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Mit Malfoy hat man's schwer

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Und weil es so schön war (und ich euch länger warten ließ...) gibt es diese Woche gleich zwei Kapitel ;)
Viel Spaß! =^.^= Komplett anzeigen

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Bei Borgin&Burke's

An diesem Montag hatte Draco von Anfang an das Gefühl, dass es kein guter Tag werden konnte. Er hatte kaum schlafen können, weil er sich noch nicht an die neue Wohnung und das harte Bett gewöhnt hatte. Und dann musste er auch von allein aufstehen, und sich selbst Frühstück machen, ohne dass ein Hauself das für ihn übernahm. Nach seiner ersten Nacht hatte er noch versucht Blaise dazu zu überreden, doch sein bester Freund war ein Morgenmuffel, wie er im Buche stand. Wenn man ihn nicht für den Rest des Tages verärgern wollte, hielt man am besten den Mund, bis Blaise seinen Kaffee ausgetrunken hatte. Und auch danach sollte man nur etwas sagen, wenn es wirklich wichtig war. Das hatte Draco auf die harte Tour lernen müssen, denn als er seinem Mitbewohner einen Guten Morgen wünschte, drohte man ihm gleich mit dem Rausschmiss.

Mittlerweile konnte er zumindest einen passablen Kaffee kochen und das Rührei schmeckte auch.
 

Nun war sein Urlaub vorbei und zu seinem Bedauern musste er nicht nur wieder arbeiten, sondern auch noch Potter ertragen, der bestimmt die ganze Zeit von Deutschland erzählen würde. Vielleicht hätte er sich krank melden sollen, doch in der magischen Welt einen Arzt zu finden, den man bestechen konnte, war so gut wie unmöglich. Und da ihm nun auch nicht mehr das Vermögen seiner Familie zur Verfügung stand, sparte er sein Geld lieber für ein bequemeres Bett.
 

Als er ins Ministerium apparierte - ihre Wohnung musste erst noch an das Flohnetzwerk angeschlossen werden - begrüßte ihn die allgemeine Hektik des Büroalltages. Über ihm flatterten Memos durch die Eingangshalle, Besucher standen am Infoschalter an und Mitarbeiter rannten aus den Kaminen um noch rechtzeitig zum Schichtbeginn in ihren Abteilungen zu sein. Draco hatte es nicht sonderlich eilig, da jeder am ersten Tag nach dem Urlaub die inoffizielle Erlaubnis hatte, zu spät zu kommen. Wahrscheinlich war das Ministerium froh, wenn man überhaupt zurück kam und sich nicht in den Tropen niederließ. So etwas soll wohl schon ziemlich oft passiert sein. Und er konnte diejenigen auch gut verstehen.
 

Gemütlich schlenderte er zu den Liften und wurde dabei fast von einer jungen Frau umgerannt. Nur mit Mühe schaffte er es, sich auf den Beinen zu halten, doch die Frau landete unsanft auf dem Boden.

„Tut mir Leid, tut mir Leid, ich habe sie nicht gesehen. Aber ich bin heute den ersten Tag hier und schon fast zu spät." Draco blickte auf den Boden schaute sich das Häuflein Elend genauer an. Sie war dünn und klein, bestimmt nur 1,50 und hatte lange, glatte schwarze Haare, die ihr bis weit über den Rücken reichten. Unter einem langen Pony versteckte sich ein kindliches Gesicht mit großen grünen Augen, die von einer großen runden Hornbrille eingerahmt wurden. Sie wirkt wie eine Mischung aus Harry und Trelawney, dachte der junge Mann amüsiert und konnte ihr nicht einmal mehr böse über den Unfall sein.

„Ist alles okay, Miss?", fragte er daher und bot ihr höflich die Hand an um ihr aufzuhelfen.

„Ja, ja, danke.", antwortete sie nervös und stand mit seiner Hilfe auf. Um die Nasenspitze war sie mittlerweile leicht rot geworden.

„Wo wollen sie denn eigentlich hin? Hier geht es nur weiter zur Eingangshalle. Sie können meine Hand jetzt übrigens los lassen.", meinte er freundlich, nachdem die Frau ihn einfach nur mit offenem Mund angestarrt hatte. Jetzt lief ihr ganzer Kopf rot an und sie trat schon fast panisch einen Schritt zurück. Sie erinnert mich wirklich an Harry... Im nächsten Moment gab er sich für diesen Gedanken auch schon innerlich eine Ohrfeige. Er würde diese männliche Nervensäge schon wieder früh genug am Hals haben, da musste sein Kopf nicht auch noch voll davon sein.
 

„I...ich...ich heiße Em... Emily. Emily Garden. Mysteriumsabteilung.", stammelte sie nun ihren Namen.

„Draco Malfoy, Auror.", stellte er sich ebenfalls vor. „Schön Sie kennen zu lernen, Miss Garden." Er lächelte noch immer sein berühmtes Slytherinlächeln, dem schon in Hogwarts sämtliche Mädchen verfallen waren, obwohl er in Gedanken ganz woanders war. Er hatte noch nie einen Mitarbeiter der Mysteriumsabteilung persönlich kennen gelernt und war neugierig geworden. Vielleicht, wenn er seinen Charme ganz genau ausspielte, konnte er heraus bekommen, was die Leute dort unten eigentlich machten.

„Ich freue mich auch sehr.", lächelte sie ihn verträumt an, „und Emily reicht völlig."

Dann riss sie sich wieder zusammen, schaute auf ihre Armbanduhr und zuckte zusammen.

„Oh nein, jetzt komme ich wirklich zu spät. Ich muss leider los."

Mit diesen Worten rannte sie Richtung Eingangshalle, blieb nach einigen Metern stehen und sah sich hilflos um. Draco blieb weiter an der selben Stelle stehen und beobachtete das Ganze amüsiert.

Emily ließ die Schultern sinken und kam wieder zu ihm zurück.

Ohne ihm in die Augen zu schauen, fragte sie schüchtern: „Können Sie mir sagen, wie ich in die Abteilung komme?"

„Natürlich, Miss. Wenn Sie mir sagen, was Sie dort eigentlich arbeiten." Erleichterung breitete sich in dem Gesicht der jungen Frau aus.

„Oh, ich habe noch gar keine Aufgaben, immerhin fange ich erst heute an." Dann schlug sie sich schnell beide Hände vor den Mund und riss erschrocken über sich selbst die Augen auf.

„Aber selbst wenn, ich darf mit absolut niemandem darüber reden, egal was passiert. Und egal wie gutaussehend Sie sind.", nuschelte sie fast unverständlich hinter ihrem zugehaltenen Mund. Der junge Auror nickte verstehend und versuchte seine Enttäuschung zu verbergen. Also war sie doch nicht so einfach auszuquetschen.

„Sie müssen nur diesen Gang entlang gehen und mit dem Lift zum 9. Stock fahren. Am Ende des langen Ganges ist dann die Abteilung."

„Vielen Dank!", rief die junge Frau ihm noch zu, bevor sie auch schon um die Ecke verschwunden war. Immer noch enttäuscht, dass die große Chance verflogen war, endlich zu erfahren, was hinter der geheimnisvollen Tür passierte, ging auch Draco zum Lift und fuhr nach oben.
 

In seiner eigenen Abteilung angekommen, ging er sofort zu dem großen Büro, in dem jeder Auror einen eigenen Schreibtisch hatte. Doch der Raum war leer, anscheinend waren sie alle auf Missionen oder andernorts beschäftigt. Die Enttäuschung in ihm wuchs an, er hatte sich doch schon so darauf gefreut, die anderen mit seinen Erzählungen vom langen Ausschlafen und Ausruhen im Urlaub zu ärgern. Auch wenn das so nicht stimmte, immerhin war er die ganze Zeit mit dem Umzug beschäftigt gewesen. Aber das wusste ja keiner.

Dass die Fenster im Ministerium einen strahlend hellen Morgen verkündeten, besserte seine Laune auch nicht. Aber vielleicht hatte er Glück und im Aufenthaltsraum hatte jemand Donuts oder Kesselkuchen mitgebracht.

Doch schon wieder wurden seine Erwartungen enttäuscht, denn der Pausenraum war voller Auroren, die begeistert um einen ausgelassenen Harry herum saßen. Dieser hatte sich auf einen Tisch gesetzt und erzählte nun denen, die es hören wollten, und das waren anscheinend alle Auroren, seine Abenteuer aus Deutschland. Selbst McRouver hatte sich an einen Tisch an der Wand gesetzt und lauschte den Erzählungen.

„Wir konnten sogar die die magische Schule besichtigen und wurden herum geführt. Sie sieht ganz anders aus als Hogwarts. Statt in einem Schloss gibt es dort eine ganze Insel, die von Muggeln nicht betreten werden kann und auf der auch, ähnlich wie Hogsmeade, ein Dorf namens Bjorst steht. Mehrere Schulgebäude verteilen sich um ein großes Haus herum, in denen die Schüler schlafen. Sie werden aber nicht in Häuser unterteilt, nur in die Klassenstufen, und sie kommen schon mit 10 in die Schule und haben 8 Jahre lang Unterricht. Es gibt einige Fächer, die wir auch haben, wie Algebra, Verwandlung, Pflege Magischer Geschöpfe, Kräuterkunde und Geschichte der Zauberei, aber sie kennen Wahrsagen gar nicht und können dafür Heilkunde schon ab der ersten Klasse lernen. Auch ist Muggel- und Medienkunde dort ein Pflichtfach, weil es in Deutschland nicht so einfach ist, sich zu verstecken. Viele Magier leben Haus an Haus mit Muggeln und müssen sich natürlich viel besser mit ihren Gewohnheiten auseinandersetzen."
 

Auch Draco hörte mittlerweile interessiert zu, immerhin war er noch nie im außerhalb von Großbritannien gewesen und hätte nicht gedachte, dass es sich so sehr von ihrer Lebensweise unterscheidet.

„Was ist denn mit Quidditch? Wie spielen die denn, wenn nicht gegen andere Häuser?", rief einer der Auroren dazwischen.

„Sie spielen natürlich auch, aber dann die 1. gegen die 2. Klasse, die 3. gegen die 4. und so weiter. Da sie 8 Schuljahre haben, geht das auch auf. Sogar die Lehrer haben ein eigenes Team und spielen ab und zu gegen die älteren Schüler."

„Könnt ihr euch Flittwick und Hagrid auf Besen vorstellen?", fragte jemand.

„Und Professor Binns als Hüter.", prustete Harry und alle lachten. Dracos grinste breit, als überlegte, als was sich wohl die strenge McGonogall aufstellen lassen würde. Als Jägerin vielleicht? Oder doch als besser als Treiber? Bei ihr würde wohl die Klatscher aus Angst schon die Richtung ändern.

„Oh, hallo Malfoy. Ich hab dich noch gar nicht gesehen.", begrüßte ihn Harry und alle drehten sich zu ihm um.

„Guten Morgen zusammen.", antwortete er und war froh, dass es ihm nichts ausmachte plötzlich im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen.
 

McRouver nutzte die Unterbrechung und räusperte sich. Sofort waren alle wieder still und hörten ihrem Chef zu.

„Nun, vielen Dank, Mr. Potter. Es ist gut zu wissen, dass Sie Ihren Urlaub für die Erweiterung ihres Wissens über andere Länder genutzt haben. Hoffentlich können Sie die Erfahrungen auch hier einsetzen. Vielleicht sollte ich der Abteilung für Magische Zusammenarbeit mal vorschlagen, dass wir unsere Mitarbeiter mit anderen Ländern vetraut machen sollten."

„Ich könnte ganz gut mal wieder einen Urlaub vertragen, Sir.", lachte Jon O'Neire und McRouver hatte anscheinend einen guten Tag, denn er ließ den Kommentar ohne weiteres durchgehen.

„Da wir alle gerade so schön versammelt sind, halte ich die morgendliche Besprechung gleich hier ab, anstatt im Büro. Timid und O'Neire, Sie helfen dem Büro gegen Missbrauch von Muggelartefakten aus. Anscheinend hat da jemand ein...", er sah noch einmal in seine Unterlagen, „Umspannwerk verhext. Es könnten Schwarzmagier vor Ort sein, also seien sie vorsichtig." Die beiden Auroren zogen sich aus dem Raum zurück und machten sich auf in die von Arthur Weasley geleitete Abteilung. Nachdem Voldemort endgültig besiegt wurde, hatte man das Büro zur Ermittlung und Beschlagnahme Gefälschter Verteidigungszauber und Schutzgegenstände wieder geschlossen und ihn zu seiner großen Freude als Leiter des Büros gegen de Missbrauch von Muggelartefakten eingesetzt. Er bekam nun auch etwas mehr Gehalt, das die Weasleys gut gebrauchen konnten. Zwar waren ihre Kinder schon alle ausgezogen, aber sie gingen weiter bei ihren Eltern ein und aus, wie früher.
 

„Boner und Eden, Sie beide müssen nach Azkaban reisen." Die Gesichter der beiden wurde blass, Melissa Eden öffnete sogar schon den Mund um zu widersprechen, als McRouver fortfuhr: „Ein Häftling ist verstorben und sie müssen seinen Sarg zu den Angehörigen bringen. Wenn Sie Glück haben, müssen sie das Boot an der Insel nicht mal verlassen. Kontrollieren Sie aber genau die Papiere." Merkliche Erleichterung war auf ihren Gesichtern zu sehen. Die Dementoren waren zwar schon seit Jahren entlassen, aber die Stimmung hatte sich in dem Gefängnis nicht sehr geändert. Harry und Draco mussten während ihrer Ausbildung einmal dorthin, um „zu erfahren, was mit denen geschieht, die Sie verhaften", wie McRouver es erklärte, und sie wollten es nicht wiederholen. Es war die ganze Zeit kalt und feucht, die Zellen waren klein und nur mit Bett und Toilette ausgestattet. Auch wenn niemand die positiven Gedanken absaugte, wer lebenslänglich dort einsaß, hatte keine Hoffnung mehr. Angeblich hatte sich aber mittlerweile zumindest das Essen verbessert. Ob das für die Inhaftierten ein Trost war, konnte man schlecht einschätzen.
 

„Nun noch zu Potter und Malfoy. Wir haben es endlich geschafft einen Untersuchungsbeschluss für Borgin&Burke's zu bekommen." Bei dem Namen erinnerte sich der Held der Zaubererwelt, wie er in seinem zweiten Schuljahr versehentlich dort gelandet war und eine Unterhaltung des Ladeninhabers mit Mr.Malfoy angehört hatte.

„Diese Untersuchung könnte weitreichende Folgen in der Unterwelt und der Verbrechensbekämpfung nach sich ziehen, also halten Sie sich ganz genau an die Vorschriften. Nichts darf dabei auch nur den geringsten Anlass zum Zweifeln an der Arbeit der Auroren geben. Haben Sie mich verstanden?" Ihr Vorgesetzter sah sie grimmig an und die Jungauroren schluckten.

„Ja, Sir.", antworteten sie im Chor.

„Gut, ich verlasse mich auf Sie. Der Rest von Ihnen bleibt heute im Büro.", wandte er sich an die übrigen Auroren. „Ich bin mir sicher, ich habe immer noch nicht einige Berichte, die schon letzte Woche fällig waren." Sein scharfer Blick wanderte über die Anwesenden, die plötzlich sehr beschäftigt aus dem Raum stürzten.
 

Harry überlegte noch, ob er Malfoy von seinem kleinen Abenteuer in der Nokturngasse erzählen sollte, ließ es dann aber doch bleiben. Der Blonde würde sich nur wieder über ihn lustig machen.

Als der Pausenraum bis auf die beiden leer war, erwartete Harry schon, dass Draco ihm lang und breit von seinem Urlaub erzählen würde, um ihn neidisch zu machen, doch es kam anders. Der ehemalige Slytherin schien in Gedanken versunken zu sein und bekam überhaupt nicht mit, was um ihn herum passiert. Erst als der Schwarzhaarige mit der Hand vor der Nase herum wedelte, kam er wieder zu sich.

„Was soll das Potter?", blaffte er ihn an.

„Wir haben einen Auftrag, schon vergessen?" Er beschloss sich von Malfoys Stimmung nicht die Laune verderben zu lassen, immerhin kam er gerade erst ziemlich erholt aus dem Urlaub zurück.

„Jaja, lass uns gehen.", sagte der andere nur kurz angebunden und marschierte ohne auf Harry zu warten aus dem Raum.
 

Aus der Eingangshalle waren sie in die Winkelgasse appariert und gingen zu Fuß weiter, um nicht zu viel Aufsehen zu erregen. Allerdings war es diesmal nicht Harry, der von vielen begrüßt wurde. Auch bei Borgin und Burke's wurde Draco sofort erkannt.

„Ah, der verehrte Mr. Malfoy. Was kann ich heute für Sie tun? Hat der Liebeszauber, den Sie neulich gekauft haben gewirkt? Sie wollen sich doch nicht darüber beschweren oder? Gab es etwa Nebenwirkungen? Wie ich schon sagte, reichen drei Tropfen unter die Speisen gemischt völlig aus.", sprudelte der kleine Mann fröhlich drauf los, während Harry sich vor Lachen kaum noch halten konnte. Dracos Gesichtsfarbe wechselte von weiß zu rot zu knallrot mit jedem Satz, während er versuchte mit hektischen Handbewegungen Mr. Borgin am Weiterreden zu hindern.

„Wer ist denn Ihr Freund, Mr. Malfoy? Ein neuer Kunde? Oh, oder ist er etwa das Ziel Ihres Liebestranks geworden? Nun, dann beglückwünsche ich Sie beide natürlich. Sie haben sich da wirklich einen stattlichen jungen Mann als Partner ausgesucht. Aber Ihr Vater wird davon vielleicht nicht sehr erfreut sein, immerhin stammen Sie doch aus einer sehr reinblütigen Familie, nicht wahr?"
 

Der Mann wollte einfach nicht aufhören zu reden und Draco wäre am liebsten im Boden versunken. Natürlich könnte er wegapparieren, aber dann würde er Potter in dem Laden allein lassen und wer wusste schon, was Mr. Borgin ihm noch so alles erzählen würde. Immerhin ging der Schwarzmagier im Malfoy Manor ein und aus und kannte auch ihre finanzielle Situation sehr gut, von den Gerüchten in der reinblütigen Gesellschaft mal ganz abgesehen. Er konnte seinen Partner auch nicht mit einem Vergessenszauber verhexen, wenn das heraus kam, würde man ihn verhaften. Und den Ladenbesitzer verfluchen ging auch nicht, da dieser Schwarzhaarige Möchtegernzauberer hier war, der sich immer noch nicht beruhigt hatte und mittlerweile mit knallrotem Gesicht auf dem Boden kniete und sich den Bauch hielt vor Lachen. Außerdem wurden ihre Zauberstäbe jeden Monat überprüft und sie mussten über jeden kleinen Zauber auf Missionen Rechenschaftsberichte ablegen. Also blieb nur eine Lösung - er musste seinen ganzen Malfoy'schen Charme ausspielen!
 

„Nanu, Ihrem Freund scheint es aber nicht gut zu gehen, Mr. Malfoy, er bekommt ja kaum noch Luft. Wenn das die Nebenwirkungen sind, dann kann ich bestimmt in meinem Vorratsraum etwas finden. Ich geh nur schnell..."

„Sie gehen nirgendwo hin, Mr Borgin.", unterbrach Draco ihn mit eiskalter schneidender Stimme, die sogar Harry zum Verstummen brachte. Verwundert sahen die beiden Zauberer den blonden Auror an.

„Wir sind die Auroren Malfoy und Potter und haben den Auftrag Ihren Laden zu überprüfen. Hier ist der offizielle Bescheid vom Ministerium für Zauberei, Abteilung für magische Strafverfolgung." Bei diesen Worten gefror dem kleinen Zauberer das Lächeln auf dem Gesicht und er wurde aschfahl. Mit steifen Bewegungen nahm er das offizielle Papierstück entgegen, las es sich aber noch nicht einmal durch. Harry hatte sich anscheinend auch wieder an den Grund ihres Besuches erinnert und stand nun mit hinter dem Rücken verschränkten Armen neben Draco, als wäre nichts gewesen.
 

„Das können Sie mir nicht antun, ich war doch für Ihre Familie immer ein guter Geschäftspartner", jammerte Mr. Borgin jetzt, doch sie alle wussten, dass private Beziehungen bei einer Überprüfung keine Rolle spielen durften.

„Wir sind dazu berechtigt alle Geschäftsräume, Lagerräume und versteckte Zimmer, die sich an das Geschäft anschließen, zu durchsuchen und sämtliche Geschäftsbücher der letzten 20 Jahre einzusehen. Auch können wir bei offensichtlicher Gefährdung des Allgemeinwohls und bei dem Verdacht auf Missbrauch der Magie Ihren Laden schließen, bis die Untersuchung abgeschlossen ist.", meldete sich nun auch Harry zu Wort und leierte die Erklärung herunter.
 

Auf Mr. Borgins Gesicht zeichnete sich nun blanker Hass ab und Draco überlegte schon, wie er seinem Vater beibringen sollte, dass er für seine krummen Geschäfte einen neuen Partner brauchte. Als Auror konnte er ihm nicht helfen, wenn er seinen Job behalten und seinen Hintern aus Azkaban raus halten wollte.

„Nun gut. Dann suchen Sie mal schön. Ich garantiere Ihnen, Sie werden nichts finden, das gegen irgendein Gesetz verstößt." Das kalte Lächeln des Ladeninhabers machte dem des Eisprinzen zwar Konkurrenz, aber Harry hatte schon gegen Voldemort gekämpft und Menschen, selbst wenn sie Schwarzmagier waren, machten ihm seitdem nur noch höchst selten Angst.
 

Ungerührt begannen die Auroren damit, jeden einzelnen Gegenstand im Laden mit einem einfachen Diagnosezauber zu belegen und auf schwarze Magie zu überprüfen. Wenn der Zauber Alarm gab, würde der Gegenstand automatisch in ein gesichertes Lager teleportiert werden und dort auf die genaue Überprüfung durch das Labor für Dubiose Gegenstände warten. Natürlich hätten die Beiden damit gerechnet, dass der Zauber jedesmal ansprang, doch genau das Gegenteil war der Fall. Alles schien perfekt legal und sauber zu sein. Mr. Borgin zeigte ihnen sogar bereitwillig die Lagerräume und auch dort verlief alles viel zu glatt.

Zum Schluss blieben nur noch die verstaubten ledergebunden Geschäftsbücher.

„Lassen Sie sich mit denen ruhig Zeit. Ich hoffe, es verlief alles zu Ihrer Zufriedenheit." Mit einem falschen Lächeln überreichte der Besitzer ihnen die Bücher.

„Vielen Dank für Ihre Mitarbeit, sie bekommen die Unterlagen so schnell wie möglich zugeschickt.", verabschiedete sich Harry steif, während Draco verdächtig ruhig blieb.
 

Als sie am späten Nachmittag endlich wieder aus dem stickigen Laden heraus traten, holte Harry tief Luft um seinen Ärger loszuwerden, doch sein Partner unterbrach ihn.

„Wir werden die Bücher jetzt ganz genau nach Vorschrift abliefern und vorher sagst du kein Wort mehr, verstanden? Hier haben sämtliche Wände Ohren.", herrschte ihn der blonde Auror leise an. Harry nickte verstehend, aber er war trotzdem über Dracos Tonfall sauer. Eigentlich dachte er, sie wären mittlerweile bei einem freundlichen Umgang angekommen. Vielleicht war der andere aber immer noch sauer über seinen Lachanfall am Morgen. Und seit wann kümmert es mich, warum Malfoy sauer ist? Es kann mir doch egal sein. Er versuchte den Vorfall gleich wieder zu vergessen, doch er wusste auch, dass er schon seit seiner Kindheit nur von dem blonden Schönling so aus der Ruhe gebracht werden konnte und, dass er noch stundenlang darüber nachdenken würde.



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