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Ein Ende bedeutet immer auch einen Anfang

Wenn aus Liebe Freundschaft und aus Freundschaft Liebe wird
von

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Telefonate

Am nächsten Morgen rief Seiya direkt bei Bunny an, als er meinte, dass es nicht mehr zu früh für sie sei. Bunnys kleiner Bruder meldete sich am Apparat. Wie immer war er sehr begeistert, als er mit Seiya sprach und wollte den Hörer beinahe nicht mehr aus der Hand geben. Nach einiger Überzeugungsarbeit erklärte er sich dann dennoch bereit, seine Schwester zu holen.

„BUNNY?“, rief er lauthals, während er die Treppe zu ihrem Zimmer hinaufstieg.

Diese schlief noch tief und fest. Sie lag auf dem Rücken, die Arme und Beine weit von sich gestreckt, die Decke nur halb auf sich liegend. Sie hatte Shingos Weckruf nicht gehört.

„BUNNY!“, rief er wieder und öffnete unsanft die Tür. „Bunny, Telefon!“, schrie er, obwohl er nur noch wenige Meter von ihr entfernt war.

Murrend wachte Bunny auf.

„Bunny, jetzt steh endlich auf, Du alte Schlafmütze!“, versuchte Shingo es weiter. Schon hatte er ein Kissen im Gesicht. Bunny drehte auf dem Bett um und wollte weiterschlafen. Shingo reichte es langsam. Mit aller Kraft schleuderte er das Kissen zurück auf ihr Bett.

„Dann geh halt nicht ans Telefon!“, schrie er sie an. „Dann werde ich Seiya eben sagen, dass die doofe Bunny es nicht für nötig hält aufzustehen, wenn er anruft.“

Sofort sprang Bunny auf. „Untersteh Dich!!“, drohte sie ihm mit geballter Faust und bewegte sich nun zum Telefon, wobei sie jedoch merkte, dass sie immer noch hundemüde war.
 

„Seiya?“, fragte sie gähnend in den Hörer.

„Guten Morgen, Schätzchen.“, begrüßte er seine Freundin, die sein verschmitztes Grinsen schon beinahe hören konnte. Auf jeden Fall sah sie es vor ihrem inneren Auge.

„Warum bist Du so früh am Morgen schon wach?“, fragte sie leicht quengelnd. Seiya lachte.

„Es ist gleich halb 11, es ist gar nicht mehr so früh am Morgen.“

„Ansichtssache.“, antwortete sie schnippisch.

„Ich habe Neuigkeiten bezüglich unserer Kupplungsaktion.“, rückte er nun mit dem Grund seines Anrufs raus, in der Hoffnung sie damit zu besänftigen. Tatsächlich wurde Bunny schlagartig hellhörig.

„Was denn?“, fragte sie neugierig.

„Also…“, begann Seiya verschwörerisch. „Minako und Yaten waren gestern zusammen weg. Yaten kam erst mitten in der Nacht nach Hause. Ich habe mir grad ein Glas Wasser geholt und deshalb mitbekommen, dass er nach Hause kam. Und rate mal was er zu mir sagte…“ Er machte eine kleine theatralische Pause. Bunny hielt den Atem an. „Er sagte: „Ich glaube, ich habe eine Freundin.““

Bunny quietschte in den Hörer.

„Ist das Dein Ernst??“ Sie konnte es kaum glauben.

„Natürlich ist das mein Ernst.“, kommentierte Seiya diese Frage. Als ob er sich so etwas ausdenken würde.

„Das ist ja großartig! Und sie haben es sogar von ganz alleine geschafft. Ich muss unbedingt mit Minako reden. Aaaaah, es ist so toll. Wie die beiden wohl zusammen gefunden haben? Ich muss ALLES wissen. Jetzt müssen Amy und Taiki es auch noch hinbekommen und dann bleibt ihr alle für immer und ewig hier.“ Bunny kriegte sich gar nicht mehr ein.

„Bei Amy und Taiki wird es sicher schwieriger.“, unterbrach Seiya ihren Redefluss. „Aber auch da sind die ersten Schritte getan.“

„Was meinst Du damit?“, fragte Bunny atemlos.

„Ich habe dafür gesorgt, dass Taiki sie fragt, ob sie zusammen zu dem Vortrag im Planetarium gehen wollen, den Amy sich so gerne ansehen wollte.“ Der Stolz war Seiya deutlich anzuhören.

„Das hast Du großartig gemacht.“, lobte Bunny ihren Freund. „Hoffentlich findet Pärchen Nummer 2 auch bald zusammen. Dann könnt ihr alle hier bleiben und wir werden nie wieder getrennt.“ Bunny geriet ins Schwärmen, was Seiya schmunzeln ließ.

„Noch ist es nicht so weit.“, ermahnte Seiya sie. Plötzlich konnte sie noch eine Stimme im Hintergrund hören.

„Warte kurz, ja?“, sagte Seiya zu ihr. Es dauerte nicht lang, da meldete er sich wieder.

„Du Schätzchen, Taiki möchte gerne telefonieren. Du weißt schon…“ Bunny musste grinsen. „Ich würde gerne nachher bei Dir vorbeikommen, ja?“

„In Ordnung. Dann sehen wir uns später.“, antwortete sie ihm. „Ich liebe Dich!“

„Ich Dich auch.“, erwiderte Seiya warm und verabschiedete sich von seiner Freundin, bevor er schließlich auflegte und Taiki das Telefon benutzen konnte.
 

Amy saß an ihrem Schreibtisch und lernte. Wenn ihre Freundinnen sie jetzt sehen würden, würden sie sie für verrückt erklären. Es war Sonntagvormittag und sie hatte nichts anderes zu tun als ihre dicken Bücher zu wälzen. Doch für sie war es vollkommen normal. Sie lernte viel in ihrer Freizeit und es machte ihr nichts aus.

Als das Telefon klingelte, erhob sie sich.

„Amy Mizuno.“, meldete sie sich.

„Hallo Amy? Hier ist Taiki.“, hörte sie eine bekannte Stimme am anderen Ende der Leitung. Ihr Herz schlug etwas schneller. Warum rief er denn bei ihr an?

„Oh… hallo Taiki.“ Sie strengte sich sehr an, sich ihre Unsicherheit nicht anmerken zu lassen.

„Ich habe gehört, dass es heute einen Vortrag im Planetarium gibt und wollte Dich fragen, ob Du mit mir dahingehen möchtest.“, kam Taiki dann gleich auf den Punkt, obwohl auch er etwas nervös war.

Amy brauchte einen Moment, um das zu verarbeiten. Taiki hatte sie tatsächlich gefragt, ob sie zwei heute etwas unternehmen wollten. Zugegebenermaßen war so ein Vortrag nicht gerade ein romantisches Candlelight-Dinner, aber das war ihr egal.

„Ich würde sehr gerne mit Dir hingehen.“, antwortete sie ihm schließlich. Sie freute sich sehr über diese Einladung.

„Schön, ich könnte Dich um 18 Uhr zu Hause abholen… Oder willst Du Dich lieber dort mit mir treffen?“

Amy zögerte. Sie wollte natürlich lieber, dass er sie zu Hause abholte. Aber konnte sie das auch so sagen?

Seiya, der das Ganze mitgehört hatte, klatsche seine Hand an die Stirn. Wie konnte er nur so eine blöde Frage stellen? Amy war nicht der Typ, der zugab, dass sie lieber zu Hause abgeholt würde.

Amy hörte ein kleines Gerangel am anderen Ende der Leitung und wunderte sich, was denn da los war. Plötzlich hörte sie Seiyas Stimme.

„Amy? Hier ist Seiya. Er holt Dich um 18 Uhr zu Hause ab.“ Sie musste ein Kichern unterdrücken. Im Hintergrund hörte sie noch immer Taiki protestieren, dem es offensichtlich nicht gefiel, dass ihm der Hörer so aus der Hand genommen worden ist.

„In Ordnung.“, antwortete sie ihm. Sie verabschiedeten sich voneinander und ein Lächeln legte sich auf Amys Lippen. Sie war Seiya sehr dankbar, dass er die Zügel in die Hand genommen hatte. Er hatte wohl gewusst, dass sie lieber abgeholt werden würde, sich aber nicht trauen würde, Taiki dies auch zu sagen. Sie freute sich sehr auf den gemeinsamen Abend mit Taiki und konnte es kaum erwarten.
 

„Was sollte das denn?“, fragte Taiki immer noch zornig, nachdem Seiya aufgelegt hatte.

„Du kannst doch ein Mädchen wie Amy nicht fragen, ob Du sie abholen sollst oder ihr euch dort treffen wollt. Sie würde doch niemals zugeben, dass sie lieber abgeholt werden würde.“

Verdutzt sah Taiki ihn an. Es passierte selten, aber ihm fehlten die Worte.

„Hä?“, fragte er etwas unelegant. Seiya seufzte.

„Amy ist anders als die meisten Mädchen.“, fing er an zu erklären. Das war Taiki nichts Neues, sie war tatsächlich anders. Seiya fuhr fort. „Sie würde es niemals zugeben, aber auch sie freut sich über männliches Interesse an ihrer Person, so lange es ernst gemeint ist und kein dummes Macho-Gehabe ist.“

Taiki unterbrach ihn. „Worauf willst Du hinaus?“

„Ich meine doch nur, dass man sich Amy gegenüber wie ein Gentleman verhalten sollte und ein echter Gentleman holt eine Dame eben von zu Hause ab, kapiert?“

Taiki dachte darüber nach. Da hatte Seiya sicher gar nicht mal so Unrecht, aber wieso interessierte es ihn, wie Taiki sich Amy gegenüber verhielt? Skeptisch sah er seinen Freund an.

„Was hast Du vor?“, fragte er schließlich mit misstrauischer Stimme.

Abwehrend hob Seiya seine Hände. „Was sollte ich denn vorhaben? Ich möchte doch nur, dass ihr einen netten Abend verbringt.“

Immer noch misstrauisch sah Taiki ihn an, sagte jedoch nichts mehr. Da steckte mit Sicherheit etwas dahinter. Was das sein könnte, wusste er allerdings nicht.



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