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Der Bluthund

a hound's tale
von

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Gerechtigkeit

SHAARI
 

Sie wusste nicht recht wie sie auf seine Reaktion reagieren sollte. Shaari war einfach mit allem überfordert. Das mit Arnor, dann Sandor und der Stuhl... ihre Gedanken irrten wild in ihrem Kopf herum und sie kniff die Augen zusammen, bevor sie aufsprang und dem Hund hinterher rannte.

Die Schwarzhaarige sah wie er das Schwert aus dem Boden zog und erstaunlich schnell den Weg entlang schritt, entschlossen etwas zu tun, was seine Gesundung gefährden könnte....

Er ging zielstrebig und schnell.

"SANDOR!", rief sie ihm laut hinterher und rannte ihm nach. Er reagierte nicht auf ihre Worte. "Sandor, bitte warte!", ihr Fußgelenk schmerzte, sie hatte es sich bei ihrer Flucht verstaucht, aber sie ignorierte den Schmerz, biss die Zähne zusammen und kämpfte sich zu ihm. Innerlich wünschte sie Arnor den Tod, dafür was er hatte mit ihr machen wollen, aber im gleichen Zug würde Sandor seine Chance auf eine Ruhezeit verspielen. Sie seufzte und drängte sich an ihm vorbei. Der Wind schnitt eisig in ihre Haut und sie ignorierte die herabhängenden Fetzen ihres Oberteils, dass nun mehr entblößte als verdeckte, sie griff nach Sandors Hand, in der er das Schwert hielt als wäre es lediglich aus Holz. Er riss sich los und schob sie zur Seite, mit einer Leichtigkeit die sie ängstigte. Er war stark, sehr stark, aber es am eigenen Leib so zu spüren....

"Bitte.", sie ging ihm hinterher und hielt ihn an seinem Arm fest, stemmte sich mit ihrem Gewicht gegen ihn. Ihr Fußgelenk pochte, sie biss die Zähne zusammen.

"Sandor, bitte."
 

SANDOR
 

Er blieb einen Moment stehen um ihr einen finsteren Blick zuzuwerfen, der sie zurückzucken ließ. "Ich habe einmal tatenlos dabeigestanden, wie jemand der es nicht verdient hat, schlecht behandelt wurde. Ein zweites Mal lasse ich das nicht einfach so geschehen.", genau genommen war er nicht direkt dabei gewesen, er hatte keine Ahnung gehabt und hätte es demnach auch nicht verhindern können, aber er wollte den Mann zur Rechenschaft ziehen, wegen dem was er Shaari hatte antun wollen und wegen seinen Worten in der Hütte...

Diese Worte aus seinem Mund klangen absurd, wie er selbst feststellte und er schüttelte den Kopf. Er wollte nicht darüber nachdenken, sich darauf zu konzentrieren diesem Dreckskerl die Kehle aufzuschlitzen war einfacher.

"Tu es nicht. Es bringt und beide in Schwierigkeiten.", flüsterte sie gegen den pfeifenden Wind und er fixierte ihre Augen. "Was willst du dann machen? Gar nichts?!", knurrte er ihr entgegen. Er sah die Antwort in ihren Augen und der Griff um sein Schwert wurde so hart, dass das um den Griff gewickelte Leder knarrte.

"Du willst es einfach so hinnehmen?", zischte er und musste dabei an Sansa denken. Er schüttelte den Kopf. "Nein.", zischte er und stapfte weiter durch den Schnee, hinab zum Dorf.
 

SHAARI
 

Sie sah ihm nach und raffte ihren Rock um ihm eilig zu folgen. Sie würde schweigen müssen, wenn er nicht vor die Tür geworfen werden wollte.. obwohl.. Gerade eben machte er einen so gefährlichen Eindruck. Niemand würde sich ihm in den Weg stellen, keiner hätte eine Chance gegen einen wütenden Hund. Sie wollte nicht an das Blutbad denken. Sie musste verhindern, egal was er vorhatte. Shaari würde den Mund halten, Arnor würde sicherlich weitere Anstalten machen, aber wenn sie sich an jemanden wandte, würde der Wirt die Geschehnisse so drehen, dass Sandor für ihre Verletzungen zur Verantwortung gezogen würde. Und wem würde man mehr Glauben schenken? Dem angesehen Wirt, der eigenbrötlerischen Kräuterfrau, oder berühmt-berüchtigten Mann der einen Ruf mit sich brachte der seinesgleichen suchte.....

Sie hinkte mehr hinter ihm her, als sie ging und der Abstand zwischen ihnen wurde immer größer. Auf ihre Rufe hin reagierte er nicht.
 

SANDOR
 

Er packte den nächst besten Dorfbewohner der ihm entgegenkam am Kragen und zerrte ihn auf Augenhöhe. Der Kerl stank nach Alkohol, aber das anfängliche Gekicher erstarb schnell, die Angst vertrieb den Rausch und der Mann machte sich vor Angst in die Hose.

Der beißende Geruch von Pisse stieg Sandor in die Nase und er spuckte angewidert auf den Boden.

"Arnor?", knurrte er dem Mann entgegen der stocksteif im Griff des Bluthundes hing.

Mit weit aufgerissenen Augen starrte er ihn an und deutete dann mit zittrigem Arm auf das Wirtshaus. Sandor warf den Dörfler wie eine Puppe zur Seite und ging auf das Wirtshaus zu.

Er trat die Tür förmlich ein und schwang das Schwert in eine bessere Position. Das Gelächter erstarb augenblicklich.

Einige Frauen in der Gaststube kreischten laut auf.

"Arnor, du fetter Feigling, zeig dich!", dröhnte Sandor durch den Raum. Es herrschte Totenstille. Nur das Pfeifen des Windes und das Prasseln des Feuers im Kamin war zu vernehmen. Stille.

Nach einigen Augenblicken trat ein älterer Mann aus einem Nebenraum und warf Sandor einen kurzen Blick zu. "Was wollt ihr von ihm?"

Der Schwarzhaarige legte den Kopf schief und ging langsam auf den Mann zu, der ihn musterte und ein paar Schritte zurückwich, als Sandor vor ihm stand.

"Schau dir mein Gesicht genau an.", knurrte er dem Mann rau entgegen.

"Es wird das letzte sein, was du siehst, wenn du mir diesen Feigling nicht augenblicklich herbringst!", fuhr er fort und verfolgte mit Genugtuung wie die Augen des Mannes unruhig hin und her huschten und er anfing zu zittern. Wenigsten machte der Kerl sich nicht selbst nass.
 

Die Wut brodelte in seinem Bauch und seine Atmung ging ruhig, ebenso sein Herzschlag. Er wusste, dass keiner hier den Mut hatte es mit ihm aufzunehmen... und das fette Schwein würde vermutlich vor Angst am meisten quieken, wenn er es mit dem Dolch kitzelte.

Der Mann nickte fahrig und wich zur Seite aus um dann von der Angst beflügelt die gewünschte Person herbei zu bringen. Sandor glaubte schon fast er müsse den Fettsack selbst suchen. Allerdings traute er sich wider erwarten doch in seine Nähe.

"Ich hätte nicht gedacht, dass du dich hertraust.", brummte er und rammte das Schwert in den Holzboden der Gaststube, bevor Arnor etwas erwidern konnte hatte der Hund ausgeholt und ihm mit der Faust ins Gesicht geschlagen.

Taumelnd ging der Wirt zu Boden und hielt sich schreiend seine gebrochene Nase.

Eine Frau in der Nähe wimmerte und Sandor blickte kalt zu ihr.

"Weißt du was dieser Mistkerl tun wollte?", grollte er und ging auf die Frau zu die ängstlich zurückwich.

"Er wollte eine Frau vergewaltigen.", knurrte er und grinste dann bösartig.

Arnor lag noch immer am Boden und die Frau wich weiter zurück bis sie gegen einen Mann stieß der offenbar den Mut besaß das Wort zu erheben.

"Clegane, ihr seid doch der Mörder und der Vergewaltiger!", rief er und einige andere stimmten dem Mann zögerlich zu. Der Schwarzhaarige brummte unwillig und drehte sich wieder zu Arnor der sich aufrappelte. Erneut holte er aus und der Mistkerl landete wimmernd auf dem Boden.

"Bleib dort wo du hingehörst!"

Er wandte sich wieder an den Mann der gesprochen hatte. "Wie ist dein Name?"

"Merrow...", stammelte er Sandor entgegen.

"Gut, Merrow. Ich bin nicht die reinste Seele. Aber diese Frau hat mir das Leben gerettet. Würdest du nicht das gleiche tun?", zischte er Merrow entgegen, wartete aber nicht auf eine Antwort. Bis auf das Schluchzen und Wimmern von Arnor war nichts zu vernehmen. Sandor beobachtete kurz den dunklen Fleck auf Arnors Hose der immer größer wurde.

"Du jämmerlicher Feigling.", meinte er und grinste noch immer. "Bepisst dich selbst vor Angst. Eigentlich sollte ich dir die Eier abreißen und sie dir in den Mund stopfen."

Alles in ihm rief danach den Bastard zu töten, aber er genoss es auch ihn leiden zu sehen. Mit so vielen Zuschauern hatte er nicht gerechnet. Aber er hatte recht, bisher traute sich kaum jemand etwas zu unternehmen.
 

SHAARI
 

Schließlich erreichte sie das Gasthaus, die Abwesenheit von Gelächter und schlechtem Gesang sprach dafür, dass Sandor schon da war. Zaghaft trat sie in das Haus und sah sich prüfend um. Einige der Dorbewohner waren anwesend, sahen still der Szenerie zu, die sich ihnen bot. Arnor lag blutend am Boden. Schnell wandte sie sich an die nächst beste Person.

"Würdest du bitte Edmund holen.", der Mann nickte und verschwand nach draußen in die Kälte.

Sie verfolgte das Gespräch zwischen Sandor und Merrow und brauchte einen Moment um zu begreifen was der riesige Mann da sagte, dem sie das Leben gerettet hatte. Shaari wusste nicht recht was sie tun sollte. Aber es war gut, dass so viele hier waren. So gab es genügend Zeugen.

Sie ging auf den Bluthund und Arnor zu und verzog das Gesicht als ihr der Gestank von Urin entgegenwallte. Es kam ihr vor als würde sie das alles nur träumen, es war so unwirklich.
 

Starr stand sie da und blickte auf den Wirt hinab, der winselte und wimmerte und dabei flennte wie ein Baby. Sandor zog sie mit einem harten Ruck von dem am Boden liegenden Mann weg und beugte sich über ihn, um ihm direkt in die Augen zu sehen.

"Bitte - lasst mich am Leben, ich werde sie nie wieder anrühren...", stammelte er abgehackt und wollte nach hinten weg kriechen.

Sandor packte den wimmernden Mann am Kragen zerrte ihn beinahe spielerisch herum und drückte ihm brutal mit der gebrochenen Nase in die Pfütze stinkender Pisse die Arnor hinterlassen hatte.

"Was hast du gesagt?", knurrte Sandor dem Mann entgegen. "Ich habe dich nicht verstanden!"

"Ich werde sie nie wieder anrühren!", kreischte der fette Wirt spitz und heulte vor Schmerz auf, als Sandor ihn wieder fest gegen den Boden drückte. Er lachte dunkel auf.

Shaari lief eine unangenehme Gänsehaut den Rücken hinab, als sie ihn lachen hörte und das finstere Blitzen in seinen Augen sah. Er war kalt und gnadenlos, ergötzte sich an dem Leid Arnors. Aber sie rührte sich nicht, tat nichts um das zu unterbinden. Der Mistkerl hatte es verdient. Keiner der Anwesenden rührte sich, bis schließlich die Stimme Edmunds durch den Raum drang.

"Was geht hier vor?", fragte er und musterte die Szene. Der alte Mann blickte sich um und sein Blick blieb an Shaari hängen bevor er Sandor und Arnor musterte, der noch immer wimmerte und versuchte sich gegen den brutalen Griff zu wehren der ihn am Boden hielt. Langsam bildete sich ein Rinnsal Blut, dass durch die Ritzen des Holzes lief.
 

SANDOR
 

Er genoss es den Mann leiden zu sehen, für das was er getan hatte. Es war ein unbeschreibliches Gefühl solch eine Macht über einen anderen Menschen zu haben. Der Geruch von Blut und Pisse mischte sich und erinnerte ihn an den Odem von wochenlangen Schlachten.

Sein Blick huschte nur kurz zu Shaari und dann zu dem alten Mann, der ein paar Tage zuvor in der Hütte von Shaari aufgetaucht war... er hatte wohl so etwas wie eine höhere Stellung hier im Dorf.

Bevor er etwas sagen konnte, hatte Shaari begonnen zu erklären was passiert war.

Der Mann hörte zu und nickte grimmig und nachdenklich.

"Ser Sandor Clegane. Lasst ihn in Ruhe - ich denke er hat seine Lektion gelernt.", meinte der Mann. Shaari wandte den Blick zu Sandor und sah ihn nur einen kurzen Moment an.

"Nennt mich nicht Ser!", knurrte er wütend. "Mein Bruder ist ein Ritter. Der ehrwürdige Ser Gregor Clegane. Stellt mich nicht mit Ritter auf eine Stufe.", zischte er und ließ den Kopf des Wirts noch einmal hart auf den Boden knallen. Das Wimmern erstarb, aber Sandor wusste, dass der Mistkerl noch lebte.

Der Schwarzhaarige erhob sich. Zog das Schwert aus dem Boden und trat zu Arnor, drehte ihn mit einem Tritt auf den Rücken. Mit seinem gesunden Bein.

Er nahm sich einen Becher der auf einem Tisch stand und kippte ihn dem Wirt mitten ins Gesicht, der stöhnend wieder zu Bewusstsein kam.

"Was wirst du nie wieder tun?", fragte er den Mann und schlug ihm mit der flachen Seite des Schwertes gegen die fetten Wangen.

"Ich werde sie nie wieder anrühren!", kreischte der Mann ängstlich und zitterte. "In Ordnung. Damit du es nicht wieder vergisst, werde ich dir ein kleines Andenken verpassen.", knurrte er kalt, griff nach dem Ohr Arnors, hielt es fest und schnitt es langsam ab. Blut spritzte auf den Boden und besudelte seine Hand.

Die Schreie des Mannes erfüllten den Gastraum, bis er schließlich wieder in Ohnmacht fiel. Sandor klatschte das abgeschnittene Ohr auf den Boden und trat noch einmal nach dem Mann.

Dann schnappte er sich einen herumstehenden Krug und stürzte den Inhalt hinunter, bevor er sich einen weiteren von einem anderen Tisch nahm und nach draußen in die Nacht verschwand.
 

SHAARI
 

Sie stand da und starrte Arnor an, als Sandor verschwunden war. Ihr war klar, dass er sich zurückgenommen hatte und sie sah zu Edmund, dessen Lippen zu einem dünnen Strich zusammengepresst waren.

"Verschwinde!", rief er ihr entgegen. "Und sorge dafür, dass der Hund dem Dorf fern bleibt!"

Sie nickte nur und ging davon, um den Wirt würde sie sich nicht kümmern, sollten sie sich jemand anderen suchen, dachte sie bitter und versuchte ihren Schwur zu verdrängen.

Edmund wusste, dass Arnor gut davon gekommen war....



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ChaoticGinger
2013-06-11T08:47:37+00:00 11.06.2013 10:47
Er sollte sich das Ohr als Kette umhängen haha :D

Sandor hat sich ja eh sehr zurückgehalten :)
Du bringst ihn echt gut rüber, weiter so!


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