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Schneedrache

Lisanna & Natsu Julfest-Fluff
von

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Ein Drache zum Julfest

„Komm schon, Grey“, bettelte Lisanna und sah den vielleicht elf- oder zwölfjährigen Jungen, der – von seiner Unterhose abgesehen – vollkommen nackt auf einer Bank in der Gildenhalle von Fairy Tail saß und ein Malzbier trank.

Missmutig sah der junge Eismagier sie an. „Nein. Vergiss es.“

„Bitte, Grey.“ So leicht ließ sich das Mädchen nicht beirren. „Komm schon. Es ist für Natsu.“

„Ein Grund mehr dir nicht zu helfen“, grummelte Grey und nahm einen tiefen Schluck aus dem Humpen in seiner Hand.

„Aber Natsu ist doch dein Freund“, versuchte Lisanna es weiter.

Wütend stand Grey auf. „Der? Mein Freund? Doch nicht dieses Flammenhirn!“ Drohend sah er das Mädchen an.

Genau in dem Moment fegte ein Feuerschleier an Lisanna vorbei und schmiss Grey zu Boden, wobei ein Tisch zu Bruch ging.

„Redest du etwa über mich, Perversling?“, rief Natsu aus und drückte den anderen Jungen zu Boden. Er sah zu Lisanna. „Hat der Perversling dich belästigt?“

„Nein, nein...“, begann das Mädchen kleinlaut und sah sich hilfesuchend um.

„Wenn nennst du Perversling?“ Ein weiterer Faustschlag, nun von Greys Seite aus, warf Natsu von seinem Gegner herunter und einen Moment später rollten die beiden Jungen miteinander prügelnd über den Boden der Halle.

„Aber...“, begann Lisanna. „Hört doch auf... Ihr müsst doch nicht schon wieder...“ Sie sah zu den beiden, die jedoch nicht reagierten, ja, sie nicht einmal zu hören schienen.

Stattdessen gab es noch mehr Unruhe, als sich eine Gestalt mit dämonischer Aura vor den beiden raufenden Jungen aufrichtete und auf sie hinabsah. „Das war mein Kuchen!“, rief eine bösartig klingende Stimme aus und zeigte auf einen zerbrochenen Teller, der unter den Trümmern des Tisches begraben war. Ein Schwert wurde gezogen und im nächsten Moment hatten beide Jungen genug damit zu tun, sich gegen Erza zu verteidigen.

Ein weiteres Mädchen sprang über die Tische. „Ha, eine Öffnung!“, rief Lisannas Schwester aus und schlug mit klauenartiger Faust auf Erza zu, die herumwirbelte um den Angriff ihrer Rivalin abzufangen.

Und ohne das irgendjemand hätte sagen können, wie es genau dazu gekommen war, tobte im nächsten Moment eine Regelrechte Schlacht in der großen Halle, bei der sich beinahe jeder mit jedem zu Prügeln schien und diejenigen, die sich nicht direkt beteiligten, danebenstanden und die kämpfenden anfeuerten.

Lisanna, die sich gerade noch hatte an den Rand der Halle flüchten können, seufzte leise. Betrübt sah sie zu Boden.

Nicht weit von ihr entfernt, schwebte ein kleines blaues Kätzchen in der Luft. „Los! Natsu! Mach ihn fertig!“, rief es begeistert, hielt sich aber offenbar mit Absicht weit genug zurück, um nicht aus Versehen in den Kampf mit hineingezogen zu werden. Doch als die geflügelte Jungkatze aus den Augenwinkeln Lisanna sah, schwebte sie zu ihr hinüber.

„Was hast du, Lisanna-chan?“, fragte sie vorsichtig.

Das Mädchen sah auf. „Happy“, murmelte sie und klang etwas überrascht, als hätte sie die Katze (die eigentlich ein Kater war) vorher gar nicht bemerkt. Erneut ließ sie ein Seufzen hören. „Es ist nur... Ich wollte Grey eigentlich um etwas bitten...“

„Grey?“, fragte der junge Kater namens Happy und klang dabei angemessen schockiert – immerhin war der fragliche Magier solang sich die frisch geschlüpfte Katze erinnern konnte (also nicht sehr lang) Natsus Rivale gewesen; und Natsu war immerhin Happys bester Freund.

Lisanna ließ traurig den Kopf hängen.

„Was wolltest du Grey denn fragen?“, erkundigte sich Happy nun.

„Na ja...“ Das Mädchen schien unsicher zu sein, ob sie sich dem Kater anvertrauen konnte. „Kannst du etwas für dich behalten?“

„Aye!“

Auch wenn Happy sehr von sich überzeugt schien, sah Lisanna ihn misstrauisch an. „Kannst du etwas auch vor Natsu geheim halten?“

„Vor Natsu?“, fragte Happy und runzelte die Stirn.

„Ja, auch vor Natsu“, erwiderte Lisanna streng. „Vor allem vor Natsu! Sonst kann ich es dir nicht erzählen...“

Nun schwieg der Kater unsicher für einige Momente. „Na ja, vielleicht.“

„Versprich es!“, forderte das Mädchen.

Daraufhin seufzte Happy. „Na gut. Ich werde mich bemühen... Ehrenwort.“

Misstrauisch sah Lisanna ihn an. „Okay“, entschloss sie sich schließlich. „Es geht nämlich um Natsu... Du weißt, dass in einer Woche Julfest ist, oder?“

Daraufhin runzelte der Kater nur seine Stirn. Natürlich wusste er es nicht. Und so blieb Lisanna nichts anderes übrig, als ihm sogar die Grundlagen zu erklären.
 

In der Woche vor dem Julfest begann es zu schneien, was zur allgemeinen Freude der Kinder in Fairy Tail – und von diesen gab es in dieser Generation besonders viele – beitrug. Während die ersten Flocken fielen, sahen besonders die Mädchen durch die nun beschlagenen Fenster der Gildenhalle nach draußen.

Und als am nächsten Tag Magnolia von Schnee bedeckt war, brachen schon bald die ersten teilweise recht brutalen Schneeballschlachten aus.

Doch etwas erschien zumindest Natsu seltsam, denn er fühlte sich mehr und mehr ausgeschlossen. Ja, schlimmer noch: Er fühlte sich ignoriert.

„Lisanna!“, rief er aus, als er das Mädchen fünf Tage vor dem Fest in einem Wintermantel nahe der Tür der Halle stehen sah. „Willst du raus? Warte kurz, ich komme mit!“

Erschrocken sah sie ihn an, so als hätte sie ihn vorher nicht bemerkt. Sie wich seinen Augen aus. „Äh, nein, ich habe versprochen ein paar Sachen zu besorgen.“

„Oh, dann helfe ich dir tragen“, bot der Junge sofort an.

„Nein, lass mal...“, antwortete sie und errötete etwas. „Elf-nii-san hilft mir dabei schon.“

„Aber...“, setzte der Junge an, als der Bruder des Mädchens tatsächlich auf sie zukam und Natsu scheinbar missbilligend ansah.

„Bis später, Natsu“, meinte Lisanna und lächelte ihn verhalten an, ehe sie die Tür aufstieß.

Verwirrt und auch etwas beleidigt, sah Natsu ihr hinter her. „Bis später...“, murmelte er und zog die Augenbrauen zusammen. Schließlich aber beschloss er, dass Lisanna – auch wenn sie seine beste Freundin war – einfach ein Mädchen war. Und Mädchen waren halt nun einmal komisch. Deswegen musste er gar nicht versuchen sie zu verstehen, denn es wäre ohnehin vergebliche Mühe.

Doch gerade als er sich wieder der Halle zu wandte, mit dem Plan Grey ein wenig aufzuziehen, der bei diesem Wetter ganz in seinem Strip-Element war, kam Happy, den er schon seit einigen Stunden nicht mehr gesehen hatte, auf ihn zugeflogen.

„Jo, Happy!“, begrüßte er seinen Partner, wurde von dem fliegenden Kater jedoch komplett ignoriert, der auf die große Eichentür zuflog, die sich gerade schloss.

„Lisanna! Elfman! Wartet auf mich!“

Einen Augenblick später schaffte er es auch durch die Tür zu kommen, gerade noch rechtzeitig, bevor sich diese ganz schloss.

„Hmm“, machte Natsu, denn etwas besseres fiel ihm dazu nicht ein. Dass Happy ihn ignorierte war auf jeden Fall etwas neues. Immerhin war Happy doch – eigentlich – sein Partner. Hatte er etwas falsch gemacht?

Doch so richtige Sorgen machte er sich noch nicht...

Diese begannen erst am nächsten Tag, als er Grey nicht finden konnte und begann sich furchtbar zu langweilen.

Missmutig saß er so auf einem Barhocker und starrte auf die Bar vor sich, begann schließlich aus Langeweile Muster in die hölzerne Oberfläche zu brennen.

„Sag mal, bist du komplett übergeschnappt? Du beschädigst Gildeneigentum!“, erklang eine Stimme hinter ihm.

Er drehte sich um. „Erza!“, rief er erfreut aus.

„Gib's zu, Flammenjunge! Du hast meine Torte gegessen“, knurrte das Mädchen ihn an und packte ihm beim Kragen.

„Kuchen?“, fragte er verwirrt.

„Das war ich“, erklang eine andere, amüsierte Stimme daraufhin, als Mirajane Erza angriff.

Und als die beiden Rivalinnen zu kämpfen anfingen, war dies zumindest eine gute Ausrede, einmal wieder eine allgemeine Prügelei anzufangen.

Am nächsten Tag hatte Natsu es aufgegeben in der Halle herumzuhocken und suchte draußen nach einer Beschäftigung. Um genau zu sein hoffte er, Grey zu finden, um sich mit ihm in einen Kampf messen zu können und tatsächlich hatte er Glück. Zwar fand er nicht Grey, doch dieser fand ihn, und feuerte einen Schneeball – nun, eigentlich war es ein Eisball – von nicht zu verachtender Größe auf ihn ab.

Natsu, der sich überraschen ließ, wurde von dem Angriff zurückgeworfen und landete in einer Schneewehe, als der er sich jedoch leicht freischmolz.

„Da bist du ja, Frosthirn“, rief er begeistert aus. „Ich hab dich schon gesucht! Hattest wohl Angst vor einem Kampf!“

„Angst?“, erwiderte Grey, der wieder nur eine Unterhose trug, und grinste ihn überlegen an. „Aber sicher nicht vor dir, Feueridiot!“

Natsu ließ eine Flamme um seine Faust auflodern. „Ich brenne schon darauf, dich zu besiegen!“

Und so war er zumindest für eine Weile an diesem Tag beschäftigt.

Zwei Tage vor dem Julfest begann Natsu sich jedoch sich wirklich Sorgen zu machen, denn er mittlerweile war ihm vollkommen klar, dass Happy ihm absichtlich aus dem Weg ging und auch Lisanna es ebenso tat.

Als er in die Festhalle kam, konnte er zudem weder Erza, noch Mirajane, noch Grey irgendwo sehen.

Wieso war er der einzige, der sich hier langweilen sollte?

Noch missmutiger, als die Tage zuvor, hockte er sich gegen eine Wand und sah zu, wie Macao, Wakabe und einige der anderen erwachsenen Männer eine riesige Tanne hineintrugen, was zumindest das Nervensägenteam von Jet, Droy und Levy sehr zu begeistern schien. Als wären sie gerade acht.

Natsu gab nur ein Grummeln von sich und verschränkte die Arme vor dem Körper, während er beobachtete, wie unnötige Dekoration herbei geholt wurde, um diese an den überdimensionierten Baum zu hängen.

„Hey, wenn du schon hier 'rum hängst, kannste auch helfen“, hörte er eine Stimme, die ganz offenbar ihn meinte.

„Cana?“, fragte er entgeistert und sah zu dem etwas älteren Mädchen.

„Los jetzt“, meinte diese und versetzte ihn einen Tritt in die Seite.

Für einen Moment musste der junge Dragonslayer mit sich kämpfen, um nicht die Beherrschung zu verlieren. Er ballte die Fäuste und sah Cana an. Schließlich entspannte er sich jedoch wieder. „Du kannst echt froh sein, dass ich keine Mädchen schlage“, meinte er.

„Und was ist mit Erza?“, erwiderte die junge Magierin.

Er zuckte mit den Schultern. „Die ist kein richtiges Mädchen. Die ist 'ne Furie.“

Doch so musste er sich wohl oder übel – zumindest, bis er es schaffte zu fliehen, und sich in seine Hütte zurückzuziehen, wo er für den nächsten Tag blieb und schmollte.

Die anderen sollten sich bloß nicht einbilden, dass er sich um sie kümmerte, nur um ihre Aufmerksamkeit wieder zu bekommen. Pah, so etwas war doch gar nicht nötig. Wenn sie ihn ignorieren wollten, bitte! Sollten sie doch! Er konnte sich auch wunderbar mit sich selbst beschäftigen.

Zum Beispiel konnte er einfach den ganzen Tag herumliegen, nichts tun, das Feuer beobachten, irgendwann doch aufstehen, um sich etwas zu essen zu jagen, frierend zurückkommen, essen und dann weiter einfach herumliegen. Das ging auch wunderbar ohne Happy und Lisanna. Ohne Grey, ohne Erza und ohne... Wen auch immer.

Wäre es nicht so kalt, so sagte er sich, könnte er auch einfach einmal wieder reisen. Immerhin musste er endlich Igneel finden...

Igneel, der vor mehr als zwei Jahren verschwunden war...
 

Auch am folgenden Tag, dem Tag der Wintersonnenwende, konnte sich Natsu nicht so wirklich dazu bringen seine Hütte zu verlassen. Was sollte er schon draußen?

Natürlich wusste er, dass es in der Gilde eine Feier geben würde. Doch das einzig positive, was daran zu sehen war – zumindest, so lang die anderen ihn ignorierten – war, dass es dort gutes Essen gab, aber auch darauf konnte er eigentlich verzichten.

So blieb er in seiner Hängematte liegen und rollte sich zusammen. Ab und an sorgte er dafür, dass das Feuer weiter brannte, doch das war alles, was er tat. Er holte sich nichts zu essen und machte auch sonst nichts. Dafür war er zu unmotiviert...

Was sicher nicht an den anderen lag! Nein, ganz sicher nicht! Die anderen, die konnten ihm doch egal sein.

Selbst, als sein Magen gegen Nachmittag schon schmerzhaft knurrte, konnte er sich nicht ganz dazu bringen aufzustehen. Es war einfach... Einfach...

Bevor er diesen Gedanken zu Ende führen konnte, hörte er ein Geräusch. Ein Klopfen.

Sein Gehirn brauchte etwas, um das Geräusch zuzuordnen. So lang, dass es noch einmal erklang und eine Stimme verhalten rief: „Natsu? Hey, Natsu? Bist du da?“

Er traute seinen Ohren nicht. Diese Stimme war eindeutig die von Lisanna. Aber was wollte sie jetzt hier, nachdem sie ihn fünf Tage lang ignoriert hatte? Es war sein Stolz, der dafür sorgte, dass er sich nur – einen Schmollmund ziehend – zusammenrollte.

„Hey, Natsu? Geht es dir gut?“, rief nun auch Happys Stimme von draußen.

Doch immer noch antwortete er nicht.

„Ich komme jetzt rein!“, hörte er schließlich Lisanna rufen und noch bevor er darauf reagieren konnte, flog die Tür einige Meter in den Raum hinein.

„Alles in Ordnung mit dir, Natsu?“, fragte das Mädchen, nun in der Gestalt einer großen Katze, sofort besorgt, als sie ihn in der Hängematte liegen sah.

Er erwiderte ihren Blick nur entgeistert. „Die Tür wäre offen gewesen...“

„Warum bist du hier? Wieso bist du nicht bei der Gilde?“ Lisanna schien seinen Einwand gar nicht zu hören, während sie sich zurückverwandelte. „Ich habe auf dich gewartet.“

„Ach ja?“ Natsu drehte ihr den Rücken zu. „Das glaub ich irgendwie nicht...“

Sie ging zu ihm hinüber. „Du bist doch mein bester Freund! Und es ist Sonnenwende! Es ist Julfest!“ Mit diesen Worten riss sie ihm die Decke weg.

„Und mein bester Freund“, warf Happy irgendwo aus dem Hintergrund ein.

„Ach ja?“, grummelte der Junge nur erneut ohne sie anzusehen. „Dafür habt ihr mich in den letzten aber ziemlich allein gelassen.“

„Ja, aber das...“, begann Lisanna. „Das war... Ich kann es dir noch nicht sagen.“

„Dann lass es halt.“ Natsu schmollte weiter. „Und lass mich allein.“

„Nein“, erwiderte sie fest. „Du musst zuerst mitkommen. Wir haben eine Überraschung für dich!“

„Eine Überraschung?“, fragte der Junge entgeistert, sah sie nun aber doch an.

„Ja!“ Damit packte Lisanna ihn am Arm und zog ihn aus der Hängematte, so dass er recht unsanft zu Boden fiel, wo er sitzen blieb.

„Und was ist, wenn ich nicht will?“, fragte er.

„Dann zwingt Lisanna dich, stimmt's?“, antwortete Happy altklug, während er auf einem Tisch saß.

Weiterhin etwas unsanft zog Lisanna ihn auf die Beine. „Stimmt“, meinte sie und grinste ihn an, wobei ihr Grinsen jedoch schnell verblasste, als er es nicht erwiderte. „Jetzt komm schon!“

Noch immer unwillig und offensichtlich schmollend, ließ Natsu sich gezwungener Maßen (denn egal wie sauer er war, er würde nie ein Mädchen von Erza einmal abgesehen, angreifen) von ihr aus der Hütte zerren.

„Jetzt hab dich nicht so!“, meinte Happy zu ihm, erntete dafür jedoch nur einen wütenden Blick.

Lisanna schleifte Natsu halb den Hügel, auf dem sein kleines Häuschen stand hinunter und in die Richtung des Stadtrandes. Halb folgte ihr Natsu von allein, aber er wollte sich zumindest dafür, dass sie ihn ignoriert hatten, revangieren, indem er es ihr nicht all zu leicht machte.

„Du bist ganz schön kindisch“, meinte Lisanna, während sie kurz verschnaufte.

Der Junge verschränkte nur die Arme vor seiner Brust. „Und wenn schon...“

„Jetzt komm!“ Damit griff sie nach seine Hand und zog ihn weiter, bis sie schließlich den Wald, der Magnolia zu drei Seiten umgab, erreichten. Als sie ein Stück in diesen hinein gegangen waren, blieb das Mädchen auf einmal stehen und drehte sich zu Natsu um. „Und jetzt“, meinte sie, „schließ' deine Augen.“

Entgeistert erwiderte er ihren Blick. „Ich bin doch nicht ganz dumm! Dann fall' ich ja hin!“

„Ich pass' auf, dass du nirgends drüber stolpert“, bot Happy ihm an.

„Jetzt mach schon“, drängte auch Lisanna.

„Wenn ich dann nach Hause gehen kann“, grummelte Natsu schließlich und schloss widerwillig seine Augen.

Auch wenn Lisanna ihn führte, ließ es sich nicht verhindern, dass er ganze drei Mal stolperte, was seine Laune nicht wirklich verbesserte. Doch zum Glück war er, allein durch die vielen Kämpfe gegen Grey und Erza, hart im nehmen und so kamen sie schließlich auf einer vollkommen verschneiten Lichtung an.

„Jetzt darfst du die Augen wider öffnen“, sagte Lisanna vorsichtig und stellte sich hinter ihm.

„Okay“, seufzte der Junge entgeistert und öffnete seine Augen. Was er sah, verschlug ihm jedoch für einen Moment die Sprache.

Ein Drache saß inmitten der Lichtung und sah mit eisblauen Augen auf ihn hinab. Er war nicht ganz so groß, wie Igneel, aber nicht desto trotz riesig. Doch er war kein lebendiger Drache, wie Natsu schnell klar wurde, sondern ein Drache komplett aus Schnee mit Schuppen und Augen aus Eis, jedoch erstaunlich echt in seinem Aussehen.

„Und?“, fragte Lisanna.

Der junge Dragon Slayer brauchte etwas, bis er seine Sprache wiederfand. „Habt ihr den gebaut?“, fragte er ungläubig.

„Ja“, erwiderte Lisanna. „Wir alle haben ihn gebaut?“

Und da erkannte Natsu, der seine Blicke zuvor nicht von dem Drache hatte abwenden können, auch, dass sie nicht allein auf der Lichtung waren. Neben dem Schneedrachen standen auch Elfman, Grey, Erza und Mirajane.

„Was macht ihr denn hier?“, fragte er verwundert.

„Ohne Grey wären wir nie fertig geworden“, meinte Lisanna.

„Ich hab nur geholfen, weil Erza mich gezwungen hat“, verteidigte sich dieser schnell, als hätte man ihn bei einem üblen Streich erwischt, und verschränkte die Arme vor der nackten Brust.

„Und ich hab nur geholfen, weil mir langweilig war“, erwiderte diese schnell. „Du schuldest mir trotzdem noch ein Stück Kuchen.“

„Elfman und Mira haben geholfen, weil ich sie gebeten habe“, sagte das kleine Mädchen neben Natsu schnell. Als dieser nichts erwiderte, fügte sie irgendwann zurückhaltend und mit zunehmend röter werdenden Gesicht hinzu: „Gefällt es dir denn?“

Der Junge zögerte und sah sie an. „Wart ihr deswegen nicht da?“

„Aye“, antwortete Happy. „Es war auch gar nicht so leicht, so viel Schnee hierher zu bekommen!“

„Und wir wollten dir nichts sagen“, ergänzte Lisanna leise. „Ich mein... Ich weiß, dass es nicht Igneel ist... Und...“ Sie schien nach den richtigen Worten zu suchen. „Ich hatte das Gefühl, dass du deprimiert bist und... Ich dachte... Ich meine... Es ist kein richtiger Drache. Aber vielleicht... Vielleicht muntert er dich auf.“

Für eine Weile sah er sie an. Dann grinste er. „Ich find' ihn cool. Und das wortwörtlich.“

Nun lächelte sie ihn an. „Fröhliches Julfest.“

„Fröhliches Julfest“, hörte er nun auch von den vier anderen Magiern und Happy – wenn auch in gänzlich verschiedenen Tonfällen.

„Danke euch“, grinste nun Natsu. „Auch wenn der Perversling...“ Er brach ab und wechselte das Thema. „Fröhliches Julfest“, meinte auch er, als sein Magen knurrte. „Und jetzt... Können wir zur Gilde gehen? Ich habe nämlich einen Bärenhunger.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Gold1992
2012-12-22T21:05:16+00:00 22.12.2012 22:05
Hiho ^^

Danke für die Widmung erst mal :).
Ich entschuldige mich das ich erst jetzt lese und Kommentiere * Verbeug*
Und so jetzt zum Kapitel selber XD.

XD Ja so kennt man Natsu und Gray, immer am Schimpfen und Kämpfen. ^^ Und gleich zu beginn eine Massenschlägerei XD so kennt man Fairy Tail ^^
Sie Vertraut darauf dass Happy etwas vor Natus verheimlicht?
"Strip-Element" Oh Gott wie geil XD ich Kugel mich vor lachen XD Das ist so geil XD. Ich habe schmerzen keine gute Idee da mehrmals drüber zu lesen XD.
„Du kannst echt froh sein, dass ich keine Mädchen schlage“ Du willst wirklich das ich vor Lachen sterbe oder XD?
Das Ende war wirklich schön. Du bist wirklich besser als so mancher Buchautor :) .

Es hat wirklich viel Spaß gemacht das zu lesen, ich danke dir für diese Tolle Geschichte und wünsche dir ein Frohes Weihnachtsfest und tolle Feiertage.

MfG Gold

Von:  die81
2012-12-20T17:35:08+00:00 20.12.2012 18:35
süüüüüß <33
wirklich niedlich gemacht.
nur ein punk gefällt mir nicht: du hast ganz oft und manchmal auch in falschen zusammenhängen das wort "entgeistert" benutzt.
aber sonst, war es gut. mir hat gefallend das du die kindlich stimmung aufgreifen konntest.

lg die81


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