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Geliebtes Haustier

Was eine verzweifelte Liebe alles in Gang setzen kann...
von

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Kapitel 16

Hallo.
 

Kapitel 16
 

Die Zeit verging wie im Flug, alle Augen waren auf die Tränke gerichtet, die langsam vor sich hin köchelten. Jeden Abend, wenn Severus in Malfoy-Manor weilte, tauchte der Dunkle Lord in den Kerkern auf um nach dem Rechten zu sehen. Zunächst war Severus panisch aufgesprungen, hatte jede Aktivität sofort eingestellt doch irgendwann hatte er nur kurz aufgesehen, dem Lord respektvoll zugenickt und mit seiner Tätigkeit weiter gemacht. Charlie, der immer anwesend war, begrüßte ihn jedes Mal höflich, blieb aber auf seinem Platz sitzen. Erst saß er in einem Sessel, Severus gegenüber doch irgendwann hatte er den Platz gewechselt. Voldemort staunte nicht schlecht als er eines Abends in die Kerker kam und der Rotschopf auf dem Boden vor Severus' Sessel saß, den Rücken an die Beine des Tränkemeisters gelehnt.

„Bequem?“, fragte er.

„Ja, vielen Dank, mein Lord“, gab Charlie lächelnd zurück.

„Guten Abend, mein Lord“, kam von Severus, ein kurzes Nicken erfolgte bevor er sich wieder dem Buch zu wandte.

„Wie steht es mit den Tränken?“, fragte Voldemort, wie schon die Abende zuvor.

„Sind in den Kesseln und köcheln vor sich hin“, sagte Severus abwesend.

Charlie legte den Kopf in den Nacken um Severus schmunzelnd anzusehen, dieser reagierte allerdings gar nicht, zu sehr war er in sein Buch vertieft.

„Das ist gut, ihr seit die nächsten drei Tage in Hogwarts, oder?“

„Ja, mein Lord“, kam von Charlie.

Ein Plopp kündigte die Ankunft eines Hauselfen an und hinderte den Dunklen Lord daran zu antworten. „Master Snape, eine Eule ist für euch angekommen“, piepste die Elfe.

Severus sah auf und fragte, „eine kleine, unscheinbare, graue Eule?“

„Ja, Master Snape.“

„Bring sie her“, befahl Severus. Die Hauselfe verbeugte sich und verschwand mit einem Plopp.

„Was hat das zu bedeuten?“, fragte Voldemort nachdem ihm der besorgte Blick Charlies auffiel.

„Ich besitze genau zwei Eulen, ein Bruderpärchen. Klein, unscheinbar und absolut treu, magische Tiere. Sie können unglaubliche Lasten tragen, sehr schnell fliegen und haben einen wirklich ausgeprägten Orientierungssinn, sie finden mich wirklich überall“, erklärte Severus.

„Das klingt doch gut, warum der betrübte Blick?“

„Weil man diese Eulen nicht einfach schicken kann, man muss ihnen erklären was man mir mitteilen will und nur wenn sie es für sinnvoll halten, fliegen sie los. Sie haben von mir einige Anweisungen bekommen, was ICH für sinnvoll erachte und das ist nicht viel“, schmunzelte Severus, „und eines dieser Dinge sind Angelegenheiten des Phönixorden.“

Wieder wurde der Dunkle Lord an seiner Antwort gehindert weil die Hauselfe mit einem Plopp auftauchte, die langen Finger sanft um eine wirklich unscheinbare Eule gelegt. Das Tier schuhute sofort los als es Severus sah, die Elfe ließ sie schnell los und so flatterte das Tier zu dem ausgestreckten Arm des Tränkemeisters.

„Ist dein Bruder in Hogwarts?“, fragte er.

Wieder ein Schuhu und ein Kopfnicken bevor das Tier das Bein ausstreckte und ihm hinhielt. Severus löste den Brief mit der anderen Hand, setzte das Tier dann auf Charlies Kopf ab und öffnete den Brief. Schwarze Augen huschten über das Pergament, sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich.

„Was ist los?“, fragte Charlie, die Eule auf seinem Kopf kraulend.

„Albus, er hat ein Treffen für heute einberufen und ich soll erscheinen. Mein Lord, ich muss mich auf den Weg machen. Charlie, verwandeln, du kommst mit“, sagte Severus. Er reichte den Brief in die ausgestreckte Hand des Dunklen Lords weiter und erhob sich. Charlie setzte unterdessen die Eule auf die Sessellehne und verwandelte sich.

„Du wirst dich bei mir melden wenn du wieder da bist, egal wie spät es ist, ich warte“, zischte Voldemort.

„Sehr wohl. Komm, Fellbündel.“

Das Eichhörnchen sprang auf seinen ausgestreckten Arm, kletterte an der Robe entlang und verschwand in einer Tasche. Severus nahm die Eule noch auf die Hand, verbeugte sich dann vor seinem Lord und verließ den Raum. Voldemort verließ die Kerker ebenfalls, er wollte zu seinem künftigen Partner auch wenn ihm sein Anblick immer wieder einen Stich ins Herz versetzte. Er hoffte, dass sein Giftmischer die Tränke richtig gebraut hatte und das sie wirklich wirkten.
 

Stolz und mit erhobenen Hauptes trat Severus aus dem Kamin im Grimmauldplatz, klopfte sich den Ruß von der Robe und beehrte erst dann die Anwesenden mit seiner Aufmerksamkeit. Moody, Albus und Tonks sahen ihn aufmerksam an, der Tränkemeister hob fragend eine Augenbraue und schnarrte, „was willst du, Albus?“

„Severus, schön, dass du es geschafft hast. Komm, du bist der Letzte“, sagte Albus ohne auf die Frage einzugehen und deutete auf die Tür, die zur Küche führte. Nacheinander begaben sie sich in die Küche und trafen dort auf die anderen, gerufenen Mitglieder,Arthur und Molly Weasley, Kingsley Shacklebolt, McGonagall und ....Black.
 

Severus blieb stehen, die schwarzen Augen auf den Animagus gerichtet und er musste feststellen, dass er verdammt schlecht aussah. Die sonst schon ungepflegten Haare, waren völlig verfilzt und hingen ihm starr vor Dreck ins Gesicht, die grauen Augen waren stumpf, die Wangen eingefallen und von einem hässlichen Bart verdeckt. Seine Körperhaltung war gedrückt, er schien genauso gebrochen wie Harry, nur dass er noch Farbe in den Augen hatte und zu selbstständigen Handeln im Stande war. Der Tränkemeister ließ sich nieder und wandte den Blick zu Albus, eine Augenbraue fragend erhoben.

„Severus, dir ist bestimmt aufgefallen wie schlecht Sirius aussieht“, begann Albus, was ihm ein angewidertes Schnauben einbrachte doch er fuhr unbeirrt fort, „wie du bereits weißt, hatte er einen Nervenzusammenbruch als er die Sache mit Harry erfahren hat. Wir...“

„Albus, was soll ich hier? Ich habe Tränke auf dem Feuer und wirklich Besseres zu tun als mir hier Blacks Krankengeschichte anzuhören“, schnarrte Severus.

Der ältere Zauberer runzelte missbilligend die Stirn, nickte aber dann und sagte, „du bist doch mit Lucius Malfoy befreundet, oder?“

„Ja, bin ich. Und?“

„Ich möchte, dass du ihn besuchst und nach Harry siehst, wir wollen wissen wie es ihm geht“, sagte Albus.

„Da komme ich gerade her, ich war zum Abendessen eingeladen. Der Bengel ist gebrochen, wie soll es ihm da gehen? Er tut was ihm befohlen wird und mehr nicht“, schnarrte Severus. Er fühlte wie sich Charlie in seiner Tasche leicht bewegte und öffnete die Tasche kurzerhand, ein roter Kopf tauchte auf und ließ die Umsitzenden verwundert schauen.

„Was ist das?“, fragte Tonks.

„Mein Haustier“, gab Severus zurück bevor er sich an Albus wandte, „war das alles, was du wolltest?“

„Severus, bist du sicher, dass er gebrochen ist?“

„Du hast ihn doch selber gesehen, er ist gebrochen, sein Geist und seine Aufmüpfigkeit ist weg und wird nicht wieder kommen. Wenn das alles war, kann ich ja wieder gehen“, sagte Severus kalt.

Sirius sah jetzt auf, richtete die dumpfen Augen auf den Tränkemeister und knurrte, „dir war Harry schon immer egal, du elender Todesser.“

„Black, sei gewiss, dass mir der Bengel alles andere als egal ist aber ich akzeptiere die unausweichlichen Tatsachen und klammere mich nicht an sinnlose Ideen und Hoffnungen“, schnarrte Severus überheblich zurück.

Normal hätte Sirius jetzt einen bissigen Kommentar von sich gegeben doch die Sorge um sein Patenkind und seinen verschwundenen besten Freund Remus machten ihn fast wahnsinnig und schwach. Und so ließ er nur den Kopf hängen, ignorierte das belustigte Schnauben des Anderen.

„Albus, hast du noch was oder kann ich gehen?“, fragte Severus.

„Kannst du mit den Malfoys reden? Harry ist doch für sie jetzt nutzlos, vielleicht geben sie ihn wieder frei“, sagte Albus sanft.

Severus legte den Kopf schief und nickte, „ich rede mit ihnen und schicke dir eine Eule. Allerdings solltest du dir keine großen Hoffnungen machen, Draco hat Gefallen an seinem willenlosen Sklaven gefunden.“

„Dieses Schwein“, zischte Sirius leise.

Alle ignorierten den Einwurf und Albus sagte, „versuch es, vielleicht kommst du über Lucius an ihn rann.“

„Wie gesagt, ich rede mit ihnen. Albus, hat dieses Treffen noch einen tieferen Sinn als über den Bengel zu diskutieren? Wenn nicht, würde ich gerne gehen, wie gesagt, ich habe noch Tränke auf dem Feuer“, schnarrte Severus.

„Du kannst natürlich gehen. Guten Abend, Severus.“

Ohne ein weiteres Wort erhob sich der Tränkemeister, nickte knapp in die Runde und verließ die Küche, er würde seinem Lord noch Bericht erstatten und dann ins Bett gehen. Natürlich nachdem er nach den Tränken gesehen hatte.
 

Die Tür zum Versammlungsraum flog auf, sämtliche Köpfe fuhren rum und die roten Augen glühten erzürnt auf. Severus ignorierte es, rauschte durch den Raum und blieb vor Voldemort stehen. Sein Blick glitt kurz über die Gestalt neben dem Thron, Harry hatte bei seinem Eintreten nicht mal geblinzelt und würde es auch nicht tun wenn er keinen Befehl dazu bekam.

„Ich hoffe für dich, dass du einen verdammt guten Grund hast um dich hier so aufzuführen“, zischte Voldemort gefährlich leise.

Statt einer Antwort hielt Severus ihm zwei Phiolen entgegen, eine mit silbrigen und die andere mit blauem Inhalt. Sofort weiteten sich die roten Augen. „Sie sind fertig? Du hast gesagt drei Monate und die sind erst in drei Tagen um. Bist du sicher, dass du sie nicht zu früh vom Feuer genommen hast?“, fragte Voldemort.

„Ich bin mir hundertprozentig sicher, die Tränke sind fertig und sollten so schnell wie möglich verwendet werden“, sagte Severus.

Sein Lord zögerte nicht lange, er erhob sich, schob den Tränkemeister ein Stück beiseite und wandte sich an die Todesser, „raus! Sofort!“

So schnell wie an diesem Tag war der Versammlungsraum noch nie leer gewesen.

„Welchen Trank zuerst?“, wandte sich Voldemort an den Tränkemeister.

„Das ist egal, sie können gleichzeitig genommen werden, es wird sowieso einige Zeit dauern bis die Wirkung einsetzt.“

„Wie lange?“

„Bei euch, je nachdem wie stark ihr euch dagegen wehrt und bei mir, je nachdem wie weit weg Harrys Bewusstsein ist. Es kann Stunden, Tage oder sogar Wochen dauern.“

„Dann gib den Trank her“, fauchte Voldemort.

Sofort wurde ihm die blaue Phiole in die Hand gedrückt, Severus selbst entkorkte die Silberne und hielt sie zum Anstoßen hoch. Voldemort runzelte zwar kurz die Stirn, grinste aber dann leicht und stieß mit ihm an.

„Auf euren zukünftigen Partner“, sagte Severus.

„Auf deinen zukünftigen Sohn“, kam zurück bevor Beide den Inhalt runter stürzten.
 

Seine Welt war grau, weder hell noch dunkel, kein schönes und kein hässliches Grau, einfach nur grau. War er tot? Nein, er konnte nicht tot sein denn sonst könnte er sich diese Frage nicht stellen, oder? Also musste er leben aber warum war es dann so grau? Er versuchte sich zu erinnern, da waren Erinnerungen wie verschwommene Schemen, er konnte sie nicht einordnen und er erkannte sie nicht. Da war eine Stimme.

Du wertloses Ding.

Er zuckte zusammen, er erinnerte sich langsam wieder.

Du Stück Dreck.

Er war doch tot, zumindest sein Geist und er wollte gar nicht wieder leben.

Widerliches Ding.

Schluchzer entrangen sich seiner Kehle, er zog die Knie an die Brust, schlang die Arme darum und barg das Gesicht an den Knien.

Weniger als nichts.

Er wusste wieder warum er hier war, der Mann, den er über alles liebte, hatte ihn verstoßen. Ja, er liebte ihn, das war ihm in diesem Moment klar geworden als er die Worte gehört hatte, als sein Innerstes brach.

Verschwinde aus meinem Bett und meinem Gemächern, du verdammtes Schlammblut, ich will dich nie wieder sehen.

Da war sein Herz gebrochen und er war in diese Welt gekommen. Wie lange war das schon her? Tage, Wochen, Monate, Jahre? Hier gab es keine Zeit, hier gab es nur ihn und seinen Schmerz. Hier könnte er über alles nachdenken doch warum? Der Lord wollte ihn nicht, hatte ihn verstoßen und würde ihn nicht wieder zurücknehmen. Der Trank machte ihn abhängig doch seine eigenen Gefühle waren fast noch stärker, wurden sie durch den Trank verstärkt? Er wusste es nicht doch es war ihm auch egal, der Schmerz hatte sich tief in sein Herz gefressen und es sterben lassen. Er schluchzte wieder, immer wieder hörte er die Stimme seines Lords, die ihn verstieß.

„Harry, komm zu dir.“

Was war das für eine Stimme? Warum rief sie nach ihm? Warum nannte sie ihn Harry, warum beschimpfte sie ihn nicht? War das sein Lord? Nein, der würde nicht nach ihm rufen. Er würde ihn wahrscheinlich nur noch mehr beschimpfen oder sogar verfluchen, ...nein, das würde er nicht. Denn das war er nicht wert. Er...

„Harry, Kleiner, komm schon. Finde zu uns zurück, der Lord ist unausstehlich seit du nicht mehr da bist. Komm schon, komm zurück.“

Wieder diese Stimme. Wem gehört sie? Sie kam ihm bekannt vor doch er konnte sie nicht einordnen, wem gehört sie nur? Warum interessierte ihn das überhaupt? Ohne seinen Lord war sein Leben doch sowieso sinnlos. Moment, was hatte die Stimme gesagt? Der Lord war unausstehlich? Warum? Wahrscheinlich war er einfach nur froh, dass er endlich weg war.

 „Kleiner, wie wäre es wenn du dich mal wieder hier einfindest? Harry, komm schon.“

Die Stimme wurde langsam nervig, was wollte sie eigentlich von ihm? Er war doch hier richtig, alles war grau und passte so richtig zu der Stimmung in seinem Herzen.

„Verflucht Potter, mach dich endlich wieder her. Ich braue doch diese komplizierten Tränke nicht damit du dich irgendwo verstecken kannst also mach dich her.“

Ah, jetzt erkannte er diese Stimme, es war Severus. Was wollte er von ihm? Er konnte ihn doch auch nicht leiden. Er hasste seinen Vater und liebte seine Mutter, toll, er war ne Mischung zwischen Beiden und was empfand er für ihn? Hassliebe? Er lachte rau auf, Tränen liefen über seine Wangen.

„Kleiner, ich weiß, dass du mich hörst, ich spüre deine Verzweiflung und Trauer, genau wie unser Lord. Und wir machen uns BEIDE Sorgen um dich. Harry, komm bitte wieder, ich habe mir schon immer eine Familie gewünscht.“

Familie? Was meinte er damit? Moment, wieso machte sich sein Lord Sorgen um ihn? Er hatte ihn doch verstoßen.

„Harry, komm zurück. Ich weiß, dass du dir genauso eine Familie wünschst wie ich und ich kann sie dir bieten.“

Wie bitte? Severus wollte ihm eine Familie bieten? Wie sollte das gehen? Er hasste ihn doch, oder etwa nicht? Mochte er ihn? Nein, das konnte nicht sein.

„Ich geh jetzt einfach mal davon aus, dass du mich irgendwie hörst denn sonst führe ich seit Wochen Selbstgespräche und das wäre extrem peinlich. Harry, ich weiß, ich bin nicht der Traumvater, den du dir wünschen würdest aber besser als nichts, oder?“

Vater? Severus, sein Vater? Wie sollte das gehen? Und wieso seit Wochen? Und wieso Vater? Severus und er waren doch nicht verwandt. Wie meinte Severus das?

„Ich spüre deine Verwunderung, verständlich. Ja, ich will dich adoptieren, natürlich nur wenn du mich als Vater willst.“

Ok, jetzt litt er an Halluzinationen, er glaubte gerade gehört zu haben, dass Severus ihn adoptieren wollte. Doch das konnte nicht sein, niemand wollte ihn haben. Sein Pate hat ihn nie wieder kontaktiert seit er beim Lord war, er wollte ihn also auch nicht. Warum sollte ihn auch jemand wollen? Er wollte sich ja selber nicht.

„Ach Kleiner, ich spüre deinen Unglauben aber ich meine es ernst, ich würde mich freuen wenn ich dich adoptieren dürfte.“

Tränen liefen über sein Gesicht, warum log er ihn so an? Hatte er nicht schon genug gelitten? Warum verletzte Severus ihn immer weiter?

„Harry, mein Kleiner, komm schon, glaub mir endlich. Ich will dich als Sohn haben, komplett mit Namensänderung und Eintragung in meinen Stammbaum. Ok, du müsstest dich an den Nachnamen Snape gewöhnen aber ich denke mal, dass das ein kleines Übel ist, oder?

Er verstummte, seinen Tränen wurden weniger und er begann langsam zu überlegen. Warum sollte Severus ihn als Sohn haben wollen? Und vor allem was brachte das alles? Sein Lord, seine große Liebe, wollte ihn nicht. Warum sollte er also zurückkehren? Es hatte doch alles keinen Sinn.

„Würdest du bitte mal damit aufhören? Deine Selbstzweifel bringen einen ja um und sie machen deinen Partner wahnsinnig.“

Partner? Welcher Partner? Er hatte keinen Partner, wollte keinen, er wollte nur einen und der hatte ihn verstoßen. Und wer wollte ihn schon als Partner haben?

„Harry, hör auf damit und komm zurück. Wir werden dir alles erklären. Der Lord will dich haben, als Partner und ich will dich als Sohn. Willst du uns nicht?“

Was sollte diese Frage? Wollte er sie? Ja, er wollte sie, Beide. Severus bot ihm etwas an, was er sich schon immer gewünscht hatte, eine Familie. Und der Lord wollte ihn als Partner? Konnte das wirklich sein? Warum hatte er ihn dann verstoßen? Warum so beleidigt und so angeschrien? Zweifel kam wieder in ihm hoch und sofort meldete sich die Stimme von Severus wieder.

„Warum gibst du uns nicht eine Chance? Wenn du es nicht willst, kannst du dich immer wieder zurückziehen aber warum willst du das? Harry, ich weiß, ich war am Anfang nicht sehr fair zu dir und das tut mir leid, wirklich leid. Gib mir eine zweite Chance, lass uns eine Familie sein, du bekommst sogar ein Haustier dazu. Ich hoffe, du magst Eichhörnchen.“

Gegen seinen Willen musste er lächeln, ja, das konnte nur von Severus kommen. Und es klang so wahr und ehrlich. Seine Stimme klang so warm, als ob er es wirklich ehrlich meinte. Aber warum? Warum wollte er das auf sich nehmen? Warum sich mit ihm behängen? Er soll ihm eine Chance geben? Und dem Lord auch? Warum? Er hatte ihn doch verstoßen.

„Was muss ich noch sagen, damit du zu uns zurück kommst? Ich kann deine Zweifel verstehen aber ich kann sie dir nicht nehmen. Ich kann dir aber eines versprechen, wir werden dich nicht enttäuschen. Nie wieder. Sogar unser Lord hat es endlich eingesehen, hihi, er macht sich mittlerweile richtige Selbstvorwürfe. Aber du kennst ja sein Temperament, es geht öfters mal mit ihm durch. Weißt du, was er braucht? Einen Partner, der ihn gekonnt daran erinnert, dass er nicht der Nabel der Welt ist.“

Wieder musste er schmunzeln, er konnte sich Severus nicht kichernd vorstellen doch genau diese Vorstellung lösten die Worte in ihm aus. Meinte er das wirklich ernst? Er hatte die Wahl, für immer hier bleiben und in seinem Schmerz ertrinken oder den sanften Worten Glauben schenken und zurückkehren. Würde er das verkraften? Würde er den Schmerz einer erneuten Enttäuschung überleben? Doch Severus hatte ihm gesagt, dass er ihn nicht enttäuschen würde. Konnte er ihm glauben? So unfair Severus auch in der ersten Zeit zu ihm gewesen war, er hatte ihn nie belogen, er war immer ehrlich zu ihm gewesen. Konnte er ihm auch diesmal glauben?

„Harry, komm doch endlich zurück zu uns. Deine Freunde vermissen dich, Draco nervt mich jeden Tag ob es dir nicht endlich besser geht. Er kann froh sein, dass er mein Patenkind ist, sonst hätte ich ihn längst in die nächste Woche gehext. Und unser Lord ist auch nicht besser, ungefähr alle vier Stunden steht er bei mir auf der Matte und fragt ob sich was verändert hat. Er vermisst dich wirklich, Kleiner. Komm zurück.“

Er klang so flehend und der Lord fragte nach ihm. Bedeutete er ihm doch etwas? Konnte er das wirklich glauben? Langsam keimte Hoffnung in ihm auf und langsam wurde das Grau um ihn herum heller.
 

Severus seufzte leise, die Augen starr auf den Körper des Jungen vor sich gerichtet doch er spürte momentan nichts. Sein Innerstes musste schlafen oder war ganz abgesackt, ...nein, das schloss er aus. Zu viele Emotionen hatte er in den letzten Wochen und Monaten empfangen, von Schmerz über Resignation bis hin zu Unglauben und einem Gefühl, welches sich wohl am ehesten mit einem leichten Schmunzeln vergleichen ließ. Im Gegensatz zu allen Anderen hatte er die Hoffnung noch nicht aufgegeben, sogar ihr Lord zweifelte langsam. Und das war nicht gut denn sein Trank wirkte bereits hervorragend.

Er war der dominante Part in ihrer Beziehung, er hatte sich nicht dagegen gewehrt und der Trank hatte bereits vier Wochen nach der Einnahme seine volle Wirkung entfalten. Sein Eigener wirkte ebenfalls wie er sollte, er spürte den Jungen in sich, als Sohn und er wollte ihn. Seit fast sechs Monaten redete er auf ihn ein, versuchte ihn zurückzuholen. Bis jetzt ohne Erfolg. Ein Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken, er sah kurz auf die Uhr und schnarrte, „herein, mein Lord.“ Die Tür ging auf doch nicht etwa Voldemort sondern Draco trat ein, einen Arm in der Schlinge um seinen Hals und ein Verband um den Kopf.

„Schmerzen?“, fragte der Tränkemeister sofort.

„Nein. Ich wollte nur mal nach euch sehen.“

„Hier sind wir, unverändert.“

Draco setzte sich, verzog kurz das Gesicht und lehnte sich dann vorsichtig an.

„Wirklich keine Schmerzen?“, fragte Severus nochmal nach.

„Ja, es geht. Ich nehme genug Schmerztränke, ich werde noch süchtig. Wie geht es ihm?“

„Unverändert.“

Der Blonde seufzte tief, Severus ließ sich neben ihm nieder und fragte, „wie geht es den Anderen?“

„Blaise liegt noch im Krankenflügel, genau wie Theo und Pansy, der Rest ist mehr oder weniger auf den Beinen. Wo ist Charlie?“, fragte Draco zurück.

„Im Bett.“

„In wessen Bett?“

„Ich habe nur ein Bett in meinen Gemächern also wird er wohl da liegen, oder? Er muss sich noch von seinen Verletzungen erholen und das geht schlafend am Besten“, erklärte Severus.

Sein Patensohn nickte, in den letzten sechs Monaten hatte sich viel verändert, auch in der Beziehung seines Onkels denn dieser akzeptierte Charlie nicht nur sondern hatte ihn scheinbar richtig lieb gewonnen.

„Ach ja, ich soll dich im übrigen holen.“

„Zu wem?“

„Unser Lord verlangt nach dir“, sagte Draco doch zu seiner Überraschung zuckte Severus nur mit den Schultern und schnarrte, „er weiß wo er mich findet, ich lasse Harry seit dem Angriff auf Hogwarts nicht mehr allein und das habe ich auch nicht vor nur weil unser Lord mal wieder einen seiner Anfälle hat.“

„Soll ich ihm das so ausrichten?“

„Ja, bitte Wort wörtlich“, grinste Severus.

Draco erhob sich und meinte, „er ist im Westflügel also wird er in etwa fünf Minuten hier sein, viel Spaß.“

„Den habe ich.“
 

Exakt sechs Minuten später flog seine Tür auf und der Dunkle Lord stürmte herein, vor Wut schäumend und mit hellroten Augen. Eine Tasse wurde ihm vor die, nicht vorhandene Nase gehalten, mit den Worten, „Tee? Beruhigt ungemein.“

Verblüfft starrte Voldemort in schwarze Augen, die ihn amüsiert ansahen bevor sein Blick auf die Tasse glitt, mit einem resignierenden Seufzer entließ er die angehaltene Luft und seine Wut aus seinem Innersten und nickte. Severus drückte ihm die Tasse in die Hand und schenkte ihm Tee ein, ein wunderbarer Duft von Kräutern stieg auf.

„Was kann ich für euch tun, mein Lord?“, fragte Severus, der sich, ebenfalls eine Tasse Tee in den Händen, in einem Sessel niederließ.

Die roten Augen schweiften kurz zu der Gestalt im Bett, noch ein Seufzen erklang und schließlich setzte sich Voldemort dem Tränkemeister gegenüber. „Wie geht es ihm?“, fragte er leise, den Blick in die Tasse gerichtet.

„Unverändert. Aber das war nicht meine Frage, mein Lord.“

„Ich will ihn wieder haben.“

„Ich weiß, ich auch.“

„Warum kannst du ihn spüren und ich nicht?“, knurrte Voldemort.

Severus seufzte tief, ein vorwurfsvoller Blick verließ die schwarzen Augen bevor er sagte, „mein Lord, das habe ich euch in den letzten sechs Monaten etwa dreihundert Mal erklärt. Ich bin sein Vater, zumindest von meiner Seite aus und damit spüre ich ihn. Die Verbindung zwischen Vater und Sohn ist nun mal schon da, die Beziehung zwischen Bindungspartnern muss erst entstehen. Wenn ihr diese Bindung vollzogen habt, könnt ihr ihn genauso spüren wie ich, wahrscheinlich sogar stärker.“

„Wie soll das gehen wenn er nicht wieder zu sich kommt?“, fauchte Voldemort.

„Auch das habe ich euch bereits erklärt, seine Gefühle haben sich in den letzten Monaten verändert, ich bin mir sicher, dass er wiederkommt“, sagte Severus.

„Und wann? Dein Trank hat versagt und ich bin jetzt an ihn gebunden, verfluchter Giftmischer“, knurrte Voldemort, „das kann doch alles nicht wahr sein, wie konnte ich mich nur auf diesen Schwachsinn einlassen?“

„Erstens, mein Trank hat nicht versagt, er braucht nur länger um zu wirken. Zweitens, noch bin ich nicht verflucht und ich wäre dankbar, wenn das so bleibt. Und Drittens habe ich euch nicht dazu gezwungen, ihr habt den Trank selber und freiwillig getrunken“, belehrte Severus den Dunklen Lord mit ruhiger Stimme.

Dieser funkelte ihn wütend an und fauchte, „du bist schuld daran, dass ich mich in ihn verliebt habe und jetzt nicht weiß wohin mit diesen verdammten Gefühlen. Woher soll ich denn bitte schön wissen wie das geht?“

„Nein, ich bin nur an dem Trank schuld. Das ihr euch in ihn verliebt habt, ist ganz allein eure Schuld.“

Voldemort blinzelte überrascht bevor er wütend aufsprang und brüllte, „wieso ist das meine Schuld? Dein verfluchter Trank ist schuld und damit du. Verdammt, Severus, verstehst du es nicht? Ich mache mir Sorgen um ihn, ich liebe ihn.“

„Ich auch“, kam leise zurück.

„WAS?“

Jetzt sah sich Severus einem gezogenen Zauberstab gegenüber doch er blieb völlig unbeeindruckt, solche Situationen hatte es in den letzten Monaten fast täglich gegeben. „Mein Lord, ich liebe ihn als Sohn, nicht als Geliebten oder Partner und das wisst ihr ganz genau also steckt bitte den Zauberstab wieder ein“, sagte er.

Doch sein Lord knurrte ihn nur weiter an, den Stab drohend erhoben, „ich will ihn wieder haben, er gehört mir.“

„Nein, mein Lord, er gehört nur sich selbst und mit diesem Verhalten, welches ihr gerade an den Tag legt, habt ihr bereits genug Schaden angerichtet. Er ist euer Partner, ja, das stimmt aber er hat da noch ein Wörtchen mitzureden. Die magische Bindung kann nur vollzogen werden wenn BEIDE Partner es freiwillig tun. Wenn ihr ihn dazu drängt oder zwingt, hat es keine Auswirkungen außer, dass ihr ihm unglaubliche Schmerzen zufügt“, erklärte Severus immer noch sehr ruhig.

„Aber ich will ihn haben.“

„Ich will, gibt es nicht. Mein Lord, ich dachte ihr habt es endlich begriffen aber scheinbar nicht. Vielleicht war es ein Fehler, die Tränke zu brauen.“

„WAS?“, zischte Voldemort wütend.

Severus verleierte leicht die Augen und schnarrte, „wenn ihr euer Temperament nicht langsam mal unter Kontrolle bekommt, macht ihr alles kaputt. Wenn er mal wieder zu sich kommt und ihr ihn so anblafft, geht er gleich wieder.“

„WENN er denn wieder kommt, es ist alles deine Schuld“, fauchte Voldemort doch Severus seufzte nur leise.

Er wollte gerade antworten als eine dünne Stimme vom Bett aus erklang, „bitte nicht streiten.“
 

Voldemort und Severus fuhren gleichzeitig rum, Unglauben lag in schwarzen und roten Augen. Der Tränkemeister sprang auf, schob den Dunklen Lord einfach beiseite und eilte ans Bett, graugrüne Augen sahen ihn ängstlich an.

„Wir streiten nicht, wir sind nur unterschiedlicher Meinung. Harry, mein Kleiner, endlich bist du wieder da“, sagte Severus sanft.

Harry sah ihn weiterhin nur ängstlich an bevor sich sein Blick auf Voldemort richtete, der Grünanteil in seinen Augen nahm sichtlich ab denn der Dunkle Lord starrte ihn nur an, den Zauberstab noch immer erhoben.

Severus folgte dem Blick und schnarrte, „mein Lord, wie wäre es, wenn ihr den Zauberstab endlich wegsteckt und euren Partner begrüßt bevor er so verunsichert ist, dass er gleich wieder weg ist.“

Sofort kam Bewegung in den Angesprochenen, er steckte den Stab weg und war sofort neben dem Bett, ein leises Wimmern ertönte. Der Junge begann zu zittern, er wollte wegrücken doch er war zu schwach. Als Voldemort dann auch noch eine Hand hob, wurde aus dem Wimmern ein leises Schluchzen, „bit...te n...ic..ht...“

Überrascht und geschockt hielt Voldemort mitten in der Bewegung inne und sah ihn fast hilflos an. „Severus, erklär das“, forderte er den Tränkemeister auf.

„Mein Lord, verzeiht aber seit ihr so dumm oder tut ihr nur so? Er hat Angst vor euch, ihr habt ihm sehr unschöne Dinge an den Kopf geworfen und ihn verstoßen“, schnarrte Severus, der ihn kurzerhand nochmal beiseite schob und sich auf die Bettkante setzte. „Hey, mein Kleiner, na, wieder da? Wie fühlst du dich?“, fragte er mit sanfter, warmer Stimme.

Die ängstlichen Augen richteten sich auf ihn doch er bekam keinen Ton raus. Severus wusste sofort, warum denn Harry schielte immer wieder zu dem Dunklen Lord, der hinter ihm stand.

„Mein Lord, tut mir einen Gefallen und setzt euch, ihr macht ihn nervös und das bringt uns allen nichts“, schnarrte er.

Das Rascheln von Kleidung erklang und schon saß der Dunkle Lord wieder im Sessel, den Blick starr auf den Jungen gerichtet.
 

„So und jetzt zu uns Zweien. Hast du mich gehört?“, fragte Severus.

Es dauerte einen Moment bis Harry reagierte und nickte.

„Gut, hast du auch verstanden, was ich von dir will?“, fragte er weiter.

Harry blinzelte ihn überrascht an bevor er flüsterte, „du hast gesagt, dass du mich adoptieren willst.“

„Richtig. Das will ich immer noch. Willst du mich als Vater?“

„Meinst du das ernst?“, fragte Harry leise.

„Ja natürlich, warum sollte ich es sagen und nicht so meinen? Harry, es ist alles vorbereitet, es bedarf noch einer Unterschrift von dir und eines kleinen Rituals und schon bist du offiziell und unwiederbringlich mein Sohn“, sagte Severus mit einem Handwink zum Dunklen Lord. Dieser nahm das Pergament vom Tisch und reichte es ihm, zusammen mit einer verzauberten Feder, die ohne Tinte schrieb.

„So einfach?“, fragte Harry leise.

„Ja, so einfach.“

„Du hast etwas von einem Trank gesagt, was meinst du damit?“

„Mir wurde aufgetragen einen Trank zu entwickeln, der dein Innerstes zurückbringt. Doch dazu brauchte ich eine Art Anker, an dem ich es fest machen kann, eine Sicherung für dein Innerstes. Ich habe lange überlegt wie das möglich ist und bin zu dem Schluss gekommen, dass die beste Möglichkeit eine familiäre Bindung ist“, erklärte Severus.

Harry sah ihn fragend an, sein Blick glitt kurz zum Dunklen Lord bevor er wieder zu Severus sah und fragte, „aufgetragen?“

„Ja, unser Lord wollte dich wieder haben. Und ich musste die Arbeit machen und es hat sich gelohnt.“

„Wieso du?“, fragte Harry leise.

Es bedarf keiner weiteren Erklärungen was genau er meinte, Severus lächelte ihn warm an und sagte, „weil ich es so wollte.“

„Wirklich?“

„Ja, Harry, ich will dich wirklich als Sohn. Was muss ich tun damit du mir glaubst?“

„Welche Auswirkungen hat der Trank auf deine Gefühle?“

Severus schüttelte den Kopf, „keine. Meine Gefühle sind echt und werden nicht vom Trank beeinflusst. Der Trank bewirkt lediglich, dass dein Innerstes einen Halt hat. Ich werde immer für dich da sein, ich lasse dich nie allein und werde dich auch nie enttäuschen.“

Ungläubig sah Harry ihn an bis sein Blick auf das Pergament fiel, welches Severus in den Händen hielt. „Nur unterschreiben und ein Ritual?“, fragte er nach.

„Ja.“

„Wie lange dauern die Vorbereitungen dafür?“

Mit einem Grinsen zog Severus seinen Zauberstab und meinte, „wir können.“

„So schnell?“

„Ja, ein winziges Ritual, ein kleiner Schnitt und schon sind wir eine Familie. Heißt das, du willst?“, fragte Severus sichtlich erfreut.

Unsicher nickte Harry, er versuchte ein schwaches Lächeln welches von Severus breit erwidert wurde.

„Was muss ich tun?“, fragte er.

„Nicht viel, gib mir deine Hand.“

Harry streckte eine sehr zittrige Hand aus, lange schlanke Finger legten sich sanft und warm um seine Hand. Severus legte kurz den Zauberstab weg, öffnete seine Robe bis die Brust frei lag und nahm den Stab dann wieder zur Hand. Der Junge sah ihn fragend an als die Stabspitze die Haut über dem Herzen des Tränkemeisters berührte und eine Wunde hinterließ.

„Was machst du da?“, fragte Harry alarmiert.

„Das Ritual vollziehen, halt still“, sagte Severus sanft während er den Zauberstab von seiner Brust entfernte, eine fliegende Spur von Blut hinter sich herziehend. Er ließ die Blutspur in der Luft hängen, legte die Spitze auf Harrys Handfläche und schuf auch hier eine Wunde.

„Nicht über dem Herzen?“, fragte Harry überrascht.

„Willst du das? Das würde die Beziehung sehr viel enger machen“, sagte Severus.

„Und das willst du nicht“, flüsterte Harry doch sofort bewegte sich der Zauberstab zu seiner Brust.

Mit zwei Bewegungen war sein Pyjamaoberteil offen und eine Wunde erschien über seinem Herzen. Wieder zog der Zauberstab eine fliegende Blutspur hinter sich her, vermischte die Spuren in der Luft und teilte sie dann wieder. Sie flogen auf die offenen Wunden zu und verschwanden dann in den Wunden, Harry spürte ein warmes Gefühl in der Brust. Mit einem letzten Schlenker verschloss Severus die Wunden, er spürte den Jungen jetzt noch viel stärker in sich und es war ein gutes Gefühl. Es war als hätte er etwas dazu bekommen, was ihm immer gefehlt hat und er spürte, dass es Harry genauso ging. Dieser spürte seine Gefühle jetzt auch denn er sah ihn verwundert an und lächelte dann.

„Du spürst es“, stellte Severus fest.

„Ja, tu ich. Severus, sind das deine Gefühle?“, fragte Harry verwundert.

„Ja, sind es.“

„Du liebst mich.“

Ein dunkles Knurren ertönte, Beide drehten sich rum und wurden sich des Dunklen Lords jetzt erst richtig wieder bewusst.

„Ihr wisst genau, wie und ja, ich liebe dich, als Sohn. Es fehlt noch deine Unterschrift, damit es offiziell wird“, sagte Severus.

Sofort griff Harry nach der Feder und setzte seine Unterschrift unter das Dokument, welches ihn offiziell zu Severus' Sohn machte.

„Wie heiße ich jetzt?“, fragte er unsicher.

„Harry James Snape“, wurde von hinten geknurrt.

„Wobei unserem Lord Riddle lieber wäre“, grinste Severus.

„Riddle?“

„Severus, übertreib es nicht.“

„Sehr wohl, mein Lord.“

„Was passiert jetzt mit mir?“, fragte Harry leise. Er schielte immer wieder zu Voldemort und es war offensichtlich um was es ging.

„Draco wird dich offiziell frei sprechen, du bist kein Sklave mehr und eure Beziehungsprobleme müsst ihr unter euch ausmachen.“

„Es gibt keine Beziehung, mein Lord will mich nicht“, flüsterte Harry.

„Doch will ich“, protestierte Voldemort sofort. Er hatte sich erhoben und stand jetzt neben dem Bett.

„Verschwinde aus meinem Bett und meinem Gemächern, du verdammtes Schlammblut, ich will dich nie wieder sehen“, zitierte Harry aus dem Gedächtnis doch im Gegensatz zum Dunklen Lord damals klang seine Stimme traurig und niedergeschlagen.

„Schlammblut?“, keuchte Severus während Voldemort wie geschlagen zusammen zuckte.

„Mein Temperament ist mit mir durch gegangen“, gab Voldemort schließlich zu.

„Das klang nicht so. Das klang als würdet ihr es durchaus ernst meinen“, flüsterte Harry.

„Da hat er Recht. So was sagt man nicht nur weil das Temperament mit einem durchgeht.“

„Danke Severus, mein schlechtes Gewissen ist bereits groß genug“, knurrte Voldemort was Harry zu einem kaum wahrnehmbaren Kichern veranlasste.

„Was ist daran so witzig?“, fragte Severus.

„Der Dunkle Lord und ein schlechtes Gewissen.“

„Ja, ich habe ein schlechtes Gewissen, ich hätte das nicht sagen dürfen und auch nichts von dem Rest. Es tut mir leid“, murrte Voldemort. Ungläubig wurde er von Vater und Sohn angestarrt, Voldemort knurrte genervt und ließ einen Sessel ran schweben, auf dem er sich nieder ließ.
 

Es dauerte eine ganze Weile bis wieder ein Wort fiel. „Meint ihr das ernst?“, fragte Harry unsicher.

„Ja, meine ich. Sonst hätte ich diesem Giftpanscher nicht aufgetragen diese Tränke zu brauen.“

„Tränke?“

„Ja, Mehrzahl. Die Wirkung des ersten Trankes kennst du, der zweite Trank war für mich.“

„Für euch? Mit welcher Wirkung?“, fragte Harry.

„Wir hatten sehr viele unnötige Probleme weil ich wie ein Mensch gedacht habe und du wie ein magisches Wesen, oder?“, fragte Voldemort statt einer direkten Antwort.

„Ja, mein Lord.“

„Nun, dieses Problem haben wir beseitigt. Dein neuer Dad hat einen Trank entwickelt, der mein Verhalten dem eines dominanten, magischen Wesens nachempfindet und er hat dich als meinen Partner festgelegt“, erklärte Voldemort.

„Partner?“

„Ja, Partner. Nach den regulären Regeln der magischen Wesen und die müsstest du ja kennen, oder?“

Harry nickte unsicher, sein Blick irrte fragend zu Severus doch dieser nickte und meinte, „es ist wahr. Und der Trank wirkt perfekt, unser Lord ist uns in den letzten Monaten gehörig auf die Nerven gefallen weil er dich vermisst hat.“

„Wirklich?“, fragte Harry leise.

„Ja, wirklich. Ich habe dich vermisst.“

„Wie lange war ich weg?“ Die Erwachsenen sahen sich unsicher an und Harry sagte, „nun sagt schon, ich erfahre es doch irgendwann.“

Severus seufzte tief und sagte dann, „sechs Monate.“
 

Eine Hauselfe hatte etwas zu Essen und zu Trinken gebracht, Harry hatte automatisch gegessen was ihm Severus reichte, zu geschockt war er über die Tatsache wie lange er weg gewesen war. Voldemort hatte unterdessen das Zimmer verlassen, er hatte eingesehen, dass es zu viel für seinen Partner war und so rief er eine Versammlung des Inneren Kreises ein. Er wollte sie über die Neuigkeiten in Kenntnis setzen. Severus war entschuldigt, er würde bei seinem Sohn bleiben und sich um ihn kümmern. Wobei Voldemort lieber bei ihm geblieben wäre, die Gefühle in seinem Innersten waren völlig aufgewühlt und er wusste teilweise nicht mehr wo oben und unten war. Der Trank in ihm sagte ihm, dass er sofort zurückgehen sollte, seinen Partner in die Arme schließen und glücklich sein sollte. Doch im Gegensatz zu Harry konnte er sich besser dagegen wehren, er wollte erst seinen Inneren Kreis informieren.
 

Und genau dieser hatte sich bereits eingesammelt und saß, wie immer in den letzten sechs Monaten, an dem langen Tisch und wartete bereits auf ihn. Wortlos ließ sich der Dunkle Lord am Kopfende nieder, sein Blick glitt über die Versammelten und schließlich erhob er das Wort, „Harry ist wieder aufgewacht und sein Innerstes ist wieder da. Er ist extrem verunsichert, schüchtern und weiß nicht mit der Situation umzugehen.“

Mehrere Todesser wollten sofort aufspringen doch ein eiskalter Blick ließ sie mitten in der Bewegung inne halten.

„Nein, kein Besuch bis er sich einigermaßen erholt hat, das gilt vor allem für dich, Draco und deine Anhänger.“

„Das ist nicht fair“, grummelte Draco, der neben seinem Vater saß.

„Ich bin der Dunkle Lord, ich muss nicht fair sein und ich bin es nicht. Ihr haltet euch von Severus' Gemächern fern“, schnarrte Voldemort.

„Severus' Gemächer?“, fragte Fenrir mit dunkler Stimme nach.

„Ja, die Gemächer des Giftpanschers. Harry wird vorübergehend dort wohnen.“

„Wieso nicht bei euch?“, fragte der Werwolf mit einem schlecht verborgenen Grinsen.

„Du weißt ganz genau warum nicht. Er muss von selbst kommen um meine Nähe zu suchen“, fauchte Voldemort, jetzt grinste ihn Fenrir breit an.

„Wieso das?“, kam von Draco. Er sah fragend von Voldemort zu Fenrir und zurück, der Dunkle Lord gab dem Werwolf mit einem Handwink zu verstehen, dass er antworten durfte.

Der Werwolf wandte sich dem Blonden zu und antwortete, „ganz einfach, unser Lord muss sich an die Regeln der magischen Wesen halten. Und die besagen, dass der devote Part den ersten Schritt macht. Sprich, der Bengel muss ihn fragen ob er wieder im Westflügel wohnen darf und bis dahin muss sich unser Lord gedulden.“

„Bengel?“, knurrte Voldemort.

„Ja, Bengel, er mag siebzehn sein aber noch verhält er sich wie ein Kind. Wenn er erwachsen geworden ist, werde ich ihn auch so behandeln und bis dahin ist er ein Welpe“, knurrte Fenrir zurück.

„Was ist mit deinem 'Welpen'?“, fragte Voldemort jetzt.

Der Werwolf zuckte mit den Schultern und meinte, „hat sich mittlerweile an das Leben im Rudel gewöhnt allerdings versucht er die Tatsache zu ignorieren, dass wir Gefährten sind.“

„Immer noch?“

„Ja, er hasst mich obwohl sein innerer Wolf ihn zu mir zieht, sehr verzwickte Situation aber unsere Sache, mein Lord“, knurrte Fenrir.

„Unternimmt er noch Fluchtversuche?“

„Nein, er hat es akzeptiert, dass er bei uns bleibt. Was passiert jetzt mit dem Bengel?“

„Er wird erst mal in den Kerkern bleiben bis er sich traut mich zu fragen“, knurrte Voldemort sichtlich angepisst. Keiner antwortete darauf doch alle konnten sich vorstellen wie lange das dauern würde.

„Was ist mit Hogwarts?“, fragte Draco jetzt.

„Du willst wirklich wieder zurück?“, kam die Gegenfrage.

„Natürlich, ich brauche schließlich einen Abschluss.“

„Durmstrang?“

„Nein, ich will nach Hogwarts zurück.“

„Du wurdest offiziell als Todesser geoutet, meinst du wirklich, dass Hogwarts der geeignete Ort für dich ist?“, fragte Voldemort.

„Ich wurde nicht offiziell geoutet, es besteht der starke Verdacht, dass ich ein Todesser bin aber es konnte nie nachgewiesen werden. Mein Lord, lasst Hogwarts wieder öffnen“, bat Draco.

Voldemort überlegte, es waren knapp fünf Monate seit dem Angriff auf Hogwarts vergangen und seitdem besetzten die Todesser das alte Gemäuer. Es hatte kaum Tote gegeben, auf beiden Seiten und die Verletzten waren fast alle wieder gesund, lediglich die Verletzten der letzten Auseinandersetzungen waren teilweise noch ans Bett gefesselt.

Charlie war einer davon, der lag wohl verwahrt bei seinem Giftmischer im Bett und nicht mal er hatte es bis jetzt geschafft an Severus vorbei zu kommen. Und seit dem Angriff war die Schule geschlossen, die Todesser hielten sie besetzt und hatten damit dem Jahrgang von Draco die Möglichkeit auf einen Abschluss genommen.

„Wollt ihr Harry eigentlich wieder nach Hogwarts schicken?“, fragte Lucius in seine Gedankengänge rein.

„Er würde es wohl wollen, oder?“

„Ja“, kam von Draco.

„Dann werde ich wohl keine andere Wahl haben aber zu meinen Bedingungen und die muss das Ministerium erst mal akzeptieren“, knurrte Voldemort.

„Das klingt nach viel Arbeit“, murrte Lucius sofort, ein kaltes Grinsen wurde ihm geschenkt bevor der Dunkle Lord wieder ernst wurde.

„Wie sieht es sonst aus?“

„Die weiße Seite ist ruhig, der Schock über Severus' Verschwinden sitzt noch tief aber da können die Zwillinge bestimmt mehr sagen. Wo sind die?“, fragte Lucius.

„Stimmt“, murrte Voldemort bevor er sich erneut konzentrierte bis er die Dunklen Male der Zwillinge spürte. Er wusste, dass die Male sich jetzt schmerzhaft melden würden um die Zwillinge zu sich zu rufen doch auch diesmal folgte keiner von Beiden dem Ruf. Entweder sie konnten nicht oder sie wollten nicht, er würde sie fragen wenn sie irgendwann mal hier auftauchen würde. „Egal, sonst noch was?“, fragte Voldemort.

Die Anwesenden schüttelten die Köpfe, sie gehörten dem Inneren Kreis an und waren fast alle gesuchte Mörder, sie konnten sich nicht normal in der Öffentlichkeit bewegen und damit war ihre Informationsbeschaffung stark eingeschränkt.

„Wann soll Severus wieder auftauchen?“, fragte Rabastan jetzt.

„Später, er wird nach Hogwarts zurückkehren wenn wir die Schule wirklich wieder aufmachen. Noch ist seine Tarnung nicht aufgeflogen.“

„Das wird spätestens dann passieren wenn bekannt wird, dass er Harry adoptiert hat“, kam von Rodolphus.

Voldemort stimmte ihm innerlich zu doch Lucius meinte nachdenklich, „nicht unbedingt.“

„Sprich.“

„Nun, es ist allgemein bekannt, dass Severus mit uns befreundet ist, sehr gut sogar. Man könnte verlauten lassen, dass er uns soweit rum gekriegt hat, dass wir Harry frei gesprochen haben“, erklärte Lucius.

„Und das würde den Malfoys gleich einen gehörigen Pluspunkt geben“, knurrte Voldemort was Lucius mit einem wissenden Grinsen beantwortete. „Und wie erklärt ihr dann die Adoption?“, fragte Voldemort.

„Diese Ausrede sollen sich Severus und Harry einfallen lassen“, gab Lucius grinsend zurück.

„Gut. Dann machen wir es so. Sonst noch was?“

„Wann wollen wir die Bedingungen für Hogwarts festlegen?“, fragte Lucius.

Jetzt grinste Voldemort wirklich und meinte, „du hast doch gerade eh nichts Besseres zu tun und da ich sowieso wieder aus den Kerkern rausgeschmissen werde, können wir das auch jetzt machen. Der Rest ist entschuldigt.“

„Wann darf ich zu Harry?“, fragte Draco.

„Wenn Severus es erlaubt oder er nach dir fragt.“

„Habt ihr auch noch etwas mitzureden?“, kam von Fenrir.

„Vorerst nicht. Du kennst die Regeln und an die muss ich mich halten. Und jetzt raus“, knurrte Voldemort.

Die Todesser erhoben sich mit einer Verbeugung und verschwanden, Lucius und Voldemort zurücklassend. Diese machten sich jetzt an die Arbeit, es galt einige neue Regeln für die Zauberschule aufzustellen.
 

Doch Draco wäre nicht Draco gewesen wenn er sich so einfach an die Anweisung gehalten hätte. Er hatte schon einen Plan und so machte er sich auf den Weg in die hauseigene Eulerei. Schnell fand er die kleine Eule seines Paten. „Hey du“, begrüßte er sie.

Die Eule öffnete die Augen und schuhute ihn fragend an.

Draco hielt einen Brief in die Höhe und fragte, „kannst du Severus diesen Brief bringen?“

Die Eule schüttelte den Kopf und drehte sich rum.

„Ich weiß, du musst nicht aber ich bitte dich darum. Es ist mir wirklich wichtig.“

Schuhu.

„Aha, das ist wohl immer noch ein Nein. Hör zu, ich frage meinen Paten in dem Brief ob ich Harry sehen darf, er ist wieder aufgewacht und ich würde ihn gerne sehen. Unser Lord hat gesagt, ich darf ihn sehen wenn Severus es erlaubt aber der Lord lässt den Zugang zum Kerker überwachen also komme ich da nicht runter“, erklärte Draco, die kleine Eule hatte sich wieder umgedreht und musterte ihn abschätzend. Schließlich streckte sie zögernd ein Bein aus und ließ Draco den Brief befestigen.

„Danke schön, Keks?“, fragte Draco mit einem Lächeln. Der Eulenkeks wurde ihm aus der Hand geknabbert bevor das Tier sich erhob und aus dem Fenster flog. Draco sah ihr mit einem Grinsen hinterher.
 

Severus sah überrascht auf als die Hauselfe mit einem Plopp auftauchte, seine Eule in den langen Fingern. Auch Harry, der an ihn gelehnt auf dem Sofa lag, und bis jetzt vor sich hin gedöst hatte, sah ebenfalls alarmiert auf.

„Schon gut. Gib her“, forderte der Tränkemeister. Sofort ließ die Hauselfe die Eule los, die sofort zu ihrem Herren flatterte und liebevoll an seinem Finger knabberte.

„Von wem ist er?“, fragte Harry.

„Von Draco? Warum kommt er nicht einfach runter, er wohnt im selben Haus. Seltsam“, murmelte Severus. Er las den Brief schnell durch und mit jedem Wort musste er breiter grinsen.

„Alles ok?“

„Ja. Unser Lord hat verboten, dass irgendjemand dich besucht bis ich es erlaube oder du danach fragst. Er lässt anfragen ob du nicht Gesellschaft brauchst“, sagte Severus mit einem Grinsen.

„Wieso hat er es verboten?“

„Weil hier sonst halb Hogwarts vor der Tür steht und das möchten weder er noch ich. Zudem brauchst du wahrscheinlich erst mal etwas Zeit um dich an die neue Situation zu gewöhnen, oder?“

„Darf ich Draco trotzdem sehen?“, fragte Harry hoffnungsvoll.

„Natürlich. Was hältst du davon wenn wir morgen zum Frühstück gehen?“

„Wer ist alles da?“

„Die Malfoys, klar, es ist ihr Manor, unser Lord, Fenrir ist zu Besuch mit seinem Rudel also wird er zum Frühstück kommen, die Lestrangebrüder und wir“, erklärte Severus.

„Greyback?“

„Ja, Greyback. Er ist eigentlich ganz in Ordnung, wenn man Fellbündel mag.“ Harrys Gesichtsausdruck wurde traurig, er senkte den Kopf. Lange Finger fuhren sanft durch seine Haare und eine warme Stimme fragte, „was ist los?“

„Greyback erinnert mich immer an Remus. Ich vermisse ihn und würde gerne wissen wie es ihm geht. Ich habe ihn seit der Sache mit dem offiziellen Sklavenvertrag nicht mehr gesehen“, erklärte Harry leise.

Severus verstand und er hatte eine Idee doch das sollte eine Überraschung für seinen Kleinen werden also nickte er nur und streichelte ihn weiter. „Willst du mit zum Frühstück?“

„Ja, gerne.“

„Dann gehst du jetzt ins Bad und machst dich bettfertig. Es ist spät und ich muss nochmal zu deinem griesgrämigen Partner“, grinste Severus.

„Will er mich wirklich als Partner?“, fragte Harry, ihn mit großen Augen ansehend.

„Ja, will er. Ganz sicher. Und jetzt ab ins Bad.“

„Ja Dad“, grinste Harry. Er bekam ein Lächeln zurück während er aufstand und ins Bad ging. Sein neuer Vater sah ihm nach, es war ein gutes Gefühl und er begann es zu genießen.
 

Da er den Westflügel verlassen vorfand, machte sich Severus auf den Weg in die Küche. In den letzten Monaten hatte man seinen Lord oft dort vorgefunden und so auch an diesem Abend. Allerdings war er nicht allein, Lucius saß bei ihm und der Küchentisch vor ihnen war mit Pergamenten, Federn und Büchern überfüllt. Überrascht blieb Severus im Türrahmen stehen, hob fragend eine Augenbraue und gesellte sich dann zu ihnen.

„Habt ihr dafür nicht ein Büro, mein Lord?“, fragte er während er sich setzte und die Elfen anwies ihm einen Tee und ein verspätetes Abendessen zu bringen.

„Da ist nicht genug Platz“, wurde zurück geknurrt.

„Schlechte Laune, mein Lord?“

„Ja, mein Partner wird mir vorenthalten.“

„Ich halte ihn euch nicht vor, ich kümmere mich lediglich um ihn. Wenn er zu euch will, werde ich ihm sogar die Tür aufhalten aber er hat bis jetzt nicht den Wunsch dazu geäußert“, schnarrte Severus, was ihm einen vernichtenden Blick einbrachte.

„Was führt dich her? Solltest du nicht bei deinem Sohn sein?“, fragte jetzt Lucius. „Den habe ich zu Charlie ins Bett gesteckt und bevor ich jetzt an geknurrt werde. Mein Haustier ist nicht mal in der Lage selbstständig das Bett zu verlassen also wird er ihn garantiert nicht anfassen. Und mein Bett ist nun mal am bequemsten. Wenn er in seine eigenen Räume umziehen will, werde ich ihn nicht aufhalten doch auch dazu hat er noch keinen Wunsch geäußert. Ich bin eigentlich hier weil ich ein Anliegen habe“, sagte Severus.

Voldemort sah ihn sofort fragend an, sein Giftmischer würde Harry nur alleine lassen wenn es wirklich wichtig wäre. „Was?“

„Ich möchte, dass Fenrir Lupin zum Frühstück mitbringt, Harry macht sich furchtbare Sorgen um ihn und diese Sorgen können wir ihm nehmen“, erklärte Severus.

Es dauerte nur einen Moment bis Voldemort nickte und sich kurz konzentrierte.

„Meinst du nicht, dass ist etwas zu viel?“

„Nein, Lupin wird sich noch an seinen Platz gewöhnen, er kann sich nicht für immer gegen seinen inneren Wolf wehren und dann steht er auf unserer Seite.“

Lucius sah seinen besten Freund zweifelnd an als ein Zischen ertönte, der Kamin in der Eingangshalle war aktiviert worden.

Wenige Momente später erschien Fenrir in der Küche, einen fragenden Ausdruck in den gelben Augen. „Mein Lord“, knurrte er mit einer knappen Verbeugung.

„Ich wünsche, dass du morgen zum Frühstück deinen Welpen mitbringst“, sagte Voldemort.

Verwunderung zeichnete sich auf Fenrirs Gesicht ab doch er nickte, „wenn mein Lord es wünscht. Soll ich ihn irgendwie instruieren oder soll er eine Überraschung für den Bengel sein?“

„Woher weißt du, dass Harry etwas damit zu tun hat?“, fragte Severus.

„Weil der Bengel der Hauptbeweggrund für sämtliche Handlungen unseres Lords geworden ist“, knurrte Fenrir mit einem Grinsen.

„Gar nicht wahr.“

„Doch mein Lord, es ist wahr und es ist nur natürlich. Ihr versucht euren Partner zu beeindrucken.“

„Sollte er das nicht, er ist der devote Teil“, maulte Voldemort.

Doch Fenrir lachte nur und meinte, „deswegen hat er trotzdem eine eigene Meinung, sonst hätte ich nicht solche Probleme mit meinem Welpen. Er kann euch nicht viel bieten außer sich selbst, er benötigt euren Schutz und hat nicht wirklich eine Wahl. Deswegen versucht ihr ihn zu beeindrucken, damit er sieht, dass ihr nicht nur an seinem Körper interessiert seit sondern an ihm als Mensch.“

„Gibt es so was?“, fragte Lucius.

„Natürlich. Nur wenige dominante Wesen machen sich die Mühe ihren devoten Teil zufrieden zustellen, sie fordern Gehorsam, Treue und den Körper des Anderen, bieten dafür aber recht wenig bis gar nichts. Das devote Wesen hat nicht groß eine Wahl, wenn sein Innerstes sich einmal für einen Partner festgelegt hat, kann er es nicht mehr ändern. Es gibt nicht viele glückliche devote Wesen“, erklärte Fenrir.

Die drei Anwesenden sahen ihn etwas geschockt an und Voldemort fragte, „warum machst du dir dann diese Mühe? Dein Welpe ist alles andere als davon begeistert dich als Gefährten zu haben.“

„Es gibt genug Wesen, die mich hassen, fürchten und verachten, dann muss es mein Gefährte nicht auch noch. Oder mein Lord?“, knurrte Fenrir. Dieser knurrte nur zustimmend, er sah es genauso und musste dem Werwolf insgeheim zustimmen.

„Also kommst du mit Lupin?“, kam jetzt von Severus.

„Natürlich. Entschuldigt mich bitte, ich muss meinen Welpen davon unterrichten, dass er morgen mit dem Dunklen Lord frühstückt.“

„Viel Spaß“, grinste Severus.

Der Werwolf wartete noch bis Voldemort ihn mit einem Nicken entließ und verließ dann die Küche, wenig später war das Rauschen des Flohnetzwerkes zu hören.

„Was hast du jetzt vor?“, wandte sich Lucius an seinen besten Freund, der seinen Blick prüfend über den Tisch wandern ließ.

„Braucht ihr Hilfe?“, fragte Severus zurück.

Statt einer Antwort wurden ihm von beiden Männern Pergamente zugeschoben, er seufzte leise auf und vertiefte sich dann in die Arbeit. Voldemort und Lucius taten es ihm gleich, es gab noch viele Dinge zu bedenken bevor sie Hogwarts wieder aufmachen würden.
 


 

So, unser Harrylein ist wieder da aber noch extrem verunsichert, naja, nicht wirklich verwunderlich, oder? Er scheint sich gut mit Severus zu verstehen und unsere Fledermaus hat ihn richtig gern, scheint als würden sie eine gute Familie werden. Und er wird Remus wiedersehen, da wird er sich bestimmt freuen. Und er hat sich endlich eingestanden, dass er unseren Voldie wirklich liebt. Hm, ob das unser Lord wohl irgendwann mal erfahren wird?
 

Sirius ist wieder aufgetaucht, wird er noch eine bedeutendere Rolle spielen oder wird er einfach wieder verschwinden? Und vorallem, wie wird er reagieren? Und wie wird Harry reagieren?
 

*Muffins und Kakao hinstell* - bedient euch.
 

Tata.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Eshek
2012-11-01T15:38:52+00:00 01.11.2012 16:38
Super fantastisch phänomenal! *.* Ich glaube, ich bin verliebt! ^^
Schreib bitte ganz ganz schnell weiter!
**keks nehm**
**Tee schlürf**
Ich kann immer nie abwarten und ich bin ein geduldiger Mensch! Aber deine FF ist einfach zu genial! Ich liebe sie!
Danke, dass du schreibst!
Von:  sasa56
2012-11-01T12:56:23+00:00 01.11.2012 13:56
dsuper kapitel
endlich ist harry wider da
und hatte severus alls vater akzeptirt
freu mich aufs neue kapitel
lg
sasa56
Von:  WhiteAngelNaru
2012-11-01T12:32:22+00:00 01.11.2012 13:32
endlich ist harry wieder bei sich und er hat sev als vater akzeptiert, dass ist wundervoll. ich bin mir sicher, dass voldi sich jetzt zurückhalten wird, schließlich will er harry imponieren ; ))
ich bin schon gespannt, wie die pläne für hogwarts aussehen werden und ob der minister diesen plänen zustimmt.
ich freue mich schon drauf, zu lesen, wie harry auf remus reagiert und ich bin mir sicher, dass er remus und fenrir helfen kann.

bin schon gespannt, wie es weiter geht
lg
Von:  annette-ella
2012-11-01T12:21:32+00:00 01.11.2012 13:21
Ein wirklich klasse Kapitel.
Gefällt mir wahnsinnig gut. Ich hoffe Harry kann Remus etwas helfen, mit der Gefährtensache.
Bitte schreib schnell weiter, ich mag deine Story sehr gerne.
LG
annette-ella
Von:  InaBau
2012-11-01T04:39:32+00:00 01.11.2012 05:39
Ich mag Sirius absolut nicht! Er ist nur da, um Dummheiten zu machen. Und Harry wurde zu Snapes Sohn. Das gefällt mir! Endlich hat Harry eine Familie. Aber dies wird Sirius gar nicht gefallen, wenn er davon erfährt. Und Remus könnte Schwierigkeiten machen. Er ignoriert die Tatsache, dass er und Fenrir Gefährten sind. Vielleicht hilft ihm ja Harry dabei, diese Tatsache zu akzeptieren?
Und Dumbledore will seine Waffe zurück haben. Etwas anderes ist Harry ja nicht für ihn. Draco sollte Harry wirklich nicht frei geben. Das wäre ein riesiger Fehler und könnte für Harry alles noch schwieriger machen.
Hoffentlich kann Voldi sich wirklich zusammenreißen und vergrault seinen Partner nicht erneut!
Bitte schreib ganz schnell weiter! Ich mag dieses Kapitel wirklich sehr!


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