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Geliebtes Haustier

Was eine verzweifelte Liebe alles in Gang setzen kann...
von

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Kapitel 6

Hallo.
 

Weiter geht´s...
 

Kapitel 6
 

Überraschte Ausrufe waren zu hören und auch Voldemort konnte nicht verhindern, dass er den Jungen vor sich fassungslos anstarrt. Das war eindeutig Harry Potter, der da ehrfürchtig vor ihm kniete, den Kopf gesenkt und die Hände auf den Oberschenkeln aufliegend. Sein Blick wanderte kurz zu Severus, die schwarzen Augen blitzten triumphierend auf. „Also hat dein Trank endlich seine komplette Wirkung entfaltet“, sinnierte er nachdenklich während er sich erhob.

„Ja, mein Lord.“

„Sehr interessant. Ich bin sehr erfreut über diese Entwicklung.“ Severus nickte nur während Voldemort die wenigen Stufen von seinem Thronpodest hinunter stieg und den Jungen langsam umrundete. „Du bist also freiwillig hergekommen?“, wandte er sich an ihn.

„Ja, mein Lord“, hauchte dieser.

„Und was willst du hier?“, fragte Voldemort kalt.

„Ich will bei euch sein.“

Die Todesser zogen scharf die Luft ein und warfen sich ungläubige Blicke zu. War das wirklich Harry Potter?

„Nun, das wäre eine Belohnung und die musst du dir verdienen.“

„Was muss ich tun?“, fragte Harry sofort, er hielt den Blick noch immer gesenkt.

„Erst mal aufstehen und mich ansehen.“

Sofort kam Bewegung in den Jungen, mit einer fließenden Bewegung erhob er sich und sah ihn gerade heraus an, die grünen Augen waren völlig verhangen. Voldemort kannte diesen Blick, Bellatrix sah ihn immer so an doch bei diesem Jungen ging es tiefer, er würde wirklich alles für ihn tun. Mit einem leichten Grinsen deutete er auf einen nahestehenden Todesser und knurrte, „Töte ihn.“
 

Schneller als jemand reagieren konnte, drehte sich der Junge um. Er zog seinen Zauberstab, richtete ihn auf den Todesser und knurrte, „Avada Kedavra.“ Ein grüner Lichtstrahl entsprang der Zauberstabspitze und traf den Todesser mitten in die Brust, er war tot noch bevor er den Boden berührte. Ohne den Toten weiter zu beachten, drehte sich Harry wieder um und sah seinen Lord völlig verklärt an, dieser konnte ihn nur anstarren. Genau wie die übrigen Todesser, die abwechselnd zu dem Jungen, dem Toten und ihrem Lord sahen, sie konnten nicht glauben was da gerade geschehen war.

Der Goldjunge von Dumbledore, der Junge-der-lebt, hatte gerade einen völlig wehrlosen Mann einfach so umgebracht. Ohne mit der Wimper zu zucken, ohne nachzufragen, ohne auch nur den Versuch zu unternehmen ihn zu retten, nein, einfach umgebracht. Und jetzt sah er ihren Lord wie ein Hund an, der auf eine Belohnung wartete und die bekam er in seinen Augen auch. Voldemort, der sich von dem kleinen Schock erholt hatte, trat an ihn rann und legte eine Klauenhand auf seine Wange. Sofort brummte Harry selig auf, schloss die Augen und schmiegte sich in die kalte, bleiche Hand.
 

Hier lief etwas ganz gehörig falsch. Harry schrie in seinem Innersten auf als er den Befehl des Dunklen Lords hörte und sein Körper reagierte. Er wollte das nicht, wollte ihn nicht töten doch seine Hand griff nach seinem Zauberstab und die Worte des unverzeihlichen Fluches kamen aus seinem Mund. Der Mann fiel tot zu Boden und er drehte sich wieder um. Seine Gedanken rasten, was würde er als Belohnung bekommen? Würde er überhaupt eine bekommen? Irgendwo in seinem Innersten wusste er, dass er völlig wahnsinnig war, er hatte gerade jemanden umgebracht und er erwartete dafür eine Belohnung? Dieser verfluchte Trank machte ihn willenlos denn der Tote war ihm im Moment völlig egal, nur sein Meister zählte, der Mann, der gerade auf ihn zukam. Eine Hand legte sich an seine Wange, es war wie ein Stromstoß, der sich durch seinen Körper ausbreitete. Er lehnte sich gegen diese Hand, sämtliche Bedenken waren wie weggespült. Von diesem Mann wollte er nie wieder weg, konnte er nie wieder weg. Er brummte leise und zufrieden.
 

Voldemort musste grinsen, das Verhalten des Jungen war genau das was Severus ihm vorhergesagt hatte. Er nahm die Hand wieder runter, sofort flogen die grünen Augen auf und sahen ihn verwirrt an. Doch der Dunkle Lord wandte sich von ihm ab und zu seinen Todessern, „Schafft die Leiche hier raus.“ Zwei vermummte Gestalten schnappten sich den Toten und verließen den Raum. „Severus, ich bin beeindruckt“, sagte Voldemort während er sich wieder auf seinen Thron begab, Harry verfolgte ihn mit den Augen aber ohne sich von der Stelle zu bewegen.

„Danke.“

„Lucius.“ Der Blonde sah ihn fragend an und Voldemort zischte, „der Junge wird über die Ferien ein Zimmer hier bekommen.“

„In welchem Flügel, mein Lord? Im Westlichen oder im Gästeflügel?“

„Im Gästeflügel.“

Ein unterdrücktes Keuchen war zu hören, der Dunkle Lord wandte sich überrascht zu dem Jungen, der ihn fragend und geschockt ansah.

„Was willst du?“

„Mein Lord, was habe ich getan um euch zu verärgern?“, fragte der Junge leise.

„Wie kommst du darauf?“, fragte Voldemort sichtlich verwirrt. Doch Harry kaute nur auf seiner Unterlippe rum.

„Ihr bestraft ihn gerade“, mischte sich Severus jetzt ein.

Noch verwirrter als vorher sah Voldemort ihn an und sagte, „ich bin mir normalerweise bewusst, wenn ich jemanden bestrafe. Erklär.“

„Ihr wollt ihn in einem anderen Flügel unterbringen lassen, also weiter entfernt von euch und das ist für ihn eine Strafe“, erklärte der Tränkemeister.

„Ist das wahr?“, wandte sich Voldemort an Harry, der nur nickte und ihn flehend ansah. Ein kaltes Lächeln erschien auf Voldemorts Gesicht bevor er zischte, „du warst bis jetzt ein braves Geschenk. Lucius, das Zimmer meinen Gemächern gegenüber ist noch frei, lass es herrichten.“

„Ja, mein Lord“, sagte der Blonde während Harry ihn förmlich anstrahlte.

„Die Versammlung ist aufgehoben. Harry, du gehst mit Lucius und wartest in deinem Zimmer, verstanden?“

„Ja, mein Lord.“ Zusammen mit den Todessern verbeugte sich Harry tief und folgte dann Lucius aus dem Raum raus.

„Severus, du bleibst“, zischte der Dunkle Lord.

Der Tränkemeister hielt überrascht inne und drehte sich zu ihm rum. Ihm fiel allerdings auf, dass er nicht der Einzige war, der noch da war. Er sah nur braune Augen hinter der Silbermaske, er konnte sie allerdings nicht einordnen und so wandte er sich seinem Lord zu.
 

„Severus, wieso ist er so?“

„Mein Lord?“

„Du hast gesagt, dass er noch Widerworte geben kann. Dass sah allerdings eben nicht so aus“, zischte Voldemort.

Severus nickte nur und erklärte, „das ist die Anfangsphase. Mein Trank kopiert die Dominanzabhängigkeit und die kennt verschiedene Phasen. Die erste Phase dient der Entdeckung des Partners. Er wird alles tun um bei euch zu sein, er wird jeden Fehler vermeiden wollen und er wird immer Angst haben, dass ihr ihn abweist.“

„Also kann ich ihn nicht bestrafen?“

„Doch, mein Lord. Eine Strafe ist völlig legitim. Eine Abweisung würde er allerdings nicht überleben, ein devotes magisches Wesen stirbt wenn der Dominante es abweist.“

„Welche Phasen gibt es noch?“

„Das ist schwer zu erklären. Wenn er sich sicher ist, dass ihr ihn nicht abweist - aber durchaus für Fehler bestraft - wird er wieder eigenständiger denken können. Ihr solltet ihm schnell klar machen, dass ihr ihn nicht abweist“, schlug Severus vor.

„Wie?“

„Sagt es ihm. Der Junge glaubt euch im Moment jedes Wort.“

Voldemort überlegte eine Weile bevor er fragte, „welchen Sinn macht diese Phase?“

„Sie dient der Findung des Partners. Das devote Wesen wird förmlich gezwungen sich an den Dominanten zu binden, damit es überleben kann. Wenn sie sich gegenseitig akzeptiert haben, können sie immer noch ihre Macken aneinander ausleben.“

„Macken?“

„Naja, jedes Wesen hat Macken. Und normalerweise ergänzen sich die Wesen in ihrer Beziehung, der Devote wird normalerweise nicht unterdrückt sondern beruhigt den Dominanten, schenkt ihm Frieden und Entspannung. Im Gegenzug dazu wird er beschützt und muss sich unterordnen“, erklärte Severus.

„Nun, wir sind keine magischen Wesen, deswegen kann sich das so nicht entwickeln. Hat dein Trank irgendwelche Auswirkungen auf mich?“

„Nein, mein Lord. Nur Potter ist davon betroffen.“

Voldemort grinste leicht und sagte, „ ich bin wirklich sehr beeindruckt von deinen Fähigkeiten. Was möchtest du als Belohnung für deinen hervorragenden Trank?“ Severus starrte ihn verwundert an, damit hatte er nicht gerechnet. „Nun?“, fragte Voldemort nochmal nach.

„Nichts, mein Lord. Ihr habt mir den Auftrag gegeben und ich habe ihn erfüllt“, sagte Severus jetzt.

„Nein, nein, du hast eine Belohnung verdient, nur was?“, sinnierte der Dunkle Lord während er sich erhob und um den Tränkemeister rum ging.

„Mein Lord, euch zu dienen, ist Belohnung genug“, schnarrte Severus etwas unsicher.

Der Lord war unberechenbar, seine Belohnungen arteten öfters mal in einer Strafe aus und so waren sie mit Vorsicht zu genießen. „Widersprich mir nicht, wenn ich sage, du hast eine Belohnung verdient dann ist es so“, sagte der Dunkle Lord, der den Blick von ihm ab wandte und jetzt den zweiten Todesser ansah. Ein hinterhältiges Lächeln erschien bevor er sich zu Severus umdrehte und sagte, „du hast mir ein sehr nettes Geschenk gemacht, ich sollte mich auf dieselbe Weise revanchieren.“

„Mein Lord?“

„Ja, so machen wir es. Charlie!“

Der zweite Todesser sah auf und trat einen Schritt näher, „ja, mein Lord?“

Severus hatte eine schreckliche Ahnung und die nächsten Worte des Lords bestätigten seine Ahnung. „Da ich jetzt Harry habe, brauch ich dich nicht länger. Du gehörst ab jetzt Severus, verstanden?“, knurrte Voldemort.

„Ja, mein Lord“, sagte Charlie sofort während Severus ihn nur fassungslos anstarrte.

Voldemort wandte sich dem Tränkemeister zu und fragte leise und schneidend, „Gefällt dir mein Geschenk nicht?“

„Doch, mein Lord, vielen Dank.“

„Gut, dann kannst du gehen“, zischte Voldemort.

Severus verbeugte sich nochmal bevor er sich umdrehte und aus dem Raum rauschte. „Mitkommen“, knurrte er Charlie im Vorbeigehen an. Der Rotschopf verbeugte sich noch schnell vor Voldemort und beeilte sich dann seinem neuen Herren zu folgen.

„Viel Glück“, zischte ihm der Dunkle Lord nach.

„Danke“, rief Charlie im Rauslaufen, er musste sich beeilen um mit dem Tränkemeister Schritt zu halten. V

oldemort hingegen machte sich auf den Weg in den Westflügel, er wollte sich seinen neuen Sklaven genauer ansehen.
 

„Hier wohnst du. Die Farben kannst du dir selber aussuchen, einfach mit dem Zauberstab ändern. Das Bad ist gleich nebenan“, erklärte unterdessen Lucius dem neuen Sklaven, der neben ihm in dem Raum stand und sich umsah.

„Ich darf doch gar nicht zaubern, ich bin noch nicht volljährig“, sagte Harry abwesend.

„Du hast eben eine 'Avada' angewendet. Außerdem liegt über dem Manor ein Zauber, der verhindert, dass ein Zauberspruch beim Ministerium gemeldet wird. Wäre sehr unpraktisch, oder Harry?“

Der Junge drehte sich überrascht zu ihm rum und fragte, „Harry?“

„Ja, wir siezen uns untereinander nicht und du gehörst jetzt zu uns, auch wenn es etwas unfreiwillig war. Nur unseren Lord siezen wir, es sei denn, er erlaubt dir was anderes. Also kannst du mich Lucius nennen“, sagte der Blonde, ihm eine Hand entgegen haltend.

Doch Harry wich einen Schritt zurück und murmelte, „Bitte nicht anfassen.“

„Ok, dann nicht. Brauchst du noch was?“

„Warum sind Sie...bist du so nett zu mir?“, fragte Harry.

Lucius grinste leicht und erklärte, „jeder von uns trägt eine Maske aber hier bringt sie weder mir noch dir was. Harry, ob du es willst oder nicht, wir werden miteinander auskommen müssen und du natürlich auch mit Draco.“

Harry stöhnte leise auf und verleierte die Augen. „Das ist nicht dein Ernst, oder?“, fragte er leise.
 

Jetzt lachte der Blonde, kein gehässiges oder kaltes Lachen sondern ein warmes, Ehrliches. „Doch, das ist mein Ernst. Mein Sohn wohnt schließlich hier und ist zumindest über die Ferien auch hier. Du wirst sehen, er ist daheim völlig anders als in Hogwarts“, lachte Lucius. Harrys Gesichtsausdruck verfinsterte sich sofort, er ließ sich in einen Sessel fallen und starrte auf seine Schuhspitzen. „Harry, was ist los?“, fragte der Blonde, jetzt wieder ernst und auch besorgt.

„Ich werde nie wieder nach Hogwarts gehen können, oder?“, fragte Harry leise.

„Das kommt drauf an wie du dich benimmst“, zischte in diesem Moment eine kalte Stimme.
 

Lucius und Harry sprangen beide auf doch während der Blonde sich verbeugte, sank Harry sofort auf die Knie und senkte den Kopf. Voldemort ignorierte die überraschten Blicke seiner rechten Hand und ließ sich in einem Sessel nieder. „Wenn ich zufrieden mit dir bin, darfst du nach Hogwarts zurück“, zischte Voldemort.

Sofort riss Harry den Kopf hoch, einen geschockten Ausdruck auf dem Gesicht und mit schimmernden Augen. „Mein Lord, warum wollt ihr mich wieder loswerden? Was habe ich falsch gemacht?“, fragte er leise.

Wieder war Voldemort verwirrt und sagte, „du hast doch eben noch danach gefragt.“

„Ich möchte nicht weg von euch.“

„Du wirst genau dahin gehen wo ich dich hin schicke, verstanden?“

„Ja, mein Lord.“

„Gut. Nun zu den Regeln. Du gehörst mir, du wirst mich nie wieder verlassen es sei denn, ich will dich nicht mehr und verstoße dich“, sagte Voldemort schneidend, ein leises Wimmern ertönte von dem Jungen. Ein flehender Ausdruck erschien auf seinem Gesicht. Zufrieden nickte Voldemort und fuhr fort, „du bist mein Eigentum und ich behandle mein Eigentum gut wenn es sich benimmt. Du darfst dich im Manor frei bewegen, keiner wird dich anrühren aber du wirst das Haus nicht verlassen. Verstanden?“ Harry nickte nur stumm, er wollte nicht weg, er wollte bei dem Mann bleiben und das musste man auch seinem Gesichtsausdruck ansehen. Voldemort erinnerte sich an die Worte von Severus, der Junge würde im Moment alles tun um bei ihm zu sein. Doch so machte das keinen Spaß, er wollte, dass der Junge seinen eigenen Kopf benutzte. „Wir ändern eine Regel. Ich akzeptiere dich an meiner Seite. Du hast in dieser Beziehung nichts zu sagen, du bist mein Sklave und du hast zu gehorchen. Du wirst mit in meinen Gemächern leben, solltest du etwas verändern, wirst du eine Nacht woanders schlafen. Bin ich zufrieden mit dir, werde ich mir eine Belohnung einfallen lassen. Bin ich unzufrieden mit dir, wirst du bestraft. Verstanden?“, zischte Voldemort.

Etwas in den grünen Augen veränderte sich, etwas fügte sich zusammen bevor er nickte und schnurrte, „ja, mein Lord, ich habe verstanden.“

Der Dunkle Lord nickte zufrieden bevor er sich an Lucius wandte, „dein Sohn ist hier?“

„Ja, mein Lord. Er ist heute Nachmittag angekommen und wird die Ferien hier verbringen“, sagte Lucius.

„Gut. Ich habe nicht die ganze Zeit Lust und Muse mich um mein neues Haustier zu kümmern also wird dein Sohn sich dieser Aufgabe annehmen. Keiner fasst den Jungen an, er gehört mir“, knurrte Voldemort. Lucius nickte nur, eine andere Wahl hatte er wohl nicht.

„Mein Lord, mein Sohn hat ein paar seiner Freunde eingeladen. Sollen sie von den veränderten Besitzverhältnissen um Harry wissen?“

„Wenn sie schweigen werden, ja. Aber versaut mir mein Haustier nicht.“

„Natürlich nicht, mein Lord“, sagte Lucius.

Voldemort nickte nur, sah aber dann wieder zu Harry, der ihn urverwandt ansah doch jetzt lag etwas anderes in den grünen Augen. Er war immer noch absolut ergeben aber jetzt lag etwas Trotz darin. „Du magst Lucius' Sohn nicht“, stellte Voldemort fest.

„Nein, mein Lord.“

„Warum nicht?“

„Er ist ein Ekel, er ist arrogant, eingebildet und vorlaut“, sagte Harry.

„Und du wirst dich mit ihm vertragen“, zischte Voldemort.

Harry nickte nur knapp, es war ihm anzusehen, dass er mit dieser Anweisung nicht einverstanden war doch er hatte keine andere Wahl.

Voldemort grinste innerlich, noch vor einer halben Stunde hätte er ihm widerstandslos gehorcht doch scheinbar war die erste Phase der Abhängigkeit abgeschlossen. So machte das doch wesentlich mehr Spaß.

„Mein Lord, soll er wieder nach Hogwarts zurück? Wenn ja, muss er die Hausaufgaben machen“, sagte Lucius.

„Die wird er machen. Sag Severus Bescheid, ich will seine Akte haben.“ Der Blonde nickte, runzelte aber fragend die Stirn. Sein Lord schien in guter Stimmung denn er erklärte, „ich will kein dummes Haustier. Oder eines wofür man sich schämen muss. Ich umgebe mich nur mit dem Besten also hat sich mein Haustier anzupassen. Verstanden, Kleiner?“

„Ja, mein Lord“, schnurrte Harry.

„Gut, dann gehen wir jetzt schlafen. Lucius, du wirst deinen Sohn zum Frühstück von seiner neuen Aufgabe unterrichten. Komm“, zischte Voldemort während er sich schon erhob. Von Lucius kam nur ein Nicken, Harry stand schnell auf um seinen Herren zu folgen. Der Blonde sah dem ungleichen Gespann noch einen Moment nach, schüttelte dann den Kopf und machte sich dann auf den Weg in seine eigenen Gemächer. Er wollte diesen Tag so schnell wie möglich vergessen.
 

Voldemort überlegte kurz wo er den Jungen unterbringen sollte. Sein Bett? Nein, das war für den Jungen die ultimative Belohnung und dafür hatte er noch nichts getan. Couch? Nein, er wusste selber wie unbequem diese Couch war. Hm, warum hatte er sie dann überhaupt noch? Mit einem scharfen Blick ließ er die Couch explodieren, Harry zuckte zusammen und sah ihn ängstlich an. Voldemort grinste kalt und sagte, „Die Gemächer umfassen diesen Salon, eine Bibliothek, ein Bad, ein Wohnzimmer, das Schlafzimmer und ein Labor mit Vorratsschrank. Du kannst dich überall bewegen aber verändere nichts, du kennst die Regeln. Komm mit.“

Der Junge folgte ihm, den Blick immer wieder ängstlich auf das vernichtete Sofa gerichtet. Der Dunkle Lord ging nicht näher darauf ein und betrat sein Schlafzimmer, mit einer Handbewegung ließ er eine Decke und ein Kissen neben sein Bett schweben. Zuerst wollte er ihn auf dem nackten Boden schlafen lassen doch ein erkältetes Haustier wollte er nicht. „Dort schläfst du und wehe du machst Krach oder Ärger“, warnte Voldemort, Harry nickte nur und schlich zu seinem Platz. „Wenn du noch ins Bad willst, diese Tür.“ Seine Hand deutete auf die zweite Tür, Harry sah kurz zu ihm und huschte dann ins Bad. Der Dunkle Lord schüttelte den Kopf, er wurde langsam weich.
 

Harry kam schnell wieder, die Haare noch feucht und wieder in die Sachen von vorher gekleidet. Voldemort musterte ihn kurz bevor er knurrte, „ausziehen.“ Er sah Widerwillen in den grünen Augen doch der Körper reagierte. Langsam legte er seine Sachen ab bis er nur noch in Boxershorts vor ihm stand, er hielt den Blick gesenkt und deutlich waren die knallroten Wangen zu sehen. Voldemort ließ seinen Blick über den Körper des Jungen schweifen. Gebräunte Haut spannte sich über gut definierte Muskeln am Oberkörper, ein flacher Bauch mit angedeutetem Six-Pack und lange, sehnige Gliedmaßen. Er zitterte leicht, Voldemort wusste allerdings nicht genau warum. „Du brauchst neue Sachen, du kannst nicht die ganzen Ferien in denselben Roben rumlaufen. Geh schlafen, darum kümmere ich mich morgen“, zischte Voldemort. Ohne darauf zu achten ob der Junge dem Befehl nachkam, erhob er sich und verschwand selber ins Bad.
 

Als er den Raum wieder betrat, sah er Harry unter seiner Decke auf dem Boden liegen. Grüne Augen sahen ihn teils hoffnungsvoll, teils fragend an. Er beachtete ihn nicht weiter und begab sich ins Bett. Doch irgendwie konnte er nicht schlafen und so drehte er sich um, stützte sich auf den Ellenbogen und beobachtete den Jungen, der die Augen geschlossen hatte aber definitiv noch nicht schlief. Als ihm Severus vor über 18 Monaten die Idee von diesem Trank unterbreitet hatte, war ihm die Idee brillant vorgekommen doch was machte er jetzt mit einem Pottersklaven?

Darüber hätte er wohl früher nachdenken sollen doch ehrlich gesagt hätte er nie gedacht, dass sein Giftmischer es hinbekam. Er grinste leicht bei dem Gedanken an Severus und sein Geschenk, Charlie würde ihn in den Wahnsinn treiben. Sein Giftmischer war versorgt, blieb das Problem eines sehr ergebenen Sklaven, der ihn mit großen Augen ansah. Voldemort blinzelte leicht, tatsächlich hatte Harry die Augen geöffnet und sah ihn an. „Was mache ich mit dir?“, fragte Voldemort leise und mehr zu sich selbst als zu dem Jungen.

Doch Harry antwortete leise, „was immer ihr wollt, mein Lord.“

„Das weiß ich. Die Frage ist nur, was will ich mit dir.“

„Wollt ihr mich nicht?“ Angst schwang in der Stimme mit, scheinbar war die erste Phase doch noch nicht ganz abgeschlossen.

Die roten Augen verleierten sich leicht bevor er knurrte, „muss ich mich ständig wiederholen? Du bleibst bei mir, ich werde dich bestrafen wenn du was falsch machst aber ich werde dich nicht weg schicken. Hast du das endlich verstanden?“ „

Ja, mein Lord.“

„Gut, und jetzt schlaf. Den Rest sehen wir morgen“, befahl Voldemort.

Sofort legte sich Harry wieder hin und schloss die Augen. Seine Atmung beruhigte sich und wenige Momente später war er tief und fest eingeschlafen. Voldemort schüttelte leicht den Kopf und legte sich dann auch hin. Er beschloss das Problem seines neuen Haustieres auf den nächsten Tag zu verschieben.
 

Woanders war ein Tränkemeister am Ende seiner Nerven und der Grund dafür saß ihm in einem Sessel gegenüber. Wütend starrte er den Rotschopf an, der ihn über den Rand seines Glases anlächelte. „Was denkt er sich nur dabei?“, knurrte Severus gerade.

„Eine Belohnung für einen hervorragenden Trank“, schlug Charlie vor.

„Du bist eine Landplage, genau wie deine Brüder. Reicht es nicht, dass ich einen Weasley ertragen muss, nein, jetzt muss ich mich auch noch privat mit euch rum schlagen. Das ist nicht fair“, fauchte der Tränkemeister. Er bemerkte den deprimierten Gesichtsausdruck des Jüngeren nicht, sein Geist war vom Alkohol schon vernebelt und er hatte vor, sich noch weiter zu betrinken.

„Ich könnte nach Rumänien zurück“, schlug Charlie leise vor.

„Klar und wie erkläre ich es dem Lord, dass du nicht mehr da bist? Nein danke, das will ich mir nicht antun. Du bleibst, ich muss mich wohl oder übel an dich gewöhnen“, knurrte Severus.

„So schlimm bin ich nicht.“

„Du bist ein Weasley.“

„Du scherst meine Familie über einen Kamm, das ist nicht fair. Gib mir doch wenigstens eine Chance.“

„Wie erkläre ich Dumbledore deine Anwesenheit?“

Jetzt grinste Charlie und fragte, „hat der Alte was gegen ein neues Haustier?“

Es dauerte einen Moment bis Severus die Worte verstand und er fragte, „du bist ein Animagus?“

„Ja.“

„Welche Form?“

Charlies Gesichtsfarbe machte seinen Haaren plötzlich Konkurrenz.

„Sag schon, ich weiß, dass man sich die Form nicht aussuchen kann“, forderte Severus.

Doch statt zu antworten, verwandelte sich Charlie und auf dem Sessel saß plötzlich ein kleines, rotes Eichhörnchen. Der Tränkemeister starrte ihn einen Moment an bevor er in schallendes Gelächter ausbrach.
 

Es dauerte eine ganze Weile bis sich Severus wieder beruhigt hatte, das Eichhörnchen saß jetzt eindeutig beleidigt auf dem Sessel, den buschigen Schwanz um die Beine geschlungen. „Wieso verwandelst du dich nicht zurück, dann müsste ich mich nicht totlachen“, schlug Severus vor.

„Das ist nicht witzig, du hast selber gesagt, dass man sich die Form nicht aussuchen kann“, grummelte Charlie.

„Ja schon aber ein Eichhörnchen? Ich mache mich lächerlich wenn ich mit einem Eichhörnchen durch die Schule laufe“, erklärte der Tränkemeister, immer noch ein amüsiertes Schmunzeln auf den Lippen.

„Och komm schon. Du hast den Lord gehört, ich gehöre dir also sollten wir uns damit abfinden.“

„Ich brauche keinen Sklaven.“

„Das sieht der Lord anders. Severus, wir können es nicht ändern also sollten wir das Beste daraus machen.“

Severus seufzte tief, erhob sich und schwankte Richtung Schlafzimmer. „Mach was du willst, ich brauche Schlaf und meine Ruhe also nerv mich nicht weiter“, knurrte er im rausgehen.

„Und wo schlafe ich?“

„Mir egal.“

Charlie knurrte leise, zückte aber dann seinen Zauberstab und verwandelte das Sofa in ein Bett, ein Kissen in eine Decke. Schnell verschwand er noch im Bad bevor er sich, nur in Boxershorts in sein Bett legte und die Augen schloss. Der Giftmischer würde schwerer zu knacken sein als er dachte aber so schnell würde er nicht aufgeben. Mit diesem Gedanken schlief er ein.
 

Als Harry am nächsten Morgen aufwachte, war er allein. Sein Blick glitt durch das Schlafzimmer, er hatte es am Abend gar nicht richtig mitbekommen doch jetzt schien sein vernünftiges Denken wieder eingesetzt zu haben. Direkt neben ihm war das riesige Bett mit silbernen Betthimmel und schwarzer Seidenbettwäsche, er schauderte bei dem Gedanken, dass er da schlafen dürfte. Ob aus Angst oder aus Lust konnte er nicht sagen. Schnell sah er sich weiter um, eine kleine Sesselgruppe vor einem bodentiefen Fenster, zwei große Schränke aus hellem Holz und die zwei Türen, eine zum Bad und die Anderen zum Salon, alles in allem ein ganz normales Schlafzimmer, nichts erinnerte an den Dunklen Lord. Harry seufzte leise, räumte sein Bettzeug sorgfältig zusammen und legte es neben das Bett bevor er im Bad verschwand um zu duschen. Zwar hatte er keine Ersatzroben dabei aber er wollte wenigstens sauber sein.
 

Er wurde bereits erwartet als er das Schlafzimmer schließlich durchquerte und den Salon betrat. Lucius saß in einem der Sessel und spielte gedankenverloren mit dem silbernen Gehstock, der er immer mit sich führte. Als er den Jungen sah, stand er elegant auf und lächelte leicht. „Du bist wach, gut, dann können wir frühstücken gehen“, sagte er.

„Wo ist der Lord?“, fragte Harry leise. Auch wenn er es nicht zugeben wollte aber er hatte Angst, dass er etwas falsch gemacht hatte.

„Der ist schon seit Stunden auf, er wird in seinem Büro sein. Der Dunkle Orden macht mehr Papierkram als man denkt. Komm, ich habe Hunger und du sicher auch. Danach kümmern wir uns darum, dass du neue Klamotten bekommst, so läufst du nicht in meinem Manor rum“, erklärte Lucius, „und bevor du fragst, alles mit Genehmigung des Lords.“

Harry nickte und sah etwas beschämt an sich runter, er trug die normale Schuluniform und die hatte wahrlich schon mal bessere Tage gesehen. Er folgte dem Blonden aus dem Raum und durchs Manor, er war sich sicher, dass er sich hier hoffnungslos verlaufen würde und murmelte leise, „kann ich einen Wegeplan bekommen?“

„Du wirst dich dran gewöhnen und wenn du dich wirklich verläufst, ruf nach einen Hauselfen, er wird dir den Weg zurück zeigen. So, wir sind da, die Küche. Bereit?“

Harry schüttelte den Kopf, atmete dann ein Mal tief durch bevor er Lucius in den Raum folgte.
 

Draco spuckte seinen Kaffee quer über den Tisch bevor er keuchte, „Potter!“

„Draco, einen schönen guten Morgen“, sagte Harry leise.

„Draco? Habe ich mich gerade verhört oder hast du mich gerade beim Vornamen genannt? Seit wann sind wir so weit?“, fragte der Blonde.

Harry zuckte mit den Schultern, setzte sich und deutete auf Dracos Vater. „Er hat gesagt, dass sich Todesser nicht siezen also halte ich mich nur an seine Anweisungen. Zudem muss ich mich mit dir vertragen“, erklärte Harry.

„Wieso so plötzlich?“

„Ein Befehl meines Lords.“

Jetzt quollen Draco beinah die Augen aus dem Kopf, er sah hilfesuchend zu seinem Vater, der ihn nur schmunzelnd ansah und meinte, „du wirst dich um Harry kümmern, zeig ihm das Manor und sorg dafür, dass er an den Mahlzeiten teilnimmt. Alles auf Befehl.“

„Kann mir einer erklären was hier los ist?“, fragte Draco.

„Das kann Harry nach dem Frühstück machen.“

„Ich stehe unter einem Schweigezauber.“

Lucius sah ihn fragend an, zog dann seinen Zauberstab und murmelte einen Gegenzauber. „So, jetzt solltest du darüber reden können aber denk dran, der Lord wird nicht begeistert sein wenn du es jemanden außerhalb dieses Manors erzählst“, sagte er.

Der Junge nickte nur, begann aber dann zu frühstücken. Draco sah sie nur fragend an, er würde noch früh genug Antworten bekommen.
 

„Also, Potter, schieß los, ich bin begierig darauf zu erfahren was dich hierher verschlagen hat“, knurrte Draco während sie durchs Manor schlenderten.

„Müssen wir das hier auf dem Flur bereden?“

„Nein, komm.“

Sie machten es sich im Wintergarten gemütlich, Draco sah ihn weiter auffordernd an und Harry seufzte tief. „Mir wurde irgendwann ein Trank verabreicht, der das Dominanzverhalten eines magischen Wesens nachempfindet. Ich bin an den Dunklen Lord gebunden und deswegen hier. Ich bin sein neues Haustier“, sagte er leise.

„Also bist du freiwillig hier?“

„Naja, so ungefähr. Ich habe keine andere Wahl. Immer wenn er in der Nähe ist, setzt mein logisches Denken aus. Ich würde dann wohl alles tun um ihm zu gefallen.“

„Und wenn er nicht da ist?“, fragte Draco.

Traurige grüne Augen sahen ihn an, „dann kann ich wieder klar denken. Aber es ändert nichts daran, dass ich ihm gehorche.“

„Also verhältst du dich wie ein devotes magisches Wesen?“, fragte Draco etwas fassungslos.

Wieder ein tiefes Seufzen während er nickte, „ja, genau so. Und er hat gesagt, dass ich mich mit dir vertragen soll.“

„Und du musst gehorchen. Pott... Harry, ich mag dich nicht, dass weißt du aber das hast selbst du nicht verdient. Ok, ich mach es dir nicht schwerer als es sowieso schon ist. Also, auf einen Neuanfang?“, fragte Draco während er ihm die Hand hinhielt.

Harry starrte die Hand an und murmelte leise, „ich möchte dich nicht berühren.“

„Wieso nicht? Beiße ich, stinke ich?“

„Nein aber ich vertrage keine Berührungen mehr. Sie tun mir innerlich weh, es ist als würde ich einen starken Stromstoß bekommen. Es ist sehr unangenehm aber ich würde trotzdem gerne neu anfangen“, flüsterte er.

„Gut, dann ohne Handschlag. Also Harry, auf eine gute Freundschaft“, grinste Draco.

Sein Gegenüber erwiderte das Grinsen, dankbar, dass der Blonde es so gut aufnahm und meinte, „ja, auf eine gute Freundschaft.“

„So und jetzt musst du mir alles genau erklären.“

Harry lachte leise und begann...
 

Voldemort fand sein neues Haustier im Wintergarten, zusammen mit dem Malfoyjungen und sie schienen sich hervorragend zu verstehen. Ein Zauberschachspiel stand zwischen ihnen und auf einem kleinen Tischchen neben ihnen waren zwei Tassen, eine Kanne und Sandwichs. Gerade schlug Harrys Springer Dracos Turm und brachte damit seinen König in Bedrängnis. „Schach“, grinste der Schwarzhaarige.

„Noch nicht, so leicht gebe ich mich nicht geschlagen“, grinste Draco zurück und schlug den Springer.

Der Dunkle Lord lehnte sich in den Türrahmen, die Jungs hatten ihn noch nicht bemerkt und er wollte, dass das noch einen Moment so blieb. Er beobachtete sein Haustier, die grünen Augen leuchteten und sein Lachen war offen und ehrlich. Nichts deutete auf den Trank hin, hier war er ein ganz normaler Teenager und kein willenloser Sklave. So war er irgendwie interessanter. Wieder brachte Harry Dracos König in Bedrängnis und diesmal endgültig. „Schachmatt.“

Draco knurrte leise, lachte aber dann und meinte, „ich hab nicht gewusst, dass du so gut bist.“

„Ron hat mir einiges beigebracht“, murmelte Harry.

„Du vermisst das Wiesel, oder?“

„Nenn ihn nicht so. Ron ist mein bester Freund und ja, ich vermisse ihn.“

„Würdest du das auch wenn unser Lord in der Nähe wäre?“, fragte Draco.

Harry schüttelte den Kopf und sagte, „dann setzt mein logisches Denken wieder aus.“

„Wird das immer so sein?“

„Wenn ich das Buch richtig verstanden habe, nein. Es wird sich geben wenn er mich an seiner Seite akzeptiert, wenn ich keine Angst mehr haben muss, dass er mich verstößt“, erklärte Harry.

Draco sah ihn mit großen Augen an und meinte, „diese Worte mal aus seinem Mund zu hören, hätte ich nie gedacht.“

„Ich auch nicht. Aber ich habe auch nicht wirklich eine Wahl, der Trank zwingt mich dazu.“

„Merkst du was du tust?“

„Ja, ich bekomm alles mit aber ich kann meinen Körper nicht kontrollieren. Es ist wie ein innerer Drang.“

„Und du hast wirklich Angst, dass er dich verstößt?“, fragte Draco. Harry nickte nur, ein seltsamer Schleier lag über den grünen Augen. „Das ist echt krass. Harry, ich weiß nicht was ich dazu sagen soll, ich kenn den Dunklen Lord nicht. Ich begegne ihm selten obwohl er im selben Haus wohnt, ich weiß nur das über ihn was alle Anderen auch wissen“, sagte Draco langsam, der Schleier verschwand und jetzt sah ihn wieder Harry an.

„Aber er hat dir seit du hier bist nichts getan, oder?“

„Nein, nichts.“

„Er könnte, rein technisch gesehen, alles von dir verlangen und du würdest mitmachen, oder?“ Harry nickte nur schwach und Draco fuhr fort, „bist du mal auf die Idee gekommen, dass er auch eine Maske trägt? Sämtliche Slytherins tragen eine Maske in der Öffentlichkeit, vielleicht macht er da keine Ausnahme.“

„Willst du mir damit sagen, dass ich ihn kennenlernen soll?“, fragte Harry fassungslos.

„Naja, es ist nicht so als hättest du groß eine Wahl. Du bist an ihn gebunden also solltest du das Beste daraus machen.“

„Da hat der Malfoy sogar Recht“, zischte Voldemort jetzt. Die Jungs fuhren rum, Harrys Augen verschleierten sich sofort und er sank auf die Knie.

Draco sah ihn etwas skeptisch an, verbeugte sich dann und fragte, „was können wir für euch tun, mein Lord?“

„Ich will, dass du mein Haustier neu einkleidest. In diesen Lumpen will ich ihn nicht mehr sehen.“ Harry zuckte zusammen und sackte förmlich in sich zusammen.

„Sehr wohl mein Lord. Gibt es eine Beschränkung wo wir einkaufen gehen dürfen?“, fragte Draco.

Voldemort überlegte einen Moment und schüttelte dann den Kopf. „Nein.“

„Wie lange dürfen wir wegbleiben?“

„Wieso diese Frage?“

„Es ist bereits fast Mittag. Um eine komplette Garnitur zu kaufen, brauchen wir einiges an Zeit. Deswegen frage ich, mein Lord.“

Voldemort sah zu dem Schwarzhaarigen, der in sich zusammengesunken war und den Kopf gesenkt hielt. Auf dem Boden unter ihm waren zwei winzige, dunkle Flecken zu sehen. „Harry, sieh mich an“, forderte Voldemort.

Sofort hob Harry den Kopf, Tränen liefen lautlos über seine Wangen und tropften auf den Boden.

Draco sah ihn jetzt geschockt an.

„Mein Lord?“, schniefte Harry leise.

„Du trittst mir erst wieder unter die Augen wenn Draco mit deiner Garderobe einverstanden ist, verstanden?“

Es dauerte einen Moment bis Harry die Worte verstand und zitternd fragte, „ihr schickt mich nicht weg?“

„Nein, das Thema hatten wir schon. Ich verstoße dich nicht, du gehörst schließlich mir. Draco, ihr habt soviel Zeit wie ihr braucht.“

„Soll ich anschreiben lassen oder bekommen wir Gold?“, fragte Draco weiter. Er wollte keine Fehler machen und wollte sich gegen sämtliche Fehlerquellen absichern.

„Du lässt anschreiben, die Geschäfte sollten froh sein wenn sie mein Haustier einkleiden dürfen. Ach ja, wo wir gerade dabei sind. Harry, komm her“, forderte Voldemort. Der Junge erhob sich sofort, die Tränen waren versiegt und er sah ihn fragend an. Mit einer Handbewegung hielt er ein ledernes Halsband in den Händen, Draco keuchte leise auf, er kannte das Sklavenhalsband nur aus Büchern und von Bildern. Ein scharfer Blick des Lords ließ ihn verstummen während die bleichen Finger das Halsband im Nacken des Jungen schlossen. „Nimm dieses Band niemals ab sonst verstoße ich dich. Du gehörst mir und damit werden es alle sehen. Haben wir uns verstanden?“, fragte Voldemort zischend.

„Ja, mein Lord“, hauchte Harry.

„Draco.“

„Mein Lord?“

„Ihr brecht sofort auf. Das Halsband kann als Portschlüssel benutzt werden, für den Notfall und sorg dafür, dass mein Haustier wieder gesund hier ankommt“, zischte Voldemort.

Draco nickte lediglich und verbeugte sich. Voldemort zischte nur nochmal leise bevor er sich umdrehte und ging.
 

„Harry, alles in Ordnung?“, fragte Draco leise.

„Ja, gib mir ein paar Minuten, dann bin ich wieder normal“, murmelte der Schwarzhaarige leise, seine Finger tastete vorsichtig über das Lederhalsband. „Hast du einen Spiegel da?“

Draco verwandelte eine der Tassen in einen Spiegel und reichte ihn weiter. Harry besah sich im Spiegel, das Halsband war aus feinstem, schwarzen Leder mit mehreren Edelsteinen verziert. Direkt an seiner Kehle saß ein Rubin, rechts und links davon jeweils ein Smaragd. Daneben jeweils ein Saphir, ein Amethyst und an der Halsseite schließlich ein Diamant. Die Steine wurden von vorne zur Seite hin immer etwas kleiner, im Nacken befand sich die silberne Schnalle. Alles in allem war es ein wunderschönes Halsband und ein Teil von ihm freute sich über dieses Geschenk. Der rationellere Teil, der jetzt langsam wieder zum Vorschein kam, wusste, dass es ein Zeichen seiner Sklaverei war. Für alle war jetzt offensichtlich, dass er jemanden gehörte, dass er ein Sklave war. Leise seufzend ließ er den Spiegel sinken und sah Draco an.

„Wir sollten los. Wohin zuerst?“, fragte er leise.

„Bist du ok?“, fragte Draco ebenso leise.

„Ja, bin ich. So langsam fange ich an mich daran zu gewöhnen. Wo wollen wir hin?“, fragte Harry.

Draco überlegte einen Moment und meinte dann, „wir flohen in den Tropfenden Kessel und gehen von da aus nach London. Dort gibt es die besten Klamotten. Wir übernachten irgendwo dort und morgen nach dem Frühstück geht es in die Nokturngasse.“

„Was wollen wir dort?“ „

Schulroben und Roben für besondere Anlässe. Komm, wir machen uns auf den Weg“, grinste Draco.

Harry nickte und folgte ihm unsicher. „Bist du sicher, dass wir über Nacht weg bleiben dürfen?“

„Du hast ihn doch gehört, du sollst ihm erst wieder unter die Augen treten wenn ich mit deiner Garderobe zufrieden bin und das kann dauern also komm endlich.“

Noch etwas unsicher folgte ihm Harry in die Eingangshalle wo der Kamin gerade auf röhrte und Lucius Malfoy ausspuckte. Dieser sah sie freundlich an bis sein Blick auf dem Halsband hängen blieb und er leise keuchte. Harry ließ den Kopf hängen und murrte, „ich weiß wie das aussieht aber ich kann es nicht ändern. Ich bin nun mal ein Sklave.“

„Hast du auch eine Ahnung was die Edelsteine bedeuten?“, fragte Lucius. Überrascht sah der Junge auf, schüttelte aber dann den Kopf. „Ein Sklavenhalsband besteht normalerweise nur aus Leder und der Schnalle. Ein einzelner Edelstein an der Kehle deutet auf einen hohen Rang hin, sozusagen auf einen Lieblingssklaven“, erklärte Lucius.

Harrys Finger glitten über die Edelsteine und Draco fragte, „was bedeuten dann die vielen Edelsteine?“

„Das weiß allein unser Lord. Harry, drehst du dich mal bitte um?“

Der Junge folgte der Aufforderung und hörte jetzt beide Malfoys scharf einatmen. „Was ist jetzt schon wieder?“, fragte er deprimiert.

„Wirklich jeder wird wissen wem du gehörst“, seufzte Draco leise.

„Warum?“

„Weil die Schnalle die Form des Dunklen Mals hat“, sagte Lucius.

Er sah wie Harry in sich zusammen sackte und leise murmelte, „so kann ich mich doch nirgends sehen lassen. Jeder, der mich kennt, wird es erkennen und dann? Sie werden es meinen Freunden und dem Orden sagen, sie werden mich verachten oder noch schlimmer, irgendwo einsperren.“

„Sie würden dich nicht einsperren.“

„Doch und dann kann ich nicht mehr zu ihm....“ Erschrocken schlug Harry die Hand vor den Mund als ihm bewusst wurde was er da gesagt hatte.

„Ich gehe kurz mit dem Lord reden, ihr wartet solange hier“, sagte Lucius während er die Halle schon durchquerte und die Jugendlichen zurück ließ.

„Das ist nicht fair“, murmelte Harry.

„Was genau?“, fragte Draco, „du wirst nicht verhindern können, dass der Orden davon erfährt, oder deine Freunde.“

„Ich weiß aber was soll ich ihnen sagen? Ich kann Snape nicht verraten, das würde mir Ärger vom Lord einbringen, und was soll ich meinen Freunden sagen?“

„Gute Frage. Warten wir erst mal ab was Dad erreicht. Komm, wir setzen uns“, schlug Draco vor. Sie ließen sich in einer Sesselgruppe nieder, Harrys Finger fuhren immer wieder, fast zärtlich, über das Halsband. Doch seine Augen und seine ganze Haltung drückte Verzweiflung aus.
 

„Herein.“

Lucius atmete nochmal tief durch, öffnete dann die Bürotür und trat ein, rote Augen fixierten ihn sofort.

„Was willst du?“, knurrte Voldemort sichtlich verärgert.

„Es geht um euer Haustier.“

„Was hat er gemacht?“

„Nichts, mein Lord. Es geht um das Halsband“, erklärte Lucius. Voldemort deutete mit einer Hand auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. Lucius setzte sich und fuhr fort, „die Schnalle ist etwas auffällig, genau wie das ganze Halsband.“

„Hast du was gegen meinen Geschmack?“

„Nein, mein Lord aber wolltet ihr es nicht noch etwas geheim halten? Das wird mit diesem Halsband und vor allem mit dieser Schnalle nicht möglich sein“, sagte Lucius. Sein Gesicht war eine undurchdringliche Maske, völlig emotionslos, eben typisch Malfoy. Sein Gegenüber legte nachdenklich den Kopf schief, überlegte einen Moment und grinste plötzlich. „Wollte dein Sohn nicht schon längst einen Sklaven haben?“, fragte er grinsend.

„Ihr wollt Harry als Dracos Sklaven ausgeben? Etwa auch in Hogwarts?“

„Warum nicht?“

„Mit welcher Begründung hat er ihn?“, fragte Lucius überrascht.

„Mein Haustier hat den Sklavenvertrag freiwillig unterschrieben. Warum geht niemanden etwas an, er hat es getan und damit gehört er offiziell Draco“, sagte Voldemort, immer noch ein fieses Grinsen auf den Lippen.

„Dann müsste er auch den typischen Platz eines Sklaven einnehmen.“

„Nein, er hat den Platz, den ihm sein Herr zuteilt und wenn dein Sohn ihn als Freund haben will, dann ist es so.“

„Draco ist nicht schwul“, protestierte Lucius sofort.

Das Grinsen wurde fieser bevor Voldemort schnarrte, „wenn ich es sage, ist er es. Er wird mein Haustier offiziell als Sklaven bekommen und damit hat es sich. Du wirst es ihnen..., nein, ich sage es ihnen persönlich. Los komm, das wird bestimmt lustig.“

*Ja, so lustig wie ein Cruziatus*, dachte Lucius während er seinem Lord folgte.
 

Die Jungs sprangen auf als die zwei Erwachsenen die Eingangshalle betraten, Harry sank vor dem Lord auf die Knie, sah ihn aber an. „Braver Sklave, wenigstens weißt du wo dein Platz ist“, schnarrte Voldemort während er eine Hand hob und sich eine der schwarzen Strähnen um die Finger wickelte.

Die grünen Augen schlossen sich genießerisch, er lehnte sich leicht gegen die Hand doch da wurde sie auch schon wieder weggezogen.

„Steh auf“, befahl Voldemort kalt.

Harry stand auf und sah ihn fragend an.

„Dreh dich rum.“

Auch dieser Aufforderung folgte er, Voldemort hob den Zauberstab und tippte die Schnalle an, sie veränderte sich und wurde zu einem verschnörkelten M. Draco beobachtete das mit großen Augen, er sah seinen Vater fragend an doch dieser hielt den Blick auf seinen Lord gerichtet.

„So kannst du dich draußen sehen lassen“, stellte Voldemort fest.

Harry drehte sich wieder rum und sah ihn fragend an.

„Du gehörst ab jetzt offiziell Draco Malfoy. Er wird in der Öffentlichkeit dein Herr sein. Sollte dich jemand fragen, wirst du sagen, dass du einen Sklavenvertrag unterschrieben hast, freiwillig und ohne Zwang. Du hast dich freiwillig in Dracos Hände begeben, verstanden?“, zischte Voldemort. Harry nickte zögernd, seine Augen schimmerten bereits wieder vor Tränen und der Lord fuhr schnell fort, „natürlich gehörst du weiterhin mir, ich werde dich nicht hergeben aber wir wollen doch nicht, dass deine Freunde es so schnell erfahren. Du wirst dich in der Öffentlichkeit so verhalten, wie Draco von dir verlangt. Wird mir zugetragen, dass er unzufrieden mit dir ist, werde ich dich bestrafen. Schließlich bist du mein Haustier.“

Die beginnenden Tränen versiegten, Harry nickte, „ich habe verstanden, mein Lord.“

„Gut und jetzt verschwindet und lasst euch erst wieder sehen wenn mein Haustier eingekleidet ist“, zischte Voldemort.

„Sehr wohl, mein Lord“, sagte Draco schnell bevor er Harry am Oberarm packte und zum Kamin zog. Mit der anderen Hand warf er Flohpulver in die Flammen und zog ihn in die grünen Flammen, „Tropfender Kessel.“
 

„Lass mich bitte los“, wimmerte Harry als sie im Tropfenden Kessel standen.

Sofort löste sich die Hand des Blonden von seinem Oberarm. „Sorry aber ich wollte so schnell wie möglich weg. Der Lord ist wirklich leicht durchgeknallt“, murrte Draco.

Er erntete daraufhin einen seltsamen Blick, teils Wut und teils Belustigung bevor Harry nickte, „ja, das ist wohl wahr. So, jetzt gehöre ich also dir.“

Draco schüttelte schnell den Kopf und sah sich um, sie waren fast allein im Kessel und doch waren es ihm immer noch zu viele Leute. „Komm, wir gehen nach London. Unterwegs können wir uns unterhalten“, schlug er vor, sein neuer Sklave nickte und folgte ihm.
 

„So, nochmal zum mitschreiben. Du gehörst mir nur in der Öffentlichkeit, deswegen die veränderte Schnalle. Sie zeigt jetzt das typische Malfoy-M. Natürlich gehörst du weiterhin ihm aber so können wir es deinen Freunden besser erklären“, sagte Draco.

Harry grinste höhnisch und schnarrte, „klar, es ist auch so einleuchtend, dass ich freiwillig einen Sklavenvertrag mit Draco Malfoy eingehe.“

„Willst du ihnen lieber erklären, dass du dir einen Trank hast unterjubeln lassen und jetzt an den Dunklen Lord gebunden bist?“

„Ähm, nein, ich glaube, wir bleiben bei der Vertragsgeschichte. Sag mal, wie behandelst du mich dann in Hogwarts?“

Jetzt schluckte Draco und sagte entschuldigend, „ich kann nicht plötzlich der liebe nette Junge von nebenan sein. Es tut mir leid.“

Der Schwarzhaarige zuckte mit den Schultern und meinte, „das habe ich mir schon gedacht. Macht nichts. Was hältst du von dem Geschäft da?“

Draco folgte seinem ausgestreckten Finger mit den Augen und nickte, „sieht gut aus. Also lass uns die Sache während der Ferien vergessen. Heute gehen wir erst mal shoppen.“ Er grinste Harry kurz an bevor er wieder die typische Malfoymaske aufsetzte und auf das Geschäft zuging. Der Jüngere grinste leicht, beeilte sich aber dann ihm zu folgen.
 

Sie blieben zwei Tage verschwunden und amüsierten sich in dieser Zeit prächtig. Tagsüber machten sie Muggellondon unsicher, förmlich jeder Kleidungsladen musste inspiziert werden um den Malfoysproß zufrieden zu stellen. Sie kehrten zu den Mahlzeiten in den verschiedensten Restaurants ein, Harry aß zum ersten Mal in seinem Leben Sushi und er musste zugeben, dass es ihm sehr schmeckte. Die zwei Nächte buchten sie sich in einem Hotel ein, ein Doppelzimmer und sie nutzten die freie Zeit an den Abenden um sich zu unterhalten. Sie räumten einige Missverständnisse aus dem Weg, ebneten den Weg zu einer guten Freundschaft und sie legten gleich einige Dinge fest, für den Fall, dass Harry wirklich als Dracos Sklave nach Hogwarts zurückgehen würde.

Beide wussten, dass sie, wenn ihr Lord es wünschte, keine andere Wahl hatten doch Beiden war die Freundschaft zu wichtig um sie wegen so einem durchgeknallten Plan aufs Spiel zu setzen. Sie legten einige Regeln fest, vor allem erklärte Draco dem Anderen wie er sich verhalten musste um nicht bestraft zu werden denn das wollte Draco auf keinen Fall. Zwar fand Harry einige dieser Regeln absoluten Schwachsinn aber er versicherte dem Blonden, dass er versuchen würde sich an die Regeln zu halten. Im Gegenzug versicherte Draco, dass er so nachsichtig wie möglich sein würde doch er konnte nichts versprechen. Dennoch fanden Beide den Kompromiss mehr als annehmbar und nachdem sie den Vormittag des zweiten Tages in der Nokturngasse verbracht hatten, apparierten sie zurück nach Malfoy-Manor.
 

Sie kamen genau richtig zum Mittagessen. Zu ihrer Überraschung saß sogar Voldemort mit am Tisch und sah jetzt auf, Harry sank sofort auf die Knie, senkte aber nicht den Kopf sondern sah ihn an.

„Steh auf.“

Rote Augen glitten über den Jungen und musterten ihn. Die abgetragenen Klamotten waren verschwunden und hatten feinen, teuren Stoffen und edlen Schnitten Platz gemacht. Jetzt trug er eine schwarze Jeans mit silbernen Applikationen an der Seite, ein dunkelgrünes Samthemd mit V-Ausschnitt und schwarze Turnschuhe. Das Halsband lag um seinen Hals, eine kleine Silberkette um das rechte Handgelenk und ein Ohrring steckte im linken Ohrläppchen. Die Haare hatten anscheinend einen Friseur gesehen denn sie waren kürzer und mit Gel zu einer gekonnten Strubbelfrisur gemacht. Die Narbe auf der Stirn war deutlich zu sehen.

„Seit ihr zufrieden, mein Lord?“, schnurrte Harry leise.

„Ja, so kannst du mir wenigstens keine Schande mehr machen. Habt ihr auch Roben gekauft?“, fragte Voldemort, jetzt deutlich an Draco gewandt.

„Ja, mein Lord. Schulroben, normale Zauberroben und etwas für festliche Anlässe. Zudem zwei Todesserroben und wir haben auch eine Maske anfertigen lassen“, erklärte Draco. Sein Vater sah ihn fragend an doch Voldemort nickte nur und wandte sich dem Essen wieder zu.

„Mein Lord, wo darf ich sitzen?“, fragte Harry leise.

„Wie es sich für ein Haustier gehört, zu Füßen deines Herren“, gab der Dunkle Lord zurück.

Der Junge sank ohne ein Widerwort neben seinem Stuhl auf den Boden und sah ihn weiter an.

„Hat dir Draco die Regeln für Sklaven erklärt?“

„Ja, mein Lord. Soweit er sie wusste.“

„Da er aus einer Reinblüterfamilie stammt, gehe ich davon aus, dass er die grundlegendsten Dinge kennt. Oder hast du deinen Sohn nicht richtig erzogen, Lucius?“

„Mein Sohn kennt sich in der Sklavenhaltung aus, er wird ihn ausreichend aufgeklärt haben“, sagte Lucius tonlos.

„Wieso fragt er dann wo er sitzen darf?“

„Ihr habt keine genauen Regeln für ihn festgelegt. Er darf sich auch frei im Manor bewegen, was ein normaler Sklave sonst nicht darf.“

Voldemort sah ihn kurz an, die Erklärung war einleuchtend und so verzichtete er auf einen Fluch, zudem er die Sauerei nicht beim Mittag haben wollte. Er sah kurz an seine Seite, sein Haustier sah ihn immer noch ergeben an doch dann ertönte ein leises Magenknurren. Betreten sah Harry zu Boden doch Voldemort ließ nur mit einem Wink der Hand einen vollen Teller zu ihm schweben. „Iss“, war der Befehl und ihm wurde nachgekommen, und zwar von allen am Tisch und daneben.
 

Harry fühlte sich seltsam wie er so auf dem Boden saß und sein Essen vertilgte. Er wusste, es war erniedrigend, er sollte sich gedemütigt fühlen doch die Nähe zu dem Mann neben sich, machte das alles wieder weg. Mit dem kleinen Teil seines Hirns, welcher nicht gerade in Watte gepackt war und einfach alles für den Dunklen Lord tun würde, verfluchte er Snape für diesen Trank und dessen Auswirkungen. Er fühlte sich hier wohl, fühlte sich sicher und geborgen, selbst wenn er sich dafür erniedrigen musste. Er hielt den Blick auf seinen Teller gerichtet bis er fertig war, erst dann sah er auf doch sein Lord war mit Lucius in ein Gespräch vertieft und beachtete ihn nicht. Draco fing seinen Blick kurz ein, lächelte leicht und wandte sich dann seinem Essen wieder zu. Er wusste nicht ob er längeren Augenkontakt zu Harry haben durfte, vor allem waren die grünen Augen völlig verschleiert und richteten sich jetzt wieder auf Voldemort.
 

Dieser bemerkte es aus den Augenwinkeln, die grünen Augen waren völlig verschleiert und der Blick war absolut ergeben. Er hörte sich gerade Lucius' Bericht über die neusten Überfälle an und ließ eine Hand zu dem Jungen gleiten, gedankenverloren spielte er mit ein paar der kurzen Haarsträhnen. Er sah wie sich die grünen Augen schlossen, der Junge lehnte sich an seinen Stuhl und brummte zufrieden auf. Lucius warf ihm einen kurzen Blick zu, wandte sich aber sofort wieder seinem Lord zu und berichtete weiter. Draco verabschiedete sich irgendwann, er wurde hier sowieso nicht gebraucht.
 

Voldemort sah auf als es klopfte und knurrte, „herein.“

Severus trat ein, auf seinem Arm eine weiße Schneeeule und in der Hand einige Briefe.

„Was willst du?“

„Dieses Tier geht mir seit vier Tagen auf die Nerven und ich war kurz davor sie ins Jenseits zu befördern“, erklärte Severus. Sein Blick glitt kurz zu dem Jungen, der neben Voldemorts Stuhl saß, den Kopf an das Stuhlbein gelehnt und die Augen geschlossen.

„Und was willst du dann hier?“, fragte Voldemort weiter.

„Dieses Vieh gehört Potter und die Briefe sind von seinen Freunden. Sie werden sich wohl Sorgen machen und wenn euer Plan noch etwas geheim bleiben soll, muss er ihnen antworten“, schnarrte Severus.

Jetzt waren die grünen Augen offen und er starrte die Eule an, allerdings bewegte er sich keinen Millimeter.

„Deine Eule?“, fragte Voldemort.

„Ja, mein Lord. Hedwig.“

„Gib die Briefe her, Severus.“

Der Tränkemeister näherte sich dem Schreibtisch, jetzt sah Voldemort auch die dünne Kette, die um die Fänge der Eule lagen und in Severus' Faust endete.

„Von einer Hermine Granger. Das ist das Schlammblut, oder?“

„Ja, mein Lord“, sagte Harry leise. Er hörte wie der Brief geöffnet wurde und nach einem Moment das angewiderte Schnauben des Lords. Kurz darauf erschien der Brief in seinem Blickfeld, er sah überrascht nach oben und genau in diese glutroten Augen, in denen er seit Anfang an immer wieder versank. Dennoch griff er nach dem Pergament und las es, Hermine machte sich wirklich Sorgen weil er am letzten Schultag so einfach verschwunden war und sich seit fast einer Woche nicht mehr gemeldet hatte. Jetzt fiel ihm auch wieder ein, dass Morgen schon Weihnachten war und er ja eigentlich in den Fuchsbau eingeladen war.

„Du sollst du den Weasleys kommen, zum Feiern“, ertönte jetzt Voldemorts Stimme über ihm, dieser hatte den zweiten Brief geöffnet und überflogen.

„Ron und die Zwillinge haben mich eingeladen“, sagte Harry.

„Charlie nicht?“

„Er hat gesagt, dass er bei einem Freund wohnt und dort nicht so schnell weg kann.“

„Hm. Severus, wo ist dein Sklave?“

Der Tränkemeister grinste leicht, griff in eine seiner Taschen und holte ein völlig zerzaustes, rotes Eichhörnchen raus, ein winziges schwarzes Halsband schimmerte im Licht.

Voldemort grinste, er wusste um die Animagusgestalt des Rotschopfes.

Charlie schüttelte sich, verbeugte sich linkisch und kletterte dann auf die Schulter des Schwarzhaarigen.

„Ich sehe, ihr seit euch einig geworden“, schnarrte Voldemort.

„Ja, mein Lord. Und ich danke euch für dieses Geschenk.“

„Verwandel dich zurück“, befahl Voldemort doch das Eichhörnchen deutete entschuldigend auf Severus und dieser sagte, „ich habe den Befehl gegeben, dass er nur mir gehorcht. Verzeiht. Gehorche.“

Charlie sprang von seiner Schulter und verwandelte sich zurück, er verbeugte sich bevor er Voldemort mit fragenden Blick ansah. Das Halsband hatte sich mit vergrößert, eine Reihe Onyxe glänzte im Licht.

„Du wirst mit Harry morgen in den Fuchsbau flohen um Weihnachten zu feiern. Du wohnst weiter bei einem Freund, zusammen mit Harry. Du legst Illusionszauber auf die Halsbänder. Wann werdet ihr erwartet?“, fragte Voldemort.

Charlie zuckte die Schultern und sah zu Harry, der erst auf die Genehmigung seines Lords wartete bevor er antwortete, „so früh wie möglich. Es gibt immer ein großes Fest im Fuchsbau.“

„Dann übernachtest du heute hier und ihr floht morgen nach dem Frühstück. Severus, du kannst gehen, du bekommst deinen Sklaven nach den Feiertagen wieder.“

„Sehr wohl, mein Lord“, schnarrte Severus mit einer Verbeugung. Er warf Charlie noch einen warnenden Blick zu bevor er sich umdrehte und ging.

„Nimm mein Haustier für heute Abend mit“, sagte Voldemort.

Charlie verbeugte sich während Harry sich zitternd erhob und leise fragte, „was habe ich falsch gemacht?“

„Nichts, mir ist einfach danach und jetzt geh mir aus den Augen bevor du die restlichen Ferien völlig außerhalb des Manors verbringst“, schnarrte Voldemort.

Harry verbeugte sich, immer noch zitternd und ging dann mit Charlie nach draußen.
 

So, jetzt ist er bei Voldemort und nun? Wir werden sehen. Und wir werden auch sehen was Severus mit Charlie macht, vielleicht findet er einen Tran für den er ein Eichhörnchen braucht. ;)Und jetzt steht erstmal WEihnachten vor der Tür, mal sehen wie die Weasleys reagieren und vorallem haben sich die Zwillinge schon entschieden?
 

*Tee und Kekse hinstell* - Mahlzeit.
 

Tata.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  oOArtemisOo
2013-03-15T05:03:13+00:00 15.03.2013 06:03
Ich hätte es ja nie für möglich gehalten, aber ich habe wirklich mitleid mit Voldemord. Harry würde mich sooo nerven man kann ja wirklich nichts mehr sagen ohne das er es als bestrafung auslegt ~~ Hoffentlich ist die Anfangsphase bald durch sonst dreht er ihm am Ende doch noch den Hals um.
Lg
Artemis
P.S: Echt ein Eichhörnchen?? Sooo süß und ich kann es mir bildlich vorstellen wir Snape mit Charlie auf der Schulter rum rennt ^^
Von:  Imain
2012-09-28T02:46:50+00:00 28.09.2012 04:46
ich finde deine geschichte klasse.
freue mich schon sehr auf das nächste kapitel.
hab mir von anfang an gedacht dass charlie auf severus steht
und nun kann er ihn sogar von sich überzeugen.
die freundschaft von draco und harry ist auch klasse, verstehen
sich so gut obwohl solange feinde waren.
bin auch schon sehr gespannt wie sich die beziehung von
harry und voldemort verändert bzw wie sie weiter miteinander
handeln.
lg
Von:  WhiteAngelNaru
2012-09-27T21:34:11+00:00 27.09.2012 23:34
das beste, um einen harten arbeitstag abzuschließen, ist nach hause zu kommen, den pc anzumachen und festzustellen, dass ein neues kapitel von dir da ist. :))


harry strägt jetzt also ein halsband von voldi und was die edelsteine angeht, da glaube ich, dass der rubin, in der mitte, für voldi steht, die smaragde für harry, aber die anderen kann ich mir nicht erklären.

in der öffentlichkeit soll harry jetzt also so tun, als währe er dracos sklave. ich hoffe, das er wieder zur schule kann und vieleicht veranlässt der dunkle lord, dass harry neu eingeteilt wird. ich bin echt schon gespannt, wie seine freunde reagieren werden.

charlie ist jetzt also der sklave von sev. na da hat seine lordschaft charlie ja sehr gut geholfen und nun liegs an dem rotschopf unseren allseits beliebten tränkemeister von sich zu überzeugen. eine wirklich harte nuss, die er da knacken muss.

bin schon auf das nächste kapitel gespannt.

lg


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