauf, dass ich mich danach wieder einigermaßen beruhigt hatte. In der Zeit machte ich mir viele Gedanken: „Warum habe ich nur einen großen Bruder? Warum habe ich denn keine eigene Urbevölkerung? Ist es wirklich wahr, dass ich nicht so wichtig bin, wie die anderen Skandinavier? Was wäre, wenn ich keinen Bruder hätte? Würde ich dann überhaupt existieren? Vielleicht meint Norwegen es ja auch nur gut mit mir? Oder etwa doch nicht? Wäre es vielleicht sogar besser gewesen, wenn ich gar zu Hause geblieben wäre?“ Ratlos strich ich mit meinen Fingern über die Federn meines Papageientauchers. „Ach, Mr. Puffin. Manchmal glaube ich echt, dass du der einzige bist, der mich versteht.“ Als ich fertig war mit dem Zählen, schloss ich die Tür langsam wieder auf und ging vorsichtig, einen Schritt nach dem anderen, in Richtung Schulhof. Ich war sehr verunsichert, ob die anderen mich nach dieser Aktion noch sehen wollten...



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