Zum Inhalt der Seite

Alles begann mit dem Röngtenblick

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

So, es hat zwar eine ganze Weile gedauert... Aber hier ist ein neues Kapitel und ich hoffe es gefällt euch :)
 


 

Als Jason wieder zu sich kam, war er erst einmal völlig orientierungslos und hatte fürchterliche Schmerzen. „Ah…“

„Guten Morgen, Dornröschen.“

„Au.“ Er fasste sich an den Kopf und öffnete vorsichtig und blinzelnd seine Augen. „Was ist passiert?“

„Du hast versucht dich alleine mit einer Kaltfront anzulegen.“

„Mh…“ Jason versuchte seinen Bettgefährten anzusehen. „Er wollte abhauen.“

„Ohh.“ Mitfühlend legte Dick ihm eine kühle Hand auf sein blaues Auge.

„Das ist schön!“, säuselte der Jüngere.

„Ein Eisbeutel würde sich noch besser anfühlen.“

„Aber ich mag es, wenn du mich berührst.“

„Unanständiger Junge.“, grinste Dick da leicht.

Jason lächelte und drehte seinen Kopf so, dass die Hand auf seinen Lippen zum Liegen kam und küsste sie. „Ein bisschen.“

„Nur ein bisschen?“

„Vielleicht auch ein bisschen mehr…“

„Das meine ich eher, schließlich habe ich schon so einige versaute Seiten an die gesehen.“

„Aber dir gefällt es.“ Jason seufzte zufrieden und legte sein Gesicht mehr in die Hand.

„Das habe ich nie geleugnet.“

„Dann passen wir ja gut zusammen.“

„Was in einer Familie äußerst praktisch ist.“

„Bekomme ich jetzt vielleicht doch meinen Eisbeutel?“

„Das lässt sich arrangieren.“ Dick grinste und drückte einen Knopf auf dem Nachttisch, der Alfred informierte.

„Ah, tut das gut!“, stöhnte Jason nach ein paar Minuten, als Alfred ihm den Eisbeutel gebracht hatte.

„Uns wird es auch gut tun dein malträtiertes Gesicht nicht mehr zu sehen.“, kommentierte Dick das grinsend. Ihm wurde die Zunge rausgestreckt.

„Idiot!“

„Und stolz darauf!“

„Wohl wahr.“

Grinsend schloss Dick die Augen und schmiegte sich an Jason. „Lass das Eiswasser nur nicht auf mich tropfen, sonst schmeiß ich dich hochkant raus.“ Er konnte dabei fühlen, wie dieser ihn umarmte und ihr Butler leise das Zimmer verließ.

„…Jayjay.“

„Mh?“

„Ist dir was aufgefallen, wegen Timmy?“

Dick wurde fragend betrachtet. „Was sollte mir aufgefallen sein?“

„Er wirkt so abwesend und wenn ich ihn darauf anspreche weicht er mir aus. Kannst du vielleicht mal mit ihm reden? Wenn was ist will er mich vielleicht einfach nicht belasten, weil er sich noch Sorgen macht.“

„Also ich hab nichts bemerkt.“, wollte Jason ihn beruhigen.

„Sprich einfach mit ihm, ok? Für mich?“ Lieb blinzelte Dick ihn da an.

„Ist gut.“ Er küsste den Älteren und schloss seine Augen. „Aber erst darf ich meine Kopfschmerzen auskurieren, ja?“

„Einverstanden!“ Zufrieden kuschelte Dick sich wieder richtig an ihn.

Am nächsten Tag ging es Jason schon wesentlich besser und er verließ wieder das Bett, wobei er Dick küsste und ihm versicherte, dass er nun nach Tim gucken würde. Jenen fand er in der Batcave an dem großen Computer und sah mehr als ernst aus. „Tim?“

Die Schultern des Angesprochenen zuckten leicht, ein Zeichen, dass er Jason vorher nicht bemerkt hatte. „Jason? Was kann ich für dich tun?“

„Ich wollte mit dir reden.“, erklärte der Ältere und setzte sich auf die Computerconsole.

„Und worüber?“, fragte Tim nach, ohne ihn anzusehen.

„Dick bat mich dich etwas zu fragen.“, deutete Jason an.

Sofort seufzte der Jüngere. „Er macht sich Sorgen, oder?“

„Klar, was erwartest du?“ Jason zuckte mit den Schultern. „Also, wenn du nicht mit ihm sprichst, willst du mir verraten, was dich beschäftigt?“

„…Ich hab vielleicht was gefunden, wegen Bruce.“, gestand Tim ihm da sofort, da es ihm schon eine ganze Weile auf der Seele brannte.

„Wegen Bruce?“, fragte der Ältere verwirrt. „Hattest du nicht endlich verstanden, dass er tot ist?“

„Das ist es doch! Ich bin mir jetzt sicherer, als zuvor, dass er es nicht ist!“

„Habt ihr ihn nicht beerdigt?“

„Doch, aber…“ Frustriert fuhr Tim sich durch die Haare. „Ich denke nicht, dass das der echte Bruce ist.“

Jason betrachtete ihn und lehnte sich mehr zurück. „Ich bin gern bereit dir zuzuhören. Erklär mir, wie du darauf kommst und was du rausgefunden hast.“ Als wäre das sein Stichwort gewesen begann Tim ihm von seinem Misstrauen zu erzählen und zeigte ihm sogar, was er an Beweisen gesammelt hatte. „Das klingt einleuchtend.“, musste Jason zugeben.

„Ich weiß, aber das kann ich Dick nicht sagen!“

„Nein, das sollten wir wirklich noch nicht.“, stimmte er weiter zu. „Aber eins verstehe ich noch immer nicht. Was bringen dir die Informationen, wenn du ihn doch nicht zurückbringen kannst?“

„Daran arbeite ich halt noch!“

„Kannst du mir dennoch einen Gefallen tun?“, bat der Ältere.

„Welchen?“

„Lass es Dick einfach nicht merken, du kennst ihn, er wird sonst verrückt vor Sorge.“

„Ich werde es versuchen.“

„Wenn es zu schwer wird, jammere mir die Ohren voll. Dann kann Dick sich noch erholen.“, bot Jason an. Dafür erhielt er ein dankbares Lächeln.

„Das mach ich. Danke, Jason.“

Er nickte und wuschelte Tim durchs Haar. „Ich lass mir dann was einfallen um Dick zu beruhigen.“

Da zog Tim eine Augenbraue hoch. „Er muss sich immer noch schonen.“

„Für wie blöd hältst du mich?“, fauchte ihn Jason an.

Abwehrend hob Tim die Hände. „Ich wollte es nur noch mal anbringen.“

„Ich weiß, was ich tue!“

„Gut, gut.“

Jason seufzte und strubelte ihm durchs Haar. „Arbeite nicht zu viel, ja?“

„Ja, Mama.“

„Gut, Kind.“, grinste er zurück und verließ die Batcave.

Die nächsten Tage waren ganz auf Dick fixiert, der sein Training nun mit sehr viel Inbrunst anging, da er endlich wieder aufstehen wollte. So sollte es dann auch geschehen, indem Jason vor ihm stand, als er an der Bettkante saß und seine Hände hielt. „Geh es langsam an, wir werden dich alle auffangen, wenn was ist.“

„Das weiß ich!“, grummelte der Ältere, der nun endlich raus aus dem Bett wollte. „Ich schaff das schon.“

„Dann komm!“, forderte Jason ihn an. So fest er konnte packte Dick seine Hände und ließ sich hoch ziehen. In der Position blieb der Jüngere aber erst einmal, damit Dicks Kreislauf nicht nachgab.

„Schön hier oben!“, grinste da aber Dick.

„Ja, nicht?“, grinste Jason zurück und sah runter auf die beiden Kleineren. Die, vor allem Damian, grollten zu ihm hoch, bis Dick begann zu schwanken. „Vorsicht!“, mahnte Jason und hielt ihn aufrecht.

„Ich bin ok, ich bin ok!“, versicherte der Ältere schnell.

„Ich halte dich.“, erklärte Jason und lächelte ihn an.

„Hältst du mich nur, oder lässt du mich auch ein paar Schritte gehen?“, fragte Dick ihn da grinsend.

„Möchtest du an die frische Luft?“

„Oh Gott ja!“

„Dann setzten wir dich nochmal hin und ziehen dir etwas dickeres an.“, verlangte Jason und setzte es schon gleich in die Tat um.

Grinsend rollte Dick die Augen, als das einfach mit ihm gemacht wurde. „Du bist ja zu einer richtigen Glucke geworden. Ich dachte nur Alfred ist so schlimm.“

„Ich will dich nicht noch einmal verlieren.“, erklärte der Jüngere auf einmal unglaublich ernst, bevor er feste Schuhe und einen Mantel holte.

„Er muss sich ganz dringen wieder abregen.“, erklärte Dick da seinen anderen Brüdern. Da begann Tim auf einmal geheimnisvoll zu grinsen.

„Ich bin gespannt, wie du das anstellen willst.“

„Darauf bin ich auch gespannt.“, murmelte Dick zu sich selbst.

„Todd bekommt sich schon wieder ein.“, bemerkte Damian nun herablassend.

„Bestimmt.“, lächelte Dick ihm da zu. „Habt ihr Beide schließlich auch.“

„Wenn du meinst.“ Der Junge drehte sich weg und hatte seit Dicks Erwachen, jede Blutprobe, die Dr. Leslie genommen hatte, selbst noch einmal kontrolliert.

„Dami…“

„Was?“

Dick breitete die Arme aus. „Da sieht jemand aus, als könnte er eine Umarmung vertragen.“

Sofort trat der Junge zurück. „Nein!“

„Dohoch!“

„Vergiss es, Grayson!“

„Eine Umarmung am Tag, Damian.“

Jener schnaubte und sah demonstrativ zu Tim und dann zu Jason, der zurück kam. „Nein!“

„Starrkopf.“

„Na komm, lass mich dir die Schuhe anziehen.“, verkündete Jason und kniete sich vor das Bett.

„Willst du sehen, ob mir der gläserne Schuh passt?“

„Das hat er vor.“, grinste Tim und sah zu, wie Dick Socken und Schuhe angezogen wurden.

„Wie war das? Guggidigu Blut ist im Schuh?“, lachte dabei der Ältere.

„In diesem Fall eher Guggidigu, kein Blut ist im Schuh. Der Schuh ist nicht zu klein, die rechte Braut, die führst du heim.“

Dick entwich ein amüsiertes Grunzen. „Eher nicht. Einmal Braut hat mir gereicht.“

„Na komm, jetzt den Mantel.“, bestimmte Jason, während Damian die Stirn runzelte.

„Du warst schon einmal verheiratet?“

Dick lachte und schüttelte den Kopf. „Nicht so ganz. Dein Vater und ich waren mal als Brautpaar undercover, weil Hochzeiten überfallen wurden. Ich war die Braut mit allem Drum und Dran.“

„Dann kann Todd ja die Braut übernehmen.“, kommentierte Damian nun auf die Erklärung und brachte Dick damit herzhaft zum Lachen.

„Wir kennen uns doch fast alle schon als Frauen.“, überging Jason das irgendwie und half Dick auf die Beine.

„Ja, aber die Zeiten in denen du das überzeugend gespielt hast sind vorbei.“

„Dafür haben wir ja jetzt Tim und Damian.“ Er grinste und hielt Dick den Arm hin, damit er ihn langsam aus dem Zimmer und in den Garten führen konnte.

Um zu überspielen wie viel Schwierigkeiten er damit hatte sprach Dick weiter: „Du hast recht! Damian würde in so einem kleinen chinesischen Kleid unglaublich süß aussehen.“

„WAS???“

„Ich hab so eins noch im Schrank von meinem ersten Auftritt.“, kommentierte Tim begeistert.

„Auf gar keinen Fall!!!“, protestierte Damian aufgebracht, der die ganze Unterhaltung überhaupt nicht unterhaltsam fand. Da zog ihn Jason an seine freie Seite.

„Ich glaube, du könntest eh niemals eine Frau spielen, sodass es überzeugend rüberkäme.“ Skeptisch sah Damian zu ihm hoch.

„Was soll das denn heißen, Todd?“

„Das was es heißt.“, forderte Jason ihn heraus.

„Ich könnte es, aber ich will nicht!“, konterte da Damian.

„Das glaube ich nicht.“ Der Ältere der jüngeren Brüder sah zu Dick. „Was glaubst du?“

„Das gehen auf Pumps erfordert einen unglaublichen Gleichgewichtssinn.“, überlegte Dick laut.

„Also fällst du wirklich raus, Grayson.“, bemerkte Damian.

„Warte nur ab, sobald ich wieder richtig gehen kann machen wir einen Pumpswettlauf!“

„Träum weiter!“ erklärte der Kleine und schmollte, als Tim und Jason zu lachen begannen.

„Lasst ihn schon in Ruhe.“, warf Dick da grinsend ein.

Einige Minuten später erreichten sie den Garten, den man mehr als Park bezeichnen konnte, der zum Anwesen gehörte. „Frische Luft!“, strahlte Dick, als er sich die Stufen hinab in den Garten helfen ließ.

„Tut gut, oder?“, fragte Tim von der Seite.

„Es ist eine richtige Wohltat!“

„Wollen wir uns nicht irgendwo hinsetzen?“, fragte Jason und führte Dick langsam weiter.

Da Dick seine Beine bereits zittern fühlte nickte er. „Wäre wohl besser.“ So wurde er zu einer Bank geführt. Als er saß entließ Dick ein erschöpftes Keuchen. „Meine Güte.“

„Das wird wieder.“, versicherte Jason und hielt auch weiterhin seine Hand.

„Und wie lange muss ich darauf noch warten?“

Da stieß Damian Dick in die Seite. „Du bist Artist. Du müsstest genau wissen, dass man alles trainieren muss und kann. Daher müsste dir auch klar sein, dass das ein paar Wochen bis Monate dauern kann, Grayson.“

Missmutig verzog der Ältere das Gesicht. „Ich hasse es geduldig sein zu müssen.“

„Wir werden dir schon die Zeit versüßen.“, versicherte Tim.

„Käme der Satz nicht von dir hätte das grad einen zweideutigen Klang.“

Der Jüngere wurde rot und drehte den Kopf weg. „Du bist einfach pervers!“

„Nicht pervers, eher sexuell kreativ.“

„Pervers, weil du alles zweideutig verstehen kannst!“, bestimmte Tim.

„Ach, deine süßen, unschuldigen Ohren.“, lachte Dick, während Damian verwirrt die Stirn runzelte.

„Was war daran zweideutig?“

„Die Zeit versüßen kann auch Sex bedeuten.“, erklärte Tim ihm ruhig.

„Iieh!“

Jason lachte. „In das Alter, wo es dir gefällt, kommst du auch noch!“

„Sicher nicht!“

Der Ältere grinste süffisant. „Wenn du meinst.“

„Das ist genau die richtige Einstellung, Dami. Nimm dir ein Beispiel an Timmy und erspar mir die Sorgen.“, erklärte Dick da zufrieden.

„Was für Sorgen?“, fragte Damian verwirrt nach.

Grinsend wuschelte Dick ihm durchs Haar. „Behalte diene Einstellung, dann gibt es keine.“

„Aber warum?“

„Für die Antwort bist du zu jung.“ Damian schnaubte und stapfte davon. „Oh Gott, das wird noch Ärger geben.“, seufzte da der Älteste.

„Damit wird er aber noch warten, bist du wieder fit bist.“, versicherte Jason.

„Kannst du dir da so sicher sein?“

„Ja. Denn schließlich weiß ich, was passiert ist, als wir uns um ein Heilmittel gekümmert haben.“

„Und was?“

„Er liebt dich sehr und würde alles verhindern, was deine völlige Genesung aufhält.“

„Ein paar zu neugierige Fragen werden mir schon nichts tun.“

„Er wird trotzdem noch etwas warten.“

„Hoffen wir es.“
 

„Und du bist sicher, dass du allein sein willst?“, fragte Jason etwas niedergeschlagen, als Dick seine Familie eine Woche später aus seinem Zimmer schmiss.

„Ich brauche auch mal Zeit für mich und wenn es nur fünf Minuten sind!“, erklärte Dick aufgebracht. „24 Stunden am Tag bin ich umringt von euch, dass wird zu viel!“

„Aber meld dich, wenn was ist.“, bat der Jüngere und verließ das Zimmer.

Dick wartete fünf Minuten, nachdem Jason aus dem Zimmer war, bevor er die Beine aus dem Bett schwang. Mit viel Mühe kam Dick dann zum Stehen und wankte in Richtung Badezimmer. Es war das erste Mal seit langer Zeit, dass er allein ging.

Prustend kam Dick schließlich im Badezimmer an und nahm auf der Toilette Platz, wie ein stolzer König auf seinem Thron. Wirklich niemand sollte ihn dabei stören, weshalb er danach auch allein wieder aufstehen musste. Nichts machte Dick stolzer, weshalb er nun auch beschloss eine Dusche zu riskieren. Dabei kam er an einem Spiegel vorbei.

„Was zum…??“ Erstaunt blieb Dick stehen und musste sich selbst betrachten. Sein Körper war makellos. Nicht einige einzige Narbe zierte mehr seine Haut, nicht einmal von seinen Schusswunden war noch etwas zu sehen. Ebenso hatte er wieder völlig normale Gefühle unter der Haut, wenn er die Stellen berührte und nicht mehr, diese leichte Taubheit die mit dem Narbengewebe einher ging.

Da überkam es ihn und er trat mehrfach kräftig mit seinem rechten Bein auf. In seinem zweiten Jahr als Robin hatte er sich nämlich das Knie verletzt, das danach nie wieder völlig schmerzfrei gewesen war, doch jetzt fühlte es sich so gut an, dass es ihm nach seiner stressigen Genesung nicht einmal aufgefallen war. Auch sämtliche andere Wehwehchen, die er sich in den vergangenen Jahren als maskierter Retter eingefangen hatte, waren einfach nicht mehr da.

„So was.“ Überfordert fuhr Dick sich mit der Hand durch die Haare und brauchte nun erst recht eine Dusche, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
 

„Darf ich reinkommen?“, fragte Jason eine ganze Weile, nachdem er Dick alleingelassen hatte und anklopfte. Er erhielt die Erlaubnis und fand Dick, mit nassen Haaren, im Schneidersitz auf dem Bett sitzend, der angestrengt seine rechte Fußsole betrachtete. „Was tust du da?“, fragte er weiter und kam zu ihm ans Bett.

„Hier fehlt was.“

„Und was sollte da fehlen?“

„Eine ganz besondere Narbe. Als ich fünf war bin ich in einen rostigen Nagel getreten und die ganze Zeit, in der die Wunde heilte hat mein Vater mich überall auf den Schultern hin getragen.“

„Du hast keine Narben mehr.“, bestätigte der Jüngere und setzte sich zu ihm. „Nirgendwo.“

„Hab ich bemerkt. Nicht mal die, die ich mochte wurden verschont oder die, auf die ich stolz war.“

„Du bist jetzt makellos schön.“

Eine Augenbraue des Älteren wanderte nach oben. „Und vorher war ich das nicht?“

„Willst du mir nicht erst einmal sagen, warum du nasse Haare hast?“

„Weil ich geduscht habe.“

„Allein?“

„Nein, mit dem heiligen Geist.“, war die sarkastische Antwort.

„Bist du verrückt???“

„Nicht verrückter als vorher.“

„Du bist noch nicht kräftig genug! Was ist, wenn du gefallen wärst? Ausgerutscht und irgendwo gegengeknallt? Oder wenn du einfach so zusammengebrochen wärst??“

Dick hörte seinem Ausbruch ruhig zu, bevor er konterte: „Mir geht es blendend.“

„Nächstes Mal rufst du mich!“, bestand Jason und griff zärtlich nach seiner Hand. „Bitte.“

Dick seufzte frustriert. „Ich denk drüber nach.“

„Danke!“ Seine Finger wurden zärtlich geküsst. „Hat es denn gut getan?“

„Es war befreiend. So abhängig von euch zu sein, war fürchterlich.“

„Ich kann dir ja einen Pieper geben, den du benutzen kannst, falls etwas ist.“, schlug Jason nun vor, damit er beruhigt war.

„Ich könnte dich auch anrufen, geht schneller.“

„Dann nicht.“ Er seufzte. „Vielleicht sollte ich wieder auf Patrouille gehen um mich auch etwas anderweitig zu beschäftigen.“

„Das würde nicht nur mir gut tun.“, stimmte Dick dem sofort zu. „Du brauchst dringend einen freien Kopf.“

„Ja?“

„Du hast dich die letzten Monate vollkommen auf mich fixiert Jason. Du solltest dir also dringend auch mal Zeit für dich selbst nehmen.“

„Wenn du meinst.“, war der Jüngere nicht wirklich begeistert, würde es aber machen. Zart griff Dick da, nach seiner Hand.

„Schau mich nicht an, als würde ich dich loswerden wollen. Unsere Familie hat bis jetzt nur während meiner Krankheit funktioniert, weshalb wir noch mal neu raus finden müssen, wie wir gesund harmonieren können.“

Jason schwieg einen Moment und gab Dick dann einen unschuldigen, aber sehr intensiven Kuss. „Dann sollte ich auch als Jason wieder in den Familienbetrieb mit einsteigen, meinst du nicht?“

„Als Jason Wayne in der Firma auftauchen?“, murmelte Dick nach dem Kuss ruhig.

„Genau. Jason muss ja auch wieder arbeiten, wenn er schon wieder da ist.“

„Echt?“ Grinsend kratzte Dick sich am Kopf. „Das meiste überlasse ich ehrlich gesagt Tim und Lucius. Ich zeig mein hübsches Gesicht nur auf ein paar Partys. Als Familienoberhaupt sollte ich mich vielleicht mehr einbringen, auch wenn mir andere Jobs mehr liegen.“

„Irgendwas muss ich ja neben Nightwing machen.“, gestand Jason da.

„Was ist mit deinem Team? Ist das jetzt gänzlich Geschichte?“

„Als ich gesagt habe, ich komme nach Hause, war damit auch inbegriffen, dass ich alles andere hinter mir lasse.“, erklärte er Dick ruhig.

„Dann finden wir dir was Anderes.“

„Gut!“, war Jason einverstanden.

Dick streckte ihm eine Hand hin. „Ist das ein Deal?“

„Deal.“, schlug Jason ein.
 

Tims Hände zitterten, als sie sich um Jasons Handgelenk legten und ihn so daran hinderten in Dicks Zimmer zu gehen. Sein Blick sagte dem Älteren genug, weshalb er den Türgriff losließ und stattdessen in eine andere Richtung ging.

„Er lebt… Clark weiß wo er ist…“, kam es dabei keuchend von Tim. „Ich will los, um ihn nach Hause zu holen.“

Etwas in Jason begann in diesem Moment zu zerbrechen. Trotzdem nutzte er, was er in den vergangenen Monaten gelernt hatte. „Ich gehe zu Dick und bereite ihn darauf vor. Ebenso wie Alfred und Damian.“

„Sag… sag Dick nichts. Es gibt noch Komplikationen.“ Unsicher und hilflos sah Tim seinen großen Bruder an. „Ich will nicht, dass er hofft und dann…“

„Ist gut.“ Jason versuchte sich an einem Lächeln und zog den Jüngeren an sich. „Mach dich nicht fertig, ja?“

„Ich meld mich, wenn ich weiß was los ist.“, versicherte Tim ihm da und drückte ihn.

„Ich werde dann vorerst auch Alfred und Damian nichts sagen.“

„Ist gut.“

„Pass auf dich auf.“, verabschiedete sich Jason nun von dem Jüngeren und ging zu Dick.
 

Drei Gestalten standen angespannt vor den Türen von Wayne Manor, als ein dunkler Wagen vorfuhr. Es waren Alfred, Damian und Jason, die dort standen, wobei letzterer einen Schritt weiter hinten stand. Der Wagen hielt vor ihnen und ein strahlender Tim stieg aus. Hinter ihm tat es ein älterer Mann ebenso, wobei dieser ziemlich schwach wirkte. Alfred trat einen Schritt vor und ergriff stützend die Hand des anderen Mannes. „Es ist gut sie zu sehen, Sir.“

Bevor jener aber etwas erwidern konnte, trat Damian vor und musterte ihn. „Du hast lange auf dich warten lassen, Vater.“ Eine große Hand legte sich da umständlich auf Damians Kopf.

„Ich freue mich auch dich zu sehen.“

Das entlockte dem Kleinsten doch einen überraschten Blick. „Wirklich?“

„Wirklich.“, versicherte Bruce, der vorher von Tim in alles eingeweiht und gründlich auf die einzelnen Begegnungen vorbereitet worden war. Dann begegnete sein Blick Jason, der erst auf den zweiten Blick minimal nervös war, denn sonst gab er sich ungerührt. Von Alfred gestützt kam Bruce zu ihm und legte ihm, nach kurzem Zögern, die Hand auf die Schulter. „Jason.“

„Bruce.“, erwiderte der Jüngere und fühlte sich ziemlich unwohl.

Dem Älteren schien es nicht anders zu gehen, als er sich räusperte. „Ich hab gehört, was passiert ist und auch wenn ich eure Methoden nicht gutheißen kann, verstehe ich es. Tim erzählte mir auch, wie du dich um die Familie gekümmert hast und…Ich bin stolz auf dich.“

„Wenn du meinst.“ Jason trat noch einen Schritt zurück und löste so ihre Verbindung. „Du bist aber auch nicht auf der Höhe. Geh doch erst mal rein.“

„Dick weiß bescheid?“

„Ich sollte ihm nichts sagen.“, verneinte Jason das. Bruce nickte und ließ sich dann von Alfred ins Haus helfen. Der Jüngere sah ihm einige Zeit nach, bevor er merkte, dass er allein war und ging dann genau in die andere Richtung.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Black_Polaris
2014-02-27T19:30:48+00:00 27.02.2014 20:30
dann eben bruce das herz brechen, ich meine jason und dick sind so süß XD
Von:  Ishizuka-Kazumi
2014-02-27T14:14:30+00:00 27.02.2014 15:14
Oh, wow. Bin gerade über dieses Meisterwerk hier gestolpert und konnte nicht aufhören zu lesen, bis ich fertig war. Zwischendrin sind mir wirklich ein paar mal die Tränen gekommen.
Ich drücke Jason natürlich die Daumen, dass es für ihn und Dick doch noch gut ausgeht >.<
Schreib bald weiter, bitte?
Von:  Black_Polaris
2014-02-26T20:14:04+00:00 26.02.2014 21:14
Jason!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich ahne nichts gutes!!!!
die familie wirkte so harmonisch,bitte sei lieb zu ihnen XD
Antwort von:  JeanneDark
27.02.2014 14:51
Tja o.o Dicki hatte ja vorher was mit Bruce also muss er entweder Bruce oder Jayjay das Herz brechen.....
Von:  JeanneDark
2014-02-26T04:44:03+00:00 26.02.2014 05:44
Armer JayJay ToT *ihn knuffel*
Ich hab eure Geschichte gelesen und konnte nicht aufhören ehe ich fertig war. Und jetzt kommt das. Schreibt schnell eine Fortsetzung kann gar nicht erwarten zu erfahren wie es weitergeht zwischen der Batfamily


Zurück