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Ein Ende bedeutet immer auch einen Anfang

Wenn aus Liebe Freundschaft und aus Freundschaft Liebe wird
von

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Das geheimnisvolle Leuchten

„Bist Du Dir sicher?“, fragte Minako schockiert. Hotaru blieb ruhig und sah der Kriegerin der Venus fest in die Augen. Sie nickte.

„Ich bin mir absolut sicher.“, bestätigte sie.

„Wie kann das sein?“, fragte Haruka scharf und blickte misstrauisch auf Tsuki, die selbst sehr überrascht aussah.

„Ich weiß es nicht.“, antwortete Hotaru ehrlich und wandte sich hilfesuchend zu Setsuna um. Sie wusste meist mehr als alle anderen.

„Ich habe leider auch keine Ahnung.“, bedauerte diese. „Die Sailorkriegerinnen, die ich kenne, sind alle hier versammelt. Und sie gehört nicht dazu.“

„Ich bin keine Sailorkriegerin!“, sagte Tsuki hastig. „Ich bin nur ein ganz normales Mädchen. Naja, zumindest war ich das mal…“

„Das werden wir noch sehen.“, knurrte Haruka.

Ängstlich sah Tsuki die junge Frau mit dem kurzen sandblonden Haar an. Seit sie den Raum betreten hatte, hatte sie sie mit großen Misstrauen behandelt. Sie konnte sie ja verstehen, immerhin hatten sie mal auf gegnerischen Seiten gestanden. Und dennoch… sie war gerettet worden, von Sailor Moon. Nur wie sollte sie es beweisen? Ihr schwirrte der Kopf. Das alles war zu viel für sie.

„Tsuki?“ Bunny sah sie besorgt an. Sie war leichenblass und sah so aus, als ob sie jeden Moment umkippen würde.  Tsuki zuckte zusammen, als sie ihren Namen hörte, und sah Bunny an, die ihr ein Lächeln schenkte.

„Vielleicht solltest Du Dich etwas hinlegen. Das war bestimmt alles nicht einfach für Dich heute.“

Dankbar lächelte Tsuki das blonde Mädchen mit den Zöpfen an.

„Das wäre wundervoll.“, stimmte sie zu. Sofort erhob sich Rei.

„Wir haben eine Menge Gästezimmer hier, Du kannst Dich gerne etwas ausruhen.“

„Ich danke Dir.“ Tsuki war wirklich gerührt davon, wie sich die Mädchen um sie kümmerten. Sie hätte es gar nicht verdient.

„Ich zeige es Dir.“, sagte Rei freundlich.

Tsuki erhob sich. Erst jetzt merkte sie, wie schwach sie eigentlich war. Kaum hatte sie sich erhoben, legte sich ein starkes Schwindelgefühl über sie und ihre Knie waren weich. Sofort knickte sie wieder ein. Mamoru, der ihr am nächsten saß, reagierte sofort und fing sie auf. Nach einem kurzen Moment hatte sich ihr Schwindelgefühl wieder etwas gelegt. Verlegen sah sie dem jungen Mann ins Gesicht.

„Vielen Dank…“, murmelte sie und versuchte, sich wieder auf eigenen Beinen zu halten, was ihr jedoch nur schlecht gelang.

„Ich glaube, ich begleite euch wohl besser.“, sagte Mamoru und stützte Tsuki beim Gehen. Endlich zeigte sich etwas Farbe auf ihrem blassen Gesicht, denn ihre Wangen färbten sich rosa.

 

Bei dem Zimmer angekommen öffnete Rei die Schiebetür und ließ Mamoru und Tsuki eintreten. Er brachte sie bis zum Bett, wo sie sich sofort niederließ. Allein dieser kurze Gang, den sie auch noch mit einer Stütze gelaufen war, hatte sie komplett erschöpft. Es schien, als seien einfach all ihre Energiereserven komplett aufgebraucht.

„Am besten legst Du Dich jetzt hin und versuchst, ein wenig zu schlafen.“, sagte Mamoru und blickte hinab auf das schwache Mädchen. Er hatte das unbestimmte Gefühl, dass er diesem Mädchen helfen wollte. Müde nickte sie.

„Vielen Dank.“

„Du brauchst Dich nicht zu bedanken.“, sagte Mamoru. Ein paar Sekunden sah er sie an, bevor er sich schließlich umdrehte und das Zimmer verließ. Rei schloss die Tür hinter ihm.

„Geh schon mal zurück zu den anderen.“, forderte sie ihn auf. „Ich sage kurz meinem Großvater Bescheid, dass wir einen Gast haben.“

 

Tsuki hatte sich derweil hingelegt. Sie fühlte sich vollkommen ausgelaugt. Die Saat hatte ihr eine unglaubliche Kraft verliehen, ihre Energie war praktisch unendlich gewesen. Nie hatte sie sich müde oder erschöpft gefühlt. Aber jetzt war sie von der Saat befreit. Sie war ein Mensch und Menschen hatten nicht unendlich viel Energie. Menschen brauchen Schlaf und Nahrung, um ihre Energiereserven aufzufüllen.

Müde lächelte sie in sich hinein. Ja, endlich war sie wieder ein Mensch und sie würde jetzt schlafen. Was danach mit ihr geschehen würde, war in diesem Moment egal. Die Hauptsache war, dass sie gerettet worden war. Und wer weiß… vielleicht hat sie in den Mädchen und Jungen hier ja bereits ein paar Freunde gefunden…

 

Rei hatte ihrem Großvater Bescheid gesagt und betrat nun das Zimmer, in dem sich ihre Freunde versammelt hatten. Auch Mamoru hatte sich hier bereits wieder eingefunden.

„Wir müssen sehr vorsichtig sein.“, ermahnte Haruka die anderen streng. „Wir wissen immer noch nichts über sie. Hotaru sagt, dass sie einer Sailorkriegerin ähnlich ist, aber das heißt nicht, dass sie nicht immer noch unser Feind sein könnte. Denkt nur an Galaxia. Da waren auch die Sailorkriegerinnen anderer Sonnensysteme unsere Feinde.“

„Aber die sind von Galaxia… bzw. dem Chaos unterworfen worden.“, erinnerte Minako sie.

„Auch sie ist unterworfen worden.“, warf Michiru ein.

„Aber ich habe sie befreit!“ Bunny konnte das Misstrauen ihrer älteren Freunde nicht verstehen.

„Sie könnte immer noch etwas von der Saat in sich tragen.“ entgegnete nun wieder Haruka.

„Das glaube ich nicht.“ Amy kannte die Kräfte, die Sailor Moon besaß. Sie konnte sich nach ihren Schilderungen und der Unterredung mit Tsuki nicht vorstellen, dass die Saat immer noch in ihr steckte.

„Trotzdem wissen wir nicht, wer sie ist.“ Setsunas Stimme klang ruhig und dennoch bestimmt. Sie versuchte, das Ganze von einem neutralen Standpunkt aus zu sehen und es war nun einmal Fakt, dass sie quasi nichts über sie wussten.

„Amy.“, mischte sich nun Luna ein. „Kannst Du nicht etwas über sie und ihr damaliges Leben herausfinden?“

„Vielleicht würde uns das weiterhelfen.“, stimmte Artemis zu.

„Natürlich.“ Amy holte ihren Minicomputer hervor und begann, eifrig darauf herumzutippen. Gespannt beobachteten die anderen sie.

 

„Ich hab’s.“, verkündete sie schließlich. „Tsuki Araide, geboren am 17. Februar 1906, Tochter von Shinji Araide und Noriko Araide. Vermisst gemeldet am 31. Juli 1924 im Alter von 18 Jahren. Die Suche blieb ergebnislos und der Fall wurde ad acta gelegt.“

„Das hilft uns nicht weiter.“, sagte Haruka gereizt. „Was hast Du noch?“

Konzentriert sah Amy auf den kleinen Bildschirm und gab immer mal wieder etwas ein. Plötzlich weiteten sich ihre Augen.

„Bunny!“ Erstaunen lag in ihrer Stimme. „Sie scheint mit Dir verwandt zu sein.“

Alle Blicke richteten sich auf Bunny, die selbst kaum glaubte, was sie da hörte. Sie zeigte auf sich selbst.

„Verwandt? Mit mir?“

„Allerdings.“ Amy nickte eifrig. „Ihre Schwester ist Deine Urgroßmutter.“

„Meine Urgroßmutter?“, wiederholte Bunny ungläubig. „Aber sie heißt doch Araide, nicht Tsukino!“

„Das ist zwar richtig…“, erklärte Amy. „…aber auch Deine Mutter hieß mit Mädchennamen nicht Tsukino. Den Namen hat sie von Deinem Vater angenommen. Außerdem scheint die Linie rein weiblich zu sein, also hatten wohl auch deine Mutter und deine Großmutter einen anderen Mädchennamen als Araide.“

„Achso…“, verlegen lachte  Bunny auf und kratzte sich am Hinterkopf.

„Hat sie deshalb auch Sailorkräfte? Weil sie mit Bunny verwandt ist?“, fragte Minako grübelnd.

„Nein.“ Setsuna schüttelte bedächtig den Kopf. „Das allein kann es nicht sein. Überleg doch mal, dann müssten auch alle anderen ihrer Verwandten Sailorkräfte haben.“

„Stimmt.“ Dieses Mal war es Minako, die verlegen auflachte.

„Wir wissen jetzt also, dass sie Bunnys Urgroßtante ist.“, stellte Haruka fest. „Aber sonst wissen wir immer noch nichts.“

 

Bunny schoss plötzlich ein Gedanke durch den Kopf.

„Ich kannte meine Urgroßmutter noch.“, sagte sie. „Sie ist gestorben, als ich elf war, aber davor haben wir sie regelmäßig besucht.“

Die anderen sahen sie an.

„Mein Vater hat sich oft über sie lustig gemacht, weil sie den Mond so liebte. Er sagte, sie sei in Wirklichkeit ein Werwolf. Aber sie sagte, der Mond erinnere sie immer an eine bestimmte Person, die sie seit ihrer Jugend nicht mehr gesehen hat.“

„Glaubst Du, sie hat damit Tsuki gemeint?“, fragte Makoto.

„Wäre doch möglich oder?“, entgegnete Bunny. „Immerhin bedeutet Tsuki doch ‚Mond‘.“

Erstaunt sahen die anderen sie an.

„Das ist wirklich gar nicht mal so dumm!“, rief Rei aus und größte Verwunderung schwang in ihrer Stimme mit.

„Was soll das denn heißen?“, hinterfragte Bunny mit zusammengekniffenen Augen und erhobener Faust.

„Gar nichts.“, erwiderte Rei genervt. „Das war ein Kompliment, du blöde Nuss.“

„Warum bist Du immer so gemein zu mir?“, beschwerte Bunny sich.

„Hört auf!“ Seiya schob sich zwischen die beiden Streithähne, die mittlerweile dazu übergegangen waren, sich gegenseitig die Zunge rauszustrecken. Beleidigt setzten sich beide wieder richtig hin und blickten in unterschiedliche Richtungen.

„Die beiden werden sich wohl nie ändern.“, seufzte Luna, die ihre Streitereien zu Genüge kannte.

 

„Also gut.“ Haruka ergriff das Wort. „Wir können also davon ausgehen, dass sie die verschollene Schwester von Bunnys Urgroßmutter ist und dass sie die Person war, an die sie denken musste, wenn sie den Mond sah. Aber das bringt uns nicht weiter!“ Ihre Stimme klang gereizt.

„Aber wenn sie Bunnys Verwandte ist, dann kann sie doch gar nicht schlecht sein, oder?“, sagte Minako.

„So ein Quatsch.“ Haruka schüttelte den Kopf.

„Also mir gibt es schon ein besseres Gefühl, zu wissen, dass sie mit Bunny verwandt ist.“, mischte Yaten sich nun unerwartet ein. Die anderen sahen ihn erstaunt an.

„Naja… Vorher war sie eine komplett Unbekannte.“, erklärte er. „Jetzt haben wir wenigstens eine Ahnung, wer sie ist. Und wir wissen etwas über ihre Familie.“

„Finde ich auch!“, stimmte Minako ihrem Freund kräftig nickend zu.

„Hm…“, Taiki schloss die Augen und lächelte mit geschlossenen Lippen. „Ich sehe das ähnlich wie Yaten. Wir können sie nun wesentlich besser einschätzen als vorher.“ Er öffnete seine Augen wieder und setzte einen ernsten Blick auf. „Trotzdem müssen wir dringend etwas über ihre Kräfte herausfinden, wenn sie wirklich welche hat. Aber da sie selbst nichts davon zu wissen scheint, müssen wir wohl geduldig sein.“

 

Haruka seufzte. Sie gab es nur ungern zu, aber er hatte Recht. Hier herumzusitzen und zu diskutieren brachte sie nicht weiter. Tsuki schlief und außer ihr, Michiru und vielleicht noch Setsuna schienen ihr auch alle helfen zu wollen, weil sie sich sicher waren, dass sie geheilt war.

„Wir sollten gehen. Oder was meinst Du, Michiru?“ Mit einem Lächeln wandte sie sich an ihre Freundin, die es augenblicklich erwiderte.

„Ich glaube, Du hast Recht.“, stimmte sie ihr zu. Die beiden Frauen erhoben sich und auch Setsuna und Hotaru standen auf.

„Warum wollt ihr denn plötzlich gehen?“, fragte Bunny erstaunt. Mit einem so plötzlichen Aufbruch hatte sie nicht gerechnet.

„Wir kommen so nicht weiter.“, erklärte Setsuna. „Bitte passt auf das Mädchen auf und seid vorsichtig. Wenn sich irgendetwas Neues ergibt, sagt uns bitte Bescheid.“

„Äh… in Ordnung.“, stimmte Bunny zu, auch wenn sie noch immer etwas überrumpelt war.

„Macht’s gut.“, verabschiedete Michiru sich für alle und die vier verließen den Raum.

 

„Und was machen wir jetzt?“, fragte Minako.

„Naja, sie haben schon Recht. Hier rumzusitzen und zu diskutieren bringt uns auch nicht weiter.“, sagte Seiya.

„Und Tsuki schläft gerade.“, fügte Rei hinzu.

„Ich würde vorschlagen, dass immer zwei Leute hier bleiben und ein wenig auf Tsuki Acht geben.“ Makoto verschränkte die Arme hinter dem Kopf und sah die anderen erwartungsvoll an.

„Ich glaube, das ist eine gute Idee.“, stimmte Amy zu. „Aber morgen ist Schule.“

„Dann werden wir uns um sie kümmern.“, verkündete Taiki. „Yaten und ich wollten morgen etwas mit der Prinzessin unternehmen, dann können wir…“

Er unterbrach seinen eigenen Satz und auch Yaten zuckte kurz zusammen.

„Die Prinzessin!“, rief er aus. Eigentlich hatten er und Minako nur einen kurzen Spaziergang machen wollen und auch Taiki hatte nicht lange weg bleiben wollen. Durch diesen kleinen Notfall hatten sie sie ganz vergessen.

„Ich glaube, wir sollten schnellstens nach Hause…“, verkündete Yaten und stand abrupt auf, sodass Minako, die sich an ihn gelehnt hatte, kurz ihr Gleichgewicht verlor.

„Ich bleibe mit Rei hier.“, sagte Makoto.

„Ich bleibe auch.“, sagte Amy.

„Kommst Du mit uns, Schätzchen?“, fragte Seiya seine Freundin hoffnungsvoll. Eigentlich hatten sie ja einen schönen Tag zusammen verbringen wollen.

„Ja, gerne.“ Sie lächelte Seiya an und eine leichte Röte schlich sich auf ihr Gesicht, als sie an die letzte Nacht dachte.

„Ich komme natürlich auch mit.“, rief Minako und hakte sich bei Yaten unter, der ein schiefes Grinsen aufsetzte.

„Ich würde vorschlagen, dass wir mit den Mädchen hier bleiben, oder Artemis?“

Der Kater nickte und stimme Luna zu.

„Gut, dann hätten wir das ja geklärt.“, sagte Minako fröhlich und zog ihren Freund zur Tür.“Und sagt uns ja Bescheid, wenn sich irgendetwas Neues ergibt.“

„Natürlich.“, sagte Amy und lachte. Minako war genauso wie Bunny eine Frohnatur. Und das mochte sie an beiden Mädchen so sehr.

„Bis daaaann!“, winkten Bunny und Minako ihren Freundinnen zu und schließlich verließen sie zusammen mit den Jungs den Tempel.

 

Aus der Ecke hörte Rei ein Räuspern. Sie sah dorthin und entdeckte Mamoru, der sich die ganze Zeit sehr zurückgehalten hatte.

„Ähm… wenn es euch nichts ausmacht, würde ich auch nochmal gern nach Tsuki sehen, bevor ich gehe.“

Etwas erstaunt sahen die Mädchen sich an, aber einzuwenden hatten sie nichts.

 

 

Ein paar Zimmer weiter wälzte sich Tsuki unruhig im Bett hin und her. Sie schlief, doch waren ihre Träume wirr und verzerrt. Sie stöhnte auf. Ein geheimnisvolles Leuchten erfüllte den Raum und auf ihrer Stirn waren die schwachen Umrisse eines Halbmondes zu erkennen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  seiyerbunny20
2013-08-22T12:11:43+00:00 22.08.2013 14:11
Oh Mann das wahr ja was und bin auch gespannt was mit alle passiert und wie es der Prinzessin geht und was mit tsuki los ist und was sie für eine Krigerin ist mach wieder so
Antwort von:  Fhin
26.08.2013 10:53
Huhu und danke mal wieder :)
Das wird sich alles noch innerhalb der nächsten Kapitel aufklären, man darf also gespannt sein :D
Von: abgemeldet
2013-08-21T20:32:19+00:00 21.08.2013 22:32
1A ;) hihi, weisste ja :P
Antwort von:  Fhin
26.08.2013 10:52
Finde ich klasse, dass du hier trotzdem noch ein Kommi hinterlässt. :D Danke dir <3 :D


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