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Wiedersehen zweier Dämonen

oder Ein Haushalt, Zwei Dämonen
von

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Kapitel I: Die Fremde

Das Mädchen blinzelte und schlug die Augen auf. Erst streckte sie sich und gähnte ausgiebig, bevor sie sich umsah und feststellte, dass sie nicht mehr in einer Gasse saß, sonder in einem großen gemütlichen Bett gelegen hatte. Sie bemerkte auch, dass sie ein Nachthemd und nicht mehr ihr dunkelblaues Kleid trug. Bevor aus dem Bett krabbelte sah sie sich in dem Zimmer noch einmal ganz genau um. Ein prächtiges Zimmer, wie das eines Kaisers! Plötzlich nahm sie Stimmen außerhalb des Zimmers war, die sie jedoch nicht verstehen konnte. Die Stimmen waren laut und intensiv, eine Frauenstimme und die eines Jungen. Sie ging vorsichtig zu Tür und lauschte. Nein, sie verstand nicht, was dort gesprochen wurde, also machte sie die Tür auf und stand tatsächlich vor einem rothaarigen Mädchen mit Brille und einem kleineren Jungen mit Augenklappe und dunklem Haar. Als das Mädchen die Tür geöffnet hatte schnellte sein Kopf sofort in ihre Richtung und Blickte sie finster an. Das rothaarige Mädchen sah die Fremde erleichtert an, als diese versuchte den Jungen anzulächeln. Plötzlich sagte die Fremde etwas, was sich wie: „Excusez-moi, mais où suis-je ici? .“ ,anhörte. Beide sahen sie fragend an. Die Fremde wiederholte es nochmals, doch es brachte nichts. „Dans la maison de mon maître, madame!!“ , hört man plötzlich aus dem Hintergrund und ein hochgewachsener, schwarzhaariger Mann erschien. Das rothaarige Mädchen und auch der Junge mit Augenklappe fuhren erschrocken herum, nur die Fremde bekam beim Anblick des Mannes einen seltsam erleichterten und auch vertrauten Ausdruck im Gesicht. Der Junge sprach den Mann plötzlich an. „Sebastian, verstehst du was genau sie sagt? Falls ja, verständige dich weiter mit ihr und frag sie ob sie Englisch spricht!“ Das Mädchen mit der Brille nickte eifrig und sah die Fremde gespannt an. Der Mann mit den schwarzen Haaren verbeugte sich nur höflich und sagte ergeben: „Wie ihr wünscht, junger Herr.“ Wieder an die Fremde gerichtet fragte Sebastian mit einem Lächeln im Gesicht: „Etes-vous capable de parler anglais?“ Die Fremde sah ihn verdutzt an und antwortete plötzlich mit einem leichten Akzent: „Natürlich! Warum sagt mir denn keiner, dass ihr Englisch sprecht?“ Sebastian lächelte weiterhin und der Junge und das Mädchen mit der Brille sahen die Fremde nur stumm an. Diese wiederum setzte ein freundliches Gesicht auf und sah aus, als wäre sie von oben bis unten voll von Nettigkeit. Der Junge räusperte sich und befreite sich aus seiner Starre: „Nun, da das geklärt wäre würde ich vorschlagen, dass ihr euch etwas Ordentliches anziehen lässt und dann mit mir zu Abend esst. Ich werde euch für den Abend eine Dienerin Maylene zur Verfügung stellen. Sie soll euch aufs Wort gehorchen und bei allem was nötig ist zu Dienste sein. Falls noch etwas gebraucht wird könnte ihr auch meinen Diener Sebastian ansprechen. Ich erwarte euch dann um Punkt 7 Uhr im Speisesaal“ Nach dem er fertig gesprochen hatte, machte die Fremde einen höflichen Knicks und bedanke sich für seine Gastfreundschaft. Sie bemerkte aber auch die kalte Gleichgültigkeit im Auge des Jungen und spürte seinen Abneigung ihr gegenüber. Als der Junge schon gehen wollte, meldete sich plötzlich das Mädchen, dass Maylene zu sein schien, und fragte unsicher: „Aber, junger Herr, welche Kleider sollen wir ihr den geben? Ich bin hier doch die Einzige Frau im Haus!“ Der Junge drehte sich noch einmal um und lächelte sie Boshaft an. „Gut erfasst, Maylene. Das bedeutet, dass sie ein Kleid von dir erhält. Ihr eigenes soll gereinigt und getrocknet werden.“ Nun ging er die Stufen hinunter, gefolgt von seinem Diener Sebastian. Als beide weg waren hörte man wieder wie die Fremde etwas unverständliches murmelte und dann traurig dem Jungen nach sah. Maylene versuchte dies nicht weiter zu beachten und wendete sich an die Fremde. „Bitte verzeiht die Unhöflichkeit meines Herrn. Ich bitte euch in eurem Zimmer zu warten. Ich werde euer Kleid unten in der Waschküche waschen und einen anderen Diener namens Finnian zu euch schicken, der euch ein frisches Kleid bringt. Ich hoffe, es ist euch recht, dass ihr das Kleid eines Hausmädchens zutragen.“ sie verbeugte sich und wollte schon in der Verbeugung los laufen, was aber nur dazu führte, dass sie beinahe einen Überschlag machte. Die Fremde reagierte aber sofort und fing das tollpatschige Hausmädchen auf, bevor dies passieren konnte. Maylene bedankte sich noch einmal, holte das Kleid aus dem Zimmer der Fremden und ging dann auch hinunter. Das Mädchen, dass nun ganz allein dort stand flüsterte nur: „ ...“ Dann drehte sie sich um und ging in ihr Zimmer.
 

„Ich danke euch für die Einladung, aber dürfte ich auch den Namen meines Gastwirtes wissen?“ ,fragte die Fremde, die nun mit im riesigen Speisesaal saß und zu Abend aß. Der Junge ihr gegenüber, hatte sie bin jetzt nur finster gemustert und antwortete nur: „Ciel Phantomhive, Oberhaupt meiner Familie und dieses Anwesens. Jetzt wünsche ich aber zu wissen, wem ich hier eigentlich meine Gastfreundschaft schenke?“ Das Mädchen nahm ein Bissen, kaute, schluckte und das alles mit hoher Eleganz. „Nun, ich bin euch sehr dankbar für eure Freundlichkeit und möchte euch keine Frage verwehren. Meine Name ist Amalia-Chlair de Lune. Ich bin eine französische Gräfin, die aber viel im Haushalt macht.“ Ciel sah sie an und sagt nichts. „Erzählt mir Genaueres! Euer Alter, wieso ihr in England seid, über eure Familie...“ unterbrach er das Schweigen und sah die Gräfin immer noch gleichgültig an. „Gut, ich bin 19 Jahre alt und ich bin nicht freiwillig hier in England. Ich kann mich nur noch an Bruchstück erinnern und sie auch die nur verschleiert. Meine Familie ist sehr groß. Ich selbst habe 14 Geschwister; 4 Ältere und 10 Jüngere. Da meine Älteren Geschwister alle beschlossen haben im Ausland zu studieren wurde ich vorläufig zur Erbin unseres Konzerns ernannt. Wir leiten ein Konzern, dass sich ausschließlich auf die Herstellung von Schmuck, Verfeinerung von Edelsteinen aber auch der Anfertigung von Kleidungsstücken spezialisiert. Das, was ihr gerade tragt, stammt auch aus unsere Kollektion, zwar eine etwas ältere, aber wie ihr seht immer noch im Vordergrund.“ Die Bemerkung mit der etwas älteren Kollektion hätte sie sich sparen können, denn das hat dann doch ein bisschen wütend gemacht. Er verbarg dies jedoch und widmete sich wieder der Gräfin, die gerade ein Schluck von ihrem Tee nahm. >Stimmt, sie ist wirklich eine Ausländerin. Dieser Akzent, ihr Aussehen und auch ihre Haltung ist für einen Engländer untypisch...< ,dachte Ciel und hackte weiter nach. „Ihr meintet, dass ihr nicht freiwillig hier in England seid. Heißt das, dass es euch hier in England nicht gefällt oder wurdet ihr geschickt um etwas bestimmtes zu Erledigen?“ Das war anscheinend ein wunder Punkt bei der Gräfin, die jetzt mit traurigen Ausdruck auf ihre Teetasse sah. „Wisst ihr, ich hatte einmal auch einen so treuen Diener, wie ihr Sebastian habt. Jedoch war es eine Frau. Sie war nur 3 Jahre älter als ich und war immer an meiner Seite. Obwohl sie meine Dienerin und auch Vertraute war, stand sie mehr im Dienst meiner Geschwister, als in meinem. Ich weiß noch, dass meine Familie zu Abend aß und fröhlich schwatzte. Später saß ich mit meiner kleineren Schwester in der Bibliothek und lasen in unseren Lieblingsbücher, als plötzlich meiner Dienerin eintrat und etwas schockierendes erzählte...Es tut mir Leid, aber ich weiß nicht mehr was sie sagte...Meine Schwester geriet in Panik und lief schreiend aus der Bibliothek hinaus auf den Flur. Ich hörte nur noch einen Knall und dann diese schaurige Stille. Meine Schwester ist also schreiend in den Tod gelaufen. Dann stand plötzlich meine Dienerin vor mir kippte mir ein Glas in die Kehle und befahl mir zu schlucken. Ich gehorchte ihn und wurde kurz darauf ohnmächtig. Als ich aufwachte befand ich mich auf einem Schiff, dass gefährlich hin und her schaukelte. Ich war noch ganz benommen, als zwei zierliche Arme mich von Bord schleppten, ich hörte im Hintergrund immer wieder eine sanfte Stimme, die mir bekannt vorkam, doch ich war mir nicht sicher, ob ich vielleicht doch träume. Ich war noch immer zu schwach und bin dann wieder eingeschlafen. Als ich abermals aufwachte fand ich mich in der Gasse wieder, wo Miss Maylene mich fand. Ich weiß nicht wer genau für all das verantwortlich ist. Ich will die Person finden, die meine Familie erschossen und mein Familiensitz niedergebrannt hat und sie zur Rechenschaft ziehen!“ Die Gräfin wechselte im laufe der Erzählung ihren Gesichtsausdruck und schon immer mehr Selbstvertrauen aufzubauen. Ciels Miene hatte sich auch ein wenig verändert; er sah die Gräfin jetzt nicht mehr so kalt, wie vorher an. Er bemerkte, dass die Frau dort einen ähnlichen Alptraum erlebt zu haben, wie er selbst. Ciel schloss seine Augen und seufzte. Einige Zeit verging, bis er zu seiner Tasse Earl Gray griff und den bereits abgekühlten Tee langsam und nachdenklich die Kehle hinunter fließen ließ. Sebastian stand nur neben ihm und lauschte dem Gespräch der Gleichrangigen. Nach diesem Schweigen fragte die Gräfin nun: „ Dürfte ich ein Telefonat nach Frankreich führen? Das wäre sehr zuvorkommend von euch, Sir Phantomhive!“ Ciel nickte stumm und gab Sebastian ein Zeichen, dass er ihr den Weg zeigen möge. Er selbst blieb grübelnd an seinem Platz sitzen und sah sein Spiegelbild im Teller an.
 

Nach einiger Zeit kam die Gräfin kreidebleich und starr zurück in den Speisesaal. Sebastian verzog keine Miene und stellte sich nur auf seine vorherige Position neben Ciel. Die Gräfin setzte sich gar nicht erst, sondern bat nur darum, ins Bett gehen zu dürfen. Ciel nickte abwegig und schickte Maylene gleich hinterher. Sie solle der Gräfin beim aus- und ankleiden helfen. Sebastian könne das ja schlecht machen und Bard, Finnian oder Tanaka kämen auch nicht in frage. Maylene befolgte die Anweisungen ihres Herrn und folgte der Gräfin nickend. Als beide verschwunden waren sprach Sebastian seinen Herren an: „Ihr grübelt über etwas. Was bedrückt euch, junger Herr?“ Zunächst antwortete Ciel nicht. Nach einiger Zeit sagte er nur trocken: „Ich mag sie nicht. Auch wenn sie nett dreinschaut, sie ist aufdringlich wie Elizabeth und in ihrer Gegenwart spüre ich die selbe Aura, wie deine.“ Über diese Aussage konnte Sebastian nur lächeln, doch wenn er sagen würde, was er wusste, würde es dem jungen Herrn nur nicht gut gehen...



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