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Only Once in a Lifetime

Deine große Liebe findest du nur einmal
von

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Abschied

Hektisches Treiben herrschte am 5. Januar im Fuchsbauch. Während Rose, Hugo, Lily, Albus, Scorpius und ich unsere letzten Sachen in unseren Schrankkoffern verstauten und auch die anderen, die morgen wieder zu ihrer Arbeit mussten ihre Sachen zusammensuchten wuselte Oma Weasley aufgeregt zwischen unseren Zimmern hin und her. Gab uns mal hier etwas zu essen oder irgendetwas anderes, das wir unbedingt mitnehmen sollten.

Ich war froh, als ich meinen Koffer kleiner Zaubern konnte und das Zimmer verlassen konnte, indem noch immer Raphaela und Rose zwischen Tränen ihre Kleidungsstücke auseinanderklaubten oder Gegenstände austauschten.

Mit meinem nur noch Schminktaschen-großen Koffer begab ich mich ins Wohnzimmer und ließ mich seufzend auf dem Sofa nieder.

Aus dem zweiten und dritten Stock konnte ich Lily und Lucy, sich lautstark mit Fred und Scorpius streiten hören. Worum es ging verstand ich zwar nicht, aber laut genug, um zu bemerken, dass sie stritten waren sie allemal.

In dem Versuch die Hektik um mich herum auszublenden schloss ich für einen Moment meine Augen. Doch auch mich in meiner Fantasie an einen anderen Ort zu denken brachte nicht viel, noch immer konnte ich die vier streiten hören, doch jetzt schienen auch Hugo und Albus mitzumischen, denn der Lärmpegel war deutlich angestiegen.

Resigniert seufzend öffnete ich meine Augen wieder und sah mir gegenüber Louis sitzen, der mich aus seinen tiefblauen Augen sanft und entschuldigend ansah.

Er sah wie immer unbeschreiblich gut in meinen Augen aus, obwohl er wieder nur einen Rollkragenpullover und zerrissene Jeanshosen trug. Doch heute trug er seine Haare ausnahmsweise offen. Geschmeidig fielen sie ihm auf die Schultern und umschmeichelten sein hübsches Gesicht. Nur einmal hatte ich ihn so gesehen und das war an jenem Tag gewesen, an dem wir uns das Bad geteilt hatten.

„Matin“, grüßte er. „Gut geschlafen?“

„Morgen“, grüßte ich zurück. „Eher weniger. Rose und Raphaela haben mich so ziemlich die ganze Nacht wach gehalten!“ Müde strich ich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. „Vielleicht kann ich ja im Zug etwas schlafen. Sofern Rose mich halt lässt.“

„Wird sie schon“, meinte mein Gegenüber zuversichtlich. Eindringlich musterte er mich und langsam schlich sich ein erfreutes und zärtliches Lächeln auf seine Gesichtszüge.

„Du ‘ast deine ´aare ja offen!“, meinte er erfreut. „Isch ´atte also rescht, offene ´aare ste‘en dir noch besser als zurückgebundene. Du sie’st aus wie eine Nymphe.“

„Du übertreibst maßlos. Wer hier wie eine Nymphe aussieht bist du. Dir stehen deine Haare offen auch ganz gut“, erwiderte ich amüsiert.

Kurz rollte er mit den Augen und lächelte mich weiterhin sanft und erfreut zugleich an. Doch seine fröhliche Miene hielt nicht lange an. Sein Gesichtsausdruck wechselte von erfreut zu betrübt.

„Was ist?“, fragte ich besorgt.

„Nischts Besonderes. Es ist nur so‘, dass isch es schade finde, dass wir uns nischt me‘r se‘en werden. Isch möschte disch besser kennen lernen“, antwortete Louis leise.

Mit großen Augen sah ich ihn an. Meinte er das wirklich ernst? Wenn ja: Warum? Ich meine immerhin war ich nichts Besonderes. Nur ein Mädchen wie jedes andere auch. Nein, eigentlich nicht… andere Mädchen würden sich bestimmt nicht bei Männern seiner Klasse ausweinen. Schon gar nicht bei jemandem, den man eigentlich nicht kannte würden sie sich ausweinen.

„Meinst du das ernst?“, teilte ich ihm meine Bedenken mit.

„Sischer! Isch find disch sympat’isch. Isch ‘ab das Gefü’l, dass wir… serr gut miteinander auskommen“, antwortete er mir und wich meinem Blick aus.

Seufzend stand ich auf und ging um den Tisch herum zu ihm. Sanft lächelnd sah ich zu ihm runter.

„Ich möchte dich auch besser kennen lernen. Du bist ein bisschen wie Rose für mich geworden. Ich mag dich auch…“, antwortete ich ihm. „Hast du einen Stift und ein Stück Papier?“

„Es müsste ‘ier irgendwo etwas sein“, erwiderte Louis und lies seinen Blick durch den Raum schweifen.

Kurz darauf schwenkte er seinen Zauberstab und Block und Stift flogen zu uns.

„‘ier!“, meinte er und reichte mir die beiden Gegenstände.

„Merci beaucoup“, dankte ich lächelnd.

Schnell schrieb ich ihm meine Adresse auf und reichte ihm den Block zurück. „Hier, damit du mich auch mal außerhalb von Hogwarts erreichen kannst!“

Ohne auf eine Erwiderung oder seine Adresse zu warten, ging ich zurück zu meinem Platz, schnappte mir meine Tasche und verließ fluchtartig den Raum.

Draußen auf dem Flur lief ich Rose in die Arme, die mich schniefend an sich drückte.

„Raph ist schon weg, oder?“, erkundigte ich mich vorsichtig.

„Mhm…“

„Hey spätestens Ostern kannst du sie wiedersehen. So lang ist das doch auch nicht. Und bis dahin könnt ihr beide doch Briefe schreiben und du hast doch mich, dummes Ding, das dich genügend ablenken oder in den Wahnsinn treiben wird.“, versuchte ich meine beste Freundin aufzumuntern.

„Wahrscheinlich hast du Recht“, gab Rose widerstrebend zu und ließ mich los. „Komm, lass uns Lily und meinen dummen Bruder schnappen und gehen, bevor sie schon wieder in den nächsten Streit stürzen.“ Versuchsweise lächelte sie mich an.

Erfreut grinste ich zurück. „Na dann komm, lass uns mal die beiden Nervensägen holen und dann nichts wie weg, bevor wir beide uns es anders überlegen.“ Mich bei ihr unterharkend suchten wir die beiden Jüngsten der Familie Weasley-Potter auf, die schon vor dem Haus auf uns warteten.

„Hab ihr alles?“, fragte Rose ihre Cousine und ihren Bruder, die ihr grummelnd und immer noch vom morgendlichen Streit schlecht gelaunt antworteten.

„Dann können wir?“, erkundigte ich mich.

„Ja“, antwortete mir die Rothaarige. „Holst du unsere Sachen?“ Den Blick, denn sie mir dabei zuwarf ließ deutlich erkennen, dass sie keine andere Antwort als ein „Natürlich“ gelten lassen würde.

Seufzend ging ich wieder zurück ins Haus, um ihre und meine Tasche zu holen.
 

Gerade als ich wieder zurück zu den anderen gehen wollte, legte sich eine Hand um meinen Arm. Überrascht drehte ich mich um und sah zu Louis hoch.

„Ja?“, fragte ich zaghaft.

„Jusqu’à ce que nous retrouverons“, sagte er leise und schob mir im selben Moment etwas in die Hosentasche.

Verwirrt sah ich ihn an. «Wie bitte? »

«Bis wir uns wiederse’en», antwortete er mir.

«Was, bis wir uns wiedersehen?» hakte ich nach.

«Wirst du schon se‘en », grinste er mich verschmitzt an, beugte sich vor und gab mir ein Küsschen auf die Wange. „Au revoir, Éloise!“

„Du auch, Louis!“, erwiderte ich leise. Plötzlich hatte ich wieder das Gefühl, dass es warm um meine Brust herum wurde. Irritiert sah ich runter auf die Höhe des Kettenanhängers der angenehm leicht und lautlos dort vibrierte. Diesmal, war ich mir sicher, dass ich mir das Vibrieren und das Wärmer werden meiner Haut ausgehend von dem herzförmigen Gegenstand nicht einbildete. Um sicher zu gehen, dass ich mir das ganze wirklich nicht einbildete legte ich meine Hand auf den Anhänger. Tatsächlich vibrierte er und ließ meine Fingerspitzen angenehm kribbeln.

„Alles in Ordnung?“, erkundigte Louis sich besorgt, dem mein Griff zu Brust aufgefallen war. „Ge’t es dir nischt gut?“

„Ja, ich glaube schon. Ich hab nur irgendwie… - Ach ist auch egal. Ich muss los, sonst verpassen wir noch den Zug“, antwortete ich und wandte mich um, um zu gehen.

Doch weit kam ich nicht. Wieder griff Louis nach meinem Arm und hielt mich fest. „Nischt egal!“, meinte er bestimmt. „Was ist los?“

„Nichts Besonderes. Ich… ich hab nur das Gefühl oder ich bin mir sicher, dass meine Kette, also die mir Rose zu Weihnachten geschenkt hat von Zeit zu Zeit vibriert. Um genau zu sein: Eigentlich immer in deiner Nähe. Ich weiß nicht. Wahrscheinlich bilde ich mir das nur ein und das hat überhaupt nichts zu bedeuten, auch wenn Rose meinte, dass mir die Kette helfen soll den richtigen Mann für mich zu finden“, antwortete ich. „Oder kann mich irren? Ich bin schließlich nur Schülerin und nicht Fluchbrecher oder so.“

„Fü’lst du disch anders als sonst?“, erkundigte sich mein Gegenüber.

Wahrheitsgemäß verneinte ich.

„Isch müsste sie eigentlisch mitne’men, um sie genauer zu untersuchen, um dir sagen zu können, um was es sisch bei der Kette ‘andelt“, teilte er mir mit.

„Ungern… Also ich würde mich ungern von ihr trennen“, erwiderte ich zaghaft.

Seufzend und alles andere als begeistert sah er mich an. Ich konnte deutlich in seinem Gesicht lesen, dass er es lieber gesehen hätte, wenn ich ihm mein Schmuckstück mitgegeben hätte. Aber dafür hing ich zu sehr an meiner Kette, als dass ich sie ihm mitgeben könnte. Schließlich war es mein erstes Weihnachtsgeschenk seit Jahren, das ich mit einem schönen Weihnachtsfest verbinden konnte.

„In Ordnung. Machen wir es so: Du lässt die Kette an und achtest darauf, ob irgendwas Komisches passiert, oder nischt. Wenn etwas gesche’en sollte, was dir komisch vorkommt: Nimmst du die Kette ab und schickst sie mir sofort zu. Wenn nischts vorfallen sollte, ist es gut und es ist wa’rscheinlisch nichsts gefä’rlisches“, wies mich Louis nach ein paar Augenblicken eindringlich an.

„Okay, einverstanden“, sagte ich. „Kann… kann ich… dichvielleichtkurzumarmen?“ fügte ich nuschelnd hinzu.

Verwirrt sah der Ältere mich an. „Wie bitte?“

Tief einatmend wiederholte ich meine Frage und erhielt dafür ein sanftes und amüsiertes Kichern als Antwort, gefolgt davon, dass ich in seine Arme gezogen wurde.

Erleichtert und genießerisch schloss ich meine Augen und schmiegte mich näher an seinen Körper. Tief zog ich seinen Geruch ein, um ihn ja nicht zu vergessen.

Es war nur eine kurze Umarmung, da ich ja wirklich dringend zum Hogwarts-Express musste. Als wir uns wieder voneinander lösten lächelte ich nervös Louis an, stellte mich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. Danach verließ ich hastig mit roten Wangen den Fuchsbau, um mir Lily zu schnappen und so schnell wie möglich nach London zum Bahnhof zu apparieren.



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