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Geliebtes Haustier

Was eine verzweifelte Liebe alles in Gang setzen kann...
von

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Kapitel 17

Hallo.
 

So nette Kommis, danke schön. :) Und dafür geht es jetzt schnell weiter.
 

Kapitel 17
 

Unsicher stand Harry vor der Küchentür, Severus direkt neben ihm hatte eine Hand auf seine Schulter gelegt und lächelte ihn ermutigend an.

„Bist du sicher, dass er mich will?“, fragte Harry leise.

„Ich weiß zwar nicht was das mit dem Frühstück zu tun hat aber ja, er will dich. Und jetzt rein mit dir, ich habe Hunger und du wahrscheinlich auch.“

„Was ist mit Charlie?“, fragte Harry.

„Der hat Bettruhe und sollte sich, wenn ihm seine Gesundheit lieb ist, nicht hier blicken lassen. Die Elfen werden ihm etwas bringen wenn er aufwacht. Harry, komm jetzt, die Anderen warten schon“, sagte Severus. Sein Sohn sah ihn zweifelnd an, atmete dann mehrmals tief durch und nickte. Der Ältere schob daraufhin die Tür auf und trat hinter ihm ein.
 

Alle Blicke richteten sich sofort auf Harry und Severus und zumindest einem fiel alles aus dem Gesicht. Ohne auf Fenrir oder den Dunklen Lord zu beachten, sprang Remus auf und ging wie ferngesteuert auf den Jungen zu, der ihn mit riesigen Augen ansah.

„Remi?“, fragte er.

„Harry?“, wurde zurück gefragt.

Beide klangen absolut fassungslos bevor bei dem Jüngeren sämtliche Dämme brachen, mit einem Schluchzer warf er sich in die Arme des Werwolfes und barg das tränennasse Gesicht an dessen Brust. Dunkles Grollen erfüllte den Raum, es entsprang gleich zwei Kehlen. Weder Voldemort noch Fenrir wollten ihre Partner in den Armen eines Anderen sehen doch Harry und Remus ließen sich nicht stören. Severus hatte nur einen geringschätzigen Blick für den jungen Werwolf übrig bevor er sich an den Tisch setzte und sich einen Kaffee einschenkte.

„Willst du nichts sagen?“, knurrte Voldemort.

„Wieso sollte ich? Ich bin sein Vater, nicht sein Partner, wen er umarmt, ist seine Sache“, sagte Severus kalt.

„Vater?“, kam von Remus, der seine Ohren scheinbar doch nicht ganz abgestellt hatte.

„Ja, er hat mich adoptiert“, nuschelte Harry an seiner Brust.

Remus drückte ihn ein Stück von sich weg um ihn anzusehen, die Augenbrauen fragend erhoben. „Habe ich gerade richtig verstanden? Severus Snape hat dich adoptiert?“, fragte er nochmal nach.

„Ja“, sagte Harry unsicher. Seine Augen flackerten zwischen grün und grau, Remus verzog jetzt wirklich fragend das Gesicht und sah zu den Anderen am Tisch.

„Wieso flackert seine Augenfarbe?“, fragte er.

Die Reaktion war für ihn nicht nachvollziehbar, Severus sprang sofort auf und war bei ihm. Mit einem sehr groben Griff löste er ihn von Harry und hockte sich vor Harry, „Kleiner, es ist alles in Ordnung. Er wusste es noch nicht und muss sich erst an diesen Gedanken gewöhnen. Er findet es bestimmt auch gut, stimmt's, Remus?“

„Natürlich, Severus“, sagte der Werwolf völlig perplex.

Harry sah ihn unsicher an, die Augenfarbe pendelte sich bei grün ein bevor er zögernd nickte.

„Siehst du, alles in Ordnung. Komm, wir gehen frühstücken. Willst du bei Remus sitzen?“, fragte Severus warm. Remus fielen fast die Augen aus dem Kopf doch Harry nickte leicht bevor sein Blick zu Voldemort irrte, der ebenfalls nickte, „setz dich dahin wo du willst.“

„Danke, mein Lord“, schnurrte der Jüngere und jetzt war es zu viel, Remus ließ sich fassungslos auf seinen Stuhl fallen.

„Alles ok?“, knurrte eine dunkle Stimme neben seinem Ohr.

„Ich leide unter Halluzinationen“, gab Remus zurück.

Fenrir lachte dunkel und wandte sich seinem Frühstück zu während sein Welpe jetzt seine gesamte Aufmerksamkeit Harry zu wandte.

„Wie geht es dir?“, fragte er.

„Gut, danke aber wollen wir nicht frühstücken? Wir können uns danach bestimmt irgendwo in Ruhe unterhalten“, schlug Harry vor. Sowohl von Voldemort wie auch von Severus kam ein Nicken ohne dass Harry eine Frage an sie gestellt hatte.

„Ich leide wirklich unter Halluzinationen“, murmelte Remus.

„Nein, es gibt für alles eine Erklärung und die wirst du bekommen. Guten Appetit, Remus.“

„Dir auch Harry.“

Nicht wenige der Anwesenden mussten beim Anblick des fassungslosen Werwolfes schmunzeln doch viele Augen lagen nur auf Harry.

„Wo ist eigentlich Draco?“, fragte dieser gerade.

„Blaise ist gestern Nacht noch zu Besuch gekommen, sie werden noch schlafen“, kam von Lucius.

„Schade, ich hätte ihn gerne gesehen“, murmelte Harry, er bemerkte den Blick des Dunklen Lords nicht, Severus schon und schon erhob Voldemort die Stimme, „Lucius, du hast fünf Minuten um deinen Sohn an diesen Tisch zu bekommen.“

„Sehr wohl, mein Lord“, sagte der Blonde während er sich schon erhob und den Tisch und den Raum verließ.
 

Lucius durchquerte sein Manor im Eilschritt denn der private Flügel lag ein gutes Stück von der Küche entfernt und fünf Minuten waren nicht viel Zeit. Er verfiel schnell ins rennen und riss die Tür zu Dracos Zimmer einfach auf. Es überraschte ihn nicht wirklich, dass sein Sohn und der junge Zabini eng aneinander geschmiegt im Bett lagen.

„Aufwachen“, rief er doch die Reaktionen waren sehr begrenzt.

Draco hob nur müde den Kopf und murrte, „Dad, verschwinde, ich will schlafen.“

„Und der Dunkle Lord will dich und Blaise in exakt drei Minuten am Küchentisch sehen“, gab Lucius zurück während er seinen Zauberstab zog und die Decke mit einem Schlenker wegzauberte. Er hatte sich eigentlich darauf eingestellt, dass beide jungen Männer nackt waren doch zu seiner Überraschung trugen Beide noch Boxershorts.

„Kalt“, bibberte Blaise leise.

„Verdammt, steht auf. Oder wollt ihr, dass der Dunkle Lord hier auftaucht und euch holt?“, knurrte Lucius.

Diesmal waren die Reaktionen wesentlich stärker, die zwei Jüngeren standen jetzt schnell auf und Lucius zauberte sie kurzerhand in Klamotten.

„Warum will der Lord uns sehen?“, fragte Blaise.

„Kann er euch selber sagen, los Beeilung.“

Schnell verließen sie das Zimmer und eilten zur Küche.
 

„Harry!“, erklang es zweistimmig als die zwei jungen Slytherins die Küche betraten. Mit strahlenden Augen sprang Harry auf und fiel ihnen um den Hals, erneut erklang ein böses Knurren.

„Wir nehmen ihn euch nicht weg, mein Lord“, sagte Blaise mit einem Grinsen.

„Dann lasst ihn los“, knurrte Voldemort.

„Darf ich nicht umarmen wen ich will?“, fragte Harry leise. Er hatte Draco los gelassen und stand jetzt mit hängenden Schultern da, dem Frühstückstisch den Rücken zugewandt. Nur Draco und Blaise konnten die schimmernden Tränen in seinen Augen sehen. „Verzeiht mein Lord“, flüsterte er noch.

Voldemort bekam einen strafenden Blick von Fenrir zugeworfen, der Werwolf schüttelte lediglich den Kopf, er musste nichts sagen. Voldemort knurrte ihn kurz an, erhob sich aber dann und trat hinter den Jungen, der jetzt leise schluchzte. „Du darfst umarmen wen du willst. Verzeih, ich habe überreagiert“, sagte Voldemort entschuldigend.

Harry drehte sich langsam um, ungläubig sah er den Dunklen Lord an doch dieser nickte nur.

„Ja, ich meine es ernst. Und jetzt setzt euch und lasst uns frühstücken. Kleiner, es war wirklich nicht böse gemeint“, versuchte er es erneut und wurde von Fenrir unterbrochen, der gehässig meinte, „stimmt, unser Lord ist nur krankhaft eifersüchtig.“

„Greyback“, fauchte Voldemort doch der Werwolf ließ sich davon nicht beeindrucken, ihr Lord verhielt sich exakt wie ein magisches Wesen und das amüsierte den Werwolf ungemein.

„Er hat allerdings Recht“, murmelte Remus.

„Jetzt fängt der auch noch damit an. Tanzt ihr mir jetzt alle auf der Nase rum?“, knurrte Voldemort während er Harry kurzerhand zum Tisch schob und neben Remus auf einem Stuhl platzierte. Er setzte sich wieder auf seinen eigenen Platz, eine Handbewegung ließ vor Harry ein Frühstück erscheinen. Remus starrte ihn einfach nur an, er konnte nicht glauben was er da sah.

Draco und Blaise setzten sich jetzt auch, der Blonde wandte sich sofort an Harry, „was hast du heute noch vor?“

„Remus alles erklären, wieso?“

„Das wird lustig, da will ich dabei sein.“

„Nein“, knurrte Severus.

„Warum nicht?“

„Weil der Fellsack schon genug zu verkraften hat und nicht noch einen gehässigen Malfoy gebrauchen kann.“

„Seit wann machst du dir Sorgen um mich?“, fragte Remus.

„Gar nicht. Ich mache mir Sorgen um meinen Sohn“, gab Severus knurrend zurück.

„Das habe ich immer noch nicht verstanden.“

„Ich erklär es dir aber erst nach dem Frühstück. Darf ich jetzt essen?“, fragte Harry schmunzelnd. Remus nickte nur, er war zu geschockt von der ganzen Situation.
 

„Also. Ich höre“, knurrte der junge Werwolf. Er saß Harry im kleinen Salon gegenüber, Severus und Fenrir waren ebenfalls anwesend. Severus weil er seinen Sohn nicht alleine lassen wollte und Fenrir weil er seinen widerspenstigen Gefährten im Auge behalten wollte.

„Wo fange ich an?“, fragte Harry leise.

„Am Anfang“, schlug Remus vor.

„Dann sollte ich anfangen“, knurrte Severus.

„Wieso du?“

„Weil es mit mir angefangen hat. Lupin, erinnerst du dich an das seltsame Verhalten von Lily im letzten Schuljahr?“, fragte Severus.

Remus nickte sofort, wie könnte er das vergessen? Lily war urplötzlich total in Snape verschossen gewesen, hatte ihn vor der ganzen Schule verteidigt und wollte ihn sogar heiraten. Glücklicherweise hatte sich dieses Verhalten nach einer Woche gegeben. „Ja, ich erinnere mich aber was hat das mit Harry zu tun?“, fragte er.

„Ich habe damals einen Trank ausprobiert, einen Trank, der Lily für immer an mich binden sollte. Er imitiert das Dominanzverhalten von magischen Wesen, genauer gesagt, eines devoten Wesen. Ah, ich sehe, du verstehst“, sinnierte Severus als die bernsteinfarbenen Augen des Werwolfes immer größer wurden. „Nun, der Trank war nicht ausgereift, er hat nur eine Woche gehalten. Doch ich hatte in den letzten Jahrzehnten sehr viel Zeit um ihn zu perfektionieren und das Ergebnis habe ich Harry verabreicht.“

„An wen ist er gebunden?“, keuchte Remus.

„Wölfchen, benutz deinen Kopf“, knurrte Fenrir neben ihm, „wer könnte Severus den Auftrag dazu gegeben haben?“

„Nein, das hast du nicht gemacht. Snape, das wäre sogar unter deiner Würde. Du hast ihn nicht an den Dunklen Lord gebunden“, keuchte Remus doch alle Anwesenden nickten nur. „Gott, Harry, du Ärmster.“

„So arm bin ich nicht. Ich habe einen Vater und einen Partner, der zwar manchmal etwas grummelig ist aber sonst ganz erträglich“, grinste Harry.

„Partner?“

„Lass ihn weiter erklären“, schlug Fenrir vor.

Remus nickte schwach und Severus fuhr fort, „der Trank hat gewirkt, er ist an den Lord gebunden. Naja, wir kennen alle unseren Lord, sein Temperament ist mit ihm durchgegangen und er hat ihn im Streit verstoßen. Das Ergebnis war ein gebrochener Harry.“

„Moment, ein verstoßenes, devotes Wesen stirbt“, warf Remus leise ein.

„Ach, das weißt du?“, fragte Fenrir von der Seite.

„Ja, das weiß ich“, zischte der Jüngere zurück.

„Das freut mich, vielleicht solltest du dann mal darüber nachdenken.“

Remus knurrte seinen Gefährten wider Willens an und wandte sich dann zu Harry, „aber du bist doch ganz normal.“

„Wieder. Der Lord hat ihn vor fast einem Jahr verstoßen, ich habe zwei Monate gebraucht um einen Gegentrank zu entwickeln, drei weitere Monate um die Tränke zu brauen und ein halbes Jahr um Harrys Innerstes zurückzuholen“, erklärte Severus.

„Wie hast du das geschafft? Und vor allem, was bringt das? Der Dunkle Lord wird ihn wieder verstoßen“, knurrte Remus.

„Ist dir das seltsame Verhalten unseres Lords nicht aufgefallen?“, fragte Severus. Er wartete bis der Werwolf nickte und sagte dann, „ich habe zwei Tränke entwickelt. Einer, der Harry zu uns zurück holt. Sein Innerstes ist an mir verankert, als Vater und durch seine Einwilligung und ein kleines Blutritual ist er auch mein Sohn geworden. Der zweite Trank war für unsere Lord, er hat ihm das Empfinden eines dominanten Wesens gegeben und mit diesen Empfindungen kämpft er gerade.“

„Ist das euer Ernst? Der Dunkle Lord verhält sich wie ein magisches Wesen? Ein dominantes, magisches Wesen“, fragte Remus nach.

Severus nickte nur, genau wie Harry und Fenrir knurrte, „und sein Verhalten ist echt lustig. Diese künstlichen Instinkte kämpfen gegen seinen Starrkopf.“

„Ich fand es heute früh nicht lustig“, protestierte Harry leise.

„Doch war es. Er ist wirklich extrem eifersüchtig, du solltest dein Verhalten anpassen“, schlug Fenrir vor.

Der Jüngere legte fragend den Kopf schief doch statt Fenrir antwortete Remus, „ein paar einfache Regeln, begrüß ihn als Erstes wenn du einen Raum betrittst. Verringere den Körperkontakt mit Anderen auf das Minimalste, vor allem vor seinen Augen. Er will sicher gehen, dass du keinen Anderen willst.“

„Als ob ich die Wahl hätte“, maulte Harry doch zu seiner Überraschung nickten die Werwölfe.

„Normalerweise hat auch ein devotes Wesen die Wahl ob es den dominanten Part will oder nicht. Es kann sich auch an einen Anderen binden und diese Angst wird er innerlich spüren, zumindest wenn Severus den Trank richtig gebraut hat“, knurrte Fenrir.

„Habe ich.“

„Also habe ich die Wahl?“, wandte sich Harry an Severus.

„Nein, hast du nicht. Genauso wenig wie er. Vergiss nicht, ihr seit keine magischen Wesen, ihr verhaltet euch nur so. Ihr seit aneinander gebunden“, sagte der Tränkemeister. Traurig ließ Harry den Kopf hängen doch Severus legte ihm einen Arm um die Schultern. „Das wusstest du doch aber schon.“

„Ja schon aber ich würde gerne die Wahl haben. Und er auch.“

„Wieso er?“, kam von Remus.

„Weil der Welpe dann sicher sein könnte, dass unser Lord ihn wirklich aus freien Stücken haben will und nicht weil ihn ein Trank dazu zwingt“, knurrte Fenrir. Harry antwortete nicht darauf, seine Körperhaltung drückte allerdings aus, dass er genau das dachte.

„Aber hat der Lord nicht den Trank in Auftrag gegeben und ihn freiwillig getrunken?“, fragte Remus.

„Doch, hat er“, kam von Severus, der wusste worauf der Werwolf hinaus wollte.

„Dann hat er sich doch schon entschieden. Keiner hat ihn dazu gezwungen den Trank zu trinken“, meinte der Werwolf.

Harrys Kopf zuckte hoch, in seinem Gesicht arbeitete es und schließlich wich die Traurigkeit aus seinen Zügen. „Meinst du?“, fragte er.

„Ja, so wie ich die Geschichte bis jetzt gehört habe, hatte er zu jeder Zeit die Wahl abzubrechen, naja, bis er den Trank intus hatte. Aber er hätte dich doch einfach so lassen können, er hätte den Trank nicht in Auftrag geben müssen und er hätte ihn auch nicht trinken müssen. So wie ich das sehe, will er dich wirklich als Partner“, sagte Remus.

„Findest du das schlimm?“

Remus legte fragend den Kopf schief, er fing den warnenden Blick von Severus in den Augenwinkeln auf und lächelte schließlich. „Ich muss mich erst mal an den Gedanken gewöhnen, dass mein Welpe an den Dunklen Lord gebunden ist. Aber dir scheint es bei ihm gut zu gehen, oder?“ Harry nickte zögerlich und der Werwolf fuhr fort, „dann werde ich mich wohl an den Gedanken gewöhnen. Harry, du bist für mich wie ein Sohn, ich möchte, dass du glücklich bist und wenn es beim Dunklen Lord ist, gut, dann soll es so sein.“ Er konnte förmlich sehen wie die Sorgen von dem Jungen abfielen, er lächelte ihn an und entspannte sich sichtbar.

„Dein Welpe?“, fragte Fenrir jetzt.

„Ja, mein Welpe. James und Lily waren meine besten Freunde, auch wenn ich nicht sein Pate bin, ist er ein Teil meiner Familie“, sagte Remus.

„Hm, also bekomme ich einen Gefährten und einen Welpen“, sinnierte der ältere Werwolf, was ihm ein hasserfülltes Knurren des Jüngeren einbrachte.

„Ich werde nicht dein Gefährte“, knurrte Remus.

Harry sah ihn überrascht an, Severus hob nur eine Augenbraue doch Fenrir grinste breit und meinte, „ich habe Zeit, ich werde warten und du weißt genau, dass du mich nicht wieder los wirst.“

„Ich könnte mich an jemand Anderen binden“, knurrte Remus.

Aus dem Grinsen wurde ein Zähnefletschen bevor Fenrir knurrte, „keiner bekommt dich, du gehörst mir. Und ich teile nicht gerne.“

Remus erwiderte das Zähnefletschen bis es Fenrir scheinbar zu viel wurde, er sprang ihn an und warf ihn zu Boden. Knurrend hockte er über ihm, Remus verstummte und entspannte sich sofort, er erkannte den älteren Werwolf noch ohne Kampf als Sieger an. Fenrir knurrte ihn noch einen Moment an bevor er sich vorbeugte und ihm grob einen Kuss auf die Lippen presste. Dann erhob er sich fließend, warf dem jüngeren Werwolf noch einen warnenden Blick zu und machte sich daran den Raum zu verlassen. „

Du solltest dich heute wieder im Rudel einfinden, sonst hole ich dich“, knurrte er im Rausgehen.

„Ok“, sagte Remus kleinlaut.
 

„Alles in Ordnung?“, fragte Harry leise während Remus sich erhob, sich die Sachen glatt strich und sich wieder setzte.

„Ja, alles klar, er ist halt sehr aufbrausend.“

„Warum wehrst du dich überhaupt gegen ihn? Du hast doch sowieso keine Chance, er ist dominant, er ist der Alpha deines Rudels und er ist wesentlich stärker als du“, sagte Severus.

Remus grinste ihn schief an und meinte, „und er würde mich nicht wollen wenn ich ein sanftes Lämmchen wäre. Ich bin ein Werwolf und auch wenn ich devot veranlagt bin, muss ich mir nicht alles gefallen lassen.“

„Heißt das, du willst ihn als Gefährten?“, kam von Harry.

„Es ist nicht so, dass ich groß eine Wahl hätte, ihr habt es doch gehört, er wird mich nie wieder gehen lassen und eigentlich ist er gar nicht so schlecht“, gab Remus achselzuckend zu, „allerdings kann er sich ruhig anstrengen um mich zu überzeugen. Dein Lord verhält sich im übrigen ähnlich.“

„Er ist nicht mein Lord“, murrte Harry.

„Das hättest du aber gern. Harry, akzeptiere es doch einfach und mach es ihm nicht so schwer. Er ist genauso unsicher wie du.“

„Meinst du?“

„Ich weiß es, ich habe es gerochen und man sieht es. Er hat Angst erneut etwas falsch zu machen und dich komplett zu verlieren. Zudem kämpft er mit zwei unterschiedlichen Ansichten, für ihn ist es genauso schwer wie für dich am Anfang“, sagte Remus.

Er wurde mit großen, grünen Augen angesehen und Severus sagte, „erinnere dich wie schwer es dir am Anfang fiel. So in etwa geht es ihm auch, nur dass er noch zusätzlich die Angst hat, dich erneut zu verlieren.“

„Ist das möglich?“, fragte Remus.

Severus spürte wie sein Sohn unter seinem Arm begann zu zittern, er musste seine Augen nicht sehen um zu sehen wie sie leicht flackerten. Er strich ihm beruhigend über den Rücken und sagte sanft, „es wäre möglich aber das werde ich nicht zulassen. Ich habe endlich eine Familie und werde meinen Sohn nicht kampflos wieder hergeben.“

„Wirklich?“, wurde er von eben diesem Sohn leise gefragt.

„Natürlich, Harry, ich liebe dich und ich gebe dich nicht kampflos wieder her. Auch unser Lord wird dich nicht mehr hergeben, er war in den letzten Monaten wirklich unausstehlich. Er würde alles für dich tun“, sagte Severus.

„Das kann ich kaum glauben“, flüsterte Harry leise.

„Mach dir nicht so einen Kopf und lass alles auf dich zukommen. Du bist gerade mal zwei Tage wieder da und die Ereignisse haben sich etwas überschlagen. Ich glaube, du brauchst etwas Zeit um in Ruhe darüber nachzudenken. Was hältst du davon, wenn du in die Kerker gehst und dich ne Stunde hinlegst?“, fragte Severus sanft.

„Bekomm ich einen Traumlostrank?“

„Ja. Im vordersten Regal, die hellblauen Tränke im mittleren Fach.“

„Danke. ...Dad.“

„Schlaf gut, mein Kleiner. Ich wecke dich spätestens zum Mittagessen“, kam von Severus bevor er ihm kurzerhand einen Kuss auf die Stirn gab und ihn aufstehen ließ.

„Schlaf gut, Harry“, lächelte Remus.

„Danke Remi. Bist du noch da wenn ich wieder aufwache?“ „Klar, ich bleibe den ganzen Tag hier.“

Harry lächelte den Werwolf an, umarmte ihn nochmal und wollte gerade den Raum verlassen als die Tür aufging und der Dunkle Lord im Türrahmen stand. Rote Augen hefteten sich sofort auf den Jüngeren, der wie geschlagen zusammen zuckte und versuchte sich so klein wie möglich zu machen.

„Mein Lord, was können wir für euch tun“, fragte Severus.

Voldemort reagierte nicht, er starrte seinen jungen Partner an, der sich unter seinem Blick immer unwohler fühlte. Er begann zu zittern, was den Lord dazu veranlasste näher an ihn rann zutreten, er machte sich schlicht Sorgen um ihn. Bei Harry kam das allerdings anders an, er schreckte förmlich zurück und duckte sich unter seinem Arm hinweg. Schnell war er aus der Tür raus geschlüpft.
 

Verblüfft sah Voldemort die geschlossene Tür an bevor er sich knurrend umdrehte und auf Severus zuging. „Was war das?“, fauchte er den Tränkemeister an, der davon völlig unbeeindruckt war.

„Ein völlig verängstigtes, devotes, magisches Wesen“, antwortete Remus stattdessen.

Sofort fuhr der Dunkle Lord zu ihm rum und knurrte, „wieso? Was habt ihr mit ihm gemacht?“

„Ihr missversteht mich. Er hat keine Angst vor uns...“

„Warum vor mir? Ich würde ihm nie was tun.“

„Ihr habt ihn bereits einmal verstoßen und heute zum Frühstück habt ihr ihn auch an geknurrt. Er hat Angst vor euren Reaktionen“, mischte sich jetzt Severus ein.

Voldemort sah zwischen ihnen umher bevor er sich mit einem dunklen Grollen in einen Sessel fallen ließ. „Was habe ich jetzt falsch gemacht?“, fragte er den Werwolf.

„Naja, ihr verunsichert ihn. Er muss selbst den Kontakt suchen. Ihr habt ihn vermisst und seit deswegen hergekommen, oder?“

„Ja.“

„Das war falsch. Lasst ihm Zeit, er muss mit allem erst mal klar kommen. Ihr kennt die Regeln, er muss den ersten Schritt machen, genau wie ich eigentlich“, sagte Remus.

„Wirst du das tun?“, fragte Voldemort.

„Das geht euch nichts an.“ Er wurde überrascht angeblinzelt, Remus grinste und sagte, „ich bin keiner eurer Todesser. Ich werde gegen meinen Willen im Rudel festgehalten, glaubt ihr wirklich, ich spiele jetzt das brave Haustier? Wohl kaum.“

„Fenrir hat gesagt, dass du dich daran gewöhnt hast“, knurrte Voldemort.

„Zwischen gewöhnen und akzeptieren liegt ein riesiger Unterschied. Das Erste habe ich, an dem Zweiten arbeitet Fenrir.“

„Wie kommst du auf die Idee, dass ich dir so ein Verhalten durchgehen lasse?“

Jetzt grinste Remus breit und sagte, „weil ihr die Unterstützung der Werwölfe benötigt und Fenrir nicht sehr erfreut sein wird wenn ihr seinen ausgewählten Gefährten in irgendeiner Weise beschädigt. Vergesst nicht, ich war beim Angriff auf Hogwarts dabei, ohne die Werwölfe und den seltsamen Trank, den der Giftmischer ...“

„Hey.“

„...gebraut hat, wäre euer Angriff ganz gehörig in die Hose gegangen. Die meisten eurer Taktiken beruhen auf den Werwölfen und Fenrirs Wort hat zu viel Wort bei den restlichen Rudelführern um ihn zu verärgern“, schloss Remus, den protestierenden Einwurf von Severus ignorierend.

Der Dunkle Lord sah ihn ausdruckslos an, er wusste, dass er Recht hatte und so versuchte er erst gar nicht zu widersprechen sondern wandte sich zu Severus, „wo hast du Harry hingeschickt?“

„Ins Bett. Er soll sich etwas ausruhen. Ich wecke ihn zum Mittagessen. Seit ihr mit den Bedingungen gestern noch fertig geworden?“

„Nein, Lucius wartet in meinem Büro. Willst du gleich mitkommen?“

„Nein. Ich will zum Werwolfsrudel.“

„Was willst du da?“, kam von Remus.

„Ich brauche ein paar Haare und etwas Blut für meinen Trank, ich will ihn noch verbessern.“

„Wie?“, fragte Voldemort jetzt sichtlich interessiert.

„Das möchte ich noch nicht verraten, mein Lord“, schnarrte Severus.

Zu seiner und Remus' Überraschung zuckte der Dunkle Lord mit den Schultern und erhob sich. „Nimm den Welpen von Fenrir mit.“

„Ich habe Harry versprochen zum Mittagessen da zu sein.“

„Er kann dich ja wieder mitbringen und jetzt raus ihr Zwei“, knurrte Voldemort. Schnell machten sich die zwei Angesprochenen auf den Weg, Severus verbeugte sich nochmal vor seinem Lord während Remus nur kurz nickte.
 

Die nächsten Tage lebte sich Harry langsam wieder ein, er schlief viel und verbrachte sonst seine Zeit mit Severus, Remus oder Draco und Blaise. Er erfuhr auch von dem Angriff auf Hogwarts, Voldemort hatte der Schule aus irgendeinem Grund die Schuld an seinem Zustand gegeben und hatte sie angreifen lassen. Zwei Tage vor Vollmond und zu aller Überraschung mit verwandelten Werwölfen, es war der erste Test für Severus' neuen Wolfsbanntrank gewesen und er war ein voller Erfolg gewesen. Fenrir hatte die ältesten seiner Werwölfe ausgewählt, sicher, dass sie ihren Wolf kontrollieren konnten und so waren sie in Hogwarts eingefallen.

Die Lehrer hatten schnell aufgegeben als Fenrir in seiner verwandelten Gestalt eine Gruppe Schüler aufgespürt hatte und sie in eine Ecke gedrängt hatte. Gerne hätte er die Zähne in dieses weiche Fleisch getrieben doch genau in diesem Moment war sein Welpe aufgetaucht und hatte ihm ein Angebot gemacht. Er würde ohne Gegenwehr mitkommen wenn er kein Kind verletzen würde, Fenrir hatte sofort zugestimmt und seinen Welpen endlich mit in sein Rudel genommen. Harry erfuhr außerdem, dass Hogwarts seitdem geschlossen war, die Todesser hielten es besetzt. Sämtliche Lehrer waren frei, die Schüler waren sicher bei ihren Familien. Und er erfuhr, dass Voldemort und Lucius gerade an neuen Regeln arbeiteten unter denen sie Hogwarts wieder öffnen wollte. Ob die Eltern allerdings ihre Kinder wieder hinschicken würden, war fraglich.

Klar, die Slytherins würden vollständig kommen doch bei den anderen drei Häusern stand es in den Sternen. Harry glaubte nicht, dass die Schüler wiederkommen würden und vor allem glaubte er nicht, dass er selbst wieder in die Schule gehen durfte, der Dunkle Lord würde es wahrscheinlich nicht erlauben. Er verhielt sich sowieso seltsam in der letzten Zeit. Immer wenn er ihn sah, fixierte ihn mit hellroten Augen an. Er fühlte sich immer unwohler in seiner Gegenwart und so ging er dazu über, ihm aus dem Weg zu gehen, was sich sehr negativ auf die Laune ihres Lords auswirkte. Und er ließ seine schlechte Laune an seinen Todessern aus.
 

Rabastan wälzte sich schreiend auf dem Boden, Voldemort hielt den Cruziatus noch länger aufrecht bevor er ihn mit einem Schwenk unterbrach und ein wimmerndes Etwas zurückließ. „Ich hasse Unfähigkeit“, knurrte er.

„Verzeiht, mein Lord“, wimmerte Rabastan.

„Verschwinde und geh mir aus den Augen.“ Langsam erhob sich Rabastan doch er knickte wieder mit den Beinen ein.

Ein Todesser hob die Hand, Voldemort knurrte schneidend, „hilf deinem nichtsnutzigen Bruder und verschwindet Beide.“

Rodolphus kam diesem Befehl schnell nach, er stützte seinen Bruder und zog sich mit ihm in die Masse der Todesser zurück.

„Will noch jemand seinen Misserfolg melden?“

„Nein, mein Lord“, kam es von den Todessern gedonnert, keiner würde es wagen jetzt noch einen Misserfolg zu melden.

„Dann raus!“, brüllte Voldemort.

So schnell wie an diesem Tag war der Versammlungsraum noch nie leer gewesen, lediglich ein Todesser blieb stehen.

„Was willst du, Greyback?“, fauchte Voldemort den Werwolf an.

„Euch helfen“, gab dieser zurück.

„Was willst du?“

„Euch helfen. Mit so einer Laune könnt ihr euren Partner nicht beeindrucken, ihr verschreckt ihn nur.“

„Woher willst du das wissen?“, brüllte der Dunkle Lord. Seine Augen flammten kristallrot auf, der Zauberstab zuckte hoch, „Cruzio.“

Diesmal war der Werwolf zu weit gegangen, er ging knurrend in die Knie und schlang die Arme um den Oberkörper. Nach nur wenigen Momenten hob Voldemort den Fluch wieder auf, stechend gelbe Augen fixierten ihn bevor Fenrir knurrte, „das ändert nichts an den Tatsachen.“

„Pass auf was du sagst, Werwolf.“

„Mein Lord, ihr braucht Hilfe und das von einem anderen, dominanten, magischen Wesen. So verliert ihr euren Partner.“

„Ich kann ihn nicht verlieren, er ist an mich gebunden und ich an ihn.“

„Körperlich ja, aber geistig kann er sich jederzeit vor euch zurückziehen, wollt ihr das?“, fragte Fenrir, noch immer auf den Unterschenkeln hockend.

„Nein, das wird er nicht tun. Ich verbiete es!“, zischte Voldemort doch seine Stimme zitterte, Unsicherheit flackerte in seinen Zügen auf und verdrängte langsam die Wut.

„Das bringt euch nur nichts. Mein Lord, ich will euch helfen und euch nicht bloß stellen. Ich weiß selber wie es ist wenn der eigene Partner Angst vor einem hat, meiner hasst mich zudem noch“, sagte Fenrir.

„Was hast du davon?“, knurrte Voldemort.

„Pluspunkte bei meinem Welpen. Glaubt ihr wirklich, ich würde etwas aus reiner Nächstenliebe tun?“

„Nein, wohl kaum. Also, sprich!“

Jetzt erhob sich Fenrir, zwar etwas wackelig aber er stand aufrecht vor seinem Lord.

„Wie kann ich meinen Partner von mir überzeugen?“, fragte Voldemort.

„Euer Problem ist, dass er Angst vor euch hat, er hat immer noch Angst, dass ihr ihn erneut verstoßt. Zudem macht ihr jedes Mal, wenn er den Raum betritt, den Fehler ihn zu fixieren“, sagte Fenrir, wurde aber von Voldemort unterbrochen, „wieso ist das ein Fehler?“

„Weil er sich unwohl dabei fühlt, er fühlt sich gezwungen euch zu beachten und er hat Angst, dass ihr ihn zu etwas zwingen wollt.“

„Das würde ich nie tun.“

„Das weiß er aber nicht.“

„Wie kann ich das abändern?“, fragte Voldemort.

„Auch wenn es euch schwer fällt aber starrt ihn nicht mehr an. Wenn er einen Raum betritt und euch grüßt, erwidert den Gruß freundlich und nicht zu knapp und dann wendet euch wieder dem zu, was ihr vorher gemacht habt. Damit zeigt ihr ihm, dass ihr ihn registriert habt, dass ihr euch freut, dass er da ist aber dass ihr ihn nicht zu etwas zwingen wollt“, erklärte der Werwolf.

„Das fällt wirklich schwer. Ich kann mich bei seinem Anblick kaum zusammenreißen“, gestand der Dunkle Lord. Er sah wie die gelben Augen leuchteten, er konnte das Grinsen hinter der Silbermaske förmlich sehen. „Was gibt es da zu grinsen?“, fragte er.

„So geht es mir auch. Nur mein Partner würde mich auffressen wenn ich ihn anfasse“, grinste Fenrir.

„Das würde Harry nicht wagen.“

„Nein, er würde sich sofort in sein Innerstes zurückziehen und das wollt ihr doch nicht. Probiert meinen Rat aus, mein Lord, ihr werdet sehen, es bringt was. Ansonsten könnt ihr mich jederzeit rufen.“

„Ich werde es versuchen, du kannst gehen.“

Fenrir verbeugte sich knapp und ging. Voldemort knurrte leise, es würde ihm sehr schwer fallen diesen Rat zu befolgen doch er würde es wenigstens versuchen.
 

Severus öffnete leise die Tür und hob überrascht eine Augenbraue als er seinen Sohn wach vorfand, schließlich war es fast Mitternacht. Harry saß im Schneidersitz auf seinem Bett und spielte mit Charlie ein Muggelkartenspiel.

„Ihr seit wach?“, fragte er überrascht.

„Ja“, kam zweistimmig bevor Beide grinsten und in Gelächter ausbrachen. Während sie sich langsam beruhigten, ließ Severus einen Sessel zum Bett schweben und setzte sich.

„Wie geht es dir?“, wandte er sich zuerst an Charlie.

„Es geht. Als Eichhörnchen einen Fluch abzubekommen, ist echt fies“, gab der Rotschopf zurück.

„Was ist passiert?“, fragte Harry.

„Es gab eine kleine Auseinandersetzung zwischen uns und ein paar weißen Zauberern und dabei wurde mein Eichhörnchen von einem Schneidefluch getroffen“, erklärte Severus.

„Wieso nimmst du Charlie in seiner Animagusgestalt mit in den Kampf?“

„Das war so nicht geplant. Eigentlich sollten wir nur was holen, wir hatten nicht mit Gegenwehr gerechnet.“

„Ein Verräter?“

„Nein, ein dummer Zufall. Die Auroren wollten dasselbe holen wie wir, leider zur selben Zeit und dadurch kam es zum Kampf. Tja, und da Charlie sich nicht schnell genug zurückverwandeln konnte, wurde er verletzt.“

„Hey, mir geht es doch schon wieder gut und ich freu mich tierisch, dass Harry wieder da ist“, grinste Charlie.

„Das tun wir alle.“

„Bis auf den Lord“, flüsterte Harry. Zweistimmiges Seufzen folgte dieser Aussage.

„Der freut sich genauso, du bist es, der ihm aus dem Weg geht“, kam von Severus.

„Er macht mir Angst, ich fühle mich unwohl in seiner Nähe. Seine Blicke scheinen mich zu durchbohren, ich trau mich in seiner Nähe kaum etwas zu machen“, gestand Harry leise.

Charlie legte ihm einen Arm um die Schultern und zog ihn in eine enge Umarmung. „Schon gut, er ist wirklich manchmal unheimlich.“

„Er ist der Dunkle Lord, was erwartet ihr? Harry, bist du mal auf die Idee gekommen, ihn wieder ganz normal zu behandeln? So wie früher?“, fragte Severus.

Sein Sohn starrte ihn an, Tränen schimmerten in den grünen Augen doch dann schüttelte er den Kopf, „das kann ich nicht, ich habe Angst. Wenn ich was falsch mache, verstößt er mich wieder und du hast selber gesagt, dass du mich nicht nochmal zurückholen kannst.“

„Das stimmt auch. Aber ich glaube nicht, dass er dich verstößt.“

„Ich auch nicht. Harry, er liebt dich, er hat nur eine sehr seltsame Art, das zu zeigen“, sagte Charlie, der ihm leicht über den Rücken und den Nacken strich. Langsam beruhigte sich der Jüngere, er lehnte sich an den Rotschopf und schloss die Augen.

„Wie sieht es eigentlich mit den Plänen für Hogwarts aus?“, fragte er.

„Sind im Ministerium, sie beratschlagen sich noch ob sie dem zustimmen also kann es noch dauern“, antwortete Severus.

„Wie sind die Regeln?“

„Das erfährst du wenn sie dem zustimmen, bis dahin wirst du den Stoff nachholen, den du verpasst hast.“

Harry riss die Augen auf um Severus anzustarren und schließlich fragte er, „ich soll wieder nach Hogwarts?“

„Ja, natürlich. Dir fehlt das letzte Schuljahr und dein Abschluss und beides wirst du in Hogwarts machen. Doch dazu musst du den Stoff nachholen. Wenn du willst, können wir morgen anfangen. Charlie, Lucius und ich werden dich unterrichten.“

„Das wäre toll. Dann ist mir nicht mehr so langweilig.“

„Gut, dann ist es abgemacht. Es ist spät, wo willst du heute schlafen?“, fragte Severus.

Harry sah ihn unsicher an, bis jetzt hatte er im Nachbarzimmer in seinem eigenen Bett geschlafen doch alle drei Anwesenden wussten, dass er jede Nacht schlechter schlief. Er sehnte sich nach Nähe, hatte aber Angst danach zu fragen.

„Willst du hier schlafen?“, fragte Severus.

„Ist das nicht zu eng?“

„Äh, ich schlafe sowieso als Eichhörnchen also kannst du gerne hier schlafen. Für zwei Leute ist das Bett groß genug“, kam von Charlie.

„Darf ich wirklich bei dir schlafen?“, fragte Harry leise.

„Natürlich. Ich geh nur schnell ins Bad und dann will ich, dass du im Bett und du auf dem Nachttisch liegst.“ Während Charlie ihn angrinste, nickte Harry nur leicht.

„Ist das für dich wirklich in Ordnung?“, fragte er den Rotschopf.

„Klar.“

Severus verließ inzwischen den Raum und Charlie sagte etwas traurig, „ich durfte noch nie als Mensch in seiner Nähe schlafen.“

„Immer noch nicht? Du lebst doch schon fast drei Jahre bei ihm.“

„Eben und wir sind inzwischen sehr viel weiter gekommen. Am Anfang durfte ich nicht mal in seiner Nähe sein, inzwischen darf ich in seinem Bett schlafen, darf mich an ihn lehnen und als Eichhörnchen schlafe ich normalerweise auf seiner Brust“, grinste Charlie.

„Und daran hindere ich dich jetzt“, murmelte Harry traurig.

„Nein, tust du nicht, das Fellknäuel kann trotzdem mit im Bett schlafen“, knurrte Severus von der Badezimmertür aus.

Charlie und Harry fuhren ertappt rum, der Rotschopf senkte beschämt den Blick während Harry anfing zu zittern.

Severus durchquerte den Raum, gekleidet in eine leichte Pyjamahose und mit nackten Oberkörper, und sah Charlie auffordernd an. „Für drei ist das Bett eindeutig zu klein also einer von euch muss sich verwandeln“, schnarrte er. Sofort saß der silberschwarze Fuchs und das rote Eichhörnchen vor ihm, Severus lachte leise und meinte, „so war das jetzt nicht gemeint. Aber ok, wenn ihr es so wollt.“

Er rutschte unter die Decke, der Fuchs kuschelte sich an seinen Bauch während Charlie sich so legte, dass er die komplette Halsbeuge des Tränkemeisters ausfüllte. „Gute Nacht, ihr Zwei.“ Ein Fiepsen und ein Japsen antwortete ihm bevor er das Licht löschte und eine Hand in dem weichen Pelz seines Sohnes vergrub. Schnell waren alle drei eingeschlafen.
 

Ihm graute vor dem Frühstück, er würde seinen Lord wieder sehen und der würde ihm wieder schreckliche Angst machen. Harry bekam in seiner Gegenwart kaum etwas runter und musste sich förmlich zum Essen zwingen, schließlich wollte er nicht bestraft werden weil er nichts aß. Er seufzte leise, sofort lag eine Hand auf seiner Schulter und als er den Kopf wandte, sah er geradewegs in die schwarzen Augen seines neuen Vaters. Es war immer noch ein seltsames Gefühl zu Severus Dad zu sagen doch langsam gewöhnte er sich daran.

„Mach dir nicht so viele Gedanken, komm, der Rest ist schon drin“, sagte Severus gerade, Charlie auf seiner Schulter nickte.

„Ich habe keinen Appetit.“

„Du musst etwas essen also rein mit dir.“ Sanft aber bestimmt schob Severus ihn durch die Küchentür.
 

Der Küchentisch war bereits gut besetzt, Voldemort saß am Kopfende und sah sofort auf.

„Guten Morgen, mein Lord“, schnarrte Severus.

„Morgen Severus. Guten Morgen, mein Kleiner. Gut geschlafen?“, fragte Voldemort.

„Ja, mein Lord, danke“, sagte Harry überrascht.

Voldemort nickte kurz, warme, blutrote Augen sahen ihn noch einen Moment an bevor er sich wieder seinem Frühstück zu wandte. Harry blinzelte ihn verwirrt an, er bekam gar nicht richtig mit wie Severus ihn an den Tisch schob und auf einen Stuhl drückte. Der Dunkle Lord sah nochmal kurz zu ihm, nicht fixierend sondern nur interessiert, ein Schwenk mit der Hand füllte den Teller und die Tasse vor Harry, danach wandte er sich an Lucius und verstrickte ihn in ein Gespräch. Alle bekamen dieses Zwischenspiel mit, genau wie alle sahen wie Harry fassungslos auf seinen Teller starrte und sich dann langsam entspannte.

Remus warf dem Werwolf neben sich einen fragenden Blick zu woraufhin sich Fenrir zu ihm rüber beugte und ins Ohr flüsterte, „ja, ich habe mit ihm geredet und ihm einen Tipp gegeben. Böse?“

„Nein, du hast zum ersten Mal etwas richtig gemacht“, gab Remus leise zurück.

Fenrir schnaubte erbost, grinste aber dann und fragte, „bekomm ich dafür eine Belohnung?“

Wortlos wandte sich Remus wieder seinem Frühstück zu, Fenrir gab ein protestierendes Geräusch von sich doch als er den Mund aufmachte um etwas zu sagen, stopfte ihm Remus eine Brötchenhälfte mit Marmelade hinein. „Iss und sei ruhig“, knurrte der jüngere Werwolf.

Zu aller Überraschung leuchteten die gelben Augen des Älteren erfreut auf, er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und mampfte zufrieden das Brötchen. Harry sah ihn seltsam an, warf dann einen Blick zu Voldemort, der sich noch immer mit Lucius unterhielt und runzelte fragend die Stirn.

Als würde er seinen Blick spüren, drehte der Dunkle Lord den Kopf und fragte, „kann ich dir irgendwie helfen?“

„Nein, mein Lord, verzeiht.“

„Da gibt es nichts zu verzeihen. Hat Severus dir schon deinen Stundenplan gegeben?“

„Nein, das wollte ich nach dem Frühstück machen“, mischte sich besagter Severus ein.

„Denk dran, dass er auch Freizeit braucht.“

„Sehr wohl, mein Lord. Ich werde es bedenken.“

Voldemort nickte kurz bevor er sich an Harry wandte, „wenn es dir zu viel wird, musst du es sagen.“

„Mach ich, mein Lord“, sagte Harry völlig überrascht.

Wieder ein kurzes Nicken seitens des Dunklen Lords, der sah, wie verwirrt sein junger Partner war. Innerlich musste er grinsen doch äußerlich blieb er absolut ruhig und wandte sich wieder Lucius zu. Schnell waren sie wieder in ein Gespräch vertieft.

„Onkel Sev, können wir an dem Unterricht auch teilnehmen?“, fragte Draco. Blaise und Theo, die seit der Schließung Hogwarts eigentlich Dauergäste in Malfoy-Manor waren, nickten schnell, ihnen war einfach schrecklich langweilig und ein bisschen Wiederholung des Schulstoffes könnte ja nicht schaden.

„Natürlich. Wir treffen uns in einer Stunde im großen Klassenraum“, schnarrte Severus.
 

Der Unterricht verlief sehr ruhig und die Slytherins sahen schnell ein, dass es mehr als eine Wiederholung sein würde. Severus, der sie an diesem Tag unterrichtete, hatte schnell klar gemacht, dass er keine Faulheit duldete, weder bei seinen Schlangen noch bei seinem Sohn. Doch er war friedlicher als in Hogwarts, er erklärte die Tränke in allen Einzelheiten und half ihnen wenn sie Fragen hatte, insgesamt war es für alle Beteiligten ein sehr angenehmer Tag. Harry allerdings war mit seinen Gedanken woanders und so machte er sich am Abend auf den Weg über die Ländereien von Malfoy-Manor.
 

„Was willst du hier?“, knurrte eine Stimme hinter ihm.

Erschrocken fuhr Harry rum, hellgraue Augen sahen ihn lauernd an. „Ich möchte zu Fenrir“, flüsterte er leise.

Der Werwolf kam langsam auf ihn zu, sein Gang hatte etwas gefährliches an sich und der lauernde Ausdruck in seinem Gesicht blieb. „Was möchtest du denn von meinem Alpha?“, fragte der Werwolf, der immer näher kam.

„Ich muss mit ihm reden“, wimmerte Harry, der leicht zitterte und von dem Werwolf zurückwich.

Dieser folgte ihm mit schleichendem Gang, die grauen Augen fixierten ihn wie ein Reh, Harry sackte in sich zusammen und kauerte sich zusammen.

„Ich möchte wirklich zu Fenrir“, flüsterte er leise.

„Lass ihn in Ruhe wenn dir dein Leben lieb ist, der Kleine gehört unserem Lord“, fauchte eine Stimme.

Der Werwolf sah sofort auf, grinste Remus dann an und meinte, „ich habe doch nur gespielt.“

„Geh woanders spielen“, knurrte Remus.

„Bin ja schon weg.“

Der Werwolf grinste sie nochmal kurz an bevor er sich umdrehte und in der Dunkelheit verschwand.
 

Remus baute sich vor Harry auf, die Hände in die Hüfte gestützt und einen missbilligenden Ausdruck im Gesicht. „Was denkst du dir dabei alleine in das Gebiet eines Werwolfrudels einzudringen?“, fragte er zischend.

„Es tut mir leid“, wimmerte Harry, ihm liefen die Tränen übers Gesicht und er schluchzte leise.

Leise seufzend hockte sich Remus vor ihn und zog ihn in seine Arme, strich sanft über seinen Rücken. „Schon gut, mein Kleiner. Nicht weinen, es ist alles in Ordnung. Aber was möchtest du denn hier?“, fragte er leise.

„Ich wollte zu Fenrir um mit ihm zu reden.“

„Fenrir ist nicht da, dein Lord hat ihn nach Irland geschickt. Der kommt erst in ein paar Tagen wieder.“

„Was?“

„Was wolltest du denn von ihm? Vielleicht kann ich dir helfen“, sagte Remus leise. Harry sah ihn an und wurde rot. „Du wolltest ihn was wegen mir fragen, oder?“

„Ja.“

„Warum fragst du mich nicht selber?“, fragte der Werwolf amüsiert.

„Ich trau mich nicht...“

„Harry, ich fresse dich schon nicht also sag, was ist los?“ Harry atmete tief durch und fragte dann leise, „warum hat er sich heute früh so über das Brötchen gefreut?“

„Weil es von mir kam. Es war eine Geste seines Partners und darüber hat er sich gefreut“, grinste Remus.

„Aber es war nicht sehr liebevoll.“ „Muss es auch nicht. Harry, wir sind Werwölfe, wir sind nicht immer sehr liebevoll, das liegt in unserer Art. Veelas sind sanft und liebevoll, Werwölfe und Vampire sind eher etwas ruppig.“

„Und nach was verhalte ich mich?“, fragte Harry leise.

„Momentan? Nach einem siebzehn jährigen Junge, der bis über beide Ohren verliebt ist und sich nicht traut zu seinem Partner zu gehen. Harry, was soll der Lord noch machen um dich von sich zu überzeugen?“

„Wie meinst du das?“

„Er sendet ununterbrochen Signale, warum wehrst du dich so dagegen?“

„Weil er mich schon mal verstoßen hat als ich mich so verhalten habe wie mein Innerstes es wollte. Remi, ich habe Angst, ich will nicht wieder in diesen grauen Ort, ich will hier bleiben“, schluchzte Harry leise, „ich würde es nicht überleben wenn er mich nochmal verstößt.“

Remus seufzte schwer, der Lord hatte mit seiner Aktion mehr kaputt gemacht als er wusste oder auch nur ahnte. Momentan konnte man ihm keine Vorwürfe machen, er verhielt sich exakt so wie ein dominantes Wesen welches auf den ersten Schritt des devoten Parts wartete. Aber wenn Harry den nicht bald machte, würde der Lord wahrlich verzweifeln.

„Harry, sieh mich an“, forderte der Werwolf, unsicher hob Harry den Blick, vor Tränen verschleierte Augen sahen ihn an. „Er wird dich nicht verstoßen, er will dich als Partner und würde alles für dich tun. Gib ihm eine Chance“, sagte Remus.

„Du bittest mich gerade, dem Dunklen Lord, Lord Voldemort eine Chance zu geben“, erinnerte Harry den Werwolf, der nur nickte und sagte, „das ist mir bewusst und ich glaube selbst nicht, dass ich das gesagt habe aber es ist wahr. Willst du ihn als Partner?“

„Willst du Fenrir?“

„Ja, will ich aber sag ihm das nicht. Er soll sich ruhig noch etwas anstrengen, er hat genug gut zu machen“, grinste Remus.

Harry erwiderte das Grinsen und murmelte leise, „ich will ihn doch auch. Ich vermisse seine Gegenwart, die Nähe zu ihm und diese wunderschönen Augen.“

„Über Geschmack lässt sich streiten.“

„Hey, du sollst mir helfen.

„Das tu ich. Komm erst mal hoch und dann bring ich dich zurück ins Manor.. Hier ist es zu gefährlich für dich.“

Harry ließ sich von dem Werwolf hochziehen und schlang die Arme um ihn. „Danke Remi. Ich glaube, du hast mir sehr geholfen. Wie lange willst du Fenrir noch schmoren lassen? Ich dachte immer, ein devoter Partner kann sich nicht gegen den Dominanten durchsetzen“, nuschelte er an seine Brust.

„Wer erzählt denn so einen Mist? Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen.“

„Das war bei uns nicht so.“

„Damals hat der Lord wie ein Mensch gedacht, jetzt denkt er wie ein magisches Wesen, er kennt die Regeln und er wird sich daran halten. Wie gesagt, gib ihm eine Chance.“

„Wie?“

Remus löste ihn von seiner Brust um ihn anzusehen und fragte, „wo wohnst du im Moment?“

„Bei meinem Dad und Charlie.“

„Warum nicht im Westflügel?“

Harry schwieg, er wusste keine Antwort darauf doch sein Lord hatte ihn auch nicht zu sich geordert. „Er wollte es nicht“, sagte er schließlich.

„Er darf es nicht.“

„Häh?“

„Kleiner, hat dir nie jemand die Regeln erklärt?“, fragte Remus und es wunderte ihn nicht, dass der Jüngere den Kopf schüttelte. Remus legte ihm einen Arm um die Schultern und ging mit ihm zurück ins Manor. Auf dem Weg sagte er, „nach den Regeln musst du ihn fragen ob du bei ihm leben darfst, ob er dich in seiner Nähe haben will. DU musst den ersten Schritt machen.“

„Meinst du, er sagt ja?“

„Der würde dich am liebsten sofort in sein Bett zerren“, grinste Remus und beobachtete amüsiert wie sein junger Begleiter sofort rot wurde. „Und ich vermute, dass du dich nicht mal dagegen wehren würdest...“

„Remi!“

„Was denn?“

„Hör auf damit.“

Der Werwolf lachte auf, sie hatten die Eingangstür erreicht, die sich ihnen sofort öffnete. „So, findest du den Weg alleine? Ich will zum Rudel zurück.“

„Ja, danke. Für alles.“

„Dafür nicht, Harry, du bist mein Welpe, du gehörst zu meiner Familie und ich würde alles für dich tun. Schlaf gut“, schnurrte der Werwolf. Er gab ihm einen Kuss auf die Stirn, drückte ihn nochmal an sich und verschwand dann in der Dunkelheit.
 

Harry sah dem Werwolf noch einen Moment nach bevor er die Tür schloss und sich umdrehte um langsam ins Bett zu gehen. Unsicher blieb er an der Treppe stehen, die in den Westflügel führte und überlegte. Er wollte zu ihm, sein Herz sehnte sich nach seiner Nähe und so fasste er einen Entschluss. Schnell schlug er den Weg in die Kerker ein.
 

Sein Vater und Charlie waren noch wach und sahen auf als er eintrat. „Wo warst du so lange? Ich habe mir Sorgen gemacht“, sagte Severus sofort.

„Ich war bei Remi, ich musste mit ihm reden. Dad, wärst du schlimm böse wenn ich heute woanders schlafe?“, fragte Harry leise. Er rang die Finger und sah unsicher zu Boden.

Er hörte das Rascheln von Roben und kurz darauf legten sich zwei warme Hände auf seine Schultern, er sah vorsichtig auf. Warme, schwarze Augen sahen ihn an, Severus lächelte ihn an und gab ihm einen Kuss auf die Stirn, „schlaf gut, mein Kleiner, egal, wo und bei wem.“

Sofort strahlte Harry, er umarmte den Mann vor sich und sagte, „danke schön. Sehen wir uns zum Frühstück?“

„Natürlich. Und jetzt verschwinde.“

Das ließ sich Harry nicht zwei Mal sagen, er drückte Severus nochmal kurz, schenkte Charlie ein strahlendes Lächeln bevor er sich umdrehte und den Raum schleunigst verließ.

„Was denkst du wo er schlafen will?“, fragte Charlie grinsend.

„Ich hoffe, dass er den ersten Schritt endlich tut. Mir tut der Lord schon fast leid“, gab Severus zurück.

„Ehrlich?“

„Nein.“

Charlie brach in Gelächter aus während sich Severus wieder mit zu ihm aufs Sofa setzte. Er berührte ihn nicht doch Charlie hatte da anderes vor, er schwang die Beine über die Lehne und lehnte sich mit dem Oberkörper an den Tränkemeister. Er zog vorsichtshalber schon mal den Kopf ein und wartete auf das Donnerwetter doch es blieb aus. Vorsichtig sah er nach oben, direkt in schwarze Opale, die ihn ausdruckslos musterten. „Stör ich dich?“, fragte er leise.

„Ja, du drückst mir auf den Arm.“

Charlie verzog traurig das Gesicht und wollte sich gerade wieder erheben als Severus sich kurz bewegte und eine Hand ihn ganz nach hinten zog. Schon lag er mit dem Kopf im Schoß des Tränkemeisters und starrte ihn fassungslos an.

„Wenn du rum zappelst, fliegst du runter“, knurrte Severus während er nach seinem Buch griff und die markierte Stelle aufschlug.

„Ich bin ganz ruhig“, murmelte der Rotschopf sofort, er entspannte sich allerdings nur langsam denn er konnte nicht glauben, was hier gerade passierte. Erst als Severus sich demonstrativ in sein Buch vertiefte, glaubte er, was hier gerade geschah. Mit einem leisen Seufzer kuschelte er sich sachte enger an den Tränkemeister und schloss die Augen, hier wollte er so schnell nicht mehr weg.
 

Woanders im Manor stand Harry schon seit fast einer halben Stunde vor der vertrauten Tür, die in die Privatgemächer des Dunklen Lords führte und traute sich nicht anzuklopfen. Das Licht, welches unter der Tür durchfiel, zeigte ihm, dass der Lord noch wach war. Er atmete tief durch, wenn er sich nicht bald zum Klopfen durchringen würde, könnte er gleich hier schlafen. Zögernd hob er den Arm und nach einem letzten Seufzen klopfte er vorsichtig an. Es dauerte nur einen Moment bis sein Lord schnarrte, „herein.“ Er zögerte noch einen Moment bis er die Tür öffnete und hindurch huschte.
 

Voldemort saß vorm Kamin und sah ihn überrascht und fragend an. „Was kann ich für dich tun, mein Kleiner?“, fragte er schließlich als Harry einfach nur hinter der Tür stehen blieb und unsicher auf seine Schuhspitzen sah.

„Ich wollte euch etwas fragen“, nuschelte Harry leise.

„Dann frag, ich werde dir schon antworten.“

Harry wurde rot, seine Schuhspitzen wurden immer interessanter.

„Kleiner, komm her und setz dich erst mal. Du bist ja völlig neben der Spur“, sagte Voldemort. Seinem Vorschlag wurde nachgekommen, Harry huschte durch den Raum und ließ sich zögernd in einem Sessel nieder. Die Hände im Schoß gefaltet und verzweifelt mit den Fingern ringend. Voldemort beobachtete ihn leicht amüsiert, er wusste zwar nicht um was genau es ging aber es schien Harry sehr viel zu bedeuten. Mit einer Handbewegung ließ er eine Tasse mit heißer Schokolade erscheinen und hielt sie vor die Nase des Jüngeren.
 

Harry starrte auf die Tasse und brauchte einen Moment um zu realisieren, dass ihm sein Lord gerade eine heiße Schokolade anbot. Langsam legte er die Finger um die Tasse und trank einen kleinen Schluck. Sie war cremig, süß und mit einem leicht herben Nachgeschmack, so wie er sie am Liebsten trank. Beschämt stellte er fest, dass er nicht mal wusste, was der Lord gerne trank.

„Danke“, nuschelte er leise.

„Nicht dafür. Kleiner, was kann ich für dich tun?“

„Mich wieder hier schlafen lassen“, flüsterte Harry kaum wahrnehmbar.

„Gerne, sofort. Möchtest du ein eigenes Zimmer oder habe ich die Ehre, dich wieder bei mir zu begrüßen?“, fragte Voldemort. Seine Stimme klang ruhig doch innerlich war er absolut angespannt, er hoffte auf das Zweite doch er musste sich an diese verfluchten Regeln halten. Wieso durfte sich der devote Part entscheiden dürfen? Das war nicht fair.

Harry sah ihn unsicher an, die grünen Augen leuchteten leicht auf und er fragte, „darf ich wirklich wieder bei euch schlafen?“

„Natürlich, gerne sogar.“

„Aber...ich..“ Harry brach ab und senkte beschämt den Blick, seine hochroten Ohren sagten allerdings alles.

„Kleiner, sieh mich bitte an“, bat Voldemort. Er wartete bis sein junger Partner langsam den Blick hob und fuhr dann sanft fort, „ich habe dich nie angefasst und werde es auch nicht. Du musst also keine Angst um deine Unschuld haben.“ Bei diesen Worten wurde der Junge noch röter und Voldemort wusste, dass er direkt ins Schwarze getroffen hatte.

„Verzeiht, dass ich so was gedacht habe“, flüstert er leise.

Zu seiner Überraschung winkte Voldemort ab und sagte, „nicht so schlimm. Also magst du wieder bei mir schlafen?“

„Wenn ich darf, gerne.“

„Was hältst du dann davon, wenn wir ins Bett gehen?“, fragte Voldemort.

Harry nickte unsicher, trank schnell seine Schokolade aus und sah dann seinen Lord auffordernd an während er schon aufsprang. Dieser erhob sich mit einem leichten Schmunzeln und ließ dem Jüngeren den Vortritt.
 

Er spürte die Anwesenheit seines Lords hinter sich und sie ließ ihm heiße und kalte Schauer über den Rücken laufen. Er hatte sie herbei gesehnt und fürchtete sie jetzt gleichzeitig. Würde sein Lord sich wirklich an sein Wort halten und ihn nicht anfassen? Irgendwie konnte er das nicht so recht glauben und genau das machte ihm Angst. Er begann unwillkürlich zu zittern und hörte die warme Stimme des Lords hinter sich, „was ist los, mein Kleiner?“

„Ich habe Angst.“

„Wovor? Ich würde dich vor allem schützen.“

„Auch vor euch?“, fragte Harry leise. Er war stehen geblieben, vor ihm stand das große Himmelbett mit der schwarzen Seidenbettwäsche, in die er sich so gerne rein gekuschelt hatte. Plötzlich hatte er Angst vor diesem Bett.

Der Lord trat näher an ihn rann, Harry spürte den warmen Körper an seinem Rücken und begann jetzt ernsthaft zu zittern. „Ich habe dir schon einmal gesagt, ich würde dich niemals anfassen wenn du das nicht willst. Wenn dir der Gedanke daran mit mir in einem Bett zu schlafen, so viel Angst macht, kannst du gerne ein eigenes Zimmer haben. Bevor du jetzt denkst, dass ich dich nicht haben will, ich möchte, dass du dich wohl fühlst“, sagte Voldemort in seinem Rücken, heißer Atem streifte sein Ohr.

Harry traute seinen Ohren kaum, sollte sein Lord wirklich so viel Verständnis für ihn aufbringen? Es stimmte, er hatte ihn nie zu etwas gezwungen, er hatte ihn nie angefasst und das obwohl er genug Gelegenheiten gehabt hätte. „Ich möchte gerne bei euch schlafen“, sagte er leise während er den winzigen Schritt zurück trat und sanft gegen den Dunklen Lord lehnte. Fast sofort legte sich zwei starke Arme um seine Brust und zogen ihn in eine enge Umarmung.

„Weißt du wie lange ich hier rauf gewartet habe?“, flüsterte Voldemort leise.

„Viel zu lange, genau ...“

„Wie du?“

„Ja, mein Lord“, schnurrte Harry, der sich zufrieden in die Umarmung schmiegte.

„Wollten wir nicht ins Bett?“

„Hm.“

„Komm Kleiner, ab ins Bett, es ist verdammt spät und ich habe morgen früh ein Treffen mit Lucius. Du weißt, ich komme nicht gerne zu spät“, sagte Voldemort.

„Dann verschiebt das Treffen“, murrte Harry.

Er sah nicht wie Voldemort ihn skeptisch ansah und dann schmunzelte. „Ab ins Bett, mein Kleiner.“ Er löste sich von Harry, was ihm einen fast panischen Blick einbrachte. „Jetzt guck nicht so ängstlich, ich will endlich schlafen.“

„Gerne, mein Lord.“

Mit einem Handwink entkleidete Voldemort sie Beide und schob den Jüngeren einfach aufs Bett. „Ab unter die Decke“, murmelte er.

Schnell schlüpfte Harry unter die schwere Decke, dass er nackt war, störte ihn wenig denn das war er bei seinem Lord ja gewohnt. Dieser schlüpfte nach ihm unter die Decke und zog ihn sofort in eine enge Umarmung. Seufzend kuschelte sich Harry an ihn, wie hatte er das vermisst? Dieser starke Körper hinter sich, die starken Arme um seinen Bauch und seine Brust und der regelmäßige, tiefe Herzschlag, dem er so gerne lauschte und der ihn langsam ins Reich der Träume brachte.

„Gute Nacht, mein Lord“, schnurrte er.

„Hm“, war die normale Antwort.
 


 

So, mal ein bißchen Balsam für geschundene Seelen. ;) Remus verstößt seinen `Welpen` nicht, er steht weiter hinter ihm und das ist wirklich gut für unseren geschundenen Harry und er hat eigentlich Fenrir als GEfährten akzeptiert, doch ein bißchen anstrengen darf er sich doch, oder?
 

Und unser Charlie? Er darf ihn als Mensch berühren, sogar mit dem Kopf auf seinem Schoß liegen. Bahnt sich da doch noch was an? Hat SEverus seine Vergangenheit so weit verarbeitet um dem Rotschopf eine Chance zu geben?
 

Und natürlich Voldie und unser über alles geliebter Harry. Er hat den ersten SChritt getan, schläft wieder bei seinem Lord und es scheint Beiden gut zu tun. Hoffentlich versaut unser Lord es nicht wieder, wir kennen ja sein Temperament. Nun, wir werden sehen, bzw. lesen.
 

*Muffins und Cappuchino hinstell* - Bitte schön.
 

Tata.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  WhiteAngelNaru
2012-11-07T21:32:58+00:00 07.11.2012 22:32
ich bin so froh, dass harry und remus miteinander geredet haben, denn so konnte harry den ersten schritt hachen. die sollten harry wirklich mal aufklären, denn hätte es remus jetzt nicht angefangen, hätte unser lieber voldi noch ewig schmoren können. ich bin froh, dass auch fenrir harry hilft, indemm er voldi tipps gibt, auch wenn er es nur tut um remus zu beeindrucken. mal sehen, wie lange remus fenrir zappeln läst.
Bitte schnell weiter schreiben. (Dir einen Zeitumkehrer zustecken) Damit du mehr zeit zum schreiben hast.

Lg
Von:  sasa56
2012-11-06T22:09:51+00:00 06.11.2012 23:09
super kapitel
das ist gut das harry noch jemanden wo magt
freu mich aufs neue kapitel
lg
sasa56
Von:  annette-ella
2012-11-06T20:38:37+00:00 06.11.2012 21:38
Wieder ein klasse Kapitel.
Besonders gefällt mir, das Remus Harry unterstützt und das Verhalten von Vater(Severus) und Sohn (Harry). Das Verhalten Remus gegeüber Fenrir finde icg auch klasse :-)))
Bitte schreib schnell weiter
LG
annette-ella
Von:  Eshek
2012-11-06T16:32:38+00:00 06.11.2012 17:32
Wow! *.* Brilliant! ich liebe diese Fan Fic!
Ich find es so witzig, dass Remus Fenrir zappeln lassen will! Besonders, weil ich mir Fenrirs Gesichtsausdruck dabei lebhaft vorstellen kann! Und dann Rmeus inneres Lachen! hihi!
Super! Schreib bitte ganz ganz ganz schnell weiter!

Von:  InaBau
2012-11-06T15:41:04+00:00 06.11.2012 16:41
Ein wunderbares Kapitel, danke! Remus tat dem Kleinen wirklich gut. Dieser erklärte Harry die Regeln und Fenrir darf sich schon mal daran gewöhnen einen neuen Welpen zu haben. Wann Remus wohl auf Fenrir zugeht und mehr zulässt? Ich bin gespannt. Aber Fenrir sollte sich wirklich anstrengen, um seinen Gefährten zu erobern. Hoffentlich kann Fenrir in macherlei Hinsicht Harry auch noch einiges erklären. Dieser ist dominant und kann dem Jungen sicher auch einiges beibringen.
Ich finde es jedenfalls toll, dass Harry den ersten Schritt tat.
Bitte schreib schnell weiter!


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