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Kiss my eyes and lay me to sleep

von

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Lucifer's Angel

(Beim Schreiben lief bei mir das Lied Lucifer’s Angel von The Rasmus, ist nur empfehlenswert:

http://www.youtube.com/watch?v=64p7IKCbwYE (http://www.youtube.com/watch?v=64p7IKCbwYE) )
 

Kapitel 8: Lucifer’s Angel

 

Unruhig lief der Meister durch die Gänge und peitschte mit seinem Schwanz machtvoll hin und her. Dabei hatte jeder Schwung soviel Präzision, dass er weder die Wand noch den Boden der Gänge in irgendeiner Weise schädigte.

Es war ja nicht so, als ob Freezer schon mehrere Raumschiffe in einem seiner Wutanfälle zerstört hatte, jedoch wusste er, wie man sich zurückhielt und sparsam mit seinem eigenen Gut umging. Der Ice-jin war ja ein sehr guter Herrscher, da wusste er, wie man sich wann zu verhalten hatte.

Er hatte die Arme hinter sich verschränkt und lief mit einem merkwürdigen Gefühl in sich so früh durch die Gänge. Irgendetwas in ihm fühlte sich äusserst unbefriedigt… auch wenn einige Soldaten die ganze Nacht versucht hatten, das Gegenteil zu erreichen. Aber – wie er es sich hatte eingestehen müssen – keiner war wie Zarbon. Niemand weckte mit soviel kalter Leidenschaft ein beinahe unendliches Feuer der Lust in ihm, dass viele andere seiner Emotionen erlöschen liess. Nein, es kam niemand dem Gefühl nahe.

Der Lord seufzte genervt. Da Zarbon ihn diese Nacht nicht hatte besänftigen können, mussten heute wohl einige Aliens leiden. Soviel zum Thema Zurückhaltung.

 

Ein leises Zischen klang in den Ohren Freezers, was ihn dazu veranlasste der Richtung zu folgen, aus der das Geräusch gekommen war.

Leise und schnell schritt er durch einige verschiedene Gänge als er plötzlich vor dem geflüchteten Zarbon stand. Dieser war beim Anblick Freezers abrupt gestoppt und wenn der Meister sich nicht irrte, hatte er ihn für einen Moment äusserst geschockt angestarrt.

Jetzt jedoch räusperte sich der Kommandant.

„Lord Freezer. Welche Überraschung, Sie so früh zu sehen.“

Freezer musterte den Leaf-jin misstrauisch. „Wo warst du Zarbon? Wenn ich mich nicht irre, hattest du diese Nacht keinen Dienst…“

Zarbon erwiderte den stechenden Blick des Meisters mit einem ruhigen, gleichgültigen Blick. So unscheinbar diese Geste schien, Freezer bemerkte, wie Zarbon versuchte, Zeit zu schinden. Wozu denn…? Er hatte seinen Meister nicht zu belügen. Freezers Schwanz peitschte unruhig hin und her.

„Nun ja, mein Lord… einige Soldaten haben mich gerufen, da sie bei den simpelsten Aufgaben keine Ahnung hatten. Und die Behebung derer Probleme hat mich die ganze Nacht gekostet… also wurde nichts aus meiner Ruhe.“

Der Blickkontakt zwischen Meister und Kommandant hielt beachtlich lange bis der Meister selbst diesen unterbrach.

„Wenn das so ist Zarbon… dann geh wieder an die Arbeit. Ich werde nichts daran ändern, dass du an der Unfähigkeit der anderen leiden musst.“ Mit diesen Worten wartete Freezer streng, bis der Kommandant sich nickend verabschiedet hatte und irgendwo hinter ihm in den Gängen verschwunden war, denn Zarbon sollte nicht wissen, dass Freezer ihm kein bisschen traute und der Sache nun persönlich nachgehen würde.

Der mächtige Lord setzte sich wieder in Bewegung und bog in den Gang ab, aus dem Zarbon gekommen war.

 

Glücklicherweise war da gleich ein Ende mit einer einzigen Türe.

Das macht es mir nur einfacher, dachte der Ice-jin und schritt auf die besagte Türe zu. Während er dies tat, fragte er sich, was wohl dahinter sein würde. Vielleicht ein Liebhaber Zarbons? Oder war es mehr? Lag vielleicht da die Lösung des neulichen Mordes auf dem Orbiter? Oder war da einfach gar nichts? Freezer kam jede Möglichkeit so bizarr vor, dass er erleichtert war und endlich in den Raum eintrat, um dessen Inhalt zu sehen.

 

Das Zischen der Türe überraschte Addie, sie hätte nicht erwartet, dass Zarbon wiederkommen würde. Er war letzte Nacht lange bei ihr geblieben, was sie gleich nach ihrem Verwachen nachdenklich gestimmt hatte. Es machte so wenig Sinn, sie ärgerte sich schon beinahe darüber, wie hoch ihre Faszination diesem fremden Mann gegenüber war. Vor allem weil sie selber noch vor nicht allzu langer Zeit ein kleines, unwissendes Kind gewesen war, das nie die Brutalität des Lebens erblickt hatte.

Aber er ist ja jetzt wieder da, dachte sie und vergass die negativen Gedanken und drehte sich lächelnd zur Türe – und erstarrte. Eine kleine, machtvolle Gestalt stand da und musterte sie. Die kantigen Züge verliehen dem Gesicht sehr strenge Züge, was die Neutralität im Blick der blutroten Augen jedoch kein bisschen störte.

 

Nach wenigen Momenten hatte das Mädchen sich aufgesetzt und starrte das Alien überrascht an. Ihre Überraschung konnte sie in diesem Moment gar nicht verbergen, da ihr erstens so was nicht lag und zweitens war sie darauf nicht vorbereitet gewesen.

„Sir!“, salutierte sie dann plötzlich nach weiteren kurzen Momenten, da ihr etwas sagte, dass dies ein hohes Tier in dem Ganzen hier sein musste.

Sie hielt dem gnadenlosen Blick der blutroten Augen noch locker stand, da sie nicht wusste, wer ihr da überhaupt gerade begegnet war…

 

Freezer Cold sah… eines der Versuchskaninchen aus der Erde, die er hatte aufs Raumschiff bringen lassen. Er hatte in diesem Moment definitiv nicht damit gerechnet und doch konnte er im Gegensatz zu dem Menschenmädchen seine Überraschung ohne weiteres verbergen.

Als dieses vor ihm salutierte, musterte er es. Wieso war dieses Wesen hier? Hatte es nicht in den Laboren zu sein… ach nein, die Menschen hatten ja alle ein Zimmer bekommen…

„Wer bist du?“, fragte der Lord mit seiner tiefen, herrscherischen Stimme.

„Addison Coin, Sir. Ich wurde hierher gebracht“, meinte Addison. „Mit wem habe ich die Ehre, Sir?“ Er konnte die Neugierde in ihren Augen sehen.. wie offen sie ihre Gefühle doch zeigte. Dies erweckte in Freezer den Wunsch, sie leiden zu lassen und sich an jedem Winseln von ihrer Seite zu freuen… wenn er nur wüsste, dass dies sogar der Fall werden würde.

Aber im Moment hatte er keinen Grund, sich anders zu verhalten als bei anderen Untergebenen.

„Lord Freezer Cold“, meinte er knapp, betonte seinen Titel jedoch um seine Autorität nochmals in den Vordergrund zu rücken. Addison Coin nickte und er fuhr fort.

„Was machst du hier?!“ Das Menschenmädchen wurde immer noch strengstens von Freezers Blick gemustert.

„Nun ja, Sir, ich habe bis so eben geschlafen.“

Geschlafen… soso?! Und was hatte Zarbon hier zu suchen?!

Der Lord durchbohrte das Mädchen noch mit seinem Blicken während er überlegte, wie er sie am besten fragen sollte, was Zarbon hier gesucht hatte. Vielleicht versteckte er in so einem unscheinbarem Zimmer… wer weiss was?! Nicht einmal Freezer, der eigentlich ein taktisches Genie war, hatte Zarbons Verstand durchblicken können. Er wusste nur, dass Zarbon taktisch ebenfalls sehr begabt war und so die mangelnde Kraft seiner normalen Form im Kampf ohne Probleme ausgleichen konnte. So hatte er sich den Platz als General auch sehr schnell verdient… sowie einen Platz in Freezers Bett. Die Beweggründe für solch eine Karriere blieben dem Lord jedoch schleierhaft.. es könnte natürlich sein, dass Zarbon davon wie viele seiner Soldaten von solch einem Beruf träumte aber irgendwie… Freezer hatte immer gedacht, dass es auch an ihm lag. Dass der Leaf-jin zu ihm aufgeschaut hatte und danach sein Karriereentschluss feststand.

Der Lord kniff die Augen zusammen. Gestern hatte es aber anders ausgesehen. Vielleicht war dieses Alien doch hinterhältiger als er dachte.

Aber nein, schoss es ihm plötzlich in den Kopf, ich interpretiere da vermutlich zu viel rein. Er würde es nie – NIE! – wagen, mich zu hintergehen.

Freezer, der sich innerlich für die lächerlichen Gedanken tadelte, bemerkte das Mädchen vor sich wieder. Er entschied sich zu bluffen, damit er etwas herausfinden konnte.

„Jedenfalls wurde mir berichtet, dass sich hier eine unbefugte Person aufgehalten hat.“

 

Addies Herz blieb für den Moment stehen, in dem der Lord still blieb, ehe er endlich fortfuhr.

„Es soll Schwierigkeiten gegeben haben und als ich hierher kam, um nachzusehen, kam mir einer meiner Kommandanten entgegen. Aber du sagtest, du hättest geschlafen? Deckst du ihn etwa, er steht sowieso schon im Verdacht wegen manchen Dingen, deswegen solltest du ihn nicht decken.“

Addie starrte den Lord für wenige Momente verwundert an, ehe sie versuchte, zumindest einen Teil ihrer Verwunderung zu verbergen. Sie wandte dazu auch ihren Blick ab und starrte zum Boden.

Stand Zarbon wirklich unter Verdacht? War er doch anders als sie ihn erlebt hatte? War er gar nicht so hilfsbereit, wie er es jetzt zu ihr gewesen war? Sie konnte das diesem wunderschönen Mann gar nicht zutrauen und dennoch verunsicherten sie die Worte des Lordes.

Aber sie fragte sich auch, wieso ausgerechnet jemand von so hohem Rang deswegen nachsah. Vielleicht, weil ein normaler Soldat schon gestorben war? Nein… von denen gab es hier genug, einer mehr oder weniger zählte sicher nicht. So war es sicher auch bei den Menschen, denn Helens Tod war jedem bestimmt scheissegal… Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und war sich völlig unsicher, was sie sagen sollte als sie wieder aufsah. So entschied sie sich naiv für die Wahrheit.

 

„Nein, Sir! Der Kommandant – Kommandant Zarbon heisst er – hat nichts Verbotenes getan! Er hat sich lediglich um… nun ja, leidende Seelen gekümmert, wenn Sie verstehen, was ich meine. Also deswegen müssen Sie ihn auch nicht bestrafen!“

Sie beendete ihre kurze Aussage und hoffte, Zarbon damit entlastet zu haben. Das Alien vor ihr sah sie mit dem selben strengen Blick an, reagierte vorerst aber nicht, ausser dass es mit seinem Schweif hin und her peitschte.

Es vergingen wieder Momente, in denen Addie nervös wartete.

 

„Er hat sich lediglich um leidende Seelen gekümmert, wenn Sie verstehen, was ich meine.“

Wie bitte?! Zarbon hatte was?! Er hatte sich um Menschen – oder gar nur um dieses Mädchen – gekümmert, anstatt um ihn?!

Zorn stieg in Freezer auf und er spürte, wie einige Raumgegenstände durch seinen Schweif kaputt gingen. Das kümmerte ihn aber nicht, sondern er schnellte nach vorne und ergriff die Handgelenke des Mädchens, drückte zu und sah zu ihm hinab, da es mit einem Aufschrei auf die Knie gefallen war.

 

Ein schrecklicher Schmerz schoss durch Addisons Arme und durchflutete ihren restlichen Körper als der Lord mit einem Male völlig überraschend ihre Handgelenke umfasst und dann zugedrückt hatte.

Am Anfang schrie sie noch, jedoch ging dies bald in einem Winseln unter, da sie seit dem Vorfall mit Addison immerhin versuchte, die Beherrschung etwas beizubehalten, was ihr vermutlich trotzdem nicht gelang. Sie war ein Mensch und spürte Schmerzen viel zu stark und ausserdem hatte sie nie gelernt, körperlichen Schmerz richtig auszuhalten. Nun ja, woher auch?

Durch den Schmerz und ihrem Winseln hörte sie die machtvolle Stimme des Lords zu sich durchdringen.

„Ich weiss nicht, was da gelaufen ist aber unterlass es in Zukunft“, zischte dieser. Der Schmerz war gerade zu stark, um sich darüber Gedanken zu machen, deswegen nickte sie bloss und hoffte, dass der Schmerz endlich aufhören würde.

„Wenn ich so was nochmals sehe, dann beende ich dein mickriges Dasein.. sei froh, dass ich es jetzt nicht tue.“

„J-ja“, wimmerte sie bloss und hoffte sehnsüchtig auf eine Erlösung. Diese kam nicht aber dafür kam etwas ganz anderes. Der Lord drückte etwas fester zu und sie hörte ein Knacken und danach schoss ein noch unerträglicherer Schmerz durch ihre Nervensysteme, der sie erneut zum Schreien brachte.

 

Der Lord hingegen liess sie schmunzelnd fallen. Er sah es gerne, wenn man Wesen all ihr Leid, das sie fühlten, ansehen konnte. Er genoss den Moment ehe er mit seiner machtvollen Stimme fortfuhr.

„Lasse dich nachher behandeln. Es wird keine Trainingseinheit ausgelassen.“

Mit diesen letzten Worten liess er sie allein.

 
 

 

Addison lag am Boden mit getrockneten Tränen in ihren leeren Augen. Es war nur kurze Zeit vergangen – vielleicht zehn Minuten? – jedoch hatte sie sich trotzdem zusammengerissen, um diese zu verbergen. Sie wollte nicht, dass ein Mensch davon Wind bekam, sollte er zufällig reinkommen. Wer weiss, was Mitwissenden geschehen würde?

Dass ihre Hände dabei auffällig in einem schmerzhaften Winkel abstanden, ignorierte sie. Der Schmerz war zwar immer noch so heftig, dass sie stark zitterte, jedoch würde sie es versuchen, sich zusammenzureissen, das wusste sie.

Sie wusste aber auch, dass sie sich am besten gleich zusammenreissen sollte, um in die Krankenstation zu gehen. Sie sammelte Kraft und Mut und bewegte sich etwas – und biss sich auf die Lippen, damit ihre Schreie nicht noch 10 Gänge weiter zu hören waren.

Nachdem dieser Schmerz einigermassen verklungen war, blieb sie weiterhin ängstlich und bewegungslos liegen. Ihre Augen wurden wieder glasig. Wie sollte sie es denn so in die Krankenstation schaffen?! Sie biss sich fester auf die Lippen. Sollte sie einfach nach dem Motto „Augen zu und durch“ gehen? Ein Versuch konnte ja nur helfen… auch wenn sie beim blossen Gedanken an die Schmerzen vorhin lieber hier liegen geblieben und verfault wäre.

„Es wird keine Trainingseinheit ausgelassen.“

Allein schon dieser Satz trieb ihr aber soviel Angst ein, dass sie gar nicht anders konnte. Ein Befehl von diesem mächtigen, kleinen Alien würde sie nicht verweigern, soviel war klar. Auch wenn es um den Kommandanten ging.

 

Addie stützte sich mit den Ellenbogen auf und sprang schnell auf die Beine. Zum Glück hatte sich ihre Geschwindigkeit um einiges gebessert – was aber den Schmerz, der wieder durch ihren Körper schoss, nicht bremsen konnte. Sie biss sich so heftig auf die Lippe, dass sie sich sicher war, dass da Blut kommen musste. Aber es kam keines. Und der Schmerz verklang nach einigen peinvollen Momenten zum Glück wieder. So lief sie in Richtung Türe und verliess den Raum nach einem „Wusch“ seitens der Türe.



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