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Kriegszeit

von

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Die erste Schlacht

Hoch erstreckte sich eine riesige Festung in den Himmel. Regen prasselte in Strömen herunter. Die Mauern waren rabenschwarz und die ganze Burg strahlte etwas bedrohliches aus.

Die Festung Norius war eine der ältesten und unbezwingbarsten Verteidigungsanlagen der Welt. Nicht zuletzt deswegen hatte Fürst Occor sie als Stützpunkt für die Armee ausgewählt. In der Burg befand sich nicht nur eine geschulte Elitetruppe, sondern auch ein ganz besonderer Schatz...der Teil eines Kristalls, der in ferner Zukunft einmal sehr wichtig für diese Menschen sein würde....

All das konnte das junge Mädchen mit den himmelblauen Augen nicht weniger interessieren. Hina lehnte mitten im Hof an einem Baum und betrachtete den dunklen Himmel mit sehnsüchtigem Blick. Sie hatte schon so lange keinen Regen mehr erlebt - denn der war in den Nordlanden sehr selten - und freute sich über die kühle Nässe in ihrem Gesicht.

Das große Portal öffnete sich und Hiromi kam heraus. Sie konnte Regen absolut nicht leiden, daher lief sie eng an die Mauer gedrückt zu Hina hinüber. ,,Hina!", zischte sie. ,,Was zum Teufel tust du hier draußen, bei diesem scheußlichen Wetter??"

Die Angesprochene drehte ihr den Kopf zu und sah etwas überrascht aus, als wenn sie aus einem tiefen Traum aufgewacht wäre. ,,Hiromi? Ach weißt du...ich habe den Regen vermisst...ich wollte ihn nur wieder auf meinem Gesicht spüren, wie ich es so oft gefühlt habe, damals..." ,,Damals?", fragte ihre schwarzhaarige Freundin erstaunt. ,,Wobei - ich hab dich noch nie von deiner Vergangenheit reden hören! Wo kommst du her?" Hina schrak zusammen und Tränen begannen sich in ihren Augen zu sammeln. ,,I - ist das so wichtig? Ach, ich...komme von nicht so weit her...es herrscht nur eine andere Kultur dort, weißt du? Ich bin von dort weg gegangen weil ich es einfach nicht ausgehalten habe...." Hiromi legte ihr die Hand auf die Schulter. ,,Ist schon gut...ich hätte nicht gefragt, wenn ich gewusst hätte, dass es dich schmerzt...tut mir leid." Hina wischte sich die Tränen mit einer Handbewegung weg und lächelte schmerzerfüllt. Dann fing sie sich wieder und sah das andere Mädchen scharf an. ,,Warum hast du mir nichts von dem Schwert gesagt?"

,,Welches Schwert?"

Von den Mädchen unbemerkt hatte sich Toji dazu gesellt. Erstaunt richtete er seinen Blick auf seine Schwester. ,,Du meinst das Neue? Was hast du uns da verschwiegen?" Hiromi sah die Beiden fast flehend an. Dann holte sie tief Luft und begann zu erzählen.
 

In einem riesigen Schloss mitten in der Einöde stand Hikari schon seit geraumer Zei zögernd vor einer großen Tür. Ihre weißen Hände griffen schließlich nach der Türklinke und drückten sie hinunter. Doch statt einzutreten drehte sie sich um und schritt den Gang entlang bis sie zu einer unscheinbaren, kleinen Tür kam. Hikari atmete einmal tief durch bevor sie eintrat.

Sie betrat den wohl seltsamsten Raum, den es gab. Dichte Nebelschwaden durchzogen den ganzen Raum. An den Wänden, auf dem Boden, ja selbst an der Decke waren unzählige, magische Symbole. Hikari trat so behutsam auf wie möglich, doch nach einigen Schritten hielt ein unsichtbares Schild sie auf. Mit leiser und einschmeichelnder Stimme redete sie auf ihre von den Nebeln verhüllte Tochter ein. Schließlich gab das Schild nach und Hikari betrat einen großen, magischen Kreis in dessen Mitte ein kleines Mädchen von etwa 8 - 9 Jahren kniete und aus kleinen, quadratischen Steinen etwas baute. Es beachtete die junge Frau nicht, die hinter sie getreten war. Hikari sagte leise: ,,Ist schon wieder eines deiner Gebäude, die du immer baust, zusammengebrochen? Du sollst doch deswegen nicht immer gleich so in Rage geraten!" Das Kind gab keine Antwort und fuhr fort, mit fast mechanischen Bewegungen, den Turm den sie zusammensetzte höher zu machen. ,,Wenn du so weiter machst, wird er umfallen!", meinte Hikari besorgt, doch das Mädchen ignorierte sie völlig. Die Fürstin kniete nieder und streichelte der Kleinen hilflos über den Kopf. ,,Mein Kleines....was habe ich nur falsch gemacht? Sag es mir..." Das Mädchen wandte den Kopf zu ihr und sah sie aus glanzlosen, braunen Augen stumm an. ,,Wieso sprichst du nie mit mir? Ich wäre schon zufrieden, wenn du mich nur einmal 'Mama' nennen würdest...nur einmal!" Mit gleichgültiger Miene fuhr das Kind fort, den Turm weiterzubauen. ,,Mein armes Kind....mein armes, seelenloses Kind! Du bestehst allein aus psychischen Kräften...du bist das mächtigste Geschöpf der Welt, wie ich es wollte! Aber du besitzt keine Seele...Dabei war ich mir so sicher, dass es funktionieren würde, so sicher..."
 

,,Und du hast dieses Schwert genommen???? Bist du irre?" ,,Vielen Dank Toji!", sagte Hiromi wütend. ,,Ich denke nicht, dass ich verrückt bin. Immerhin kann ich es kontrollieren!" ,,Ja, aber es ist trotzdem gefährlich!", meinte Hina besorgt. ,,Du hättest es lieber dort liegen lassen sollen!" ;,Quatsch!", sagte Hiromi trotzig und schüttelte ihr schwarzes Haar. ,,Das wäre doch eine furchtbare Verschwendung gewesen! Stellt euch nur vor, wie stark ich mit diesem Schwert sein werde!" Ihre Augen leuchteten. Irgendetwas sagte Toji, dass er diesen Ausdruck noch nie im Gesicht seiner Schwester gesehen hatte und das beruhigte ihn nicht wirklich. ,,Lass es uns doch ausprobieren!", meinte er nach einigem Zögern. ,,Mal sehen, wie gut dieses Ding ist!" ,,Gut!", rief Hiromi fröhlich und grinste. ,,Versuch doch mich zu besiegen!" Toji zog sein Schwert und nahm eine Kampfposition ein. Hiromi zog Katana ebenfalls und spürte sofort, dass sie gewinnen würde. Es erschien so leicht in ihrer Hand, wie es normale Schwerter - die Dinger waren schließlich aus Eisen! - niemals sein konnten. Toji griff sie an, doch Hiromi wich fast tänzerisch zurück und parierte den Schlag, als hätte er mit einem Küchenmesser angegriffen. Ihre Augen blitzten auf und sie registrierte fast ohne Nachdenken, dass seine rechte Seite ungeschützt war. Rasch stieß sie zu. Wäre Toji nicht reflexartig ausgewichen, hätte sie ihn getroffen. ,,Hey!", rief er empört. ,,Willst du mich umbringen?" Hiromi schüttelte den Kopf, aber sie spürte, dass das Schwert da anderer Meinung war. Ein magischer Gegenstand, der nur dazu da war um zu töten.

Plötzlich ertönte das laute Geräusch einer Fanfare.

Die Drei schraken auf und wechselten unsichere Blicke. Keiner von ihnen wusste, was das zu bedeuten hatte. Da lief auf einmal Seiji auf sie zu. ,, Warum bewegt ihr euch nicht? Habt ihr hier Wurzeln geschlagen? Hikaris Monster greifen an!"
 

,, Nun beginnt das Grauen also." Kundon war an den Thron seiner Fürstin getreten. Hikari nickte leicht und strich sich das goldblonde Haar aus der Stirn. ,,Grauenvoll mag es sein, aber nur für unsere Gegner. Diese Menschen machen immer wieder den selben Fehler - sie unterschätzen meine Monster." Der alte Berater sah sie aus seinen wasserhellen Augen scharf an. ,,Das denke ich nicht. Sie unterschätzen nicht etwa Eure Armee, oder Eure Waffen, nein! Euch unterschätzen sie. Ich wäre nicht hier, wenn die Menschen nicht so dumm wären..."

,,Denkst du, dass sie meinem ersten Angriff standhalten werden? Ich glaube, ich werde ihnen ein Metron schicken..." ,,Was denn, jetzt schon? Ihr wisst sehr gut, dass es nur 4 davon gibt! Wieso verwendet Ihr jetzt schon eine Eurer stärksten Geheimwaffen? Ich verstehe Euch nicht..." Hikari lächelte nur rätselhaft und richtete ihre blauen Augen wieder auf den ''Spiegel''.
 

Hiromi streckte erneut ein Monster nieder. Diese Acnaib waren keine Gegner für sie und Katana und dementsprechend gut gefiel ihr die Schlacht bis jetzt. Nicht weit entfernt von ihr mähte Hina reihenweise ihre Gegner nieder. Niemals verfehlte ein Pfeil von ihr sein Ziel. Allerdings wendete sie sich jedes Mal mit Abscheu ab, wenn wieder ein blutbeflecktes Acnaib zu Boden fiel. Toji hatte sie längst aus den Augen verloren. Wieder tötete Hiromi eines der Monster, das sich auf sie gestürzt hatte. Ihr Haar wehte im Wind und ihre Augen leuchteten. Es brauchte ihr nicht leid um diese "Viecher" zu tun, das waren nur Spielzeuge der wahren Feindin...sie waren es nicht einmal wert zu leben....Blut spritzte auf das Zauberschwert in ihrer Hand, doch es verschwand und ließ nur eine blanke Klinge zurück, der man nicht ansah, wie viele ihr schon zum Opfer gefallen waren. Das Mädchen schlug in irrsinniger Geschwindigkeit zu, niemand konnte mit ihr mithalten....doch weiter weg töteten die Monster Menschen...die Armee wurde kleiner und kleiner. Offenbar hatte Hikari beschlossen, den Krieg gebührend zu eröffnen.

Plötzlich fiel ein unvorstellbar großer Schatten auf das Schlachtfeld. Ein riesiges Monster war erschienen und brüllte voller Zorn. Mit einem Prankenhieb tötete es eine ganze Reihe von Männern. Dann wandte es seine Aufmerksamkeit Hiromi zu. Wieder griff es an, doch Hiromi konnte sich gerade noch retten. Sie war ganz ruhig. Instinktiv wusste sie, dass sie jetzt keine Angst haben durfte, denn dann würde etwas schreckliches geschehen....Hiromi sah die Klauen des Metron und wich einen Augenblick zu spät aus. Die Kralle erwischte ihren Arm und sie schrie schmerzerfüllt auf. Zorn stieg in ihr hoch. ,,Warte nur!", flüsterte sie mit zusammengebissenen Zähnen. Rasend vor Schmerz und Wut schlug sie zu, immer und immer wieder. ,,Stirb!", schrie sie. ,,Stirb du Untier! Wie kannst du es wagen, so viele umzubringen?" Das Monster wand sich in höllischem Schmerz. Es brüllte und fegte noch einige wenige Männer beiseite, die noch nicht geflüchtet waren, dann bäumte es sich auf und verendete. Keuchend hielt Hiromi inne. War es wirklich tot? Hatte sie es wirklich geschafft, dieses Ding zu töten? Plötzlich verbiss sich ein Acnaib in ihre Schulter. Hiromi schrie gellend und zerstückelte das Monster, doch weitere folgten. Abertausende Monster tummelten sich auf dem Schlachtfeld vor der Festung und es waren nicht einmal annähernd genug Männer da. Schon schloss sich der Kreis um Hiromi und sie, zu müde um weiterzukämpfen, ließ sich auf den Boden sinken. Eines der Acnaib sprang auf sie zu, wollte zubeißen -

Da erhob sich ein goldener Wind der die Monster zurückdrängte und Hiromi, wie auch die restliche Armee erfasste und sicher zurücktrug. In der Festung Norius stand Kinrya allein in einem Saal, die Augen geschlossen und von einem goldenen Licht umgeben. Als die gesamte Armee sich wieder im Schloss befand öffnete sie erleichtert die Augen - und zuckte zusammen, als sie direkt in die höhnischen Augen Hikaris blickte. Doch es war nur eine flüchtige Illusion und die Elementmagierin brach zusammen.

Wieder in der Festung sah sich Hiromi verwirrt um. Erleichtert atmete sie auf, als sie ihren Adoptivbruder und Hina auf sich zu kommen sah. Toji hatte eine Platzwunde auf der Stirn und Hina zog ihr linkes Bein ein wenig nach, doch sonst schienen sie nicht allzu schwer verletzt zu sein. ,,Hiromi! Was ist denn mit dir passiert? Ich sah dich gegen dieses grauenhafte Monster kämpfen..." ,,Ist schon gut, Hina...aber was war das für ein Wind? Diese Aura fühlte sich an wie...Kinrya!" Das letzte Wort schrie Hiromi fast wie in einer schrecklichen Ahnung. Angsterfüllt rannte sie weg, denn sie hatte ein schreckliches Gefühl. Hina und Toji folgten ihr besorgt. Als sie in dem riesigen Saal ankamen, sahen Kinrya in den Armen Occors liegen. ,,Kinrya!", rief der Fürst verzweifelt. ,,Bitte lass mich jetzt nicht im Stich, du warst wie eine Tochter für mich!" Hiromi rannte so schnell sie konnte zu den beiden. ,,Kinrya!", schluchzte sie. ,,Warum hast du das getan? Du musstest doch wissen, dass das über deine Kraft geht!" Die Elementmagierin öffnete mühsam die Augen. ,,Meine Kraft hat eben etwas abgenommen....und auch wir sind nicht unsterblich, Hiromi...durchaus nicht. Ich bin sicher das richtige getan zu haben, denn hätte ich euch nicht geholfen, wärt ihr alle....tot." Sie lächelte angestrengt. ,,Verzeiht mir mein Fürst, dass ich Euch nun nicht weiter dienen kann..."

Occor hatte Mühe seine Tränen zurückzuhalten. Hina und Toji waren schweigend dazu getreten. Über die Wangen des Fürstensohnes liefen ebenfalls Tränen. ,,Hiromi!", flüsterte Kinrya mit letzter Kraft. ,,Das Monster gegen das du gekämpft hast, war ein Metron...sie sind sehr gefährlich, nicht weil - weil sie so stark sind, sondern weil sie Angst in dir erwecken...bitte pass auf dich auf. Das Schwert ist noch viel gefährlicher als es scheint...ich werde mich auflösen...passt auf euch auf...ihr alle."

,,Kinrya!", schrie Hiromi verzweifelt. Doch die goldenen Augen der jungen Frau erloschen und von einer auf die andere Sekunde war sie nicht mehr da. Fassungslos blickte Occor auf seine leeren Hände. Der verfluchte Krieg hatte seine ersten Opfer gefordert.
 

To be continued
 

Autors Comment: *schluchz* Armeeee Kinryaaaa.....

Hehehehehe.....na ja, ich wusste schon von Anfang an, dass sie sterben würde. Das hat DURCHAUS seine Richtigkeit...sie ist nicht einfach nur so ein Wegwerfcharakter. *grien*

Und die Kampfszene...war die gut? Mir kam sie eher nicht so gut geschildert vor...-___-

Aber bei ,,Kriegzeit" werde ich ja noch reichlich Übung bekommen.....

Ah ja: Wenn ich ,,Kriegszeit" abkürze, dann heißt es KZ.....ich glaube, dass muss ich mir erst überlegen.....war aber keine Absicht. Klein kathrinchen hat nur mal wieder nicht nachgedacht...*lalalalala*

Ich hoffe das mit der Schrägschreibung hat geklappt...ansonsten sieht das vermutlich ziemlich komisch aus! XD



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Juditha
2004-01-09T17:07:21+00:00 09.01.2004 18:07
T_________T

Gemeeeeeiiiiiiiiiin, wieso bringst du Kinrya um....
*fies find*
Die mochte ich doch so gerne!!!!
Du bist ja sooo gemein...T__T
Dafür will ich jetzt Hinas Vergangenheit wissen! Und Hiromi wurde wirklich etwas seltsam...das geht nie und nimmer gut mit dem Schwert...
Hikari und ihre kleine Tochter waren aber sooo süß!^__^
Ich glaube, ich mag die Kleine!


bis dann,

Jojo
Von: abgemeldet
2003-05-30T07:37:14+00:00 30.05.2003 09:37
Action on!

Ich fand die Kampfszenen gut geschildert. Sie hätten vielleicht ein wenig länger sein können, aber ich bin sicher, das kommt mit der Übung von selbst.
Auch ansonsten mochte ich den Teil - Hikari zeigt Gefühle, wow. Hiromi wird ein bisschen sonderbar - hoffen wir, dass sie mit dem Schwert umzugehen weiß. Kinrya ist tot - die Arme... freu mich schon den nächsten Teil!
Von: abgemeldet
2003-05-27T11:33:59+00:00 27.05.2003 13:33
jojojojojojo coooooooooool !!!!!
arme kinryaaaa !!!! ;______; *heul*
hahahahahaa...diese coolen kampfszenen...soo viel blut....
ist wieder toll geworden !!!
mach schnellll weiter !!!!
your fan 20 ^-^


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