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Geliebter Ehemann

Fortsetzung zu `Geliebtes Haustier`
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo.

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Kapitel 6

Sie hatten den ganzen Tag im Garten gespielt, Fuchs und Hund hatten sich gegenseitig über die Ländereien gejagt bis irgendwann der Dunkle Lord aufgetaucht war. Er hatte seinen Mann zum Mittagessen und vor allem zu zwei Stunden Ruhe geholt, danach durfte er wieder zu seinem Paten. Severus stellte in den nächsten Tagen einen festen Zeitplan für ihn auf, feste Essens- und Ruhezeiten, regelmäßige Untersuchungen und feste Zeiten für freie Zeit, die er verbringen durfte wie er wollte. In den ersten Wochen fiel es Harry schwer sich an diesen Zeitplan zu gewöhnen doch mit der Zeit fiel es ihm immer leichter und nach zwei Monaten hatte er sich daran gewöhnt. Einige Dinge fand er bald nervig doch viele Dinge genoss er sichtlich, so auch die extreme Fürsorge seines Mannes, der ihm förmlich jeden Wunsch von den Augen ablas. Bis jetzt war er von den üblichen Beschwerden einer Schwangerschaft verschont geblieben doch dieser Umstand konnte ja nicht ewig halten.
 

Voldemort und Lucius sahen überrascht auf als über dem manoreigenen Wald ein Fluchschimmer auftauchte. Der Dunkle Lord ging in sich hinein, öffnete die Verbindung zu seinem Mann und spürte sofort dessen Wut. Seit Harry unter so extremen Stimmungsschwankungen litt, hatte er die Verbindung notdürftig verschlossen um nicht jedes Mal wahnsinnig zu werden.

„Was war es diesmal?“, fragte Lucius.

„Keine Ahnung aber er ist bei den Werwölfen also vermute ich, dass Fenrir ihn geärgert hat“, gab Voldemort zurück.

Wie zur Bestätigung seiner Worte hallte das Jaulen eines Werwolfes zu ihnen rüber, Voldemort spürte Genugtuung und dann bodenlose Trauer. Lucius beobachtete fasziniert wie sich der Gesichtsausdruck seines Lords immer wieder veränderte bis er entschlossen den Kopf schüttelte und die Verbindung scheinbar wieder schloss.

„Mein Lord?“, fragte er mit einem leichten Grinsen, „wie geht es eurem Mann?“

„Wie jedem Schwangeren im vierten Monat, er treibt alle mit seinen Stimmungsschwankungen in den Wahnsinn“, gab Voldemort zurück, ein feines Grinsen auf den Lippen.

„Das erinnert mich an Zissa, die war genauso drauf.“

„Ja, mit der hat sich Harry auch unterhalten weil er sich schuldig gefühlt hat, wegen, du weißt weswegen“, sagte Voldemort ausweichend.

Lucius' Grinsen wurde etwas breiter, ja, er wusste genau weswegen und auch warum sein Lord dieses Thema möglichst schnell wieder fallen lassen wollte. Harry hatte ihm vor kompletter Todesserversammlung eine Szene gemacht und ihm, heulend und schluchzend, vorgeworfen, dass er ihn nicht mehr lieben würde. Voldemort war so perplex, dass er kein Wort rausbekommen hatte und so hatte sich Harry auf dem Absatz umgedreht und war wieder raus gestürmt. Sein Mann hatte die Versammlung daraufhin aufgelöst und hatte sich lange mit Lucius unterhalten.

Das Ganze war jetzt drei Wochen her und seitdem waren die Stimmungsschwankungen noch stärker geworden wobei sie immer mehr ins Depressive gingen. So langsam machten sich alle Sorgen um den jungen Mann doch dieser wollte davon nichts hören.

„Lucius, bist du noch da?“

„Natürlich, mein Lord“, sagte der Blonde schnell, er war so in Gedanken gewesen, dass er den Dunklen Lord völlig vergessen hatte.

„Klar. Wo warst du gerade?“

Lucius sah seinen Lord etwas skeptisch an, normal hätte er für diese Unaufmerksamkeit einen Fluch gefangen doch jetzt sah Voldemort ihn nur völlig neutral an. „Ich habe über Harry nachgedacht und seine sehr negative Stimmung in letzter Zeit.“

„Was ist dabei raus gekommen?“

„Nicht viel, Zissa hatte das damals nicht, sie hatte genauso viele Hochs wie Tiefs. Mein Lord, habt ihr mit Harry mal darüber geredet?“, fragte Lucius vorsichtig.

Er rechnete nicht mit einer Antwort, eher mit einem Fluch doch Voldemort nickte und sagte, „ja, es hat mit einem völlig aufgelösten Ehemann geendet, der sich zwei Tage bei seinem Vater versteckt hat um dann noch aufgelöster wieder zu kommen.“

„Wieso noch aufgelöster?“

„Weil er dachte, dass ich böse auf ihn bin und ihn jetzt verlasse“, murrte Voldemort.

„Oje.“

„Richtig, oje.“

„Mein Lord, was habt ihr jetzt vor?“

Voldemort atmete einmal tief durch und sagte, „hoffen, dass die nächsten fünf Monate schnell vorbei sind. Ein...“

Ein lauter Schrei ließ die zwei Männer aufspringen und zum Fenster eilen. Über dem Wald war Rauch aufgetaucht, der in dicken Wolken über den Bäumen hing.

„Was hat er jetzt schon wieder gemacht?“, fragte Voldemort.

„Wir sollten nachsehen gehen.“

Voldemort stimmte ihm schweigend zu.
 

Sie waren nicht die Einzigen, die sich Sorgen gemacht hatten und nach Harry sehen wollten. Zusammen mit Severus und Charlie machten sich Voldemort und Lucius auf die Suche nach dem jungen Mann. Sie fanden ihn schließlich auf einer Lichtung, neben Remus hockend und völlig aufgelöst. Fenrir saß an einen Baum gelehnt und versuchte sich selbst zu heilen.

„Was ist passiert?“, knurrte Voldemort während Severus auf den Werwolf zuging.

Dieser sah zu ihm auf und murrte, „ich kann die Wunde nicht heilen.“

Der Tränkemeister brauchte nur einen Blick um zu erkennen welcher Fluch ihn getroffen hatte, er zog seinen Zauberstab und begann einen leisen Singsang. Der Werwolf seufzte dankbar auf als sich die Wunde langsam schloss.
 

„Was ist passiert?“, fragte Voldemort noch einmal. Sein Blick glitt von Fenrir zu Remus und dann zu seinem Mann, der wie geschlagen zusammen zuckte.

„E...es tut ...mi..ir lei..d“, schluchzte Harry. Voldemort seufzte leise und hockte sich vor ihn.

„Was ist passiert?“, fragte er ein drittes Mal, diesmal wesentlich sanfter.

Doch wieder schluchzte Harry nur leise, war nicht im Stande zu antworten und so wand Voldemort den Blick zu Remus.

„Wir haben gespielt, er und ich verwandelt. Er war gut drauf bis Fenrir aufgetaucht ist, er hat nichts gemacht aber Harry hat sich zurück verwandelt und ihn angeschrien, dass er verschwinden soll. Fenrir war so geschockt, dass er gar nicht reagierte und dann hat ihn Harry verflucht“, erklärte Remus leise, „allerdings konnten weder ich noch Fenrir die Wunde wieder heilen.“

Voldemort sah zu Severus, der noch immer über dem Werwolf gebeugt war und den Zauberstab hin und her schwenkte, den Singsang nicht unterbrechend.

„Nun, Severus kann sie anscheinend heilen. Harry, mein Kleiner, es ist alles in Ordnung.“

„Nein, ich habe ihn verletzt obwohl er nichts getan hat. Es tut mir leid“, schluchzte Harry, jetzt etwas besser verständlich.

„Das weiß er und er ist dir nicht böse. Komm hoch, Kleiner.“

Voldemort zog seinen Mann vom Boden hoch und zog ihn zu Fenrir rüber.

Dort war Severus mit der Heilung gerade fertig geworden und erhob sich.

„Was war das für ein Fluch, dass ihn die Werwölfe nicht heilen konnten?“, fragte Voldemort.

„Mein Eigener, der Sectumsempra, er kann nur mit einem speziellen Singsang geheilt werden und außer mir kennt den keiner“, erklärte Severus.

„Woher kennt dann Harry diesen Fluch?“, fragte Remus.

„Ich habe ihn in seiner Gegenwart oft genug benutzt, er wird ihn aufgeschnappt haben. Harry, ist alles in Ordnung?“, fragte Severus sanft.

„Nein“, war die leise Antwort.

Alle drehten sich zu ihm rum, er hockte wieder auf den Unterschenkeln, hatte die Hände im Schoß liegen und hielt den Blick gesenkt, deutlich konnte man sehen wie stark er zitterte. Fenrir war es, der als Erster reagierte. Er erhob sich, hockte sich vor Harry und wuschelte ihm durch die Haare. Grüne, verquollene Augen sahen ihn überrascht an.

„Du bist und bleibst mein Welpe und jetzt hör schon auf zu heulen. Ich bin dir nicht böse, in keinster Weise“, grollte der Werwolf, ein warmer Unterton war in seiner Stimme zu hören.

„Wirklich?“, fragte Harry leise und unsicher.

„Ja, wirklich.“

„Danke.“

„Nicht dafür, Welpe.“

Er stand auf, zog den jungen Mann mit sich hoch und fing ihn in einer engen Umarmung ein. Voldemort knurrte sofort leise doch der Werwolf reagierte nicht darauf, Harry schon.

„Warum knurrt ihr? Ihr wollt mich doch sowieso nicht mehr“, flüsterte er leise.

„Wie bitte? Ich habe mich gerade verhört, oder? Wieso sollte ich dich nicht mehr wollen?“, fuhr Voldemort auf. Harry zuckte zusammen und versteckte sich in Fenrirs Armen, dieser warf Voldemort einen vorwurfsvollen Blick zu und der Dunkle Lord atmete einmal tief durch bevor er fragte, „Harry, würdest du mir das bitte erklären? Wie kommst du auf den Gedanken, dass ich dich nicht mehr will?“

Harry wurde rot und sah unsicher zu seinem Vater.

„Soll ich gehen?“, fragte Severus leise.

Es schien als würde Harry einen Moment überlegen doch dann schüttelte er den Kopf und wandte sich wieder an seinen Mann, „ihr habt mich seit Monaten nicht angefasst, seit ich schwanger bin also wollt ihr mich nicht mehr.“

„Bei Merlin, wieso hast du nicht mit mir geredet? Natürlich will ich dich aber dein Vater hat jede Anstrengung verboten“, konterte Voldemort.

Sofort richteten sich die grünen Augen auf Severus, der allerdings abwehrend die Hände hob und schnell sagte, „ich sagte Anstrengungen. Von einem völligen Zölibat habe ich nie etwas gesagt. Von meiner Seite aus gibt es keine Einwände gegen normalen Sex.“

„Ernsthaft?“, fragte Harry leise.

„Giftmischer, bist du sicher?“, knurrte Voldemort.

Dunkelrote Augen fixierte den Tränkemeister und dieser schluckte, zu oft lag dieser Lust verhangene Blick auf ihm selbst und immer hatte er Schmerzen und Demütigung versprochen. „

Ja, mein Lord, ich bin mir sicher“, sagte er, seine Stimme zitterte leicht.

„Greyback, lass meinen Mann los und dann verschwindet.“

Die Angesprochenen machten sich so schnell wie möglich aus dem Staub.
 

„Warum hast du nicht mit mir geredet?“, fragte Voldemort als sie alleine waren, er zog seinen Mann an sich.

„Ich habe mich nicht getraut, ihr habt in letzter Zeit nicht gerade gute Laune und immer so viel zu tun“, flüsterte Harry leise.

Voldemort grollte und meinte, „die Laune habe ich weil ich mir schreckliche Sorgen um meinen Mann mache und für dich habe ich immer Zeit. Harry, du bestehst doch sonst immer darauf, dass wir über alles reden aber bei so einem wichtigen Thema schweigst du. Muss ich das verstehen?“

„Nein, ich versteh es selbst nicht. Es tut mir leid, mein Lord“, schniefte Harry, er stand völlig steif in der Umarmung.

Voldemort seufzte etwas genervt und drückte ihn dann ein Stück von sich weg um ihm in die Augen zu sehen. „Was hältst du davon wenn wir in unsere Gemächer gehen und dort dann nachholen was wir in den letzten vier Monaten verpasst haben?“, schnurrte Voldemort.

Die grünen Augen weiteten sich etwas geschockt doch dann wurde sein Blick weicher und er schmiegte sich eng an seinen Mann. „Ist das euer Ernst?“, fragte er.

Statt einer Antwort zog ihn Voldemort nur noch enger an sich, deutlich konnte Harry die Erregung seines Mannes spüren.

„Ihr wollt mich also wirklich noch?“

„Kleiner, wenn du nicht gleich mitkommst, lege ich dich hier und jetzt flach. Also?“

Harry kicherte leise und meinte, „lasst uns in unsere Gemächer gehen, ich möchte ungern von einem Werwolf beim Sex beobachtet werden.“

Jetzt lachte Voldemort dunkel, er löste die Umarmung auf, ließ aber einen Arm um seinen Schultern liegen. Zufrieden und schnurrend lehnte sich Harry an seinen Mann, der jetzt die Verbindung wieder öffnete und förmlich von Zufriedenheit überschwemmt wurde. Sollte er der Grund gewesen sein warum sein Mann in letzter Zeit immer depressiver geworden war? Wenn ja dann würde er jetzt alles daran setzen, dass sich das änderte und mit dieser Nacht würde er anfangen.
 

Charlie beobachtete wie der Tränkemeister sich umzog und dann aufs Bett zukam. Er bemerkte den musternden Blick und hob fragend eine Augenbraue, „was ist los?“

„Nichts.“

„Jetzt nochmal die Wahrheit sonst schläfst du auf der Couch“, knurrte Severus während er die Bettdecke aufschlug und ins Bett stieg.

„Ich frage mich gerade ob Voldemort wirklich vier Monate seine Finger bei sich behalten hat“, sinnierte Charlie.

„Nach Harrys Reaktion zu schließen, ja, hat er. Ich hätte nicht gedacht, dass er meine Anweisungen so genau nimmt.“

„Hast du ihm wirklich den Sex verboten?“

„Nein, ich sagte, Harry soll sich nicht anstrengen“, sagte Severus, er hob einladend einen Arm.

Charlie grinste leicht und glitt in die angebotene Umarmung, kuschelte sich eng an den Tränkemeister und lehnte den Kopf an seine Brust. „Ob sie es morgen zum Frühstück schaffen?“, fragte er gegen seine Brust gemurmelt.

Severus murrte leise, seine Hand strich gedankenverloren über Charlies Rücken und meinte dann, „Harry muss zum Frühstück kommen. Ich will ihn danach untersuchen, so wie immer in den letzten vier Monaten und wenn sie nicht zum Frühstück kommen, hole ich sie.“

„Du kannst nicht in den Ostflügel.“

„Das hindert mich nicht daran so lange gegen die Tür zu hämmern bis einer von ihnen aufsteht und dann bleibt der Andere auch nicht mehr lange im Bett“, gab Severus zurück. Als Charlie den Kopf hob um ihn anzusehen, sah er das hinterhältige Grinsen seines Partners und erwiderte es. „Jetzt wird geschlafen“, bestimmte Severus.

„Ich bin allerdings noch gar nicht müde.“

„Das ist nicht mein Problem. Du kannst gerne wieder aufstehen aber ich habe morgen noch einiges vor und brauche wenigstens ein paar Stunden Schlaf“, schnarrte Severus mit geschlossenen Augen.

„Gehst du wieder ins St. Mungos?“

„Ja, gleich nach der Frühstücksuntersuchung von Harry.“

„Ist das nicht gefährlich? Der komplette Phönixorden und sämtliche Auroren sind hinter dir und Devon her, du bist nur in Hogwarts sicher“, sagte Charlie vorsichtig.

„Das St. Mungo ist fest in Voldemorts Hand, Devon und ich kommen ungesehen hinein und wieder hinaus.“

„Also muss ich keine Angst um meine Fledermaus haben?“

„Nein. Mir passiert nichts und außerdem ist es wichtig. Ich glaube, wir stehen kurz vor einem Durchbruch“, sagte Severus.

Jetzt sah Charlie überrascht auf, er stützte sich auf den Ellenbogen um Severus richtig anzusehen doch dieser hatte die Augen geschlossen. „Ernsthaft? Könnt ihr Nevilles Eltern heilen?“, fragte er.

„Nein, das würde ich noch nicht behaupten aber wir sind vielleicht so weit, dass sie ihren Sohn wiedererkennen. Allerdings bedarf es dafür noch einiger Tests“, sagte Severus ohne die Augen zu öffnen. Erst als Charlie sich vorsichtig auf seinen Brustkorb stützte, öffnete Severus die Augen um ihn anzusehen. „Was?“

„Glaubst du wirklich, ihr könnt die Auswirkungen des Cruziatus rückgängig machen? Es gilt als unmöglich“, sagte Charlie.

Der Tränkemeister lachte rau auf und sagte, „es galt auch als unmöglich den Dunklen Lord zurückzuholen. Oder jemanden das Empfinden eines magischen Wesens zu geben. Oder eine verstoßene Seele zurückzuholen und dennoch haben wir das alles geschafft.“

„Hm, auch wieder wahr. Severus?“

„Was denn jetzt noch?“, knurrte Severus.

Charlie zuckte leicht zusammen, legte sich dann wieder an seine Seite und murmelte, „nichts, gute Nacht.“

Etwas überrascht sah Severus auf den roten Haarschopf, er strich mit einer Hand über seinen Rücken bis zum Nacken und versank schließlich im Haaransatz. „Was wolltest du fragen?“ Seine Stimme klang wesentlich sanfter doch Charlie schüttelte nur den Kopf. „Charlie, was ist los?“

„Nichts, gute Nacht“, sagte Charlie erneut und er hoffte, dass der Tränkemeister sich damit zufrieden gab. Doch er wusste ganz genau, dass das nicht eintreffen würde und genau so kam es.

Severus setzte sich auf, schob ihn damit von seiner Brust und sah ihn auffordernd an. Er seufzte tief und setzte sich ebenfalls auf. „Also, was ist los? Du bist schon seit Tagen so seltsam“, schnarrte Severus.

„Das passt schon. Severus, lass uns einfach schlafen gehen, bitte.“

„Erst wenn du mir sagst, was los ist.“

„Wir haben mit reden schon so viel kaputt gemacht, bitte, Severus, lass es gut sein“, flehte Charlie ohne ihn anzusehen, er hielt den Blick auf seine Hände gerichtet, die er unruhig im Schoß bewegte.

„Nein, wir haben am Anfang zu wenig geredet und alle Probleme tot geschwiegen bis sie zu groß wurden. Charlie, was ist los mit dir?“, fragte Severus erneut.

Der Rotschopf seufzte tief durch bevor er sagte, „ich hätte gerne mehr.“

Er spürte wie der Tränkemeister sich neben ihm versteifte und mit gepresster Stimme fragte, „wie meinst du das?“

„Du weißt genau was ich meine. Wir sind seit fast acht Monaten zusammen und naja, wir sind nicht wirklich weiter gekommen“, sagte Charlie vorsichtig, aus den Augenwinkeln beobachtete er wie Severus leicht zusammen zuckte.

„Was erwartest du jetzt von mir?“, fragte Severus, diesmal konnte Charlie nicht sagen was das für ein seltsamer Unterton war, „du wusstest von Anfang an, dass ich mehr Zeit brauche.“

„Aber ich darf dich nicht mal küssen“, fuhr Charlie auf. Severus zuckte erneut zusammen und Charlie taten seine Worte sofort leid. „Es tut mir leid, ich...“

„Vergiss es“, knurrte Severus bevor er aufstand.

Charlie sah ihn mit großen Augen an und fragte panisch, „wo willst du hin? Severus, es tut mir leid, ich hätte das nicht sagen dürfen.“

„Aber du hast ja Recht. Es tut mir leid aber ich kann das nicht.“

„Was kannst du nicht?“, fragte Charlie, er spürte sein Herz wie ein Dampfhammer schlagen, er hatte Angst vor der Antwort.

Severus sah ihn nicht an, er stand mit dem Rücken zu ihm doch seine Schultern zitterten. „Ich kann es einfach nicht. Charlie, ich mag dich wirklich, das weißt du aber es geht nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da mehr läuft, es geht einfach nicht, es... . Charlie, es tut mir leid aber ich glaube es ist besser wenn wir diese Beziehung wieder auflösen“, sagte Severus ohne sich umzudrehen.
 

„NEIN“, schrie Charlie. Er sprang aus dem Bett und schlang die Arme um den Älteren, er ignorierte dessen Zusammenzucken und flehte, „es tut mir leid, ich hätte dich nicht bedrängen dürfen. Bitte, ich bin mit allem zufrieden aber bitte verlass mich nicht.“

„Das wäre nicht fair dir gegenüber, du musst auf alles verzichten nur weil du dich in diese Sache verrannt hast. Charlie, es wäre das Beste wenn du dir jemand Anderen suchst, jemand, der sich auch auf eine richtige Beziehung einlassen kann“, sagte Severus. Er stand völlig regungslos in der Umklammerung des Jüngeren.

„Nein, bitte Severus, ich liebe dich, ich will keinen Anderen. Bitte, lass es uns versuchen, ich kann darauf verzichten. So wie es bis jetzt war, so kann es doch bleiben, das war doch schön, oder? Das hat dir doch auch gefallen. Severus, bitte, ich kann auf den Rest verzichten aber verlass mich nicht, bitte“, flehte Charlie, im liefen die Tränen übers Gesicht und versanken in dem schwarzen T-Shirt des Tränkemeisters. Dieser schwieg und Charlie fragte, „es hat dir doch gefallen, oder?“

„Ja.“

„Dann lass es uns so beibehalten.“

„Das wäre dir gegenüber nicht fair.“

„Mir egal, ich kann darauf verzichten. Bitte Severus, ich will dich nicht verlieren. Lass es uns so beibehalten.“

Charlies Stimme brach ab, er zitterte am ganzen Körper und konnte ein Schluchzen nicht unterdrücken als Severus seine Arme sanft von seinem Körper löste. Doch statt weg zu gehen, drehte sich der Tränkemeister um und legte vorsichtig die Arme um ihn, Charlie klammerte sich wie ein Ertrinkender an ihn.

„Bitte verlass mich nicht, ich tu alles dafür.“

„Warum willst du das auf dich nehmen? Ich weiß nicht ob ich jemals so weit bin, du kennst meine Vergangenheit“, warf Severus ein.

Charlie, der das Gesicht an seine Brust gepresst hatte, schüttelte schnell den Kopf und nuschelte ins T-Shirt, „für dich nehm ich alles in Kauf.“

„Bist du sicher?“

„Ja, ganz sicher. Severus, darf ich bleiben?“, fragte Charlie.

Er spürte wie der Andere tief durchatmete und dann sagte, „ich kann dir nichts garantieren. Ich kann dir nicht sagen ob es irgendwann mal mehr sein wird. Du kennst meine Vergangenheit, du hast am eigenen Leib gespürt wie unser Lord ist und ich bin nie freiwillig zu ihm gegangen.“

„Ich weiß und ich kann warten oder ganz darauf verzichten.“

„Und wenn es nie klappt?“

„Dann nicht, wobei ich mich natürlich freuen würde wenn du mir eine Chance gibst aber das hat Zeit und sollte vor allem nicht um diese Uhrzeit besprochen werden. Lass uns ins Bett gehen“, schlug Charlie vor.

Er brachte etwas Abstand zwischen sie und sah Severus lächelnd an. Dieser sah ihn etwas ungläubig an, nickte aber dann. Erleichtert ging Charlie einfach rückwärts bis er mit den Kniekehlen gegen das Bett stieß, er ließ Severus los als er sich drauf setzte. Er rutschte bis zum Kopfende und schlüpfte dort unter die Decke, eine Seite ließ er einladend aufgeschlagen. Severus, noch immer etwas ungläubig, ging ums Bett herum und glitt unter die Decke. Etwas unsicher rutschte er an Charlie rann, der einfach nur die Arme ausbreitete und ihn willkommen hieß.

„Danke.“

„Severus, ich liebe dich, ich will bei dir sein, egal wie eng oder auch nicht eng.“

„Ich versteh dich nicht.“

„Musst du nicht. Es reicht wenn ich mich verstehe“, grinste Charlie.

Severus erwiderte das Grinsen schwach und fragte, „du willst jetzt einfach schlafen?“

„Warum nicht? Es ist spät und wir sind Beide zu aufgewühlt um ein vernünftiges Gespräch zu führen also schlafen wir in aller Ruhe darüber und besprechen es irgendwann. Wenn wir Beide wieder richtig aufnahmefähig sind“, erklärte Charlie.

„Dann gute Nacht, Wiesel.“

„Gute Nacht, meine geliebte Fledermaus.“
 

Harrys Laune besserte sich und seine Stimmungsschwankungen nahmen fast völlig ab. Scheinbar war das auferlegte Zölibat der Grund für seine schlechte Laune gewesen und Voldemort sorgte dafür, dass das nicht nochmal vorkam. Der nächste Monat von Harrys Schwangerschaft verging somit völlig ereignislos, er war am Ende des fünften Monats als die ersten Probleme auftauchten
 

„Dad, wieso ziehst du so ein Gesicht?“, fragte Harry alarmiert.

Severus sah von seinem Pergament auf, er wechselte einen bedeutungsvollen Blick mit Charlie, der sich erhob und den Raum verließ.

„Wo will er hin? Dad, was ist los?“

„Er holt deinen Mann, ich erkläre mich nicht gerne zwei Mal. Harry, beruhig dich, das ist nicht gut für dich und das Kind“, mahnte Severus.

Harrys Hände lagen schützend auf seinem Bauch, deutlich war die Rundung zu sehen. „Dad, ich will jetzt wissen was los ist. Es ist was mit meinen Kind, oder?“, fragte Harry.

Der traurige Blick seines Vaters war ihm Antwort genug, er ließ sich fassungslos auf eine Couch fallen und starrte Severus an.

„Was ist mit ihm?“

„Was ist mit wem?“, schnarrte Voldemort, der gerade vor Charlie den Raum betrat.

„Mein Lord setzt euch doch bitte“, kam von Severus mit einem Deut auf den Platz neben Harry.

Voldemort folgte der Aufforderung schweigend, er spürte die bodenlose Trauer seines Mannes und ahnte, warum der Tränkemeister ihn hatte rufen lassen. „Also, was ist los?“, knurrte er.

„Ich habe hier die Testergebnisse von heute und sie sind nicht in Ordnung. Harry, hast du dein Kind schon gemerkt?“, fragte Severus.

Sein Sohn schüttelte nur den Kopf.

Severus fuhr nach kurzem Zögern fort, „das habe ich mir gedacht, es hätte sich längst bewegen müssen.“

„Was willst du damit sagen? Lebt unser Kind noch?“, fragte Voldemort. Seine Stimme klang kalt und schneidend, lediglich Harry hörte das Zittern heraus.

„Ja, es lebt aber seine Lebenszeichen sind sehr schwach.“

„Hör auf um den heißen Brei zu reden, rück mit der Wahrheit raus“, fauchte Voldemort.

Severus seufzte leise, setzte sich in einen Sessel und sagte traurig, „ich weiß nicht wie lange es noch überlebt.“
 

Harry und Voldemort reagierten absolut unterschiedlich, während der Jüngere begann leise zu weinen, knurrte Voldemort nur. Severus reagierte nicht darauf, er konnte die Tatsachen nicht ändern.

„Wie stehen die Überlebenschancen?“, fragte Voldemort leise.

„Momentan, gar keine. Der Wurm ist noch nicht lebensfähig, er ist zu klein und zu leicht für den momentanen Schwangerschaftsstatus. Er muss noch mindestens vier Wochen im Bauch bleiben um überhaupt eine Chance zu haben und selbst dann kann ich nicht sagen, ob er die Geburt und das danach überlebt.“

„Wird er diese vier Wochen noch überleben?“, fragte Harry leise.

„Ich weiß es nicht, das Kind ist sehr schwach.“

„Wieso? Das muss doch einen Grund geben“, knurrte Voldemort.

„Mein Lord, es ist ein Wunder, dass er überhaupt schwanger geworden ist. Ich habe euch von Anfang an gesagt, dass es ein Risiko ist und dass sein Körper das Kind zu jeder Zeit abstoßen kann. Der Wurm braucht noch mindestens vier Wochen, jede Entbindung früher wäre sinnlos weil es noch nicht lebensfähig ist“, erklärte Severus.

„Wie kann ich dafür sorgen, dass mein Würmchen genau da bleibt wo es ist?“, fragte Harry, „und zwar lebend.“

„Wenn ich das wüsste, würde ich es dir sagen. Harry, ich bin Meister der Zaubertränke, ich kenne mich mit Schwangerschaften nicht aus. Ich habe sämtliches Wissen darüber aus Büchern“, sagte Severus bedauernd.

„Wir könnten uns in der Muggelwelt umhören. Dort gibt es doch auch Frühgeburten“, warf Charlie ein.

„Aber nicht bei Männern.“

„Nun, das ist nicht unbedingt so ein großer Unterschied. Wir müssen erst mal raus finden was wir machen können damit das Kind möglichst lange in Harry bleiben kann und wir werden die Untersuchungen erhöhen. Ich will dich alle sechs Stunden sehen“, sagte Severus.

Harry nickte und fragte, „was noch? Was kann ich noch tun?“

„Hm, schwierig. Deine Ernährung ist perfekt, vermeide Aufregung und Anstrengung und diesmal zählt auch Sex dazu.“

„Kein Problem“, kam von Voldemort. Harry sah ihn fragend und etwas geknickt an, Voldemort knurrte leise und sagte, „ich will dich immer noch aber jetzt steht das Leben unseres Kindes im Vordergrund. Charlie, du hast doch massig Geschwister, deine Mutter müsste sich doch mit Schwangerschaften auskennen, oder?“

„Ja, müsste sie. Aber sie steht nicht auf unserer Seite und mein Vater ist extrem gegen uns, er wird nicht zulassen, dass ich mit ihr spreche oder sie herkommt. Zudem weiß niemand, dass Harry schwanger ist und ich glaube, es ist besser wenn das auch so bleibt“, sagte Charlie. Er stand hinter dem Sessel von Severus, eine Hand auf der Rückenlehne und eine Hand auf der Schulter des Anderen.

„Wieso?“, fragte Harry.

„Weil es mein Kind ist, jeder Zauberer der weißen Seite wird versuchen es zu entführen oder es zu töten. Charlie hat Recht, es sollte keiner erfahren, dass du schwanger bist aber wir müssen eine Möglichkeit finden um den Wurm zu stärken damit er so lange wie möglich in seinem Daddy bleiben kann“, knurrte Voldemort, „Charlie, denkst du, dass deine Mutter uns helfen kann?“

„Ja, ich denke schon. Wieso?“

„Weil ich sie holen lasse.“

„Sie wird nicht freiwillig mitkommen“, warf Charlie ein.

Voldemort knurrte nur leise, „mir egal.“

„Aber mir nicht. Mein Lord, wenn sie freiwillig herkommen will dann ist sie hier sehr willkommen aber nicht gegen ihren Willen“, mischte sich Harry ein.

Sein Mann sah ihn etwas zweifelnd an, nickte aber dann fast ergeben, „in Ordnung. Charlie?“

„Ich kann es versuchen. Wie viel darf ich ihr erzählen?“

„Dass Harry ihre Hilfe braucht, erwähne seine Schwangerschaft nur im äußersten Notfall. Hast du schon eine Idee? Dein Vater wird sie nicht freiwillig gehen lassen.“

Jetzt grinste Charlie und meinte, „ich werde mich mit meinen Brüdern zusammen setzen, ich bin mir sicher, dass den Zwillinge etwas einfällt. Darf ich mich an euch wenden wenn wir noch Hilfe benötigen?“

„Natürlich, sofort. Severus, sind wir für heute fertig? Ich will meinen Mann wieder mit in unsere Gemächer nehmen“, knurrte Voldemort.

„Für jetzt sind wir fertig. In sechs Stunden wieder. Sorgt bitte für Ruhe und vergesst das Abendessen nicht. Harry, solltest du dich irgendwie komisch, anders oder sonst was fühlen, will ich dich sofort sehen“, sagte Severus ernst.

„Mach ich, Dad. Bis nachher.“

Harry erhob sich langsam, er fühlte sich schlecht und das sah man ihm auch an, Voldemort schlang einen Arm um seine Schultern und zog ihn eng an sich. „Komm Kleiner und beruhig dich, wir finden eine Lösung. So schnell geben wir unseren Wurm nicht auf“, zischte Voldemort. Harry nickte ihm nur zu und ließ sich widerstandslos aus dem Raum ziehen. Doch Voldemort blieb nochmal stehen und drehte sich zu Severus rum, „du kommst in sechs Stunden zu uns, ich webe dich in den Abwehrzauber für den Ostflügel ein.“

„Sehr wohl, mein Lord“, gab Severus etwas überrascht zurück.

Der Dunkle Lord nickte nur und ging dann, immer noch einen Arm um Harry geschlungen.
 

„Was hast du vor?“, fragte Severus sofort.

„Das was ich dem Dunklen Lord gesagt habe, ich setze mich mit den Zwillingen und Ron zusammen und schmieden einen Plan wie wir unsere Mutter hierher bekommen, und zwar freiwillig und ohne, dass unser Vater uns ins Gehege kommt“, erklärte Charlie. Er stand noch immer hinter dem Sessel, seine zweite Hand strich jetzt sanft über seine Schulter und seinen Nacken. „Und du?“

„Ich werde mich mal in der Muggelwelt umhören.“

„Du? In der Muggelwelt?“, fragte Charlie.

„Ja, auch wenn ich es gerne verdränge aber ich bin bei Muggeln aufgewachsen und es gibt auch noch ein paar Todesser, die mir dabei helfen können. Wann willst du los?“

„Sofort. Severus, sehen wir uns heute Abend?“

„Weiß ich noch nicht. Sollte ich in sechs Stunden nicht da sein, wirst du die Untersuchung durchführen. Wenn es negative Veränderungen gibt, soll Voldemort mich über das Mal rufen. Mach dich auf den Weg“, sagte Severus.

Charlie nickte und löste sich von ihm, wenige Momente später war er aus dem Raum verschwunden.
 

Mit einem lauten Knall tauchten gleich mehrere vermummte Todesser um den Fuchsbau herum auf, einer hob den Zauberstab und zischte, „Aevum servare.“

Sofort erschien der hellblaue Totenschädel über dem Haus, die Schlange zitterte um ihn herum und schoss wütend nach unten.

„WEASLEYS!“, rief eine Gestalt und sofort kam Bewegung in die Hausbewohner.

Drei Männer, unverkennbar Weasleys und miteinander verwandt, kamen aus dem Haus gestürzt, die Zauberstäbe erhoben doch sie blieben fassungslos stehen als sie die Vermummten sahen.

„Was geht hier vor?“, brüllte Arthur.

Percy warf einen Blick nach oben und zischte dann, „das sind Harrys Anhänger.“

„Aber sie tragen Todessermasken“, wandte Bill ein.

„Dann sind sie in Harrys Auftrag hier. Was wollt ihr?“, fragte Arthur.

„Nur etwas Spaß haben“, gab einer der Todesser, dessen Stimme Arthur verdächtig bekannt vor kam, zurück.

„Charlie?“, fragte er vorsichtig.

„Hallo Dad.“

„Du bist es also wirklich? Hat dich dein Herr hergeschickt?“, knurrte Arthur.

Der Todesser vor ihm schüttelte leicht den Kopf und zog die Robe so weit beiseite, dass man seinen Hals sah, seinen nackten Hals. „Ich bin kein Sklave mehr aber ja, ich wurde hergeschickt. Allerdings nicht von Severus.“

„Von wem dann?“, zischte Percy mit einem Deut auf das Mal über ihnen, „Harry oder Voldemort?“

„Das ist schwer zu sagen, eigentlich von Beiden.“

„Was wollt ihr hier?“

„Ist es denn verboten seine Familie zu besuchen? Ich bin enttäuscht“, sagte Charlie, „ich wollte doch nur mal Hallo sagen.“

„Verschwinde Todesser!“

„Nein, ich denke nicht. Ich glaube, ich bleibe noch eine Weile“, sinnierte Charlie, seine Hand spielte mit seinem Zauberstab.

Seine Brüder und sein Vater sahen sich etwas überrascht an, die Todesser wirkten nicht aggressiv und doch wollten sie sie nicht hier haben.
 

„Mom, wollen wir nicht mal nachsehen gehen oder ihnen helfen?“

„Nein, dein Vater hat gesagt, dass wir hier bleiben sollen“, gab Molly zurück.

„Aber...“

„Nein Ginny, wir bleiben hier.“

„Das ist auch gut so, wir wollen doch nicht, dass wir gestört werden“, mischte sich eine Stimme ein.

Die zwei Frauen fuhren rum und starrten die zwei Todesser fassungslos an, wie konnten sie den Fuchsbau betreten ohne dass der Alarm ausgelöst worden war? Molly zog sofort ihren Zauberstab doch einer der Männer schwang den Stab und sagte, „Expelliarmus.“

„Mom, wir wollen nur reden.“

„Mom?“

Die Todesser zogen ihre Masken weg.

„Fred, George“, keuchte Molly fassungslos.

„Hallo. Können wir uns kurz unterhalten? Ginny, steck doch bitte den Stab weg, wir wollen wirklich nur reden“, sagte George mit einem sanften Lächeln.

„Was wollt ihr?“, fragte Ginny misstrauisch.

„Sagten wir bereits, nur reden. Wollen wir uns setzen oder wollen wir das hier im Stehen bereden?“

Molly starrte ihre Söhne immer noch fassungslos an, deutete aber dann auf den Küchentisch. Die Zwillinge ließen sich sofort auf ihren angestammten Plätzen nieder, Ginny und ihre Mutter setzten sich nur sehr zögerlich. „Wie geht es euch?“, fragte Molly schließlich.

„Gut, danke, sehr gut sogar. Genau wie Charlie und Ron. Aber deswegen sind wir nicht hier“, sagte Fred.

„Weswegen dann? Worum geht es?“, fragte Ginny.

„Es geht um Harry, er braucht deine Hilfe, Mom.“ Molly sah sie fragend an und George fuhr fort, „genau das dürfen wir dir nicht sagen. Wir überbringen lediglich eine Einladung. Dir wird nichts passieren und du darfst jederzeit wieder gehen.“

„Eine Einladung wohin?“

Fred lächelte sie lediglich lieb an während George den Kopf schüttelte.

„Ihr dürft es also nicht sagen“, stellte Ginny fest.

„Richtig. Also, kommst du mit?“

„Arthur wird das nicht zulassen. Er wird sich Sorgen machen wenn ich einfach weg bin“, sagte Molly leise.

„Also kommst du mit?“

„Ihr wisst, dass Harry für mich wie ein Sohn ist und wenn ich ihm helfen kann, werde ich es tun. Aber ich will nichts mit IHM zu tun haben.“

„Hm, das wird sich schwer verhindern lassen, sie sind schließlich verheiratet.“

„Mir egal, ich will nichts mit IHM zu tun haben dann komme ich mit. Aber wie wollt ihr das eurem Vater erklären?“, fragte Molly.

Jetzt grinsten die Zwillinge, Fred zog eine Phiole raus und hielt sie ihr hin. „Ein Haar bitte“, grinste er. Unsicher zupfte sich Molly ein Haar aus und fügte es dem Trank in der Phiole hinzu.

„Vielen Dank“, grinste Fred, er schwenkte die Flüssigkeit einen Moment bevor er sie austrank.

„Was war das?“

„Ein verbesserter Vielsafttrank, er wirkt achtundvierzig Stunden, danach brauche ich einen Neuen“, sagte Fred während er sich schon verwandelte und nur wenige Momente später saß Molly sich selbst gegenüber, lediglich die schwarze Robe unterschied sie.

George tippte die Robe gerade mit dem Stab an, sofort verwandelte sie sich in die normalen Klamotten ihrer Mutter. Dann wandte er sich an Molly, „wir können gehen. Also?“

„Mom, das kannst du nicht machen“, protestierte Ginny jetzt.

„Wieso nicht? Wir garantieren für ihre Sicherheit und Fred bleibt hier. Sie kann jederzeit gehen. Mom?“

„Wir können“, sagte Molly. Sie erhob sich und sah ihren Sohn auffordernd an.

Dieser stand ebenfalls auf und bot ihr galant einen Arm an während er sich an Fred wandte, „pass auf dich auf, Brüderchen, du kennst die Regeln.“

„Natürlich, viel Spaß“, grinste der verwandelte Fred ihn an.

Ginny sah sie etwas verstört an, George lächelte sie nochmal an bevor er mit seiner Mutter einfach disapparierte. Als Mitglied der Familie konnte er den Apparierschutz umgehen.

„Ihr wird nichts passieren, oder?“, fragte Ginny leise.

„Glaubst du wirklich, dass wir unsere eigene Mutter in Gefahr bringen würden? Ginny, wir mögen auf verschiedenen Seiten stehen aber ihr seit unsere Familie und wir lieben euch. Ihr wird nichts passieren, keine Angst.“

„Worum geht es?“

„Das darf ich nicht sagen, tut mir leid aber sei gewiss, dass ihr es irgendwann erfahren werdet. Wollen wir mal nachsehen gehen ob mein Mann und meine Söhne mit Charlie fertig geworden sind?“, grinste Fred.

„Charlie ist hier?“

„Er führt die Todesser an.“

„Dad hat gesagt, dass Mom und ich hier bleiben sollen.“

Fred erhob sich und grinste, „ich mache mir doch aber solche Sorgen um meinen geliebten Mann.“

„Fred, das ist nicht witzig.“

„Doch sehr sogar. Ginny, ich liebe meine Familie aber ich habe mich entschieden und Mom ist in Sicherheit. Harry wird sich freuen sie zu sehen und damit hat sie den besten Schutz, den es an diesem Ort gibt. Komm, wir sehen nach Dad.“ Ginny sah ihren Bruder etwas zweifelnd an, nickte aber dann und folgte ihm.
 

Der magische Alarm riss sämtliche Bewohner von Riddle-Manor aus ihren Aktivitäten und beorderte sie in den Eingangsbereich denn dort war der einzige Zugang zum Manor, sei es in Form eines Kamins oder per Apparieren. So fanden sich fast zwanzig Hexen und Zauberer in der Eingangshalle ein, alle mit gezogenen Zauberstäben und zu allem bereit.

George sah sich grinsend um, seine Mutter war blass geworden und fragte, „was ist passiert?“

„Du trägst kein Mal, weder das Dunkle, noch das von Harry also wurde der Alarm aktiviert“, erklärte George.

„Wieso konnte ich das Haus dann überhaupt betreten?“, fragte Molly.

„Weil du mit George appariert bist. Sonst hättest du das Manor gar nicht betreten können“, mischte sich eine Stimme ein. Molly drehte sich zu dem Sprecher um und erkannte ihren jüngsten Sohn, der sie anlächelte und meinte, „hallo Mom, schön dich zu sehen.“

„Ron, du siehst gut aus.“

„Danke, mir geht es auch gut. Du bist wegen Harry hier, oder?“

Überrascht nickte Molly, ihr Blick glitt über die versammelte Menge, die jetzt die Stäbe wegsteckte und die Eingangshalle nacheinander wieder verließen. Lediglich Ron und Hermine blieben zurück.

„Wo ist Fred?“, fragte die junge Hexe.

„Per verbesserten Vielsafttrank im Fuchsbau, er vertritt Mom“, grinste George.

Hermine kicherte leise bevor sie sich an Molly wandte, „hallo, schön dich zu sehen.“

„Hermine, mit dir hätte ich hier nicht gerechnet.“

„Ich habe mich entschieden, für eine Seite und für meinen Freund. George, wir bringen sie zu Harry.“

„Könnt ihr mittlerweile in den Ostflügel?“, fragte Angesprochener überrascht.

„Nein, Harry hat Ausgang. Er ist im Garten.“

George nickte nur und schob seine Mutter sanft zu Ron und Hermine. „Sagt ihm, ich bin in unseren Zimmern“, sagte er im Rausgehen.

„Machen wir. Mom, können wir?“, fragte Ron.

Seine Mutter atmete tief durch und nickte dann zögernd.

„Bist du freiwillig hier?“, fragte Hermine plötzlich.

„Ja. Harry ist wie mein eigenes Kind und wenn er Hilfe braucht, werde ich sie ihm nicht verweigern. Zudem vertraue ich meinen Söhnen, sie würden mich nicht in Gefahr bringen. Ich fühle mich nur etwas unwohl“, sagte Molly.

„Musst du nicht, du bist sicher. Komm, Harry wird sich freuen dich zu sehen.“
 

Harry freute sich sehr, er stand von seiner Liege auf und trat an Molly ran, die ihn liebevoll umarmte.

„Harry, es freut mich so dich gesund zu sehen.“

„Ich freu mich auch. Molly, setz dich doch bitte. Möchtest du was trinken? Oder Essen?“

Molly schüttelte lediglich den Kopf, sie hielt ihn auf Armeslänge von sich weg und musterte ihn erst mal gründlich. Ihr Blick blieb auf seinem Bauch hängen, sie blinzelte etwas überrascht und sah ihn dann wieder an. Harry lächelte sie nur verschmitzt an und Molly fragte, „ich kann mich irren aber hast du ein kleines Bäuchlein?“

„Du irrst dich nicht, ich habe ein Bäuchlein und deswegen brauche ich deine Hilfe.“

„Harry, du kannst nicht schwanger sein. Du bist ein Mann.“

„Ich bin aber schwanger. Durch einen Trank und einen alten Zauberspruch. Molly, ich brauche deine Hilfe, meinem Kind geht es nicht gut.“

Sofort wurde Molly hellhörig, sie deutete auf die zwei Liegen und erst als sie sich niedergelassen hatten, fragte sie, „was ist los?“

„Der Wurm ist zu klein, zu schwach und seine Lebenszeichen sind miserabel“, schnarrte eine Stimme.

Molly drehte sich überrascht um, Severus nickte ihr kurz zu bevor er sich neben Harry setzte.

„Severus, du bist also doch hier. Man hat so was gemunkelt.“

„Wo soll ich sonst sein? Mein Sohn braucht mich also bin ich hier.“

Die Hexe sah ihn undurchdringlich an bevor sie tief durchatmete und fragte, „also, was genau hat das Kleine?“

Severus ließ ein Pergament vor ihr erscheinen, welches sie ergriff und sich durchlas. „Du bist also Ende des fünften Monats. Hm, dafür ist das Kind wirklich zu klein. Severus, die Lebenszeichen, sind sie unregelmäßig?“, fragte sie ohne aufzusehen.

„Nein, nur schwach.“

„Das ist gut. Solange sie gleichmäßig sind, geht es dem Kleinen noch gut. Wie oft wirst du untersucht?“

„Alle sechs Stunden“, kam von Harry.

Überrascht sah Molly auf, ihr Blick wechselte von Harry zu Severus und wieder zurück bevor sie fragte, „wieso so oft? Einmal am Tag wäre normal.“

Jetzt grinste Harry und hob die rechte Hand, „erinnerst du dich mit wem ich verheiratet bin?“

„Oh.“

„Ja, oh. Außerdem ist mein Vater eine Glucke.“

„Hey.“

„Stimmt doch. Molly, was sagst du dazu?“, fragte Harry mit einem Handwink auf das Pergament.

„Ich sage dazu, dass es Wahnsinn ist. Du bist ein Mann, du bist von der Natur nicht dafür geschaffen Kinder zu bekommen. Für deinen Körper ist das Kind ein Fremdkörper, mich wundert es sowieso, dass er es so lange geduldet hat“, sagte Molly ernst.

Harry sackte in sich zusammen und murmelte, „das ist nicht die Aussage, die ich mir erhofft hatte.“

Severus legte einen Arm um seine Schultern, reagierte aber sonst nicht denn er spürte, dass die Hexe noch nicht fertig war und er sollte sich nicht irren.

„Lass mich doch erst mal ausreden“, sagte Molly lächelnd, „ja, es ist Wahnsinn aber das war deine Hochzeit in meinen Augen auch. Dennoch bist du glücklich und hast scheinbar alles, was du dir je gewünscht hast. Deine Mutter hat dich durch ihre Liebe gerettet und deine Liebe hat dich zum Dunklen Lord geführt, dieses Kind ist Zeuge davon. Welches Recht der Welt habe ich dann, mich dagegen zu stellen?“

„Also hilfst du mir?“, fragte Harry schüchtern.

„So weit ich es kann, ja. Aber wie kann ich dir helfen?“

Harry sah seinen Vater an und dieser erhob das Wort, „Molly, du hast mehr als ein Kind zur Welt gebracht, du kennst dich besser mit Schwangerschaften aus als ich. Wir brauchen Mittel und Wege um das Kind so lange wie möglich in Harry zu lassen.“

„Wie kommt es überhaupt auf die Welt?“, fragte Molly dazwischen.

„Mit einem Messer oder einem leichten Schneidefluch. Es wird aus Harry raus operiert, vorzugsweise nach neun Monaten“, schnarrte Severus.

Molly warf nochmal einen Blick auf das Pergament und schüttelte dann den Kopf, „wenn diese Ergebnisse stimmen dann ist das so gut wie unmöglich. Das Kind ist noch nicht lebensfähig, es muss noch mindestens vier Wochen in dir bleiben, je länger umso besser. Ich kenne einige Kräuter, die den Kreislauf des Kindes stärken. Isst du genug?“

Harry lachte leise und meinte, „wenn ich noch mehr esse, werde ich eine Kugel. Ich habe fünf feste Mahlzeiten, nichts Schweres, extrem Fettiges oder zu stark Gewürztes. Viel Obst, Gemüse und mageres Fleisch, dazu viel Wasser, Tee und Säfte.“

Molly sah ihn überrascht an, der junge Mann deutete auf Severus und sagte, „seine Anweisungen. Er achtet peinlichst genau darauf, dass ich sie befolge. Genau wie mein Mann, sämtliche Todesser und meine Anhänger.“

„Also bist du in guten Händen. Wie sieht es mit Schlaf aus?“, fragte Molly weiter.

„Ich muss einen Mittagsschlaf halten, gehe früh ins Bett und darf ausschlafen. Ich werde rund um die Uhr von meinem Mann verwöhnt, ich kann keinen Finger rühren ohne dass mir jemand helfen will und es auch tut“, erklärte Harry.

„Anstrengungen?“

„Keine, absolut keine. Mir wurde sogar der Sex verboten.“ Jetzt klang seine Stimme maulend,

Molly sah überrascht zu Severus, der nur mit den Schultern zuckte und meinte, „ja, ich habe es verboten. Sein Körper ist gestresst genug, da muss er nicht noch die ganze Nacht durch die Laken turnen.“

„Das akzeptiert dein Mann?“

„Ja, leider.“

„Nichts leider, ihr behaltet eure Hände bei euch.“

Harry sah seinen Vater schmollend an bis ihm das unterdrückte Kichern von Molly erreichte. Er sah sie überrascht an und fragte, „was ist daran so lustig? Ich darf keinen Sex haben.“

„Das ist auch gut so, dein Kind braucht Ruhe. Severus, bekommt er momentan irgendwelche Tränke?“

„Nein, gar keine. Was schlägst du vor?“

„Hast du mal einen All-Seh-Zauber benutzt? Um dir das Kind anzusehen?“, fragte die Hexe.

„Es funktioniert nicht, ich bekomme kein klares Bild.“

„Dann doch Muggelmethoden. Ich kenne einen Zauberer, der mit einer Muggelfrauenärztin verheiratet ist. Sie kann ihn untersuchen, sie ist auf Schwangerschaften bei jungen Frauen spezialisiert“, sagte Molly.

„Wie erklären wir, dass die junge Frau ein Mann ist?“

„Mit der Wahrheit. Sie kennt die magische Welt, sie ist sehr aufgeschlossen. Nur wie erklären wir das deinem Mann? Wird er das dulden?“, fragte Molly etwas ungläubig.

Harry nickte nur und auch Severus nickte leicht. Auf den, jetzt sehr verwunderten Blick der Hexe, erklärte Severus, „mein geliebter Schwiegersohn würde alles für Harry tun.“

„Schwiegersohn?“

„Natürlich. Harry ist offiziell, mit Blut und Magie gebunden, mein Sohn und das macht unseren Lord zu meinem Schwiegersohn“, erklärte Severus.

„Steht er dann noch über dir?“

„Nur wenn es meinem Giftmischer passt“, kam kalt geschnarrt.
 

Molly sprang panisch auf während Harry seinen Mann nur anlächelte und Severus ihm respektvoll zunickte.

„Mrs. Weasley, setzen Sie sich wieder“, knurrte Voldemort während er an ihr vorbei ging und Severus mit einem Zischen wegjagte. Erst als er neben seinem Mann saß, richtete er den Blick wieder auf Molly und fragte, „wo wohnt diese Muggel?“

„In London“, sagte Molly etwas eingeschüchtert, sie setzte sich nur sehr zögerlich wieder auf ihren Platz.

Severus blieb einfach stehen während Voldemort fragte, „kann man sie davon überzeugen hierher zu kommen?“

„Es wäre besser wenn Harry zu ihr geht. In ihrer Praxis kann sie Harry richtig untersuchen“, sagte Molly etwas eingeschüchtert.

„Gut. Da Sie die Muggel kennen, werden sie Harry begleiten. Severus, du gehst auch mit“, schnarrte Voldemort.

„Wann?“

„Sofort.“

„Ihr kommt nicht mit, mein Lord?“, fragte Harry.

Sein Mann schüttelte leicht den Kopf und sagte, „nein, ich habe zu tun. Außerdem weißt du, dass ich jede Maskerade verweigere und wenn diese Muggel mit einem Zauberer verheiratet ist, dann weiß er wer ich bin. Meinst du wirklich, dass sie dich dann noch vernünftig untersuchen kann?“

„Verständlich. Also sehen wir uns heute Abend. Soll ich noch jemanden mitnehmen?“

„Zwei deiner Anhänger müssten reichen, sorgt dafür, dass euch keiner sieht und erkennt“, sagte Voldemort, er erhob sich bereits.

„Machen wir. Bis heute Abend, mein Lord.“

Dieser holte etwas aus seiner Tasche und griff nach seinem Arm, kurz darauf schimmerte ein wunderschönes, fein gearbeitetes Armband an seinem Handgelenk.

„Was ist das?“, fragte Harry überrascht.

„Ein Geschenk.“

„Für was?“

„Darf ich meinem Ehemann kein Geschenk machen?“

„Mein Lord, ihr tut nichts ohne einen Hintergedanken“, sagte Harry mit einem Schmunzeln.

Voldemort hob eine imaginäre Augenbraue und schnarrte, „erwischt. Das Band ist ein Portschlüssel, es bringt dich sofort wieder hierher bringen.“

„Wie aktiviere ich es?“ „Per Gedanken, per Wort, per Zauber, einfach durch alles, egal wie du dich äußerst, es bringt dich sofort weg“, erklärte Voldemort.

„Nur mich?“

„Und alle, die dich anfassen. Jetzt macht euch auf den Weg.“

Harry erhob sich, umarmte seinen Mann nochmal und wand sich dann zu Molly um, die auch aufgestanden war.

„Wie reisen wir?“, fragte sie.

„Wir flohen in die Nokturngasse und von dort durch den Tropfenden Kessel nach Muggellondon“, sagte Harry.

„Wer wird uns begleiten?“

In diesem Moment klopfte es und alle Blicke wandten sich zu den Neuankömmlingen, die breit grinsend im Türrahmen standen. „Ich sehe, ihr habt meinen Ruf vernommen. Wir müssen uns noch umziehen, so können wir nicht nach Muggellondon.“

Severus zog seinen Zauberstab und innerhalb weniger Momente waren sie umgezogen.

Blaise sah seinen Freund grinsend an und schnurrte, „hätte ich gewusst, wie gut dir Muggelklamotten stehen, hätte ich schon früher darauf bestanden.“

„Ruhe, Schlange.“

„Hey.“

Molly sah etwas geschockt zu Neville, sie kannte den jungen Mann nur als schüchtern und zurückhaltend doch dieses Blitzen in den Augen war neu.

„Gute Wahl, Dad“, sagte Harry als er an sich runter sah, er trug etwas weitere Sachen, die sein kleines Bäuchlein gut versteckte.

Der Tränkemeister murrte nur und meinte, „es soll passend sein und das ist es. Los jetzt.“

Harry hakte sich bei seinem Vater ein und grinste, „also los, auf nach Muggellondon.“
 

Sie waren schon ne ganze Weile unterwegs bis Molly vor einem Haus stehen blieb. „Wir sind da“, murmelte sie. Der Weg hatte sie verunsichert denn sie hatte völlig neue Seiten an Severus, Neville und Harry kennengelernt und wenn sie ehrlich war, fand sie diese Seiten gar nicht mal so schlecht.

„Dann rein“, schnarrte Severus.

„Ich geh erst mal alleine rein und versuche sie alleine zu erwischen. Es wäre sehr auffällig wenn vier Männer zu einer Frauenärztin gehen“, warf Molly ein.

Severus drehte sich suchend um und deutete auf ein nahes Café. „Wir gönnen uns eine kleine Stärkung.“

„Alles klar.“

Molly sah zu wie Severus und die drei Freunde die Straße überquerten und es sich im Garten des Cafés bequem machten. Sie seufzte tief und betrat dann das Haus, worauf hatte sie sich da nur eingelassen?
 

Nach zwei Kaffee und einem Stück Kuchen, zu dem ihn Harry überredet hatte, machte sich Severus langsam Sorgen. Die drei Jungs hatten sich gerade Eisbecher bestellt wobei sich Severus fragte ob Walnusseis, mit Bananenstücken und heißen Himbeeren, wirklich schmeckte aber ok, er musste es nicht essen. Harry sah allerdings etwas unglücklich auf seinen Eisbecher bis Neville fragte, „was ist denn los?“

„Da fehlt was.“

„Und was?“

Harry sah ihn noch unglücklicher an und meinte, „ich weiß es nicht. Irgendetwas fehlt, was würziges.“

„Schinken?“, schlug Blaise vor.

Severus und Neville verzogen das Gesicht während Harry ihn förmlich anstrahlte und nach der Kellnerin rief.

„Was kann ich für Sie tun?“, fragte die junge Frau mit einem strahlenden Lächeln.

„Kann ich eine Portion Schinken bekommen? Vorzugsweise in kleinen Würfeln“, fragte Harry. Die Kellnerin sah ihn zwar zweifelnd an, nickte aber dann und verschwand wieder.
 

Schnell kam die junge Frau mit dem Gewünschten wieder, Harry strahlte übers ganze Gesicht und schüttete die Schinkenwürfel über das Eis. Als er begeistert anfing zu essen, lief Severus etwas grün an.

„Schmeckt es?“, fragte Blaise.

„Hm, sehr gut“, schwärmte Harry mit vollem Mund.

„Na dann.“

„Mir ist schlecht“, kommentierte Severus das Ganze.

„Dad, das ist super lecker. Willst du mal probieren?“

„Nein danke, lass es dir schmecken. Gehört alles dir.“

Wieder strahlte ihn Harry an bevor er es sich schmecken ließ.

„Müsste Mrs. Weasley nicht langsam mal wieder kommen?“, fragte Blaise plötzlich.

„Nun, sie muss einer Muggel erklären, dass sie einen schwangeren Mann untersuchen soll. Das kann schon dauern.“

„Aber fast zwei Stunden?“

Severus zuckte mit den Schultern, er saß so, dass er den Eingang der Arztpraxis im Auge hatte und bis jetzt hatte Molly das Haus nicht wieder verlassen. Sie hatten keine große Wahl außer zu warten.
 

„Mr. Snape?“

Sowohl Harry wie auch Severus sahen auf, der Ältere von ihnen hatte sofort seinen Zauberstab in der Hand doch der Mann hob abwehrend die Hände. „Ich will keinen Ärger. Meine Frau hat mich angerufen, ich soll sie in die Praxis bringen“, sagte der Mann vor ihnen, „ich heiße im übrigen Sebastian Summers.“

„Snape“, knurrte Severus während er sich erhob, die drei jungen Männer folgten seinem Beispiel, stellten sich aber nicht vor. Blaise und Neville hielte es nicht für nötig und Harry fand, dass er bekannt genug war. Sebastian nickte lediglich und führte sie über die Straße und in die Praxis rein.
 

Sie wurden erwartet und zwar von Molly und einer unbekannten Frau, die sie lächelnd willkommen hieß. Ihr Blick glitt sofort über die Zauberer bis sie auf Harry hängen blieb. „Du musst Harry Snape sein.“

„Ja, sieht wohl so aus.“

„Ich bin Sabine, ich soll dich untersuchen“, sagte die Frau immer noch lächelnd, „dann komm mal gleich mit, das will ich mit eigenen Augen sehen“

Harry grinste leicht und folgte der Frau dann ins Behandlungszimmer. Mit einem Handwink wies er Blaise und Neville an, draußen zu warten, lediglich Severus und Molly folgten ihm.
 

„Leg dich auf die Liege und mach den Bauch frei“, sagte Sabine bevor sie leise kicherte, „das sage ich normal nur zu Frauen.“

Harry lief etwas rot an, folgte den Anweisungen aber dann. „Ich kann es selbst manchmal nicht fassen“, gab er zu.

„Nun, mein Mann hat mir sehr viel von der Zaubererwelt erzählt aber das Männer schwanger werden können, hat er scheinbar vergessen.“

„Das ist auch so nicht ganz richtig, es ist verdammt schwer und das Risiko ist enorm hoch“, knurrte Severus.

Die Ärztin sah überrascht von ihren Geräten auf und fragte, „wieso bist du dann schwanger?“

„Weil ich mir Kinder wünsche, sehr sogar.“

„Adoption?“, fragte Sabine nach.

Während Severus abfällig schnaubte, grinste Harry und schüttelte den Kopf, „mein Mann ist da etwas eigen.“

„Verheiratet?“

„Natürlich. Ich will ja keinen Bastard zur Welt bringen. Können wir dann anfangen? Ich würde mein Kind gerne mal sehen“, sagte Harry aufgeregt.

Sabine lächelte ihn an und trug ein Gel auf seinen Bauch auf, Harry kommentierte das mit einem leisen quietschen.

„Kalt.“

„Das muss es sein.“

„Da kriegt mein Würmchen ja einen Kälteschock.“

„Würmchen?“, fragte Sabine.

„Ja. Da wir nicht wissen was es wird, wurde es von Anfang an Würmchen genannt, oder Wurm, je nachdem von wem“, erklärte Harry.

„Wurm“, kam von Severus. Dessen mürrische Stimme ließ Sabine schmunzelnd während sie mit der Untersuchung begann.
 

Das Lächeln war vom Gesicht der Ärztin verschwunden und hatte tiefen Sorgenfalten Platz gemacht. Harry hatte sorgenvolle Blicke mit Severus gewechselt, der ihn mitleidig ansah aber nichts sagte. Molly spendete ihm auf ihre Weise Trost, sie nahm seine Hand und drückte sie leicht. „Jetzt weiß ich warum ihr hier seit“, sagte Sabine schließlich.

„Steht es so schlecht um mein Kind?“, fragte Harry leise.

„Molly hat gesagt, dass du am Ende des fünften Monats bist, stimmt das?“

„Gestern hat der sechste Monat begonnen“, kam von Severus.

„Dafür ist es viel zu klein, es ist nur halb so groß wie es sein sollte“, sagte Sabine leise.

„Kann es überleben?“

„Schwer zu sagen. Selbst wenn es die kompletten neun Monate in dir bleibt, wird es sehr klein und leicht sein und ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass es die komplette Zeit durchhält. Seine Lebenszeichen sind sehr schwach“, erklärte die Ärztin. Ihre Stimme klang gedrückt, so eine Nachricht zu überbringen, fiel ihr immer wieder schwer.

Doch zu ihrer Überraschung nickten Harry und Severus nur und der junge Mann sagte, „das wissen wir bereits. Kann ich es sehen? Kann man schon was sehen?“

„Natürlich kann man was sehen, dein Würmchen ist komplett ausgebildet.“

Sie drehte den Bildschirm um, Harry setzte sich auf um besser sehen zu können doch wirklich was erkennen konnte er nicht.

„Hier, das ist der Kopf, die Wirbelsäule, Arme und Beine“, erklärte Sabine mit einem Deut auf die entsprechenden Teile.

„Mein Würmchen.“

„Was wird es?“, fragte Severus, der über ihre Schulter sah und versuchte nicht allzu neugierig zu wirken.

„Das kann ich nicht sagen, dafür liegt es zu ungünstig.“

„Mir egal was es wird, wenn es überhaupt leben darf. Sabine, was kann ich machen um mein Kind zu retten?“

„Schwierig. Es gibt Mittel, die das Ungeborene stärken, die kann ich dir geben aber ich kann dir nicht garantieren ob es dadurch besser wird. Es gibt keine Garantie, dass dein Kind überlebt“, sagte Sabine ernst.

„Das wusste ich von Anfang an. Aber ich werde alles tun um die Chancen zu steigern.“

Sabine nickte und meinte, „gut, dann hole ich die Mittel.“
 

Harry bekam zwei Spritzen und eine Packung Tabletten, zusätzlich dazu einen neuen Termin zur Untersuchung. Danach nahm ihm Sabine noch Blut ab und gab ihm verschiedene Tipps, bei denen er schwor, dass er sie einhalten würde. Mit einem freundlichen Lächeln und einem Handschlag verabschiedete die Ärztin sie nach über zwei Stunden. Es war bereits dunkel und alle vier wollten so schnell wie möglich heim. Sie verschwanden in eine Seitengasse und erst als sie sich sicher waren, dass sie keiner sah, disapparierten sie.
 

Doch so unbemerkt wie sie gehofft hatten, waren sie nicht geblieben. Eine Gestalt schälte sich aus dem Schatten, seine Hand war um einen Zauberstab verkrampft doch er hatte nicht den Mut aufgebracht um die Todesser anzugreifen. Erst auf den zweiten Blick hatte er Harry erkannt. Sein Blick wanderte zu dem Haus wo sie raus gekommen waren.

„Eine Frauenärztin? Was wollen vier Männer bei einer Frauenärztin?“, murmelte er leise vor sich hin. Er sah sich kurz um und verschwand dann mit einem Knall. Es gab Leute, die das brennend interessieren würde.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, jetzt tauchen also die ersten Probleme auf, war ja fast zu erwarten, oder? Mal sehen ob ihnen Sabine helfen kann.

Molly hat ja schon ne Menge Kinder, vielleicht weis sie auch ein paar Tipps um die Schwangerschaft so lange wie möglich dauern zu lassen. Ich will nicht wissen, wie Voldemort reagiert wenn seinem Würmchen oder seinem Ehemann etwas passiert.

Und die Weiße Seite hat also doch was mitbekommen, ob sie die richtigen Schlüsse ziehen? Ob sie dieses uralte und fast schon vergessene Ritual kennen? Und welche Konsequenzen hat das für Harry?

*Wein und Käseplatte hinstell* - Prost.

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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Eshek
2013-03-26T21:42:13+00:00 26.03.2013 22:42
Oh mein Gott! Ich hab fast geheult! Dem Würmchen darf nichts passieren! Das währe so schrecklich!
Sehr geile Fortsetzung sehr geile FF sehr geile Autorin!
Danke, für dieses großartige Werk! Es wird einfach immer besser!
Von:  Neko-sama
2013-03-26T17:09:30+00:00 26.03.2013 18:09
wahhhh nicht sterben QQ *schnief* das Kidn soll leben QQ
(und hoffentlich einen gescheiten Namen bekommen XD)
Und wer zum Kuckuck hat sie am Ende gesehen? *panik schieb*
Freue mich riesßig auf MEHR *_*
lg neko
Von:  mimaja56
2013-03-26T11:50:06+00:00 26.03.2013 12:50


also ums Würmchen mach ich mir jetzt schon weniger Sorgen. Nadem nun ein "kompetenter" Arzt involviert ist, klettern die Überlebenschancen um mindestens 50%. Was mir viel weniger gefällt ist die Gestalt imn Schatten.

Tolles Kapitel, danke
Von:  Kaya
2013-03-25T09:33:32+00:00 25.03.2013 10:33
oje das arme Würmchen. Ich hoffe es schafft die nächsten Monate sonst wäre Harry sicherlich am Boden zerstört.
Und wer will ihn da verraten?
Von:  annette-ella
2013-03-24T23:25:36+00:00 25.03.2013 00:25
Hi,
wieder ein tolles Kapitel.
Ich hoffe doch das alles gut geht mit Harry und dem Wurm
LG
annette-ella
Von:  Omama63
2013-03-24T20:44:25+00:00 24.03.2013 21:44
Wieder ein klasse Kapitel.
Hoffentlich geht das alles gut. Das Würmchen ist viel zu klein und jetzt hat es auch noch die weiße Seite mitbekommen.
Bin schon gespannt, wie es weiter geht und ob Harry sein Kind behalten kann.
Von:  KessyKat
2013-03-24T17:06:08+00:00 24.03.2013 18:06
Hoffentlich überlebt das Kleine :( *schnief*
der arme Wurm...

Bin ja mal gespannt wer da gestalkt hat...
auf jeden Fall schönes Kapitel :)


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