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Pokédex-Einträge

Kurzgeschichten zu Pokédex-Einträgen
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#336 Vipitis


 

VIPITIS
 

Viele Narben zierten den Körper des Vipitis, Narben, die sich in jede einzelne Zelle des Pokémon eingebrannt haben und selbst über Generationen noch getragen werden würden. Eine große Narbe prangerte direkt unter dem Maul mit den gefährlichen Zähnen, ein Zeichen, das bei dem ersten Kampf mit seinem Erzfeind davon getragen wurde.
 

Seit diesem schicksalhaften Tag kämpften das Vipitis und das Sengo noch viele weitere Male verbittert bis zum letzten Schlag und immer so lange bis nur noch einer von ihnen fähig war, sich wieder aufzurappeln. Und immer hatte das Vipitis verloren, es glich einem Wunder, dass es jedes Mal mit dem Leben davon gekommen war.

Warum sie kämpften, wusste das Vipitis nicht. Es wusste nur, dass das Sengo das einzige Pokémon war, das ihn jemals verletzten konnte und das es Rache für diese tiefen Narben wollte, es wollte den Körper des Sengo ebenso entstellen, so wie dieses seinen eigenen Körper entstellt hatte und es bereitete sich jeden Tag darauf vor.
 

Das Vipitis schärfte seine Klinge an einem großen Stein, der aus dem Boden ragte. Mit jedem erneuten Aufkommen seines Schweifs hallte ein lautes Klirren in der Umgebung wieder, verschreckte damit sämtliche Pokémon in der Umgebung, doch lockte seinen Feind damit unglücklicherweise auch an. Die Klinge des Schweifs war, so wie auch die spitzen Vorderzähne, mit einem tödlichen Gift benetzt, das jeden, den es trifft, binnen Sekunden lähmt und langsam und qualvoll tötet.

Das Pokémon richtete wie immer seinen Blick in das hohe Gras, das es umgab, achtete auf jede noch so kleine Bewegung, auf jedes noch so kleine Geräusch. Es war nur auf einer Seite von Gras umgeben, hinter dem Vipitis erstreckte sich eine hohe Felsmauer, von der das Sengo mit Sicherheit nicht herunter springen und es überraschen würde. Die roten Augen des Vipitis beobachteten Aufmerksam ihre Umgebung und auch, wenn das Gras nur durch eine sanfte Brise leicht im Wind schaukelte, stieß das Vipitis seinen Schweif in das Gestrüpp in der Hoffnung, dem Sengo endlich ein Ende bereitet zu haben.
 

Das Sengo war sein einziger Feind und es musste diesen Feind um jeden Preis besiegen.
 

Auf einmal raschelte etwas nur wenige Meter entfernt von dem langen Schweif des Vipitis. Die Klinge stieß in das hohe Gras, doch sie erwischte nichts, im Gegenzug raschelte es jetzt direkt gegenüber. Blitzschnell reagierte das Vipitis und schlug mit der langen Klinge um sich, doch wieder konnte es nichts erwischen. Auch die Quelle des dritten verdächtigen Raschelns konnte nicht erwischt werden und das Vipitis wurde noch einige weitere Male zum Narren gehalten, verschwand im hohen Gras und schlug dort wild und verwirrt um sich, versuchte, seinen lauernden Feind zu erwischen und ihn zu bezwingen.
 

Plötzlich vernahm das Vipitis ein Geräusch, etwas, das wie das Kratzen einer Klinge auf einem Felsen klang. Es preschte aus dem Gras hervor und sah das Sengo auf dem Felsen sitzen, herausfordernd seine Klauen an dem Stein wetzen. Die roten Augenpaare trafen sich und die beiden Pokémon starrten sich voller Blutdurst an, wie sie sich schon so oft angestarrt hatten.
 

Dann stürmte das Vipitis plötzlich auf das Sengo zu, riss sein Maul bedrohlich auf zielte auf das Sengo, welches im nächsten Augenblick allerdings schon verschwunden war. Kurz bevor der Kopf des Vipitis auf dem Felsen aufkam, machte es halt und wirbelte herum, seinen langen Körper nach sich ziehend und die Klinge an seinem Schweif bedrohlich umher schwingend. Mit seinen roten Augen suchte es wieder nach dem Sengo, von welchem jede Spur fehlte. Es suchte fieberhaft das hohe Gras ab, blieb jedoch auf der Stelle stehen und bewegte sich keinen Zentimeter von dem Felsen weg.
 

Plötzlich fielen kleine Kiesel von oben herab, kleine Steine bröckelten von der Felswand, die sich hinter dem Vipitis befand. Das Vipitis riss seinen Kopf nach oben und im letzten Moment sah es, wie das Sengo von oben herab sprang und sich nun über ihm befand, raste mit ausgefahrenen Krallen direkt auf ihn zu. Das Vipitis konnte in letzter Sekunde ausweichen und die Attacke des Sengo zerstörte den Felsen, an dem es sich zuvor noch die Krallen gewetzt hatte.

Das weiße Sengo stellte sich wieder auf seine zwei Hinterbeine und ging in Angriffsposition, während das Vipitis immer noch bedrohlich seinen Schweif auf und ab wippte. Der Feind des Vipitis schnellte nach vorne und hob seine beiden Vorderpfoten, versuchte einen Angriff auf das Vipitis zu lassen und noch mehr Narben in seine Haut zu reißen.

Das Vipitis jedoch wich auch dieser Attacke aus und wickelte seinen langen Körper um das Sengo herum, hielt es fest im Griff. Das Sengo versuchte sich, aus seinem Gefängnis zu befreien und strampelte wild umher, doch das Vipitis ließ nicht locker, festigte den Griff noch mehr. Das Gift-Pokémon hob seinen Kopf und sauste auf das Sengo herab, rammte seine langen Vorderzähne in das Fell des weißen Pokémon.
 

Das Sengo ließ einen Schmerzenslaut von sich, als sich die Zähne in sein Fell bohrten und das Vipitis lockerte siegessicher seinen Schweif und ließ das Sengo unsanft auf dem Boden aufkommen. Doch zur Überraschung des Vipitis rappelte das Sengo sich sofort mühelos wieder auf und stellte sich dem Vipitis erneut gegenüber. Selbst die langen Vorderzähne eines Gift-Pokémon konnten das dicke Fell des Sengo nicht durchdringen und all das Gift, mit dem die Zähne des Pokémon benetzt waren, verfing sich zwar im Fell des weißen Pokémon, konnte aber nicht bis ins Fleisch vordringen.
 

Das Vipitis hatte seine Giftreserven, die in seinen Zähnen lagerten, vollständig verbraucht und war nun auf das wenige Gift angewiesen, das sich in dessen Klinge am Schweif befand. Es kroch in kleinen Kreisen um das Sengo herum, welches noch immer bereit zum Angriff seine Klauen hob. Es schnappte einige Male zu, doch das Sengo hatte trotz des lang andauernden Kampfes noch nichts von seiner Geschwindigkeit eingebüßt und wich weiterhin geschickt jedem der Angriffe des Vipitis aus.

Das Gift-Pokémon lenkte das Sengo mit seinem Maul ab, schnappte unzählige Male nach den schwarzen Krallen seines Feindes und das Sengo bemerkte dabei nicht, wie das Vipitis mit seinem Schweif einen weiteren Angriff vorbereitete. Das Sengo, welches noch immer mit dem Vorderteil des Vipitis beschäftigt war, konnte nicht rechtzeitig reagieren und so traf ihn die Klinge des Schweifs direkt in die Brust, dessen Fell das scharfe Schwert nicht abblocken konnte.
 

Der Schweif des Vipitis zog eine tiefe Wunde über die Brust des Sengo und das für jedes andere Pokémon sonst so tödliche Gift gelangte in die Blutbahn des weißen Pokémon. Das Sengo war gelähmt von dem Gift, doch dank seiner Giftimmunität würde es diesem nicht erliegen und es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis das Sengo sich wieder erholte.
 

Triumphierend zischte das Vipitis mit seiner Zunge und verzog sich dann im hohen Gras.
 

Den finalen Schlag würde es sich für ein anderes Mal aufheben.
 

Pokédex-Einträge von Vipitis:

Rubin: "VIPITIS lebt seit Generationen in Feindschaft mit SENGO. Die Narben auf seinem Körper sind Zeugen grausamer Kämpfe. Dieses POKéMON greift seine Gegner mit seinem scharfkantigen Schweif an."

Saphir: "VIPITIS kann mit seinem Schweif Feinden einen Hieb versetzen und sie mit einem abgesonderten Gift bespritzen. Dieses POKéMON wird in der langwährenden Blutsfehde mit SENGO nicht nachgeben."

Smaragd: "VIPITIS und SENGO sind Erzrivalen. VIPITIS kontert die atemberaubende Flinkheit von SENGO mit seinem schwertähnlichen Schwanz, aus dem Gift austritt."

Diamant/Perl/Platin: "Seit Generationen ist es mit SENGO verfeindet. Es wetzt seinen scharfen Schweif an Felsen."



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