Tanz, Tanz, Tanz...
Kapitel 4: Tanz, Tanz, Tanz…
Das Zeter und Mordio nahm schnell fahrt auf und Roderich machte sich daran, so schnell wie möglich seine Wohnung zu entvölkern.
Die Alkoholleichen, welche sich auf den Weg der Lebenden wiederfanden, hatten zum Großteil schon genug Verstand wieder erlangt, um so eilig wie möglich den Rückzug anzutreten. Die anderen, ein, zwei Glückslosen , die diesen Zustand der Zurechnungsfähigkeit noch nicht erreicht hatten, erwartete das Los, persönlich vom Hausherrn hinaus komplementiert zu werden und dies nicht gerade sehr sanft.
Der Braunhaarige hatte zwar noch nicht die Nerven, um sich auszumalen, in wieweit es in seiner Wohnung rund gegangen war, aber nach dem Chaos zu schließen, in welchem er die Gäste vorgefunden hatte, schien Gilbert seinen Rekord gebrochen zu haben. Als er eben, den, noch nicht nüchternen, Dänen rausschmeißen wollte, versuchte sich eine Gestalt an ihnen vorbei zu drängen.
Die Kapuze des Pullis hing zwar tief genug ins Gesicht, um die Identität der Person zu verschleiern, doch zu dessen Pech war der Braunhaarige, durch den Wutschub, wach genug, um die Aufschrift des grauen Kapuzenpullis zu erkennen.
„Du bleibst da!!“, fauchte Roderich noch, als er den Blonden los ließ, welcher sich bedröppelt am Türrahmen festhielt, um nicht Bekanntschaft mit dem harten Flurboden zu machen und fest nach dem Arm des Flüchtigs griff. Grob bugsierte der Österreicher seinen Gefangenen zurück in die Wohnung und schmiss Matthias endgültig raus.
Schnell schloss er die Tür zu und schob die Kette vor. Dann lehnte er sich gegen das weißgestrichene Holz und blitzte zornig zu der Gestalt, welche sich in Richtung der Zimmer verflüchtigen wollte.
„Du kannst gleich da bleiben, Bleischmid!!“, grollte Roderich, als er gefährlich langsam auf den Angesprochenen zu schritt. Diesem war die Kapuze von den weiß-gelblichen Haaren gerutscht und unsicher sah er dem nahenden Donnerwetter entgegen.
„Morgen Roddy...“, versuchte er dann doch noch auf diplomatischem Wege seinen Hals zu retten. „Wie war dein Arbeitstag?“
Die fehlende Distanziertheit des Braunhaarigen machte ihm Sorgen und verdeutlichte ihm die Ernsthaftigkeit seiner Situation.
„Wie es war…“
Nein, auch das falsche Lächeln, auf den Gesichtszügen seines Vermieters, gefiel Gilbert immer weniger. Sein innerer Alarm begann zu schrillen, denn selbst wenn der andere nichts weiter an hatte, als ein Handtuch um die Hüften, so wusste der Weißhaarige, dass in diesem Gemütszustand einfach nicht mit Roderich zu scherzen war.
„…es war einfach nur beschissen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Aber fein das wenigstens… du dich heute Nacht amüsiert hast.“
Nun hatte ihn der Österreicher erreicht und der Blick seiner violetten Augen verhieß nichts Gutes. Mit einem schnellen Griff schnappte sich Roderich den Kragen des Kapuzenpullis und zog Gilberts Gesicht ganz nahe zu seinem, sodass Gilbert die seltene violette Irisfärbung aus nächster Nähe betrachten konnte.
„Hör mir jetzt genau zu. Ich habe eine sehr lange Nacht und drei Leichen hinter mir. Wenn die Wohnung bis ich wieder aufgestanden bin nicht aufgeräumt ist, dann wirst du die vierte sein.“, zischte er dem Deutschen ins Ohr, sodass der warme Atem diesen am Ohr kitzelte. Dann stieß er ihn von sich, rauschte zu seiner Tür und fauchte noch, „Den man mit Betonschuhen aus der Donau ziehen wird.“, bevor er die Tür zu seinen privaten Bereich hinter sich zu schmiss.
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Irgendwo im Süden von Österreich-werdender Abend
Bis auf sein Telefonat war es still im Gang, was um die Uhrzeit nicht verwunderlich war, da sich nun die meisten Gäste zurückgezogen hatten oder in der Stadt unterwegs waren.
Wiederum erwartete sich Friedrich Edelstein, welcher von Freunden und Bekannten liebevoll 'Friedensreich' gerufen wurde, dass jeden Augenblick einer der Erzieher, auf der Suche nach ihm, runterkommen würde. Bis dahin würde er weiter auf dieser gekachelten Fensterbank sitzen und über die Telefonleitung geistigen Beistand nach Wien senden, oder zumindest den Schein.
Friedensreich hielt sich die Muschel mittels Schultereinsatz ans Ohr, da er nun seit dem Beginn des Gespräches, angestrengt versuchte den jungen, hochgewachsenen Mann ihm gegenüber im Aufenthaltsraum der Herberge auf seinen Skizzenblock zu zeichnen. Sein Zeichenobjekt, hatte ein kantiges Gesicht, kurze blonde Harre, und auf seiner feinen Nase thronte eine schmale, eckige Brille, wie die seines Bruders. Die Augenfarbe war leider durch die Entfernung nicht aus zu machen, doch was den jungen Österreicher von Anfang an faszinierte, war dieser unheimliche Blick, welche die hagerer Visage kennzeichnete. Er war ihm schon vorher aufgefallen, als der Mann in die gemütliche Stube gekommen war, zu einer Zeit, zu welcher sich der Silberhaarige noch in aller Seelenruhe ein Buch zu Gemüte geführt hatte. In seiner Begleitung fand sich ein quirliger Hellblonder, wessen Augen eine auffallende, violette Iristönung der Augen besaß. Nun saßen die beiden ihm gegenüber, auf einem der einladenden Sofas, gut sichtbar durch die offene Tür, wo Friedensreich auf der Fensterbank des Ganges saß, an dessen Fensterglas der Regen prasselte. Der große Kerl war vertieft in die Lektüre eines kleinen Buches, welches mit seinem Einband winzig erschien, in den großen Händen, während seine zierliche Begleitung an ihn angelehnt eingeschlummert war.
Wieder versuchte der Silberschopf diesen Moment auf Papier zu bringen. Dabei störte es ihn nicht im Geringsten, dass sich die Feuchtigkeit vom schon sehr aufgeweichte Handtuch auf sein Nachtleiberl übertragen hatte und somit seine Haut ein wenig abkühlte. Was er als eher störend empfand, war die Tatsache, dass ihn die Art, wie er seine langen silbernen Haare ins Handtuch, turbanartig um den Kopf gewickelt hatte, mehr wie ein junges Mädchen aussehen ließ.
Bevor sich sein Problem aus Wien bei ihm gemeldet hatte, waren schon zwei andere jugendliche Gäste der Herberge an ihm vorbei gegangen, wobei sie es sich nicht hatten nehmen lassen, ihn anzüglich anzupfeifen. Was Friedensreich wiederum zum Anlass genommen hatte, ihnen mit sehr obszönen Gesten deutlich zu machen, wie er zu ihren Annäherungsversuchen stand.
Doch kurze Zeit später fand er keine Zeit mehr, sich mit seinem Erscheinungsbild auseinander zu setzten, da er frustriert den Stift sinken ließ und verärgert aufseufzte.
Warum schaffte er es nicht, diese Szene zwischen den Riesen und diesem zierlichen jungen Mann mit Graphit einzufangen?
Egal wie er es drehte und wendete, die schwärzlichen Spuren seines Stiftes gelang es nicht, die gewünschte Lebendigkeit in das Bild zu verpflanzen. Auf jeden Fall nicht so, wie es sich sein künstlerischer Geist vorstellte. Sein Gesprächspartner, welcher ihn bis dahin mit einem Monolog zu gelabert hatte, schien sich auch eine Frage zu stellen, wenn auch nicht die Gleiche.
„Äh, Fritz, hörst du mir überhaupt noch zu?“
Der Besitzer der Stimme schien leicht gekränkt. Wieder atmete Friedensreich hörbar aus. Verdammt noch mal, er war nun vierzehn, wurde bald fünfzehn…
Konnte ihn dann bitte mal jemand erklären, warum ausgerechnet er sich darum zu kümmern hatte, dass sich sein Bruder und dessen Untermieter in seiner Abwesenheit nicht gegenseitig umbrachten?
Gut, er mochte Gilbert, das stand außer Frage, doch langsam wurde es ihm lästig, in einem wöchentlichen Rhythmus an in der Leitung zu hängen, um nach einen größeren Krach, bei dem die Fetzen geflogen waren, diplomatisch zwischen beiden Parteien zu vermitteln.
Sollte das doch jemand anders machen!
Francis, zum Beispiel, oder, um weitere Tote auszuschließen, da Roderich mit dem Franzosen nie wirklich warm geworden war, könnte auch mal Antonio die Rolle der Friedenstaube übernehmen. Schließlich hatten die beiden Edelsteins es diesem Ausbund von südeuropäischem Charme zu verdanken, dass ihr Heim von einem preußischen Plagegeist heimgesucht worden war.
Aber nein, es blieb wiedermal alles an ihm hängen.
Dabei war er doch das aufstrebende Talent in Ausbildung, wie es mal die belgische Freundin von Tonio auszudrücken gepflegt hatte. Eigentlich sollten sich doch die Erwachsenen mit seinen pubertären Problemen herumschlagen und nicht umgekehrt…
„Yep, bin noch dran.“, antwortete er so beiläufig wie möglich, um so weiterhin den aufmerksamen Zuhörer zu imitieren. Dennoch spürte er die Zweifel, welche Gilbert hinter am anderen Ende der Leitung hegte. Um diese jedoch so schnell wie möglich zu zerstreuen, wechselte der Junge das Thema. „Aber andere Frage, Gil. Hat Roddy das Kuvert mit den Noten schon zur Post gebracht?“
Nicht einmal eine Sekunde später wusste er, dass er das falsche Thema angeschnitten hatte. Wörter, welche Friedensreich nie im Leben hatte hören wollen, gelangten nun in seinen Gehörgang.
Behutsam, gab er seine Zeichenversuche auf und legte Stift, wie Block vorsichtig auf den Boden.
„Warte, mal Gil. Lass mich raten, mein liebes Bruderherz hat es wiedermal auf dich abgeschoben und du hast es über die Vorbereitungen deiner Party vergessen, habe ich recht?“
Ein Schweigen etablierte sich am anderen Ende der Leitung. Friedensreich unterdrückte ein Seufzen.
„Ähh, Fritz. Wäre es dir recht, wenn wir Sissy dieses Detail nicht unter die Nase reiben?“, kam es dann zögerlich aus dem Hörer. Der Junge wollte schon zu einer Antwort ansetzen, da konnte er laut und deutlich vernehmen, wie im Hintergrund jemand fragte:
„Was wollt ihr mir nicht unter die Nase reiben?“.
Nach der drohenden Tonlage zu urteilen, war sein Bruder wohl nicht unbedingt besser gelaunt aufgestanden, als er sich vorhin niedergelegt hatte und nur Augenblicke später hörte er das Schaben einer Hand, welche sich über die andere Sprechmuschel schob. Die folgende Streiterei bekam er nur als Geräuschkulisse mit, so dass er erst nachdem er lauthals schreiend um Ruhe gebeten hatte, mitbekam, wie jemand sich wieder den anderen Telefonhörer ans Ohr hielt. Der junge Mann aus dem Aufenthaltsraum mit dem unheimlichen Blick sah überrascht und leicht verärgert zu ihm herüber, während der zierliche Blonde, bei seinem kurzen Wutausbruch, aus seinem Schlummer aufgeschreckt war. Dies jedoch ignorierte der junge Edelstein und wickelte die Telefonschnur um seine Finger, bevor er sich wieder seinem Telefonat zuwandte.
„Roddy?...“, versuchte er zögerlich, nachdem er zu vernehmen glaubte, wie Gilberts Stimme im Hintergrund irgendetwas zornig vor sich hin murmelte.
„Es tut mir leid, Friedensreich.“
Der Angesprochene entspannte sich. Die Wut in der Stimme seines Bruders schien so weit verraucht zu sein.
„Tschuligung, dass ich diese Aufgabe diesem Esel anvertraut habe. Ich werde mich gleich auf den Weg zur Post machen. Wenn du Glück hast, bekommst du es gleich morgen.“
Der Junge musste lächeln. Wenn Roderich jetzt das Haus verlassen würde und sich ein wenig die Beine vertreten würde, dann kam er vielleicht wieder mit besserer Laune nach Hause. Was im Hinblick auf Gilbert bedeuten würde, dass ihm der Braunhaarige schon heute zu verzeihen bereit sein würde. Natürlich nur unter der Bedingung von Wiedergutmachungen. Friedensreich hatte nicht lange gebraucht, um zu verstehen dass sein lieber Bruder in Gilbert jemanden gefunden hatte, der seinem Leben emotionale Stabilität bieten konnte. Egal wie oft sie sich in die Haaren bekamen, egal wie oft sich Roderich über ihren bleichen Mitbewohner beschwerte und egal wie oft er Friedensreich versicherte, ihn im nächsten Moment hochkantig aus der Wohnung zu schmeißen, der Jüngere wusste, wie sehr Roderich an dem Deutschen zu hängen begonnen hatte. Eigentlich verhielten sie sich wie das klischeehafte, alte Ehepaar, dachte der Silberhaarige für sich. Sie können nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander, um nur Katharina, die Große, zu zitieren.
„Hey, passt schon. Dadurch geht die Welt auch nicht unter. Gerade in Wien nicht.“, versuchte er, mit amüsierter Stimme, seinen Bruder zu beruhigen. „Werde auch so noch über die Runden kommen... Und Roddy, bitte sei Gilbert nicht allzu lange böse...“
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Wien - ein Hotel im achten Bezirk
Alfred hampelte hilflos vor dem Spiegel herum und versuchte sich krampfhaft die Krawatte zu binden. Nach einer Weile des Zuschauens erbarmte sich sein Zwillingsbruder und half ihm aus dem Dilemma.
„Und Mister von Bock möchte sicher nicht mit uns essen gehen?“, fragte Matthew beiläufig, während er den Knoten nach oben zog. Alfred schüttelte den Kopf.
„No, hat irgendetwas gemurmelt, dass er sich heute mit einem Freund trifft.“
Sein Bruder hob den Kopf und sah sein lebendes Ebenbild fragend an.
„Er hat Freunde hier in Europa?“
Ein wenig selbst nachjustierend, betrachtete sich Alfred im Spiegel.
„Der Held schaut wieder blendend aus? Oder Mattie?“
Ein breites, selbstbewusstes Grinsen zierte das jugendliche Gesicht. Der Angesprochene seufzte kurz und setze sich aufs Bett.
„Al, das ist nicht die Antwort auf die Frage, welche ich gestellt habe.“
„Du hast was gefragt?“
In Alfreds Gesicht zeigte sich ehrliche Überraschung, während Matthew sich symbolisch die Hand ins Gesicht klatschte und langsam runter zog.
„Manchmal solltest du dich verbal präsenter zeigen.“, setzte der junge Agent nach. „Du wirkst einfach öfters sehr unscheinbar.“
„Ich habe gefragt ob VonBock Bekannte hier hat?“
Alfred begann sichtbar zu überlegen.
„Mhm, ich glaube er hat einmal was fallen gelassen, dass seine Familie einst aus dem Osten geflüchtet ist…“
„Wie, du weißt nicht einmal, woher dein Untergebener kommt?“, hakte sein Bruder erstaunt nach. „Hast du nie in seine Akte geschaut?“
Dem Ausdruck auf dem Gesicht nach, konnte er sich nur Sekunden später selber die Antwort geben.
„No, warum auch? Er scheint ja ein ganz guter Kerl zu sein.“
Matthew seufzte erneut und fuhr sich mit der Hand durchs Haar.
Aus welchen Launen des Schicksals hatte es Alfred einst geschafft, innerhalb des FBI soweit aufzusteigen?
Gut, er konnte nicht verleugnen, dass sein Bruder ein paar Talente mitbrachte. Einen starken Willen, körperliche Fitness, viel Durchhaltevermögen, welches aber fast als Starrsinn durchging und eine beinahe unheimliche, innere Menschenkenntnis.
Manchmal hatte Matthew das Gefühl, dass sein Bruder andere eben durch seine kindliche Naivität schnell und genau einzuschätzen wusste. Außerdem schien dieses lebende Smilie ein Geliebter Fortunas zu sein und das war ein Punkt, für den Matthew dem Schicksal sehr dankbar war. Egal in was für Probleme Alfred reinstolperte, er kam immer halbwegs heil aus der ganzen Sache raus. Das schlimmste, was er bisher in seinen Missionen hatte einstecken müssen, war ein Armbruch und ein paar angeknackste Rippen. Besonders nach dem letzten Ausflug, in das Herz der italienischen Mafia, war der junge Mann froh gewesen, dass sein Bruder mit nur ein paar Kratzern zurückgekommen war. Dabei hatte er nicht nur den italienischen Gaunern dazwischen gefunkt. Unwissend hatte er es auch geschafft, einen Handel mit dem russischen Pendant dieses Verbrechenszirkels platzen zu lassen. Wie gesagt, Alfred hatte meist mehr Glück als Verstand und auf diese Umstand konnte man getrost sein ganzes Vermögen verwetten.
Was machte es dann aus, dass er auf anderen Gebieten Fehler aufwies?
„Bist du bald fertig?“, riss ihn das Objekt seiner Überlegungen aus den Gedanken. Matthew blickte überrumpelt zu seinem Bruder, welcher sich schon seinen Mantel über den Arm gelegt hatte und ihn nun erwartungsvoll ansah.
„Komm schon, oder Scott reißt uns den Kopf ab.“
Flink erhob sich der Jüngere, kontrollierte sein Spiegelbild ein letztes Mal und griff seinerseits zu seinem Mantel. Alfred hatte einen amüsierten Ausdruck in den blauen Augen.
„Wir sollten öfter das gleiche anziehen. So wie früher. Nur deine Haare sollten dann ein wenig kürzer sein.“
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Roderich hängte, nach einer kurzen Konversation mit seinem jüngeren Bruder, den Hörer in die Gabel. Hinter ihm drückte sich Gilbert um den Tisch, angespannt den jetzigen Gemütszustand des Braunhaarigen abwartend. Doch dieser hatte beschlossen, ihn nun komplett zu ignorieren und der Weißhaarige konnte schwer einschätzen, ob dies nun ein gutes Zeichen war oder nicht. Ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen, ging der Österreicher aus der Küche raus, in das Vorzimmer, wo er sich Schal und Mantel überzog. Vorsichtig kam ihm Gilbert nach.
„Wo gehst du jetzt hin?“, fragte er dann behutsam, als der andere nach den Wohnungsschlüsseln griff. Dieser übersah ihn weiterhin, als er das Kuvert vom Schuhkasten in die Hand nahm und weiterhin ohne ein Wort zu verlieren, mit mangelnder Sanftheit die Türe hinter sich zu schlug.