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Bindungen

Mark und Zachary
von

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In der Dunkelheit

Der Blonde stürmte zu dem Magier herüber, packte ihn am Arm und zerrte ihn in den Raum hinein. Mittlerweile nahm er es nur noch zur Kenntnis, wenn ein schmerzhafter Schlag durch seinen Unterarm jagte. Überrascht versuchte Zachary Mark ins Gesicht zu sehen, doch dieser schob ihn zur hinteren Wand und stellte sich schützend vor ihn, jederzeit bereit auf einen möglichen Gegner loszugehen. Nervosität erreichte den Confidanten, welche von seinem Partner ausging. Der Magier begann einen Zauber. Wie vom Blitz getroffen wirbelte der Blonde zu ihm herum und ergriff die Hand mit der der Rothaarige die magischen Zeichen in die Luft zeichnete. Sofort erloschen die Zeichen und der Kleinere betrachtete ihn überrumpelt.

“Mach das nicht an diesem Ort.”, zischte Mark wütend und ließ die Hand des anderen wieder los. Zachary schien nicht zu wissen was er falsch gemacht hatte und betrachtete ratlos den Rücken des Größeren, der nun wieder wie ein Raubtier vor ihm stand. Die Stimmen der Fremden schienen sich weder zu nähern noch zu entfernen, doch die merkwürdige Akkustik im Raum machte es unmöglich etwas genaueres zu sagen. Die Veränderung in der Halle war unverkennbar. Eine freigelegte Tür, die man zuvor verbarrikadiert hatte und beide Türen auf dieser Seite der Halle waren aufgebrochen. Unruhig zuckten Marks Augen von der Tür über den Boden, über die Wände und wieder zur Tür. Das Gefühl der Abscheu, welches er plötzlich empfing veranlasste ihn dazu sich umzudrehen. Der Magier stand an der Wand und betrachtete eines der Bilder. Langsam drehte Zachary sich zu dem nächsten Bild im Raum und musterte dieses. Der Ausdruck der Abscheu in dem Gesicht des Rothaarigen wechselte zu Entsetzten, als er sich dem dritten Bild widmete. Mark war sich schon längst bewusst, in welche Lage er seinen Freund gebracht hatte. Er packte seinen Begleiter und presste ihn mit dem Rücken an die Wand. Dann legte er sanft aber bestimmt die Hand über seine Augen. Wie erstarrt stand Zachary einfach da und der Reihe nach erschienen die drei Bilder vor Marks geistigem Auge. Nicht aus seiner eigenen Erinnerung, sondern aus der des Magiers. Es war, als würden diese Bilder ihm körperliche Schmerzen verursachen. Gequält schloss er die Augen und atmete tief durch.

Die Stimmen in der Halle schienen lauter zu werden. Dies blieb auch dem Rothaarigen nicht verborgen und er begann leicht zu zittern. Der Körper des Confidanten spannte sich an und er drehte sich zur Tür. Er erwartete jeden Moment einen Schrei und Schritte zu hören. Irgendjemand musste früher oder später die Spuren des Einbruchs entdecken. Aus dem Raum heraus konnten sie nicht, da der Blonde nicht sagen konnte wo sich die Bedrohung befand. Die Akustik in dieser verdammten Halle irritierte ihn enorm. Er ließ von Zachary ab und schloss die Tür, soweit es ihm möglich war und sah sich erneut im Raum um. Zitternd stand der Rothaarige noch immer so an der Wand, wie er ihn zurückgelassen hatte und blickte ihn an. Marks Blick hingegen überflog den Teppich. Solche Leute hatten immer einen Ausweichplan. Dieser Raum war nicht umsonst verschlossen. Sicher war einer der Gründe die grausamen Bilder, welche hier ausgestellt waren, aber wieso sollte irgendein Mensch seine Galerie in einem Lagerhaus ausstellen, in dem er die Bilder selbst nicht immer besichtigen konnte? Das ergab keinen Sinn, es sei denn dieser Raum diente noch einem Zweck. Vorsichtig schob er Zachary in Richtung der Tür und schlug den Teppich um. Darunter kam der Rand einer Holzklappe zum Vorschein Der Confidant drängte den Kleineren weiter zur Tür und legte den Eingang zu einem unterirdischen Raum frei. Ein eiserner Ring war in das Holz eingelassen und verursachte dadurch keine Wölbung im Teppich, den man bei bedarf darüber ausbreiten konnte.

Mit etwas Kraftaufwand öffnete Mark die Luke und ging vor dieser in die Knie. Er konnte nichts erkennen. Es war so finster dort unten, dass man meinen konnte man sehe auf ein Meer von schwarzem Öl hinunter. Dies war jedoch auch ein Zeichen dafür, dass niemand dort unten war. Ein seltsam bekannter und unangenehmer Geruch schlug ihm entgegen und er lehnte sich etwas zurück, um Abstand zwischen sein Gesicht und die Dunkelheit zu bringen. Kurz wartete der Confidant und steckte dann seine Hand in die Dunkelheit. Tatsächlich fand er was er gesucht hatte, unter ihm befand sich eine Leiter aus kaltem Metall die hinunter führte. Blitzschnell sprang Mark auf die Füße und ging zu seinem Begleiter herüber.

“Traust du es dir zu, dort hinein zu klettern?”, flüsterte der Blonde. Zachary betrachtete das Loch im Boden und sah dann wieder zu dem Größeren, jedoch ohne etwas dazu zu sagen.

“Zach, bitte! Reiß dich zusammen und klettere dort herunter.”, zischte der Confidant ungeduldig, da ihnen die Zeit davon lief. Es zeigte tatsächlich Wirkung, denn der Magier ging zu der Klappe herüber, ertastete die Leiter und begann mit dem Abstieg. Mark ergriff den Teppich und zog ihn wieder bis zum Rand der Luke vor. Dann setzte er sich auf den Rand und ließ seine Beine in die Dunkelheit baumeln.

“Was ist das für ein Geruch?”, fragte Zacharys angeekelte und leicht weinerliche Stimme. Ein gequälter Ausdruck huschte für einige Sekunden über das Gesicht des Blonden. Er hatte den Geruch bereits identifiziert, als er ihm das erste Mal in die Nase gestiegen war.

“Ich weiß es nicht.”, log er glaubwürdig und zog die hölzerne Klappe auf seinen Schoß. Es spielte keine Rolle, ob es dort unten einen Ausgang gab oder sie etwas anderes erwartete. Wenn er es schaffte den Teppich einigermaßen über die Luke zuziehen, dachten die Leute vielleicht dass die Einbrecher bereits wieder fort waren. Er zog den Teppich so weit er es vermochte über die hölzerne Tür, drehte sich und stieg einige Sprossen der Leiter hinab. Kurz bevor er die Klappe schloss, nahm er den Saum des Teppichs und warf diesen so gut es ging in Richtung der Wand. Dann schloss er den Deckel und ertastete sich seinen Weg nach unten.

“Ich kann nichts sehen.”, stellte Zachary fest. Mark war sich sicher, dass dies eher ein Segen war. Am Ende der Leiter streifte er leicht den Körper des Magiers der noch immer neben dieser stand.

“Ich werde einen Zauber…”, begann der Rothaarige einen Satz.

“Das wirst du nicht!”, knurrte ihm der Confidant entgegen und unterbrach ihn so. Der Blonde strich über die Schulter seines Begleiters, den Arm hinab und ergriff schließlich dessen Hand. Dabei war es ihm ziemlich egal, welche seiner Hände er erwischt hatte. Zielstrebig zog er den Magier durch die Dunkelheit und hielt kurz inne, als er in eine Pfütze trat. Ekel überkam ihn und er musste sich zusammenreißen um sich nicht zu verraten.

“Was ist passiert? Was hast du?”, flüsterte Zachary besorgt und strich über den Rücken des Blonden.

“Es ist nichts.”, antwortete er tonlos.

“Ich habe es gespürt.”, entgegnete der Magier. Bei dieser Aussage zuckte Mark ertappt zusammen. Ohne etwas zu erwidern führte er den Kleineren um die Pfütze herum und ging weiter. Es dauerte nicht lange bis er gegen etwas Weiches stieß. Er wollte Zachary gerade loslassen, damit er ihn nicht mit sich zog, wenn er tatsächlich durch dieses “Etwas” am Boden zu Fall gebracht wurde, doch der Magier verstärkte den Griff um die Hand seines Confidanten und zog ihn zu sich. Mark stolperte gegen die Brust des Kleineren und krallte sich mit der freien Hand in dessen Oberteil. Ohne jede körperliche Anstrengung ging der Atem des Blonden stoßweise und er war nicht in der Lage seine Hand aus dem Stoff von Zacharys Oberteil zu lösen. Er schämte sich etwas dafür, konnte es jedoch nicht ändern. Der Rothaarige führte seine freie Hand an dem Körper seines Freundes hinauf und ließ diese für einige Sekunden in dessen Nacken ruhen, dann zog er ihn noch etwas näher zu sich. Der Magier umarmte seinen Confidanten, so gut es ging und verharrte in dieser Stellung. Der Blonde ließ es geschehen und atmete tief durch.

“Was ist das für ein Geruch?”, wiederholte Zachary seine Frage von vorher mit sanfter Stimme. Dies bewirkte das Mark sich wieder zusammenriss und den Kleineren etwas von sich fort schob.

“Ich weiß es nicht.”, wiederholte er abermals seine Lüge und führte den Magier um das Hindernis herum. Endlich erreichte der Confidant eine Wand. Vorsichtig betastete er diese. Es war glatter, kalter Stein.

“Hier ist eine Wand. Leg deine Hand auf meine Schulter und die andere gegen die Wand.”, forderte der Blonde seinen Freund auf. Dieser folgte der Anweisung ohne zu murren. Mit einem leichten Knall stieß Mark gegen etwas Hölzernes und blieb stehen.

“Hast du dich verletzt?”, fragte Zachary.

“Ich bin in Ordnung.”, entgegnete der Blonde und betastete das Hindernis. Es schien sich um einen Stapel aus Holzkisten zu handeln. Er strich diese entlang und ging um sie herum. Unvorbereitet stolperte er über eine einzelne Kiste, mit der er nicht gerechnet hatte und die ihm bis zu den Knien reichte. Die Hand auf seiner Schulter gab ihm halt und verhinderte, dass er nach vorn kippte. Auf diese Weise würden sie niemals einen Ausgang finden, wenn es denn einen gab. Sie brauchten ein Versteck. Als er die nächste Wand erreichte, ertastete er einen Durchgang der etwa Schulterhoch war und vor dem ebenfalls Kisten standen.

“Bleib genau dort stehen, wo du jetzt bist. Ich habe ein geeignetes Versteck gefunden.”, flüsterte Mark und streifte die Hand auf seiner Schulter ab. Er tastete sich zu den beiden Kisten vor, welche den Durchgang versperrten und zerrte diese zur Seite, bis man zu der Öffnung gelangen konnte. Dabei jagte abermals der Schmerz durch seinen Unterarm. Er wagte es nicht die Kisten weiter zu verschieben, da es ihm vorkam als wäre das Schleifgeräusch lauter als ein Hammer der auf eine Glocke geschlagen wurde. Er suchte mit den Händen nach Zachary und schob diesen zu dem schmalen Spalt, der ihnen den Durchgang ermöglichen sollte. Mit Mühe zwängte sich der Magier hinein und verschob dabei die Kisten um einige Zentimeter. Der Laut der dadurch entstand hallte in den Ohren des Blonden wieder. Als er der Meinung war, dass der Rothaarige den Durchgang erreicht haben musste folgte er ihm und zog die Kisten auf ihren angestammten Platz. Es sah sicher nicht genauso aus wie ursprünglich, aber es sollte reichen um jemandem den Eindruck zu vermitteln, dass niemand hier eingedrungen war. Er tastete sich durch die Dunkelheit und fand Zachary. Der Confidant setzte sich mit dem Rücken an die Seitenwand und zog den Rothaarigen auf seinen Schoß, um sicher zu gehen, dass dieser sich nicht von ihm entfernte.

“Wollen wir nicht weiter gehen?”, fragte Zachary unsicher. Man konnte nie wissen wohin dieser Durchgang führte und Mark erlaubte es seiner Fantasie nicht es sich auszumalen.

“Nein. Vielleicht kommen sie nicht nach unten. Wir warten am besten hier, bis die Luft rein ist und gehen dann wieder nach oben.”, antwortete Mark schloss die Augen und lehnte den Kopf gegen die kalte Mauer aus Stein. Er lauschte in die Dunkelheit hinein und konnte nur Zacharys und seinen Atem hören. Lange saßen sie einfach nur da und hörten in die Stille hinein.

Nach einiger Zeit drehte sich der Magier auf Marks Schoß und lehnte sich zurück. Somit saß er mit dem Rücken gegen die Schulter des Confidanten gelehnt. Wieder verging einige Zeit. Mark konnte in dieser zeitlosen Umgebung unmöglich sagen, ob sie bereits einige Stunden hier saßen oder erst einige Minuten. Den Rothaarigen schien dies auch nicht wirklich zu interessieren, denn er fühlte sich momentan sehr wohl. Zumindest deutete Mark das Gefühl, dass er von dem Kleineren empfing auf diese Art und Weise. Langsam entspannte sich der Blonde und konzentrierte sich auf die Wärme die von Zacharys Körper ausging, dies half ihm die kalte Steinwand in seinem Rücken auszublenden. Wenn er nicht genau wüsste, dass sie sich gerade in einer gefährlichen und misslichen Lage befanden, würde er einfach so sitzen bleiben und warten bis der Schlaf ihn irgendwann übermannte. Seine Wunden waren noch immer nicht völlig verheilt und die Dunkelheit, sowie das Nichtstun, taten ihr übriges dazu. Aber momentan war daran nicht zu denken. Er wusste nicht nur, dass er im Keller äußerst gefährlicher Menschen saß und dies ausschließlich seine Schuld war, er wusste auch was sich in dem Raum jenseits des Durchgangs befand. Mark veränderte minimal seine Position.

“Soll ich von dir runter gehen?”, fragte Zachary und setzte sich auf. An den Stellen an denen der Körper des Magiers den Blonden berührt hatte breitete sich schlagartig Kälte aus.

“Nein ist schon in Ordnung. Sonst weiß ich nicht mehr wo du dich aufhältst“, entgegnete der Confidant. Zumindest war dies einer der Gründe. Ein weiterer war die angenehme Wärme, die der Rothaarige abstrahlte, aber dies würde der Größere nicht extra erwähnen. Zachary sank wieder zurück in seine vorherige Position und es kehrte wieder Stille ein. Plötzlich hörten sie unverständliche und leise Stimmen die sich irgendwo über ihnen befinden mussten. Das Gefühl der Angst erreichte den Blonden von seinem Freund und dieser bewegte sich. Bevor der Magier sich von ihm entfernen konnte, schlang Mark seine Arme um dessen Brust und zog ihn wieder an sich. Er konnte nicht riskieren den Rothaarigen in dieser Dunkelheit zu verlieren.

“Mach dir keine Sorgen, ich bin ja hier.”, flüsterte der Confidant. Die Angst des Kleineren verschwand nicht, aber er saß nun wieder ruhig auf dem Schoß des Blonden. Dieser löste seine Arme dennoch nicht von Zachary, was ihm allerdings nichts auszumachen schien. Noch immer hörten sie die Stimmen. Anscheinend hatte jemand die Luke im Boden geöffnet und nun standen sie davor und diskutierten über irgendetwas. Angestrengt versuchte Mark wenigsten ein paar der Worte zu verstehen die gesagt wurden, doch ohne Erfolg. Das einzige was er mit einiger Sicherheit wusste, war dass eine der Stimmen wütend war. Dies lag wohl daran, dass zwei Türen aufgebrochen waren und der Täter augenscheinlich mit seinen brisanten Informationen entkommen war. Zumindest hoffte der Confidant, dass diese Leute davon ausgingen, dass sie entkommen waren.

Wieder wurde Zachary unruhig und begann auf dem Schoß des Blonden hin und her zu rutschen. Mark schoss die Röte ins Gesicht. Er löste die Arme von seinem Freund und packte mit beiden Händen dessen Hüften, um ihn ruhig zu halten. Momentan war er froh darüber, dass es hier unten stockfinster war.

“Sitz still.”, befahl er dem Rotschopf.

“Was wenn sie uns finden?”, fragte dieser nervös.

“Das werden sie nicht.”, entgegnete der Blonde.

“Was wenn doch?”, kam es von dem Magier. Einige Sekunden antwortete der Confidant nicht.

“Dann sorge ich dafür, dass sie dir nicht zu nahe kommen.”, äußerte sich Mark schließlich dazu und drückte kurz die Hüfte seines Partners. Diese Aussage schien Zachary zu beruhigen, denn er lehnte sich wieder an den Blonden an. Wieder legte der Confidant seinen Kopf an die kalte Steinmauer und starrte ziellos in die Dunkelheit. Er hatte sie in diese missliche Lage gebracht und nun wusste er nicht Recht, wie er sie hier sicher wieder herausbringen konnte. Noch dazu war dies nicht irgendein kalter und dunkler Keller, es war der kalte und dunkle Keller einer Magier mordenden Gruppierung, welche Spaß daran hatte Magier auf grausame Art und Weise zu töten. In der Dunkelheit versuchte Zachary sich zu seinem Freund umzudrehen, wurde jedoch von den Händen an seiner Hüfte davon abgehalten. Der Rothaarige griff nach diesen und versuchte sie von sich zu lösen, allerdings gelang ihm dies nicht. Er versuchte es nachdrücklicher und setzte sich dabei wieder gerade hin. Mark entkam ein genervter Seufzer. Der Confidant lehnte sich mit dem Oberkörper nach vorn und legte seine Stirn gegen Zacharys Rücken. Überrascht hörte der Rothaarige auf die Hände von sich lösen zu wollen und hielt still. Er erweckte beinahe den Eindruck, als habe er Angst das Mark seinen Kopf wieder gegen die Wand legen würde, wenn er nicht still hielte.

Plötzlich verstummten die Stimmen über ihnen. Einige Momente dachte der Blonde, dass sie die Luke wieder geschlossen hatten, doch dann flackerte ein Licht und etwas schlug auf dem Kellerboden auf. Der Magier zuckte zusammen und starrte auf den Spalt zwischen der Wand und den Kisten, welche den Durchgang fast gänzlich versperrten. Das Licht war nicht besonders hell und flackerte noch immer wie eine Kerze im Wind. Der Durchgang in dem sie saßen war jedoch, dank der Kisten, noch immer finster. Wie gebannt sahen die beiden zu dem winzigen Spalt, der es ihnen nicht einmal erlaubte in den anderen Raum hinein zu sehen. Flüchtig sah Mark in die Dunkelheit hinein, die sich zu ihrer linken erstreckte. Dann hörte er wie jemand die metallene Leiter hinunter stieg. Sofort griff Zacharys zitternde Hand nach der seinen und drückte sie. Vielleicht wäre es doch besser gewesen sich weiter in den Durchgang zurück zu ziehen. Doch den Magier mitnehmen wollte er nicht, weil er nicht wusste was sie dort erwartete. Alleine hier zurücklassen konnte er ihn jedoch auch nicht. Unschlüssig saß er auf dem kalten Boden und dachte über seine Möglichkeiten nach. Wenn sie hier sitzen blieben, würde man sie sofort entdecken, wenn jemand die Kisten zur Seite schob. Wenn sie allerdings dem niedrigen Pfad in die Dunkelheit folgten, konnten sie nicht wissen auf was sie dort trafen.

Zacharys Hand löste sich von seiner und er versuchte abermals Marks Hände von sich zu schieben. Der Blonde wusste nicht was sein Freund zu tun gedachte ließ es jedoch zu das er sich befreite. Bewegung kam in den Magier und er entfernte sich kurz von seinem Confidanten. Dann spürte er wieder das Gewicht des Rothaarigen auf seinem Schoß. Zacharys Hand streifte drückte sich zwischen Marks Rücken und die Steinwand, zuckte aber sofort zurück, als habe er sich daran verbrannt. Dann lehnte sich der Kleinere zu seinem Ohr vor.

“Du bist eiskalt.”, flüsterte er. Ein irritierter Ausdruck huschte über das Gesicht des Blonden, den man aufgrund der Dunkelheit die sie umfing nicht sehen konnte.

“Eiskalt?”, fragte der Confidant beinahe zu leise um Gehör zu finden. Eine Weile kam keine Antwort und Mark dachte schon, dass der Magier ihn nicht gehört hatte, aber dann kam schließlich eine Antwort.

“Dein Rücken und sicher auch alles andere an deinem Körper, dass mit der Mauer in Berührung gekommen ist.”, gab der Rothaarige zurück und schob beide Hände zwischen den Rücken des Blonden und den kalten Stein. Jetzt verstand der Confidant was Zachary gemeint hatte. Er hatte es nicht auf seine psychische sondern körperliche Verfassung bezogen. Man hatte ihm schon öfter vorgeworfen dass er “eiskalt” sei, aber dabei hatte man stets seine Art mit Menschen umzugehen gemeint. Mark bewegte seine steifen Glieder, beugte sich etwas nach vorn und stieß versehentlich mit der Stirn gegen die Schulter seines Freundes.

“Wir sollten uns etwas weiter in diesen Gang zurückziehen.”, flüsterte der Blonde. Zachary stieg von ihm herunter und war somit von der Dunkelheit verschluckt. Das fehlen des Körperkontaktes zwischen ihnen vermittelte den Eindruck, als sei der Kleinere auf einen Schlag verschwunden. Ohne es wirklich zu wollen tastete der Confidant nach seinem Magier und fand diesen sofort neben sich wieder. Plötzlich hörte er im Nebenraum einen dumpfen Aufschlag und Zachary zuckte zusammen.

“Hey! Soll ich das hier alleine machen?”, schrie eine männliche dunkle Stimme schallend.

“Warte einen Moment.”, hörte er eine weitere aber hellere männliche Stimme. Der Confidant schob seinen Partner vor sich her. Auf einmal fiel ihm ein, was sich vor ihnen möglicherweise befinden konnte und er zog den Rothaarigen wieder einige Zentimeter zurück. Diesem entwich ein überraschter Ton.

“Lass mich vorgehen.”, flüsterte ihm Mark zu und setzte sich dann an die Spitze. Langsam und vorsichtig, darum bemüht so wenige Geräusche wie irgend möglich zu verursachen tastete er sich in die tiefe Dunkelheit vor. Wenn er einen Kampf vermeiden konnte, würde er es tun auch wenn es bedeutete sich weiteren Horrorszenarien auszusetzen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich habe nach der Korrektur durch Khyre einige Fehler ausgebügelt und ein zwei Sätze ergänzt. Möglicherweise folgt noch eine weitere Ergänzung, allerdings bin ich mir in dieser Hinsicht noch nicht sicher. Die Ergänzungen werden allerdings lediglich Feinheiten und Verganenheitsszenen beinhalten. (Wenn ich es so mache) Komplett anzeigen

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