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Mit Malfoy hat man's schwer

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Da ich bei dem Kapitel einige Fehler entdeckt habe, hier nun noch mal die überarbeitete Version ;) Komplett anzeigen

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Lagerfeuer und Muggelessen

Am frühen Abend aßen sie Fish and Chips, das Mrs. Wenston sogar heiß aus London herbei geschafft hatte. Harry kannte den Laden, er nannte sich Whiston’s Fish and Chips und machte seiner Meinung nach das beste Essen der ganzen Stadt, Ginnys Kochkünste waren davon natürlich ausgenommen.

Traditionell verpackten sie es in Zeitungpapier der Muggel, das einige der Auroren seltsam anschauten. Sie fanden das Essen auf einmal viel weniger interessant und unterhielten sich lieber darüber, dass die Bilder sich nicht bewegen konnten und es seltsame Überschriften gab wie ,,Neues Smartphone bald auf der Computermesse zu sehen“ oder „Automobilbranche muss sich an die Energiewende anpassen“. Die meisten von ihnen kamen aus Zaubererfamilien und der Unterricht in Muggelkunde reichte nicht aus um ihnen alles zu erklären.

Harry ignorierte die Gespräche und genoss das Essen, das Holz sammeln hatte ihn wirklich hungrig gemacht. Draco hatte das Zeitungspapier sehr misstrauisch betrachtet und erst einmal einige Minuten gewartet, ob der Junge-der-noch-immer-lebte nicht gleich tot umfallen würde. Doch dann siegte bei ihm der Hunger über seine Zweifel und er aß, als ob er seit Tagen nichts mehr bekommen hätte, er wurde sogar noch vor Harry fertig und lehnte sich satt und so zufrieden, wie er zurzeit sein konnte, zurück.

So lange es noch hell war, übten sie im Wald ein paar Verwandlungen, da Mrs. Wenston meinte, „man weiß ja nie, wann man sie mal gebrauchen könnte“. Harry nahm sich vor, sie später zu fragen, ob sie mit der Schulleiterin McGonagall verwandt sei.

Er konnte es sich auch nicht verkneifen, einen langen Ast in ein Frettchen zu verwandeln und dann in Richtung Malfoy laufen zu lassen. Dafür flog ihm kurz danach ein Quaffel um die Ohren. Zum Glück war ihre Ausbilderin mit einem anderen Jungen beschäftigt, der seine Haare in Blätter verwandelt hatte. Harry glaubte sich erinnern zu können, dass er Peter Michow hieß. Und er erinnerte ihn mit seinem tollpatschigen Verhalten ziemlich an Neville.

Draco hatte ihn auch die ganze Zeit nicht einmal beleidigt und er war wirklich stolz auf seine Idee mit dem Waffenstillstand. So könnte es doch noch eine halbwegs angenehme Woche werden. Hoffentlich schnarchte Malfoy nicht in der Nacht.

Als es dunkel wurde, entzündeten sie das Lagerfeuer und machten es sich in einem Kreis darum bequem. Jeder nahm sich einen langen Holzspieß und hielt dann Würstchen, Brötchen, Stockbrot*, Pilze oder Gemüse ins Feuer. Zudem gab es auch noch Folienkartoffeln und gebackenen Käse. Alle ließen es sich schmecken und selbst Draco zweifelte diesmal nicht am Essen.

Nachdem alle gesättigt waren und nur noch träge ab und zu ein Marshmallow schmolzen, erzählte ihnen Mrs. Wenston mehr von der Deutschlandreise.

„Direkt nach diesem Ausflug beginnt die einwöchige Reise. Sie können sich aussuchen, ob sie zusammen mit ihrem Partner fahren oder ob sie allein mit einem Mitreisenden ihrer Wahl nach Deutschland reisen. Es geht mit einem Portschlüssel von London nach Berlin, wo man sie in einem Zaubererhotel unterbringen wird. Ein Mitarbeiter des dortigen Ministeriums wird sie in der Woche begleiten und ihnen die Sehenswürdigkeiten zeigen, natürlich können sie aber auch die Stadt selbst erkunden. Frühstück, Mittag und Abendessen gibt es immer im Hotel.“

Harry überlegte inzwischen fieberhaft, wie er Malfoy dazu bringen konnte, an seiner Stelle Ginny die Reise zu schenken. Er würde jedenfalls nicht mit dem ehemaligen Slytherin zusammen fahren, eher noch würde er selbst auf die Reise verzichten. Doch er hatte ja noch die ganze Woche Zeit zum Nachdenken.

Nach und nach gingen sie alle in ihre Zelte. Als die Äste nur noch leicht glühten, verabschiedete sich auch Mrs. Wenston, so dass nur Draco und Harry alleine zurück blieben. Es erschien beiden merkwürdig gleich nebeneinander zu schlafen, doch sie konnten es sich auch nicht erlauben am nächsten Tag müde zu sein. Trotzdem wollte keiner zuerst nachgeben.

„Wir sollten auch schlafen gehen.“, meinte Harry träge, als eine weitere halbe Stunde vorbei war, in der sie ins Feuer gestarrt und ihren Gedanken nachgehangen hatten.

„Mmmhh.“, kam die geistreiche Antwort. Der Blonde schien ihm gar nicht zugehört zu haben, er hatte den Kopf auf seine Hände gestützt und konnte nur noch mit Mühe die Augen offen halten.

„Draco, schläfst du schon?“, fragte der junge Auror und berührte ihn sanft an der Schulter.

„Ach, auf einmal sind wir wieder bei den Vornamen angekommen, Harry?“

„Stört es dich denn?“ Er wusste nicht warum, aber die Art, wie Draco seinen Namen aussprach, ließ ihn erschauern. Es klang so ungewohnt… un-malfoyhaft, ohne jeglichen Spott in der Stimme. Harry schob es einfach darauf, dass Draco wohl sehr müde sein musste.

„Nein, eigentlich nicht, eher im Gegen-…“, der Malfoysprössling unterbrach sich.

„Ich gehe ins Zelt.“, sagte er noch schnell und verschwand in der Dunkelheit.

Mit gemischten Gefühlen folgte Harry ihm. Wollte Draco ihm gerade sagen, dass er lieber mit dem Vornamen angesprochen wurde? Ihm schien es langsam so, als ob er bisher nur mit dem bösen Zwilling des Malfoys zu tun gehabt hätte.

Er stieg durch die kleine Öffnung in der Plane und fand den anderen auf dem Schlafsack liegend vor. Während er sich ein Lachen verkniff, rüttelte er an seiner Schulter um ihn noch einmal wach zu bekommen.

„Du musst schon in dem Schlafsack liegen, sonst wärmt er dich doch nicht.“ Draco murmelte leise vor sich hin, das verdächtig nach noch nie in einem Schlafsack gelegen und keine Kamine in Muggelzelten klang. Immerhin krabbelte er mit halb geschlossenen Augen tatsächlich in die richtige Öffnung und schlief sofort weiter.

Harry lag noch eine Weile wach und versuchte angestrengt zu ignorieren, wie nah sie sich waren. Doch Dracos leise Atemzüge und die Müdigkeiten besiegten seinen Geist und er schloss die Augen um ins Reich der Träume zu versinken.

Währenddessen in Malfoy Manor
 

Narzissa Malfoy saß entspannt in einem großen grünen Sessel vor dem Kamin und beobachtete amüsiert, wie ihr Mann unruhig in der Raummitte hin und her ging. Ab und an gönnte sie sich einen Schluck des französischen Rotweins, den Draco ihr zum Geburtstag geschenkt hatte.

„Es kann so einfach nicht weiter gehen. Er ist eine Schande für die ganze Familie.“, meinte jetzt Lucius und sah seine Frau ernst an. Er war vor ihr stehen geblieben und atmete hektisch, da ihn das Thema so sehr aufregte.

„Was meinst du, Liebling?“

„Draco ist das Gespött des gesamten Ministeriums, er zieht den ehrenhaften Ruf der Malfoys in den Dreck und es interessiert ihn noch nicht einmal.“

„Meinst du nicht, dass du etwas übertreibst? Jedem kann doch mal ein Ausrutscher passieren.“ Sie hatte ihr Weinglas geleert und stellte es jetzt vorsichtig auf den kleinen Beistelltisch. Alkohol stieg ihr immer schnell in den Kopf und das konnte jetzt gleich wirklich hitzig werden.

„Aber nicht ihm! Du weißt genau, wie schwer es nach dem Kriegsende war, die Zauberer zu überzeugen, dass wir nichts Schlimmes getan hätten. Vor allem nicht, nachdem deine Schwester so ein fanatischer Anhänger war.“ Die zierliche Frau stand auf und baute sich mit den Händen an die Hüfte gestützt vor ihrem Mann auf.

„Oh, dann bin ich es also gewesen, die dem Lord den Vorschlag unterbreitet hat, dass doch Draco wunderbar dafür geeignet wäre Dumbledore umzubringen? Ausgerechnet Draco, der noch nie kämpfen musste, geschweige denn töten. Und den du schon sein Leben lang so sehr unter Druck setzt, dass er es nicht mal mehr wagt dir zu widersprechen!“ Sie war mit jedem Wort lauter geworden und zitterte mittlerweile vor Wut auf Lucius. Doch dieser war nicht bereit auch nur einen Zentimeter zurück zu weichen.

„Immerhin habe ich versucht diese, unsere Familie zu schützen! Er hätte einfach nur seine Mission erledigen sollen, dann hätte er hoch in der Gunst des dunklen Lords gestanden und wir wären in Sicherheit gewesen.“

„Oh, das nennst du also in Sicherheit sein – ständig Angst zu haben, dass man für einen schiefen Blick umgebracht oder besser noch, zu Tode gefoltert wird. Natürlich ist das viel besser, als sich auf die Seite von Dumbledore und Harry Potter zu stellen, die einzigen, die er je gefürchtet hat und die gewinnen mussten!“, zischte Narzissa und ballte die Fäuste, der Alkohol in ihrem Blut tat sein übriges um sie noch weiter aufzuregen. Sie hatte ihrem Mann immer noch nicht verziehen, was er ihnen in seinem Eifer für die reinblütigen Zauberer angetan hatte.

„Ja, es war die bessere Entscheidung! Oder glaubst du ernsthaft, dass man uns mit offenen Armen empfangen hätten?“ Lucius bereute seine Entscheidungen nicht, auch wenn sie nicht immer die gewünschten Ergebnisse gebracht hatten. Doch damals schienen sie ihm die einzig richtigen zu sein.

„Aber man hätte uns auf jeden Fall angehört und Dumbledore – “

„Ja, ja der große Dumbledore. Der Muggelfreund und Schlammblutliebhaber. Natürlich, der glaubte ja selbst noch, dass in Voldemort etwas Gutes stecken würde.“

„Immerhin war er nicht zu feige zum kämpfen!“

„Ich bin also feige für dich? Wenigstens denke ich nach und greife nicht im Ministerium Harry Potter an, so wie dein lieber Sohn!“

„Er ist genauso auch dein Sohn und ich bin mir sicher, er hatte seine Gründe.“

„Er hat immer irgendwelche Gründe für seine „Ausrutscher“, wie du sie nennst.“, murmelte Lucius geschlagen und setzte sich erschöpft auf das breite Sofa, natürlich war es mit grünem Leder bezogen. Sanft zog er seine Frau neben sich und nahm sie in den Arm. Er wollte sich nicht mit ihr streiten, doch Draco gab ihm immer wieder Anlass dazu.

„Er verdient jetzt sein eigenes Geld. Ich finde, es wird auch Zeit, dass er sich sein eigenes Leben aufbaut.“ Irritiert sah ihn Narzissa an.

„Was meinst du damit? Willst du Draco etwa rausschmeißen?“ Lucius verzog das Gesicht gequält.

„Das klingt so kaltherzig. Nein, ich bin nur der Meinung, dass er selbst erfahren sollte, dass einem im Leben nicht alles geschenkt wird.“ Nachdenklich betrachtete er seine Frau. Sie schien absolut nicht begeistert zu sein, doch schließlich nickte sie langsam.

„Reden wir mit ihm, wenn er wieder da ist.“



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