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Das Licht in meiner Dunkelheit

von

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Ein Sturm zieht auf...

(Ein Jahr Später:)
 

Gut gelaunt fuhr Valerie mit ihrem Roller auf den Parkplatz der Schule für Roller, Motorräder und Fahrräder. Freudestrahlend nahm sie den Helm ab. Es hatte Mal eine Zeit gegeben, da hatte es ihr davor gegraut zur Schule zu gehen. Heute war es anders, das lag vor allem an einer gewissen Schwarzhaarigen mit der sie jetzt zusammen war. Seit einem Jahr war sie jetzt mit Anna glücklich, auch wenn diese darauf bestand, dass ihre Beziehung geheim bleiben sollte. Und dennoch wurde ihre Beziehung von einem Schatten verdunkelt. Es hatte etwas mit dem zu tun, was in der Nacht passiert war, als sie zum ersten Mal miteinander geschlafen hatten. Und immer wieder fragten sie sich was das gewesen war, diese roten Augen, Anna's Augen, mit mörderischem Blick, als ob sie sich nicht mehr unter Kontrolle hatte. Immer hatte Valerie mit sich gerungen mit Anna über den Vorfall zusprechen, hatte aber dann alles fallen gelassen. Anna hatte Geheimisse, das wusste Valerie, und wenn die Zeit gekommen war, würde sie ihr von selbst erzählen, was ihr widerfahren ist. Hoffte sie zumindest.

Valerie vertrieb die düsteren Gedanken und verstaute ihren Helm im Ablagefach ihres Rollers. Als sie aufsah rechnete sie damit, dass jeden Moment Anna mit ihrer Maschine um die Ecke biegen würde. Doch sie kam nicht, was Valerie verwunderte, weil Anna immer pünktlich war. Sie wartete bis sie das Schellen der Schulklinge hörte, dann ging sie alleine ins Schulgebäude.
 

Als Valerie ihren Spind öffnete, um ihr Mathebuch zu holen, schaute sie immer wieder zum Spind schräg gegenüber von ihr, der Anna gehörte.

Sie erwartete, jeden Moment die Schwarzhaarige dort stehen zu sehen, doch es kam niemand.

„Wo steckt sie nur?“ dachte die Braunhaarige.
 

***
 

Anna fuhr durch einen der Vororte von Kalifornien. Immer wieder hielt sie an, klappte das Visier ihres Helmes hoch und zog aus ihrer Lederjacke einen Zettel hervor, auf dem eine Adresse stand die ihr Sam gegeben hatte.

Schließlich fand sie das Haus, welches sie suchte.

Sie hielt das Motorrad einige Meter vor dem Haus an und klappte das Visier erneut hoch.

Es dauerte etwas, doch dann kam eine Frau in den Dreißigern aus dem Haus.

Sie trug männliche Kleidung, ein weißes Hemd und Jeans. Ihre blonden Haare waren kurz.

Anna musterte sie. Das war also die Frau, mit der ihre Mutter jahrelang zusammen gewesen war. Sie beobachtete, wie diese 'Emma' in ihr Auto stieg und davon fuhr.

Einige Minuten starrte Anna ihr hinterher.

„Ach, verdammt“ fluchte sie, startete die Maschine und fuhr los.
 

Anna fuhr aus dem Vorort heraus und den Highway hoch. Ohne Ziel kam sie irgendwann an eine Steilküste mit einer Klippe, die über den Ozean ragte und als Aussichtspunkt benutzt wurde. Dort hielt Anna, nahm den Helm vom Kopf und stieg ab. Dann stützte sie sich auf die Leitplanke und schaute gedankenverloren aufs Meer hinaus.

Warum wollte sie überhaupt unbedingt diese Frau finden?

Wahrscheinlich wollte sie ihre Mutter besser kennenlernen, Anna wusste schließlich gar nichts über sie, außer dass sie sie geliebt und aus dem Labor befreit hatte. Zumindest hatte sie das in dem Video gesagt. Und diese Frau, diese Emma, wusste mehr über ihre Mutter als jede andere. Immerhin war sie jahrelang mit ihr zusammen gewesen, bis sie sich getrennt hatten.

„War ich der Grund, warum die beiden auseinander gegangen sind?“ fragte sich Anna.

Wie sie so über die Beziehung ihrer Mutter grübelte, musst sie auch an ihre eigene denken.

Valerie. Seit dieses Mädchen in ihr Leben getreten war, wusste Anna was es heißt, glücklich zu sein. An sie zu denken ließ ihr Herz schneller schlagen. Sie genoss jede Minute mit ihr. Egal, ob sie neben ihr aufwachte, mit ihr zur Schule ging, oder sie etwas miteinander unternahmen. Dauernd versuchte Valerie Anna mit ihren Witzen zum Lachen zu bringen.

Doch dann war etwas vor vier Monaten passiert, was Anna wieder in die Realität zurück geholt hatte. In der ersten gemeinsamen Nacht mit Valerie war auch zum ersten Mal seit langer Zeit der Berserker in ihr erwacht. Jene Programmierung, die ihre Schöpfer als Sicherung in ihr manifestiert hatte und sie zwang, wahllos zu töten. Es war ein kurzer Moment, aber er hatte ausgereicht, um Valerie fast umzubringen.

In diesen Moment war Anna nur noch „Waffe 13“ gewesen. Die Mörderin, die Killerin, die Waffe.

Anna erschauderte bei dem Gedanken, aber dieses Ereignis hatte ihr vor Augen geführt, dass sie nunmal kein normaler Mensch war. Dazu hatten ihre Schöpfer zu viele Dinge in ihre Gene gemischt. Katzen-DNS, Wolfs-DNS und noch viel mehr.

Anna schaute hinab zu den Wellen, die sich immer wieder an den Felsen brachen. Anna's Gedanken wanderten zu dem, mit dem sie sich seit einiger Zeit beschäftigte.

„Soll ich Valerie die Wahrheit über mich sagen?“ dachte sie „Aber wie würde sie reagieren? Würde sich mich verurteilen für das, was ich getan habe?“

Es waren genau diese Zweifel, die Anna immer wieder davor zurückschrecken ließen, Valerie die Wahrheit zu sagen.
 

In diesen Moment hörte Anna weit entfernt ein tiefes Grollen. Sie schaute auf. Über dem offenen Ozean hatte sich eine dunkle Wolke gebildet. Anscheinend tobte gerade ein Sturm, der selbst hier zu spüren war. Die Wellen schlugen etwas höher als vorher und hier und da konnte man einige Blitze sehen.

Für Anna kamen die Wolke einem dunklen Omen gleich.

Die Worte ihrer Mutter kamen ihr in den Sinn, „Die Division wird nicht aufhören dich zu jagen“.

Bis jetzt war sie immer vorsichtig gewesen, sie hatte sogar drauf bestanden, dass Valerie und sie ihre Beziehung nicht in der Schule zeigten. Zu groß war die Gefahr, dass durch das Outing unnötige Aufmerksamkeit entstehen könnte.

Anna vertrieb die Gedanken und ging zu ihrem Motorrad, das brav auf seine Herrin wartete. Bevor sie sich darauf setzte, zog sie ihr Handy aus ihrer Lederhose.

Und sie musste feststellen, dass dort zehn Nachrichten von Valerie auf sie warteten.

„Junge, da werde ich jetzt aber was zu hören kriegen“ dachte sie.

Hastig wählte Anna Valerie's Nummer aus dem Speicher des Handys.

„Hey, Baby“ sagte Anna als Valerie ans Handy ging und lehnte sich lässig gegen das Bike. Sie hoffte dadurch tatsächlich lässiger zu klingen und weniger grüblerisch.

„Du warst heute nicht in der Schule..“ kam es prompt aus dem Handy.

„Ich musste mal raus“ sagte Anna.

„Ist alles in Ordnung?“ fragte Valerie.

Anna konnte vor ihrem geistigen Auge sehen, wie ihre Freundin die Stirn runzelte.

„Ja, alles okay. Kommst du heute Abend zu mir? Wir könnten einen DVD-Abend machen“ schlug Anna vor.

„Klar, irgendeinen besonderes Film-Wunsch?“ wollte Valerie wissen.

„Alles, nur keine Horror- oder Liebesfilme“ meinte Anna.

„Ich gucke mal, was ich da habe“ antwortete Valerie, dann legte sie auf.
 

Anna schwang sich auf ihre Maschine. Noch einmal schaute sie zu der dunkeln Wolke.

Sie waren irgendwo da draußen, suchten nach ihr und sie musste darauf vorbereitet sein.

Sie nahm ihr Handy wieder zur Hand und rief Sam an.

„Sam, ich bin es. Kannst du etwas für mich besorgen?“
 

***
 

Am Abend kam Valerie zu Anna nach Hause. Beide gaben sich zur Begrüßung einen langen Kuss. Allein, dass Valerie bei ihr war, ließ Anna alle Sorgen vergessen.

Valerie grinste und zeigte ihr, nachdem sie sich voneinander gelöst hatten, die DVD, die sie mitgebracht hatte, auf der 'Sucker Punch' stand.

„Ich hoffe, das ist okay. Es gibt Girls und Action“ erklärte die Braunhaarige.

„Hmh, von mir aus“ brummte Anna.

Was Filme betraf, war Anna ziemlich hilflos, da sie sich mit sowas nicht auskannte. Deswegen überließ sie es Valerie, die Filme, die sie schauten, ob jetzt im Kino oder auf DVD, auszusuchen.
 

Sie legten die DVD in den Rekorder ein und kuschelten sich auf Anna's Sofa.

Irgendwann gegen Mitte des Films, hatte Valerie ihren Kopf auf die Brust von Anna gelegt und war eingenickt.

„Val?“ fragte Anna.

„Hmh“ kam es von der Braunhaarigen.

„Weißt du eigentlich, dass du meine Familie bist?“ meinte Anna und begann ihr liebevoll übers Haar zu streichen.

„Hmh“ machte Valerie.

„Und seine Familie muss man beschützen“ dachte Anna weiter „egal um welchen Preis“.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kirika88
2013-06-02T22:11:46+00:00 03.06.2013 00:11
Oh nein nicht an so einer Stelle aufhören !!! *kreisch* xD Ich möchte noch mehr lesen :D *grins* Hab mich voll auf das Kapitel gefreut und wie immer hat es mir sehr gut gefallen. ^_^
Von:  dragon493
2013-05-29T05:26:59+00:00 29.05.2013 07:26
tolles Kapitel
Es scheint das die nächste Kapitel düsterer werden
bin sehr gespannt was Sam besorgen wir und was Anna alles machen wird
freu mich aufs nächste Kapitel
lg dragon493


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