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Heroines of War

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey!
Ich habe mir mal eine Woche Pause vom Schreiben genommen und in Ruhe die nächsten 10 - 15 Kapitel vorbereitet. Und irgendwie hatte ich auch einfach keine Zeit für irgendwas :D
Dafür bemühe ich mich jetzt wieder, jede Woche etwas zu veröffentlichen.

Dieses Kapitel ist allerdings leider nur ein halbes Kapitel. Die zweite Hälfte wird ungefähr genauso lang wie der erste Teil, und da ich noch ein Weilchen brauche, bis es ganz fertig ist, habt ihr hier schon mal die erste Hälfte ;) Nächste Woche gibt es dann die zweite Hälfte und ein vollständiges Profil von Norah inklusive Zeichnung Komplett anzeigen

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Willkommen auf Galatea TEIL 1

Zusammen mit Commander Lance und Casey standen Ellen und Alex neben einem Shuttle im Hangar der SSV Tokyo. Sie waren die letzten, die sich von der ehemaligen SSV Rome noch an Bord befanden.

Nachdem Doktor Maxime Ellen gestern nach dreizehn Tagen Genesung wieder für diensttauglich erklärt hatte, war sofort ihre Abreise vorbereitet worden, denn die beiden Marines wurden bereits erwartet. Der Commander hatte ihnen heute morgen eröffnet, dass sie die Garnison auf Galatea unterstützen würden. Dieser vor kurzem von der Allianz entdeckte kleine Planet im Ninmah Cluster beherbergte eine protheanische Ruine, welche zur Zeit noch geheimgehalten wurde. Es war einer der wenigen Orte, welcher von den Menschen zuerst entdeckt worden war, weshalb sie dort vorerst eigene Forschungen betreiben wollten, ehe sie Wissenschaftler anderer Völker auf den Planeten lassen würden. Für Ellen und Alex bedeutete dies, dass ihre Stationierung zur Zeit unter Geheimhaltung lag und sie deshalb niemanden wissen lassen durften, wo genau sie sich befanden.

„Corporal Webber, Private Zhao“, setzte der Commander an, als er sich vor den beiden salutierenden Marines aufgestellt hatte, „vielen Dank für Ihre Dienste an Bord der SSV Rome. Sie haben gute Arbeit geleistet und es war eine Ehre, Sie in meinem Team haben zu dürfen.“

Ellen und Alex erwiderten gleichzeitig: „Danke, Sir.“

„Lassen wir die Formalitäten für einen Moment beiseite und sprechen frei. Ich wünsche euch beiden alles Gute für die Zukunft. Alle Mitglieder des ehemaligen 231. Zuges haben Empfehlungen von mir, Lieutenant Van Hagen und Lieutenant Washington in ihren Akten. Wir hoffen, dass sie euch dabei helfen werden, eure Ziele zu erreichen.“

Ellens Mund klappte vor Erstaunen auf. In ihrem Alter und niedrigem Rang würden die Empfehlungen von gleich drei hochrangigen Offizieren ihnen viele Türen öffnen. Vielleicht sogar irgendwann die zu den Special Forces.

Bevor Ellen ihre Sprache wiedergefunden hatte, sagte Alex strahlend: „Vielen Dank, Sir. Wir haben aber leider nichts zum Abschied für sie.“

„Schickt mir eine Flasche von dem Schwarzgebrannten, den sie bei der Feier mit dem Team der Special Forces getrunken haben. Er war leider leer, bevor ich ihn probieren konnte, aber man sagt, dass er sehr gut geschmeckt haben soll“, erwiderte der Commander.

Der Abend schien Ellen Jahre her zu sein, dabei waren es nur ein paar Wochen. Und trotzdem hatte sich so vieles verändert. Ihr Blick fiel auf Casey, die unbeteiligt neben den dreien stand und auf ihre Füße starrte.

„Wo geht es eigentlich für dich hin, Casey?“, fragte Ellen, um sie aus ihren wahrscheinlich traurigen Gedanken zu reißen. Von der letzten Mission hatten sie alle sowohl körperliche als auch seelisch Narben davongetragen, doch Casey hatte dies am meisten verändert. Sie war introvertiert und redete kaum noch, außer wenn man sie direkt ansprach.

„Uhm“, sagte sie und sah scheu zu ihr auf.

„Private Vonn wird mit mir zur Erde zurückkehren und ein Studium aufnehmen“, antwortete Commander Lance.

Alex riss überrascht die Augen auf. „Warum das denn?“

„Ich möchte nicht mehr an der Front kämpfen“, murmelte Casey und sah wieder betreten zu Boden. Alex wollte etwas darauf erwidern, doch Ellen legte ihr rechtzeitig eine Hand auf die Schulter und schüttelte sanft den Kopf, als Alex sie irritiert ansah. Sie konnte Casey verstehen. Dabei zusehen zu müssen, wie so viele von ihren Kameraden starben, war etwas, womit die wenigsten zurechtkamen. Ihre Mutter hatte Ellen erzählt, dass sie selbst einmal an dem Punkt gewesen war, beinahe aus dem Dienst zurückzutreten, doch sie hatte es überwunden. Casey schaffte das offensichtlich nicht. Vielleicht irgendwann einmal, aber sie würde viel Zeit dafür brauchen.

Ellen trat vor und schloss sie fest in ihre Arme.

„Mach's gut“, sagte sie und Caseys Hände klammerten sich einen Moment fest an Ellens Uniform, dann lösten sie sich.

„Pass auf dich auf, Ellen. Und meldet euch, wenn ihr mal wieder auf der Erde sein solltet.“

Nachdem Alex sich ebenfalls von Casey verabschiedet hatte, schüttelten sie beide kurz die Hand des Commanders und stiegen in das Shuttle, dass bereits auf sie wartete.

Der Pilot flog sie zu einem Transportschiff in der Nähe, welches neben ihnen auch noch Vorräte und andere Dinge nach Galatea transportieren sollte. Ein Marine holte sie im Hangar des Schiffes ab und brachte sie in eine Kabine mit zwei Betten, in der sie sich während des Fluges aufhalten und ausruhen konnten, wenn sie wollten. Danach verschwand er ins Cockpit und ließ sie allein.

Ellen ließ sich auf eins der Betten fallen und lehnte sich sitzend gegen eine der Wände des kleinen Raumes.

„Möchtest du über das reden, was zwischen Shaun und dir passiert ist?“, fragte sie Alex, welche ihr gegenüber saß. Shaun war zwei Tage vor ihnen abgereist und irgendetwas war am Abend davor geschehen, denn Alex war erst spät in der Nacht und mit geröteten Augen in das Schlafquartier gekommen. Am Morgen danach hatten sie sich zwar voneinander verabschiedet, doch Ellen hatte bemerkt, dass etwas nicht stimmte. Sie waren seltsam steif gewesen und den Rest des Tages hatte sich Alex sehr wortkarg und mürrisch verhalten.

„Nein. Oder möchtest du mir erzählen, weswegen du dich mit Oliv gestritten hast?“

Ellen schüttelte den Kopf. Sie hatte sich dagegen entschieden, Alex davon zu erzählen, weil sie vermeiden wollte, dass sie oder die anderen sich in den Konflikt einmischten, denn das würde die Situation vielleicht noch verschlimmern.

„Aber ich habe dir noch gar nicht erzählt, dass ich mit Norah … geredet habe“, sagte Ellen und Alex Laune besserte sich schlagartig.

„Was? Nein! Wann?“, fragte sie neugierig und setzte sich in den Schneidersitz.

Ellen kicherte. „Kurz bevor sie und Oliv abgereist sind.“

„Und?“

Anstatt zu antworten zuckte Ellen bloß mit den Achseln und grinste. Daraufhin war Alex ihr ein Kissen an den Kopf.

„Unfassbar! Während unserer ganzen Zeit beim Militär haben wir euch dabei zugesehen, wie ihr nichts auf die Reihe bekommt. Der Abend auf der Citadel war unser letzter, verzweifelter Versuch, und dabei wäre es so einfach gewesen! Wir hätten euch einfach nur in einen Raum einsperren müssen. Wie sind wir bloß darauf nicht gekommen?“, fluchte sie und gackerte.

„Tut mir Leid“, erwiderte Ellen und lachte ebenfalls. Danach verfielen sie in ein Schweigen, doch es war nicht unangenehm, sondern so, wie es das nur zwischen guten Freunden gab. Man genoss die Gesellschaft der anderen Person, und es war nicht nötig, zu reden.

Einige Stunden später wurde ihnen über die Lautsprecher mitgeteilt, dass sie in wenigen Minuten ankommen würden, weshalb Ellen wieder aufstand und ihre Uniform richtete.

„Glaubst du, wir werden zurechtkommen? So ganz ohne die anderen, meine ich“, fragte Alex, während sie sich ihre Stiefel wieder anzog.

„Finden wir es heraus“, antwortete Ellen und überprüfte in einem Spiegel, ob alles ordentlich saß.

Dann griffen sie nach ihren Taschen und verließen das Schiff durch Frachtraum, während bereits damit begonnen wurde, die mitgebrachten Kisten zu entladen. Durch die geöffnete Ladeluke schlug Ellen eine schwüle Hitzewelle entgegen.

„Nettes Klima“, frotzelte Alex, während sie nach draußen traten. Sie befanden sich auf einem Platz, der von mehreren Gebäuden und Containern umrandet wurde. Um diese war eine hohe, metallene Mauer gezogen worden, auf der gerade zwei Marines patroullierten.

Ein stattlicher Offizier der Allianz trat auf die Neuankömmlinge zu und Ellen und Alex salutierten.

„Corporal Webber und Private Zhao?“, fragte er lächelnd und gab ihnen das Zeichen, sich zu rühren. Die eng anliegende Uniform ließ erkennen, dass er gut durchtrainiert war, und anhand kleiner Fältchen und ein paar grauen Stellen in seinen kurzen, braunen Haaren vermutete Ellen, dass er Anfang vierzig war.

„Willkommen auf Galatea. Ich bin Lieutenant Moskov, Kommandant über kleine diese Garnison. Kommt mit, ich zeige euch das Quartier.“ Mit federnden Schritten ging er voran und redete nebenbei weiter, während sie ihm folgten.

„Das Klima ist hier recht tropisch, wie euch vielleicht aufgefallen sein dürfte. Die Temperaturen liegen im Durchschnitt bei vierzig Grad, aber es regnet recht häufig, weshalb es sich hier einigermaßen aushalten lässt. Eure Aufgaben bestehen darin, Wache vor dem Tor oder auf der Barrikade zu halten, weil wir hier manchmal Probleme mit wilden Tieren haben. Außerdem werden die Forscher zu den Ruinen oder auf andere Exkursionen immer von wenigstens zwei Marines begleitet. Solange ihr in der Kolonie seid, seid ihr nicht dazu verpflichtet, Kampfpanzerung zu tragen, weil es dafür einfach zu heiß ist.“

Er machte vor einem langen Container halt, der hinter einem flachen Gebäude dicht an der Mauer lag.

„Das hier ist die Unterkunft für uns Marines. Nicht sehr luxuriös, aber es reicht. Wenn ihr durch diese Tür geht, kommt ihr in einen kleinen Aufenthaltsraum. Rechts davon liegt der Schlafraum, und dahinter das Bad. Das Etagenbett ganz rechts neben dem Eingang gehört euch. Ich muss mich jetzt noch um ein paar Dinge kümmern und lasse euch deshalb alleine. Sprecht mit den Marines, wenn ihr Fragen habt. Den Dienstplan findet ihr auf dem Terminal im Aufenthaltsraum, aber ihr habt für heute frei, also nehmt euch die Zeit und schaut euch hier ein wenig um. Die Forscher freuen sich, wenn man sie nach ihrer Arbeit fragt.“ Mit federnden Schritten ließ der Lieutenant sie am Eingang zum Container stehen.

„Der Lieutenant wirkt nicht sehr streng“, kommentierte Alex, als sie den Aufenthaltsraum betraten.

„So ist er immer. Das macht der Garnisonsdienst hier mit einem“, sagte ein großer, schlacksiger Mann, der an einem runden Tisch gesessen hatte und gerade aufgestanden war. Er hatte dunkelbraune Haare, eine von der Sonne gebräunte Haut und freundliche, fast graue Augen.

Lächelnd hielt er ihnen eine Hand hin. „Corporal Mike Chimney.“

„Coporal Ellen Webber“, sagte Ellen und ergriff kurz seine Hand, was Alex ihr gleichtat, während sie sich ebenfalls vorstellte.

„Private Alexandra Zhao. Was meinst du damit, dass der Garnisonsdienst das mit einem macht?“

Mike setzte sich wieder auf seinen Stuhl. „Na ja, man schuftet sich hier nicht gerade zu Tode. Mit euch sind wir zwölf Marines, von denen zwei die Forscher begleiten, vier an verschiedenen Positionen Wache stehen und zwischendurch von vier anderen abgelöst werden, und zwei haben den Tag über frei. Die meisten von uns sind schon seit fast einem Jahr hier, und seitdem ist nichts aufregendes passiert, wenn man von den wöchentlichen Gefechtsübungen absieht. Eigentlich würdet ihr hier nicht gebraucht werden, aber die Allianz hat wegen der Geth-Invasionen auf protheanische Ruinen darauf bestanden, die Zahl der Einheiten ein klein wenig heraufzusetzen, und sie wird innerhalb der nächsten Monate auch einiges an Verteidigungsequipment liefern. Alles nicht nötig, wenn ihr mich fragt, in den Ruinen ist eigentlich nichts zu finden und wir befinden uns hier am Arsch der Galaxie.“

Ellen fragte irritiert: „Geth-Invasionen?“ Sie hatte im Unterricht von den Geth gehört. Diese waren ein humanoides Maschinenvolk, von denen man seit ein paar hundert Jahren nichts mehr gehört hatte.

„Ach, ihr wart zuletzt wahrscheinlich auf einem Schiff stationiert“, stellte Mike sachlich fest. „Da bekommt man nicht sehr viel von dem mit, was überall passiert.“ Er sah auf die Uhr eines großen Wandpads links von ihnen. „Fragt nachher beim Essen die anderen danach, meine Schicht beginnt gleich und ich muss mich noch umziehen.“ Er stand auf und verließ den Container, rief aber noch „Willkommen auf Galatea“ lächelnd über seine Schulter, bevor er endgültig verschwunden war.

Alex ging voran in den nächsten Raum. „Ich glaube, das hier ist genau das richtige für uns, nach allem, was wir erlebt haben“, sagte sie munter. Ellen folgte ihr in den Schlafsaal, einem langen Raum mit drei Etagenbetten auf jeder Seite.

„Ja“, murmelte sie und legte ihre Tasche auf die untere Matratze des ersten Bettes in der rechten Hälfte des Raumes. Etwas störte sie an dem, was der Corporal ihnen gesagt hatte. Seit fast über einem Jahr hatten sie hier nichts getan außer Wache zu stehen. Ihre Mutter hatte ihr von solchen beruflichen Sackgassen erzählt. Ein Marine, der keine Einsätze absolvierte, wurde nicht zu Lehrgängen geschickt oder befördert. Wenn sie hier zu lange stationiert sein würden, würde es schwierig, sich irgendwann einmal den Special Forces anzuschließen. Doch sie sagte Alex nichts davon, um ihre Laune nicht zu verderben.

„Wollen wir uns mal umsehen?“, fragte diese aufgeregt und war schon halb aus der Tür raus. Ellen nickte und setzte ein Lächeln auf. „Ja, wenn wir schon frei haben ...“

Sie verließen den Container und beschlossen, einmal an der Mauer entlang zu gehen, weshalb sie sich zunächst nach rechts wanden. Dicht neben der Behausung für die Marines war die Waffenkammer, von welcher die Tür offenstand. Neugierig gingen sie heran und Ellen meinte, die Stimme von Corporal Chimney und noch jemanden zu hören. Alex wollte gerade das Arsenal betreten, als das brüllen eines wilden Tieres sie dazu brachte, mitten in der Bewegung innezuhalten. „Was war das denn?“

Ellen sah sich alarmiert um und entdeckte ungefähr dreißig Meter links von ihnen ein Gehege, in dem ein Tier unruhig auf und ab lief und ein anderes gemütlich auf etwas herumkaute.

„Ich glaube, wir haben einen Zoo“, sagte Ellen und ging näher heran.

„Komm schon, Jonathan, Papa hat gesagt, ich darf“, hörte sie die helle Stimme eines Mädchens nörgeln.

Ein Mann erwiderte: „Das glaube ich nicht.“

Ellen entdeckte die zu den Stimmen gehörenden Personen an einem der Zäune des Geheges. Ein dunkelhaariges Mädchen mit brauner Haut und Stupsnase, nicht viel älter als zehn oder elf, verschränkte bockig die Arme. Der große, hagere Mann neben ihr schüttelte nur den Kopf und betrat das Gehege. Er hatte etwas längere, schwarze Haare, dunkle Augen und einen Dreitagebart. Ellen fand, dass sein Aussehen etwas wildes oder animalisches hatte, jedenfalls würde sie ihm nicht gerne in einer finsteren Gasse begegnen.

„Was sind das für Tiere?“, fragte Alex laut neben Ellen.

Der Mann im Gehege wandte sich um, und als er sie entdeckt hatte, deutete er zunächst auf das gemütlich kauende Tier. Dieses hatte eine graue, lederne Haut wie ein Elefant und sein Kopf mit der riesigen, dunklen Hornplatte erinnerte an die Anatomie der Kroganer. Mit zwei großen, braunen Augen glotzte er Alex an, welcher das breite Tier ungefähr bis zum Hals ging.

„Ah, ihr seid die neuen Marines. Das hier ist Jackson, unser Platthorn, wie die meisten ihn nennen. Und sein Zellennachbar heißt Vigo“, erklärte der Mann und wandte sich dem aufgekratzten Vigo zu, ohne sie weiter zu beachten. Das wilde Tier sah aus wie ein riesiger Gecko mit hellbraunen Fell und großen, runden Ohren. Sein breiter Kopf fuhr ruckartig herum und er fraß etwas aus der Hand seines Pflegers.

„Ich bin Raina“, sagte das Mädchen grinsend, als sie zu Ellen und Alex gekommen war. „Und der Spielverderber da drin ist Jonathan Lupis. Er untersucht die Tiere hier und will versuchen, die beiden als Reittiere abzurichten, aber wie soll das gehen, wenn man es nicht ausprobieren darf?“ Den letzten Satz sagte sie mit einem finsteren Blick zu Doktor Lupis.

Ellen schmunzelte. Raina erinnerte sie ein wenig an eine junge Ausgabe von Alex.

„Geh deinem Vater auf die Nerven“, sagte Lupis mit einem Anflug von Belustigung, und nachdem Raina ihm ihre Zunge herausgestreckt hatte, wandte sie sich ab und ging.

Ellen und Alex sahen dem Wissenschaftler noch ein wenig dabei zu, wie er die Tiere fütterte, dann spazierten sie weiter und fanden sich auf dem Platz in der Mitte wieder, wo das Transportschiff gerade dabei war, abzuheben. Mit einem lauten Rauschen glitt es in die Luft und war wenig später nicht mehr zu sehen.

„Das war's dann wohl. Wir sitzen hier fest“, sagte Alex feixend und blickte dem Schiff hinterher.

Ellen nickte. „Ja, für immer und ewig.“

Ein paar Menschen liefen umher und räumten die Kisten weg oder unterhielten sich angeregt. Ellen wischte sich etwas Schweiß von der Stirn, denn es war ziemlich warm und drückend. Plötzlich gab es einen lauten Donner im Himmer und Regen prasselte auf sie herab. Es fing leicht an, doch in nicht einmal einer halben Minute goss es wie aus Kübeln. Alex spurtete wahllos auf eins der Gebäude zu und Ellen folgte ihr. Kurz, bevor sie eintraten, las sie auf einem breiten Schild das Wort „Labore“.

Im Eingangsbereich trafen sie wieder auf Raina, die sich mit einem Handtuch die Haare etwas abtrocknete.

„Habt ihr euch verirrt?“, fragte sie. „Normalerweise setzen die Marines keinen Fuß hier rein.“

Ellen antwortete freundlich lächelnd: „Nein, wir wollten uns bloß mal alles ansehen.“

Raina nickte, was wohl heißen sollte, dass die Antwort akzeptiert wurde. „Die meisten sind aber gerade eh in der Ruine. Kommt, ich zeige euch das Labor von Mom und Dad. Sie erforschen hier die Pflanzen und schauen, ob sie für Medikamente taugen oder so ähnlich.“

Sie schlang sich das Handtuch um den Nacken und führte sie durch die Flure. Ellen erinnerte alles ein wenig an Antibar. Große Scheiben, schmale Flure und einige abzweigende Räume und Labore. Schließlich hielt sie vor einer Tür am Ende eines Ganges an und trat ein.

„Hey Dad“, rief Raina.

Unsicher steckten Ellen und Alex die Köpfe hinein, und sie entdeckten einen muskelbepackten Mann mit Glatze in einem weißen Kittel, welcher seine Tochter lächelnd begrüßte.

„Raina, hast du mal wieder Jonathan genervt?“

„Woher weißt du das? Hat er gepetzt?“

Der Mann lachte mit kehliger Stimme. „Nein, ich habe einfach nur geraten. Aber wen hast du denn mitgebracht?“

Sein Blick fiel auf die beiden Marines in der Tür, und Ellen tat einen Schritt in den Raum hinein.

„Corporal Ellen Webber, Sir“, sagte sie und lächelte.

Alex stellte sich zu ihr. „Private Alexandra Zhao.“

Der Wissenschaftler winkte ab. „Nicht so förmlich. Ich bin Doktor Alfred Duncan, aber ihr könnt mich einfach nur Duncan nennen, wenn ihr möchtet. Meine Tochter Raina kennt ihr ja anscheinend bereits. Kommt ruhig rein und setzt euch, ich mache gerade eh eine Pause.“

Nachdem sie sich auf Drehhocker gesetzt hatten, sah Ellen sich kurz in dem Labor um. An den Wänden waren Tische aufgestellt worden, auf welchen die verschiedensten Pflanzen standen. Manche sahen einfach nur aus wie Unkraut, andere hatten riesige bunte Blüten oder eigenartig geformte Blätter. In der Mitte des Zimmers stand ein breiter Stahltisch, auf dem neben einigen Mikroskopen und anderen Utensilien zur Untersuchung auch Datenpads verstreut lagen.

„Nun“, sagte Duncan, „Webber und Zhao, was verschlägt euch in diese kleine Forschungskolonie?“

Ellen antwortete: „Unsere Einheit wurde aufgelöst.“ Erinnerungen an die Jagd nach Polk flackerten in ihr auf und verpassten dem Satz einen bitteren Beigeschmack.

Der Wissenschaftler lächelte sie aufmunternd an. „Dahinter steckt bestimmt eine Geschichte, die ihr mir bei einer Flasche meines köstlichen Schnapses erzählen könntet.“

„Sie brennen hier selbst?“, fragte Alex neugierig und mit einem interessierten Blick.

„Aber ja! Der von Dad schmeckt am besten“, sagte Raina laut, doch als sie den Seitenblick ihres Vaters bemerkte, fügte sie noch „sagen zumindest die anderen“ hinzu.

Ein Gehege mit wilden Tieren innerhalb der Mauern und ein Schnaps brennender Biologe? Ellen hatte das Gefühl, an einem sehr interessanten Ort gelandet zu sein. Alles war anders als auf der Rome, doch das war nicht unbedingt schlecht. Alex und sie würden sich hier gut einleben, da war sie sich sicher.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Dark777
2013-10-10T17:18:43+00:00 10.10.2013 19:18
Na sind das denn alles Trinker XD?! Also Schnaps scheint es dir irgendwie angetan zu haben, passt allerdings auch sehr gut in die Storyline ;-). So weit so gut, Ellen und Alex scheinen es auf den ersten Blick verdammt gut erwischt zu haben. Vielleicht nicht gerade karrierefördernd, aber immerhin relaxt, mit tropischem Klima. Warum nur befürchte ich, dass diese Idylle nicht sehr lange anhalten wird ;-)? Was nun mit Shaun geschehen ist, würde mich mal brennend interessieren..............da heißt es wohl einfach das nächste Kapitel abwarten *seufz*. Ich könnte mich irren, glaube aber ganz zu Anfang der Geschichte gelesen zu haben, dass vier Menschenfrauen und eine Asari vor etwas stehen. Da es auf Galatea eine protheanische Ruine gibt, schätze ich mal die Asari bald antreffen zu können. Ich habe aber auch das dumpfe Gefühl, dass eine der fünf Freundinnen draufgehen wird -_-. Okay, bis hierher sind das alles Spekulationen. Oh Gott, ich will unbedingt weiterlesen >_<!

V(~_^)
Antwort von:  SarahShepard
15.10.2013 23:55
Das mit dem Alkohol kann ich erklären. Ich inspiriere mich manchmal an meinem Leben und ich bin Studentin .... das sagt ja wohl alles :D
Jaa, ich dachte mir, dass ich den beiden mal ein paar ruhigere Wochen gönne. Zuletzt war ja doch ganz schön viel los ;) Allerdings scheint niemand der Idylle zu trauen :D
Zu deinen Vermutungen sage ich nur so viel: Ja, das Treffen mit der Asari ist nicht mehr weit weg.

Von:  fahnm
2013-10-09T21:52:35+00:00 09.10.2013 23:52
Hammer Kapi^^
Mach weiter so^^

Wenigstens haben schon mal einen guten Anschluss gefunden.^^
Antwort von:  SarahShepard
15.10.2013 23:52
Jo, Ellen und Alex sind ja recht umgänglich, und die Leute auf Galatea freuen sich über neue Gesichter :D
Von:  Takuya
2013-10-08T23:18:48+00:00 09.10.2013 01:18
Ja, dass sie sich gut einleben werden könnte ich mir auch gut vorstellen.
Scheint ein ganz netter Ort zu sein bis jetzt.
Bin mal gespannt was da noch so alles passiert, an sich kommt es mir gerade doch noch verdächtig friedlich vor :D
Tolles Kapitel und ich freu mich auf mehr ;-)
Antwort von:  SarahShepard
15.10.2013 23:52
Haha, jaa, Ellen und Alex passen da ganz gut rein :D
Es wird nicht immer idyllisch bleiben, das stimmt schon. Aber in nächster Zeit könnte es vielleicht friedlich bleiben ;)
Von:  dragon493
2013-10-08T08:26:34+00:00 08.10.2013 10:26
tolles Kapitel
sehr interessant wo sie nun gelandet sind
bin sehr gespannt ob da nicht doch mal was interessantes passiert
freu mich aufs nächste Kapitel
lg dragon493
Antwort von:  SarahShepard
15.10.2013 23:50
Jaa, es ist halt mal was anderes :D
Mmh, hier und da passiert bestimmt mal etwas :P


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