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Sieg und Niederlage

Aomine/Kagami
von

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Battle... start!

Eigentlich hatte Tatsuya nur die Kultur seines Landes wieder für sich entdecken wollen, nachdem er so lange in den USA gewesen war. Taiga war so nett gewesen, ihm eine kleine Führung durch seine neue alte Heimat anzubieten, und er hatte dankend angenommen. Vorher wollte sein Freund zwar noch mindestens ein Dutzend Burger essen, aber gut, so war Taiga nun mal. Und da sie ohnehin von Tetsuya begleitet wurden, konnte er sich zumindest mit jemandem unterhalten.

So sah Tatsuya sich schon entspannt in einem Fast Food Restaurant sitzen, ihm gegenüber Taiga, der genüsslich seine Burger aß, links von ihm Tetsuya, und mittendrin er; satt, sauber, sicher, eben rundum zufrieden. Der Abend hätte so angenehm verlaufen können, wenn nicht...

»Oi, Tetsu, was machst du denn hier? Und wieso hast du einen Spieler von Yōsen dabei?«

Tatsuya kannte den hochgewachsenen jungen Mann mit der dunklen Haut nicht, doch als Taiga neben ihm mit mühsam unterdrückter Wut den Namen ›Aomine‹ knurrte, fiel ihm ein, dass Atsushi bereits einige Male von Teikōs ehemaligem Ass erzählt hatte.

Nachdenklich runzelte er die Stirn. Aomine machte zwar einen relativ netten Eindruck – trotz der ungenierten Arroganz, die er ausstrahlte –, aber ihm missfiel, wie Taiga auf ihn reagierte. Für gewöhnlich hatte Taiga immer einen Grund, andere Menschen dermaßen angeekelt anzustarren, und bisher hatte Tatsuya sich immer auf seine Menschenkenntnis verlassen können.

Deswegen zögerte er, als Aomine ihm lächelnd die Hand entgegenstreckte, nahm sie aber schließlich dennoch und erwiderte die Begrüßung. Taiga schien das allerdings gar nicht zu gefallen. »Stop that«, meinte er harsch, ohne Aomine aus den Augen zu lassen. Leise lachend schüttelte Tatsuya den Kopf, sah Tōōs Ass entschuldigend an. »Tut mir leid, normalerweise weiß Taiga sich zu benehmen.«

»Wie kannst du mir nur so in den Rücken fallen, Tatsuya?!« Taiga schien die Welt nicht mehr zu verstehen, doch der Angesprochene zuckte darauf nur mit den Schultern. War schließlich nicht seine Angelegenheit, mit wem Taiga verfeindet war oder wem er ewige Rache geschworen hatte. Außerdem wirkte Aomine wirklich sympathisch.

»Huh, Tetsu, hast du was gehört? Klang für mich wie ein maunzendes Kätzchen.« Da ging sie hin, die Sympathie. Obwohl er zugeben musste, dass er es sehr amüsant fand zu sehen, wie leicht es Aomine offensichtlich fiel, Taiga zu provozieren. Nicht, dass sein Freund je über einen ausgeglichenen Charakter verfügt hätte.

»Ich stehe direkt vor dir, Schwachkopf.« Allmählich konnte und wollte Kagami nicht mehr über Aomines zugegeben respektloses Verhalten hinwegsehen. Diesen schien das allerdings nicht zu stören. Gespielt überrascht blickte er sein Gegenüber an. »Oh, du bist ja auch da.«

Kagamis Augenbraue begann unkontrolliert zu zucken. »Wieso ignorierst du mich?« Ein arrogantes Grinsen. »Wieso? Weil ich besser bin als du!«

Dieser Satz hatte unweigerlich dazu geführt, dass Taiga und Aomine ein Burger-Wettessen veranstalteten. Wie genau es dazu gekommen war, wusste Tatsuya nicht mehr. Plötzlich hatten sie alle an einem Tisch gesessen, er zwischen Taiga und Tetsuya, ihnen gegenüber Aomine, und auf dem Tisch eine absurd große Anzahl an Burgern.

Auch wenn er und Tetsuya zu Schiedsrichtern abkommandiert worden waren, hatte er den Überblick verloren, nachdem beide ihren zehnten Burger hinunter geschlungen hatten. Tetsuya, der still seinen Milchshake trank, schien das Match mit noch weniger Interesse zu verfolgen als er selbst. »17 zu 16; du liegst hinten, Kagami-kun.« Wenigstens achtete er auf den Spielstand. Wie er dabei jedoch seinen Shake herunter bekam, war Tatsuya schleierhaft. Ihm wurde allein vom Zusehen schlecht.

Fassungslos (und auf gewisse Art und Weise fasziniert) stützte er den Kopf auf seine Hand, nuschelte: »Du warst mal so niedlich...« Darauf stutze Taiga, warf ihm einen fragenden Blick zu. Beim Sprechen gelang es ihm kaum, das halbwegs zerkaute Fleisch im Mund zu halten, sodass die Hälfte auf dem ohnehin dreckigen Tisch landete. »Wer war niedlich?« Seine Gesichtszüge mussten ihm komplett entglitten sein, als Tatsuya seinen Freund entgeistert ansah, denn Aomine bekam einen dermaßen heftigen Lachanfall, dass er sich verschluckte und sein lautes, gehässiges Lachen beinahe nahtlos in noch lauteres Husten überging. Hätten sie nicht sowieso schon alle weiteren Gäste vertrieben, hätten die letzten wohl spätestens jetzt das Weite gesucht.

»Kagami-kun gewinnt durch Aufgabe«, meldete Tetsuya neben ihm, womit Aomine jedoch gar nicht einverstanden schien. Allerdings konnte er nicht protestieren (Tatsuya war froh, dass der Arme bisher nicht erstickt war; wieso half ihm eigentlich keiner?), und so sprang Taiga auf und zeigte triumphierend mit dem Finger auf den immer noch hustenden Aomine, nachdem er noch einen letzten Bissen von dem Burger in seiner anderen Hand genommen hatte. »Ha, ich hab gewonnen!«

Es war reines Glück, dass keiner von ihnen von den umher fliegenden Fleischbröckchen getroffen wurde. Tatsuya wusste nicht recht, ob er angesichts dieses Szenarios weinen oder lachen sollte (oder dem mittlerweile leicht blau angelaufenen Aomine helfen sollte), aber er empfand Tetsuyas aufmunterndes Schulterklopfen in diesem Moment als große Stütze.

Generell war er froh, dass Tetsuya dabei war und er die zwei permanent konkurrierenden Power Forwards nicht allein ertragen musste. Der Kleine war ruhig, reserviert, aber dafür sehr freundlich und schien von dem ganzen Chaos um ihn herum vollkommen unbeeindruckt. Dann wiederum war es wahrscheinlich, dass er das gewohnt war. Dass Tetsuya allerdings auch derjenige sein würde, der sein Unglück verlängerte, hätte er niemals für möglich gehalten...

Aomine atmete wieder weitestgehend normal, und auch Taiga hatte sich dazu überreden lassen, sein Gesicht mit ein paar Servietten zu säubern (das jedoch nur, weil es ihm peinlich gewesen war, dass Tatsuya das anfangs für ihn übernahm). Sie wollten sich gerade auf den Heimweg machen, als Tetsuya beiläufig sagte: »Ein Sieg durch Aufgabe ist übrigens nichts wert, Kagami-kun.«

Ob er das getan hatte, weil Taiga erneut einen Siegestanz aufführen wollte, um Aomine zu demütigen (Taiga war ein grauenhafter Tänzer, aber das nur am Rande), oder ob er aus bloßer Langeweile gehandelt hatte, wusste Tatsuya nicht genau. Was auch immer der Grund gewesen was, er warf Tetsuya einen Blick zu, der selbst Atsushi zum Weinen gebracht hätte. Der Kleine blieb unbeeindruckt, nickte lediglich zustimmend, als Aomine laut verkündete: »Genau! Auf zu Runde 2!«

Runde 2 sollte – so hatte Aomine trotz Protesten seitens Taiga entschieden – in einer Karaokebar stattfinden. Nicht, dass Tatsuya an diesem Abend nicht ohnehin vorgehabt hatte, eine Karaokebar zu besuchen. Er war nur nicht davon ausgegangen, dass die wenigen Stunden, die er mit seinem ehemaligen Bruder verbringen konnte, zu einer Aneinanderreihung sinnloser Wettstreite ausarten würde.

Während Taiga und Aomine sich auf ihrem Weg also gegenseitig mit den schönsten Beleidigungen bedachten, seufzte Tatsuya schwer, versucht aber dennoch, optimistisch zu bleiben. »So schlimm kann es ja nicht werden«, murmelte er immer wieder und hoffte inständig, dass er sich nicht irrte.

Tetsuya, der seit einiger Zeit stumm neben ihm lief, sah ihn aus großen Augen fast schon mitleidig an. »Man merkt, dass du Kagami-kun lange nicht gesehen hast, Himuro-kun.« Das munterte ihn nicht im Geringsten auf. Er ging aber auch nicht davon aus, dass das Tetsuyas Ziel gewesen war.

Eine passende Karaokebar war schnell gefunden, ebenso wie ein Tisch nahe einer der Bühnen. Aomine fackelte auch gar nicht lange, sondern sprang sofort auf die kleine Bühne und riss ein Mikrophon an sich. Scheinbar war ihm nichts peinlich, denn er wirbelte herum und grinste seine drei Begleiter breit an, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder Kagami widmete. »Zeit für ein Duell!« Tatsuya fühlte sich durch diesen Satz auf ganz unangenehme Weise an ein japanisches Kartenspiel erinnert, dass die jüngeren Kinder häufig in Amerika gespielt hatten.

Zu seiner Überraschung blieb Taiga weitestgehend ruhig und sah seinen Herausforderer herablassend an. »Mach doch, was du willst. Ich passe.« Gerne hätte Tatsuya ihn für so viel Reife gelobt, doch bevor er etwas sagen konnte, lachte Aomine schallend.

»Was, bist du etwa zu feige, gegen mich anzutreten? Oder weißt du, dass du ohnehin verlierst und willst dir die Schande ersparen?« So viel zum Thema Ruhe. Neben ihm knirschte Taiga mit den Zähnen und vergrub seine Finger tief in den weichen Armlehnen der Couch, auf der sie Platz genommen hatten, um seine Wut im Zaum zu halten.

Aomine hatte jedoch gerade erst angefangen. »Tch. Sieg durch Aufgabe, oder etwa nicht?« Der war nur leider nichts wert, wie Tetsuya sie früher am Abend aufgeklärt hatte. Daran schien auch Aomine sich zu erinnern, denn er winkte ab und widmete sich seinem ehemaligen Teamkollegen. »Los Tetsu, wenn Bakagami sich nicht traut, singst du mit mir«, rief er begeistert, doch Tetsuya reagierte so, wie jeder geistig gesunde Mensch es getan hätte. »Nein danke.«

Wie von Tatsuya nicht anders erwartet, musste Taiga mal wieder ein Beispiel dafür geben, wie man auf eine solche Provokation nach Möglichkeit nicht reagieren sollte, sofern man den Abend ohne unnötige Blamage verbringen wollte.

»Shut your face, Ahomine«, knurrte er und sprang tatsächlich zu Aomine auf die Bühne, griff nach einem Mikrophon und sah zu allem bereit aus. Tatsuya war Kummer gewohnt, immerhin kannte er Taiga schon sehr lange. Wettessen waren für ihn kein Problem, und mit einem Basketballspiel zwischen den beiden hätte er auch leben können. Als die beiden Power Forwards aber anfingen, miteinander – oder eher gegeneinander – zu singen, war die Schmerzgrenze für ihn klar überschritten.

Fluchtartig stand er auf, sah sich nach den Toiletten um und entschuldigte sich bei Tetsuya, der ihm mit einem verständnisvollen Nicken signalisierte, dass er durchaus nachvollziehen konnte, warum Tatsuya so weit wie möglich von diesem Trauerspiel weg wollte.

Sein Weg führte ihn an einer anderen Bühne vorbei, und was er sah, verschlug ihm fast den Atem. Natürlich hatte Atsushi ihm mal ein Foto von seinem alten Team gezeigt; Tatsuya erkannte Mitglieder der Kiseki no Sedai also, wenn sie vor ihm standen. Dass er neben Aomine an diesem Abend noch zwei weitere sehen würde, kam dennoch überraschend.

Er erkannte den Blonden und den Grünhaarigen als Kise und Midorima, doch die beiden anderen hatte er noch nie gesehen. Einer der zwei Unbekannten stand auf der Bühne und schien mächtig Spaß am Mikrophon zu haben.

»Shin-chan, lass uns ein Duett singen!«, rief er vergnügt, und keinen Augenblick später stimmte Kise mit ein und drehte sich zu dem Schwarzhaarigen neben sich. »Senpai, das ist die Idee!« Der Angesprochene verdrehte genervt die Augen und wich dem Blick des anderen aus. Dabei erblickte er Tatsuya, der das ungewöhnliche Schauspiel wie gebannt verfolgte.

Vollkommen sicher war er sich nicht, aber er meinte, der Schwarzhaarige habe stumm die Worte ›Lauf weg‹ geformt, als er ihn ansah, als würde er sich am liebsten mit einem der Kabel erdrosseln. Irgendwo beruhigte es ihn, dass dieser Abend nicht nur für ihn schrecklich zu sein schien.

Vielleicht hatte der Wettstreit der beiden schon ein Ende genommen. Vielleicht würden sie alle gemütlich zusammensitzen können, wenn er gleich wiederkam. Und vielleicht war er mit der Zeit zu einem Idealisten verkommen, aber diese Gedanken waren das Einzige, das ihn dazu brachte, überhaupt zu seinem Freund und den zwei anderen zurückzukehren.

Sehr zu seinem Leidwesen standen Taiga und Aomine immer noch auf der Bühne. Mittlerweile waren sie sogar schon dazu übergegangen, sich gegenseitig mit den Mikrophonen, die sie wie Schlagstöcke hielten, zu bedrohen, und- ...war das ein Glas, das da neben Taiga am Boden lag?

Und dabei sangen sie auch noch. Tatsuya hätte seinen Kopf am liebsten gegen die nächstbeste Wand geschlagen. Zwar hatte keiner der beiden eine schlechte Stimme, und sowohl Taiga als auch Aomine hätten bestimmt angenehm geklungen, wenn sie nicht dazu übergegangen wären, sich in der Kategorie ›lautester und längster Schrei‹ zu messen.

Als er wieder seinen Platz neben Tetsuya einnahm, warf dieser ihm einen kurzen Blick zu. »Eben kam ein Angestellter und meinte, er würde uns der Bar verweisen, wenn die beiden nicht aufhören«, erzählte er in einer Tonlage, in der man sonst übers Wetter sprach. Fassungslos sah Tatsuya zwischen ihm und den beiden Power Forwards auf der Bühne hin und her. »Und was hast du bisher getan, um die beiden zu stoppen?«

»Nichts. Es ist witzig, den beiden zuzusehen.«

Seufzend schloss Tatsuya kurz die Augen. »Das allerdings...« Wobei die Trauer und Scham die Schadenfreude bei ihm doch klar überwogen. In seiner Verzweiflung fasste er einen Entschluss, obwohl er wusste, dass sein Vorhaben aussichtslos war. »Okay, ich schnappe mir Taiga, du übernimmst Aomine«, schlug er vor, wollte aus Tetsuyas Zustimmung neuen Mut schöpfen, doch wie schon so oft an diesem Tag wurde er von diesem enttäuscht.

»Nicht nötig.«

Skeptisch hob er eine Augenbraue. »Warum nicht?«

Wortlos zeigte Tetsuya auf die Bühne, und sowie er dem ausgestreckten Arm mit seinem Blick folgte, verschlug es Tatsuya völlig die Sprache. »Die Security nimmt uns die Arbeit ab.« Zwei bullige Männer in schwarzer Kleidung – er fragte sich, warum eine kleine japanische Karaokebar sich die Mühe machte, so große Ausländer zu beschäftigen – zogen Taiga und Aomine von der Bühne und versuchten anfangs noch sehr freundlich, die beiden aus dem Gebäude zu befördern.

Beschämt wandte er den Blick ab, murmelte: »In Amerika war alles besser...« Gut, das war gelogen. Aber in Amerika wäre Taiga nie auf die Idee zu kommen, fast eine Schlägerei mit einem Sicherheitsbeamten anzufangen, weil dieser ihn und seinen Rivalen von einer Bühne gezogen und so vor noch mehr Peinlichkeit bewahrt hatte.

Draußen ging der Streit weiter, natürlich. Weder er noch Tetsuya hatten etwas anderes erwartet. Nachdem die beiden sich vielmals beim Besitzer der Bar entschuldigt und für ihre Getränke gezahlt hatten, folgten sie dem Lärm nach draußen. Unwillkürlich fragte Tatsuya sich, ob der Kleine das täglich mit Taiga erlebte, oder ob sein ehemaliger Bruder sich im Griff hatte, sofern Aomine nicht anwesend war.

Selbiger zeigte derweil anklagend auf Kagami, machte seinem Unmut mit ausladenden Gesten Luft. »Es ist deine Schuld, dass man uns rausgeworfen hat.« Empört lachte Kagami auf. »Meine Schuld? Wer hat denn angefangen, mit seinem Getränk um sich zu werfen?« Tatsuya dankte sämtlichen ihm bekannten Göttern, dass er diesen Moment nicht hatte miterleben müssen.

Aomine zuckte ungerührt mit den Schultern. »Du bist halt frech geworden.«

»Das gibt dir nicht das Recht-«, wollte Kagami ansetzen, doch der andere unterbrach ihn mit einer unwirschen Handbewegung. »Auf zu Runde 3!«

Sein Nasenflügel begann zu zucken, aber er gab sich alle Mühe, nicht die Beherrschung zu verlieren. »Nichts da! Ich gehe!« Erneut war Tatsuya überrascht von der Reife, die sein Freund an den Tag legen konnte, wenn er wollte. Wobei es sich hierbei wohl eher um eine simple Trotzreaktion handelte. »Auf den ganzen Kinderkram hab ich keinen Bock mehr.«

Damit wandte er sich zum Gehen, doch Aomines arrogantes Lachen ließ ihn innehalten. »Was für ein erbärmlicher Feigling du bist.«

»...was hast du gesagt?« Ein gefährlicher Unterton lag in Taigas Stimme. Zuerst wollte Tatsuya einschreiten, dann besann er sich eines Besseren. Wenn Aomine meinte, ihn provozieren zu müssen, sollte er auch mit den Konsequenzen leben.

Mit diesen Konsequenzen konnte er jedoch besser umgehen, als erwartet. »Na, wie sieht's aus? Jetzt ist es schon zu dunkel, aber wie wäre es, wenn wir uns morgen zu einem kleinen Match treffen.« Ein arrogantes Grinsen nahm seine Züge ein, so als wäre er sich absolut sicher, dass Kagami anbeißen würde. »Nur du und ich, damit wir entscheiden, wer von uns der Sieger ist.«

Damit hatte er ihn am Haken. Schnaubend sah er zur Seite, schämte sich ein wenig, dass er so leicht nachgab. »Wenn es unbedingt sein muss.«

Beinahe hätte man meinen können, Aomine lachte nicht aus Gehässigkeit, sondern aus Freude. »Klasse, dann sieht man sich morgen, Bakagami. Bis dann, Tetsu.« Dann lief er los, winkte noch einmal zum Abschied und verschwand in die Nacht.

Zwischen den drei Übriggebliebenen breitete sich ein unangenehmes Schweigen aus, das Taiga nach einigen Momenten, in denen sie Aomine nur stumm nachgeblickt hatten, mit einem schweren Seufzer durchbrach. »Was für eine Nervensäge. Nicht wahr, Tatsuya?«

Stille antwortete ihm, also rief er den Namen des anderen erneut. Als sein Freund noch immer nicht mit ihm sprach, drehte er sich zu ihm, zuckte jedoch umgehend zusammen, als er Tatsuyas wütendem Blick begegnete.

»Dumbass«, knurrte dieser, bevor er sich umdrehte und von dannen stapfte. Für heute hatte er definitiv genug erlebt. Auch Taigas verzweifeltes Rufen brachte ihn nicht dazu, stehen zu bleiben.

»A-aber Tatsuya!«

»Ich finde allein zurück, danke.« Hätte ihn die ganze Situation nicht so unsagbar wütend gemacht, wäre er wahrscheinlich nicht gegangen, doch nach allem, was an diesem Abend geschehen war, wollte er nur noch weg.

Verständnislos schaute Kagami seinem Freund nach. »Was hat er denn?«, fragte er mehr sich selbst als Kuroko, doch der Kleine antwortete ihm trotzdem und klang dabei furchtbar anklagend und belehrend. »Manchmal kannst du unglaublich ahnungslos sein, Kagami-kun.« Auch er machte sich auf den Heimweg und ließ einen fassungslosen Kagami zurück, der die Welt nicht mehr verstand.

Neben dem Unverständnis rumorte allerdings noch ein weiteres Gefühl in seiner Magengegend. Es war Aufregung, Erwartung. So ungern er es auch zugab, konnte er ein erneutes Kräftemessen mit Aomine kaum erwarten. Was sie heute getan hatten, war – wie er bereits erwähnt hatte – bloßer Kinderkram gewesen. Ein Spaß, den sie sich erlaubt hatten, weil kein Basketball in der Nähe gewesen war.

Jetzt wo er wusste, dass ihn am nächsten Tag ein Trainingsspiel gegen Aomine erwartete, konnte er nicht mehr still halten. Am liebsten hätte er den anderen noch an diesem Abend richtig herausgefordert, doch das musste bis morgen warten.

Leise lachend richtete Kagami seinen Blick gen Himmel. »I'm getting excited...«



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Dorobbong
2012-08-04T23:18:36+00:00 05.08.2012 01:18
Da ich mir nach wie vor das Recht vorbehalte den ersten kommi zu schreiben, bei jeder Kuroba-FF die du hochlädst, gehe ich dieser Pflicht nun nach, auch wenn man zum ersten Kapitel noch nicht so viel schreiben kann. Ha Ha.

Das ich es liebe, muss ich dir glaube ich nicht sagen, oder? :D
Das mir Tatsuya unglaublich Leid tut, muss denke ich ebenfalls nicht erwähnt werden, hab ich Recht? Vermutlich tat er dir beim Schreiben selbst total Leid. x'D Wen wundert's?
Das Tetsu hingegen so cool geblieben ist, fand ich super. Wie könnte es auch anders sein? Aber nein, im Ernst... Kuroko's augenscheinliche Gleichgültigkeit zu allem, amüsiert mich jedesmal ungemein und das hast du gut rübergebracht. ich weiß, viel verwendeter Spruch meinerseits, aber Gott verdammt, du bist halt gut! Leb damit! (Tust du, ich weiß. Aber ich sag's trotzdem. Egomane. <3)

Die Idee aus allem ein Battle zu machen und die zwei Bestien gegeneinander antreten zu lassen, find ich auch sehr gelungen. Das bringt Spaß. Nicht nur beim Autor, sondern auch beim Leser. Sofern man drauf steht. Da ich zwei Dummies beim Wetteifern um den Titel des größeren Idioten einfach allerliebst finde, hast du mich damit schonmal an der Angel. Was du allerdings draus machst, wird sich zeigen. ;D
Aber ich bin da zuversichtlich. Ha Ha. (Wie könnte es anders sein?)

Auch geil fand ich natürlich den kurzen Augenblick, welchen Tatsuya damit verbracht hat, Shin-chan und Co. zu beobachten und dabei das Gefühl hatte, Yukio wolle ihn doch warnen, er solle so schnell es geht verschwinden. Ja Ja. Der arme Captain, Kaijou's. x//D Takao's Frohnatur macht mich übrigens super happy, besonders wenn ich lese, was du aus ihm machst. :D

Das Daiki und Taiga von der Security rausgeschmissen wurden, hat mich übelst zum Lachen gebracht, besonders, weil Tetsu zuvor noch so geil meinte, er fände es ja lustig, sie so fighten zu sehen, weshalb er auch nichts unternommen hat. Hach ja~ Tetsu, du Mistkerl. Ha Ha. |D

Ich freue mich auf die Fortsetzung... und auf weitere Beast-Fights. :>

Also dann. Bis bald~~~ <3



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