Zum Inhalt der Seite

Eye, eye die Russen kommen

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, diesmal geht es mit dieser FF weiter. Auf jeden Fall großes Dankeschön für die Favo Einträge. So gleich im Vorhinein, ich habe erkannt; dass ich Ankündigungen bezüglich des Inhaltes nicht einhalten kann. Die Sachen, welche ich schon in dieses Kapi einfließen lassen wollte musste ich auf das nächste verschieben. Nun ja,…

Lg, Sternenschwester Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Tanz, Tanz, Tanz...

Kapitel 4: Tanz, Tanz, Tanz…
 

Das Zeter und Mordio nahm schnell fahrt auf und Roderich machte sich daran, so schnell wie möglich seine Wohnung zu entvölkern.

Die Alkoholleichen, welche sich auf den Weg der Lebenden wiederfanden, hatten zum Großteil schon genug Verstand wieder erlangt, um so eilig wie möglich den Rückzug anzutreten. Die anderen, ein, zwei Glückslosen , die diesen Zustand der Zurechnungsfähigkeit noch nicht erreicht hatten, erwartete das Los, persönlich vom Hausherrn hinaus komplementiert zu werden und dies nicht gerade sehr sanft.

Der Braunhaarige hatte zwar noch nicht die Nerven, um sich auszumalen, in wieweit es in seiner Wohnung rund gegangen war, aber nach dem Chaos zu schließen, in welchem er die Gäste vorgefunden hatte, schien Gilbert seinen Rekord gebrochen zu haben. Als er eben, den, noch nicht nüchternen, Dänen rausschmeißen wollte, versuchte sich eine Gestalt an ihnen vorbei zu drängen.

Die Kapuze des Pullis hing zwar tief genug ins Gesicht, um die Identität der Person zu verschleiern, doch zu dessen Pech war der Braunhaarige, durch den Wutschub, wach genug, um die Aufschrift des grauen Kapuzenpullis zu erkennen.

„Du bleibst da!!“, fauchte Roderich noch, als er den Blonden los ließ, welcher sich bedröppelt am Türrahmen festhielt, um nicht Bekanntschaft mit dem harten Flurboden zu machen und fest nach dem Arm des Flüchtigs griff. Grob bugsierte der Österreicher seinen Gefangenen zurück in die Wohnung und schmiss Matthias endgültig raus.

Schnell schloss er die Tür zu und schob die Kette vor. Dann lehnte er sich gegen das weißgestrichene Holz und blitzte zornig zu der Gestalt, welche sich in Richtung der Zimmer verflüchtigen wollte.

„Du kannst gleich da bleiben, Bleischmid!!“, grollte Roderich, als er gefährlich langsam auf den Angesprochenen zu schritt. Diesem war die Kapuze von den weiß-gelblichen Haaren gerutscht und unsicher sah er dem nahenden Donnerwetter entgegen.

„Morgen Roddy...“, versuchte er dann doch noch auf diplomatischem Wege seinen Hals zu retten. „Wie war dein Arbeitstag?“

Die fehlende Distanziertheit des Braunhaarigen machte ihm Sorgen und verdeutlichte ihm die Ernsthaftigkeit seiner Situation.

„Wie es war…“

Nein, auch das falsche Lächeln, auf den Gesichtszügen seines Vermieters, gefiel Gilbert immer weniger. Sein innerer Alarm begann zu schrillen, denn selbst wenn der andere nichts weiter an hatte, als ein Handtuch um die Hüften, so wusste der Weißhaarige, dass in diesem Gemütszustand einfach nicht mit Roderich zu scherzen war.

„…es war einfach nur beschissen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Aber fein das wenigstens… du dich heute Nacht amüsiert hast.“

Nun hatte ihn der Österreicher erreicht und der Blick seiner violetten Augen verhieß nichts Gutes. Mit einem schnellen Griff schnappte sich Roderich den Kragen des Kapuzenpullis und zog Gilberts Gesicht ganz nahe zu seinem, sodass Gilbert die seltene violette Irisfärbung aus nächster Nähe betrachten konnte.

„Hör mir jetzt genau zu. Ich habe eine sehr lange Nacht und drei Leichen hinter mir. Wenn die Wohnung bis ich wieder aufgestanden bin nicht aufgeräumt ist, dann wirst du die vierte sein.“, zischte er dem Deutschen ins Ohr, sodass der warme Atem diesen am Ohr kitzelte. Dann stieß er ihn von sich, rauschte zu seiner Tür und fauchte noch, „Den man mit Betonschuhen aus der Donau ziehen wird.“, bevor er die Tür zu seinen privaten Bereich hinter sich zu schmiss.
 

---------------------------------------------------
 

Irgendwo im Süden von Österreich-werdender Abend
 

Bis auf sein Telefonat war es still im Gang, was um die Uhrzeit nicht verwunderlich war, da sich nun die meisten Gäste zurückgezogen hatten oder in der Stadt unterwegs waren.

Wiederum erwartete sich Friedrich Edelstein, welcher von Freunden und Bekannten liebevoll 'Friedensreich' gerufen wurde, dass jeden Augenblick einer der Erzieher, auf der Suche nach ihm, runterkommen würde. Bis dahin würde er weiter auf dieser gekachelten Fensterbank sitzen und über die Telefonleitung geistigen Beistand nach Wien senden, oder zumindest den Schein.

Friedensreich hielt sich die Muschel mittels Schultereinsatz ans Ohr, da er nun seit dem Beginn des Gespräches, angestrengt versuchte den jungen, hochgewachsenen Mann ihm gegenüber im Aufenthaltsraum der Herberge auf seinen Skizzenblock zu zeichnen. Sein Zeichenobjekt, hatte ein kantiges Gesicht, kurze blonde Harre, und auf seiner feinen Nase thronte eine schmale, eckige Brille, wie die seines Bruders. Die Augenfarbe war leider durch die Entfernung nicht aus zu machen, doch was den jungen Österreicher von Anfang an faszinierte, war dieser unheimliche Blick, welche die hagerer Visage kennzeichnete. Er war ihm schon vorher aufgefallen, als der Mann in die gemütliche Stube gekommen war, zu einer Zeit, zu welcher sich der Silberhaarige noch in aller Seelenruhe ein Buch zu Gemüte geführt hatte. In seiner Begleitung fand sich ein quirliger Hellblonder, wessen Augen eine auffallende, violette Iristönung der Augen besaß. Nun saßen die beiden ihm gegenüber, auf einem der einladenden Sofas, gut sichtbar durch die offene Tür, wo Friedensreich auf der Fensterbank des Ganges saß, an dessen Fensterglas der Regen prasselte. Der große Kerl war vertieft in die Lektüre eines kleinen Buches, welches mit seinem Einband winzig erschien, in den großen Händen, während seine zierliche Begleitung an ihn angelehnt eingeschlummert war.

Wieder versuchte der Silberschopf diesen Moment auf Papier zu bringen. Dabei störte es ihn nicht im Geringsten, dass sich die Feuchtigkeit vom schon sehr aufgeweichte Handtuch auf sein Nachtleiberl übertragen hatte und somit seine Haut ein wenig abkühlte. Was er als eher störend empfand, war die Tatsache, dass ihn die Art, wie er seine langen silbernen Haare ins Handtuch, turbanartig um den Kopf gewickelt hatte, mehr wie ein junges Mädchen aussehen ließ.

Bevor sich sein Problem aus Wien bei ihm gemeldet hatte, waren schon zwei andere jugendliche Gäste der Herberge an ihm vorbei gegangen, wobei sie es sich nicht hatten nehmen lassen, ihn anzüglich anzupfeifen. Was Friedensreich wiederum zum Anlass genommen hatte, ihnen mit sehr obszönen Gesten deutlich zu machen, wie er zu ihren Annäherungsversuchen stand.

Doch kurze Zeit später fand er keine Zeit mehr, sich mit seinem Erscheinungsbild auseinander zu setzten, da er frustriert den Stift sinken ließ und verärgert aufseufzte.

Warum schaffte er es nicht, diese Szene zwischen den Riesen und diesem zierlichen jungen Mann mit Graphit einzufangen?

Egal wie er es drehte und wendete, die schwärzlichen Spuren seines Stiftes gelang es nicht, die gewünschte Lebendigkeit in das Bild zu verpflanzen. Auf jeden Fall nicht so, wie es sich sein künstlerischer Geist vorstellte. Sein Gesprächspartner, welcher ihn bis dahin mit einem Monolog zu gelabert hatte, schien sich auch eine Frage zu stellen, wenn auch nicht die Gleiche.

„Äh, Fritz, hörst du mir überhaupt noch zu?“

Der Besitzer der Stimme schien leicht gekränkt. Wieder atmete Friedensreich hörbar aus. Verdammt noch mal, er war nun vierzehn, wurde bald fünfzehn…

Konnte ihn dann bitte mal jemand erklären, warum ausgerechnet er sich darum zu kümmern hatte, dass sich sein Bruder und dessen Untermieter in seiner Abwesenheit nicht gegenseitig umbrachten?

Gut, er mochte Gilbert, das stand außer Frage, doch langsam wurde es ihm lästig, in einem wöchentlichen Rhythmus an in der Leitung zu hängen, um nach einen größeren Krach, bei dem die Fetzen geflogen waren, diplomatisch zwischen beiden Parteien zu vermitteln.

Sollte das doch jemand anders machen!

Francis, zum Beispiel, oder, um weitere Tote auszuschließen, da Roderich mit dem Franzosen nie wirklich warm geworden war, könnte auch mal Antonio die Rolle der Friedenstaube übernehmen. Schließlich hatten die beiden Edelsteins es diesem Ausbund von südeuropäischem Charme zu verdanken, dass ihr Heim von einem preußischen Plagegeist heimgesucht worden war.

Aber nein, es blieb wiedermal alles an ihm hängen.

Dabei war er doch das aufstrebende Talent in Ausbildung, wie es mal die belgische Freundin von Tonio auszudrücken gepflegt hatte. Eigentlich sollten sich doch die Erwachsenen mit seinen pubertären Problemen herumschlagen und nicht umgekehrt…

„Yep, bin noch dran.“, antwortete er so beiläufig wie möglich, um so weiterhin den aufmerksamen Zuhörer zu imitieren. Dennoch spürte er die Zweifel, welche Gilbert hinter am anderen Ende der Leitung hegte. Um diese jedoch so schnell wie möglich zu zerstreuen, wechselte der Junge das Thema. „Aber andere Frage, Gil. Hat Roddy das Kuvert mit den Noten schon zur Post gebracht?“

Nicht einmal eine Sekunde später wusste er, dass er das falsche Thema angeschnitten hatte. Wörter, welche Friedensreich nie im Leben hatte hören wollen, gelangten nun in seinen Gehörgang.

Behutsam, gab er seine Zeichenversuche auf und legte Stift, wie Block vorsichtig auf den Boden.

„Warte, mal Gil. Lass mich raten, mein liebes Bruderherz hat es wiedermal auf dich abgeschoben und du hast es über die Vorbereitungen deiner Party vergessen, habe ich recht?“

Ein Schweigen etablierte sich am anderen Ende der Leitung. Friedensreich unterdrückte ein Seufzen.

„Ähh, Fritz. Wäre es dir recht, wenn wir Sissy dieses Detail nicht unter die Nase reiben?“, kam es dann zögerlich aus dem Hörer. Der Junge wollte schon zu einer Antwort ansetzen, da konnte er laut und deutlich vernehmen, wie im Hintergrund jemand fragte:

„Was wollt ihr mir nicht unter die Nase reiben?“.

Nach der drohenden Tonlage zu urteilen, war sein Bruder wohl nicht unbedingt besser gelaunt aufgestanden, als er sich vorhin niedergelegt hatte und nur Augenblicke später hörte er das Schaben einer Hand, welche sich über die andere Sprechmuschel schob. Die folgende Streiterei bekam er nur als Geräuschkulisse mit, so dass er erst nachdem er lauthals schreiend um Ruhe gebeten hatte, mitbekam, wie jemand sich wieder den anderen Telefonhörer ans Ohr hielt. Der junge Mann aus dem Aufenthaltsraum mit dem unheimlichen Blick sah überrascht und leicht verärgert zu ihm herüber, während der zierliche Blonde, bei seinem kurzen Wutausbruch, aus seinem Schlummer aufgeschreckt war. Dies jedoch ignorierte der junge Edelstein und wickelte die Telefonschnur um seine Finger, bevor er sich wieder seinem Telefonat zuwandte.

„Roddy?...“, versuchte er zögerlich, nachdem er zu vernehmen glaubte, wie Gilberts Stimme im Hintergrund irgendetwas zornig vor sich hin murmelte.

„Es tut mir leid, Friedensreich.“

Der Angesprochene entspannte sich. Die Wut in der Stimme seines Bruders schien so weit verraucht zu sein.

„Tschuligung, dass ich diese Aufgabe diesem Esel anvertraut habe. Ich werde mich gleich auf den Weg zur Post machen. Wenn du Glück hast, bekommst du es gleich morgen.“

Der Junge musste lächeln. Wenn Roderich jetzt das Haus verlassen würde und sich ein wenig die Beine vertreten würde, dann kam er vielleicht wieder mit besserer Laune nach Hause. Was im Hinblick auf Gilbert bedeuten würde, dass ihm der Braunhaarige schon heute zu verzeihen bereit sein würde. Natürlich nur unter der Bedingung von Wiedergutmachungen. Friedensreich hatte nicht lange gebraucht, um zu verstehen dass sein lieber Bruder in Gilbert jemanden gefunden hatte, der seinem Leben emotionale Stabilität bieten konnte. Egal wie oft sie sich in die Haaren bekamen, egal wie oft sich Roderich über ihren bleichen Mitbewohner beschwerte und egal wie oft er Friedensreich versicherte, ihn im nächsten Moment hochkantig aus der Wohnung zu schmeißen, der Jüngere wusste, wie sehr Roderich an dem Deutschen zu hängen begonnen hatte. Eigentlich verhielten sie sich wie das klischeehafte, alte Ehepaar, dachte der Silberhaarige für sich. Sie können nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander, um nur Katharina, die Große, zu zitieren.

„Hey, passt schon. Dadurch geht die Welt auch nicht unter. Gerade in Wien nicht.“, versuchte er, mit amüsierter Stimme, seinen Bruder zu beruhigen. „Werde auch so noch über die Runden kommen... Und Roddy, bitte sei Gilbert nicht allzu lange böse...“
 

------------------------------------------------------------------
 

Wien - ein Hotel im achten Bezirk
 

Alfred hampelte hilflos vor dem Spiegel herum und versuchte sich krampfhaft die Krawatte zu binden. Nach einer Weile des Zuschauens erbarmte sich sein Zwillingsbruder und half ihm aus dem Dilemma.

„Und Mister von Bock möchte sicher nicht mit uns essen gehen?“, fragte Matthew beiläufig, während er den Knoten nach oben zog. Alfred schüttelte den Kopf.

„No, hat irgendetwas gemurmelt, dass er sich heute mit einem Freund trifft.“

Sein Bruder hob den Kopf und sah sein lebendes Ebenbild fragend an.

„Er hat Freunde hier in Europa?“

Ein wenig selbst nachjustierend, betrachtete sich Alfred im Spiegel.

„Der Held schaut wieder blendend aus? Oder Mattie?“

Ein breites, selbstbewusstes Grinsen zierte das jugendliche Gesicht. Der Angesprochene seufzte kurz und setze sich aufs Bett.

„Al, das ist nicht die Antwort auf die Frage, welche ich gestellt habe.“

„Du hast was gefragt?“

In Alfreds Gesicht zeigte sich ehrliche Überraschung, während Matthew sich symbolisch die Hand ins Gesicht klatschte und langsam runter zog.

„Manchmal solltest du dich verbal präsenter zeigen.“, setzte der junge Agent nach. „Du wirkst einfach öfters sehr unscheinbar.“

„Ich habe gefragt ob VonBock Bekannte hier hat?“

Alfred begann sichtbar zu überlegen.

„Mhm, ich glaube er hat einmal was fallen gelassen, dass seine Familie einst aus dem Osten geflüchtet ist…“

„Wie, du weißt nicht einmal, woher dein Untergebener kommt?“, hakte sein Bruder erstaunt nach. „Hast du nie in seine Akte geschaut?“

Dem Ausdruck auf dem Gesicht nach, konnte er sich nur Sekunden später selber die Antwort geben.

„No, warum auch? Er scheint ja ein ganz guter Kerl zu sein.“

Matthew seufzte erneut und fuhr sich mit der Hand durchs Haar.

Aus welchen Launen des Schicksals hatte es Alfred einst geschafft, innerhalb des FBI soweit aufzusteigen?

Gut, er konnte nicht verleugnen, dass sein Bruder ein paar Talente mitbrachte. Einen starken Willen, körperliche Fitness, viel Durchhaltevermögen, welches aber fast als Starrsinn durchging und eine beinahe unheimliche, innere Menschenkenntnis.

Manchmal hatte Matthew das Gefühl, dass sein Bruder andere eben durch seine kindliche Naivität schnell und genau einzuschätzen wusste. Außerdem schien dieses lebende Smilie ein Geliebter Fortunas zu sein und das war ein Punkt, für den Matthew dem Schicksal sehr dankbar war. Egal in was für Probleme Alfred reinstolperte, er kam immer halbwegs heil aus der ganzen Sache raus. Das schlimmste, was er bisher in seinen Missionen hatte einstecken müssen, war ein Armbruch und ein paar angeknackste Rippen. Besonders nach dem letzten Ausflug, in das Herz der italienischen Mafia, war der junge Mann froh gewesen, dass sein Bruder mit nur ein paar Kratzern zurückgekommen war. Dabei hatte er nicht nur den italienischen Gaunern dazwischen gefunkt. Unwissend hatte er es auch geschafft, einen Handel mit dem russischen Pendant dieses Verbrechenszirkels platzen zu lassen. Wie gesagt, Alfred hatte meist mehr Glück als Verstand und auf diese Umstand konnte man getrost sein ganzes Vermögen verwetten.

Was machte es dann aus, dass er auf anderen Gebieten Fehler aufwies?

„Bist du bald fertig?“, riss ihn das Objekt seiner Überlegungen aus den Gedanken. Matthew blickte überrumpelt zu seinem Bruder, welcher sich schon seinen Mantel über den Arm gelegt hatte und ihn nun erwartungsvoll ansah.

„Komm schon, oder Scott reißt uns den Kopf ab.“

Flink erhob sich der Jüngere, kontrollierte sein Spiegelbild ein letztes Mal und griff seinerseits zu seinem Mantel. Alfred hatte einen amüsierten Ausdruck in den blauen Augen.

„Wir sollten öfter das gleiche anziehen. So wie früher. Nur deine Haare sollten dann ein wenig kürzer sein.“
 

-------------------------------------------------------
 

Roderich hängte, nach einer kurzen Konversation mit seinem jüngeren Bruder, den Hörer in die Gabel. Hinter ihm drückte sich Gilbert um den Tisch, angespannt den jetzigen Gemütszustand des Braunhaarigen abwartend. Doch dieser hatte beschlossen, ihn nun komplett zu ignorieren und der Weißhaarige konnte schwer einschätzen, ob dies nun ein gutes Zeichen war oder nicht. Ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen, ging der Österreicher aus der Küche raus, in das Vorzimmer, wo er sich Schal und Mantel überzog. Vorsichtig kam ihm Gilbert nach.

„Wo gehst du jetzt hin?“, fragte er dann behutsam, als der andere nach den Wohnungsschlüsseln griff. Dieser übersah ihn weiterhin, als er das Kuvert vom Schuhkasten in die Hand nahm und weiterhin ohne ein Wort zu verlieren, mit mangelnder Sanftheit die Türe hinter sich zu schlug.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Niekas
2013-01-16T22:34:55+00:00 16.01.2013 23:34
Irgendwie habe ich den guten Vorsatz gefasst, dir ein längeres Review zu schreiben. Also, auf geht's.
[Unqualifizierte Bemerkungen] Ich sitze jedes Mal da und denke „süß“, wenn du Jausensackerl schreibst. Und Roderich hat eine Kaffeemühle. <3 [/Unqualifizierte Bemerkungen]

„Die Sache mit Süditalien“ scheint wirklich der Dreh- und Angelpunkt dieser Geschichte zu sein. Ich mag es, wie jeder ständig darauf anspielt, aber niemand es erklärt. Vermutlich erfahren wir Details erst am Ende... oder wird das so ein „Nudel-Vorfall“, bei dem nie klar wird, was überhaupt passiert ist? Das fände ich witzig, erwarte ich aber bei einem solchen Krimi eher nicht.

Moment. Roderich ist... Gerichtsmediziner? Irgendwie beginnt er gerade, mir Angst zu machen. Aber ich mag den Gedanken. Er gefällt mir in der Rolle.

Hihi. „Eh“. Das hätte ich auch nicht anders ausgedrückt, Scott, tröste dich. Nicht, dass ich Schuldeutsch könnte, aber... okay, ich schweife ab. Übrigens, ich mag's, wie viele verschiedene Figuren hier auftauchen. Feliks aus dem ersten Kapitel sollte ich wohl nicht vergessen, obwohl er seitdem nicht mehr aufgetaucht ist, aber der spielt bestimmt nochmal eine Rolle. Ist es normal, dass ich fast eine Seite gebraucht habe, um im vierten Kapitel Schweden und Finnland zu erkennen, obwohl die Beschreibung eigentlich total eindeutig war? Ich scheine müde zu sein...

Anatol macht mir Angst. Ich hoffe, dass Toris das Ende der Geschichte noch erlebt, aber der Grundstimmung der Geschichte nach bin ich mir da nicht so sicher. Awww, ich mag Ivan, wenn er den Beschützer spielt...
Darf ich kurz mal klugscheißen? „Arlovskaya“ ist die weibliche Form des Nachnamens. Ich glaube, die männliche wäre „Arlovsky“. Und wo ich gerade dabei bin, „Mafiosi“ ist Plural, Singular ist „Mafioso“.
Eduards Nachname variiert auch zwischen dem ersten und dem vierten Kapitel, ist dir das aufgefallen? Von von Bocks zu VonBock. Hmm. Bei ihm frage ich mich übrigens noch, was er genau für eine Rolle spielt. Als Aufpasser für Alfred hätte Matthew eigentlich genügt... rätselhaft.

Allgemein, trotz einiger kleinerer Schreibfehler (die ich hier nicht einzeln aufzählen werde – falls du Betaleser nicht doof findest und noch eine Korinthenkackerin fürs Sprachliche brauchst, sag Bescheid): Ich mag es. Zum Beispiel die Szene, in der Scott und Lisbeth aus dem Gebäude kommen und die Sonne geht auf... das fiel mir nur gerade besonders ein. Ich mag die Stimmung in diesem Teil. Hey, das hier sollte mein Fazit werden, wieso verliere ich mich schon wieder in Details?
Ich mag die verschiedenen Erzählstränge und bin schon gespannt, wie sich am Ende alles verknüpft. In diesem Sinne wünsche ich noch viel Erfolg. Auf dass du bei allen Plot-Verstrickungen den Überblick behältst.


P.S.: Weißt du was? Ich lese gerade den Kommentar, den du mir geschrieben hast, und du schreibst am Anfang, dass du ein Word-Dokument beim Lesen laufen hattest. Rate mal, was ich getan habe, um diesen Kommentar zu schreiben. :)
Antwort von:  Sternenschwester
18.01.2013 00:30
Salute,

echt super, das du mir ein Kommi hinterlassen hast. Habe nur ein wenig gebraucht um es zu sehen, da ich das hier kaum gewohnt bin. Und dann ist auch eher lang und kontroktiv. Ein großes Dankeschön dafür...^-^

Nun nachdem die Story in Österreich sich abspielt, ich gerne mit solchen Worten spiele und hinter der Tastatur eine Österreicherin sitzt, habe ich mir das Recht rausgenommen, solche Wörter zu verwenden. ^_- Ich glaube es sollte nicht so schwer sein das jeweilige Pendant zu finden.

Was die Kaffeemühle angeht, ich weiß zwar nicht an welche du da denkst (vielleicht die aus Ur-Großmutters Zeiten), aber ich liebe meine alte Phillips-Kaffeemühle über alles. Frisch gemahlen ist halt was anderes in der Früh. Außerdem war für mich dieses surrende Geräusch in den letzten Jahren mein täglicher Wecker, da meine Mutter ohne ihren Morgenkaffee einfach nicht in die Gänge kommt und die Küche nun Mal gleich neben meinem Zimmer lag. Also dachte ich mir ich baue sie ein….

Yep die Sache mit Süditalien spielt oder wird noch eine tragende Rolle spielen (schon allein deswegen, weil sie ganze drei Parteien verbindet). Bist aber die einzige, welche das irgendwie erwähnt. Ich freue mich eh schon jetzt wenn die Konsequenzen mit dem ganzen Debakel im Süden endlich auftreten. Ich weiß nicht in wie weit ich mit den Einzelheiten gehen werde, aber ein „Nudel-Vorfall“ wird es ganz bestimmt nicht.

Ich habe vor ewigen Zeiten einmal eine leider nie weitergeführte Krimi-Geschichte vom Hetalia-fandom gelesen, da war die Rolle des Gerichtsmediziner (leider eine kürzere Nebenrolle) von Roderich belegt. Ich mag es zwar nicht sehr wenn ich von anderen Leuten, welche nichts von mir wissen, Denkanstöße nehme, aber plotbedingt und weil es einer meiner ersten Gedanken war als ich mir in Endlosschleife „Eye, eye die Russen kommen“ von EAV angehört habe, habe ich ihm halt diesen Beruf untergeschoben (außerdem will ich ein wenig Abwechslung einbringen und Roderich einen anderen Beruf anhängen, der nichts mit Musik zu tun hat). Aber fein, dass diese Entscheidung auf Akzeptanz stößt.

Das mit dem Eh, war ein kleiner Wink von einem Auszug eines Kabarett. Hey und solche Abschweifungen können auch mal erfrischend sein, wenn man eher standartmäßig in den Kommis als Inhalt nur liest, das alles soweit passt und sie die Story mögen. (was nicht heißen soll das ich mich über solche Kommis beschwere…, bei weitem nicht…) Nun unser lieber Feliks wird noch auftauchen in den nächsten Kapi, ich muss da nur schauen wie schnell ich den Plot bis zu seinem Auftritt weitertreib, oder ob mir noch dazwischen hundert tausend Ideen kommen. Ob es normal ist das du so lange gebraucht hast, um zu raffen das ich mit den beiden richtiger Weise Berwald und Tino gemeint habe, kann ich dir nicht sagen… aber du bist die erste von der ich weiß die es geschnallt hat. Nun ja, bei denen glaube ich, wird es auf deren Aufenthalt in der Ff auf diesen Auftritt beschränkt bleiben…

Eigentlich war Ivan dafür vorgesehen weiter auf dem Pfad der Mafiosi zu bleiben, aber ich bin mit dieser Vorstellung unzufrieden geworden, da mir der Liebe in letzter Zeit in diesem Punkt sehr ans Herz gewachsen ist (kleine Schwäche meiner Seits) und mir die Idee gefallen hat das auch er Interesse hat bald aus dem Ganzen hier auszusteigen. Also musste ein anderer her, welcher den Plot zum Rollen bringt und Interesse hat das alles nach seinen Wünschen verläuft: Anatol war geboren (Außerdem mag ich maleBelarus sehr gerne, es gibt aber leider kaum FF mit ihm). Seine Einbringung war eigentlich eine sehr spontane Aktion, und er hat mir den ganzen Plot über den Haufen geworfen aber ich bin damit zufrieden. Aber ich habe mir gedacht, wenn Natalia eine so große Liebe gegenüber Ivan, hegt dann halt das Gegenteil bei Anatol. Außerdem macht mir der Junge beim Schreiben einen irrsinnigen Spaß. Den Beschützerinstinkt Ivans kannst du glaube ich getrost auf deine Kappe schreiben (oder eher den deiner FF)…

Gerne kannst du mal klugscheißen, nur ein wenig zu spät, da mich schon eine andere Leserin darauf aufmerksam gemacht hat und ich nur vergessen habe es auch auf Animexx auszubessern. Gut das mit Mafiosi und Mafioso ist mir bei meiner Korrekturleserei unter den Tisch geflogen…

Danke, nun habe ich soweit Eduards Name ausgebessert… Nun was er macht…, einstweilen rennt er mit Alfred mit und ist dessen offizieller Aufpasser, hüstel, Untergebener, aber seine persönlichen Absichten wird er wahrscheinlich erst in späteren Kapi offenbaren… Matthew ist eigentlich einer der wenigen, welche mit dem ganzen rein gar nichts zu tun hat, und nur dabei, weil sein Bruder ihn zu einem Urlaub eingeladen hat. Also offiziell im Moment nur Anhang ( wer glaubt’s, wird selig…)


Das letzte was ich doof finde sind Beta-leser, man findet sie nur eher schwer (oder besser gesagt ich habe meine Schwierigkeiten jemanden zu finden, der auch halbwegs zuverlässig ist). Bisher habe ich nur zwei, von denen mir die eine die Übersetzungen korrigiert und die andere Kapi für Kapi „Lebendig begraben“ nachkorrigiert. Aber für meine anderen FF, muss ich leider oft auf meinen Freund zurückgreifen (aber das habe ich glaube eh schon Mal geschrieben), welcher aber mir leider nur auf Verständlichkeit durchgehen kann (keine große Leuchte in Sache Rechtschreibung). Irgendwie muss er mit Griechenland verwandt sein, denn die meiste Zeit ist er dabei in einem Dämmerzustand… Wäre also echt toll wenn du das machen könntest und ich wäre dir sehr dankbar dafür.

Yo, ich bin selber mal gespannt wie das alles enden soll (sorry in diesem Punkt lege ich mich nicht fest, so oft wie ich den Plot über den Haufen geschmissen habe - -°), aber es macht einen Spaß damit herum zu experimentieren… Nun ja, ich hoffe eher selber das ich alle Plots zusammen halten kann (und dabei liegen noch nicht alle offen - seufz)

lg, Sternenschwester

Ps: die hiesige neue Antwortfunktion finde ich suspekt... und ungewohnt.


Zurück