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Geliebter Ehemann

Fortsetzung zu `Geliebtes Haustier`
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo.

So, weiter gehts. Komplett anzeigen

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Kapitel 9

Draco erwartete ihn vor dem Ostflügel und nahm ihn wortlos in die Arme als er sein todtrauriges Gesicht sah. Harry schniefte nur leise, lächelte ihn dankbar an und öffnete dann die Tür denn das konnten nur er und sein Mann.

„Ist er schlimm sauer?“, fragte Draco.

„Ja. Aber der kriegt sich auch wieder ein. Möchtest du Talisha sehen?“

„Natürlich, ich habe schließlich das längste Streichholz gezogen“, grinste Draco. Harry sah ihn verwirrt an und Draco erklärte, „wir haben Streichhölzer gezogen wer dich zuerst besuchen darf und ich habe gewonnen.“

Jetzt lachte Harry leise, deutete auf die Sitzgruppe vor dem Kamin und meinte, „setz dich, ich hol meine Kleine.“ Draco kam der Aufforderung schnell nach während Harry nach nebenan verschwand.
 

„Bei Merlin, ist die süß!“

Draco sprang auf als Harry mit dem Bündel wieder ins Wohnzimmer kam. Große, hellblaue Augen sahen ihn an, ein leises Glucksen ertönte und das Mädchen streckte neugierig die Hände nach ihm aus.

„Darf ich? Darf ich?“

„Da mein Mann nicht da ist, ja, darfst du“, grinste Harry und übergab seine Tochter an Draco, der sie wie ein Stück Glas entgegen nahm.

Er hätte sie allerdings beinah fallen lassen als ein Knurren ertönte, Harry griff schnell nach seinen Armen und funkelte dann seinen Mann wütend an. Dieser hatte den Raum unbemerkt betreten und näherte sich ihnen jetzt wie ein Raubtier, die Augen völlig verschleiert und nur auf Draco gerichtet.

„Harry, Hilfe“, murmelte der Blonde, der nicht wagte sich zu bewegen.

Er wollte das Kind an Harry zurückgeben doch dieser wehrte ab und legte Talisha in Dracos Armen richtig zurecht. Das Knurren wurde lauter, bedrohlicher, Harry ließ sich allerdings nicht davon beeindrucken. Er überprüfte nochmal ob seine Tochter auch richtig und sicher lag bevor er sich zu seinem Mann umdrehte.

„Wenn mein Lord und Ehemann sich nicht zusammen reißen kann, dann sollte er den Raum sofort wieder verlassen denn sonst schlafe ich die nächsten Monate bei meinem Vater und zwar zusammen mit meiner Tochter.“

„Das wagst du nicht“, zischte Voldemort zurück.

„Provoziert mich nicht, mein Lord. Meine Tochter und meine Freunde sollen sich kennenlernen, ihr könnt sie nicht ihr Leben lang einsperren und ich werde mich nicht für den Rest meines Lebens von euch hier einsperren lassen. Mein Lord, ich liebe euch aber ich bin nicht euer Eigentum, genauso wenig wie Talisha“, knurrte Harry aufgebracht.

Draco hatte sich nicht einen Millimeter bewegt, er verstand zwar kein Wort aber die Haltungen und die Gesichtsausdrücke sprachen ganze Bände.

Voldemort sah ihn etwas fassungslos an und sagte, „ich habe dich nie als mein Eigentum gesehen.“

„Ihr behandelt mich aber so. Drei Monate habt ihr mich vor allen abgeschottet, sogar meine Familie durfte mich kaum besuchen und es reicht langsam. Unser Kind soll nicht in einem goldenen Käfig aufwachsen sondern unter Freunden. Mein Lord, bitte!“

Er trat auf den Dunklen Lord zu, ein Flehen in den Augen. Die Anspannung war förmlich zu greifen, selbst Talisha sah sich nur mit riesigen Augen um und schließlich stieß Voldemort den angehaltenen Atem in einem tiefen Knurren aus.

„Du machst mich nochmal wahnsinnig“, knurrte er ungehalten bevor er Harry in seine Arme zog.

„Mein Lord“, schnurrte Harry überglücklich, schlang die Arme um seine Hüfte und drückte sich eng an ihn. Draco seufzte leise und sofort richtete sich Voldemorts Blick auf ihn.

„Lässt du sie fallen oder krümmst ihr auch nur eine Haarspitze, bist du tot“, knurrte er.

„Dessen bin ich mir durchaus bewusst“, gab Draco nach einem tiefen Schlucken zurück.

„Das war nicht sehr nett, mein Lord.“

„Schon ok, es ist verständlich“, sagte Draco schnell.

„Als ob du die Kleine fallen lassen würdest, also wirklich.“

Harry gab seinem Mann noch einen Kuss bevor er sich von ihm löste und zur Sesselgruppe ging. Draco folgte ihm doch er war sich der bohrenden Blicke des Dunklen Lords durchaus bewusst und sie ließen ihm kalte Schauer über den Rücken laufen. „Lass dich nicht einschüchtern“, sagte Harry grinsend.

„Das ist leichter gesagt als getan, ich glaube, du solltest deine Kleine wieder nehmen.“

Harry nahm seine Tochter mit einem Lächeln entgegen und sofort entspannte sich sein Mann und trat hinter ihn. Talisha gluckste leise und streckte die Arme nach ihrem Vater aus. Harry übergab seine Tochter lachend und meinte, „ja, ich weiß, du hast ihn lieber als mich.“

„Ernsthaft?“, fragte Draco überrascht.

Beide Eheleute sahen ihn überrascht an bevor Harry den Kopf schüttelte, „nein, war nur ein Scherz. Sie kann sich nur nicht entscheiden. Wenn ich sie auf dem Arm habe, will sie zu meinem Mann. Wenn er sie auf dem Arm hat, will sie zu mir.“

„Oje, wie regelt ihr das?“, grinste Draco.

„Zusammen aufs Sofa setzen“, knurrte Voldemort.

Draco sah sich etwas überrascht um, im Wohnzimmer gab es kein Sofa sondern nur Sessel.

„Wir sind normalerweise nicht im Wohnzimmer“, sagte Harry bevor er seinen Zauberstab zog und den Sessel, auf dem er saß in ein Sofa verwandelte. Sofort setzte sich Voldemort neben ihn, ihre Tochter versuchte jetzt gleichzeitig nach ihnen Beiden zu greifen, was ihr natürlich nicht gelang. Sie versuchte es noch einen Moment bevor sie langsam anfing zu quengeln. Erst als Voldemort sie zwischen sie legte, lachte sie erfreut auf und gluckste wieder fröhlich vor sich hin.

„Die Kleine ist echt süß.“

„Naja, sie ist meine Tochter, was erwartest du?“, grinste Harry.

Draco warf einen kurzen Blick zu Voldemort und verkniff sich jede Antwort.

„Das war jetzt fies.“

„Ich habe doch gar nichts gesagt.“

„Man konnte deine Gedanken förmlich auf deinem Gesicht ablesen“, grollte Voldemort.

Draco senkte etwas beschämt den Kopf was sowohl Harry wie auch Voldemort leise lachen ließ.

„Es denken alle dasselbe“, kicherte Harry leise.

„Ja, so langsam wird es nervig.“

„Vielleicht bekommt sie noch eure Augen.“

„Rot?“, fragte Draco grinsend.

„Nein, meine natürliche Augenfarbe war mal dunkelbraun.“

Draco sah den Dunklen Lord überrascht an, er hätte eher mit einem Fluch als mit einer Antwort gerechnet.

„Siehst du, du ruinierst meinen Ruf.“

„Wie schon gesagt, ich verbessere ihn.“

Voldemort schnaubte leicht und erhob sich vorsichtig.

„Mein Lord?“

„Lucius erwartet mich, wir haben noch etwas vor.“

Harry hob fragend eine Augenbraue, eine Angewohnheit, die er sich bei seinem Vater abgeguckt hatte doch Voldemort schüttelte den Kopf, „es ist nichts besonderes. Nur ein paar Kleinigkeiten bezüglich der Geldbeschaffung.“

„Viel Spaß.“

Voldemort murrte leise und ging dann.
 

„Ich hatte extrem Angst“, gestand Draco nachdem die Tür hinter Voldemort ins Schloss gefallen war.

„Musst du nicht, er würde meinen Freunden nichts tun. Zumindest nicht wenn er nicht die nächsten Monate alleine schlafen will.“

„Damit würdest du euch Beide bestrafen.“

Harry zuckte mit den Schultern und klopfte auf den Platz neben sich. „Komm schon, ich habe doch gesehen, dass du Tali nicht freiwillig wieder hergegeben hast.“

Draco setzte sich sofort neben ihn und kitzelte das Mädchen, welches leise lachte. „Sie ist wirklich süß. Harry, ich beneide dich um so eine süße Tochter“, seufzte Draco.

„Naja, du könntest auch schwanger werden.“

„Nein, kann ich nicht. Ich bin ein Mensch, Adrian ist ein Vampir, da funktioniert das nicht.“

„Oh. Weiß Adrian das schon?“

„Ja, weiß er. Er hat vorgeschlagen, dass ich mit Onkel Sev rede wegen dem Dominanztrank.“ Harry sah ihn zweifelnd an und Draco erklärte, „ich weiß, dass der Trank so wie er ist, nicht bei mir wirkt weil ich schon gebunden bin. Es geht eher darum, dass Sev ihn abändert und die Bindung raus nimmt. Irgendwie.“

„Willst du das wirklich? Du erinnerst dich doch bestimmt noch wie es mir am Anfang ging.“

„Dein Partner war ein verbockter Starrkopf von Mensch, mein Partner ist ein dominantes, magisches Wesen, der weiß wie er sich zu verhalten hat um seinen devoten Partner nicht zu verstoßen“, gab Draco zurück.

„Aber willst du ein devoter Partner sein? Du kennst die Regeln, oder?“, fragte Harry skeptisch.

Jetzt lachte Draco leise und meinte, „natürlich kenne ich die Regeln und ich weiß auch, dass es anders nicht geht. Adrian reißt sich zwar im Moment sehr zusammen aber er ist ein dominanter Vampir und irgendwann wird er das Verhalten eines devoten Partners einfordern. Er kann nicht ewig gegen sein Innerstes kämpfen.“

„Hm, schwierig. Du weißt schon, dass das immer noch etwas Anderes ist als zwischen mir und Voldemort. Wir sind immer noch Menschen, wir kämpfen des Öfteren mal gegen das Innere Wesen in uns aber das hat Adrian nicht. Er handelt immer wie ein Dominanter.“

„Harry, das ist mir alles bewusst aber ich habe nicht wirklich eine Wahl. Wenn ich Kinder haben will, muss ich irgendwie ein devotes, magisches Wesen werden und hey, so schlecht geht es dir ja nicht“, sagte Draco.

Jetzt lachte Harry leise, „aber es war ein langer Weg.“

„Aber unsere Ausgangssituation ist besser als Eure. Harry, ich weiß es doch selbst noch nicht und es ist doch noch gar nicht gesagt, dass Sev den Trank überhaupt so abändern kann. In den nächsten Wochen oder Monaten wird da sowieso nichts passieren.“

„Wieso nicht?“

„Weil ich einfach noch die Zeit mit meinem Partner genießen will“, gab Draco mit einem breiten Grinsen zurück.

Harry erwiderte das Grinsen als ein leises Quengeln die Aufmerksamkeit auf Talisha lenkte.

„Hunger?“, fragte Draco.

„Nein, sie hat erst gegessen. Ich vermute eher die Windel“, kam von Harry, der seine Tochter bereits vorsichtig hoch nahm und den Raum durchquerte.

„Kann ich mitkommen?“

„Nein, leider nicht. Die Wickelkommode ist im Schlafzimmer und das wird mein Mann niemals für jemand Anderen freigeben. Ich komme gleich wieder.“

Draco nickte und lehnte sich zurück, Harry verschwand daraufhin im Nebenzimmer.
 

„Ich will endlich mal wieder raus!“

„Nein.“

„Doch, ich brauche wieder frische Luft, blauen Himmel über mir und Gras unter meinen nackten Füßen und Talisha würde es auch gut tun wenn sie mal was anderes sieht als nur diese Wände“, fuhr Harry auf, „mein Dad hat gesagt, dass ich wieder raus darf, nur ihr sagt Nein.“

Voldemort stand etwas hilflos vor ihm, er wollte seinen Mann nicht aus dem Haus lassen, er hatte schlicht und einfach Angst um ihn.

„Mein Lord, bitte. Ich will wieder raus. Tali ist mittlerweile vier Monate alt und hat unsere Gemächer noch nie verlassen. Sie soll Gras kennenlernen, Bäume, Blumen, den Wind, die Sonne, sie kann doch nicht ihr ganzes Leben hier drinnen verbringen und ich auch nicht. Es leben genug Werwölfe auf dem Gelände, kein Fremder kommt auch nur in meine Nähe und selbst die meisten Todesser haben damit Probleme“, sagte Harry jetzt etwas versöhnlicher.

Er wusste, warum sein Mann ihn hier im Haus hielt aber er wollte wieder raus. Voldemort knurrte leise, er wusste, dass die Werwölfe immer erst mal jeden aufhielten, der sich Harry näherte und nur die engsten Freunde durften ihm überhaupt nah kommen. Bei Talisha waren die Werwölfe noch strenger und aggressiver, nur wenige Ausgewählte durften sich ihrer Tochter nähern und noch weniger durften sie berühren oder sogar hochheben.

„Bitte mein Lord.“

„Du bringst mich nochmal um den Verstand, ja in Ordnung, ihr dürft raus“, grollte Voldemort jetzt.

Harry blinzelte ihn noch einen Moment fassungslos an bevor er ihm freudestrahlend um den Hals fiel, „danke, danke, danke.“

„Jaja, schon gut.“

„Darf ich gleich gehen?“

„Habe ich eine andere Wahl? Geh schon, du kleiner Quälgeist.“

„Aber Tali nehm ich mit.“

„Davon bin ich ausgegangen. Geht schon und amüsiert euch aber ich will mindestens vier Zauberer als Bewacher, zusätzlich zu den Werwölfen“, knurrte Voldemort.

„Bekommt ihr, mein Lord.“

Harry gab seinem Mann noch einen Kuss bevor er ins Nebenzimmer eilte um seine Tochter zu holen. Unterwegs aktivierte er die Male einiger seiner Anhänger, es war das verabredete Zeichen, dass sie sich am See treffen würden. Er wusste, dass jetzt überall im Manor hektische Betriebsamkeit ausbrechen würde und grinste leicht. Endlich, endlich durfte er wieder raus.
 

Genießerisch schloss Harry die Augen und ließ sich nach hinten ins Gras fallen, warme Sonnenstrahlen fielen auf sein Gesicht. Er hörte neben sich das Rascheln von Kleidung, Fell und Decken. Seine Freunde bereiteten ein riesiges Picknick vor während die verwandelten Werwölfe sich im Kreis um sie herum niederließen, ihre dominanten Partner waren in menschlicher Gestalt anwesend und behielten die Umgebung im Auge. Nicht, dass das nötig war, die Schutzzauber, die über dem Manor und dem Anwesen lagen, waren die Mächtigsten, die Voldemort und seine Anhänger zustande gebracht hatten.

Adrian hatte mächtige, vampirische Blutschutzzauber dazu beigesteuert und Fenrir hatte ein weiteres, großes Rudel Werwölfe auf das Anwesen geholt. Mehr Schutz gab es auf der dunklen Seite nicht, zu mehr waren sie nicht in der Lage. Harrys Gedanken schweiften wieder ins Hier und Jetzt als er seine Tochter leise lachen hörte, sofort schlug er die Augen auf und sah sich nach ihr um. Draco hatte das Kind auf dem Schoß und kitzelte sie mit einem Grashalm, ihr helles Lachen und Glucksen zog sofort sämtliche Aufmerksamkeit auf sich.

„Die Kleine ist wirklich süß“, kam grollend von Fenrir, „trotz des Vaters.“

„So schlimm ist mein Mann nicht und ich glaube, sie bekommt seine Augen“, sagte Harry während er sich wieder zurücksinken ließ.

„Wirklich?“ Draco sah sich die Kleine etwas genauer an, die Augen waren wirklich schon dunkler geworden und es schien so als würden sie ins Braune gehen. „Du hast Recht. Für dein Grün sind sie schon fast zu dunkel.“

„Hm.“

„Was für ein qualifizierter Kommentar, Harry. Hättest du lieber, dass sie deine Augen hat?“, fragte Draco.

„Mir ist das egal. Sie ist gesund und entwickelt sich großartig, sie hat ihren Rückstand schon fast aufgeholt. Mir geht es ebenfalls blendend und mein Mann lässt mich endlich wieder raus. Wenn ich jetzt meinen Dad noch davon überzeugen kann, dass ich endlich wieder fliegen darf, ist die Welt fast wieder in Ordnung“, sinnierte Harry mit geschlossenen Augen.

„Was braucht es damit sie ganz für dich in Ordnung ist?“, fragte Ron von der anderen Seite.

„Frieden.“

„Den wird es nicht geben solange Dumbledore und sein Orden noch an der Macht sind“, knurrte Fenrir, der sich zu den jungen Männern gesetzt hatte, eine Hand lag auf Remus' Kopf.

„Ich weiß aber ich wünsche mir Sicherheit für meine Tochter, für meine Freunde und für meine Familie.“

Die Anwesenden seufzten leise bevor Tali wieder gluckste und ihre Aufmerksamkeit forderte. Harry beschloss die trübsinnigen Gedanken für heute beiseite zu schieben, er setzte sich mit einem Lächeln auf und nahm Draco seine Tochter ab. Heute wollte er die Zeit mit seinen Freunden und seiner Tochter genießen.
 

„Mein Lord, soll ich gehen und irgendwann später wiederkommen oder schenkt ihr den Unterlagen jetzt endlich die gebührende Aufmerksamkeit?“, schnarrte Lucius.

Voldemort, der am Fenster stand und seinen Mann und dessen Freunde im Auge behielt, drehte sich langsam rum und kam auf den Schreibtisch zu. Mit Widerwillen ließ er sich in seinem Lederstuhl nieder und griff nach den Akten, die seine rechte Hand ausgebreitet hatte. Völlig lustlos begann er die ersten Seiten zu überfliegen doch mit jedem Wort wuchs sein Interesse. Als er bei der fünften Seite angekommen war, hatte sich sein Gesichtsausdruck verändert. „Stimmen diese Zahlen?“, fragte er beiläufig.

„Ja, mehrfach überprüft. Mit den Geschäften im Ausland haben wir mehr als genug finanzielle Rückhalte um sämtliche Todesserfamilien zu unterstützen und gegebenenfalls in Sicherheit zu bringen. Ich habe mir erlaubt eine Liste anzufertigen, wer kämpfen will und wer sich lieber zurückziehen würde“, gab Lucius zurück.

Voldemort sah überrascht auf und streckte auffordernd die Hand auf, sofort lag eine mehrseitige Liste in seinen Fingern. Schon nach dem ersten flüchtigen Blick erkannte er, dass sich wesentlich mehr seiner Anhänger zum Kampf entschlossen hatten als er vermutet hatte.

Lucius schien seinen überraschten Blick zu bemerken und sagte, „viele dieser Männer und Frauen folgen euch wegen eurem Mann in den Kampf.“

„Meine eigenen Anhänger folgen mir wegen meinem Mann? Auch nicht schlecht. Lucius, wieso steht dein Sohn nicht auf dieser Liste?“

„Weil ich Harrys Anhänger nicht auflisten muss, sie werden alle kämpfen.“

„Das sind einige.“

„Ja, mein Lord, das sind einige. Es ist ja nicht so, dass....“

Was auch immer Lucius sagen wollte, ging im Aufprall der Tür unter, die mit Wucht gegen die Wand knallte. Severus rauschte hinein, er sah gehetzt aus und war völlig außer Atem, hinter ihm tauchten die Zwillinge auf, ebenso atemlos wie er.

„Was ist los?“, knurrte Voldemort, der alarmiert aufgesprungen war.

„Sebastian und Sabine Summers sind weg“, knurrte Severus.

„Wie weg?“

„Weg weg. Einfach weg. Ich habe sie beobachten lassen, nur für den Fall, dass der Phönixorden auf sie aufmerksam wird und heute morgen haben sie das Haus nicht verlassen. Ich habe daraufhin die Zwillinge ins Haus geschickt, nichts, absolut leer und keine Anzeichen für einen Überfall oder eine ungeplante Reise. Sie sind einfach weg, als ob sie jemand am Arm gepackt hat und mit ihnen disappariert ist“, erklärte Severus.

„Du vermutest, dass der Orden seine Finger im Spiel hat?“, fragte Voldemort.

„Ja.“

„Das ist schlecht.“

Lucius sah ihn fragend an bevor er verstand, die zwei Vermissten wussten um die Schwangerschaft und die Geburt von Talisha und jetzt wusste es wahrscheinlich auch der Orden.

„Sie wissen von unserer Mom“, warf einer der Zwillinge leise ein.

„Dann holen wir sie, genau wie die restlichen Familien. Lucius, es scheint als müssten wir unsere Pläne früher durchführen als vermutet.“

„Ihr wollt wirklich zum Angriff übergehen?“, fragte Severus, der von den Plänen wusste.

„Nein, noch nicht. Aber ich will alles vorbereiten damit keiner meiner Anhänger als Druckmittel benutzt werden kann.“

„Wäre das denn möglich?“, fragte ein Zwilling.

„Bei mir, nein. Bei meinem Mann, ja.“

„Damit auch bei euch, werter Schwiegersohn. Soll ich Harry von den Plänen unterrichten?“

Voldemort nickte nur und wandte sich an die Zwillinge, „holt eure Mutter und eure Schwester her wenn sie es wollen. Sie bekommen hier Schutz solange sie sich nicht einmischen.“

Die Zwillinge verbeugten sich und verließen den Raum dann, genau wie Severus.

„Meint ihr, das geht alles gut?“, fragte Lucius.

„Das werden wir sehen wenn es soweit ist. Lucius, mach dich an deine Aufgaben.“

Der Blonde erhob sich, verbeugte sich und verließ dann den Raum, ließ Voldemort alleine zurück. Dieser nahm nochmal die Liste zur Hand und ging sie diesmal sehr viel aufmerksamer durch. Er musste wissen wer seiner Leute kämpfen wollte und welche Kräfte er zur Verfügung hatte.
 

Knurrende Werwölfe hielten Severus auf und erst nachdem sich gleich drei von ihnen davon überzeugt hatten, dass er echt war, durfte er passieren. Er ließ sich neben Harry auf der Decke nieder und nahm mit einem Lächeln seine Enkeltochter entgegen. Das Kind gluckste leise und freute sich ihn zu sehen, ihre Finger grapschten nach den langen Haaren des Tränkemeisters.

„Ja, meine Haare, ich weiß. Heute nicht, meine Kleine“, sagte Severus, der die Babyhand aus seinen Haare löste und sie anders auf seinen Schoß setzte.

„Dad, was ist los?“

„Dein Mann hat veranlasst, dass die ersten Schritte eingeleitet werden. Die Zwillinge sind auf dem Weg um ihre Mutter und ihre Schwester zu holen“, sagte Severus.

„Mom und Ginny kommen her? Ist es schon soweit?“, fragte Ron.

„Ja, scheint so. Sebastian und Sabine sind verschwunden und wir gehen davon aus, dass der Orden seine Finger mit im Spiel hat. Damit wissen sie von Talisha.“

Harry wurde blass, er griff nach seiner Tochter und zog sie auf seinen Schoß, er umklammerte sie förmlich. Leises Knurren erhob sich, die Werwölfe hatten mitgehört und die Worte hatten die Beschützerinstinkte der Devoten geweckt. „Also ist meine Kleine in Gefahr.“

„Hier ist keiner in Gefahr, dieses Manor kennen nur Eingeweihte und hier gibt es mehr Schutzzauber als in Gringotts, Hogwarts und dem Ministerium zusammen. Harry, deine Tochter ist hier sicher, genau wie du“, sagte Severus.

„Was ist mit meinen Eltern?“, fragte Neville leise. Blaise legte einen Arm um seinen, mittlerweile sehr blassen Freund denn Harry hatte allen von den Plänen seines Mannes erzählt, sie wussten also Bescheid.

„Das St. Mungo wird abgeriegelt, keiner kommt rein oder raus wenn Devon es nicht will. Deine Eltern sind sicher.“

„Dürfen wir dann dort kämpfen?“, fragte Neville.

Er und Blaise sahen zu Harry, der nur nickte, sein Blick ging allerdings über Severus' Schulter. Der Tränkemeister wand leicht den Kopf und sah Voldemort auf sie zukommen, die Werwölfe machten ihm schnell Platz denn sein Gesichtsausdruck deutete nichts Gutes an.

„Mein Lord?“

„Komm rein.“

Harry nickte traurig, er hatte sich so was schon gedacht und erhob sich, seine Tochter giggelte leise.

„Wir müssen ein paar Dinge durchgehen“, sagte Voldemort, der die Hände ausstreckte und ihre Tochter an sich nahm.

„Was denn?“

„Die Kräfte und Stärken deiner Anhänger und ihr mögliches Einsatzgebiet.“

„Oh, darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht.“

„Dann wird es Zeit“, grollte Voldemort während er mit einer Hand seine Tochter ärgerte. Diese lachte laut auf und versuchte nach den langen, blassen Fingern zu grapschen.

„Sollen wir irgendetwas vorbereiten?“, fragte Draco jetzt, er hatte sich erhoben und stand jetzt vor ihnen.

Voldemort sah ihn kurz an, je älter er wurde umso ähnlicher wurde er seinem Vater, sowohl vom Aussehen wie auch vom Verhalten her. Er würde ein guter Berater und rechte Hand für seinen Mann sein.

„Nein, ich habe bereits eine Liste und so wie ich meinen Mann kenne, hat er alle seiner Anhänger im Kopf.“

„Hab ich. Mein Lord, wir können“, sagte Harry.

„Wir räumen hier auf.“

Harry nickte und ging mit seinen Mann mit, drei Werwolfpärchen schlossen sich ihnen ungefragt an. Alle Blicke folgten ihnen bevor sich langsam alle Jüngeren zu Draco wandten.

„Ihr wisst was zu tun ist“, sagte dieser lediglich.

Sofort kam Bewegung in die Angesprochenen, mit wenigen Handgriffen waren die Sachen eingepackt und die Anhänger Harrys waren auf dem Weg ins Manor. Lediglich Draco blieb bei Severus stehen und sah ihn etwas traurig an.

„Was hast du?“, fragte Severus, der einen Arm um die Schultern seines Patenkindes legte.

„Ich hatte gehofft, dass Harry noch etwas mehr Zeit hat um sich zu erholen und seine Familie zu genießen.“

„Wenn das alles vorbei ist, hat er alle Zeit der Welt.“

„Wenn es vorbei ist.“

Severus seufzte leise und sagte, „Draco, es gibt nur zwei Möglichkeiten, entweder wir gewinnen oder wir verlieren, mehr Möglichkeiten gibt es nicht.“

Draco sah in die Richtung, in die Harry und Voldemort verschwunden waren, sein Blick glitt über das Manor und er musste sich eingestehen, dass er sich hier mittlerweile mehr Zuhause fühlte als in Malfoy-Manor. Hier waren seine Freunde, sein Geliebter und sein Lord, der Mann, dem er sich mit Leib und Seele verschrieben hatte.

„Nein, es gibt nur eine Möglichkeit“, sagte er leise und ernst. Severus sah ihn teils fragend aber auch teils wissend an doch er sagte nichts, wartete darauf, dass Draco das aussprach was er auch dachte. Dieser seufzte nochmal kurz und sagte dann, „wir können, nein, wir müssen gewinnen.“
 

Der Alarm heulte durchs Manor und sofort war die Eingangshalle mit knurrenden und zähnefletschenden Werwölfen gefüllt, ihre dominanten Partner standen neben ihnen, die Zauberstäbe erhoben.

„Keine Panik, wir sind es nur“, sagte Fred, der abwehrend die Hände hob. Weder er noch George hatten ihre Stäbe gezogen, sie sahen sich nur aufmerksam um während ihre Mutter hinter ihnen zitterte.

„Weist euch aus“, forderte eine Werwölfin.

Die Zwillinge zogen ihre Shirts hoch bis man das Dunkle Mal auf ihren Körpern sehen konnte, die Werwölfin trat näher und tippte die Male mit dem Zauberstab an. Sie glühten dunkel auf, die Schlangen wanden sich wütend und zufrieden wandte sich die Frau von ihnen ab, ihr Zauberstab richtete sich auf die Frau, die hinter ihnen stand.

„Unsere Mutter. Sie trägt kein Mal und hat die Erlaubnis vom Dunklen Lord hier zu sein“, sagte George schnell.

„Sicher?“, fragte die Werwölfin misstrauisch.

„Ja, ganz sicher. Wir können auch hier warten und einer von euch geht in den Ostflügel um die Erlaubnis einzuholen“, schlug Fred vor.

Die Werwölfin nickte, einer ihrer Artgenossen löste sich aus dem Kreis und ging die Treppe zum Ostflügel hoch.
 

Der Werwolf kam schnell wieder und er war nicht allein, Harry begleitete ihn und fiel erst den Zwillingen und dann Molly um den Hals. Erst als er sich von ihr löste, schickte er die Werwölfe wieder auf ihre Posten.

„Harry, wie geht es dir? Ich habe dich seit Monaten nicht gesehen, wie geht es deinem Kind?“, fragte Molly sofort.

„Uns geht es allen gut, komm, ich stell dir meine Tochter vor.“

„Tochter?“

„Ja, Talisha Severa Snape-Riddle.“

„Ein großer Name für ein kleines Kind. Ist dein Mann damit einverstanden?“

Harry grinste leicht und wollte die Zwillinge weg winken doch Fred hob eine Hand um anzudeuten, dass er etwas sagen wollte. Fragend sah ihn Harry an.

„Wir haben unsere Mutter gerade abgeholt als Vater ihr eine Dosis Veritaserum geben wollte“, sagte Fred.

„WAS?“

„Sie haben Sabine Veritaserum gegeben und sie hat ihnen alles erzählt, auch, dass ich daran beteiligt war. Daraufhin hat Arthur mich im Wohnzimmer eingesperrt bis der Phönixorden eintrifft, der kam gerade als Fred und George aufgetaucht sind. Sie haben mich mitgenommen, von Ginny wissen sie nichts“, erklärte Molly traurig.

Das Grinsen von Harry war verschwunden und hatte einem ungewohnten Ernst Platz gemacht. Er nickte kurz und deutete auf den offiziellen Teil des Manors. „Bringt Molly in den großen Salon, ich hole meinen Mann, er sollte das erfahren.“ Damit wandte sich Harry um und ging die Treppe zum Ostflügel wieder hoch.
 

Doch Voldemort war nicht der Einzige, der sich im Salon einfand. Lucius und Regulus fanden sich mit ihm zusammen ein, denn sie hatten sich in einer Besprechung befunden als Harry in den Ostflügel zurückgekehrt war. Sie setzten sich in die Sessel, die überall im Salon verteilt waren und sahen Molly aufmerksam an. Diese sah zu Harry und fragte, „wo ist dein Kind?“

Voldemort knurrte leise doch Harry lächelte leicht, „in unseren Gemächern. Niemand kommt da rein ohne von unzähligen Schutzzaubern zerrissen zu werden. Molly, erzähl, was ist passiert?“

Etwas unsicher sah die Frau zwischen den Männern umher bevor sie seufzte, „ich weiß es eigentlich nicht so genau. Arthur kam heim und hat mich ins Wohnzimmer gebeten. Er war irgendwie komisch aber ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht. Er hat dann plötzlich den Zauberstab gezogen, mir meinen abgenommen und die Türen verriegelt. Dann hat er angefangen zu erzählen, sie hätten etwas sehr Interessantes erfahren. Er sprach plötzlich von Harry und seiner Schwangerschaft, von der Geburt und von dem Kind und er fragte mich, ob ich nicht etwas dazu zu sagen hätte. Naja, ich habe es verneint, ich wüsste von nichts doch er sprach einfach weiter und irgendwann hat er dann mit der Wahrheit raus gerückt. Sie haben Sabine Veritaserum gegeben und sie hat ihnen alles erzählt.“

Die Männer hatten ihr schweigend zugehört und sie nicht ein Mal unterbrochen, fassungslos sahen sie sich jetzt an.

„Einem Muggel Veritaserum zu geben, ist unverantwortlich“, knurrte Regulus als Erster.

Lucius nickte nur während Harry seinen Mann beobachtete, dessen Gesichtsausdruck wurde immer entschlossener. „Mein Lord?“, fragte er schließlich leise.

„Der Plan wird nicht geändert, Lucius, es muss alles etwas schneller gehen. Ich will, dass wir in zwei Wochen bereit sind“, knurrte Voldemort bevor er sich erhob.

„Zwei Wochen sind extrem wenig Zeit für alles“, warf Lucius leise und vorsichtig ein. Ein todbringender Blick traf ihn und er sagte schnell, „aber bei der richtigen Motivation ist das natürlich machbar.“

„Brauchst du noch mehr Motivation?“

„Nein, mein Lord.“

„Gut, Harry komm mit, wir müssen noch was erledigen.“

Harry sah seinen Mann verwirrt an, erhob sich aber dann.

„Regulus, bringst du Molly bitte in eines der Gästezimmer? Sag den Wachen Bescheid, dass sie sich hier im Manor aufhalten darf“, bat Harry, der jüngste Blacksproß nickte nur, und dann folgte er seinem Mann aus dem Salon.
 

„Was haben wir vor?“, fragte Harry neugierig und sah sich etwas verwundert um. Sie waren nicht auf dem Weg in den Ostflügel sondern direkt in die Kerker.

„Es gibt einige Schutzzauber, die wir auf unser Würmchen legen können und das werden wir auch tun.“

„Was wollen wir dann bei meinem Vater?“

„Er ist das Oberhaupt der Snapes, er kann den Familienschutz auf sie legen“, erklärte Voldemort, der einen Arm um Harrys Schultern legte. Harry schlang seinerseits einen Arm um seine Taille und schmiegte sich während des Laufens an ihn.

„Was bewirken diese Zauber?“

„Schutzzauber eben, Schutz gegen verschiedene Flüche und der Familienschutz der Snapes verhindert, dass jemand das Kind auch nur anfassen kann ohne dass wir es erlauben. Sie wird einen Portschlüssel bekommen.“

„Den kann sie nur nicht benutzen, sie ist zu klein.“

„Der ist auch nicht für sie gedacht sondern für denjenigen, der bei ihr ist. Unser Würmchen wird ab jetzt nicht mehr alleine gelassen“, knurrte Voldemort.

Harry schnurrte nur leise und drückte sich an ihn.
 

Voldemort hielt sich nicht lange mit Anklopfen auf sondern stieß die Tür zu Severus' Privatgemächern einfach auf und trat mit seinem Mann ein. Weder Severus noch Charlie schreckten hoch, sie waren solche Auftritte längst gewohnt und so sah Charlie auf während Severus nicht mal von seinem Labortisch aufsah.

„Mein Lord, was können wir für euch tun?“, fragte er ohne aufzusehen oder auch nur in der Arbeit inne zuhalten.

„Ich will den Familienschutz der Snapes für Talisha“, knurrte Voldemort.

Die Hand von Severus, die gerade das Messer hob, hielt inne bevor sich Severus langsam zu ihnen umdrehte. „Ihr wollt den Familienschutz der Snapes für Talisha?“, fragte er nochmal nach.

„Ja.“

„Sicher?“

„Giftmischer, wo liegt dein Problem?“

„Wenn ich den Familienschutz über Talisha lege, können nur noch Harry und ich das Kind ohne Genehmigung anfassen“, erklärte Severus ernst.

„Aber es ist meine Tochter.“ „Das ist dem Schutz allerdings egal. Ihr gehört nicht zu meiner Familie.“

Voldemort starrte ihn etwas fassungslos an bevor Harry fragte, „kann man das nicht ändern?“

„Wie meinen?“

„Kannst du meinen Mann nicht auch in deine Familie aufnehmen?“, fragte Harry.

Sowohl Severus wie auch Voldemort starrten ihn an bis Charlie laut anfing zu lachen.

„Was ist jetzt so witzig, Wiesel?“, schnarrte Severus.

„Du könntest unseren Lord adoptieren dann kann er Dad zu dir sagen“, sagte Charlie, der sich mittlerweile den Bauch vor Lachen hielt.

Jetzt musste auch Harry schmunzeln während die zwei Älteren sie einfach nur fassungslos ansahen. „Aber bin ich dann nicht mit meinem Bruder verheiratet?“, fragte er grinsend.

„Ich werde unseren Lord nicht adoptieren“, knurrte Severus.

„Aber er muss Teil unserer Familie werden damit der Schutz wirkt.“

„Ich werde ihn nicht adoptieren.“

„Ich will auch nicht adoptiert werden“, kam jetzt von Voldemort.

„Was machen wir dann?“, fragte Harry.

Alle sahen ihn fragend an, Charlie musste zwar immer noch grinsen, dachte aber jetzt auch über diese Problematik nach. „Andersrum?“, fragte er schließlich, „also dass unser Lord Severus adoptiert.“

„Nein“, kam von zwei Leuten im Raum gleichzeitig.

„Ihr seit auch mit nichts zufrieden. Dann denkt halt selber nach“, brummte der Rotschopf.

„Mein Mann ist doch mit mir verheiratet, wieso gehört er dann nicht zu meiner Familie?“, fragte Harry jetzt.

„Weil du in seine Familie eingeheiratet hast. Ich habe dich in seine Hände übergeben“, erklärte Severus.

„Aber ich gehöre immer noch zu den Snapes, oder?“

„Ja.“

„Kann man da nicht was machen?“

„Hm, ich müsste eigentlich die Eltern unseres Lords fragen aber da die tot sind, geht das nicht mehr. Wir müssen eine andere Lösung finden.“

„Blutsbruder“, knurrte Voldemort plötzlich.

Severus sah ihn mit riesigen Augen an, genau wie Charlie, nur Harry sah ihn etwas verwirrt an bevor er fragte, „würde mir das jemand erklären?“

Sein Vater warf Voldemort einen auffordernden Blick zu und dieser erklärte schließlich, „es gibt die Möglichkeit, dass wir durch ein Ritual zu Blutsbrüdern werden. Keine wirkliche Verwandtschaft aber genug um den Familienschutz auf mich zu erweitern.“

„Also dann auch Snape-Riddle?“

„Nein, wenn dann Riddle-Snape. Severus?“

„Das wäre möglich.“

„Moment, bin ich dann nicht mit meinem Onkel verheiratet? So weit ich weiß, ist das in unserer Welt verboten“, sagte Harry.

„Inzest ist auch verboten, deswegen haben sich uns die Zwillinge angeschlossen und nein, ich wäre nicht dein Onkel. Eine Blutsbrüderschaft wird nicht offiziell anerkannt“, sagte Voldemort.

„Puh, ich dachte schon. Dann ist das doch die perfekte Möglichkeit.“

„Bis auf zwei Kleinigkeiten“, schnarrte Severus jetzt.

„Welche, Giftmischer?“

„Erstens, sieze ich einen Bruder nicht und zweitens nehme ich keine Befehle von ihm entgegen. Entweder ganz Mitglied meiner Familie oder gar nicht.“

„Bitte? Ich habe mich gerade verhört, oder? Du duzt mich garantiert nicht. Nicht mal mein Mann duzt mich“, knurrte Voldemort.

Severus zuckte mit den Schultern und meinte, „dann keine Blutsbrüderschaft und ihr könnt Talisha nur noch anfassen wenn Harry oder ich es erlauben. Eure Entscheidung.“

„Und das würdest du wirklich tun“, stellte Voldemort fest.

„Natürlich.“

„Warum habe ich dich eigentlich in meine Reihen aufgenommen? Du bist eigensinnig, widerspenstig und starrköpfig, du treibst mich regelmäßig in den Wahnsinn und tanzt mir mittlerweile ständig auf der Nase rum.“

„Ich bin der beste Tränkemeister meiner Zeit, ein hervorragender Duellant und in schwarzen Ritualen macht mir so schnell keiner was vor. Ohne mich wärt ihr nicht wieder auferstanden, hättet Harry und vor allem Talisha nicht“, unterbrach ihn Severus kalt, „den Blutschutz der Snapes könnt ihr ohne mich auch vergessen. Aber ihr könntet Lucius oder Sirius fragen, beides Oberhäupter alter Reinblüterfamilien.“

„Du weißt genau, dass das nicht geht“, fauchte Voldemort.

„Wieso nicht?“, fragte Harry.

„Weil der Familienschutz nur auf Familienmitglieder gewirkt werden kann und da Talisha seine Enkelin ist, kann nur Severus einen wirksamen Familienschutz über sie legen“, erklärte Voldemort knurrend.

Der Tränkemeister verschränkte die Arme vor der Brust und hob eine Augenbraue, er wartete auf eine Entscheidung.

„Also doch Blutsbrüder.“

Voldemort knurrte leise, er ging zum Labortisch von Severus und holte sich eines der Messer. Mit einer schnellen Bewegung zog er es über seine rechte Handfläche und hielt die blutende Hand Severus hin, „Voldemort, Bruder.“

Jetzt ruckte noch eine schwarze Augenbraue hoch doch er griff nach dem Messer und wiederholte die Bewegung bevor er mit blutender Hand einschlug, „Severus, Bruder.“

Die Hände leuchteten hell auf, ein Kribbeln ging von den Wunden aus, welches schnell durch ihre Körper wanderte bevor es schließlich verschwand. Als sie ihre Hände wieder trennten, waren die Wunden verschwunden, Severus sprach einen kurzen Reinigungszauber über ihre Hände.

„Also bin ich jetzt mit meinem Onkel verheiratet, na toll. Dad, das ist kein gutes moralisches Beispiel“, sagte Harry mit einem Schmunzeln.

Voldemort knurrte leise, packte ihn und zog ihn an sich. „Ich bin nicht dein Onkel, Kleiner. Ich bin dein Ehemann und der Vater deiner Tochter“, knurrte er.

„Sicher?“

„Harry, provoziere mich nicht, dafür haben wir jetzt keine Zeit. Severus, wann willst du den Familienschutz sprechen?“

„Ich brauche einen Trank und die Herstellung dauert zwei Tage also dann“, erklärte Severus während er Charlie zu sich winkte. Er nannte ihm einige Zutaten, die der Rotschopf holen sollte und dieser verschwand auch schnell.

„Geht das nicht irgendwie schneller?“

„Nicht wenn ich es richtig machen soll, Bruder. Ihr solltet das Würmchen einfach die nächsten zwei Tage nicht aus den Augen lassen und niemanden in ihre Nähe, dem ihr nicht vertraut und jetzt raus aus meinen Räumen, ich will mit der Arbeit anfangen“, schnarrte

Severus. Voldemort knurrte ihn leise an, zog seinen Mann aber dann mit sich aus dem Raum. Er hatte wieder gegen seinen Tränkemeister verloren doch irgendwie fühlte es sich bei weitem nicht so schrecklich an wie er vermutet hatte. Seine eigene Familie wurde langsam aber sicher immer größer.
 

Als es leise klopfte, sah Molly auf und bat dann den Ankömmling herein. Wirklich überrascht war sie allerdings als Harry eintrat und das nicht alleine. „Bei Merlin, ist sie das?“, fragte sie während sie aufstand und auf ihn zukam.

„Ja, das ist mein kleines Würmchen, Talisha. Ich wollte sie dir endlich mal vorstellen“, sagte Harry während hinter ihm zwei verwandelte Werwölfe auftauchten. Molly schreckte vor ihnen zurück doch Harry meinte, „keine Angst, die tun niemanden was. Meine ewigen Schatten.“

„Gehst du nirgendwo alleine hin?“

Harry grinste leicht und schüttelte den Kopf, „nein. Außerhalb des Ostflügels sind immer die Werwölfe bei mir und im Ostflügel ist mein Mann mir auf den Fersen. Ich geh wirklich nirgendwo alleine hin, zudem ich ja auch mein kleines Würmchen habe.“

„Ich würde mich sehr eingeengt fühlen.“

„Nicht wirklich. Die Werwölfe gehen als Hunde durch und mein Mann ist gar nicht so schlimm wie alle immer denken.“

„Aber auch nur bei dir“, murmelte Molly bevor sie neugierig nach dem Baby sah. Sofort begannen die Werwölfe zu knurren.

„Aus. Ich entscheide wer mein Kind anfassen darf“, grollte Harry. Molly sah wie die Werwölfe die Köpfe schüttelten doch Harry knurrte leise, „ich weiß, was mein Mann gesagt hat, ich werde das schon mit ihm klären. Molly, magst du sie mal halten?“

„Natürlich. Ist die süß.“

Harry grinste und übergab seine Tochter in die Arme von Molly, die sie sehr behutsam nahm.

„Sie ist wirklich niedlich. Wie alt ist sie jetzt genau?“

„In einer Woche sind es fünf Monate.“

Molly runzelte etwas die Stirn und sah sich das Kind nochmal genauer an. „Ist sie dafür nicht etwas klein? Meine waren da schon etwas größer.“

„Ginny auch?“

„Ja, Ginny auch.“

„Ja, sie ist etwas klein aber das ist normal. Sie ist gesund und das ist die Hauptsache.“

„Stimmt. Und sie ist wirklich niedlich. Ihre Augen sehen aus als würden sie braun werden, oder?“, fragte Molly, die Talisha in einer Armbeuge hatte und mit der anderen Hand leicht kitzelte.

„Ja, sie hat die Augen von ihrem Vater.“ Jetzt sah Molly überrascht auf und Harry erklärte, „mein Mann hatte früher dunkelbraune Augen und die bekommt sie anscheinend.“

„Ah, deswegen also.“

„Molly, wollen wir ein bisschen raus? Es ist herrliches Wetter und ich war lange genug im Haus eingesperrt“, sagte Harry jetzt.

„Darfst du raus? Nachdem der Phönixorden von Talisha weiß?“

„Natürlich darf ich raus. Ich hab doch meine Werwölfe. Kommst du jetzt mit?“

Molly nickte lächelnd und zusammen verließen sie den Raum, die Werwölfe folgten ihnen.
 

Sie saßen schon seit Stunden im Garten von Riddle-Manor, unterhielten sich und spielten mit Talisha, die sich köstlich amüsierte und Mollys Herz im Sturm erobert hatte. Die zwei Werwölfe lagen in der Sonne und dösten vor sich hin doch ihre Sinne waren auf die Umgebung gerichtet, ihnen entging nichts. Auch nicht der Alarm, der lauter und eindringlicher als sonst über das Gelände hallte.

„Was ist das?“, fragte Molly alarmiert, „der Alarm war bei mir nicht so stark.“

„Du hattest Begleitung von einem Malträger. Wer auch immer das Manor betreten hat, hat das nicht“, sagte Harry während er sich schon erhob. Er sah unsicher zwischen dem Manor und seiner Tochter umher, der innere Kampf war ihm anzusehen.

„Ich kann auf sie aufpassen, die Werwölfe sind ja hier“, sagte Molly mitfühlend.

Harry zögerte noch einen Moment, nickte aber dann und wandte sich an die Werwölfe, „ihr passt auf meine Tochter auf und lasst außer mir und meinem Mann niemanden an sie rann. Verstanden?“

Beide nickten, Harry warf noch einen letzten Blick auf seine Tochter und Molly, die ihm zuversichtlich zunickte bevor er sich umdrehte und zum Manor eilte. Wer auch immer den Schutzzauber durchbrochen hatte, wie auch immer derjenige es geschafft hatte, er würde sich vielen erhobenen Zauberstäben und gefletschten Zähnen gegenüber sehen. Und wahrscheinlich seinem Ehemann.
 

Wie Recht Harry doch mit seiner Annahme hatte denn als er in die Eingangshalle trat, war sie mit Todessern und Werwölfen gefüllt. Seine eigenen Anhänger waren auch anwesend, allerdings standen sie gegen die Werwölfe und Todesser. „Was ist denn hier los?“, fragte Harry überrascht.

Voldemort fuhr zu ihm rum, die Augen kristallrot bevor er in die Mitte der Halle deutete. „Erklär mir das!“, fauchte er.

„Gerne, wenn ihr mir auch sagt, was genau“, gab Harry mit einem Lächeln zurück. Er trat näher an seinen Mann heran, ignorierte dessen Zauberstab und ging dann an ihm vorbei.

„Das da“, fauchte Voldemort, der eine Hand zwischen seine Schulterblätter legte und ihn vorwärts schob.

Harry runzelte etwas verwundert die Stirn bevor er in die Mitte der Eingangshalle trat und ihm sämtliche Gesichtszüge entgleisten. Vor ihm standen, zitternd und aneinander gedrückt,Ginny und ... Molly.
 

„Was geht denn hier ab? Wer seit ihr?“, knurrte Harry nachdem er den ersten Schock überwunden hatte.

„Harry, erkennst du uns denn nicht? Wir sind es, Ginny und Molly“, sagte die junge Frau überrascht.

„Wer seit ihr? Wie kommt ihr hierher?“

„Mit den Langziehohren von Fred und George. Wir sollten sie nutzen wenn wir in Gefahr sind um hierher zu kommen“, erklärte Ginny.

Sämtliche Blicke wandten sich zu den Zwillingen, die genauso verwirrt aussahen wie der Rest bevor Fred nickte, „wir haben unserer Mutter zwei Langziehohren gegeben, Portschlüssel.“

„Aber wenn das Molly ist, wer ist dann die andere Molly?“, fragte Harry.

„Arthur.“

„Was?“

„Arthur hat einen Vielsafttrank gebraut als er von deiner Schwangerschaft erfahren hat und hat einen perfiden Plan ausgebrütet“, erklärte Molly.

Harry sah sie unsicher an während Voldemort fragte, „wo ist der Kerl?“

Niemand antwortete, alle Blicke gingen zu Harry, der langsam immer blasser wurde.

„Harry, was ist los?“, fragte Voldemort alarmiert.

„Arthur ist im Garten...“

„Und?“

Unsicher und zitternd drehte sich Harry zu seinem Mann um bevor er fast lautlos sagte, „mit Talisha.“
 

Schon von weitem sahen sie, dass etwas nicht stimmte. Zwei dunkle Schatten lagen regungslos im Gras und bewegten sich auch nicht als sie näher kamen.

„Remus!“ brüllte Fenrir plötzlich. Er stürmte an Voldemort vorbei und ging neben dem bewusstlosen Werwolf in die Hocke, vorsichtig fuhr er mit der Hand durch das dichte Fell.

„Wo ist mein Kind?“, knurrte Voldemort aufgebracht.

„Jemand aktiviert gerade die Schutzschilde des Manors“, keuchte Harry mit Tränen in den Augen.

„Nein. Findet ihn und bringt mir mein Kind wieder“, brüllte Voldemort.

Die Anwesenden schwärmten sofort aus während Harry einfach nur zusammenbrach, sein Mann sah ihn kurz an bevor er sich seinen Leuten anschloss.

„Fenrir, kümmre dich um Harry“, brüllte er während er schon weg rauschte.
 

Voldemort sah den unbekannten Schatten am Rande des Manors und eilte darauf zu, er hörte das Schreien seiner Tochter. „WEASLEY!“, brüllte er.

Molly drehte sich zu ihm rum, sie grinste und hielt das Kind in die Höhe. „Zu spät! Du kommst zu spät, ich habe dein Kind“, rief Molly bevor sie die Schutzschilde endgültig durchbrach und mit einem breiten Grinsen verschwand.

Fassungslos stoppte Voldemort mitten im Schritt, starrte auf die Stelle wo Arthur gerade noch gestanden hatte bevor er in die Knie ging. Hoffnungslosigkeit machte sich in seinen Augen breit, seine Hand umklammerte den nutzlosen Zauberstab, die Knöchel traten weiß hervor doch von alledem bemerkte er nichts. Er konnte es nicht glauben, wollte nicht wahr haben, was hier gerade geschehen war. Nur langsam sickerte es durch, sein Kind, seine geliebte Tochter war weg, entführt von der Weißen Seite, die sonst was mit ihr machen würden. Trauer und Verzweiflung brannten in ihm, langsam fiel sein Kopf in den Nacken und seine Gefühle suchten sich einen Weg nach draußen, „NEIN!!!“
 

Der Schrei war über das gesamte Gelände zu hören, Harry zuckte zusammen als er die Verzweiflung seines Mannes hörte und brach endgültig in Tränen aus. Alle stellte die Suche ein und kehrten niedergeschlagen zu den Werwölfen zurück, die noch immer ohne Bewusstsein waren. Langsam fanden sie sich dort ein, Severus ging neben seinem Sohn in die Hocke und zog ihn in seine Arme. Doch er konnte weder seine Tränen trocknen, noch seine Verzweiflung lindern. Er sah allerdings auf als Voldemort auftauchte und sich zu den Werwölfen umdrehte.

„Weck deinen Gefährten auf“, forderte er mit völlig tonloser Stimme.

Fenrir nickte und sprach einige Zauber, langsam flatterten die Augenlider seines Gefährten bevor er sie geschockt aufriss und sich panisch umsah. Als er erst Harry und dann Voldemort erblickte, schlich sich Verzweiflung in die bernsteinfarbenen Augen bevor er den Kopf hängen ließ und sich zurückverwandelte.

„Was ist passiert?“, fragte Voldemort erneut.

„Wir wurden überrascht. Molly hat plötzlich einen Zauberstab gezogen und Sira angegriffen, wir waren nicht schnell genug, wir haben versagt“, sagte Remus todtraurig.

Voldemort sah ihn einfach nur an, der Werwolf hob unsicher den Blick doch er konnte keine Gefühle in dem schlangenartigen Gesicht erkennen. Dieser wandte sich zu Severus um und fragte, „kannst du Harry soweit ruhig stellen, dass er aufnahmefähig ist?“

„Ich bin aufnahmefähig“, flüsterte Harry, noch immer in der Umarmung seines Vaters. Er sah seinen Mann an, Tränen flossen über sein Gesicht doch da war noch etwas Anderes.

„Was hast du vor?“, fragte Severus.

Alle hielten geschockt den Atem an, hatte der Tränkemeister ihren Lord gerade wirklich geduzt? Viele blinzelten verständnislos und warteten auf eine Reaktion des Dunklen Lord.

„Was wohl? Mein Kind zurückholen und diesen Krieg endlich beenden.“

„Sie werden sie töten wenn wir angreifen“, sagte Harry leise.

„Dann werde ich sie alle vernichten. Harry, wir haben keine andere Wahl oder willst du warten bis sie sich entschieden haben was sie mit Tali machen?“, knurrte Voldemort.

„Nein.“

„Gut. Lucius, wie weit sind wir?“

Der Blonde starrte ihn fassungslos an, sein Blick glitt immer wieder zu den Werwölfen und Harry, überall konnte er das gleiche Unverständnis erkennen wie er selbst empfand.

Voldemort atmete tief durch und fragte, „was ist los?“

„Warum bestraft ihr mich nicht?“, fragte jetzt Remus.

„Weil es nichts bringt. Wir wurden alle getäuscht und jeder von uns trägt einen Teil der Schuld. Außerdem brauche ich die Werwölfe für meine Pläne und kann es mir nicht leisten, es mir mit Fenrir zu verscherzen. Zudem gehörst du zu Harrys Familie und wir haben bereits ein Mitglied vorübergehend verloren. Fenrir, wir lange brauchst du um alle Werwölfe unter deinem Kommando zusammen zurufen?“, fragte Voldemort. Sein Tonfall klang kalt und schneidend doch alle hörten die unterschwellige Sorge heraus.

„Eine Woche wenn ich ihnen Feuer unterm Arsch mache“, knurrte Fenrir, der sich jetzt erhob und seinen Gefährten mit hochzog.

„Adrian, die gleiche Frage an dich.“

„Ebenfalls eine Woche“, gab der Vampir zurück, der einen Arm um die Schultern seines Gefährten geschlungen hatte.

„Lucius?“

„Das Gleiche.“

„Gut, ihr habt eine Woche. Severus, reicht die Zeit um für jeden Werwolf einen Verwandlungstrank zu brauen?“

„Wie viele?“

„Ungefähr hundert.“

Severus legte leicht den Kopf schief und meinte, „ich bräuchte, für einen korrekten Trank, Blutproben von jedem Werwolf aber das ist wohl nur bei den anwesenden Werwölfen der Fall. Ich habe allerdings einen Alternativtrank.“

„Sprich.“

„Ein Trank, für jeden Werwolf, er kann aber nur ein Mal angewendet werden. Die Verwandlung erfolgt sofort und hält ungefähr zwölf Stunden. Wie die Kontrollierbarkeit aussieht, weiß ich nicht, das müssen wir testen. Also würde ich vorschlagen, dass du einen Kampfplatz wählst wo es egal ist ob jemand gebissen wird oder nicht“, sagte Severus.

„Brauchst du Hilfe?“

„Ja, alleine schaffe ich das nicht.“

„Ich helfe dir“, flüsterte Harry leise.

„Ich auch“, kam von Draco und auch Blaise, Theo, Ron und Hermine traten vor.

„Das reicht. Wir fangen sofort an. Wenn was ist, ich bin in meinem Labor. Kommt.“ Er zog seinen Sohn hoch doch als er ihn wegziehen wollte, sträubte sich Harry.

„Es tut mir leid, mein Lord, ich...“

„Harry, was du gerade sagen willst, ist Schwachsinn. Dich trifft keine Schuld, genauso wenig wie den Rest der hier Anwesenden“, sagte Voldemort und jetzt starrten ihn alle wirklich fassungslos an. Etwas überrascht sah sich der Dunkle Lord um und schnarrte, „was habt ihr denn gedacht? Dass ich meinem geliebten Mann Vorwürfe mache obwohl wir gerade das Wichtigste in unserem Leben verloren haben? Leute, ich dachte eigentlich, dass ihr mich mittlerweile anders einschätzt. Egal, alle an die Arbeit, ich will in spätestens einer Woche unser Würmchen wieder haben.“

„Mein Lord,...“

Wieder seufzte Voldemort leise bevor er seinen Mann in seine Arme zog und ihm einen Kuss auf die Stirn gab. „Mein geliebter Schatz, dich trifft wirklich keine Schuld und Remus auch nicht. Wir werden unsere Tochter gesund wieder bekommen“, zischte Voldemort leise.

„Und wenn nicht?“

„Diese Option gibt es nicht, mein Schatz. Wir werden Tali wieder bekommen, gesund und munter. Schließlich soll sie irgendwann mal mit ihren Geschwistern spielen, oder?“

Harry blinzelte ihn verwirrt an, lächelte aber dann liebevoll und gab ihm einen sanften Kuss. Danach löste er sich von im und ging auf seinen Vater zu, der ihm einen Arm um die Schultern legte und mit ihm und seinen Freunden Richtung Manor ging.
 

„Mein Lord, ich erwarte immer noch meine Strafe für meine Unaufmerksamkeit. Harry wird davon nichts erfahren“, sagte Remus leise. Voldemort drehte sich zu ihm um, der Werwolf kniete vor ihm und sah ihn aufmerksam an, Verzweiflung in den bernsteinfarbenen Augen.

Fenrir, der direkt neben ihm stand, sagte, „es wird keine Auswirkungen auf die Werwölfe haben, wir werden immer an eurer Seite stehen.“

Mit einem Wink schickte Voldemort alle Anderen weg bevor er dem Werwolf zu verstehen gab, sich zu erheben. „Was ich eben gesagt habe, war ernst gemeint, du hast keine Strafe zu fürchten. Jeder von uns trägt einen Teil der Schuld und jeder wird die Gelegenheit bekommen, sie zu begleichen. In fünf Tagen ist Vollmond, das heißt, dass ihr zum Zeitpunkt des Angriffs noch einen Teil eurer wahren Kraft haben werdet. Fenrir, ruf deine Leute zusammen und Remus, du warst ganz gut in Zaubertränke, oder?“

Der devote Werwolf nickte nur, verbeugte sich zum ersten Mal vor Voldemort bevor er Richtung Manor ging.

„Meint ihr das wirklich ernst?“, fragte Fenrir.

„Ja.“

„Ihr habt euch sehr verändert, mein Lord.“

„Ich weiß.“

Fenrir sah ihn ernst an und sagte, „ich habe mich euch aus Angst und Hass angeschlossen.“

„Aus welchen Gründen folgst du mir jetzt in diesen Kampf?“, fragte Voldemort.

„Aus Bewunderung und Treue, mein Lord.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
So. Es ist viel passiert in diesem Kapitel.

Voldie und Severus sind jetzt also Blutsbrüder aber der Familienschutz kommt zu spät, Tali ist weg und in den Händen des Feindes. Die Kampfvorbereitungen laufen aber ob es was bringt? Was wird die weiße SEite mit dem Kind machen? Sie ist gerade mal vier Monate alt und schon ein Spielball zwischen den SEiten.

Nun, wir werden sehen wie es weiter geht. Ob sie ihr Würmchen wiederbekommen? Lebend und wohlbehalten? Ob es jetzt zum Endkampf kommt?

*Kaffee und Plätzchen hinstell* *überleg* *Doch lieber Beruhigungstee hinstell* - sucht euch was raus und bitte verflucht mich nicht.

Tata. *Duck und weg* Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Omama63
2013-04-10T17:23:33+00:00 10.04.2013 19:23
Ein super Kapitel.
Habe mir schon gedacht, dass mit Molly etwas nicht stimmt, weil sie Ginny nicht mitgebracht hat und auch nicht wirklich Angst um sie hatte.
Mich hat es schon erstaunt, das Voldi so klar denken konnte, als seine Tochter weg war. Harry hat einen guten Einfluss auf ihn.
Armer Harry. Er hätte sie doch nicht bei Molly lassen sollen, aber wer konnte das schon ahnen.
Ich würde Arthur zerfleischen, wenn ich Voldi, oder Harry wäre.
Bin schon gespannt, wie es weiter geht.
Von:  Neko-sama
2013-04-10T16:55:01+00:00 10.04.2013 18:55
nEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEIN Q___Q
*heul*
Musstest du uns das antun?
Die arme Tali QQ
Sie wird doch jetzt voll geprägt dann... ich hoffe die behandeln sie wenigstens gut und *schnief* boah ich heule echt....
aber Voldis Reaktion fand ich echt cool
hätte wohl keiner so erwartet *nick nick*
er hat aber recht.. sie haben alle etwas schuld... und außerdem hilft es niemanden in so einer situation, wenn er jemand bestraft... er braucht jeden Mann/Wolf für den Kampf. Aber wenn das Arthur war dann müsste Ginny ja auch wer anders sein oder? Kann man aus der Person nicht auch was rausquetschen??

Schreib schnell weiter ja >///3///<

lg neko
Von:  annette-ella
2013-04-10T13:45:39+00:00 10.04.2013 15:45
Oh man da kannst du doch so nicht aufhören. Das ist soooo gemein. Wie krank muss man sein um ein Baby zu entführen!!!!!
Bitte schreib schnell weiter.
LG
annette-ella
Von:  Minaco
2013-04-10T11:24:51+00:00 10.04.2013 13:24
Jay Harry darf endlich wieder raus =D
und dann gleich die nächste Niederlage, die weiße seite weiß von Tali =(
Ich hab mir schon gedacht das irgendwas nicht mit Molly stimmt, die hätte doch niemals Ginny alleine zurück gelassen und das Harry sie dann mit dem kind alleine gelassen hat, dachte ich schon das er lieber dort bleiben soll und das bestimmt ein ablenkungsmanöver ist, am ende war es ja doch keins, aber Arthur konnte dann doch flüchten, ich dachte ehe das Molly vill unter dem Imperius ist, aber das es dann Arthur ist kam ziemlich überraschend.
Arme Tali, hoffentlich tut die angeblich weiße seite dem Baby nichts >.<
Gut das Molly und Ginny doch noch flüchten konnten ^^
und auch das Voldy niemanden bestraft hat, es hatte aber auch wirklich niemand schuld, jeder von ihnen dachte das es wirklich Molly ist, naja jeder bis auf mich, ich hab schon gedacht als Harry so darauf bestanden hat Molly das Kind zu geben das dies bestimmt keine gute idee ist >_<
aber ich konnte sie ja nicht warnen XD
bin schon gespannt wie es weiter geht ^^
Von:  KessyKat
2013-04-10T00:28:14+00:00 10.04.2013 02:28
AHHHHH Tali Q_Q *heul* armes Würmchen...
da hat Arthur echt super geschauspielert... Glanzleistung... die Vorstellung seines Lebens...
ich hoffe das wird er büßen -.-"
und zwar mit einem ordentlichen Tritt überallhin !!

Ganz im Kontrast zu Arthur steht Voldemort... so vernünftig und sogar klar denkend trotz einer solchen Situation... einfach toll. Bin schwer beeindruckt von ihm.

Das ganze Kapitel ist mal wieder ein Glanzstück und ich weiß einfach nicht wie du das machst.. du bleibst konstant super :)
Von:  dasdevilkurai
2013-04-09T23:59:05+00:00 10.04.2013 01:59
Konnte mri schon denken, das Molly nicht Molly ist :D! Wäre ja sonst zu einfach :D!
Ich bin gespannt wies weiter geht und hoffe auf ein nicht sterbendes oder leidendes würmchen.


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