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Sieben Fragen

von

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Tag 3

„Du bist verabredet?“ fragte ich Mamoru verwundert. Überrascht, über diese Frage, sah er mich an.

„Keine Ahnung, warum es dich interessiert, aber ich bin mit meiner Freundin verabredet. Oder für was kauft man Blumen.“ Erstarrt stand ich da, während meine Welt zusammenbrach. Auch wenn er keine Ahnung hatte, was ich genau für ihn fühlte, trat er ohne es zu wissen noch mehr auf meinen Gefühlen herum.

Zum allerersten Mal seit dem Jahr, was wir uns kannten, legte er seine Hand auf meine Wange, wovon ein wolliger Schauer durch meinen Körper floss. Noch nie war ich ihm so nah. Mit weit geöffneten Augen richtete ich meinen Blick auf ihn und ich sah, dass seine Mimik sich erhellte, jedoch spiegelte sich eine Traurigkeit in seinen Augen oder war es nur mein Wunsch meine Traurigkeit in ihm wieder zu finden.

„Odango, würdest du etwas für mich machen?“ fragte er mich ungewandt. Stumm nickte ich ihm zu, weil meine unterdrückten Tränen mir den Hals zu schnürten.

„Ich werde von nun an öfters mit meiner Freundin unterwegs sein. Deshalb bitte ich dich aufzuhören die Streitereien anzufangen. Ich glaube sie wird es nicht verstehen, wenn so ein kleiner Tasmanischer Teufel immer wutentbrannt auf mich zukommt.“ Bat er mich, wobei er langsam seine Hand wieder von meiner Wange nahm.

„Ok.“ Flüsterte ich, obwohl ein Flüstern immer noch lauter gewesen wäre, als dieser Hauch der aus meiner Kehle kam.

„Bis bald Odango.“ Verabschiedete er sich von mir, als sich unsere Blicke ein letztes Mal trafen.

So wie er es gesagt hatte, geschah es auch. Die folgenden zwei Monate schmerzten mich zu tiefst. Man sah die beiden nur noch im Doppelpack und obwohl ich versuchte ihm aus dem Weg zugehen gelang es mir nicht. Es war nicht mehr wie früher, da wir kein einziges Wort mehr miteinander Sprachen. Nicht nur die Streitereien und Beleidigungen fehlten mir, nein er fehlte mir, wie die Luft zum Atmen. Noch nicht mal meine Rose, die ich jeden Morgen von meinem unbekannten Verehrer bekam, vermöchte es mein Herz zu berühren.
 

Mal wieder saß ich im Crown an der Theke, doch der Platz, von meinen Baka, blieb wie immer leer. Die Tür ging wie so oft auf und ich hörte schon das freudige Lachen einer Frau. Ich musste mich dafür noch nicht mal umdrehen, um zu wissen wer es war, weil mich dieses immer fröhliche Lachen schon seit zwei Monaten auf den Keks ging. Dieses Lachen gehörte zu Saori. Genau dies war der Name von der Frau, die sich als Mamorus Freundin bezeichnen konnte. Woher ich das wusste? Von Motoki natürlich, da Mamoru sich nur noch mit ihm unterhielt, falls er mal alleine ins Crown kam! Das war auch der Grund, weshalb ich auch wusste, dass sie genauso alt wie Mamoru war und an derselben Uni studierte wie er.

„Komm schon Usagi lächle mal wieder. Wenn du mir jetzt eines deiner wundervollen Lächeln gibst, dann schenke ich dir auch diesen großen Schokoladenmilchshake.“ Versuchte mich Motoki aufzumuntern. Jedoch gelang es ihm nicht. Schwermütig schob ich den Milchshake, welchen Motoki direkt vor mich gestellt hatte, beiseite. Mir war schon seit Langem der Appetit darauf vergangen.

„Usagi was soll ich noch alles versuchen. Nur weil du mit deinem Baka nicht mehr streiten kannst, geht die Welt doch nicht gleich unter.“ Missmutig verzog ich mein Gesicht.

„Was würdest du machen, wenn das Wichtigste für dich auf einmal fehlt?“ wollte ich von ihm wissen. Aber er verstand mich anscheinend überhaupt nicht.

„Also ich habe damit keine Probleme. Seit ihr zwei euch nicht mehr hier in meinen Geschäft fertigmacht, laufen mir meine Kunden nicht mehr weg.“
 

Schwach konnte ich hinter mir hören wie Saori Mamoru um etwas bat.

„Bitte Mamoru, stelle mir doch deine Freunde endlich vor, sie sind doch hier.“

„Saori, dafür haben wir auch später immer noch genug Zeit.“

„Wenn du es nicht machst, dann gehe ich ohne dich zu ihnen!“ so wie es aussah, war Saori sehr hartnäckig, wenn sie etwas wollte. Da Mamoru mit einem Leichten knurren ihr antwortete.

„Mach doch, wie du meinst?“

Durch das Klackern ihrer Schuhe vernahm ich, dass sie auf die Theke zukam.

„Hallo, ich bin Saori und ihr müsst Motoki und Usagi sein.“ Hörte ich ihre freundlich klingende Stimme. Schwerfällig drehte ich mich zu ihr um, wenn ich aber ehrlich war, konnte ich auf diese Bekanntschaft gerne verzichten. Doch andererseits wollte ich gerne wissen, warum sie mich kannte und weshalb sie zum Baka gesagt hatte, dass er ihr endlich seine Freunde vorstellen soll. Egal wie sehr ich nachdachte, ich konnte mich nicht erinnern, das Mamoru mich jemals als einen Freund bezeichnet hatte.

„Ja. Freud mich dich auch endlich mal kennenzulernen. Mamoru hat mir schon viel von dir erzählt?“ sehr herzlich begrüßte Motoki Saori mit einem Händeschütteln. Anschließend hielt sie mit einen strahlen ihm Gesicht mir ihre Hand entgegen. Zögerlich nahm ich diese Gestik an.

Zu meinem großen Bedauern musste ich zugeben, dass sie eine sehr schöne Frau war, mit braunen schulterlangen Haaren und einem herzallerliebsten Antlitz.

„Freud mich auch.“ Konnte ich sie nur mit Müh und Not begrüßen, während ich mit ansah, dass sie sich einfach auf Mamorus Stammplatz setzte.

„Ich wollte euch schon die ganze Zeit kennenlernen. Da ich bei Mamoru ein Bild von euch gesehen habe, wo ihr alle drei drauf seid und zudem erzählt er die meiste Zeit von euch. Seine Augen fangen dann immer an zu leuchten.“ ja, ich konnte mir das Leuchten seiner Augen sehr gut vorstellen, da ich es immer sah, wenn er mal wieder daran war, mich fertigzumachen.
 

Die Tränen stiegen in mir auf. Ohne weiter nachzudenken, rannte ich raus auf die Straße und lehnte mich gegen die nächste Mauerwand. Es tat mir in der Seele weh zu wissen, dass auch eine andere das Leuchten in seinen Augen zu sehen bekam. Allmählich konnte ich meine Tränen nicht mehr unterdrücken und heiß flossen sie meinen Wangen hinunter und tropften auf den grauen Asphalt.

Zwischen meinem Schluchzen konnte ich vernehmen, wie jemand meinen Namen sagte.

„Usagi, nehme es dir nicht so zu herzen.“ Behutsam nahm derjenige mein Gesicht in deine Hände und wischte meine Tränen mit seinen Daumen von meinem Gesicht. Langsam beruhigte ich mich und konnte erkennen das Motoki vor mir stand.

„Warum tust du dir das an. Du leidest darunter, dass ihr noch nicht einmal mehr redetet, auch wenn ihr das früher nicht wirklich gemacht habt.“ Lachte er mich an. Mir war klar, dass er versuchte, mich aufzuheitern.

„Aber ich habe es ihm doch versprochen!“

„Bitte glaube mir, das Mamoru es bestimmt genauso wenig möchte wie ich, dich leiden zu sehen. Und jetzt hör auf zu weinen. Geh rein und mache, was du dir am meisten wünscht.“

„Bist du sicher, dass ich das machen soll.“ Vergewisserte ich mich.

„Natürlich und falls irgendetwas ist, denk daran! Ich bin auf alle Fälle immer für dich da.“ Mit meinen Ärmeln wischte ich mir die letzten Tränen aus meinem Gesicht. In diesem Augenblick fühlte ich mich, als ob mir Motoki eine große Last abgenommen hatte.
 

Aufgeregt betrat ich erneut das Crown und begab mich direkt zum Tisch von Mamoru und Saori.

Teuflisch blitze ich Mamoru an, als er mich wahrnahm.

„Du diplomierter Volltrottel! Du hattest mich nur gebeten nicht mehr mit dir zu streiten. Aber das du mich wie Luft behandelst, werde ich mir nicht mehr gefallen lassen.“ Endlich hatte ich Dampf abgelassen und es fühlte sich großartig an. Mamoru schien das aber nicht zu gefallen.

Wutentbrannt sprang Mamoru auf und haute seine Fäuste auf die Tischplatte. Mir war klar, dass er mich jeden Augenblick anbrüllen würde. So kam es dann auch.

„ODANGO, ICH HATTE DICH DARUM GEBETEN ES SEIN ZU LASSEN. ICH HABE KEINE LUST MEHR AUF DIESE BESCHEUERTEN KINDERREIHEN. ICH HABE DOCH NUR VERSUCHT MEIN GLÜCK ZU FINDEN UND MÖCHTE NICHT MEHR VON DIR DARAN ERINNERT WERDEN, DASS …“ abrupt stoppte er. Jedoch wenn er dachte, dass ich ihn in Ruhe lasse, dann irrte er sich. Wenn ich schon nicht mit ihm zusammen sein konnte, dann wollte ich wenigstens meinen Baka wieder haben.

Demonstrativ kam ich näher auf ihn zu und schaute in herausfordernd an.

„An was möchtest du nicht mehr von mir erinnert werden? Ich habe keine Ahnung, was du meinst. Aber es gibt niemanden, der einen möchte gern Klugscheißer, wie du einer bist, verstehen kann.“ Ohne eine Vorwarnung packte Mamoru mich an meinen Schultern und blickte mir tief in die Augen. Für einen Moment dachte ich, dass er mir etwas sagen wollte. Doch dann ließ er mich los und verließ das Geschäft. Ungläubig betrachtete Saori mich, packte sich ihre Tasche sogleich und rannte hinter Mamoru her.
 

Traum Ende

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„Usagi.“ Hörte ich in weiter Ferne eine Stimme, die immer näher kam.

„Usagi, steht endlich auf.“ Zögerlich blinzele ich. Nur weil ich gestern daran gedacht hatte, wie Mamoru mir erzählte, dass er mit jemandem zusammen war. Träumte ich, wie es damals weiterging. Dabei versuchte ich so gut es ging dieses immer wieder zu verdrängen. Kurze Zeit nachdem, dieses passierte machten Mamoru und Saori Schluss. Das Positive an der Sache war aber, dass ich einige Wochen später meinen geliebten Baka wieder bekam.

„Auch wenn Wochenende ist, bedeutet es nicht dass du versuchen kannst 48 Stunden durchzuschlafen.“

Schwerfällig stand ich von meinem Bett auf und schlurfte ins Bad. Nicht mal am Wochenende ließ mich meine Mutter ausschlafen. Doch der Schock kam gleich, als ich im Flur die Uhr erspähte. Ungelogen zeigte sie mir, dass schon ein Uhr mittags war. Jetzt hatte ich es eilig und stürmte ins Bad, um wenigstens noch eine Katzenwäsche zu machen, bevor ich im selben rasanten Tempo das Haus verließ. Erst als ich vor dem Crown ankam stoppte ich mein Tempo und beruhigte meine Atmung. Schließlich sollte es nicht so aussehen, dass ich bis hierhin gerannt war.

So ging ich dann ins Crown und wurde schon mit einem arglistigen Blick von Mamoru angesehen.

„Mann oh Mann Odango.“ War seine spöttische Begrüßung für mich. Aber wer sagte, dass ich darauf kein Paroli bieten konnte.

„Neh, Frau du Baka!“

„War das ein Witz? Seit wann bist du eine Frau?“ jetzt hatte ich ihn erwischt. Diesen Spaß würde ich mir bestimmt nicht entgehen lassen. Langsam näherte ich mich ihm schrittweise, wobei ich die Knöpfe meiner Bluse von unten anfing aufzuknöpfen.

„Soll ich dir mal zeigen, dass ich eine Frau bin.“ Ganz nah vor ihm blieb ich stehen und fixierte meinen Blick auf ihm.

„Lass den Unsinn!“ sprach er zu mir, wobei seine Stimme ganz rau klang. Die letzten drei Knöpfe waren noch verschlossen und verbargen meine Brüste, als Motoki auf mich zugerast kam. Mit einem Lappen versuchte er verzweifelt meine Köpermitte abzudecken. Was ihm jedoch nicht ganz gelang.

„Usagi, wenn du dich unbedingt für ihn ausziehen willst, dann mache es zu Hause.“ Ermahnte mich Motoki.

„Motoki, glaubst du wirklich, dass ich es bis zum Schluss gemacht hätte. Es war nur ein Scherz. Ich würde mich doch nie wirklich ausziehen. Doch schau dich mal um, alle Männer schauen mich begierig an, nur Baka sitzt da wie ein Fels, regungslos ohne jedes Gefühl. Wenn er bei seiner Freundin damals genauso war, ist es ja kein Wunder, das die beiden Schluss gemacht haben.“ Ganz zufrieden über diesen gelungenen Scherz, machte ich meine Bluse wieder zu.

„Wie lautet deine Frage für heute?“ presste Mamoru, ohne mich anzusehen, durch seine geschlossenen Zähne. Ich hatte es mal wieder geschafft, ihn bis zur Weißglut zu bringen.

„Würdest du jemals etwas für mich machen?“ Fragte ich ihn etwas kleinlaut. Da mir bewusst wurde, dass ich Scheiße gebaut hatte.

Mamoru stand auf und mir war, als ob er mich in diesen Moment nur noch hasste. So kalt wie nun hatte ich seine Augen noch nie gesehen.

„Du ziehst hier mit mir so ein Käse durch und dann fragst du mich, ob ich etwas für dich machen würde. Nein, Odango vergiss das mal.“ Mamoru kochte richtig innerlich. Vorsichtig ergriff ich die Flucht nach hinten.



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