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Die Hungerspiele des Lynn Irving
von

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1. The Prophet

Lyssa Makrams Gesicht war seit jeher ein guter Indikator für das Arenawetter der bevorstehenden Hungerspiele. Das Beste daran, so befand Yara Ivry, war der Fakt, dass die gute, alte Lyssa es nicht einmal bemerkte. Das hatte sie schon bei Yaras Hungerspielen nicht und vermutlich würde sie es auch nicht mehr lernen.

Dazu fehlten der Fünfzigjährigen Phantasie und Sarkasmus – zwei Dinge, von denen Yara mehr als genug besaß. Vermutlich verwunderte es dementsprechend niemanden, dass die Siegerin der 66. Hungerspiele Bürgermeisterin Irvings dröge Rede damit verbrachte, die Frau neben sich zu mustern und in den Schweißtropfen auf ihrer Stirn zu lesen wie andere Leute in Kaffeesatz. Vielleicht, so beschloss Yara, versprach sie eine Eiswüste. Irgendeinen Ort, an dem Lyssa nicht schwitzen würde, wenn man sie dorthin verbannte, auch wenn das niemand tun würde. Immerhin: Alle liebten Lyssa Makram.

Wegen des Unterhaltungsfaktors, natürlich, nicht wegen ihres Charakters, denn sie hatte keinen.

Mit einer Art morbiden Faszination beobachtete Yara, wie das Make-Up der Frau langsam den Kampf gegen die Hitze verlor. Das der Sommer in Distrikt 4 aber auch immer so unvermittelt kommen musste!

Vermutlich konnten selbst die Zwölfjährigen in der hintersten Reihe Lyssa dabei beobachten, wie ihr langsam die Farbe vom Gesicht lief. Vornehmlich, weil ihr Gesicht auf die großen Leinwände übertragen wurde, die ein paar arme Avox vor der Ernte auf dem Marktplatz aufgestellt hatten, und nicht nur Yara eine kranke Art von Humor hatte, sondern auch das Kamerateam.

Die Kameras jedenfalls fingen jedes Detail ein. Die Schweißperlen, die durch die zentimeterdicke Schicht an Chemie drangen, der ungesund-graue Hautton, der unter dem fleckigen Make-Up zum Vorschein kam, und die blauen Striche, die die neonblaue Perücke überall dort hinterließ, wo ein paar ihrer Haare die nasse Stirn berührten.
 

Yara Ivrys Augen atmeten förmlich erleichtert auf, als die Bürgermeisterin dazu überging, die Gewinner ihres Distrikts zu verlesen. Es war eine lange Liste. Neunundsechzig Hungerspiele hatten eine ganze Reihe von siegreichen Tributen hervorgebracht, eine Reihe, die mit der guten, alten Mags begann und mit den Namen Finnick Odair und Yara Ivry endete.

Die Kameraführung folgte der Dramaturgie. Kurz tauchte Mags Gesicht auf den Leinwänden auf, gefolgt von denen der anderen anwesenden Gewinnern. Alle bekamen ihren eigenen Shot, stellte Yara misslaunig fest. Alle, bis auf die letzten Beiden. Pragmatiker und simplere Gemüter hätten vielleicht geantwortet, dass es einfach daran lag, dass sie die beiden Mentoren der diesjährigen Spiele waren und nebeneinander auf dem Podest saßen und gedankenverloren Händchen hielten, aber Yara wusste es besser.

Ein paar hochrangige Leute aus dem Kapitol mochten sie. Zusammen.

Die Gründe dafür variierten, aber Yara konnte sie sehen, als sie ihre Leinwand-Ebenbilder skeptisch beäugte. Die Leinwand-Yara äugte skeptisch zurück, hielt den Leinwand-Finnick aber genauso wenig davon ab, sachte mit dem Daumen über ihren Handrücken zu streicheln und in die Kamera zu strahlen, wie die echte.

Die Finger von Yaras freier, rechter Hand klammerten sich fester an die Armlehne ihres Stuhls. Ihr Lächeln war so echt, wie Lyssa Makrams jugendliches Äußeres. Finnick und sie mochten gleich alt und Sieger konsekutiver Spiele sein, ihre Gemeinsamkeiten endeten an diesem Punkt. Finnick sah umwerfend aus, Yara nur durchschnittlich. Ihre dunkle Haut gehörte in Distrikt 4 zu den Raritäten, seine bronzefarbenen Haare und grünen Augen zum Standard. Seine gute Laune war ansteckend, ihre finstere Miene verschreckte höchstens kleine Kinder.

Nein, nein, eigentlich war sie Lyssa Makram ähnlicher, als dem Jungen, der ihr als Mentor in ihren Spielen zur Seite gestanden hatte. Auf eine verschrobene Art und Weise war sie genauso exotisch, wie die Frau aus dem Kapitol. Glücklicherweise hatte sie, im Gegensatz zu Lyssa, ein funktionierendes Gehirn. Sonst hätte sie jetzt wohl auch ausgesehen wie ein Fisch.

Und niemand konnte verleugnen, dass Lyssa Makram mit jeder Ernte mehr aussah, wie ein Fisch. Ein Kugelfisch, wie manche Schüler an der Akademie – und nicht zuletzt Yara selbst – unkten. Der Eindruck verstärkte sich zunehmend, als sich Lyssa schließlich von ihrem Sitz erhob und umständlich hinüber zu den beiden Glaskugeln watschelte. Ihr blaues Paillettenkleid jedenfalls unterstrich die Kugelform auf unvorteilhafte Weise und ließ ihre Beine wie eine besonders unförmige Flosse wirken. Die blaue Perücke, die auf ihrem Kopf waberte wie seltsam angelaufener Seetang, machten das Bild perfekt.

Jeder sah das, da war sich Yara sicher. Jeder, nicht nur Yara selbst, die unverhohlen darüber grinste, sondern auch die Erwachsenen auf den Publikumsrängen, die Achtzehnjährigen in der ersten Reihe, die jüngeren Kinder dahinter und nicht zuletzt Finnick Odair, der sich jede Mühe gab, seine Schadenfreude nicht zu zeigen und den nur der kaum merklich zitternde Daumen auf ihrem Handrücken verriet. Die einzige Person, die herrlich unwissend war, war augenscheinlich Lyssa Makram selbst. Entweder das oder sie war eine herausragende Schauspielerin, aber Yara glaubte nicht daran. Immerhin lernten alte Karpfen keine neuen Tricks.
 

„Fröhliche Hungerspiele!“, verkündete Lyssa in ihrem üblichen, viel zu hohen Singsang, als sie die Glaskugeln mit ihren Tippelschrittchen endlich erreichte. „Und möge das Glück stets mit euch sein! Meine lieben Bewohner von Distrikt 4! Ich freue mich so sehr, endlich wieder bei euch zu sein!“

Lügnerin, dachte Yara schadenfroh.

Noch während Lyssa sprach, übertrugen unzählige Kameras ihre leicht gerümpfte Nase in ganz Panem. Nicht, dass irgendwer in Distrikt 4 die gerümpfte Nase hätte sehen müssen, um zu wissen, was sie von ihrem Distrikt dachte. Es war ein offenes Geheimnis, dass Lyssa Makram zwar gerne Fisch aß, ihn allerdings nicht gerne roch. Und gerade jetzt im Sommer trugen die wenigen, schwachen Meeresbrisen das ganz eigene Parfum der Fischfabriken aus den Südvierteln weit in den Distrikt, wo es blieb bis weit in den Herbst.

„Ich hoffe, ihr seid so gespannt, wie ich es bin!“, fuhr Lyssa fort, sich anscheinend nicht bewusst, dass Yara genau auf diesen Satz gewartet hatte – um suggestiv in die Kameras zu gähnen. „Jetzt werden wir die beiden mutigen Tribute küren, die Distrikt 4 bei den diesjährigen Hungerspielen vertreten werden! Kommen wir zuerst zu den Damen!“

Unter den wachsamen Augen des gesamten Distrikts ließ Lyssa ihre Hand, die ausnahmsweise weniger an einen Fisch als vielmehr an einen Kraken erinnerte, in die Glaskugel zu ihrer Rechten sinken. Die Finger schlossen sich um eine Handvoll Zettel wie fünf unförmige Tentakel, öffneten sich wieder und verschwanden zwischen tausenden von Losen. Einen Moment lang wühlte sie zwischen den Zetteln herum. Die meisten davon gehörten zweifellos den Schülern der Akademie – nicht erst seit Yaras Zeiten hatten geloste Kandidaten Vorrang. Für manch einen war das Sammeln von Tesserae eine Art Hobby. Hatte Yara zumindest gehört.
 

Endlich zog Lyssa das Los ihrer Wahl hervor. Dann … ließ sie sich Zeit. So viel, dass es aufhörte dramatisch zu sein. Es wirkte einfach nur noch lächerlich. Genauso, wie die Sorgfalt, mit der ihre plumpen Finger das Papier auseinander falteten und ihre Augen über die Schrift huschten.

„Und das Los fällt auf … Annie Cresta! Annie, komm zu mir Liebling!“

Annie Cresta war definitiv nicht Lyssa Makrams Liebling. Dennoch folgte sie die er Aufforderung.

Die Kameras fanden sie in der Reihe der Achtzehnjährigen, gerade, als sie sich in Bewegung setzte. Keinen Augenblick später übertrugen die Kameras ihren Weg auf das Podest hochauflösend in ganz Panem. Yara hätte auf das hochauflösend verzichten können. Von ihrem Platz aus konnte sie Annie Cresta sehen und ganz ehrlich: Der Anblick genügte ihr vollkommen. Sie musste wirklich nicht auch noch die Schweißtröpfchen zählen können, die auf der Stirn des Mädchens glänzten, oder die letzten Pickel der Pubertät. Theoretisch hätte sie es – mit einem Blick auf die Leinwand – trotzdem tun können. Doch Yara war schlicht nicht interessiert.

Vermutlich ergoss sich Caesar Flickerman, der sicher gerade die Live-Ausstrahlung im Kapitol kommentierte, gerade darüber, was für ein außergewöhnlicher Tribut diese Annie Cresta doch war. Yara war froh, das Geseiere nicht hören zu müssen. Fakt war: In ihren Augen war Annie Cresta nicht außergewöhnlicher, als die neunundsechzig weiblichen Distrikt 4-Tribute vor ihr, Yara eingeschlossen. Tatsächlich stach sie mit ihren braunen, welligen Haaren und dem runden Gesicht absolut nicht heraus. Es hatte schon größere Tribute gegeben und kleinere. Muskulösere. Exotischere. Hübschere. Das Einzige, das tatsächlich auffallend hübsch an ihr war, waren ihre Augen, die in diesem Moment niemand sah. Die Kamera fixierte sich lieber auf Annies zufriedenes Lächeln.

Vermutlich waren Finnick und sie, Yara, die einzigen, denen das Lächeln auf der Leinwand gepflegt den Rücken herunterrutschen konnte. Sie kannten Annie beide, aus der Akademie. Während das Publikum Annie beobachtete, wie sie zu Lyssa Makram aufs Podest stieg, nutzte Finnick die Gelegenheit, sich zu ihr hinüber zu lehnen. Für das Kapitol zweifellos eine vertrauensvolle Geste, sollte zumindest ein Kameramann geistesgegenwärtig genug sein, den Augenblick einzufangen, für sie nicht mehr, als eine Gelegenheit um Informationen auszutauschen. Nur um sicher zu gehen, beugte auch sie sich näher. Kurz suchte Yara seinen Blick.

„Was denkst du?“, fragte sie leise.

Zur Antwort lächelte Finnick. Es war ein Lächeln, von dem nicht viele Menschen sagen konnten, wie zweideutig es tatsächlich war. Dennoch gehörte Yara dazu. Vier, bald fünf gemeinsame Hungerspiele machten das aus einem.

„Sie ist ein nettes Mädchen. Hübsch. Selbstbewusst. Es ist ihr letztes Jahr.“

Yara nickte unmerklich. Sie dachten das gleiche.

„Du?“

„Sie macht einen Fehler“, erwiderte Yara. Sie hörte Lyssa Makrams Stimme, die nach Freiwilligen fragte und blendete sie genauso aus wie Annies Anwort. Yara kannte die Worte, hatte vor ein paar Jahren etwas sehr ähnliches gesagt. Ich nehme die Wahl an, ich will keine Freiwilligen, blah, blah.

Finnick schwieg für einen Moment. Vielleicht erinnerte er sich an seine eigene Ernte und seine eigene Antwort.

„Das kannst du über uns alle sagen“, murmelte er schließlich.

„Ich weiß.“

Längst spürte sie den finsteren Blick, der auf ihr ruhte. Noch so etwas, das sie ihren Spielen und diesen drei verdammten Wochen in diesem verdammten Career-Haufen verdankte: Sie spürte es, wenn man sie beobachtete. Vielleicht war es auch nur eine ungesunde Portion Paranoia, aber es funktionierte. Unter anderem jetzt. Sie wusste, dass Lyssa Makram längst bemerkt hatte, dass sie nicht die Aufmerksamkeit des gesamten Publikums hatte, und sie wusste auch, dass Lyssa das gegen den Strich ging. Und während man einige, auserwählte Katzen gegen den Strich streicheln konnte, war Lyssa ein anderes Kaliber. Yara schenkte Finnick ein sehr zweideutiges Lächeln, dann hob sie den Kopf und überbrückte das letzte bisschen Distanz zwischen ihnen. Ihre Lippen fühlten sich im Vergleich zu den seinen furchtbar spröde an, als sie sich berührten. Es kümmerte sie nicht. Finnicks Daumen strich über ihre Hand und zitterte nicht. Dieser Moment gehörte ihnen und es gab nichts, was das Kapitol dagegen tun konnte.
 

Erst als sie Lyssas überdeutliches Räuspern hörten, lösten sie sich von einander und schauten nach vorn. Mittlerweile starrte nicht nur Lyssa Makram – sie hatten die Aufmerksamkeit ganz Panems. Yara quittierte die peinliche Stille mit einem entschuldigenden Lächeln und einem Zwinkern. In Richtung der Kameras, nicht in Lyssas. Erst dann sah sie zu der Frau, unter deren fleckigem Make-Up sich eine unschöne Zornesröte abzeichnete.

„Entschuldigung“, hörte Yara Finnick mit falschem Bedauern und genauso falschem suggestivem Unterton in der Stimme sagen, „wir dachten, wir seien unbeobachtet.“

„Ja“, fiel Yara mit ein, „dabei sind wir so gespannt darauf, wen wir dieses Jahr in die Arena schicken! Wer ist der Junge?“

Erneut spürte sie Finnicks Daumen auf ihrer Haut, dieses mal mit warnendem Druck. Die Geste war nicht nötig – Yara hatte gesagt, was sie sagen wollte und Lyssa hatte sie ganz offensichtlich nicht verstanden. Statt sich über Yaras Tonfall zu beschweren, schien sie sich tatsächlich an ihre Aufgabe zu erinnern.

„Oh, richtig! Kommen wir zu unseren Gentlemen!“

Lyssa ließ eine leicht überfordert wirkende Annie Cresta stehen und watschelte hinüber zu der anderen Glaskugel. Dieses Mal machte sie keine große Show daraus, welches Los sie wählte. Vielleicht, weil ihr die Ernte längst zum Halse heraushing. Etwas, das Yara verstehen konnte. Sie wollte nach einer erfolgreichen Ernte auch immer kotzen.

Dieses Mal pflückte Lyssa einfach das Los, das ganz obenauf lag, und entfaltete es rasch. Kein großes Tamtam, keine besondere Vorsicht. Nur der Wille, die blöde Nummer hinter sich und die noch blödere Siegerin der 66. Hungerspiele von der Bühne und aus ihrem Blickfeld zu kriegen.

„Und unser glücklicher Tribut ist … Kyle Moss!“

Yara kannte den Namen des Jungen … nicht.

Für einen Moment, in dem jeder nach dem Auserwählten suchte, war es still. Dann löste sich eine Gestalt aus der Gruppe der Dreizehnjährigen und das Tuscheln begann. Ein Blick genügte Yara, um eins zu wissen: Der Junge war kein Career und er wollte auch keiner sein. Seine Statur war zu mickrig für einen Schüler der Akademie, seine Haut zu blass. Für einen Moment fühlte Yara sich, wie sich die Bewohner ärmerer Distrikte jedes Jahr fühlen mussten, bis sie sich daran erinnerte, dass sie hier Distrikt 4 war. Sie konnte darauf wetten, dass sich die älteren Jungen um seinen Platz reißen würden, kaum das er das Podium betrat.

Überraschenderweise hätte sie diese Wette verloren, wäre sie sie eingegangen.

Kyle kam nicht bis zum Podium. Bereits auf seinem Weg, vorbei an der Reihe der Achtzehnjährigen, griff ihn jemand bei der Schulter. Die Kameras übertrugen den Moment nicht nur in ganz Panem, sondern auch auf die Leinwände und ausnahmsweise war Yara froh darüber, denn so bekam sie ein hochauflösendes Close-Up des Jungen, dem die Hand gehörte. Sie kannte ihn. Jeder in Distrikt 4 kannte ihn. Ihn, seine ungewöhnlich grauen Augen und blonden Haare und sein wirklich charismatisches Lächeln.

Yara umklammerte Finnicks Hand etwas fester, denn es war alles, was sie tun konnte, um sich davon abzuhalten auf der Stelle laut zu würgen.

„Ich glaube nicht, dass du da hochgehen musst“, sagte der Achtzehnjährige und seine Stimme hallte über die Anwesende Menge hinweg. Vermutlich war das ein technischer Trick des Technikteams. „Ich melde mich freiwillig.“

Alle schwiegen. Die Bürgermeisterin wurde so blass, wie es nur eine Gewinnerin der Hungerspiele im Angesicht des Kapitols werden konnte. Selbst Lyssa Makram rang für einen Moment um Worte.

„Aber da- das ist gegen das Protokoll!“

Den Blick, den er ihr zuwarf, sah ganz Panem.

„Ich befürchte, das Protokoll kümmert mich nicht“, erwiderte Lynn Irving mit der stoischen Selbstsicherheit, die einer Sieger-Familie eigen war. „Wenn wir Kyle den Weg auf das Podium ersparen können, bin ich dafür, genau das zu tun. Ich melde mich freiwillig als Tribut.“

Yara konnte nicht anders, als den Argumenten des Jungen zuzustimmen. Spontan ekelte sie sich vor sich selbst und davor, das sie Gefahr lief, tatsächlich so tief zu sinken. Bevor sie doch noch unangemessene Geräusche von sich gab, wandte sie sich von der Leinwand ab. Eigentlich hatte sie lediglich vor, zu überprüfen, ob auch Finnick die Haare zu Berge standen, doch ihre Aufmerksamkeit blieb an einer anderen Person hängen. Annie Cresta stand mittlerweile nicht nur etwas überfordert in der Mitte der Bühne, sie war auch weiß wie eine Wand.

Und obwohl Yara es sich abgewöhnt hatte, Mitleid mit ihren Tributen zu empfinden, kam sie nicht umhin, dem Mädchen ein bitteres Lächeln zu schenken.

Es gab keinen Grund, ihr falsche Hoffnungen zu machen.

In der Regel war die Ernte kein Todesurteil für die Tribute aus Distrikt 4, doch alle Regeln hatten ihre Ausnahmen und genau so eine hatte Annies Schicksal gerade besiegelt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Coronet
2013-02-06T18:55:02+00:00 06.02.2013 19:55
Hallo :)
Ich werde es gleich zuerst sagen: Ich weiß nicht, was ich von dieser FF halten soll.
Selbst bin ich irgendwo schon ein großer Fan von Distrikt vier, Finnick und Annie, umso neugieriger bin ich deshalb immer auf neue FFs mit den beiden.
Wie eigentlich immer ist dein Schreibstil auch angenehm und weitgehend fehlerfrei, soweit ich das sehen kann.
Ein bisschen abrupt fand ich den Einstieg, ich habe nicht gleich den Zugang der Geschichte gefunden, da ich nicht recht wusste, in welcher Situation sich Yara befindet.
Insgesamt ging es jedoch nach der ersten Seite und du hast mit Yara auch einen guten Charakter entworfen, ich konnte sie verstehen, auch wenn ich mir mitunter ein paar mehr Ausführungen gewünscht hätte, aber gut, so schlimm ist das ja nicht und eher persönliche Ansichtssache.
Es ist nett, dass du den Fokus nicht allzu sehr alleine auf die geschockten/ohnmächtigen/hilflosen Kinder, bzw. zukünftigen Tribute gelegt hast, so etwas in der Art habe ich vorher noch nicht gelesen. Auch finde ich, dass du an der Betreuerin schön die "Schattenseiten" des Kapitols illustriert hast, mit ihrer Perücke und dem verschmierten Make-Up.
Allerdings konnte ich dafür die Beziehung zwischen Finnick und Yara nicht ganz verstehen, wie genau stehen die beiden jetzt zueinander?
Finnick ist ja zudem eher als jemand bekannt, der vom Kapitol zu Liebschaften mit Damen des Kapitols gezwungen wird, von daher erscheint es mir gerade nicht allzu schlüssig, dass er Händchen mit Yara hält.
Annies Auftritt war überraschend, eine Version wo sie Anfangs ein Karriero war habe ich bisher noch nicht gesehen, aber es ist auch eine nette Idee, schließlich ist es ja nicht festgelegt, wie ihr Charakter vor den Spielen war. Auch gefiel es mir, dass sie nicht als überirdisch schön und auf dem ersten Blick zum Verlieben aussah, sondern durchschnittlich. Ebenso mag ich die Erwähnung von den Fischfabriken, die ich mir recht unschön vorstelle, denn auch Distrikt vier hat sicherlich nicht nur schöne Seiten zu bieten, auch wenn es oft als sehr romantisch dargestellt wird.
Dafür hadere ich widerrum ein wenig mit dem Schluss, ich kann den letzten Satz nicht ganz nachvollziehen, warum Annies Tod beschlossen sein soll? Einfach nur wegen dem freiwilligen Tribut, oder habe ich gar etwas überlesen?
Wie dem auch sei, als Ansatz finde ich die Geschichte schon interessant, und mich verwundert es etwas, dass du sie als abgeschlossen gekennzeichnet hast, denn unter den Charakteren ist ja noch unter anderem der Tribut aus D10 aufgeführt, der jedoch nicht vorkam. Handelt es sich dabei also um einen Fehler, oder ist es tatsächlich so abgeschlossen?
Eine Weiterführung würde ich jedenfalls gerne verfolgen, denn wie gesagt, Schreibstil und die Ideen sprechen für die Geschichte.
Allerdings beschleicht mich irgendwie das Gefühl, etwas überlesen zu haben, weswegen ich zu dem Schluss komme, dass ich mit dieser FF, so wie sie momentan ist, doch nicht ganz warm werde, leider.
Liebe Grüße,
Coronet
Antwort von: Arcturus
06.02.2013 20:17
Hi,

danke für deinen Kommentar.

Das mit der Abgeschlossen-Markierung war in der Tat ein Fehler. Ich habe einfach verschludert, dass neu hochgeladene Geschichten ja automatisch auf abgeschlossen gesetzt werden, solang man das nicht ändert. Tatsächlich hat die Geschichte sechs Kapitel - für jeden Charakter in der Charaübersicht einen.
Den Fehler habe ich zwischenzeitlich aber selbst bemerkt und korrigiert.

Auf die anderen Sachen, die du im Kommentar ansprichst, möchte ich dir lieber per ENS antworten. Das macht sich, solltest du ein Interesse an einer Diskussion haben, vermutlich besser. :)

lg
NIX


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