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Meeresflüstern

Die Hungerspiele der Annie Cresta
von

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Hand in Hand

Der Geschmack von Salz liegt in der Luft am heutigen Tage, dem lang gefürchteten Tag der Ernte. Eine feuchte Wärme durchdringt alles und erwärmt den Distrikt wie einen Topf kurz vor dem Überkochen.

Unter der prallen Sonne glänzen die roten Häuserdächer der Kernstadt einem zweiten Meer gleich. In einer zarten Brise flattern die Wäscheleinen zwischen den Häusern in der Luft und die bunten Kleidungsstücke malen lustige Bilder vor dem Blau des Himmels.

Dieser Tag könnte bestimmt wunderbar werden – wenn da nicht die Ernte wäre. Aber das ist ein dunkler Gedanke, dem ich nicht nachgebe. Zumindest noch nicht. Ich wage es sogar, mir vorzustellen, dass ich diesen Tag und die damit verbundene Auswahl der Tribute unbeschadet überstehen werde.

David, mein Freund, hat es letztes Jahr geschafft, da werde ich das auch. Es ist nur noch diese eine Ernte, die mich von der ‚Freiheit‘ trennt. Wie stehen schon die Chancen, auserwählt zu werden? Ich habe nur einen Tesserastein beansprucht, der mir ein zusätzliches Los eingebracht hat, deshalb ist mein Name bloß acht Mal in der Lostrommel. Manch eine Vierzehnjährige hat mehr Lose als ich. Und selbst wenn es einen trifft – in unserem Distrikt gibt es immer wieder freiwillige Tribute. Dieser Gedanke beruhigt mich endgültig.

Mit dieser Gewissheit sitze ich recht entspannt auf einem alten Pflock, dessen Holz morsch von dem vielen Meerwasser ist, das einst gegen ihn geschwappt ist. Heute fließt hier allerdings kein Wasser mehr, sondern eine Salzwiese erstreckt sich über einige Meter Länge und Breite. Kraut und kleine, weiße Blümchen wachsen darauf, eine Besonderheit unseres Distriktes.

Geschickt winde ich mit meinen Fingern eine Schlaufe in den Stiel einer dieser Salzblumen und ziehe sie fest. Ein weiteres Glied in dem Blumenkranz, den ich flechte, ist fertig.

Andere winden Knoten in dicke Taue oder knüpfen Netze, ich mache das Gleiche mit Blumen. Für die üblichen Freizeitbeschäftigungen in Distrikt vier konnte ich mich noch nie begeistern. Ich helfe meinem Vater natürlich nach der Schule auf unserem Boot, aber in der Freizeit muss ich nicht mehr Netze reparieren als ohnehin schon.

Und nicht nur das. Das Meiste, was meine Altersgenossen trainieren, gefällt mir nicht. Sie gehen in die Trainingsakademie, in der sie nicht nur lernen, die Kunst der Knoten für Fallen zu gebrauchen, sondern sich auch im Werfen von Speeren, Schießen von Pfeilen und dem Ringen ausbilden lassen. Kurzum, sie üben das Waffenhandwerk für die Arena, in der Hoffnung, in die Hungerspiele einzuziehen und dort Ruhm zu erlangen.

Mit Blumenkränzen werde ich es wohl nie zu Ehre oder Geld bringen, aber es erscheint mir sicherer, als mein Leben leichtsinnig aufs Spiel zu setzen. Ich bin zufrieden damit, eine Fischerin zu sein, schließlich habe ich von einem der Besten gelernt – meinem Vater.

Außerdem steht schon länger fest, dass ich nach dieser Ernte heiraten werde. Für keinen Preis der Welt würde ich das in Gefahr bringen. Niemals könnte ich David alleine lassen, ihm meinen Verlust zumuten. Es reicht, jedes Jahr die Eltern derer zu sehen, die ihre Kinder in den Hungerspielen verloren haben.

Ich habe keine Illusionen mehr. Die Spiele sind hart, blutig und grausam. Doch diesen ungünstigen Gedanken schiebe ich jetzt beiseite, denn David kommt über die Salzwiese auf mich zu.

Er trägt seine beste Hose, zusammen mit einem schneeweißen, neuen Hemd. Das muss er sich extra für den feierlichen Anlass gekauft haben. Von weitem strahlt mir bereits sein Lächeln entgegen und steckt mich an. Freudig lasse ich die Hände mit dem unvollständigen Kranz sinken.

Endlich bei mir angekommen legt er seine Arme um meine Taille. »Guten Morgen Sonnenschein«, sagt er vergnügt.

Ich kichere etwas verlegen und antworte: »Alter Schmeichler.«

Nach einem zarten Kuss auf die Wange ergreift er meine Hände und für einen Augenblick sehen wir uns fest in die Augen. Seine sind, typisch für Distrikt vier, von tiefem Blau mit einigen kleinen Sprenkeln in einer undefinierbaren Farbe. Ich kenne diesen Anblick in- und auswendig, so oft habe ich seit unserer gemeinsamen Kindheit in sie geschaut, aber der Blick aus diesen Augen beruhigt meine wirbelnden Gedanken stets. So wie jetzt.

Mit einem schwungvollen Ruck zieht er mich auf die Füße und der unfertige Kranz rutscht zu Boden, doch wir registrieren das kaum. Stattdessen mustert er anerkennend das neue rote Kleid, welches in der Sommerbrise angenehm um meine Beine weht.

Es ist kein kräftiges Rot, sondern ein dunkleres, das dennoch frisch wirkt, wie die überreifen Erdbeeren, die ich am liebsten esse. Die Wahl ist ungewöhnlich für mich, da ich sonst eher ein Fan von helleren Farben bin. Mein kleiner Bruder Cyle hat ganze Überzeugungsarbeit dabei geleistet, für die allerletzte Ernte tatsächlich dieses mutige Kleid auszuwählen. Wer kann einem Neunjährigen mit den bettelnden Augen eines Streuners schon etwas abschlagen?

Überdies ist es die Farbe der Liebe – keine schlechte Wahl für den Tag, der den Rest unseres gemeinsamen Lebens einläuten soll. Vor allem, da der Schnitt schlicht und eher unschuldig ist. In jedem Fall nicht zu gewagt. Nach Möglichkeit will ich heute nicht aus der Masse hervorstechen. Wie ein Fisch plane ich, mit dem Strom zu schwimmen und durch die Maschen des Netzes namens Ernte hinaus in die Freiheit, die nach der jahrelangen Bedrohung durch die Hungerspiele auf mich wartet.

David sagt nichts weiter, sondern fasst stattdessen etwas fester meine Hand. Sein Blick gleitet in die Ferne, über das Meer, wie immer, wenn er sich um die Zukunft sorgt.

Ich stupse ihn leicht in die Seite. »Sollen wir?«

Augenblicklich kehrt das Lächeln auf sein Gesicht zurück, als würden wir zu einem Fest gehen. »Lass es hinter uns bringen.«

Alle Gedanken an den heutigen Nachmittag schieben wir beiseite und konzentrieren uns auf die Zukunft. Langsam und ohne Eile gehen wir über die Wiese zurück in die Stadt, unter den Wäscheleinen hindurch.

Das Einzige woran man merkt, dass der Tag der Ernte ist, ist die Tatsache, dass kaum Menschen auf den Straßen sind, um ihren Geschäften nachzugehen. Und natürlich an den Fischerbooten, die normalerweise schon seit Stunden auf dem Meer wären, aber jetzt allesamt im Hafen liegen.

Hinter den Fenstern der Häuser erkennt man die Schemen derer, die noch dabei sind, sich einzukleiden. Hier in der Stadt wird die gedrückte Atmosphäre deutlicher. Nicht für jeden wird dies heute ein glücklicher Tag. Einige erleben stattdessen ihre erste Ernte. Selbst wir verstummen auf dem Weg.

Distrikt vier an sich ist wirklich schön. Je näher man dem Meer kommt, desto schmaler werden die Häuser. Sie alle sind ein wenig windschief und haben durchlässige Fenster, doch mit ihren kleinen Vorgärten, in denen vorwiegend Salzpflanzen wachsen, und den klapprigen Fensterläden, den rotgedeckten Dächern, sowie den bunt angemalten Türen haben sie ihren eigenen Charme.

Niemals würde ich diesen Distrikt gegen einen anderen tauschen. Dies ist meine Heimat. Wir leben selbst nur in einem kleinen Häuschen in Richtung des Meeres, das wir seit dem Tod meiner Mutter mit Davids Verwandtschaft teilen, da unsere Familien beide kaum Geld haben. Weder arm, noch reich, aber für ein neues Kleid hat es gereicht. Wir haben alles, was es zum Leben braucht. Zumindest meistens.

David und ich wandern langsam durch die wohlhabenderen Viertel des Distrikts, mit den Häusern, die nicht schief vom Wind sind und dichte Fenster haben. Auch hier leben oft mehrere Familien zusammen. Zusammenhalt ist wichtig in unserer Heimat. Abgesehen davon müssen wir auf engstem Raum zusammenleben, denn der Distrikt gehört zu den kleinsten Panems, obwohl wir viele Einwohner haben.

All diese Bewohner finden sich in diesem Moment auf Plätzen im ganzen Distrikt ein. Nur wir, die Kinder im Alter von zwölf bis achtzehn und ihre Familien, gehen zum zentralen Rathausplatz, der in Sichtweite kommt, als David und ich um die letzte Ecke biegen.

Immer mehr Menschen tauchen um uns herum auf, und von einem auf den anderen Moment wird es geschäftig. Von der grauen Fassade des großen Rathauses, das alle übrigen Gebäude überragt, hängen die Banner des Kapitols. Ein stilisierter Adler auf dunklem Grund. Davor befindet sich, wie jedes Jahr, eine braune Holzbühne, die mit einem wahren Meer von Salzwiesen-Kleeblüten geschmückt ist. Blaue Seidenbänder halten die Blüten aufrecht und lenken davon ab, wie baufällig die Bühne eigentlich ist.

Auch die umliegenden Gebäude, in denen sich hauptsächlich Geschäfte befinden, sind herausgeputzt worden. Bunte Ketten mit Wimpeln, die die unterschiedlichsten Motive zeigen, hängen zwischen den Häusern und quer über den Platz. Ich erkenne Fische und goldene Dreizacke, Symbole für Distrikt vier.

Die Deko stammt von den Einwohnern selber. Sie soll den vermeintlichen Wohlstand in der Stadt ganz Panem zeigen. Schließlich geht es uns von allen zwölf Distrikten mit am besten. Wir haben nicht allzu viele Gründe, für Beschwerden, wenn man so will.

Meeresfrüchte sind äußerst gefragt im Kapitol und nicht zuletzt durch die ruhmreichen Sieger der Hungerspiele, die mit dem heutigen Tage die 70. Auflage erreichen werden, haben wir einen beliebten Stand in der fernen Hauptstadt erlangt. Der einzige saubere Zugang zum Meer ist definitiv ein Vorteil. Aber selbstverständlich ist bei weitem nicht alles so rosig …

Auf dem Platz sind einzelne Teile mit Holzpflöcken und dazwischen gebundenen blauen Stoffbahnen abgeteilt, denn während der Ernte verlangt das Kapitol, dass wir uns nach Geschlecht und Alter getrennt aufstellen. Viele Familien stehen davor und verabschieden einander mit innigen Umarmungen und Worten.

Auch ich habe mich heute Morgen schon von meinem Vater und Bruder verabschiedet. Sie sind früher aufgebrochen und müssen sich bereits in der Menge befinden. Dafür haben David und ich einen letzten ungestörten Moment.

Ein paar Augenblicke lang beobachten wir schweigend das Treiben, kleine Kinder, die sich an die Rockzipfel ihrer Mütter drängen, ältere, die eher genervt sind, und Eltern, die vor lauter Sorge die Hände ringen. Egal, wie gut oder schlecht es uns geht, der Schatten der Ernte liegt immerzu über uns.

Daran ändern auch alle sogenannten Karrieros, die sich nach jahrelangem Training freiwillig als Tribut melden, nichts. Der Moment, in dem ein Name aus der Menge verlesen wird, wird jedes Jahr von Stille und nervösen Blicken begleitet.

Je näher wir der Absperrung kommen, desto größer wird meine Furcht, dass sich ausgerechnet dieses Mal keine Karrieros melden werden. Was, wenn niemand für Essen und ein Dach über dem Kopf sein Leben riskieren muss?

Es gibt zwei Gründe, warum jemand aus Distrikt vier zum Karriero wird. Um Ruhm und Reichtum in den Spielen zu gewinnen – oder, um einem Leben am Rande der Armut zu entfliehen. Jeder weiß, dass die Trainerin in der heruntergekommenen Lagerhalle, die als Akademie dient, hin und wieder Straßenkinder aufnimmt, die umsonst trainieren dürfen, während die Kinder der Stadtbevölkerung dafür zahlen. Immerhin sieben Mal hat uns dieses Training den Sieg beschert.

Mein Blick gleitet zu dem Grüppchen Jugendlicher in bester Festtagskleidung, die schon vor der Bühne stehen und sich lautstark unterhalten. Das einzige Gelächter auf dem Platz kommt aus ihrer Richtung. Ansonsten stechen die Schüler der Akademie vor allem durch ihre ausgeprägten Muskeln hervor.

Viele, die seit der frühen Kindheit auf den Booten ihrer Eltern aushelfen, haben ebenfalls kräftige Arme und Schultern, aber das ist nichts im Vergleich zu den trainierten Karrieros. Von denen, die bloß in den Fabriken arbeiten, will ich gar nicht erst anfangen. David arbeitet dort seit einiger Zeit und die langen Stunden am Fließband sind zwar auszehrend, aber nicht körperlich fordernd.

Ich erkenne ein paar von den Akademietributen aus der Schule, doch niemand von ihnen ist achtzehn. Meist melden sich die Karrieros erst, wenn sie volljährig und bestmöglich trainiert sind. Je früher sie in die Spiele gehen, desto größer die Chance, dass sie es nicht schaffen. Trotzdem baue ich darauf, dass sich einer der Sechzehnjährigen heute melden könnte. Jüngere Tribute erfreuen sich im Kapitol oft großer Beliebtheit, vermutlich wegen des hohen Risikos.

David holt mich mit einem sanften Stupser aus meinen Gedanken zurück in die Wirklichkeit. Er zieht mich an sich und drückt mir einen zögerlichen Kuss auf die Stirn, ehe er leise »Möge das Glück mit uns sein« murmelt.

Bedrückt von seinem Stimmungswandel und der allgemeinen Atmosphäre schließe ich ihn in die Arme. »Ja, möge das Glück mit uns sein«, erwidere ich genauso still.

Langsamen Schrittes geht David zu den Reihen der erwachsenen Männer, die allesamt Verwandtschaft unter den Kindern und Jugendlichen auf dem Platz haben. Es kommt mir falsch vor, das erste Mal ohne ihn durch die Absperrungen zu gehen. Wir kennen einander von Kindesbeinen an und waren schon immer die besten Freunde. Vermutlich stand es deswegen für unsere Eltern nie außer Frage, dass wir eines Tages heiraten würden.

Abgesehen davon ist diese Verbindung ein wahrer Segen für beide Familien. Jedes Paar bekommt vom Kapitol zur Hochzeit eine Kiste mit Getreide, Öl und anderen kostbaren Waren, die wir gut gebrauchen können. Etwas Besseres kann ich mir nicht vorstellen.

David und ich wissen einfach alles voneinander und die Liebe, die ist irgendwann von ganz alleine entstanden. Nach der Ernte können wir endlich unser Leben genießen … wenn ich nicht gezogen werde. Jetzt, wo er fort ist, drängen sich mir schnell wieder einige der ungemütlichen Gedanken auf und malen Schreckensbilder in meinem Kopf.

Ich bin bloß eine von vielen, warum sollte es ausgerechnet mich treffen? Erneut kämpfe ich die Vorstellung nieder. Sechs Ernten sind schon überstanden, da wäre es eine unglaubliche Laune des Schicksals, würde das Glück uns heute verlassen.

Ich darf nicht länger darüber sinnieren, was das für David, meinen Vater und Bruder, einfach alle bedeuten würde ... fast ist es so, als würden mir die Gedanken die Luft abschnüren. Also atme ich tief durch, straffe die Schultern und gehe bis ganz vorne zur Bühne, um mich bei den anderen Mädchen meines Alters einzureihen.

Wir tauschen kurze Blicke. Ein paar von ihnen kenne ich aus der Schule und matt lächeln wir einander an. Aufgeregtes Tuscheln umgibt mich und einige wedeln sich mit kleinen Fächern Luft zu. Diese finalen Sekunden dehnen sich zu einer Ewigkeit, in der ich am liebsten die Zeit anhalten würde.

Auf der anderen Seite des Platzes erkenne ich, wie die Teams des Kapitols ihre letzten Kameras aufbauen und die haushohen Leinwände noch einmal überprüft werden. Jeder Moment dieser Ernte wird für die Ewigkeit festgehalten.

Nun doch nervös, greife ich nach der großen Spange, die am Hinterkopf meine hüftlangen braunen Haare zurückhält. Obwohl sie perfekt sitzt, ziehe ich sie zurecht und streiche über ihre glatte Oberfläche. Es ist eine Jakobsmuschel, ein besonders großes Exemplar. Die Schale mit der metallenen Klammer darin ist eines der wenigen Andenken, die von meiner Mutter zurückgeblieben sind. Sie war es, die einst die Spange in die rosig schimmernde Muschel geklebt hat und sie mir zum ersten Schultag geschenkt hat. Hoffentlich bringt sie mir heute Glück.

Surrend erwachen die Stromgeneratoren auf dem Platz zum Leben. Auf den dunklen Leinwänden flackert es und dann sehen wir das sich drehende Emblem des Kapitols.

Mit einem Schlag spüre ich, wie alle verdrängte Anspannung wieder aufbrodelt, beinahe in der schwülen Hitze greifbar wird. Jetzt wird es ernst.

Mein letzter Blick wandert zu Davids braunem Schopf in der Ferne, der seine Augen fest auf die Bildschirme gerichtet hat. Wird schon werden.

Auch ich wende mich der Bühne zu, die noch völlig leer ist. Dennoch ist kein Wort mehr zu hören, ja, es ist gar so still, dass man über das Knistern der Generatoren das Pfeifen des Windes in den Gassen hört.

Drei, zwei, eins… null.

 

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sas-_-
2020-08-19T14:13:51+00:00 19.08.2020 16:13
^-^/

Es ist tatsächlich schon ein Weilchen her, dass ich das Kapitel gelesen habe, leider bin ich nicht zum Kommentieren gekommen :/
Grundsätzlich fand ich es sehr interessant, wie das Fest hier etwas "anders" als in Distrikt 12 gefeiert und auch wahrgenommen wird. Auch Annies Gedanken dazu, als sie ausgewählt wurde, fand ich sehr interessant. Natürlich hat auch Katniss darüber nachgedacht, welchen Eindruck sie bei den Zuschauern hinterlässt, nur fand ich es hier eben noch mal besonders, da Annie aus einem Karrieredistrikt kommt und man erwartet, dass sie sich "besser" schlägt als die meisten anderen.
Mir gefällt auch sehr, wie du Distrikt 4 "lebendig" machst, mit den vielen Beschreibungen über den Ort selbst und wie Annie ihn empfindet. ich kann Distrikt 4 "sehen, hören und fühlen", das gefällt mir unheimlich gut. Das ist etwas, dass mir in den Originalbüchern bei Katniss auch immer gefehlt hat. Ihre Beschreibungen empfand ich als immer sehr detailarm, oberflächlich und kurz angebunden. Das lag, mMn auch nicht an der Autorin, sondern tatsächlich an dem Charakter, den sie geschaffen hat, denn an "Das Lied von Schlange und Vogel" sieht man, dass Suzanne sehr wohl sehr detailiert beschreiben kann.
Annies Vergangenheit, oder so, wie du sie dir vorstellst, finde ich sehr interessant. Dass sie eigentlich schon einen Lebensgefährten hatte, dass das Leben "geplant" war, bis Annie ein Tribut wurde. Neben den Hungerspielen kommt bestimmt noch einiges an sozialer Interaktion. Ich bin gespannt, was aus diesem tollen Anfang gemacht hast :3

LG
Sas-_-
Antwort von:  Coronet
19.08.2020 23:21
Hey Sas,

vielen lieben Dank zunächst, dass du dir die Zeit für einen Kommentar genommen hast! Das freut mich sehr :)
Es freut mich, dass du meine Vision von Distrikt vier lebendig findest! Tatsächlich neige ich manchmal zu sehr auschweifenden Beschreibungen und habe dann schon immer Angst, dass es etwas zu viel des Guten ist. Katniss ist tatsächlich oft sehr knapp in ihren Beschreibungen, das habe ich bei meinem neuerlichen Hören der Hörbücher auch wieder gemerkt, oft interessiert sie sich tatsächlich auch nicht viel für Dinge die sie nicht direkt betreffen.
Ich freue mich, dass dich Annies Vergangenheit nicht gleich abschreckt, in der Vergangenheit habe ich schon gemerkt, dass sich nicht jeder gleich mit der Vorstellung anfreunden kann, dass Annie und Finnick nicht von Anfang an ein Paar sind. Da bin ich gespannt wie dir die weitere Entwicklung gefallen wird ^^
Vielen lieben Dank noch einmal für deine ausführlichen Worte!
Liebe Grüße
Coro


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