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Ein Ende bedeutet immer auch einen Anfang

Wenn aus Liebe Freundschaft und aus Freundschaft Liebe wird
von

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Part V - Eine neue Bedrohung

Mit geöffneten Augen lag Bunny an diesem Abend in ihrem Bett. Sie presste das T-Shirt an sich, welches Seiya die letzte Nacht getragen hatte. Es duftete so gut nach ihm. Er war erst ein paar Stunden weg und doch vermisste sie ihn jetzt schon so schrecklich. Das Schlimmste war, dass sie keine Ahnung hatte, wann er wiederkam und es keine Möglichkeit gab, mit ihm Kontakt aufzunehmen.

Seiya hatte ihr erzählt, wie diese Reisen durch die Galaxien funktionierten und so wusste sie, dass allein die Reise ein paar Tage dauern würde, selbst wenn es keine Komplikationen gab, was immer mal wieder vorkommen konnte. Doch Seiya wollte sie beruhigen. Wirklich gefährlich war es noch nie gewesen und sie solle sich keine Sorgen machen. Leichter gesagt als getan…

Davon abgesehen wusste er nicht, wie lange es dann auf seinem Heimatplaneten dauern würde. Natürlich würden sie sich von der langen Reise erholen müssen, bevor sie sich wieder auf den Rückweg machen könnten. Sie wussten auch nicht, was Prinzessin Kakyuu dazu sagen würde und ob sie es vielleicht heimlich tun müssten – denn das wollten Seiya und Yaten auf jeden Fall tun, sollten sie die Erlaubnis der Prinzessin nicht bekommen.

Bunny seufzte schwer. Gerade mal zwei Wochen hatten sie gemeinsam als Paar gehabt und schon musste Seiya für eine ganze Weile weg. Sie wusste, dass es nötig war und dass sie danach alle Zeit der Welt miteinander hätten. Trotzdem war es schwierig für sie. Sie wünschte, der Tag seiner Wiederkehr wäre schon gekommen…

Mit trüben Gedanken und großer Sehnsucht nach ihrem Freund schlief sie schließlich ein.
 

Es waren Ferien und Bunny schlief lang. Sie war schon einmal wach gewesen, doch wollte sie so viel Zeit wie möglich mit Schlafen verbringen, denn diese Zeit ging wenigstens schnell rum.

Im Wohnzimmer saßen derweil Bunnys Eltern über eine Zeitschrift gebeugt und lasen mit großen Augen gleichzeitig einen Artikel.

„Siehst Du das, Ikuko? SIEHST DU DAS?“, stieß Kenji atemlos aus.

„Natürlich sehe ich das, ich bin ja nicht blind.“, antwortete sie ihm schnippisch.

„Ich hol sofort Bunny, das kann ja wohl nicht wahr sein.“, verkündete er aufgebracht, doch Ikuko hielt ihn zurück.

„Wieso das denn? Was findest Du an diesem Artikel denn bitte so schlimm?“

„Soll das ein Scherz sein? Ein Foto von unserer kleinen Bunny, auf dem sie mit einem Popstar rumknutscht, in so einem Klatschmagazin? Das ist schrecklich!“

„Wieso ist das schrecklich?“, hakte Ikuko nach. „Du hast den Artikel doch auch gelesen oder?“

„Ja. Und?“ Kenji verstand nicht, wie seine Frau so ruhig bleiben konnte.

„Verstehe ich das richtig, dass Du Dich vor zwei Wochen noch darüber aufgeregt hast, dass Seiya in einem Magazin als ‚Mädchenschwarm‘ bezeichnet wurde und Du deshalb davon ausgegangen bist, dass er sich mit Bunny nur einen Spaß erlaubt? Und Du Dich jetzt darüber aufregst, dass er in aller Öffentlichkeit – vor der ganzen Welt! – zu Bunny steht und sogar verkündet, dass sie seine große Liebe ist? Habe ich das richtig verstanden?“

„A-aber dieses Bild…“, versuchte er dennoch zu protestieren.

„Achja, das Bild…“, erinnerte Ikuko sich. „Du sprachst von ‚rumknutschen‘… Für mich sieht das eher nach einem zärtlichen Kuss aus. Weißt Du, DU hast mich auch mal so in aller Öffentlichkeit geküsst, aber das ist ja auch schon ewig her.“

Kenji lief rot an. Was sollte das denn jetzt? Erfreut über Kenjis Gesichtsausdruck, versuchte sie es nun beschwichtigend.

„Bitte lass Bunny damit in Ruhe, ja? Sie hat es sowieso schon schwer genug, weil Seiya für eine ganze Weile weg sein wird und sie noch nicht mal genau weiß, wann er wiederkommt.“

Kenji gab sich geschlagen. Es hatte einfach keinen Zweck gegen sie zu argumentieren. Er verlor doch einfach jedes Mal.
 

Später am Tag schlenderte Bunny zusammen mit ihren Freundinnen – außer Amy, welche immer noch krank war – durch den Park. Alle waren traurig darüber, dass ihre Freunde abgereist waren, doch sie und Minako traf es am härtesten. Makoto und Rei versuchten alles, um ihre zwei Freundinnen aufzumuntern, doch mit wenig Erfolg.

Immer wieder lagen sich die beiden gegenseitig in den Armen und stießen Seufzer aus oder sprachen sich gegenseitig Mitleidsbekundungen aus. Makoto und Rei fanden, dass sie es etwas übertrieben, doch konnten sie auch verstehen, dass sie ihre Freunde vermissten, weshalb sie sich zurückhielten. Gerade Rei fiel das gar nicht mal so leicht. Immer wieder musste sie sich stark zusammenreißen.

Als sie gerade doch mal ein Machtwort sprechen wollte, ertönte ein gellender Schrei und alle fuhren herum. Sie wechselten einen kurzen Blick und rannten dann gemeinsam in die Richtung, aus der der Schrei kam. Sie versteckten sich hinter einem Gebüsch und spähten darüber hinweg.

Sie konnten eine junge Frau sehen, die gerade von einem Monster mit blassgrüner, schuppiger Haut und einem diabolischen Grinsen bedrängt wurde. Eine gespaltene blaue Zunge trat kurz aus dem Mund hervor, während es einen bedrohlichen Zischlaut von sich gab. Es trug eine Art metallene Rüstung, welche knapp die weiblichen Rundungen des Wesens verhüllte, und der linke Arm war wie eine Kanone geformt. Mit eisernem Griff hielt es die junge Frau fest und öffnete weit den schreckenerregenden Mund, womit es der Frau all ihre Energie auszusaugen schien.

Entsetzt betrachteten die Mädchen die Szene, bevor sie sich endlich zum Handeln entschlossen. Alle verwandelten sich und nach langer Zeit standen sie nun wieder als Sailor Kriegerinnen einem neuen Gegner gegenüber.

„Aufhören!“, rief Sailor Moon. „Du wagst es, an einem so schönen Tag eine junge Frau bei einem Spaziergang durch den Park zu stören?! Das kann ich nicht zulassen! Wir sind das Sailor Team und im Namen des Mondes werden wir Dich bestrafen!“

Das Monster sah sie an. Sailor Moon ekelte sich vor den gelben Augen, mit denen es sie anstarrte. Abrupt ließ es die Frau los, die bewusstlos zu Boden sank. Mit gekrümmter Haltung wandte sich das Monster dem Sailor Team komplett zu.

„Tokado!“, rief es seinen eigenen Namen mit einer unheimlichen Stimme. Schon richtete es den Kanonenarm auf die Mädchen und feuerte damit einen Schuss ab, wobei die Mädchen knapp einer klebrigen Masse ausweichen konnten, welche einen übelriechenden Ätzfleck auf dem Boden hinterließ.

„Na warte!“, rief Sailor Jupiter. „Jupiter, Macht der Donner, sieg!“ Das Monster wehrte die Attacke mit einer Wischbewegung ab und feuerte weitere Schüsse auf die Kriegerinnen.

Nun vereinten Mars und Venus ihre Kräfte und tatsächlich trafen sie Tokado. Sich krümmend ging es zu Boden und warf den Mädchen einen hasserfüllten Blick zu.

„Sailor Moon, schnell!“, rief Mars ihrer Anführerin zu.

„Ja!“, antwortete diese entschlossen. Schon hielt sie ihren Stab in der Hand. „Macht des Mondlichts schein und heile!“, rief sie ihren alten Spruch aus und schon trafen die Lichtstrahlen das Monster. Es schrie entsetzlich und krümmte sich noch stärker. Nach einigen Sekunden war es vorbei. Seine Gestalt veränderte sich und eine Frau lag nun ebenfalls bewusstlos am Boden.

Sailor Moon und die anderen liefen zu ihr und ihrem vormaligen Opfer, um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung ist. Langsam erwachte das ehemalige Monster Tokado und hielt sich benommen den Kopf.

„W-was ist passiert?“, stöhnte sie und sah die Mädchen an, welche sich nun wieder in ihrer Alltagserscheinung befanden. Minako lächelte sie an.

„Wir haben Sie hier bewusstlos aufgefunden.“, erklärte sie.

„Oh nein… Habe ich etwa auch diese merkwürdige Krankheit, von der im Moment ständig die Rede ist?“ Sie klang ehrlich besorgt. Erst dann fiel ihr auf, dass neben ihr noch eine weitere, ihr unbekannte Frau lag. „Was ist mit ihr?“, fragte sie erstaunt.

„Naja, auch sie haben wir hier bewusstlos aufgefunden.“, antwortete dieses Mal Makoto. Sie besah sich die junge Frau, die sie gerade stützte, besorgt. Sie war sehr blass und sie hatte das Gefühl, dass ihr Atem nur sehr schwach ging. „Ähm… Ich glaube, wir sollten vielleicht besser einen Krankenwagen rufen.“, sagte sie bestürzt.

Sofort sprang Rei auf und kramte in ihrer Tasche nach ihrem Handy.
 

Wenige Minuten später waren Rettungssanitäter zur Stelle und verfrachteten die junge Frau in ihren Krankenwagen. Auch die andere Dame nahmen sie vorsichtshalber gleich mit, um sie untersuchen zu lassen.

Betrübt blieben die Mädchen zurück.

„Es geht also wieder los, hm?“, stellte Bunny traurig fest. Sie hatte den Frieden so sehr genossen und nun war nicht nur ihr geliebter Seiya weg, es gab auch noch eine neue Bedrohung. Sie wussten gar nichts darüber, wussten nicht, womit sie es dieses Mal zu tun hatten.

Keines der Mädchen konnte sich das alles erklären. Sie standen vor einem Rätsel. Außerdem schien es so, als hätten die bewusstlos aufgefundenen Menschen vielleicht tatsächlich etwas mit einer neuen Gefahr zu tun und trotzdem bekamen sie erst jetzt etwas davon mit. Auch das war nicht unbedingt normal.

Sie beschlossen zu Amy zu gehen und ihr von alledem zu erzählen. Auch mit Luna und Artemis sollten sie so bald wie möglich sprechen.

Sie gingen nebeneinander her, als Bunny plötzlich eine Murmel auffiel, die auf dem Boden lag. Sie hob sie auf und sah sich um. Ein Stück entfernt saß ein kleines Mädchen auf dem Boden und spielte mit eben solchen Murmeln. Ihr Haar sah ungekämmt aus und auch ihr schlichtes, schwarzes Kleid sah alles andere als neu aus.

„Wartet bitte kurz, ja?“, rief Bunny ihren Freundinnen zu und lief zu dem Mädchen. Sie lächelte sie an.

„Hier, ich glaube, Du hast eine Murmel verloren.“ Sie hielt sie ihr hin. Das Mädchen sah auf. Bunny erschrak vor den leeren braunen Augen des Mädchens. Sie tat ihr leid. Was hatte sie wohl in ihrem Leben bereits durchmachen müssen, dass sie so verwahrlost und leer aussah.

Das Mädchen nahm die Murmel entgegen und musterte sie kurz, bevor ihr Blick wieder auf Bunny fiel. Ihre Augen leuchteten für eine Sekunde auf und auch ihre Lippen verzogen sich für einen kurzen Augenblick zu einem Grinsen. Sie schnippte die Murmel in Bunnys Richtung, welche sofort durch ihre Brust in sie eindrang. Auf der Stelle leerte sich Bunnys Blick. Regungslos und ohne zu zwinkern hockte sie immer noch da. Sie spürte in diesem Augenblick gar nichts, hatte keinerlei Gedanken und keine Empfindungen. Sie schien nur noch eine Hülle zu sein.

„Hey, Bunny! Kommst Du endlich?“, rief Rei ihr ungeduldig zu und trat wenige Augenblicke hinter sie, um ihr auf die Schulter zu tippen. Bunny blinzelte und ihr Blick normalisierte sich wieder.

„Bin ja schon da.“, konterte sie und ohne ein weiteres Wort verschwand sie mit ihren Freundinnen aus dem Park, um wie geplant Amy zu besuchen.



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