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Naruto

Die Erben des Dämonenkönigs
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Mehr als zwei Jahre...
Ohen Worte... Komplett anzeigen

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Die erste Mission

 

Kapitel 11 : Die erste Mission

 

 

Ein Schatten huschte durch die Gassen von Konoha. Blitzschnell rannte er durch die Straßen, auf allen Vieren, vermied den Kontakt zu Menschen, welche das Wesen höchstens als schwarzen Schemen wahrnahmen, bevorzugte die menschenleeren Straßen der sonst so lebhaften Stadt.

Der Schatten war allerdings nicht alleine. Denn ein Verfolger war ihm dicht auf den Fersen und würde nicht von ihm ablassen, bis er ihn gefangen hätte.

Der Schatten hatte daher nur ein Ziel: Entkommen!

 

Doch seine Flucht endete abrupt, als der Schatten in eine Gasse einbog, welche in einer Sackgasse endete. Schlitternd kam das Wesen zum Stehen, rutschte ein wenig über den Boden, bevor es aufsprang und die Augen unruhig umherhuschten, um nach einem Fluchtweg zu suchen. Dieser Gedanke wurde aber bereits im Keim erstickt, als der Verfolger Sekunden später um die Ecke geschossen kam und sich ihm in den Weg stellte. Wie eine Mauer wirkte sein Schatten, welcher auf das Wesen fiel, welches nun wie eine Ratte in der Falle saß. Sekunden vergingen und keiner der beiden Parteien regte sich, bevor es dem Schatten zu viel wurde.

 

Ein Fauchen drang aus der Kehle des Schattens, braunes Fell sträubte sich, Krallen wurden ausgefahren, bereit zum Angriff.

 

Schwarze Augen verengten sich zu Schlitzen, als sie die Reaktion des Eingekesselten sahen. Der Schwarzhaarige näherte sich vorsichtig seinem Ziel, langsam, Schritt für Schritt. Er durfte jetzt keinen Fehler machen, sonst war die ganze Verfolgungsjagd umsonst.

Und das wäre mehr als unangenehm.

 

Immer näher und näher kam der Schwarzhaarige seinem Ziel, während der Schatten langsam zurückgewichen war und bereits gegen die Mauer hinter sich stieß.

Ein weiteres Fauchen war die Antwort auf das permanente Näher kommen, welches allerdings ignoriert wurde.

Nur noch wenige Meter trennten die Beiden, als der Schwarzhaarige seine Chance sah.

`Jetzt!´, dachte er und sprang geradewegs auf sein Gegenüber zu, hatte die Arme ausgestreckt, um das Wesen zu packen, doch der Schatten sprang einfach nach oben, landete mit Samtpfoten auf dem schwarzen Schopf, bevor er sich davon abstieß und am Eingang der Gasse landete, während der Springer Bekanntschaft mit dem Boden machte.

 

Wüst schimpfend richtete sich der Schwarzhaarige auf und richtete seinen Blick nach hinten.

 

Auf allen Vieren stand dort die braune Katze, welche er gejagt hatte, mit erhobenem, leicht wedelnden Schwanz und, seiner Meinung nach, leichtem Grinsen im Gesicht. Die rote Schleife an ihrem rechten Ohr war leicht verrutscht. Sie wedelte noch ein wenig, bevor sie ein wenig maunzte - Das Vieh lachte ihn doch glatt aus! - und sich dann davon machte.

 

Sasuke knirschte ärgerlich mit den Zähnen. Seine Hände ballten sich im Staub des Bodens zu Fäusten. Wut kochte in ihm hoch.

Eine Katze!

Eine verdammte Katze schaffte es ihn auszutricksen und ihm zu entkommen.

Mal wieder.

Das durfte doch einfach nicht wahr sein!

 

Schnaubend richtete sich Sasuke vollends auf, klopfte sich rasch den Staub und den Dreck von der Kleidung, machte auf dem Absatz kehrt und rannte beinahe in Sakura rein, welche keuchend um die Ecke gelaufen kam und abrupt vor Sasuke stoppte.

Sie hatte die Katze anscheinend nicht gesehen, doch die Rosahaarige konnte bereits an dem zerknirschten Gesichtsausdruck ihres Teamkollegen sehen, wie seine Jagd verlaufen war, nachdem sie ihn aus den Augen verloren und anschließend gesucht hatte. Erfolgreich, wie man sah.  

Sakura seufzte.

Sasuke schnaubte und ging wortlos an ihr vorbei und machte sich wieder auf, die Katze ausfindig zu machen. So leicht würde er nicht aufgeben.

Sakura sah ihm nach. Sie wusste nicht, ob es wirklich Sinn machte, die Katze weiter zu verfolgen. Denn es war schließlich nicht das erste Mal, dass sie das Tier suchen und einfangen sollten. Doch egal, wie oft Team 7 diese Aufgabe schon zugeteilt bekam, es kam immer zu dem gleichen Ergebnis. Immer.

Sie fragte sich wirklich langsam, wie er das machte…

 

Nochmals seufzte Sakura, bevor sie sich aufmachte, um Sasuke zu folgen.

Sie bemerkte die Gestalt hoch über den Köpfen der Menschen nicht, ebenso wenig wie

Sasuke. Eine Gestalt, welche das Geschehen beobachtetet hatte und sich seine ganz eigene Meinung darüber bildete…

 

 

 

Naruto seufzte. Es war einfach lächerlich.

Er saß am Rande eines der Häuser, welche die Gasse zu eben jener machte, ließ seine Beine baumeln und hatte Sasuke dabei beobachtet, wie er versucht hatte, eine Katze einzufangen. Vergeblich, wohlgemerkt.

Doch es handelte sich nicht um irgendeine Katze, ansonsten würde sich der ehrenwerte Herr Uchiha damit ja überhaupt nicht abgeben.

Nein, es handelte sich um Tora, die Katze der Hochverehrten Madame Shijimi, der Ehefrau des Daimyō. Diese war ihr entlaufen und die Aufgabe - Naruto weigerte sich strikt so etwas `Mission´ zu nennen - von Team 7 bestand darin, die Katze wieder einzufangen und zum Hokagen zu bringen, wo die Dame voller Sehnsucht auf ihr geliebtes Haustier aushaaren musste.

Und das hatten sie bereits gefühlte 100 - mal bereits hinter sich, denn die Katze riss mindestens einmal in der Woche von ihrem Zuhause aus. Und jedes Mal ließ die Katzenbesitzerin kleine Genin nach ihrem `süßen Schätzchen´, wie sie ihre Katze liebevoll nannte,  suchen. Nicht jedes Mal traf es Team 7, doch es war bereits sehr oft dazu gekommen. Vor allem, als Madame Shijimi auch noch begann, nach dem Team 7 zu verlangen. Denn kein Team brachte ihr kleines Schätzchen so schnell zurück wie diese Drei.

Obwohl… einer von ihnen trifft es eher.

Und langsam fragte sich Naruto, was die Frau mit ihrer Katze alles anstellte, dass diese jedes Mal die Flucht ergriff…

 

Kurama lachte leise, was trotzdem in Narutos Kopf widerhallte. Der Fuchsdämon wusste genau, warum die Katze sich so leicht von dem Team seines Schützlings einfangen ließ.

Oder besser gesagt, von genau einem Teammitglied.

 

Wieder seufzte Naruto, bevor er sich erhob und sich ebenfalls an der Aufgabe beteiligte. Auch wenn er bereits wusste, wie das alles enden würde…

 

 

 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

 

 

 

Eine Katze mit einer roten Schleife am rechten Ohr saß gerade nahe dem Wald der Trainingsplätze und putzte sich. Sie war die Ruhe selbst.

Sie kam eigentlich ziemlich oft hierher. Es war zu dieser frühen Mittagsstunde immer ziemlich ruhig, da die Genins Missionen absolvierten und die Schüler in der Schule waren. Und hier war es bei weitem angenehmer als bei der aufdringlichen Menschenfrau zuhause. Doch vor allem unternahm sie diese Ausflüge, damit sie ihren Freund wieder sehen konnte…

 

Ein Rascheln ließ die Katze die Ohren spitzen und sich umsehen. Als eine Gestalt aus den Büschen hervorkam sprang die Katze auf und fauchte, zeigte ihre spitzen Zähne, ihr Fell sträubte sich.

Doch all das war vorbei, als sie die Person erkannte, welche dort auf sie zukam.

Ihr Fell legte sich, sie fuhr die Krallen ein und das Fauchen wurde zu einem Schnurren und erfreuten Miauen.

Die eben noch angriffslustige Katze hatte sich in einem Sekundenbruchteil in ein Schmusetier verwandelt.

 

Naruto grinste leicht, als er das Fauchen der Katze vernahm, welches sich bei seinem Anblick jedoch augenblicklich in ein Schnurren verwandelte. Er konnte die Freude des Tieres beinahe spüren.

„Bin ich dir etwa nicht willkommen?“, fragte er und warf dem Tier einen gespielt traurigen Blick zu. Wie zur Antwort schüttelte die Katze heftig den Kopf, kam mit tapsenden Schritten auf ihn zugelaufen und sprang direkt in seine Arme, welche Naruto rechtzeitig ausgestreckt hatte. Schnurrend schmiegte sie sich in seine Arme.

„Was machst du nur für Sachen, Tora?“, fragte Naruto die Katze, welche mit großen, unschuldig aussehenden Augen zu ihm hochsah. Die Pupille war vollkommen geweitet.

„Du brauchst mich gar nicht so anzusehen, du weißt genau, was ich meine! Wie oft habe ich dir schon gesagt, das du nicht immer von Zuhause abhauen sollst? Dir könnte wer weiß was passieren!“

Naruto versuchte, einen strengen Ton anzuschlagen, doch sein Grinsen strafte seinem Ton Lüge. Insgeheim genoss Naruto diese kleinen Niederlagen, welche sein Teamkamerad jedes Mal durch eine kleine Katze einstecken musste.

Sasuke war ein talentierter Genin, keine Frage, das rieb er dem Blonden beim Training auch oft genug unter die Nase, doch gegen die Instinkte eines Tieres, welches auch noch genau wusste, was es wollte, konnte er nichts ausrichten.

Jedenfalls im Moment noch nicht.

Und Naruto wusste, was die Katze in seinen Armen wollte.

Sie vermisste einfach seine sanften Streicheleinheiten und sein Gespürt für ihre Wünsche. Naruto sah mit einem Lächeln zu Tora, welche sich in seine Arme schmiegte und ihr Fell war aufgebauscht, sie sah aus wie ein großer Fellball. Ihr Schnurren ließ den schlanken Körper vibrieren, worauf Naruto kicherte. Er ließ seine Hand wandern, von ihrem Ohr, über den Nacken, den Rücken entlang, wieder hinauf auf den Kopf und kraulte ihr Ohr. Sie war wie Wachs in seinen Händen.

 

Schon immer hatte Naruto ein Händchen für Tiere. Er verbrachte schon als Kind immer gerne Zeit im Wald und hatte gerne lieber mehr Kontakt zu Tieren als zu Menschen. Er liebte Tiere und sie traten auf ihn zu, sie fraßen ihm förmlich aus der Hand, doch es war noch etwas anderes.

Seit er das Yokai von Kurama benutzen konnte, fassten Tiere sehr schnell Vertrauen zu ihm. Sie schienen die tierische Präsenz zu spüren.

Auch die Katze mochte Naruto. War sie bei ihrer Herrin eher mürrisch und fauchte sie Fremde an, schmiegte sie sich regelrecht an Naruto und schnurrte wohlig, wenn er sie kraulte.

So wie der Blonde es im Moment tat. So gerne er diesen Moment in die Länge ziehen wollte, es war seine Aufgabe, Tora wieder bei ihrer Herrin abzuliefern. Also machte sich Naruto auf den Weg.

In einem gemächlichen Tempo, verstand sich. Denn es hatte niemand gesagt, wie schnell sie sein sollten…

 

 

 

„Oh, da bist du ja!“

Madame Shijimi war eine übergewichtige, ziemlich prahlerische und leicht verrückte Dame. So kam sie Naruto jedenfalls vor. Vor allem, als sie auf ihn zukam und ihm Tora entriss. Er konnte wirklich von Glück sagen, dass sie ihm nicht auch gleich seine Arme noch mit abgerissen hatte.

„Mein kleiner Schatz!“ *Schmatz* *Schmatz* „Wie hab ich dich vermisst!“ *Schmatz*

Ein wehleidiges Miauen und Maunzen ging von dem Tier in ihren Armen (oder war es bereits in ihrem Mund verschwunden?) aus, doch dies schien die Frau gar nicht zu bemerken, während sie ihre Katze abknutschte.

Sie liebte ihre kleine Katze wirklich abgöttisch, fanatisch, man konnte es nennen wie man es wollte.

Und genau so wollte sie sich auch bei ihrem Retter bedanken.

Sie zog Naruto in eine dicke Umarmung und drückte ihn ihre roten Lippen auf die Wangen, welche beinahe Spuren hinterließen.

„Mein Held!“ *Schmatz* *Schmatz* „Du bist der Größte! *Schmatz*

Nur mit Mühe konnte sich Naruto einen angeekelten Gesichtsausdruck verkneifen und musste dem Drang widerstehen, sie von sich zu stoßen und sich ihren Sabber aus dem Gesicht zu wischen.

Sasuke und Sakura konnten sich ihr Grinsen nicht verkneifen.

Madame Shijimi wandte sich wieder dem Hokage zu.

„Vielen Dank, Hokage, dass das Team so schnell verfügbar war. Ich werde mit meinem Mann sprechen. Wir müssen den Grund finden, warum mein geliebtes Schätzchen immer und immer wieder ihr über alles geliebtes Zuhause verlässt.“

Alle in diesem Raum waren sich zu 100% sicher, den Grund bereits zu kennen, nur Madame Shijimi selbst nicht.

Sie legte einen beachtlichen Batzen Geld auf den Schreibtisch des Hokagen.

„Einmal die Deckung ihrer Kosten und eine kleine Extrabelohnung für das fleißige Team. Ganz besonders für meinen kleinen Helden!“ Sie kraulte Tora, welche leicht murrte.

„Damit werde ich mich verabschieden. Auf Wiedersehen, Hokage.“

Als sich Madame Shijimi umdrehte, um zur Tür zu gehen, wandte sie sich noch einmal an Naruto.

Innerlich schüttelte sich Naruto bereits, doch diesmal begnügnette sich Madame Shijimi damit, ihm einen Luftkuss zuzuwerfen, was auch nicht viel besser war. Ein Schauer durchfuhr ihn. Als sie sich der Tür zuwandte konnte Naruto noch mal einen letzten Blick auf Tora werfen. Es schien beinahe so, als wäre die Katze traurig. Ihr Pfote schwang hin und her. Naruto lächelte leicht und wank Tora zum Abschied.

Kaum hatte sich die Tür hinter der Dame geschlossen, ließ Naruto sich gehen und wischte sich mit angeekelten Geräuschen die Reste von Madame Shijimis Kuss von der Wange. Er schüttelte sich und machte „Bähh!“

Sasuke und Sakura ließen sich mittlerweile seufzend auf Boden sinken. Die Beiden wussten nicht, ob sie solch ein Theater ein weiteres Mal durchhalten würden…

 

 

„Nun…“

Sarutobi hatte während dieser gesamten… Prozedur sein Kinn auf seinen gefalteten Händen liegen gehabt und sich das Spektakel innerlich schmunzelnd angesehen.

 

Natürlich hatte er damit gerechnet, dass Team 7 schnell wieder da sein würde. Es war schließlich nicht das erste Mal, dass sie die Katze der Ehefrau des Daimyos suchen mussten. Daher hatte er bereits eine andere Aufgabe für das Team.

„Da ihr so schnell wieder da seid, kann ich euch ja mit eurer nächste Aufgabe vertraut machen.“

Er nahm einen Zettel von einem beachtlichen Stapel, welcher auf seinem Schreibtisch thronte und legte ihn vor sich ab.

„Der Vorrat an bestimmten Kräutern im Krankenhaus von Konoha - “

„Oh nein!“

Wütend sprang Naruto auf, nachdem er sich auf dem Boden niedergelassen hatte, um sich die Reste von Madame Shijimis „Danksagung“, aus dem Gesicht zu wischen, als er die Worte von dem Hokagen vernommen hatte. Und sie brachten ihn sichtlich auf die Palme.

„Du kannst uns nicht immer nur solche Lapailien aufdrücken, Opa Hokage!“, rief der Blonde aufgebracht.

„Verschwundene Tiere wieder finden, Kräuter sammeln, auf Kinder aufpassen und was weiß ich nicht noch alles! Das alles sind keine Missionen, dass ist Zeitverschwendung!“

Naruto war in Rage, das war deutlich zu sehen. Der Hokage hingegen hörte sich die Worte seines Schützlings an aller Ruhe an.

„Keiner von uns ist Genin geworden, nur damit wir mit solchem Kinderkram abgespeist werden! Das kannst du mit uns nicht machen!“

„Reiß dich zusammen, Naruto!“, maßregelte ihn sein Sensei Kakashi. „Du vergisst wohl, mit wem du gerade sprichst.“

„Nein, nein, lass ihn sprechen, Kakashi“, sagte der Dritte Hokage vollkommen ruhig.

Er hatte seine Hände verschränkt und sein Kinn abermals auf darauf abgestützt.

„Du glaubst also, dass dieses Team für eine größere Mission bereit ist, Naruto?“, stellte Sarutobi nun direkt eine Gegenfrage.

 

Er hätte, um ehrlich zu sein, eigentlich schon viel früher mit Widerspruch gerechnet, gerade von Naruto. Gerade von ihm hätte der Hokage erwartet, dass er etwas verlangt, was ihn forderte, doch dann hätte er ihm sagen müssen, dass er nicht immer nur an sich denken dürfe, sondern auch seine Teammitglieder mit einbeziehen müsse. Nicht jeder von ihnen war bereit für eine höherrangige Mission geeignet. Doch der Blonde hat sehr lange damit gewartet, was Sarutobi nach dem Ergebnis von Kakshis Test aber auch nicht wirklich überrascht.

 

 „Das glaube ich nicht nur, das weiß ich“ erwiderte Naruto von sich und seinem Team überzeugt. „Genauso gut wie du.“

Naruto sah dem Hokagen direkt in die Augen und dieser erwiderte den Blick. Es schien, als suche der alte Mann etwas in Narutos Augen, was ihn davon überzeugen würde, dass Naruto seinem Team nicht wirklich so viel zutraut.

Doch nichts dergleichen konnte der Hokage sehen, nur Entschlossenheit und Vorfreude auf eine wirkliche Mission.

Also musste er es anders angehen.

 

„Wind…“, murmelte plötzlich der Hokage und erntete damit verwirrte Blicke seitens Kakashi, Sasuke und Sakura. Doch der Blondschopf des Teams wusste, was Sarutobi meinte, hatte er doch eine gewisse Zeit seines Lebens unter dem Hokage gelernt.

Zudem wusste dieser von den Fähigkeiten des Teams. Naruto wusste also die Ausdrücke und die Gestiken des Hokagen zu deuten.

Naruto selbst war gemeint. Er war es. Er beherrschte den Wind. Es war sein Element. Und damit konnte er umgehen, dass hatte Sarutobi bereits mitbekommen, wenn man die Sache mit Mizuki bedachte. Und das war noch nicht alles.

Naruto legte seinen Kopf schief. Außer Sarutobi bemerkte niemand, dass er damit auf Sasuke deutete.

„Feuer…“, murmelte nun der Blonde.

Auch sein Teamkollege beherrschte bereits sein Element. Und Naruto war sich ziemlich sicher, kaum ein anderer Genin in Konoha konnte von sich behaupten, auch nur von den Elementen gehört zu haben.

Wie viel wollte der alte Mann denn noch?

„Und…?“, wollte der Hokage letztendlich wissen.

Als ob er es geahnt hätte…

 

Erst antwortete Naruto gar nicht.

Er schien zu überlegen. Fieberhaft.

Bis er schließlich seufzte, sich mit der Hand durch seine blonden Haare fuhr und sich geschlagen gab.

„Das weiß ich, ehrlich gesagt, auch noch nicht…“, gab er mit einem verschmitzten Grinsen zu. Leicht kratzte er sich am Hinterkopf.

Er wusste tatsächlich nicht, wie er Sakura sinnvoll ins Team integrieren konnte. Welche Stärken sie besaß. Und das war ein Problem. Sie war ein Teil des Teams. Und Naruto wollte sie ungern zurückfallen lassen.

Sarutobi seufzte, doch dann legte sich ein Lächeln auf seine Lippen.

„Soviel also zu deinem Wissen.“

Naruto seufzte und ließ seinen Kopf und seine Arme sinken.

„Aber das ist wahrscheinlich auch mehr, als ich erwarten kann.“

Naruto hob seinen Kopf, in seinem Gesicht konnte man die Überraschung ablesen. Dann grinste er wieder.

„Wahrscheinlich auch mehr, als jemand glauben würde.“

Durch diesen Aspekt wäre auch die Überraschung auf der Seite seines Teams, das war nicht zu leugnen.

Der Hokage nickte.

 

„Ähh, Meister Hokage?“ Kakashi schien verwirrt über diese `Unterhaltung´ zwischen Sarutobi und Naruto.

„Schon in Ordnung, Kakashi, ich musste nur etwas mit Naruto klären, dass ist alles. Also gut.“

Er begann in seinen Unterlagen zu wühlen.

„Ihr bekommt eine höherrangige Mission.“

Naruto grinste breit, es schien schon beinahe nicht mehr auf sein Gesicht zu passen, während Sakura ihre erstaunten Blicke zwischen den Hokagen und Naruto hin- und herwandern ließen. Sasuke hingegen hob eine Augenbraue.

Irgendwie bekam es der Blonde immer wieder hin, seinen Dickkopf durchzusetzen…

 

„Wenn du mit ein Versprechen gibst, Naruto.“

Überrascht schrumpfte das Grinsen leicht von dem Gesicht des Blonden, doch nicht genug, um nicht doch seine Freude über diese Chance Ausdruck zu verleihen.

„Wenn es möglich ist, dann versuche einen Weg zu finden, auch wirklich jeden zu berücksichtigen.“

Diese Aussage ließ Naruto die Stirn runzeln.

Er sollte also einen Weg finden, dass auch Sakura sich entwickeln und ihre Stärke entfalten konnte? Wieso musste er sich darum kümmern? War nicht Kakashi Sensei dieses Teams?

Aber gut, bisher hatten sie auch nicht wirklich trainiert, also wusste Naruto nicht, ob Kakashi sich überhaupt vernünftig um ein Team kümmern konnte. Schließlich war Team 7 das erste Team, welches er betreute.

Würde schon schief gehen…

 

Ernst und entschlossen sah Naruto zu dem Hokagen, bevor dieser nickte.

„Also gut.“

Ein weiteres Mal blätterte Sarutobi in seinen Unterlagen, wobei der Aktenstapel aussah, als ob er gleich zusammenbrechen würde.

Es war Naruto ein Rätsel, wie der Hokage in diesem Papierberg irgendeine Ordnung halten konnte oder überhaupt in der Lage war, ein Dokument zu finden, welches er suchte oder brauchte.

Es war irgendwie… faszinierend.

 

„Ihr müsst Tazuna ins Reich der Wellen eskortieren.“

 

Bevor noch irgendwelche Worte fallen konnten oder sich einer der Genin überhaupt Gedanken dazu machen konnte, hörten die Anwesenden Schritte und die Tür zum Büro öffnete sich.

Im Türrahmen stand ein älterer Mann mit grauen Haaren, die Brille saß mehr als knapp auf seiner Nase. Er schien bereits einiges getankt zu haben, der halbleeren Flasche mit Sake in seiner Hand zu schließen. Auf seinem Kopf befand sich ein großer Hut aus Stroh. Der Mann stützte sich mit einem Arm am Rahmen ab und sah mehr als skeptisch das Team an, welches ihm gegenüberstand.

Wenn Naruto jetzt nicht völlig daneben lag, dann war das Tazuna.

 

 

„Hmpf, solch unerfahrene Grünschnäbel sollen mich also sicher nach Hause bringen, ja?“, sagte er in einem abfälligen Ton und musterte Team 7 dabei mehr als skeptisch.

Naruto zog die Augenbrauen zusammen und knirschte mit den Zähnen.

Der Typ war ihm jetzt schon unsympathisch.

 

„Darf ich vorstellen, Tazuna, ein Brückenbauer aus dem Wellenreich.“

Die anwesenden Genin sahen den älteren Mann an und nickten ihm zu, was unerwidert blieb.. Kakashi streckte ihm die Hand entgegen und Tazuna schüttelte sie widerwillig.

„Etwas Besseres konnten Sie nicht auftreiben, Hokage?“, fragte der Brückenbauer und schien mit seinen `Beschützern´ mehr als unzufrieden zu sein.

In Naruto kochte es und auch an seinen Teamkameraden gingen die Worte nicht spurlos vorbei. Sasuke ballte die Hände zu Fäusten und auf den Wangen von Sakura erschein ein leicht Rosaschimmer.

Doch der Hokage nahm dem Klienten den Wind aus den Segeln.

„Für Ihren Bedarf scheint eine Gruppe von Genin durchaus ausreichend zu sein“, sagte der Hokage und sah Tazuna dabei an.

„Und mit Verlaub, bei dem Betrag, den Sie bereit sind zu zahlen, können Sie nicht erwarten, dass wir Ihnen eine Gruppe von Jonin mitgeben.“

Tazuna schnaubte und wollte anscheinend etwas sagen, schien sich aber noch bremsen zu können.

Mit einem „Hmpf“ nannte er Kakashi noch die Zeit, wann er ihn und das Team am Tor erwartete, bevor er sich umwandte und ohne ein weiteres Wort verschwand.

 

Mit hochgezogenen Brauen wandte sich Naruto an den Hokagen und sein Blick fragte deutlich, ob dies sein Ernst war.

Sarutobi jedoch schmunzelte nur vor hinter seinen vorgehaltenen Handrücken und sagte nur „Ich hoffe, dass entspricht in etwa deinen Vorstellungen, Naruto.“

Das laute Lachen in seinem Kopf ignorierend konnte Naruto nur eine Grimasse ziehen und dem Hokagen die Zunge herausstrecken.

 

 

 

 

Die Tatsache, dass der Klient von Team 7 ein unfreundlicher Patriot war, ließ Naruto jedoch nicht seine gute Laune verlieren.

Es war das erste mal, dass Naruto Konoha verließ und in ein anderes Dorf, sogar ein anderes Reich gehen würde. Nicht ein Training in den Wäldern, sondern eine wirkliche Mission. Er war wahnsinnig aufgeregt. Und das nicht nur seiner Maske wegen.

Der Blonde freute sich darauf, neue Orte zu erkunden und die Welt zu sehen. Er freute sich so sehr, dass er gar nicht so recht wusste, was er einpacken sollte.

„Du bist ja völlig von der Rolle!“, sagte Kurama amüsiert. Er hatte sich, nachdem ihn Naruto sofort beschworen hatte, kaum das er zuhause war, auf das Bett gelegt. Dort machte es sich der Fuchs erst einmal gemütlich. Mit einem Lächeln beobachtete Kurama seinen Sohn.

„Ist das denn ein Wunder?“, fragte Naruto grinsend und hatte alle möglichen Sachen auf dem Boden ausgebreitet. Waffen, Klamotten, Fertignudeln, Kompass, etc.

„Ich werde das erste Mal außerhalb von Konoha unterwegs sein. Und dann auch noch zu einer richtigen Mission! Der Wahnsinn!“

Kurama lachte.

Bei solchen Gelegenheiten benahm sich Naruto wirklich noch wie ein Kind.

Er war zwar auch erst zwölf Jahre alt, doch er war ein Ninja. Und diese mussten mehr als früh erwachsen werden. Als Ninja galt man schließlich auch schon als erwachsen.

Zum Teil wurde Naruto aber auch durch das Training mit ihm die Kindlichkeit ausgetrieben. Doch Kurama hatte immer darauf geachtet, dass Naruto wusste, dass er ein Kind sein konnte, wenn er es wollte. Der Fuchs hätte Naruto niemals seine Kindheit im vollen Zuge genommen. Lieber hätte er ihn untrainiert gelassen und nur dafür gesorgt, dass Naruto ihn im Ernstfall beschwören konnte.

Aber der Blondschopf war ein Junge, welcher ihn in allen Lagen faszinierte und seinen eigenen Weg bisher gefunden und auch weiterhin finden würde. Und zu jeder Zeit wäre der Dämon an der Seite seines Schützlings.

 

 

 

Nachdem Kurama Naruto ein paar Tipps gegeben hatte, was er für solch eine Reise alles einpacken sollte und was für die Reise nützlich wäre, machte sich der Blonde sogleich auf den Weg, um sein Team zu treffen.

Naruto war der Erste am Tor. Er unterhielt sich ein bisschen mit den Torwächtern, welche persönlich nichts gegen den Blonden hatten. Sie erzählten ihm ein bisschen von dem Reich der Wellen. Sie sprachen so lange miteinander, bis Sasuke und Sakura langsam am Tor ankamen. Es dauerte auch nicht lange, bis Tazuna auftauchte. In der selben Aufmachung wie zuvor und nun mit einer neuen Flasche Sake in der Hand.

Naruto zog eine Augenbraue hoch.

Irgendetwas an diesem Typ kam ihm seltsam vor. Und das lag nicht daran, dass er sich bereits zur Mittagszeit mit Sake die Kante zu geben schien.

Naruto wusste nicht, was es war, doch irgendwie sagte ihm sein Instinkt, dass der Mann etwas verschwieg. Zudem hatte er mit Kurama darüber gesprochen und der Fuchsdämon war der gleichen Ansicht wie Naruto. Irgendetwas war an ihm faul.

Warum sollte er sonst extra ein Team beauftragen, um ihn zu eskortieren? Er war doch auch ohne Begleitung in Konoha angekommen, soweit der Blonde wusste. Und warum hatte er sich beschwert, als er erfahren hatte, dass `unerfahrene Grünschnäbel´, wie er Team 7 genannt hatte, ihn begleiten sollten? Wenn es nur eine Eskorte sein sollte, dann war ein Team Genins besser als nichts.

Was also verheimlichte Tazuna?

 

Naruto machte sich noch so einige Gedanken und hörte Sakura deswegen nur halb zu, was diese mit einer Kopfnuss quittierte.

Doch darüber beschweren konnte sich der Blonde nicht, denn schon erschien Kakashi in einer Rauchwolke und zog die Aufmerksamkeit aller auf sich.

„Sie sind zu spät!“, war die keifende Begrüßung der Rosahaarigen. Kakashi kratzte sich am Hinterkopf.

„Entschuldigt, ich habe mich auf dem Weg des Lebens verirrt.“

Stille.

Sakura war kurz die Sprache vergangen, Sasuke zog eine Augenbraue hoch und Naruto legte den Kopf schief.

Er wusste natürlich, dass Kakashi ein Elite-Ninja war, doch dass er ein guter Teamleiter war, dass bezweifelte er immer mehr…

Und damit stand er scheinbar nicht alleine da.

„Hmpf, wenn wir noch nicht einmal pünktlich loskommen, wie sollen wir dann vernünftig ankommen?“

Tazuna schien genervt und seine schlimmsten Befürchtungen durch Kakashis Auftritt bewahrheitet.

Naruto achtete schon gar nicht mehr auf die Worte, welche sein Sensei mit dem Brückenbauer wechselte. Zu sehr war er in seine Gedanken abgetaucht.

`Das alles kann ja nur schief gehen…´

 

 

 

 

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Die Reise verlief ziemlich ereignislos.

Die Gruppe ging gemütlich die Wege entlang.

Normalerweise würden die Ninjas durch die Bäume springen und so viel schneller vorankommen, doch dadurch, dass sie Tazuna dabei hatten, mussten sie sich auf die langsamste Fortbewegungsmethode beschränken, die ihnen zur Verfügung stand: Zu Fuß gehen.

 

Allerdings hatte dieses gemächliche Voranschreiten auch seine Vorteile. Tazuna trank seinen Sake, Kakashi las in seinem Buch, Sasuke schwieg, gab aber auch ab und an eine Antwort auf Sakuras endlos erscheinende Fragen. Man musste ihr  zugegebenermaßen auch einräumen, dass sie nicht nur Dinge über Sasuke erfahren wollte, sondern auch allgemeine Sachen über das Ninjaleben, was sie wohl alles auf dieser Mission erleben würden usw. 

Doch das alles war Naruto egal. Er konnte sich in aller Ruhe Gedanken darüber machen, wie er Sakura in das Team mit einbezog.

Und wie ging das natürlich am Besten?

Natürlich mit der Unterstützung und der Weisheit eines Dämons.

 

`Was könnte Sakura lernen? Was könnte man ihr beibringen? Irgendetwas, worin sie ihre Stärken einsetzen könnte. Aber was? Und was sind alles ihre Stärken?´

Naruto schien schon beinahe der Kopf zu rauchen, doch ihm fiel nichts Passendes ein.

Kurama, welcher die Gedankengänge seines Schützlings mitverfolgt hatte, brauchte nicht lange zu überlegen, um eine Antwort liefern zu können.

*Medic-Nin.*

*Was für ein Teil?!*

Kurama seufzte.

Er wusste, warum er Naruto bisher noch nicht über die unterschiedlichen Ninja-Arten aufgeklärt hatte. Zwar kannte Naruto die Ränge und dessen Besonderheiten, doch die verschiedenen Arten nicht. Es schien bisher weder wichtig noch erwähnenswert.

So wie es aussah, musste er es aber nun nachholen.

*Ein Medical-Ninja ist ein Ninja, welcher sich auf Heiljutsus spezialisiert hat. Durch sein Chakra ist es ihm möglich, Wunden und Verletzungen zu heilen oder Giftstoffe aus dem Körper zu filtern. Er kann auch sein eigenes Chakra weiterleiten, um die Kämpfer zu unterstützen.

Vorraussetzungen dafür wäre unter anderem ein breites Wissen, eine gute Auffassungsgabe und eine hervorragende Chakrakontrolle.*

Naruto zog die Stirn kraus.

Die Eigenschaften, welche sein Vater da aufzählte, nannte Sakura ihr eigen.

*Warum hast du mir das nicht schon vorher erzählt?*, schmollte Naruto.

*Es hat sich bisher einfach noch nicht ergeben. Alles, was ich dir bisher erzählt und beigebracht habe, war für dich wichtig und nicht für andere.*

Das ergab durchaus Sinn, wie Naruto fand. Er wusste bis eben noch nicht einmal, dass es so etwas wie Medic-Nins gab. Weder sein Team noch ihn selbst betraf das bisher.

Aber eine Sache störte ihn dennoch.

*Und warum hast du mir noch kein Heiljutsu beigebracht? Schließlich ist es mehr als wahrscheinlich, dass ich mal in einen Kampf verwickelt werde.*

Kurama lachte leicht. Die Euphorie, mit welcher Naruto von einem zukünftigen Kampf sprach, war ansteckend. Auch er freute sich, seinen Sohn einmal in einem richtigen Kampf zu sehen. Zu sehen, wie sich das Training, welches Kurama seinem Sohn bisher unterstellte, auszahlen würde.

*Du brauchst keine Heiljutsus. Da ich in dir versiegelt bin und mein Yokai durch deinen Körper fließt, heilen deine Wunden in Rekordzeit. Wenn du mein Yokai konzentrieren würdest, sobald du verletzt bist, könntest du die Wunde sogar heilen sehen. Es geht wirklich schnell.*

Mit dieser Aussage zufrieden und mehr noch, durch diese Eigenschaft unglaublich bestärkt, grinste Naruto breit und verschränkte die Arme hinter den Kopf.

*Aber wenigstens ein Heiljutsu würde ich gerne lernen. Dann würde ich nicht nur diesen Bereich abdecken, sondern auch eine Möglichkeit besitzen, meine Freunde zu heilen, wenn es nötig sein sollte.*

Kurz überlegte der Dämon. Da war was dran. Und da der Ehrgeiz des Blonden geweckt war, konnte es nur eine Antwort geben.

*Gut. Als nächstes versuche ich dir ein Heiljutsu beizubringen.*

Zufrieden mit dieser Antwort und auch mit der Möglichkeit, Sakura zu `helfen´, wurde das Grinsen in Narutos Gesicht nur noch breiter.

Es störte ihn nicht einmal, dass seine Teamkameraden ihn komisch von der Seite ansahen, weil er plötzlich ohne ersichtlichen Grund grinste.

Denn er selbst war es, dessen Lippen dieses Grinsen trugen, kein Doppelgänger. Und es war ein Grinsen, welches mehr als berechtigt war und somit keine Maske.

Eine Tatsache, die Naruto noch nie vor seinem Team an sich ausmachen konnte.

Doch vielleicht gab es bald schon mehr Gründe dafür.

 

 

Ein Geräusch ließ Naruto plötzlich aus seiner guten Laune aufschrecken. Ein leises Klirren drang an seine Ohren und bevor er sich versah, kamen zwei Gestalten aus den Gebüschen und sie hielten plötzlich Kakashi mit Ketten umwickelt. Es ging schneller, als er reagieren konnte.

`Wo kommen die beiden denn plötzlich her?!´

Blitzschnell zog Naruto ein Kunai. Die beiden Typen waren in Umhänge gehüllt und trugen metallische Masken vor den Gesichtern, lediglich ihre Augen und ihre filzigen Haare waren erkennbar. Ihre Hände steckten in Klauen aus Metall, an welchen auch die Ketten hingen, mit welchen sie Kakashi gefesselt hatten.

Narutos Augen weiteten sich, als er sah, wie die Ketten Kakashi in Stücke rissen. Sakuras Aufschrei hallte in seinen Ohren wider. Sasuke zog ebenfalls ein Kunai.

Sie waren bereit.

 

*Die Wasserpfütze, an welcher wir vorbeigegangen sind.*

Wie eine unwichtige Nebensächlichkeit kam Naruto dieser Satz vor, den Kurama ihm einfach so vorwarf. Natürlich erinnerte er sich an die Pfütze, in welche er beinahe getreten war, als er so sehr in Gedanken versunken war. Doch warum erwähnte sie Kurama gerade jetzt? In seiner momentanen Situation konnte er beim besten Willen nichts mit diesem Satz anfangen.

*Was ist damit?!*

Kurama schnaubte.

*Es hat seit Tagen, wenn gar Wochen nicht mehr geregnet. Wie soll dann dort, mitten auf der Straße, eine Pfütze entstehen? Das war ihr Versteck.*

*Und warum hast du mit das nicht vorher gesagt?!?*

Naruto knurrte, als er ein Kunai abwehrte, welches in seine Richtung flog. Ein schneller Blick ließ ihn die Situation erfassen. Sakura stand vor Tazuna und beschützte ihn. Immer wieder huschten ihre Augen zu der Stelle, an der ihr Sensei zuvor stand.

Sasuke kümmerte sich um den einen Gegner, während Naruto dem Anderen gegenüberstand.

Wo zum Teufel steckte Kakashi?!

Es war unmöglich, dass er durch die Ketten dieses Idioten starb! Kein Tropfen Blut war auf dem Boden zu sehen, es war mehr als wahrscheinlich, dass er noch nicht einmal verletzt war.

*Es sind solche Dinge, auf die du achten musst.*

Naruto knirschte mit den Zähnen und sie beide wussten, dass sie das später ausdiskutieren mussten. Nun gab es wichtigeres zu tun. Und solche Einwürfe würden ihn nur unnötig ablenken.

Mit Tai-Jutsu und seinem Kunai wehrte sich Naruto erfolgreich gegen seinen Gegner, bei dem er schon mehr als einen Treffer verbuchen konnte. Und zu seiner Freude kam auch Sasuke zurecht.

Dann erschien Kakashi plötzlich wieder und legte den Gegner von Sasuke in kürzester Zeit lahm.

Der Typ, gegen den Naruto kämpfte, bemerkte das und ließ Naruto plötzlich links liegen. Zu überrascht von dieser Aktion dauerte es eine Sekunde, bevor der Blonde realisierte, wohin sein Gegner unterwegs war.

Und da wurde es Naruto klar.

Die Beiden hatten nur ein Ziel.

Tazuna!

 

Selbiger stand noch immer am Rand genau hinter Sakura, welche den Gegner entgegenblickte.

Naruto konnte nichts tun, um zu Sakura und Tazuna zu gelangen. Kakashi kümmerte sich noch um den Anderen.

Sein Gegner war zu schnell, reflexartig sammelte Naruto sein Windchakra, um den Typen aufzuhalten, egal wie.

Doch das brauchte er nicht.

Sasuke stand mit einem Mal mit weit ausgebreiteten Armen vor Sakura und funkelte seinen Gegenüber wütend an. Schnell formte er Fingerzeichen und bevor der Typ reagieren konnte, war es zu schon zu spät.

„Feuerversteck: Jutsu der flammenden Feuerkugel!“

 

Das Jutsu erwischte den Gegner mit voller Wucht und schreiend wurde er zurückgeschleudert. Keuchend lag der Typ am Boden, bevor sich Kakashi schließlich auch um ihn kümmerte und kampfunfähig machte.

Naruto richtete sich vollends wieder auf und stieß leicht die Luft aus.

Unauffällig ließ Naruto seine Hand sinken und das Windchakra verschwinden. Es hätte nicht viel gefehlt und er hätte einen Teil seiner Stärke präsentiert.

Naruto würde es jederzeit tun, wenn jemand in Gefahr war. Doch es war ihm ganz Recht, dass sich Sasuke diesen Kerl vorgeknöpft und somit die Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. So war sein Geheimnis noch eine Weile sicher.

Apropos Sasuke…

Naruto wusste, dass Sasuke stark war, deswegen verwunderte ihn auch seine Schnelligkeit und der Einsatz eines Feuerjutsus nicht.

Was Naruto dabei aber überraschte, war, dass Sasuke Sakura beschützt hatte.

Ob es daran lag, dass diese vor Tazuna stand, konnte der Blonde nicht sagen.

Aber der wütende Glanz in den schwarzen Augen seines Teamkameraden…

Es war untypisch für solch eine Situation.

Naruto wusste nicht, wie er es zuordnen sollte.

Daher beschloss er, Sasuke ein wenig genauer zu beobachten.

 

 

Bewegungs- und kampfunfähig wurden die beiden Unbekannten von Kakashi verschnürt. Nachdem er sich wieder aufgerichtet hatte, blickte er seinem Team entgegen, welches wieder zusammengekommen war.

„Ein guter Angriff“, sagte er zu Sasuke, welcher ihm am nächsten stand. Ein Nicken war die Antwort.

Kakashis Blick huschte weiter zu dem Blondschopf.

„Gut gemacht“, waren seine Worte. Naruto grinste. Doch er war auch ein wenig enttäuscht.

Es war sein erster Kampf. Gegen Chunnin. Und er hatte ihn bestanden. Dabei hatte er noch nicht einmal ernst gemacht oder eine Technik eingesetzt.

Aber gut. Das würde der nächste Kampf bestimmt wieder wett machen. Deswegen sah er das hier als Aufwärmung an. Der richtige Kampf konnte also folgen.

Sein Grinsen wurde breiter.

Sakura nickte er lediglich zu. Sie war für den letzten Schutz von Tazuna verantwortlich und das hatte sie getan, auch wenn sie nicht wirklich zum Kämpfen kam.

Schüchtern lächelte sie.

Nach diesen kurzen, wirklich kurzen Worten machte Kakashi seine Genin erst einmal mit ihren Gegnern bekannt.

„Das sind die Oni-Brüder. Gouzo und Meizu Oni. Zwei Nukenins aus Kirigakure. Sie sind auf Chunnin-Level gestuft worden.“

Ein Blick von Kakashi machte den Anwesenden klar, dass er die beiden nicht unbedingt so hoch eingestuft hätte.

Was allerdings unklar war, ob es deswegen war, weil sie nicht den Hauch einer Chance gegen ihn hatten oder selbst seine Genin gegen sie antreten konnten…

Man wusste es nicht.

 

„Wir werden sie mitnehmen und von unserem Ziel aus direkt nach Kiri überliefern lassen.“

Die Entscheidung war gefallen und keiner widersprach. Wozu auch?

Doch eigentlich sollte jedem Anwesenden nun bewusst sein, dass diese Reise mehr barg als nur eine Chance auf Erfahrung und Training.

Zumindest, was die Anwesenheit des Brückenbauers betraf.

 

Tazuna schien nicht besonders von dem Angriff überrascht gewesen sein. Natürlich, eine gewisse Angst war da, doch er war nicht völlig überrascht, abgesehen von der Tatsache, dass diese `Grünschnäbel´ anscheinend mehr drauf hatten, als er dachte.

Doch Tazuna schien mit so etwas gerechnet zu haben. Die Frage war also, was er verschwieg.

Und nun war selbst für jemanden wie Kakashi die Zeit, jemanden auf den Zahn zu fühlen und sei es die zu beschützende Person. Denn niemand brachte sein Team absichtlich in Gefahr.

 

„Nun Tazuna?“, begann er und sah den Brückenbauer ernst an. „Gibt es vielleicht etwas, was Sie uns sagen wollen?“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wie ihr vielleicht gemerkt habt, habe ich die Umstände der „ersten Mission“ von Team 7, also die Katze suchen, ein bisschen ausgeschmückt. So haut die Katze ein wenig öfter von ihrem aufdringlichen und anhänglichen Frauchen ab. Doch wer würde ihr das verübeln?! XD Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  Onlyknow3
2016-05-24T11:47:14+00:00 24.05.2016 13:47
Wow Was für eine super Geschuchte. Hab sie jetzt ganz gelesen und bin hin und weg davon.
Mach weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von:  Isamu_17
2016-05-16T18:35:02+00:00 16.05.2016 20:35
Oh man schade echt das das alles war. Schreib schnell weiter und lass mich bitte nicht so lange warten...
Von:  Stephhh
2016-05-05T15:38:29+00:00 05.05.2016 17:38
Aufn Weg ins Wellenreich yeah wuuhuu davon hat man ja noch nie etwas gelesen und bin total gespannt was dort passieren wird.
Naja Spaß bei Seite, hab deine FF erst entdeckt gehabt und muss zu deinen alten Kapiteln sagen das sie mir einfach zu ausschweifend vorkamen, zu sehr in die Länge gestreckt und irgendwie ständig sich was wiederholt hat.
Das neue kommt mir aber besser vor da hatte ich nicht stellenweise ein genervtes Gefühl von Wiederholungen oder Mankos der alten hat sich für mich einfach viel angenehmer gelesen. Generell hast du eine sehr gute Schreibweise.
Vielleicht kannst du ja die Geschehnisse im Wellenreich und allgemein solche die jeder Autor immer und immer und immer wieder niederschreibt und wohl fast allen mittlerweile sicher zu den Ohren wieder rauskommen knapp halten und dich auf deine eigenen Ideen verlassen.
Von:  Drabarn
2016-05-04T20:20:04+00:00 04.05.2016 22:20
Super! Kann kaum warten das es weitergeht!
Von:  Vaizard_386
2016-05-04T08:56:51+00:00 04.05.2016 10:56
Boa nach 2 Jahren wieder ein Kapitel
Hab mich richtig gefreut als ich die ens gelesen habe
Die kapitel sind immer schön lang, das gefällt mir
Ansonsten hoffe ich doch, dass ich nicht wieder 2 jahre warten muss XD
Von:  fahnm
2016-05-03T22:22:48+00:00 04.05.2016 00:22
Ein Hammer Kapitel
Deine Story ist Toll.
Ich freue mich schon richtig aufs nächste kapitel
Von: abgemeldet
2016-05-03T19:56:25+00:00 03.05.2016 21:56
Hat mich sehr gefreut das du an dieser geschichte weiterschreibst. Und du hast da ein echt tolles Kapi geschrieben.
Hiffe das nächste kommt bald -gespannt bin-
Mfg Klein-Kyuubi
Von:  Naruma
2016-05-03T15:31:12+00:00 03.05.2016 17:31
Endlich !!!!!
Freu mich schon auf mehr
Lass uns nicht mehr so lange warten

LG naruma
Von:  Scorbion1984
2016-05-03T05:24:13+00:00 03.05.2016 07:24
Schön das es weiter geht ,Klasse geschrieben !
Von:  FireStorm
2016-05-03T04:01:30+00:00 03.05.2016 06:01
Klasse kapi endlich geht es weiter freu mich schon sehr aufs nächste kapi und hoffe sehr das wir net wieder solange aufs nächste warten müssen :9


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