Zum Inhalt der Seite

Chroniken der Ewigkeit - 零~月蝕 (Tsukihami)

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Yon

Schwermütig schloss Jin seine Augen, er zögerte, das konnte die junge Chinesin deutlich erkennen. Trotzdem schwieg er weiterhin und ließ dabei seine Augen geschlossen, als würde er sich konzentrieren müssen. Er war wie immer stilvoll und auf seine bestimmte Art gekleidet. Schwarze Lederhose, Stiefel und ein schwarzes Hemd, das oben etwas weiter aufgeknüpft war. Die Ärmel hatte er ein wenig hochgekrempelt, jedoch trug er keine Handschuhe wie es sonst der Fall war. Immer noch schien er ihr keine Antwort geben zu wollen.
 

Erst als Xiaoyu mit ihrer Hand seinen Unterarm berührte, öffnete er seine Augen und blickte sie wieder direkt an. "Jin...", flehte sie ihn an etwas zu sagen. "Es wäre besser Du würdest zurück nach Japan gehen.", waren nun seine Worte. Auch wenn es kein Befehl war und seine Worte eher ruhig klangen, so konnte sie seinen bestimmenden Unterton vernehmen. "Das geht nicht.", antwortete sie ihm und zog dabei ihre Hand wieder zurück. Jins Blick verfinsterte sich zunehmend. "Und selbst wenn... dort wäre ich auch nicht in Sicherheit. Ich bin Wang es schuldig, die Wahrheit herauszufinden und...", Xiaoyu brach mitten im Satz ab und sah ihren alten Schulfreund skeptisch an. "Was genau weißt du eigentlich?".
 

Wieder zögerte der junge Japaner für einen Moment. Es war ihm deutlich anzusehen, das er ihr am liebsten gar nichts zu dem Thema sagen wollte, aber andererseits wollte er auch nicht das ihr etwas zustoß. "Ich habe vor ein paar Tagen eine starke und dunkle Aura gespürt.", fing er an zu erzählen. "Ich bin ihr bis nach China gefolgt... und...", er brach seine Erklärung ab und sah sie stattdessen direkt und mit einem undefinierten Blick an.
 

Kühle bernsteinfarbige Augen blickten in die Ihrigen. Er musste nichts weiter sagen, damit sie den Rest der Geschichte verstand. Also hatte sie es sich nicht eingebildet gehabt. Jin war in der Nacht in Leis Wohnung gewesen, hatte sie beobachtet und das Armband in die Küche gelegt. "Kazuya wird mit allen Mitteln versuchen, das Medaillon in seinen Besitz zu bekommen.", versuchte er sie zu warnen, in der Hoffnung, sie doch noch von ihrem Vorhaben umzustimmen. "Und Du nicht?", stellte sie nun die offensichtliche Frage.
 

Ein Schmunzeln überkam Jins Lippen. "Nein." Xiaoyu zweifelte keinen Moment an die Ehrlichkeit seiner Worte und auch wenn sie seine Reaktion auf ihre Frage noch nicht verstand, so wurde sie früher oder später die Bedeutung seines Lächeln verstehen."Aber ich werde verhindern, das es in Kazuyas Hände gelangt... oder in andere.", versicherte er ihr mit ernstem Blick. Andere... das hatte sie fast vergessen. Das Wesen, der Dämon oder was auch immer sie eben versucht hatte zu töten um in den Besitz dieses Schmuckstücks zu gelangen.
 

Bedeuteten seine Worte somit nicht, er würde von nun an in ihrer Nähe bleiben um sie zu beschützen? Nein, nicht von nun an. Er war bereits die ganze Zeit, seit sie in China angekommen war, in ihrer Nähe gewesen. Jin hatte sie die ganze Zeit beobachtet und hatte erst eingegriffen als es wirklich notwendig war. Stück für Stück wurde ihr so einiges klar und ohne es verhindern zu können, verfärbten sich ihre blassen Wangen zu einem sanften rosa-ton.
 

~*~
 

Verlegen blickte Xiaoyu nach unten auf den Boden, während ihr rechter Fuß einen Stein hin und her schob. Worte waren gar nicht nötig, Jin verstand auch allein durch ihr Verhalten und durch ihre erröteten Wangen, das sie die Tragweite verstanden hatte. Er war sich nicht sicher ob sie seine Beweggründe verstehen konnte, aber er hatte einfach keine anderen Wahl, wenn er sie wirklich beschützen wollte.
 

Er hatte keine Wahl. Wie ihn dieser Satz nervte. Am liebsten würde er sich gänzlich allein um den Ursprung all seiner Probleme kümmern. Denn das war doch der eigentliche Grund warum er jetzt in dieser Situation war. Wäre er nicht dieses Monster, so wäre vieles wesentlich einfacher. Wäre sie nicht mit ihm befreundet... nein, daran hatte er schon zu oft gedacht. Es gab eine Zeit in der es bereut hatte sie kennen gelernt zu haben, aber nur weil er sie nicht leiden sehen wollte, weil sie nicht verletzt werden sollte. Ihre Freundschaft war das einzige was ihn noch in dieser Welt hielt, was ihn von seinen abstrusen Gedanken wieder zurück holte. Sie war anders, das Gegenstück zu ihm und doch beruhigte ihre Art ihn ungemein.
 

Niemals würde er zulassen das ihr etwas passierte. Niemals. Und genau aus diesem Grund war er gezwungen sich von ihr fernzuhalten und nur aus der Ferne auf sie Acht zu geben. Würde man bemerken wie wichtig sie für ihn war... wer auch immer, er würde es ausnutzen... seine einzige Schwachstelle.
 

~*~
 

Xiaoyu spürte seine große Hand sachte auf ihren Kopf, ehe sie vorsichtig und zögernd diesen hob um Jin anzusehen. Doch als ihre Augen eigentlich in die seinen blicken sollten, war seine Hand und auch Jin wie vom Erdboden verschwunden. Eine kleine Briese kam auf und strich sanft durch ihre schwarzen Haare.
 

Und wieder war sie alleine. Sie konnte noch seinen Duft in der Luft wahrnehmen, als wäre er immer noch in ihrer Nähe. Ein sanftes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, obwohl ihr in solchen Momenten eher zum Weinen zu Mute war, war es jetzt anders. Auch wenn sie ihn nicht sehen konnte, allein war sie keineswegs und das beruhigte sie. Nein, alleine fühlte sie sich nicht. Instinktiv legte sie ihre Hand an das Medaillon und schloss ihre Augen. Genau wie in der Nacht als sie das Armband gefunden hatte, genauso konnte sie ihn auch jetzt spüren.
 

Die junge Chinesin entschied sich erst einmal zurück in die Stadt zu gehen, denn hierbleiben konnte sie wohl kaum. Auch wenn es bereits spät am Abend war und sie eigentlich vor Müdigkeit im stehen einschlafen konnte, so konnte sie es dem alten Mann aus dem Tempel nicht antun. Allein ihre Anwesenheit lockte die dunklen Gestalten aus ihren Löchern. Nein, sie würde niemanden damit mehr rein ziehen oder gar in Gefahr bringen wollen.
 

Ein Lächeln zückte ihre Lippen, das alles andere als Fröhlichkeit ausdrückte, es wirkte eher melancholisch. Jetzt konnte sie Jin um einiges besser verstehen...
 

Schwermütig aber doch entschlossen, machte Xiaoyu sich auf den Fußmarsch zurück in die Stadt. Letztendlich kostete es sie mehr Zeit in der Dunkelheit den Weg zu beschreiten, da so gut wie keine Laterne oder dergleichen außerhalb der Stadt existierte. Ein paar kleine Dorfhäuser oder Schreine waren beleuchtet, aber der größte Teil es Weges war in Dunkelheit gehüllt.
 

Sie wusste nicht wie lange sie bereits unterwegs war, als sie plötzlich von weiten Rauch aufsteigen sah. Ihre Augen weiteten sich als ihr bewusst wurde, das der Rauch aus der Stadt kommen musste. Ihr Herz fing an schneller zu schlagen und ihre Gedanken überschlugen sich regelrecht. Wie von selbst rannten ihre Beine los, so schnell sie konnte in die Richtung der dunklen Wolken die den Himmel empor stiegen.
 

Sie rannte und rannte... und rannte. Umso näher sie kam umso mehr konnte sie die ersten Geräusche wahrnehmen. Geschrei, Sirenen... und als sie endlich angekommen war, blieb sie aprupt vor dem brennenden Haus stehen. Für wenige Sekunden schaute sie dem Spiel des Feuers zu und blendete alles um sie herum völlig aus. Das Geschrei, Menschen die durcheinander redeten, Sirenen und Leute die versuchten das Feuer zu löschen.
 

"Lei...", hauchte sie leise den Namen des Polizisten. Geschockt starrte sie in das Feuer, ehe sie sich endlich aus ihrer Starre löste und im nächten Moment Schnurrstracks zum Haus rannte. Doch ehe sie dieses erreichen konnte, hielten sie zwei starke Männerarme auf und zerrten sie vom Feuer zurück. "Miss, bleiben Sie bitte zurück. Es ist viel zu gefährlich!". Xiaoyu hingegen versuchte sich aus den Griffen des Mannes zu befreien und schrie verzweifelt, "Lei!". Anscheinend war sie vom Kampf noch zu geschwächt, denn der Fremde hatte keinerlei Probleme sie weiter zurück zu ziehen, weg vom geschehen.
 

Er stellte sich vor sie und blickte sie ernsthaft an, hielt sie aber weiterhin mit seinen Händen fest. "Lei Wulong geht es gut.", diese Worte ließen die kleine Chinesin erwachen, wobei sie mit Tränen in den Augen den Fremden das erste mal richtig ansah. "Lei ist okay?", wiederholte sie fragend, worauf er nur nickte. "Er ist zwar verletzt, aber nicht mehr in Lebensgefahr. Er wurde zum Glück schnell gefunden und noch rechtzeitig ins Krankenhaus gebracht.", erklärte er und ließ die Chinesin los, als er bemerkte, das sie erleichtert ausatmete und sich anscheinend vom Schock etwas beruhigt hatte.
 

Wie konnte das nur passieren? Und wer war dafür verantwortlich? War es die G-Corporation? Oder steckte dahinter noch wesentlich mehr als sie vermutet hatte?
 

"Danke.", sagte sie leise und blickte den Fremden wieder direkt an. "Ohne Ihre Hilfe wäre ich einfach in das brennende Haus gelaufen. Wie heißen Sie eigentlich? Sie sehen nicht aus als wären Sie von der Polizei." Erst jetzt musterte die junge Chinesin den Fremden zum ersten Mal richtig und musste feststellen, das er vielleicht nur ein paar Jahre älter war als sie oder er sah für sein alter einfach sehr jung aus. Es war schwer einzuschätzen, aber eines war sie sich sicher, er war Chinese. Er war so um die 1.80 m groß und schlank, wobei er keinesfalls schwach aussah. Sein Körper sah durchtrainiert und alles andere als schwach aus. Allerdings konnte man es auch schwer sagen, da seine Kleidung das meiste verbarg.
 

"Mein Name ist Lian Tantei.", antwortete er ihr schmunzelnd. "Nein, ich gehöre nicht zur Polizei.", sprach er weiter, worauf Xiaoyus Augen sich ein wenig verfinsterten. "Aber Lei ist ein guter Freund der Familie. Ich war bis gestern noch in Hong Kong und wollte ihn heute besuchen kommen...".
 

"Heißt das du bist ursprünglich von hier? Was machst du dann in Hong Kong?", sprach sie ihre Gedanken laut aus ohne zu merken, das sie ihn nun geduzt hatte. Lian hingegen war dies nicht entgangen und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Ja, ich bin hier aufgewachsen und später nach Hong Kong um dort zu studieren. Aber was ist mit DIR? Woher kennst du Lei?"
 

Erst als Lian sie ebenfalls duzte viel ihr, ihr Missgeschick auf. "Oh, es tut mir leid! Ich-". "Schon okay, lass uns nicht so förmlich sein, wir sind wahrscheinlich eh fast im gleichen Alter.", meinte er und zuckte mit den Achseln. Xiaoyu nickte erleichtert und fuhr fort. "Ich bin auch hier im Dorf großgeworden und Lei kenne ich seit ich klein bin. Ich bin allerdings auch vor einigen Jahren von hier weg und lebe nun in Japan.".
 

"Hm, da scheinen wir ja einiges gemein zu haben. Wenn du willst können wir morgen früh Lei zusammen im Krankenhaus besuchen gehen. Heute ist es schon ziemlich spät und es werden eh keine Besucher mehr zugelassen.", schlug Lian ihr vor.
 

"Gerne!", stimmte sie seinem Vorschlag zu und verabredete sich mit ihm für 10 Uhr vor dem Krankenhaus. Nachdem sie sich von einander verabschiedet hatten, sah sie Lian noch kurz nach ehe sie sich seufzend an eine Häuserwand lehnte.
 

Sie hatte Lian angelächelt und sich auch gefreut jemanden normales getroffen zu haben, aber in ihrem inneren sah es im Moment ganz anders aus. Sie fühlte sich verzweifelt und stellte sich immer wieder die Frage nachdem warum. Erst Wang, dann wurde sie von der G und von unheimlichen Gestalten gejagt, die ohne zu zögern sie umbringen würden und dann... dann wurde auch noch fast Lei getötet! Das alles war zu viel für sie! Es war schon schlimm genug, das sie es mit übermenschlichen Wesen zu tun hatte, aber damit käme sie noch klar. Womit sie nicht klar kam, wenn ihre Freunde und Familie mit reingezogen wurden und dabei noch verletzt werden oder schlimmeres...
 

Weiter in Gedanken versunken stieß sie sich von der Wand ab und schlenderte durch die kleinen Gassen der Stadt. Irgendwann kam sie an einem kleinen Hotel an und entschied sich heute Nacht erstmal dort zu bleiben.
 

Schweigsam und mit nachdenklichem Blick schloss sie die Zimmertür des Hotelzimmers hinter sich, legte ihre Tasche auf einen Stuhl und ging rüber zum Balkon. Da sie im 3. Stock war, hatte sie auch eine relativ schöne Aussicht. Xiaoyu öffnete die Balkontür, blieb aber nur für ein paar Minuten draußen stehen, ehe sie wieder rein ging und sich auf ihr Bett setzte. Sie zog die Beine an, legte ihre Arme um diese und legte ihre Wange auf ihre Knie.
 

Wieder drifteten ihre Gedanken ab, während ihre Augen auf die Stadt gerichtet war. Langsam verschwammen die Gebäude und Laternen vor ihren Augen. Schniefend wischte sie sich eine kleine Träne weg die über ihre Wange drohte zu kullern.
 

Wie sie es hasste zu weinen.
 

Seufzend kniff sie ihre Augen zu und legte ihre Stirn auf ihre Knie. Vielleicht hatte Jin recht und sie sollte zurück nach Japan. So langsam glaubte sie, alleine diese Geschichte nicht zu überstehen. Sie hatte das Gefühl diesmal war es eine Nummer zu groß für sie... auch wenn sie stark und mutig war, so waren ihre Gegner einfach zu mächtig.
 

"Jin...", hauchte sie leise seinen Namen und schniefte erneut. Wie sehr sie sich wünschte er wäre jetzt bei ihr. Würde sie einfach umarmen und halten, sie zusammen halten und ihr wieder Kraft geben. Plötzlich hob sie ihren Kopf an und sah sich mit glasig schimmernden Augen im Raum um. Sie spürte es deutlich... sie hätte schwören können... wie in der einen Nacht. "Jin?", sprach sie leise seinen Namen in der Hoffnung auf Antwort.
 

Für einen Augenblick dachte sie, wie bescheuert ihre Gedanken eigentlich waren und das sie sich das vielleicht nur einbildet, aber dann hörte sie wieder auf ihr Herz und rief sich zur Besinnung. Nein, sie konnte deutlich etwas spüren und es war immer noch da!
 

Wenn er wirklich da war und sie beobachtete, wie konnte er dann noch zusehen? Spürte er denn nicht wie sehr sie ihn brauchte? War es ihm vollkommen egal oder sein Stolz zu groß?
 

"Du Vollidiot!", schrie Xiaoyu und biss sich auf ihre Unterlippe. So laut wollte sie gar nicht werden...
 

Stille. Immer noch keinerlei Regung. Seufzend stand Xiaoyu von ihrem Bett auf und ging zu ihrem Rucksack. Es war ja nicht so, das sie sauer auf ihn war... vielleicht ein wenig. Aber diese absolute Abweisung konnte sie nur teilweise verstehen.
 

Xiaoyu öffnete ihre Zöpfe und legte die Haarbänder auf den Nachttisch, ehe sie sich ihre Bürste aus der Tasche fischte und anfing ihre langen schwarzen Haare zu bürsten.
 

Er wollte sie Beschützen, das hatte sie nun verstanden, aber musste er sie deswegen so ignorieren? Ging beschützen normalerweise nicht anders?
 

Seufzend legte sie ihre Bürste weg und drehte sich um und war im Begriff wieder zum Bett zu gehen, als sie eine große Gestalt ihr gegenüber stehen sah und fast in diese reingelaufen wäre. Erschrocken schrie sie auf und ging dabei so schnell Rückwerts, das sie mit dem Rücken gegen den Nachttisch stieß und dieser laut rumpelte von dem Aufprall.
 

Keuchend fasste Xiaoyu sich an ihre Brust, "Musst du mich so erschrecken?".
 

Jin konnte sich ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen, ehe sein Blick wieder ernst wurde. "Seit wann bist du so schreckhaft?", stellte er wiedermal eine Gegenfrage und zog dabei eine Augenbraue hoch. "Seit man sich leise und ohne was zu sagen von hinten anschleicht...", gab sie beleidigt wieder und setzte sich zurück auf ihr Bett, ließ aber etwas Platz, damit er sich neben sie setzten konnte.
 

Der junge Japaner nahm ihre leise Aufforderung an und setzte sich neben sie aufs Bett. Beide saßen nun mit dem Rücken am Kopfende und hatten ihre Beine angewinkelt. Xiaoyu wusste erst nicht was sie sagen sollte... warum bist du nun doch gekommen? Darauf würde sie sicher keine Antwort erhalten. Warum beobachtest du mich eigentlich? Keine Antwort... außerdem würde sie die Antwort sehr wahrscheinlich kennen und er würde niemals ihr das offen sagen. Er weiß wie es ihr ging und das sie ihn brauchte. Und obwohl sie sich eigentlich was anderes gewünscht hatte, was sie wohl niemals bekommen würde von ihm, so tat allein seine Anwesenheit ungemein gut. Sie fühlte sich sicher und geborgen und irgendwie ein wenig wie damals als sie noch zusammen zur Schule gingen.
 

Beide schwiegen einige Zeit lang. Xiaoyu genießte einfach seine Nähe und auch Jin schien zumindest nichts dagegen zu haben. Trotzdem gingen ihr ein paar Dinge durch den Kopf die sie ihn fragen wollte. "Ich glaube du hattest Recht...", meinte sie auf einmal und drehte ihren Kopf zu ihm. Auch er blickte ihr nun entgegen, sagte darauf aber nichts und wartete auf ihre Erklärung. "Es ist zu gefährlich für mich.". Jin war bereits im Begriff darauf etwas zu sagen, da sprach sie schon weiter. "Jetzt sag nicht, ich hab es dir gesagt! Ich weiß...", seufzte sie und sah ihn entschuldigend an.
 

"Ich kenn nicht die perfekte Lösung für das Problem... aber alleine werde ich es nicht schaffen." Jin blickte wieder geradeaus und schien kurz über das von ihr gesagte nachzudenken. Seine Augen verengten sich für einen Moment, bevor er ihr Antwortete, aber immer noch den Blick nach vorne gerichtet hielt. "Wenn du mir das Medaillon gibst, bist du außer Gefahr.", sprach er ruhig und sicher mit seiner tiefen Stimme. "Das wäre wohl die einfachste Lösung. Aber ich will dich nicht damit reinziehen...".
 

"Ich denke, das ist zu spät.", meinte Jin und schloss kurz seine Augen. Xiaoyu hätte keinerlei Probleme damit ihm das Medaillon zu geben, auch wenn sie bereits jetzt den Imaginären Lei in ihrem Kopf "Neiiin!" schreien hörte, so wusste sie das Jin ihr die Entscheidung überlassen würde. Lei dachte sicherlich das Jin auch hinter dem Medaillon her war, aber nachdem Gespräch vorhin war sie sich sicher, das dies nicht der Fall war. Und selbst wenn, er würde niemals mit Gewalt oder ohne ihre Zustimmung ihr es wegnehmen.
 

"Wenn ich dir das Medaillon gebe, ist das Problem mit den unheimlichen Wesen gelöst, aber die G wird immer noch hinter mir her sein... und außerdem... außerdem kann und will ich nicht tatenlos rumsitzen und warten bis wieder alles in Ordnung ist.", erklärte sie ihm und sah ihn wieder an, ehe auch sein Blick wieder auf ihr lag. Wieder war nichts außer der Stille zu hören. Beide sahen einander einfach nur an, als würden sie in Gedanken miteinander kommunizieren.
 

Seufzend schloss der junge Japaner seine Augen. "Na schön.", waren seine Worte, ehe er seine Augen wieder öffnete und in das verwirrte Gesicht seiner Schulfreundin blickte. "Was?", sprach sie aus, was ihr Gesichtsausdruck zuvor schon preisgegeben hatte. "Du behältst das Medaillon und ich begleite dich."



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück