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Weihnachtszeit mal anders

von

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21.12.20XX

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Er beobachtete amüsiert, wie der Inspector versuchte, ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten. Ganz offensichtlich war Carter gar nicht mit ihnen einverstanden, hatte aber auf Xaviers Drängen hin nachgegeben.

Allerdings war sie nicht die einzige, die recht aufgewühlt war. Während sie zum nächsten Tatort gefahren waren hatte John sowohl sie als auch den Professor beobachtet und dabei festgestellt, dass der gelassene freundliche Mann auf einmal recht hibbelig und abwesend wirkte. Seine Kleidung saß wie immer korrekt und selbst sein Hinken war nicht stärker als normal – um genau zu sein: es fiel weniger auf als Mycrofts, allerdings hatte er ja auch einige Jahrzehnte Übung während Mycroft sich erst vor einigen Wochen den Fuß gebrochen hatte -, dennoch war er irgendwie … nicht ganz bei der Sache.

So wie jetzt, als Carter auf ihn einredete und er zwar immer wieder nickte, seine Augen allerdings ins Leere gerichtet schienen.

Was war bloß los mit ihm? Seit Sherlock ihn John vor einigen Jahren vorgestellt hatte, hatte John ihn niemals anders als gefasst und kontrolliert erlebt.

Außer …

„Sind die Anwohner gefragt worden, ob sie etwas gesehen haben?“, riss Sherlock ihn aus seinem Gedankengang.

Seufzend blickte er auf und Carter an, die gereizt erwiderte: „Natürlich. Niemand hat etwas gesehen.“

Sherlock nickte – abfällig – und ging dann einfach weg.

Offensichtlich stimmte er dem Inspector nicht zu, was John auch nicht anders erwartet hatte. In Sherlocks Privatuniversum waren Polizeibeamte Trottel, und normale Leute sogar noch dümmer, wenngleich manchmal nützlicher. Wie John selbst zum Beispiel.

Während er seinem Freund und Arbeitskollegen folgte hörte er hinter sich kurzes Gemurmel, dann folgten Xavier und Carter langsam.

Sherlock ignorierte sie. Stattdessen hielt er direkt auf ein Hinterhaus zu, das von der Bank aus kaum zu sehen war.

Eiliges Klackern, dann hatte Carter zu ihnen aufgeschlossen. „Wir haben bereits alle Bewohner der umliegenden Häuser befragt. Was glauben sie, bei einer erneuten Befragung herauszufinden?“

Sherlock wandte nicht einmal den Kopf. „Die Wahrheit.“

Sie standen bereits fast vor der Haustür, als er kurz den Kopf zu den Fenstern hob, als wolle er etwas überprüfen, dann zum Klingelschild schritt und zielsicher einen Knopf drückte.

Carter öffnete noch einmal protestierend den Mund, aber ehe sie etwas sagen konnte ertönte der Summer. Sherlock sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an, als wolle er sagen Siehst du?, dann war er an ihr vorbei ins Treppenhaus geschritten.

John musste ein Lächeln unterdrücken – und seine widerstreitenden Gefühle. Einerseits eine große Portion Mitgefühl, dass sie es mit Sherlock überhaupt zu tun hatte, andererseits ein bisschen Häme. Wenigstens war er nicht der einzige, dem Sherlock das Leben schwer machte.

Im dritten Stock stand eine junge Frau auf dem Treppenabsatz und blickte auf sie herunter.

Sherlock sah sie stumm an, dann fragte er: „Was haben sie gesehen?“

Sie zögerte, ihr Blick huschte über ihre Gesichter – und blieb an Xavier hängen.

„Sie sind wie ich.“, sagte sie nach einer scheinbaren Ewigkeit. Ihre Anspannung machte ihren Akzent sehr deutlich.

Xavier nickte.

Mit einem Male wirkte sie nicht mehr halb so verstört und winkte sie herein. „Bitte passen sie auf, wo sie langgehen. Das ist die Wohnung von meinem Freund.“

Sie setzten sich schließlich ins Wohnzimmer, und nachdem sie ihnen Erfrischungen angeboten hatte setzte sie sich schließlich hin, atmete tief durch und sagte: „Er hat die Wand verschwinden lassen.“



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