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Hungry Eyes

Eine BV Story
von

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Ein Rundgang voller Gefühle

Sie ging lässig an dem hübschen jungen Mann vorbei und schenke ihm soviel Aufmerksamkeit wie nötig.
 

„Folge mir!“, forderte sie auf und verschwand aus der Tür.
 

Yamchu, der alles beobachtet hatte, stieß mit der Faust auf die Tischplatte und fluchte vor sich hin. Der Kerl hatte ihm gerade noch gefehlt! Er wollte nicht, dass Bulma mit ihm alleine war, doch was konnte er dagegen tun.
 

„Gibt es ein Problem?“, erhob sich die autoritäre Stimme des Dozenten.
 

Yamchu schüttelte genervt den Kopf und sank ein kleines Stück weiter runter.
 

„Dort drüben ist die Mensa. Da kannst du ab 12:30 was essen!... und dort den Gang entlang, findest du das Büro...“
 

Bulma ratterte alles monoton runter und hoffte, dass alles schnell vorbei ginge. Vegeta dackelte ihr hinterher und hatte die Hände noch immer in seinen Hosentaschen.
 

Auf einmal beschleunigte er seinen Gang und versperrte Bulma den Weg. Sie blitzte ihn wütend an.
 

„Was soll das?“
 

„Ich habe eine Frage, bevor du mit deinem öden Rundgang fortfährst!“
 

„Und die wäre...“, stieß Bulma trocken entgegen.
 

„Wieso bist du mit diesem Versager zusammen? Scheinbar hast du nicht einmal Gefühle für ihn. Also was soll das ganze Theater?“
 

„Das geht dich nichts an!“
 

„Du hast Recht, es geht mich auch nichts an. Ehrlich gesagt, interessiert mich deine Beziehung zu diesem Yamchu nicht. Ich würde es nur gerne verstehen! Was könnte er in der Hand haben, dass du ihm daraus frisst?“
 

Die junge Frau zuckte erschrocken zusammen.

Das hatte der Blödmann alles an einem einzigen Streit erkannt?

Wusste oder ahnte er überhaupt, wie nah er mit seiner Vermutung lag. Auf den Kopf scheint er ja nicht gefallen zu sein.

Sie wusste nicht warum, aber sie verspürte den Drang ihm seine Frage ehrlich beantworten zu wollen. Sich ihm anzuvertrauen, obwohl sie ihn nicht leiden konnte. Bisher hatte sie mit niemandem dadrüber gesprochen. Nicht mal mit ihrer besten Freundin. Sie wusste zwar, dass es kriselte, aber das war auch schon alles. Aber vielleicht war es gerade diese Tatsache, dass er eine für sie irrelevante Person war, die sie dazu bewog, leichter mit der Sprache rauszurücken.
 

Sie fing leise an zu sprechen und sah dabei auf den PVC- Boden des Ganges.
 

„Es ist wegen unseren Eltern, weißt du!“
 

Vegeta hatte wirklich Mühe sie zu verstehen, da sie so leise sprach. Deshalb ging er auf sie zu, griff nach ihrem Handgelenk und beförderte sie zu einer Bank in der unmittelbaren Nähe. Bulma ließ sich auf die Bank fallen und faltete ihre Hände in einander.
 

„Und was haben die jetzt mit eurer Beziehung zu tun? Seid ihr einander versprochen!“, lachte dieser spöttisch. Bulma seufzte auf.
 

„Sozusagen!“
 

Mit einem Mal unterbrach dieser sein Gelächter und musterte sie mit einem skeptischen Blick.
 

„Ich nehme nicht an, dass du das verstehst! Es ist nur so, dass von dieser Beziehung einiges abhängt.“
 

„Jetzt sprich nicht in Rätseln, wenn du schon angefangen hast, erkläre es mir.“, wandte Vegeta ein.
 

„Hör zu, es ist wichtig für meine Mutter, dass ich Yamchu eines Tages heirate. Sein Vater ist ein großer Fisch in der Unternehmenswelt und er ist gleichzeitig der Boss meiner Mutter. Er hatte meiner Mutter versprochen, dass das Unternehmen im Familienbesitz bleibt. Yamchu wird eines Tages das Unternehmen seines Vaters übernehmen und meine Mutter bekommt die Rolle der stellvertretenden Leiterin, wenn ich seinen Sohn heirate. Es war schon immer ihr großer Traum, so eine Kariere hinzulegen. Sie hätte es eigentlich schon längst erreicht, vor ein paar Jahren, in einer anderen Firma, aber dann...“, sie stockte und sprach noch leiser, sodass Vegeta es gerade mal mitverfolgen konnte. „...dann ist sie mit mir schwanger geworden. Als sie in der Mutterschaftszeit war, wurde die Stelle mit jemand anderem besetzt.“
 

„Und nun denkst du, dass es deine Schuld ist und es wieder gut machen musst, indem du diese Flasche irgendwann heiratest! Na, herzlichen Glückwunsch! Ich dachte, mein Leben wäre verkorkst, aber du übertriffst alle meine Erwartungen.“
 

Vegeta konnte seine sarkastische Seite nicht unterdrücken. Er konnte nicht glauben, dass Bulma so dumm war und sich ihr ganzes Leben nehmen ließ. Sowas konnte er tatsächlich nicht begreifen und das ließ er sie spüren.
 

„Hör zu! Ich gebe dir den Rat, pfeif auf den Kerl, lebe dein Leben wie du es willst und werde glücklich! Aber lass dir nicht irgendeinen Mist einreden. Dass deine Mutter sich entschieden hatte dich zu bekommen und somit gegen die Kariere, hat sie sich selbst zuzuschreiben, damit hast du nichts zu tun. Du wurdest nicht gefragt! Und wenn ihr deine Gefühle völlig am Arsch vorbeigehen, dann würde ich auf so eine Person ebenfalls pfeifen. Man ist immer noch alleine besser dran, als mit einem selbstsüchtigen Elternteil.“
 

Bulma sah ihn erstaunt an. Ihr war klar, dass er sich gegen ihre Worte wehren würde. Sie hätte ähnlich reagiert, ginge es dabei nicht um sie selbst. Aber dass er sich da so reinsteigerte, dass begriff sie nicht. Er war auf einmal so wütend. Dabei war es ihr Leben und nicht seines. Es konnte ihm doch egal sein. Sie war ja schließlich auch keine wichtige Person für ihn, wieso zum Teufel regte er sich dann auf.

Noch ahnte die junge Frau jedoch nicht, wie viel sie mit dem aufbrausenden Vegeta gemeinsam hatte.
 

Er war noch immer dabei ihr eine fette Predigt zu halten. Sie hörte schon gar nicht mehr hin. Sie musste schmunzeln, als sie ihn so sah. Sie hätte nicht gedacht, dass ihn jemals etwas so aus der Ruhe bringen könnte. Es sei denn, man wurde zu persönlich. Dabei erinnerte sie sich ungern an die Nacht, an der er sie nach Hause gebracht hatte.

Er schien eher der coole Typ zu sein, so hatte ihn Goku ihr immer beschrieben.

Ob er ähnliche Erfahrungen gemacht hatte? Sie wollte ihn nicht fragen, da er scheinbar sauer genug war und sie nicht nochmal riskieren wollte, sich ein weiteres Mal mit ihm anzulegen. Vielleicht würde sie Charlie deswegen aushorchen, nur so aus Neugier.
 

Vegeta schien sich immer noch nicht beruhigen zu wollen und da Bulma inzwischen keine Lust auf seine Laune hatte, bückte sie sich zu ihm und drückte ihm ihre zarten Lippen auf die Wange. Mit einem Mal verstummte der Schwarzhaarige und sah mit hochgerissenen Augen, die neben ihm sitzende Bulma an.

Bulma lächelte verlegen und setzte an. „Ich weiß selbst, dass das nicht richtig ist. Und ehrlich gesagt, würde es mir nur um meine Mutter gehen, würde ich es dadrauf ankommen lassen, dass sie den Kontakt zu mir abbricht. Aber es geht mir nicht um sie. Sie hat mich im Leben schon oft genug verletzt und mir immer für alles die Schuld gegeben, was in ihrem Leben schief lief.“
 

„Aber worum dann?“, bohrte er nach, diesmal jedoch sichtlich ruhiger.
 

„Es ist mein kleiner Halbbruder Nat. Ich habe Angst ihn zu verlieren. Ich habe ihn sozusagen mit groß gezogen, er ist mein Ein und Alles. Er ist der Einzige, der mir bisher ein Gefühl von Familie vermittelt hat. Ich behaupte sogar zu sagen, dass ich für ihn die bessere Mutter war, als seine eigene und somit auch meine. Für ihn nehme ich das alles auf mich! Ohne ihn würde mein Leben an Bedeutung verlieren. Wen habe ich denn schon außer ihm?!“
 

Vegeta saß wie erstarrt da und bereute sofort, was er ihr eben zuvor alles an den Kopf gedonnert hatte. Mit einem Mal hatte ihre Geschichte eine ganz andere Wendung. Er verstand nun, warum sie sich für diesen Weg entschieden hatte, obgleich er persönlich einen anderen eingeschlagen hätte.
 

„Du bist ganz okay, weißt du das. Ich muss zugeben, dass ich dich zunächst falsch eingeschätzt habe. Ich dachte, du wärst eingebildet, zickig, naiv, respektlos und ich könnte endlos weiter aufzählen.“
 

Bulma verzog beleidigt den Mund und giftete zurück. „Danke für das nette Kompliment, kann ich nur zurückgeben.“
 

Aber der junge Mann sah sie mit einem warmen Lächeln an. Er hatte ein unglaublich schönes Lächeln... schade, dass man es nicht oft sah, fuhr es ihr durch den Kopf.

Bei dieser Feststellung jedoch wurde sie ziemlich verlegen und sie spürte wie die Wärme in ihr hoch stieg. Schnell wandte sie den Kopf zu Seite, damit Vegeta es nicht bemerkte. Bei ihm musste man echt aufpassen, denn seinem scharfen Blick schien wohl nichts zu entgehen.
 

Sie stand nun langsam auf und stellte den Augenkontakt zu dem hübschen Mann, der noch immer auf der Bank saß, wieder her.
 

„Komm, lass uns weiter gehen. Es gibt so viel zu sehen. Ich glaube, ein zweites Mal willst du dich hier nicht verirren.“
 

Er nickte ihr wortlos zu, stand auf und ließ sie ihren öden Rundgang fortführen.



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