Zum Inhalt der Seite

The Legend of Zelda: Skyward Sword

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Vogelreiter-Zeremonie

Link und Zelda standen an dem Steg und beobachteten wie Lyrd sich von seiner Gefangenschaft erholte und durch die Lüfte kurvte. Zelda war ganz außer sich vor Freude und jubelte, dass ihr bester Freund nun doch an den Rennen teilnehmen durfte, ehe sie erneut verstummte.

„Ich…hab dir doch gesagt, dass ich dir was erzählen muss…“, sagte sie und unterbrach dabei die Stille.

„Es tut mir leid, dass ich vorhin das Thema wechselte. Ich wollte nur nicht, dass Vater was davon mitbekommt.“

Link nickte und wandte seine himmelblauen Augen nicht von ihrem betrübten Gesicht ab. „Link, ich muss dir eine Frage stellen. Hast du dich jemals gefragt was unter den Wolken liegt?“

Link sah hinunter in die dichte Wolkenmenge und schüttelte den Kopf.

„Darüber hab ich nie nachgedacht…“

„Dann tu es jetzt! Was wäre wenn dort nichts weiter wäre als eine Leere oder…Land?“

Er runzelte die Stirn. Zwar war er ein neugieriger Junge, jedoch interessierte er sich nie für Dinge, auf die er keine Antwort bekam.

„Ich kann es mir nicht vorstellen…“, antwortete er.

„Ich denke mal, dass dort nur weitere Wolken sind...immerhin heißt es, dass bisher niemand zurückgekehrt ist, die es versucht haben.“

Zelda starrte unentwegt in die ahnungslosen Augen ihres Mitschülers und schmunzelte. „Schon gut…wir müssen jetzt los, ja?“

Ohne lange zu fackeln sprang Link mit Anlauf vom Steg ab. Die Wolken umarmten seinen Körper und färbten sich nach einem Pfiff karminrot. Er berührte das weiche Fell des Geschöpfs und griff nach dem Gurt, der um seine Brust geschnallt war. Der Vogel gab ein lautes Krächzen von sich, nicht aus Angst oder Schmerz, sondern aus purer Freude seiner Freiheit und der Gesellschaft Link’s, der sogleich seine Beine um das Tier schwang und seine Brust herausstreckte. Er atmete die frische Luft ein, die so frisch war wie noch nie und sein Gesicht streichelte, als wäre der Himmel froh über ihn gewesen. Er verlangsamte den Flug des Vogels, indem er ruckartig an dem Gurt zog. Seine Umgebung war mit einem Mal still und alles was er vernahm war ein leichter Pfiff des Windes hinter ihm, der immer stärker wurde. Zelda saß auf Skyla, flog Link hinterher und lächelte ihn an, denn auch sie freute sich. Sie beobachtete wie ihr bester Freund durch die Lüfte flog und lachte, als dieser einen Looping vollbrachte. Das Lachen verging schnell, ihre sonst so kristallklaren Augen wurden trüb und in ihrem Magen breitete sich Kummer aus. Sie flog zurück zum Dorfplatz und ehe Link dies mitbekam folgte er ihr.

„Alles in Ordnung?“, fragte der Jüngling sie, nachdem er von Lyrd abstieg.

„Jaja, natürlich! Ich bin froh, dass es deinem Wolkenvogel gut geht, Link!“

„Zelda, sag mir doch einfach was los ist…“

Zelda wusste nicht wo sie anfangen oder überhaupt etwas sagen sollte, doch Link etwas zu verheimlichen war für sie schier unmöglich, zu sehr mochte sie seine Nähe und sein Vertrauen. Ehe sich das Mädchen äußern konnte was wohl in ihr vorginge, stolzierte Bado mit falscher Bescheidenheit zu den beiden Schülern hinüber.

„Ach, wie schön“, lachte er.

„Habt ihr also deinen Vogel gefunden! Wäre ja zu schade gewesen, wenn du deshalb das Schuljahr wiederholen müsstest.“

Link verdrehte sei Augen und fragte sich weshalb Bado sich überhaupt noch so unschuldig anstellte, aber er hatte trotzdem nicht vor ihn bei den Lehrern zu verpetzen. Das war nicht nötig gewesen, denn nun konnte er auf der Zeremonie auf Augenhöhe gegen ihn antreten.

Mit einer genervten Handbewegung blockte Link Bado ab, doch dieser schien sein Theater nicht aufgeben zu wollen.

„Tja, wir haben den ganzen Morgen lang geübt, von daher wird es keine Überraschung sein wer wohl gewinnen wird, nicht wahr?“

Seine Augen wanderten zu der Blondine, die den Rotschopf wütend und enttäuscht anstarrte. Sie schnaubte etwas, würdigte sich aber nicht eines Wortes. Stattdessen stampfte sie zur Schule, wo man die jeweiligen Schüler für den Wettbewerb erwartete.

„Sag mal“, fing Bado plötzlich wieder an.

„Du kannst auch nicht ohne sie aufkreuzen, oder?“

Jetzt ging es los. Der eigentliche Kampf. Nun rückte er mit der Sprache heraus.

„Ohne sie würdest du vermutlich noch nicht einmal wissen, was du essen sollst, was? Kommst hierher, mit deiner Beschützerin und meinst damit angeben zu müssen wie gut ihr doch befreundet seid!“

„Ich habe ihr nie gesagt, dass sie mir helfen soll, mit dir fertig zu werden!“

Bado schnaubte nur verächtlich.

„Und wieso ist sie jedes Mal in deiner Nähe, sobald ich-…“

Mit dieser Frage, hatte Bado sich schon selbst die Antwort geben können. Link starrte seinen Mitschüler unentwegt wütend in die Augen, überlegte dabei selbst was wohl die Antwort war. Zelda war immer in seiner Nähe, sprach mit ihm über alles, unternahm einfach alles mit ihm. Dabei hatte er nie etwas getan, sodass…solche Gefühle entstehen könnten. Sie kam einfach auf ihn zu, ohne jeglichen Grund. Offenbar glaubte Bado allerdings doch, dass irgendetwas passiert sein musste und sie nun so unzertrennlich waren.

„Geh dich lieber mal fertig machen, bevor ich dich fertig mache!“

Ohne ein weiteres Wort ging Link zur Trainingshalle, wo sich alle bereit machten. In der Umkleide, schnallte sich Link das Schwert ab und band sich den Reitergurt an. Als es an der Tür klopfte bat er Zelda herein, nachdem er schon längst ihre Stimme erkannt hatte.

„Und? Aufgeregt?“, fragte sie lächelnd.

„Ich mach das schon…“

„Ich weiß…“

Der Schüler stand auf und versuchte den Gurt noch einmal zurechtzusetzen, ehe seine Freundin ihm zuvor kam.

„Du bist ziemlich…fürsorglich.“

Zelda’s blaue Augen wurden mit einem Mal ganz groß und ihre Wangen rot.

„Was…?“

„Du kümmerst dich immer so gut um mich. Und heute war es so, als gäbe es nichts Wichtigeres als dass ich Ritter werde. Denkst du, ich kann keine eigenen Entscheidungen treffen?“

„Doch, natürlich! Ich unterstütze dich doch nur!“, lachte Zelda etwas, doch Link schien ein ernstes Gespräch mit ihr zu führen.

„Und was war das vorhin? Als du mich fragtest, was ich über die Wolken denken würde? Oder als du plötzlich weggeflogen bist? Sag mir doch einfach was los ist oder wenigstens warum du es mir nicht sagen kannst! Jetzt!“

„Link, ich…es geht einfach nicht…“

„Wieso nicht?!“

„Hör auf! Setz mich nicht so unter Druck!“

Link begriff, dass er zu weit gegangen war, doch wollte er so unbedingt Antworten. Sachte und mit voller Zuneigung nahm er seine Freundin in den Arm. Sie legte ihre Arme um seinen Körper und beruhigte sich wieder etwas. Sie genoss seine Wärme, seinen Herzschlag, seinen heißen Atem an ihrem Ohr. Er streichelte ihren Kopf über ihren geschmeidigen, blonden Haaren entlang und lehnte seine Wange daran. Sie beide vergaßen, worüber sie sich eigentlich stritten und genossen nur diese innige Umarmung. Link atmete tief durch und ließ sie ganz langsam wieder los. Zelda rührte sich nicht, ihre Hände krallten sich an Link’s Rücken. Dabei starrte sie an die Wand, während Link vergeblich versuchte mit ihr Augenkontakt aufzunehmen. Er legte seine Hand auf ihre Wange, woraufhin die Blondine ihn erschrocken anstarrte. Ihre Wangen glühten, ihre Kehle wurde trocken, ihre Hände krallten sich fester an sein Oberteil. Aber er tat nichts. Er streichelte lediglich mit seinem Daumen über ihre Wange.

Link ließ seine Hand wieder fallen und seufzte. Während seine Freundin verdutzt dastand, streichelte er ihr über die Schulter und schritt zur Tür hinaus. Bevor das Wettrennen losging, fütterte er Lyrd, streichelte ihn, spielte mit ihm.

Als dieser in das Wolkenmeer flog, machte sich der Mittelschüler auf zum Dorfvorplatz wo das Rennen seinen Start finden würde.

Drei der ausgebildeten Ritter flogen auf ihren Wolkenvögeln, drehten dabei Loopings und ließen farbiges Pulver durch die Luft fliegen. Der Vertrauenslehrer Otus erklärte mit seinen Worten die Zeremonie für eröffnet.

„Da nun alle vier Schüler in der Lage sind an der Zeremonie teilzunehmen, heiße ich alle willkommen und wünsche euch viel Glück.“

Der Blondschopf stand neben seinem Rivalen, der seinen Mitschüler keines Blickes würdigte und fragte sich ob dieser nicht hätte disqualifiziert werden müssen, doch offenbar war den Lehrern die Quelle des Vorfalls nicht ganz bewusst.

„Bevor eure Prüfung anfängt, erkläre ich euch nochmal kurz die Regeln:

Eure Aufgabe ist es die kleine Statue am Fuß des goldenen Wolkenvogels zu holen und sie derjenigen zu bringen, die dieses Jahr die Göttin verkörpert.“

Sein Blick richtete sich zu der Blondine, die zu Lächeln begann, weil sie so stolz auf ihre diesjährige Rolle war. Den seltsamen Moment mit ihrem besten Freund vor ein paar Minuten schien sie verdrängt zu haben.

„Auf mein Zeichen werdet ihr lossprinten und eure Wolkenvögel rufen. Wer als erstes die Statue zu fassen bekommt, wird der diesjährige Gewinner und neuer Oberstufenschüler. Da dieses Jahr das 25-jährige Jubiläum unserer Schule stattfindet, wird der Sieger auf der Statue der Göttin gekürt.“

Bado fing plötzlich zu schmunzeln an und kicherte. Er sah sich vermutlich schon als Sieger auf der Statue und mit Zelda in den Armen. Bei diesem Bild wurde Link nur noch motivierter und ballte seine Hände zu Fäusten.

„Lasst mich sehen wie hart ihr trainiert habt und vor allem, dass sich ALLE an die Regeln halten!“, sagte der Direktor zum Abschluss und musterte Bado’s Blick, der prompt mit dem Kichern innehielt.

„In Ordnung, macht euch bereit!“

Otus gab dem Wolkenvogel ein Zeichen, der daraufhin losflog.

„Auf die Plätze…“

Link nahm seine Position ein, genauso seine Mitschüler. Er begann etwas mit den Zähnen zu knirschen, seine Wut wurde unbändig.

„Fertig…“

Bado setzte offensichtlich alles daran, dass Rennen zu gewinnen. Er entführte seinen Wolkenvogel, fesselte und versteckte ihn. Ihm war es egal, ob Link dadurch das Schuljahr wiederholen müsste. Und alles nur wegen einem Mädchen…Was störte Link daran so sehr?! War es Bado’s Art und Verhalten? Oder vielleicht doch die Angst, die einzige Bezugsperson zu verlieren? Ob es nur eines davon oder beides gewesen war, er wusste, dass er keine Wahl hatte. Link musste das Rennen gewinnen!

„Los!“

Mit einer hinterlassenen Staubwolke sprintete der Schüler los und sprang vom Steg ab. Er steckte sich beide Zeigefinger in den Mund und pfiff seinen Wolkenvogel herbei. Die Blondine rannte zum Steg, faltete ihre Hände und ließ ihren Freund nicht aus den Augen.

Link griff nach dem Gurt, der um die Brust des Vogels geschnallt wurde und verband diesen mit seinen eigenen Gurt. In Reiterposition aufgesetzt lokalisierte er die goldenen Federn des Zielobjektes. Mit voller Geschwindigkeit flog er auf diesen zu, bis sein Konkurrent ihm den Weg abschnitt. Mit einem gehässigen Lächeln flog dieser davon, dem Sieg näher als es dem Blondschopf beliebt war. Das ließ er natürlich nicht auf sich sitzen und verfolgte den Rotschopf, wären da nicht Bado’s treue Gefährten, die ihn plötzlich mit Vogeleiern bewarfen. Bevor Link rechtzeitig ausweichen konnte, klebte auch schon der Schleim in seinem Gesicht und verschreckte Lyrd. Der Jüngling verlor die Kontrolle über seinen Vogel, stürzte immer weiter nach unten. Sein Blickfeld wurde immer mehr von den Wolken verdeckt, er sah nichts außer dem Gestöber von Wolken und karminroten Federn. Link versuchte Lyrd zu beruhigen, doch beide fanden aus den Wirrwarr nicht heraus. Ehe der Junge den Gurt wieder zu fassen bekam, stach im plötzlich etwas grasgrünes ins Auge. Es…es war…Gras? Nein…Laub…von einem Baum? Hier unten? Wie konnte das sein? Träumte er oder war er bewusstlos?

„Vater!“, rief Zelda mit Furcht zum Direktor, der sie mit einer Handgeste zu beruhigen versuchte.

„Ganz ruhig, mein Schatz! Link wird bestimmt wieder herauffinden.“

Die Blondine stand erwartungsvoll am Steg und erkundete jeden Zentimeter des Wolkenmeeres. Immer näher schritt sie an die Kante heran, sah sich zu den Lehrern um, die bloß abwarteten. Ehe sie hinunterspringen konnte, hielt sie Meister Otus am Arm fest.

„Nun hab doch Geduld! Wir müssen das Rennen nicht abbrechen, weil er noch nicht zu sehen ist. Es befinden sich einige Ritter in der Nähe, die ihm bestimmt helfen werden!“

„Ich sehe aber niemanden, der hinterher geflogen ist!“, antwortete Zelda aggressiv, löste sich vom Griff und rief ihren Vogel mit einem Pfiff. Während dieser angeflogen kam, vernahm sie einen weiteren Pfiff, der allerdings nicht von ihr kam.

„Was..?“

Der Ruf war von weiter Ferne, doch augenscheinlich ohne Quelle. Als sie plötzlich etwas Rotes aufblitzen sah, wusste sie, dass der Pfiff kein Ruf für den Vogel sein sollte, sondern für sie bestimmt war. Das karminrote Geschöpf flog aus den Wolken, dessen Reiter dem Schulmädchen ein keckes Lächeln schenkte. Sie lächelte sachte, als sie das schmeichelnde Gesicht des Jungen erblickte. Mit einer kurzen Streicheleinheit, schickte sie Skyla wieder in die Luft, gab sich selbst Entwarnung.

Bado schien die Statue noch nicht gefasst zu haben, da der goldene Wolkenvogel abrupte Kurven einschlug. Immerhin hatte man in diesem Wettbewerb seine Flugkünste zu beweisen. Link musterte die Situation. Bado flog orientierungslos durch die Gegend, hastig der Statue hinterher, seine Gehilfen versuchten ihm den Rücken freizuhalten. Offenbar war es ihnen wichtiger, dass deren Meister das Rennen gewinnen würde anstatt, dass sie sich selbst um einen Sieg rangelten…

Die Perspektive von oben betrachtend, kam dem Jungen eine Idee auf. Ehe sein Gegner ihn entdecken konnte, flog der Blondschopf steiler nach oben. Zelda starrte ihn mit einer gehobenen Augenbraue an und konnte sich kein Reim aus seinen Vorhaben machen. Die Lehrer unterhielten sich darüber, ob es überhaupt gegen die Regeln sei, so weit hinaus zu fliegen.

Als Link eine geeignete Höhe fand, hielt er inne, lokalisierte den goldenen Wolkenvogel und raste mit Lyrd auf ihn zu. Im Sturzflug bemerkte er Bado’s vergebliche Versuche als Erster zu gewinnen. Zelda’s Herzschlag wurde stärker, jeder der Anwesenden schauten Link zu. Dieser schien nicht einmal zu blinzeln, wollte die Statue nicht aus den Augen verlieren. Der goldene Wolkenvogel hatte Link wohl noch nicht bemerkt, sonst wäre dieser schon längst ausgewichen. Link streckte bereits seine Hand nach der Statue aus, wollte diese fassen, doch der Wolkenvogel war schneller. Wenigstens konnte Link Bado’s Chancen auf einen Sieg vernichten. Jetzt galt es nur noch das Rennen zu beenden.

Mit rasender Geschwindigkeit und der Motivation seines Wolkenvogels flog der Schüler seinem Zielobjekt hinterher. Er wich den umherfliegenden Inselteilen geschickt aus und ließ sein Ziel nicht aus den Augen. Nicht eine Minute. Nein, er würde nicht verlieren dürfen. Die Situation von vorhin musste er vergessen. Nie im Leben hätte der Jüngling gedacht, dass dieses Rennen so wichtig werden würde, hätte es ihm sein Konkurrent nicht so deutlich gemacht.

„Danke, Bado…“, murmelte er mit einem Lächeln im Gesicht.

Er bereitete erneut einen Sturzflug vor, diesmal nicht zu weit oben sondern mit hoher Geschwindigkeit. In der Tat waren Lyrd und Link ein sehr gut eingespieltes Team, denn im nächsten Moment bekam Link tatsächlich eine hölzerne Figur zwischen den Fingern.

„Nein!“, rief Bado empört „Das sollte mein Sieg sein! Nicht deiner!“

Die Lehrer applaudierten, der Rest der Teilnehmer flog zurück zum Dorfvorplatz.

„D-das war doch geschummelt, oder nicht?!“

Bado sah verzweifelt in die Gesichter der Lehrer.

„Der wird doch disqualifiziert! Es muss mindestens eine Revanche geben!“

Meister Otus begann zu Lächeln.

„Ich erinnere mich nicht daran, gesagt zu haben, dass ihr nur eine eingeschränkte Höhe verwenden dürft. Abgesehen davon, dürftet ihr die letzten sein, die sich an Regeln halten, nicht wahr?“

Die drei Jungs sahen ihn plötzlich erschrocken an.

„Rax und Stru, ihr wärt wegen Abwerfens von Gegenständen disqualifiziert worden und Bado wegen gefährlichen Angriffs auf einen anderen Wolkenvogel. Link wäre beinahe abgestürzt und deshalb sowieso der Einzige gewesen, der gute Noten erhalten hätte.“

Während Bado sich darüber aufregte und sich inständig bewusst machte, dass er das nur getan hatte um zu gewinnen, bemerkte er seine Schulkameradin, die an ihn vorbeiflitzte.

„LINK!!“, rief Zelda in ihrem Sturz nach unten, doch sie pfiff nicht. Während Link noch gerade die Statue triumphierend in die Luft hielt, damit seine Freundin sie genau sehen konnte, merkte er plötzlich, dass er sie auffangen musste. Er flog direkt auf sie zu und spreizte seine Arme. Etwas unsanft landete das Mädchen in seinen Armen, fühlte sich aber nicht unwohl. Im Gegenteil, sie genoss seine Sorge etwas. Um das leichte Erröten abzuschütteln, hob sie abrupt ihren Kopf und beteuerte, dass es ihr gut ging und wie froh sie war, dass er gewonnen hatte.

„Das bin ich auch…“, erwiderte Link seufzend.

Um die Zeremonie fortzusetzen, flogen sie gemeinsam zu der Spitze der Statue der Göttin. Dort wo die Statue ihre Hände vor der Brust zusammenhielt, wurde eine Plattform errichtet, die jedoch nur zu besonderen Anlässen betreten wurde. Dieser Tag war ein solcher Anlass und für die Blondine nur umso besonderer als jeder vorherige Tag in ihrem Leben.

Zelda erklärte ihrem Schulkameraden, dass dieser die Holzfigur der Göttin darbringen sollte, indem er sie in ein kleines Fenster stellen sollte. Zelda stellte die Figur in die fensterförmige Öffnung an der Wand. Um diese und den diesjährigen Sieger zu segnen, spielte sie die Ballade der Göttin auf ihrer geliebten Lyra. Kurz darauf drehte sie sich zu Link um, lächelte ihn an. Sie streckte ihm die Hand aus, woraufhin Link seine auf ihre legte und sich vor ihr hinkniete.

„Große Göttin, die du uns seit Urzeiten beschützt! An deiner Seite führe ich diese Zeremonie aus, hoffend auf deinen Segen…“, sprach Zelda leise.

„Siegreicher Jüngling! Nach alter Sitte schenkt dir die Göttin ihren Segen. Auf dass die Winde dir und deinem Wolkenvogel stets gewogen sein mögen.“

Zelda ließ Link‘s Hand wieder los, während er noch vor ihr kniete. Sie zog an der Schlaufe an ihrem Rücken und löste den Paraschal von ihrem Körper. Sie hielt ihn wie ein Tuch vor Link und lächelte fröhlich.

„Für dich!“

Link nahm den Schal entgegen, hob dabei schmunzelnd eine Augenbraue. Er betrachtete das fein bestickte Tuch, mit dem Emblem eines Wolkenvogels darauf, blau auf weiß, hielt ihn etwas näher an sein Gesicht…er roch nach ihr…

„Obwohl du so viel Arbeit da rein gesteckt hast?“

„Der war von Anfang an für dich!“, lachte sie, woraufhin der Jüngling etwas verlegen wurde.

„Und wenn ich nicht gewonnen hätte?“, fragte er.

„Dann hätte ich dir keinen gemacht…“, erwiderte das Mädchen. Link begann zu lachen.

„Verstehe! Wolltest du deshalb so unbedingt, dass ich gewinne?“

Zelda’s Lachen verschwand etwas, aber nicht zu sehr um die Stimmung zu verderben.

„Nein…es war vielmehr wegen dem Segen...“

Dankbar lächelte der Schüler ihr zu, die lächelnd näher trat.

„Hast du überhaupt eine Ahnung was du tun sollst, um die Zeremonie zu beenden?“, fragte sie kichernd.

„Was meinst du? Ich hab keine Ahnung…“

„Ach was, du bist doch sonst so ein Schlauberger!“

Zelda setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen, bis sie knapp vor Link’s Nasenspitze stand. Der Blondschopf errötete urplötzlich, als er bemerkte wie nahe er seiner Sandkastenfreundin stand.

„Weißt du jetzt, was du tun musst?“, flüsterte sie.

Das Blut kochte dem Jungen vom Haaransatz bis in die Ohren, sowohl vor Panik als auch vor purer Verlegenheit. Er sah auf ihre Lippen, die noch immer ein breites Grinsen formten.

„I-ich…ich denke schon…“

Noch immer blieb er wie versteinert vor ihr stehen und war inständig noch glücklicher darüber gewesen, dass Bado nicht an seiner Stelle an der Zeremonie teilnehmen konnte.

„Mhm…“

Link schluckte kräftig, als sie sanft nickte. Sie legte ihre Hände auf seine starken Schultern…und drehte ihn um.

„Von hier musst du runter springen!“

Die Blondine zeigte auf das Bodenrelief auf dem Link landen sollte und verpasste ihm einen kleinen Schubs.

Ehe der Schüler realisieren konnte, was passiert war, zückte er erneut den Paraschal und verwendete ihn als Fallschirm. Er landete etwas unsanft auf den kalten Steinboden, doch seine Freundin schien nur begeistert von seiner Landung zu sein, als sie mithilfe von Skyla zu ihm herunterkam.

„Was sollte das?!“, fragte Link erschrocken.

„Damit solltest du deinen Heldenmut beweisen!“, erwiderte seine Schulfreundin lachend.

Ein erleichtertes Seufzen entglitt aus Link’s Mund. Er sah seinem Gegenüber in die leuchtenden, blauen Augen und lächelte etwas schmachtend. Sie erwiderte sein Lächeln und schaute auf ihre Schuhe, während sie nochmals erläuterte wie froh sie über den heutigen Tag war.

„Das ist bestimmt der beste Tag in meinem Leben! Als ich wusste, dass ich in demselben Jahr die Zeremonie vollführen sollte, wie du am Rennen teilnehmen würdest, wusste ich auch, dass du, mein lieber Link, keine Wahl hattest als zu gewinnen. Oder wäre es dir egal gewesen mit wem ich den Tag verbringen müsste?“, fragte sie lächelnd, obwohl ihr die Antwort klar gewesen war.

„Nein, natürlich nicht! Aber ich will jetzt nicht über Bado und seine fiesen Tricks reden…“

„Du hast Recht. Wir haben ja jetzt Schulferien, das Rennen und die Zeremonie hinter uns. Wir haben Zeit für uns…und für das Thema, über das wir noch nicht reden konnten.“

Link dachte blitzartig an den Moment kurz vor dem Rennen zurück, in dem er seine Freundin so unbewusst unter Druck setzte.

„Nein…ich…es wird dir nur wieder wehtun…“

„Schon gut!“, erwiderte sie lächelnd und selbstbewusst.

„Sicher?“

„Ja, ich möchte sehr gerne mit dir darüber reden. Ich werde dir alles erzählen, was du wissen willst! Aber…“

Sie schaute in den klaren, blauen Himmel, betrachtete ein paar Wolkenvögel. Der Wind und die frische Brise ließen ihre Haarsträhnen tanzen, streichelten dabei ihr Gesicht. Sie sah wieder in Link’s Gesicht, der ebenfalls in den Himmel schaute. Lyrd kam angeflogen und setzte sich hinter seinem Besitzer ab.

„Das Wetter ist so schön heute…Also…was hältst du von einem kleinen Ausritt über den Wolken? Nur wir beide?“

Link betrachtete das sanfte Lächeln Zelda’s und bejahte ihre Frage schließlich.

Sie flogen nebeneinander her, dicht über der Wolkendecke. Zelda streckte ihre Hand hinaus, die Wolken glitten durch ihre Finger.

„Du Link?“

Link drehte sein Gesicht zu seiner Schulfreundin.

„Ich werde den heutigen Tag niemals vergessen!“, lachte sie „Ich bin so glücklich, dass du gewonnen hast...und den Tag mit mir verbringen darfst!“

Link begann zu lächeln und erwiderte ihre Freude. Die Schülerin flog etwas näher an ihn heran, wollte ihn an der Hand packen.

„Ich weiß, was deine Träume zu bedeuten haben. Weißt du, Link...Du und ich, wir…wir sind-“

Ehe sie den Satz beenden konnte, erfasste sie plötzlich ein stärkerer Wind. Die beiden Schüler verstummten. Die Wolken wurden dichter, dunkler und zirkulierten. Sie bildeten einen hohen Turm vor ihnen.

„Was…? Was ist das?!“, rief Link, während Zelda in Panik geriet.

„Nein! Link, wir müssen hier weg!“

Leichter gesagt als getan, denn der Wind blies so stark, dass die beiden Wolkenvögel getrennt wurden.

„Zelda?!“

Link verlor jegliche Sicht, wusste nicht wo oben und unten war. Er geriet in Panik, sein Herzschlag wurde schneller. Plötzlich sah er einen gewaltigen Schatten, der die Form einer Insel hatte. Es war ihre Heimat, Wolkenhort.

„Zelda, dort drüben!“

Er zeigte auf die Insel, hoffend das Zelda ihn sah. Doch obwohl er einen Lichtblick fand, hörte er plötzlich einen dumpfen Knall. In der Nähe des Wirbelwindes blitzen goldene Haarsträhnen auf.

„ZELDA!“

Link flog ohne zu zögern hinterher, versuchte sie noch rechtzeitig zu erreichen. Der Sturm blies ihm um die Ohren, ließen sein Trommelfell beben. Sein Sichtblick wurde schwarz. Er streckte seine Hand hinaus und als er merkte, dass ihn das Federfell seines Wolkenvogels verlassen hatte, streckte er beide Arme nach unten, hoffend ihre Hand berühren zu können. Er rief ihren Namen und er meinte sie zurückrufen zu hören. Sie rief seinen Namen.

Link’s Gehirn schaltete sich langsam ab und plötzlich vernahm er eine vertraute Stimme. Es war jene Stimme aus seinen Träumen. Während er immer tiefer in einem schwarzen Meer versank, sprach sie leise.

„Link…Ich warte auf dich.“

Leicht benebelt erkannte er blaue und lilafarbene Konturen aus der Quelle der Stimme. Die Farben verwandelten sich in helle Lichter und die Konturen färbten sich sonnengelb und pink.

„Es ist soweit…du musst erwachen und deine Bestimmung erfüllen. Die Welt braucht dich. Link…Link“

Die Stimme wurde immer vertrauter und die unbekannte Stimme verwandelte sich in seine beste Freundin, die unter ihm erschien.

„Link…“

Sie reichte die Hand nach ihm, fing an zu weinen.

„Rette mich…“

Link realisierte eine Änderung seines Fallens. Die Schwerkraft zog seine Brust nach unten, seiner Freundin jedoch nicht näher. Er rief ihren Namen und erschrak als ein riesiger Schatten unter Zelda auftauchte. Es öffnete sein Maul, zeigte seine Zähne, während Zelda drohte hineinzufallen. Immer lauter rief Link ihren Namen, streckte seine Hände soweit nach ihr, dass er das Gefühl bekam seine Arme würden ihm abfallen. Er schrie und versuchte vergeblich ihre Hand zu fassen. Die Schatten verschlangen ihren Körper und ließen ihre sonst so süße Stimme verklingen. Link’s Geschwindigkeit nahm zu, seine Stimme wurde lauter, sein Herz…blieb stehen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  KiraNear
2016-08-23T09:12:41+00:00 23.08.2016 11:12
Oh Mann, da ist ja ne Menge passiert. Tolles Kapitel, gefällt mir sehr gut, besonders die Szene auf der Statue^^
Antwort von:  Sayajori_Dragon
23.08.2016 17:59
Aww, danke dass du weiterliest X3 Hehe, jaja...Link und Zelda sind schon toll ^^
Antwort von:  Sayajori_Dragon
23.08.2016 18:08
Ich sehe auch gerade, vorher hatte ich immer höchstens 2000 Wörter und jetzt auf einmal 4000 xD So ganz regelmäßig halte ich mich ja nicht, sollte ich vielleicht ändern^^'


Zurück