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Naruto

Die Erben des Dämonenkönigs
von

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Im Reich der Wellen

 

 

Kapitel 12 - Im Reich der Wellen

 

 

 

Nebel.

Das war das erste, was das Team 7 zu sehen bekam, nachdem sie endlich in dem Dorf ankamen, in welchem Tazuna lebte.

Nebel. Überall nur Nebel. Es war zwar nicht so schlimm, dass man die eigene Hand nicht mehr vor Augen sah, aber es war doch ziemlich gewöhnungsbedürftig.

Überall dieser Nebel. Naruto zog eine Grimasse. Er hoffte wirklich, dass das Wetter am Tag besser aussah.

Sie waren zwei Tage später in dem kleinen Dorf angekommen. Auf einer Insel, welche nur mit Schiffen zu erreichen war. Der Zwischenfall mit den gegnerischen Shinobis hatte einiges an Zeit gekostet. Danach musste Kakashi den Brückenbauer erst einmal zur Rede stellen.

So erfuhr Team 7 von der eigentlichen Situation im Reich der Wellen, von dem geldgierigen Geschäftsmann Gateu, welcher das Dorf ins Unglück stürzt. Gateau hatte die Kontrolle über den gesamten Schiffsverkehr an sich gerissen, um so viel Profit wie möglich zu machen. Die Dorfbewohner wollten das aber nicht hinnehmen und hatten den Bau einer Brücke geplant. So fiel es Tazuna zu, eine Brücke zu bauen. Eine Brücke, welche das Dorf und das Festland miteinander verbinden und das Leben im Dorf wieder lebenswert machen sollte.

Doch das würde dieser Gateau niemals zulassen. Daher war Tazuna der Ansicht, dass die beiden Ninja, welche sie angegriffen hatten, von ihm geschickt wurden. So etwas hatte er bereits befürchtet. Deswegen war er zum nächst gelegenen Ninja-Dorf gereist und hatte sich dort Hilfe geholt, sprich Team 7. Wenn sie die Gefahr vorher gekannt hätten, dann wäre wahrscheinlich kein Team aus Genin mitgeschickt worden, doch der Brückenbauer hatte nicht genug Geld, um ein Team aus Jonin zu bezahlen.

So mussten die Genin herreichen.

Kakashi war allerdings froh, mal wieder aus dem Dorf zu kommen und er fand es eine gute Übung für sein Team, Erfahrungen in anderen Dörfern zu sammeln. Solange sie es mit solch kleinen Fischen zu tun bekamen.

 

Nach den Erzählungen des Brückenbauers hatte Kakashi beschlossen, die Oni-Brüder doch nicht mit ins Reich der Wellen zu nehmen. Das wäre zu riskant. Wenn es wirklich Gateu war, welcher Tazuna aus dem Weg haben wollte, dann ging das Attentat der Brüder wahrscheinlich wirklich auf seine Kappe. Und wenn sie die beiden jetzt mit in das Dorf nehmen würden, dann wäre die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie einfach verschwinden und erneut einen Angriff planen würden.

Also schickte Kakashi die Oni - Brüder mit einem seiner Doppelgänger zurück nach Konoha. Von da aus war es eine sichere Überführung der beiden Nuke-Nin.

Und da sie Tazuna dabei hatten, mussten sie sowieso langsamer machen als gewöhnlich. Da wären zwei Nuke-Nins, welche einen Angriff oder Hinterhalt planen konnten mehr als ungünstig.

 

 

Endlich im Dorf angekommen, gingen sie direkt zu Tazuna nach Hause. Während der Dauer ihrer Mission hatte er den Ninjas angeboten, in seinem Haus zu übernachten. Dort lernte Team 7 die kleine Familie des Brückenbauers kennen. Seine Tochter Tsunami war eine hübsche schwarzhaarige Frau und etwa in Kakashis Alter. Sie war herzensgut und über den Besuch sehr erfreut.

Was Team 7 allerdings mulmig aufstieß und Naruto Kopfzerbrechen bereitete war der Enkel Tazunas. Inari.

Ein mürrisch dreinblickender Junge, welcher sie am Liebsten bereits am Vortag aus dem Dorf wieder heraus haben wollte. Keiner der Ninjas verstand den Jungen und er sprach auch nicht darüber. Nachdem er die Gäste so rüde angefahren hatte, verschwand er auch wieder. Tazuna hatte nur geseufzt und abgewunken und Kazumi hatte plötzlich so einen traurigen Gesichtsausdruck.

Die Situation war schwierig und undurchsichtig und genau das wurmte Naruto. Wenn er eines von Kurama gelernt hatte, dann, dass man am Besten über alles und jeden Bescheid wusste, damit man sich entsprechend verhalten konnte. Im Moment hatte er allerdings keine Informationen, was das Verhalten des Jungen zu bedeuten hatte. Trotz allem machte sich Naruto seine Gedanken.

Was man allerdings auch beim Training bemerkte.

 

„Naruto! Hörst du überhaupt zu?“

Überrascht sah Naruto auf und direkt in die Gesichter seiner Teamkameraden, welche ihm zugewandt waren. Für den nächsten Tag wollte Kakashi ein wenig mit seinen Schützlingen trainieren, solange sie nicht an der Brücke gebraucht wurden. Doch dabei schien der Blondschopf ziemlich in Gedanken versunken gewesen zu sein. Keiner sprach ein Wort und Naruto war sich nicht sicher, was nun von ihm verlangt wurde. Genauso geistreich fiel auch seine Antwort aus.

„Häh?“

Kakashi seufzte und schloss die Augen. Sakura kicherte und Sasuke runzelte die Stirn. Natürlich war Naruto nicht der beste Schüler und er war dafür bekannt, erst zu handeln und dann zu fragen.

Aber ein bisschen mehr hatte Kakashi schon erwartet.

„Ich habe gefragt, wie man am Besten auf einen Baum kommt.“

Naruto wusste nicht, was er von diesem Satz halten sollte. Er dachte, der Ältere wollte ihn veralbern.

„Ähm... mit Klettern?“

Sakura kicherte nun lauter und in Sasukes Augen blitze es auf. Ob es Spott war oder Belustigung konnte Naruto nicht sagen.

Vielleicht Beides.

Wahrscheinlich eher Ersteres.

 

Abermals seufzte Kakashi und ging einfach auf den Baum zu. „Natürlich könnt ihr auch klettern. Aber es gibt eine weit weniger anstrengende Methode.“

Kakashi setzte einen Fuß auf den Baumstamm.

Und noch einen. Und noch einen.

Das Spiel wiederholte sich immer wieder, bis er kopfüber von einem Baum hing und seine Schüler angrinste.

 

Naruto hatte den Kopf in den Nacken gelegt und starrte seinen Sensei an.

Er starrte.

Und starrte.

Naruto wusste wirklich nicht, was er von der Situation halten sollte. War das wirklich Kakashis Ernst?

Bis Naruto die erstaunten Gesichter von Sasuke und Sakura bemerkte und ihm sieden heiß einfiel, dass er diese `Kunst´ noch gar nicht beherrschte.

Beherrschen konnte.

Eigentlich.

Also öffnete er den Mund und stieß ein lautes „Coooool!“ aus, um von seiner Verwirrung und seiner… Miesere abzulenken.

Nichtsdestotrotz wollte Naruto sein Glück versuchen, um von sich abzulenken.

Er konzentrierte vorsichtig Chakra in seine Fußsohlen, er setzte einen Fuß auf die Rinde des Baumes, einen Zweiten, er begann zu grinsen -

Bis die Schwerkraft ihn einholte.

Mit einem „Umpf“ landete der Blonde wieder auf dem Boden der Tatsachen.

Sein Team drehte sich zu ihm um und sah ihn aus großen Augen an.

Kakashi, welcher neben Naruto erschien, blickte erheitert auf seinen jüngsten Schüler hinab.

„Na ja, es war ein Anfang. Ich hoffe doch, dass es noch besser wird.“

Sasuke grinste hochnäsig und Sakura kicherte schon wieder.

Tolles Team.

 

„Jaja...“, murmelte Naruto genervt und rieb sich den Hinterkopf, während er sich aufsetzte. Er wusste selbst, dass seine Chakrakontrolle nicht die beste war.

Doch es gab einen einfachen Grund, warum es Naruto so schwer fiel, sein Chakra richtig zu regulieren.

Jedenfalls diesem Naruto.

Als Doppelgänger stand ihm nur ein begrenzter Vorrat an Chakra zur Verfügung. Und wenn dieser aufgebraucht wäre, würde er einfach verpuffen. Doch das wäre für die Pläne von dem Blondschopf mehr als ungünstig.

Der echte Naruto war bereits lange vor dem Erwachen seines Teams in den Wäldern verschwunden und hatte sich an einen ruhigen Ort zum Trainieren zurückgezogen.

 

Das Training seines Teams wäre für den Jungen ein Witz. Schließlich hatte Kurama ihm schon vor Ewigkeiten beigebracht, sein Chakra vernünftig zu regulieren. Also konnte er auch an Bäume hochlaufen. Und auch schon die nächste Stufe, über das Wasser gehen beherrschte Naruto. Nicht perfekt, aber das würde er. Irgendwann.

Nun allerdings war etwas anderes wichtiger.

Kurama würde ihm ein Heiljutsu beibringen.

Darauf freute er sich schon wie verrückt.

 

„Du kannst froh sein, dass ich deiner Mutter immer mal wieder über die Schulter geschaut habe, während sie neue Jutsus gelernt hat. Es ist nicht einfach, in Konoha irgendein Material über Heiljutsus aufzutreiben. Die meisten Bücher darüber stehen im Krankenhaus und nur wenige Medic-Nin sind in der Lage oder der Stimmung, Schüler auszubilden. Normalerweise muss man dafür ein umfangreiches Wissen über Medizin besitzen sowie Gifte und Gegengifte benennen können, aber für eine einfache Heilung können wir darauf vorerst verzichten. Wichtig ist für dich im Moment nur deine Chakrakontrolle, das ist bei dieser Art von Jutsus das Entscheidende.

Es ist eine schwierige Kunst. Aber ich bin mir sicher, dass du sie lernen kannst.“

Naruto hing geradezu an Kuramas Lippen, während dieser erklärte, erzählte und berichtete. Der Lerneifer seines Schülers und Sohnes erfreute den Dämon.

„Eines der Standard-Heiljutsus ist das Shōsen no Jutsu. Dadurch kannst du Wunden heilen, indem du dein Chakra auf deine Hände konzentrierst. Es muss aber genau kontrolliert werden, sonst kannst du keine Wunden heilen oder du verletzt dich selbst.“

 

Naruto nickte. Seine Chakrakontrolle war noch nicht perfekt, aber er wurde besser. Zu Anfang seines Trainings mit Kurama hatte Naruto noch die Einstellung, dass er sein Chakra nicht perfekt kontrollieren müsste. Sein Chakravorrat war so groß, dass er ruhig zu viel als zu wenig für eine Technik benutzen konnte.

Aber Naruto kannte die Welt noch nicht. Er hat noch nie gegen einen richtigen Gegner gekämpft. Und Kurama hatte ihm eingeschärft, dass, egal wie stark man war, irgendwo auf der Welt jemand sein könnte, der stärker ist. Und in einem Kampf gegen einen stärkeren Gegner war es von großer Notwendigkeit, sein Chakra genau einteilen zu können.

Naruto musste also einsehen, dass er sein Chakra vernünftig kontrollieren musste. Es war nicht leicht bei seinem Volumen, aber machbar.

 

 

Naruto übte Stundenlang. Natürlich hatte er einige Schattendoppelgänger erschaffen, welche ebenfalls das Heiljutsu und andere Jutsus trainierten. Oder Taijutsu. Sein Geist war schon viel weiter, aber Naruto musste noch seinen Körper trainieren, damit dieser folgen konnte.

 

Als sich Naruto gerade ein weiteres Mal den Handrücken aufschnitt, um seine Verletzung heilen zu können (seine Doppelgänger würden immerhin verpuffen), bemerkte er ein Chakra in seiner Nähe.

Sofort ließ Naruto seine Doppelgänger allesamt verschwinden, um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen. Doch das war ein Fehler.

Sofort wurde dem blonden Ninja schwindelig und sein Kopf schmerzte. Mit einem Aufstöhnen fiel Naruto rücklings zu Boden. Mit zusammengekniffenen Augen blieb er liegen.

Er spürte wie sich ihm näherte und sich neben ihn kniete. Naruto verfluchte sich dafür, unfähig herumzuliegen.

„Alle OK?“, fragte eine weibliche Stimme. Naruto kniff nur die Augen stärker zusammen. Sein Kopf dröhnte. Doch er unterdrückte den Schmerz. Er wollte sehen, wer ihn so überrascht hat. Naruto öffnete langsam die Augen und betrachtete die Person vor ihm. Lange schwarze Haare und ein kindliches Gesicht sahen ihm entgegen. In den braunen Augen konnte Naruto Sorge ausmachen.

Langsam setzte sich der Blondschopf auf und rieb sich den Kopf. Das nächste Mal sollten sich seine Schattendoppelgänger lieber verstecken, als das er sich in solch eine unsichere Situation bringen ließ. Nun konnte Naruto allerdings seinem Gegenüber besser unter die Lupe nehmen.

Obwohl er es schlecht einschätzen konnte, schätzte Naruto die Person auf ungefähr 15 Jahre. Aber irgendetwas störte ihn. Das Aussehen war das eines Mädchens, aber irgendwie…

*Ein Junge.*

Naruto blinzelte. *Was?*

*Diese Person. Das ist kein Mädchen. Es ist ein Junge.*

Naruto legte den Kopf schief.

Gut, er hatte das Gefühl gehabt, dass irgendetwas nicht stimmte, aber dass diese Person kein Mädchen sein sollte, überraschte ihn dann doch.

Manchmal fragte sich Naruto, wie Kurama das machte.

Und vor allem, ob er das auch lernen konnte.

 

Da er seinem Gegenüber allerdings noch immer nicht geantwortet hatte, beugte sich der Junge nun noch näher an Naruto. In seinen Blick lag Unsicherheit.

„Alles OK?“, fragte er abermals und dieses Mal gelang es Naruto zu antworten.

„Ja… ja alles in Ordnung, danke. Ich habe mich wohl nur verausgabt.“

Mit einem Grinsen strich sich Naruto über den Hinterkopf. Es schien von diesem Jungen keine Gefahr aus zu gehen, wenn Kurama so ruhig blieb.

Als Naruto einen Korb neben dem Jungen ausmachte, beugte er sich vor. Darin waren viele verschiedene Kräuter. Die meisten davon Heilkräuter, wie Naruto bemerkte.

„Bist du verletzt?“, fragte er geradeheraus und dem folgte ein verwirrter Blick. „Wie kommst du darauf?“

Naruto deutete auf den Korb. „Du hast da ziemlich viele Heilpflanzen. Einige sind zum Kochen geeignet, aber viele werden für die Heilung benutzt.“

Der Junge drehte den Kopf, um kurz auf seinen Korb zu starren, bevor er lächelte und Naruto anblickte.

„Du hast ein gutes Auge“, lobte ihn der Junge. „Die meisten würde diese Kräuter als Unkraut bezeichnen.“

Naruto lachte leise. Das glaubte er sofort. Er selbst hatte früher nicht viel mit Heilpflanzen zu tun, bis Kurama ihm einiges erzählt hatte und er sich selbst in Büchern schlau gemacht hatte.

Da fiel dem Blondschopf etwas auf.

„Ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Naruto.“

Der Junge grinste.

„Freut mich, Naruto. Ich bin Haku.“

Wenige Augenblicke vergingen, bevor sich Haku neben Naruto setzte.

„Was hast du hier so alleine im Wald gemacht, Naruto?“

Naruto grinste. „Trainiert.“

Haku stutzte. „Du hast trainiert?“

„Ja. Ich will einmal ein starker Ninja werden und dafür muss ich trainieren.“

Etwas blitzte in den Augen von Haku auf, verschwand aber sofort wieder. Naruto war sich nicht sicher, ob er es sich nicht eingebildet hatte. Zumal er dieses Etwas nicht benennen konnte.

Haku lächelte.

„Und warum willst du stärker werden?“

Naruto öffnete bereits mit einem Grinsen den Mund, um zu antworten, als er stutzte.

Früher war die Antwort ganz klar. Um Anerkennung von seinem Heimatdorf zu bekommen. Sowohl die Dorfbewohner als auch die Ninjas in Konoha sollten sehen, dass in ihm mehr steckte als ein überdrehter Bengel und Wichtigtuer. Naruto wollte stark genug werden, um alle zu beeindrucken und sich Respekt zu verdienen. Niemand in Konoha sollte ihn je wieder mit solch einem giftigen Blick ansehen.

Doch mit den Jahren hatte sich dieser Wunsch geändert.

Er dachte an Sensei Iruka, welcher ihn nach seinem Bestehen der Geninprüfung des Öfteren auf eine Nudelsuppe eingeladen hatte. Er hatte auch versprochen, ihn nach dieser Mission einzuladen.

An Sarutobi, welcher sich um ihn kümmerte und ihn großzog. Welcher als Oberhaupt nicht viel Zeit für ihn hatte, doch der immer ein offenes Ohr für seinen Schützling hatte.

Sein Team. Kakashi, Sasuke, Sakura. Menschen, die ihn mochten und akzeptierten. Auf dieser Mission und auf den zukünftigen wollte Naruto sein Team beistehen und für sie da sein.

Und natürlich dachte Naruto an Kurama. Seinen Sensei und Vater. Dem er helfen und bis zu einem gewissen Grad beschützen musste. Niemand sollte sie mehr trennen können.

Dafür wollte Naruto stark werden. Er wollte die Stärke besitzen, all die, die ihm wichtig waren, zu beschützen.

„Ich trainiere,… um stark zu werden. Und ich will stark werden, damit ich die Menschen, welche mir am Herzen liegen, beschützen kann.“

Naruto hob den Blick und seine blauen Augen funkelten, als er lächelte.

„Solange es Menschen gibt, welche an mich glauben, geben sie mir damit den Willen, zu beschützen. Und diese Verbindung und dieser Wille kann einen stark machen. Er macht mich stark.“

 

Haku sah überrascht aus. Mit so einer Antwort schien er nicht gerechnet zu haben. Wieder blitzte es in den Augen des Jungen auf und diesmal konnte Naruto erkennen, was es war.

Verständnis.

 

 

 

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Nach dem offiziellen Ende des Trainings begab sich Team 7 in das Haus von Tazuna. Narutos Doppelgänger begab sich mit der Ausrede, sich ein wenig die Beine zu vertreten zurück in den Wald und wurde dort dann vom echten Naruto aufgelöst. Der Blondschopf kicherte leicht bei den Erinnerungen, welche er bekommen hatte. Wie Sakura die Übung mit Leichtigkeit gemeistert hatte und Sasuke immer wieder vom Baum fiel. Zwar um einiges eleganter als sein Schattendoppelgänger, aber in gewisser Weise erheiterte es Naruto, dass der große Sasuke in etwas mal nicht der Beste war. Zumal Naruto selbst diese Übung bereits gemeistert hatte. Das konnte sein Doppelgänger in den nächsten Tagen ja auch unter Beweis stellen.

 

 

 

Es vergingen mehrere Tage. Kakashi trainierte weiter mit seinem Team, bestehend aus Naruto und Sasuke. Da Sakura die Erste und bis dato einzige der drei war, welche ihr Chakra insoweit kontrollieren konnte, um auf den Baum zu laufen, hatte sie die Aufgabe übernommen, ein Auge auf den Brückenbauer zu haben.

Naruto und Sasuke waren immer energischer in ihrem Training und ihrem Bestreben, besser als der Andere zu sein, geworden. Jeden Tag trainierten sie bis zum Umfallen und hatten schon etliche Bäume dabei zerhackt.

Der echte Naruto hingegen trainierte verbissen an seinen Heilkünsten. Er konnte kleine Schnitte und Verletzungen heilen, das war schon ein Anfang. Doch es reichte ihm noch nicht. Natürlich bezog sich sein Training nicht nur darauf. Er konnte nicht so viele Schattendoppelgänger wie sonst erschaffen. Die Gefahr, erwischt zu werden, war in diesem doch noch recht unbekannten Gebiet zu groß. Aber er machte Fortschritte.

Es waren beinahe erholsame Tage für die Ninjas aus Konoha und Kakashi war froh, dass er ein wenig Zeit für das Training fand. Er hatte eine Nachricht an den Hokagen geschickt und ließ ihn wissen, dass er mit seinem Team ein wenig Erfahrung in diesem Reich sammeln wollte. Auch die Angelegenheit mit Tazuna schilderte der Kopierninja, er bat jedoch darum, die Mission fortzusetzen. Seiner Meinung nach, das es gegen das Prinzip der Ninja ging, ihre Dienste nur den Mächtigen und Reichen zur Verfügung zu stellen. Wenn jemand in Not war, dann sollte man demjenigen helfen. Außerdem sagte Kakashi sein Gefühl, dass er und sein Team noch gebraucht werden.

Und nicht nur er. Das ganze Team 7 und auch Tazuna wussten, dass es nur die Ruhe vor dem Sturm sein konnte.

 

 

 

 

Blinzelnd öffnete Naruto die Augen. Die Sonne schien durch das Fenster und kitzelte ihn and der Nase. Er zog eine Grimasse.

Das permanente Training unter Kuramas Anleitung und die Erschaffung von mindestens 50 vernünftigen und agilen Schattendoppelgängern und das für mehrere Tage hintereinander hatte ihn mehr geschlaucht, als er erwartet hatte und so war Naruto gestern Abend todmüde ins Bett gefallen.

Natürlich nicht, ohne die Erinnerungen seines Teamvertreters zu filtern.

Und endlich wusste Naruto, warum Inari sie scheinbar verabscheute und Tazuna und Tsunami manchmal so traurig aussahen.

Die ganze Geschichte mit Kaisa, welche Tazuna ihnen erzählte, hatte sie alle bewegt. Vor allem Naruto.

Ein heldenhafter Mann, ein Symbol für dieses kleine Dorf, der für Inari wie ein Vater wurde und dann öffentlich von diesem Gateau hingerichtet wurde, nur um den Willen der Leute zu brechen. Bei solch einem Verhalten wurde Naruto kotzübel und seine Wut auf diesen Mistkerl stieg. Doch ebenso auch eine gewisse Angst.

Wenn Naruto daran dachte, dass Kurama sterben könnte, dass man ihn vor seinen Augen töten würde…

Ein stechender Schmerz durchzog ihn und Naruto keuchte.

Seine Hand wanderte in den blonden Schopf und fuhr hindurch. Seufzend setzte sich der Genin auf. Er starrte auf seine Hände.

Nein, er würde nicht zulassen, dass jemand seinen Freunden oder seinem Vater zu nah kam. Niemals!

Apropo seine Freunde… es war ziemlich ruhig im Haus.

Zu ruhig für eine handvoll Leute.

 

Tsunami saß im Wohnzimmer und ihr gegenüber Inari. Sie schien zu stricken, als Naruto bereits angezogen das Zimmer betrat. Tazuna und sein Team schienen nicht da zu sein.

„Ahh, Guten Morgen, Naruto. Du bist schon auf? Gestern Abend sahst du ziemlich fertig aus.“

Naruto lächelte nur leicht. Er wusste, dass seine Regeneration durch Kurama noch viel stärker war und nur deshalb schon wieder auf den Beinen war.

„Tsunami, kannst du mir sagen, wo mein Team hin ist?“

Er war der Einzige von Team 7, der ihr Angebot annahm und Tsunami duzte.

„Ja, sie sind heute Morgen zusammen mit Vater aufgebrochen. Es dauert nicht mehr lange, bis die Brücke fertig ist. Und da du und Sasuke euer Training erfolgreich beendet habt, wollte er euch beide mitnehmen. Aber Kakashi sagte, du solltest dich heute lieber ausruhen.“

Naruto dachte nach.

`Kakashi wollte mich also schonen? Nett von ihm, aber in dieser Situation mehr als ärgerlich. Mein Gefühl sagt mir, dass irgendwas passieren wird.´

In seinem Kopf konnte er Kuramas Zustimmung hören. Er schien also mit diesem Gefühl nicht alleine zu sein.

„Ok, danke Tsunami. Mir geht es heute schon viel besser. Ich mach mich auf den Weg, sie können schließlich schlecht ohne mich auskommen!“

Breit grinste Naruto, bevor er sich umwandte und ging.

Der Blick von Inari folgte ihm, bis er verschwunden war.

 

 

Naruto sprang durch die Bäume in Richtung der noch unfertigen Brücke.

*Warum hat Kakashi mich nur zurückgelassen?! Als ob ich so ein Schwächling wäre!*

*Er meinte es nur gut*, versuchte Kurama seinen Sohn zu beruhigen. *Schließlich warst du gestern wirklich ziemlich fertig. Wenn Kakashi wüsste, was du in diesen Tagen für ein Training absolviert hast, dann würde er wahrscheinlich Bauklötze staunen und den Rest des Teams zurücklassen, um dich mitzunehmen.*

Bei dieser Vorstellung musste Naruto grinsen. Doch schnell wurde er wieder Ernst.

*Glaubst du, dieses Gefühl ist richtig?*

*Das etwas passieren wird?* *Ja.*

Kurama seufzte. *Ich befürchte es. Die beiden Gestalten, welche uns auf dem Weg hierher überfallen hatten, waren meiner Meinung nach zu schnell zu besiegen. Ich glaube nicht, dass ein Mann wie Gateau nur solche kleinen Fische anheuert. Nein, ich glaube, dass in diesem Nebel noch eine andere Gefahr auf uns lauert.*

Naruto überlegte und sprang beinahe automatisch über die Äste, seinem Ziel entgegen.  

Ein lautes Rascheln ließ ihn zusammenzucken und ein Kunai ziehen. Sofort blieb er auf dem nächsten Ast stehen und versuchte, die Quelle des Geräusches auszumachen.

Da!

Ein weiteres Rascheln!

Vorsichtig schlich sich Naruto an den Busch, aus dem das Geräusch kam. Es blieb ruhig und Naruto hatte nicht den Eindruck, als wenn ein Feind auf ihn lauerte. Als er hinter den Blättern hervorlugte, weiteten sich seine Augen.

 

 

 

 

 

Tsunami war gerade in der Küche und räumte ein wenig auf.

Inari stand an der Spüle und wusch das Geschirr ab, als er das Splittern von Holz hörte und einen Windzug spürte. Doch bevor er sich wie seine Mutter umdrehen konnte, erstarrte er.

„Sieh mal, Zouri, was wir hier haben!“

„Süße kleine Beute, nicht wahr, Waraji?“

Inari erschrak bei den Stimmen. Er kannte sie. Sein Körper bebte.

`Bitte, lass sie es nicht sein!´

Doch die Gebete des Jungen wurden nicht erhört, als sich Inari umdrehte und in die grinsenden Gesichter der Mörder seines Ziehvaters blickte.

Inari erbleichte. Er zitterte. Vor Angst.

Tsunami starrte die beiden entsetzt an. Zouri grinste nur finster.

„Ohne lange zu reden: Der Auftrag lautet, euch beide zu erledigen. Das wird dem Brückenbauer eine Lehre sein!“ Inari zitterte und Tränen liefen aus seinen Augen.

Bevor Tsunami etwas sagen konnte, zog Waraji bereits sein Schwert und sprang auf die beiden zu, Inari im Blick.

Tsunami schrie, sie versuchte Inari zu schützen, doch Zouri warf ihr Shuriken vor die Füße, sie kam nicht mal in die Nähe ihres Sohnes. Sie war wehrlos.

Inari riss die Arme nach oben, um sich zu schützen, obwohl er wusste, dass es sinnlos war. Er, als kleiner Junge, konnte es nicht mit diesen Mördern aufnehmen.

Ein Knall ließ den Jungen zusammenzucken. Der Schmerz blieb aus, doch er wagte es nicht, seine Arme zu senken.

„Wo zum Teufel kommst du denn her?!“

Die erschrockene Stimme von Zouri ließ Inari aufhorchen. Er sah nach vorne und erblickte Naruto, wie er vor ihnen stand und sie beschützte. Mit einem Kunai in der Hand wehrte er das Schwert seines Gegenübers ab. Die Klingen schliffen, bis Naruto seinem Gegenüber einen Tritt verpasste, der ihn zurück schleuderte und er neben seinem Komplizen landete. Mit einer Grimasse richtete er sich auf und packte sein Schwert fester.

Entschlossen richtete sich Naruto auf und funkelte die beiden Kerle wütend an. Aus den Erinnerungen seines Doppelgängers wusste Naruto, dass es sich um die Mörder von Inaris Vater handeln mussten.

Tsunami rannte zu ihrem Sohn und zog Inari hinter sich, doch der Junge lugte an ihr vorbei, um etwas sehen zu können.

„Eigentlich würde ich euch warnen und euch raten zu verschwinden.“

Die Stimme von Naruto war dunkel und ein gefährlicher Unterton schwang in ihr mit.

„Doch nach allem, was ihr dieser Familie angetan habt, verdient ihr keine Gnade.“

Naruto hob seinen Arm, die Handfläche zeigte nach unten.

„Jetzt werdet ihr die Rechnung für eure Taten erhalten!“

Die beiden lachten.

„Und du glaubst allen Ernstes, dass du uns aufhalten kannst?! Hahaha!“

„So ein armseliger Bursche wie du hat doch keine Chance!“

Waraji stieß sich plötzlich vom Boden ab und flog mit einem Kunai in der Hand auf Naruto zu, welcher vollkommen ruhig blieb.

Inari und Tsunami rissen vor Schock den Mund auf, doch bevor auch nur ein Ton ihre Kehlen verlassen konnte, schlug Naruto seine Hand nach vorne. Sein Ärmel wehte.

„Windversteck - Großer Durchbruch!“

Naruto ruckte leicht nach hinten, als eine unsichtbare Druckwelle von seinem Arm ausgehend Waraji mit voller Wucht traf. Dieser schrie überrascht auf, bevor die Luft aus seinen Lungen gepresst wurde. Brechende Knochen waren zu vernehmen, Blut spritzte aus seinem Mund und er flog quer durch das Zimmer und krachte durch die Wand, nur um hart auf den Boden aufzuschlagen. Regungslos blieb er draußen liegen.

Zouri konnte nur fassungslos seinen Partner anstarren, der wie eine Kanonenkugel an ihm vorbei geschossen war.

`Ein Windjutsu?! Aber wie- ?!´

Doch von diesem Schock konnte er sich nicht erholen, als er auch schon einen Windhauch spürte. Blitzschnell drehte er sich um, doch zu spät. Naruto erschien vor ihm und schlug ihn mit seiner Chakraverstärkten Faust ins Gesicht. Sein Gegner flog durch die zerstörte Wand und blieb ebenso reglos wie Waraji neben diesem liegen.

 

Naruto stand noch immer mit ausgestreckter Faust vor dem Loch in Wand und besah sich seine beiden Gegner. Von diesen ging keine Gefahr aus.

`Puh, das war echt knapp. Beinahe hätten sie Inari erwischt.´

Kurama schmollte. *Es ist meine Schuld.*

Naruto stutzte. *Wie kommst du denn darauf?*

*Innerhalb deines Körpers kann ich nicht nach Chakra Ausschau halten. Und dein Erkennungssinn ist nicht ausgeprägt genug, um fremdes Chakra aufzuspüren, während es unterdrückt wird. Noch nicht. Wenn ich draußen gewesen wäre, dann hätte ich die beiden aufspüren können und wir hätten sie schon im Wald aufhalten können. Dann wäre die Familie des Brückenbauers nicht in solche Gefahr geraten.*

*Jetzt beruhige dich. Du weißt genauso gut wie ich, dass es ein viel zu großes Risiko ist, dich in einer noch relativ unbekannten Umgebung zu zeigen. Die Gefahr ist in Konoha wahrscheinlich viel größer, das dich jemand erkennt, aber das ist ein Risiko, welches ich nicht eingehen will. Mein Team könnte dich sehen. Viel schlimmer noch Kakashi. Und ich will mir nicht ausmalen, was dann los ist.*

Kurama knurrte.

*Ich hasse es, so untätig zu sein.*

Naruto riss ungläubig die Augen auf.

*Das ist doch totaler Unsinn, Kurama! Du trainierst mich so gut du kannst und dadurch war ich doch in der Lage, Tsunami und Inari zu beschützen! Du bist alles andere als untätig!*

Kurama grummelte immer noch und sagte nichts dazu.

Naruto spürte einen schmerzhaften Stich.

*Es tut mir Leid, dass mein Training eine Untätigkeit für dich ist.*

Es war unfair. Das wusste Naruto. Es war mehr als unfair und gemein, Kurama so etwas an den Kopf zu werfen. Der Dämon hatte ihm immerhin seit Jahren als Sensei zur Seite gestanden und ihn so vieles gelehrt. Ohne den Fuchs wäre Naruto niemals so weit, wie er war.

Und natürlich verstand der Blonde seinen Vater auch. Er selbst würde sich ebenso hilflos fühlen, wenn er seit Jahren eingesperrt wäre und kaum einen Fuß in die Welt setzen könnte. Der Fuchs wollte kämpfen und seinen Sohn beschützen, vor allem, da diese Mission größere Ausmaße angenommen hatte, als sie vermutet hatten.

Es änderte jedoch nichts an der Tatsache, dass die Worte von Kurama ihn verletzt hatten.

Seit Jahren war das einzige Bestreben des Dämons, ihn zu trainieren. Klar, wenn man versiegelt war und nicht erwischt werden durfte, konnte man nicht viel an der frischen Luft unternehmen. Umso mehr vertiefte sich Kurama in das Training seines Schützlings. Es schien die letzten Jahre nichts anders für ihn zu geben und niemand würde bestreiten, dass er seine Sache ausgesprochen gut machte.

Doch umso mehr tat es Naruto weh.

Der Schreck, den diese Worte bei dem Fuchs auslösten, drang in jede Faser seines Körpers.

*Naruto! Du weißt genau, dass ich - !*, doch der Angesprochene kappte die Verbindung zu seinem Vater. Das erste Mal, seit sie sich auf gedanklicher Ebene unterhalten konnten. Es war vielleicht kindisch, doch im Moment fühlte sich Naruto beinahe wie vor den Kopf gestoßen und wollte seine Ruhe.

 

Als das `Gespräch´ zu Ende war, tätigte Naruto noch ein Fingerzeichen, bevor er die beiden Kerle verschnürte und am Boden liegen ließ. So waren sie für keinen mehr eine Gefahr. Als er ins Haus trat wandte sich Naruto zu Tsunami und Inari. Die Frau hatte Tränen in den Augen, doch Inari hatte seine Augen aufgerissen und starrte ihn an, die Tränen längst versiegt. Naruto wurde leicht unwohl, obwohl er es sich nicht anmerken lassen wollte. Er konnte nicht genau sagen, was er in den Augen des Jungen sehen konnte, aber es war ihm ziemlich unangenehm.

„Danke…“, hauchte Tsunami und Tränen rannen nun über ihre Wangen. „Ich danke dir…“

Naruto wurde immer unbehaglicher. Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf.

„Das war doch gern geschehen. Ich konnte doch nicht zulassen, dass die euch etwas antun.“

 

Bevor noch weiter irgendwelche Worte fielen und Naruto sein Unbehagen zu viel wurde, machte er sich daran, die zerstörte Tür zu untersuchen. Vielleicht konnte er da was machen.

„Bruder Naruto…“

Überrascht sah Naruto auf, kaum, dass er sich umgedreht hatte. Inari war auf ihn zugetreten und stand nun mit gesenktem Kopf vor ihm.

„Du-… woher wusstest du, dass sie uns angreifen würden?“

Es schienen nicht die Worte zu sein, die Inari zuerst aussprechen wollte. Aber das störte Naruto nicht.

„Ich war auf dem Weg durch den Wald. Da habe ich ein aufgeschlitztes Wildschwein entdeckt. Und lauter Bäume, welche ebenfalls ziemlich ramponiert und zerfetzt aussahen. Die Spur dieser Zerstörung führte direkt hierher.“

Inari nickte, sein großer Hut verdeckte beinahe sein gesamtes Gesicht, da er zu Boden blickte. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und sein Körper zitterte leicht.

„Kakashi hat mir gestern erzählt, dass es dir genauso geht…“

Seine Stimme war nur ein Flüstern, sodass sich Naruto konzentrieren musste, um den Jungen zu verstehen.

„Du hast keine Eltern… keine Freunde… und doch hast du nie geweint. Du bist keine Heulsuse. Du kämpfst für andere und beschützt sie. Du… du bist… ein Held…“

Bei diesen Worten liefen dem Jungen erneut Tränen über die Wangen. Sein Körper bebte.

Trotzig wischte sich Inari mit den Händen über die Augen, versuchend, den erneuten Tränenfluss zu stoppen, aber vergeblich.

„Verdammt… ich wollte doch… nie wieder weinen…“

Naruto besah sich den Jungen vor sich. Ein Junge, welcher schon so viel Schlimmes widerfahren war.

Genau wie ihm.

Naruto erinnerte sich daran, wie oft er geweint hatte.

Jedes Mal war es ihm peinlich, als er alleine Zuhause saß und seinen Tränen freien Lauf ließ. Doch jedes Mal hatte er sich danach besser gefühlt, als wenn eine schwere Last von seinen Schultern gefallen wäre.

Seit seinem Leben mit Kurama hatte Naruto auch geweint, doch dafür hatte er sich nie geschämt. Denn er hatte gelernt, dass es manchmal besser war, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen, als alles in sich hineinzufressen.

Naruto kniete sich vor Inari und legte eine Hand auf seine Schulter. Als Inari aufblickte, sah er in die warmen Augen von Naruto. Er lächelte.

„Manchmal erleichtert es jemanden, zu weinen. Man muss nicht immer stark sein. Manchmal muss man einfach weinen. Und glaub mir. Danach fühlt man sich besser.“

Diese Worte stoppten den Tränenfluss nicht, im Gegenteil.

Wie zur Bestätigung rollten noch mehr Tränen über die kleinen Wangen. Mit einem Aufschluchzen drückte sich Inari an Naruto, vergrub sein Gesicht in dessen Bauch, als sich der Blonde aufrichtete. Naruto ließ ihn gewähren, ließ ihn weinen und versuchte, dem Kleinen so gut es ging eine Stütze zu sein.

Es vergingen einige Minuten, bis sich Inari halbwegs wieder beruhigt hatte.

„Bitte… bitte… lass mich an dich glauben… bitte… sei unser Held…“

Naruto drückte den Jungen noch kurz, bevor er aufstand und an Inari vorbeiging. Der bewundernde und verwirrte Blick von Inari folgte ihm.

Vor der Tür blieb Naruto stehen.

„Ich verspreche dir, dein Vater ist nicht umsonst gestorben.“

Naruto drehte sich um, seine Miene entschlossen.

„Ich werde Gateau aufhalten und die Brücke wird fertig gestellt. Dieses Dorf wird wieder ein Ort werden, um den ihr beneidet werdet. Ein Ort, an dem ihr in Frieden leben könnt. Das ist ein Versprechen.“

Alleine der Blick, welchen ihm Inari schenkte, machte Naruto klar, dass er richtig handelte. Er konnte diese Menschen nicht weiter so leiden lassen.

Doch es war nicht alleine seine Aufgabe.

Er brauchte Hilfe.

„So, dann wollen wir mal die Tür und die Wand reparieren. Und danach gehen wir in die Stadt. Es wird Zeit, dass sich etwas ändert.“

Verwirrt wurde er von Tsunami und Inari angestarrt.

„Wolltest du nicht zu deinem Team und ihnen helfen?“

Naruto grinste.

„Da bin ich wahrscheinlich schon.“

„Hä?“

 

 

 

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In der Tat.

Der echte Naruto hatte die Brücke bereits erreicht und die Situation analysiert.

Aus dem, was er heraushören konnte, mischte nun ein Ninja aus Kirigakure mit.

Zabuza Momochi, ein Nuke-Nin der Stufe A, obwohl er in seiner Heimat scheinbar nie einen offiziellen Rang erhielt, wie Naruto gehört hatte. Aber bei weitem schon ein größerer Fisch als die Oni-Brüder. Jedenfalls sah es so aus, wenn man bedachte, dass Kakashi sein Sharingan einsetzte. Jedoch nicht einfach, bei dem Nebel, den Zabuza heraufbeschworen hatte. Kakashi hatte wohl alle Hände mit ihm zu tun.

Und anscheinend war Zabuza nicht alleine, wenn er sich den Ninja ansah, welcher sich um Sasuke kümmerte. Ein Ninja, welcher eine Maske auf hatte, welche normalerweise Anbus trugen. Naruto hoffte wirklich, dass dieser jemand nicht auch auf diesem Niveau war, sonst sah es schlecht für Sasuke aus.

Ein seltsames, großes, beinahe kugelförmiges Gebilde aus Eis hatte sich um Sasuke aufgetürmt und bewahrheitete Narutos Befürchtungen.

Er zog scharf die Luft ein.

Das Eiselement war selten, wenn nicht gar beinahe ausgestorben. Zwei selten zusammen in einem Körper vorhandenen Naturen, nämlich Wind und Wasser, konnten kombiniert werden und Eis erzeugen.

So froh Naruto war, dieses Element einmal mit eigenen Augen sehen zu können, umso mehr Kopfschmerzen bereitete es ihm, es als Gegner zu wissen.

Doch seine Bedenken konnte ihn nicht davon abhalten, in das Eisgefängnis zu stürmen und Sasuke zu helfen. Denn nach seiner Ansicht hatte der Uchiha nicht viele Chancen gegen diesen Feind.

Mit nicht gerade guten Aussichten stürzte sich der Jinchuuriki in den Kampf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Finnair
2017-06-23T03:07:41+00:00 23.06.2017 05:07
Bitte mach weiter ist eine der besten Geschichten die ich bis jetzt gelesen habe
Von:  cindy-18
2017-03-26T23:27:29+00:00 27.03.2017 01:27
mach bitte bald weiter ;D
Von:  MyokoMyoro
2017-03-03T18:05:27+00:00 03.03.2017 19:05
Tolles Kapitel. Ich freue mich schon auf das nächste.
Deine Myoko
Von:  Scorbion1984
2017-03-03T14:37:25+00:00 03.03.2017 15:37
Toll dieses Kapitel !
Seine Täuschung beherrscht er aber schon sehr perfekt !
Von:  Onlyknow3
2017-03-03T10:37:05+00:00 03.03.2017 11:37
Endlich wieder ein Kapitel, und es ist klasse geworden.
Weiter so, freue mich auf das nächste.

LG
Onlyknow3
Von:  Kurama9
2017-03-02T22:54:20+00:00 02.03.2017 23:54
Wow das war eine meiner lieblings Geschichten! Bin so froh das du es fortsetzt!


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