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es besser machen.

- a next generation story -
von

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Kapitel Vier.

Es besser machen.
 

Kapitel Vier.
 

Das erste Wochenende des Schuljahres wurde von Rose, Alice und Dominique gleichermaßen herbeigesehnt. Als die drei Mädchen am Freitagabend endlich in Ruhe und Frieden im Raum der Wünsche zusammensaßen, war allen die Erleichterung anzusehen. Die letzten fünf Tage waren ihnen unendlich lang erschienen, besonders weil sie nicht eine Möglichkeit gefunden hatten, sich zu treffen und zu reden. Umso mehr gab es jetzt zu besprechen.
 

„Was für eine furchtbare Woche! Ich dachte schon, sie endet nie.“, beschwerte sich Rose und machte es sich bequemer auf dem kuscheligen Sofa. Die Füße legte sie auf den flachen Couchtisch.
 

Dominique gab ein müdes Nicken von sich. „Und dabei ist das unser letztes Schuljahr. Wir sollten jeden Tag genießen, den wir hier noch verbringen dürfen.“
 

Rose schnaubte spöttisch. „Als wäre mir das gegönnt. Jeden Tag muss ich Malfoy ertragen, wie er durch die Gänge stolziert und blöde Kommentare austeilt. Als würde ihm die Welt gehören.“
 

„Vielleicht ist er gar nicht so schlimm, wie du ihn immer darstellst.“, merkte Alice an und erntete damit von Rose und auch Dominique einen ungläubigen Blick, der gleich darauf ins mitleidige wechselte, als die Freundinnen Alice verquollene Augen wahrnahmen.
 

„Lassen wir das Thema lieber. Alice-Mäuschen, möchtest du uns nicht endlich erzählen, was zwischen dir und Albus vorgefallen ist? Ich schwöre dir, sollte er irgendwas Mieses angestellt haben, dann fluche ich ihn nach Mexico!“ Rose streckte sich etwas, so dass sie Alice Hand halten konnte.
 

Das Fiasko zwischen Alice und Albus war erst ein-einhalb Tage her und bis jetzt hatte sich die Longbottom in Schweigen gehüllt. Sie brachte es einfach nicht über sich, die ganzen missverständlichen Ereignisse zu erzählen, ohne dabei in Tränen und lautes Schluchzen auszubrechen. Sie hatte gerade einmal die Worte gefunden, um Dominique und Rose nahezu im Vorbeigehen mitzuteilen, dass es vorbei war. Eine Gelegenheit zum ausführlichen Reden hatte sich dann bis zum heutigen Abend nicht ergeben. Doch natürlich war ihr klar, dass sie jetzt alles erklären musste.
 

„Albus hat absolut nichts falsch gemacht. Eigentlich war alles meine Schuld. Ich wollte es ihm erklären, aber er hat es ganz falsch verstanden und dann … war es von einer Minute zur anderen einfach zu Ende.“ Alice biss sich fest auf die Unterlippe, bei dem Versuch, die Tränen zurückzuhalten.
 

„Nun fang doch mal von vorne an, Süße. Worum ging es denn überhaupt?“ Mitfühlend strich Dominique Alice die braunen Haare aus dem Gesicht und quetschte sich dann neben sie in den Sessel, um ihren Arm um sie legen zu können.
 

Und Alice begann stockend die Vorkommnisse des letzten Tages zu schildern. Als sie geendet hatte, trugen Rose und Dominique ganz unterschiedliche Mienen zur Schau.
 

„Es ist so typisch für Al gleich wieder so überzureagieren. Er ist so unreif und reagiert immer wie ein eingeschnapptes Kind. Merlin!“, äußerte sich Rose ungehalten und verdrehte die Augen.
 

Dominique hingegen sah Alice unsicher an. „Aber ich kann schon verstehen, warum Albus so wütend ist. Ihr wart doch wirklich glücklich. Du sagst selbst, dass du niemals mit ihm Schluss machen wolltest. Wieso brauchst du dann eine Beziehungspause?“ Sie formulierte ihre Worte vorsichtig, um Alice nicht zu verärgern oder gar noch trauriger zu machen.
 

Alice wich dem Blick der blonden Ravenclaw aus. „Ich wollte einfach etwas Zeit für mich. Zum Nachdenken. Ich muss einfach … ein paar Entscheidungen treffen. Und dazu brauche ich Ruhe und einen klaren Kopf. Ihr müsst das nicht verstehen.“
 

Dominique wirkte nicht gerade überzeugt, doch sie wusste, dass Alice nicht weiter über ihre Motive reden wollte. Rose hingegen wurde bei den unkonkreten Aussagen der Longbottom hellhörig.
 

„Details bitte, Alice. Was denn für Entscheidungen?“ Es fiel ihr nicht im Traum ein, Alice einfach so davonkommen zu lassen, mochte es ihr auch noch so wiederstreben darüber zu reden.
 

„Verschiedene Entscheidungen. Über meine Zukunft. Mein gesamtes Leben. Wir haben nur noch dieses Jahr und dann müssen wir selbst klar kommen. Wir müssen wissen, was wir machen wollen. Und ich brauche Klarheit und Sicherheit, ich kann nicht einfach in den Tag hineinleben. Ich brauche einen Plan.“ Das hinter diesen Worten noch viel mehr steckte, ahnten weder Rose noch Dominique und Alice schaffte es, die beiden mit überzeugender Stimme davon abzulenken.
 

„Das ich einmal solche Worte aus deinem Mund hören würde, Alice. Das passt gar nicht zu dir, aber ich finde es einleuchtend.“, meinte Dominique anerkennend und Rose nickte zustimmend. Doch irgendetwas war hier nicht richtig, das spürten sie beide.
 

„Denkst du nicht, du solltest Albus an diesen Überlegungen teilhaben lassen, wenn du vorhast dein Leben auch weiterhin mit ihm zu verbringen? Ich meine, sollte er dann nicht mitreden. Und wäre es nicht vielleicht leichter, einige Entscheidungen gemeinsam zu treffen. Er könnte dir doch helfen. Er kennt dich wie kein Zweiter.“, fragte Rose schließlich nach einem kurzen Schweigen nach.
 

Alice senkte den Blick und spielte nervös mit den Fingern. „Ja. Und nein. Ach ich weiß doch auch nicht. Können wir bitte das Thema wechseln? Ich kann heute Abend nicht mehr über … ihn nachdenken.“
 

„Wie du willst. Aber wir kommen darauf zurück.“, lenkte Dominique für den Augenblick ein, da sie realisierte, dass es keinen Sinn hatte, heute Abend noch viele Gedanken an Alice‘ Zukunft mit oder ohne Albus Potter zu verschwenden.
 

„Reden wir lieber über Fred Weasley.“, schlug Alice mit einem kleinen, schelmischen Grinsen vor, und versuchte Albus für den Moment aus ihrem Kopf zu verbannen. „Ihr hattet wirklich keine Ahnung, dass er für dieses Schuljahr herkommen würde?“
 

„Wir hatten absolut keinen Schimmer. Du warst in der ersten Verwandlungsstunde ja nicht dabei, Alice. Mir sind fast die Augen aus dem Kopf gefallen. Tja, unser Freddie war schon immer für einen überraschenden Auftritt gut, nicht wahr, Dome?“
 

Dominique nickte kurz und lächelte dabei gezwungen. Das Fred nun Thema der Unterhaltung war, passte ihr ganz und gar nicht. Denn auch sie wollte, wie Alice, den restlichen Abend nutzen, sich von komplizierten Angelegenheiten abzulenken. Und Fred war nun einmal eine komplizierte Angelegenheit für sie.
 

„Jetzt wo ich drüber nachdenke - du hast dich ganz schön schnell aus dem Staub gemacht.“ Rose wandte sich ihrer blonden Cousine mit einem fragenden Blick zu. „Hast du überhaupt schon mit ihm gesprochen?“
 

Dominique versuchte, unschuldig auszusehen. „Hat sich noch nicht ergeben. Die Woche war wirklich stressig. Aber das Jahr ist ja noch lang, also werde ich schon noch die Zeit für ein Gespräch mit ihm finden.“ Und noch während sie die Worte aussprach, hoffte sie mit ganzem Herzen, dass dies nicht der Fall sein würde. Lieber würde sie ein ganzes Jahr lang vor ihm weglaufen, möge es auch noch so offensichtlich sein, bevor sie sich auf ein Gespräch mit ihm einließ.
 

Rose runzelte kurz die Stirn, dann zuckte sie mit den Schultern. „Wie auch immer.“, sagte sie, bevor sie in ihrer braunen Tasche wühlte und eine Flasche Holunderblütenwein hervorzauberte. „Lasst uns lieber darauf anstoßen, dass wir die erste Woche hinter uns gebracht haben.“
 

Doch die Begeisterung auf Dominiques und Alice‘ Gesicht blieb aus.
 

„Ich will heute wirklich nichts trinken.“, erklärte Erstere abwehrend und die Longbottom nickte zustimmend.
 

„Oh Leute, kommt schon! Ihr seid solche Spielverderber! Die hier habe ich extra für den heutigen Abend von meinem Dad stibitzt. Wisst ihr eigentlich, was für ein Risiko ich für euch eingegangen bin? Ihr seid es mir schuldig mit mir zu trinken. Also wirklich - “
 

„Merlin, Rose, von mir aus! Hör nur auf uns die Ohren vollzujammern.“ Dominique hob die Hände, in einer Geste die eindeutig besagte, dass sie sich geschlagen gab.
 

„Ich trinke heute wirklich nichts. Ich hab noch nicht mal was zum Abendbrot gegessen, innerhalb weniger Minuten wäre ich vollkommen raus und ich habe wirklich vor, den Tag ruhig ausklingen zu lassen. Nicht kotzend über dem Klo.“, wehrte Alice sich weiterhin und schnappte sich das für sie gedachte Glas vom Tisch, um Rose daran zu hindern, etwas einzuschenken. Mit einem Grummeln gab sich die rothaarige Weasley zufrieden.
 

Minuten später lehnten sich die Mädchen entspannt auf ihren jeweiligen Plätzen zurück, Dominique und Rose prosteten sich zu und für einen Moment war nur das Knistern des Feuers zu hören. Das angenehme Schweigen hielt an, bis Alice betont beiläufig fragte:
 

„Habt ihr die neuen Schuhe von Tabea Martins gesehen?“
 

Rose verschluckte sich beinahe an ihrem Wein, in ihrer Eile „Oh Merlin, diese fürchterlichen Schuhe!“ zu rufen.
 

Und mit diesen Worten war die erste Lästerrunde des neuen Schuljahres feierlich eröffnet.

___
 

Mit gemächlichen Schritten lief Rose am nächsten Tag durch die zahlreichen Gänge der Schule. Sie hatte alle Zeit der Welt, schließlich war Wochenende und es gab keinen Grund, zu hetzen. Sie hatte soeben ihr Mittagessen beendet - alleine, da sie absolut keine Ahnung hatte, wo Alice und Dominique abgeblieben waren - und war nun auf dem Weg in die Bibliothek, um ihren Aufsatz für Kräuterkunde zu beginnen.
 

Mit einem gelösten Lächeln schaute sie aus dem einen oder anderen Fenster und genoss aus der Ferne die Sonnenstrahlen. Viele ihrer Mitschüler verbrachten ihren Nachmittag am Schwarzen See, doch sie wollte erst ihre Arbeiten hinter sich bringen.
 

Als sie die alte, staubige Bibliothek betrat, dachte sie zunächst, sie wäre alleine. Das würde sie nicht im Geringsten stören, denn es hieße nur, dass sie ihre absolute Ruhe hätte. Und dann würde sie noch schneller fertig werden. Unterbewusst hatte sie vermutet, dass Dominique vielleicht einen der Tische in Beschlag nahm, doch dem war nicht so. Stattdessen entdeckte sie die rabenschwarzen Haare ihres Cousins in einer der hinteren Ecken. Albus Potter in der Bibliothek - was war denn da los?
 

Augenblicklich steuerte Rose auf den Slytherin zu, der bei ihrer Ankunft müde den Kopf hob und dann genervt die Augen verdrehte.
 

„Rose.“
 

„Hallo Al! Es freut mich auch, dich zu sehen.“ Beleidigt rümpfte die Gryffindor die Nase.
 

Albus beachtete sie nicht weiter und legte schlicht den Kopf auf die Tischplatte. Ganz offensichtlich war er nicht hier, um irgendwelche Aufsätze zu schreiben, denn weder Pergamente, noch Feder und Tinte standen auf dem Tisch bereit. Nur ein ramponiertes Buch lag offen vor ihm - Quidditch im Wandel der Zeiten. Als hätte er das nicht schon tausendmal gelesen.
 

Ohne weiter auf Albus‘ miese Stimmung zu achten, setzte sich Rose zu ihm und platzierte ihre Tasche neben sich. Nach und nach packte sie ihre Arbeitsmaterialien aus und notierte ihren Namen sowie Thema auf eines der Pergamente, während sie auf ein anderes einen groben Plan für ihren bevorstehenden Aufsatz kritzelte.
 

„Ich werde nicht mit dir über Alice reden.“, meinte Albus da plötzlich und schaute ihr gleichgültig in die Augen. Nicht das es überhaupt ihr Plan gewesen wäre, über Alice zu reden. Zumindest vorerst nicht.
 

„Du sollst auch nicht mit mir über sie reden.“, begann Rose. „Du solltest mit ihr persönlich über eure Beziehung und dieses ganze Fiasko reden.“
 

„Das werde ich aber nicht.“, knurrte der Potter ungehalten und klappte sein Buch mit einem Ruck zu. „Ganz bestimmt nicht. Ich habe ihr nichts mehr zu sagen, okay? Das kannst du ihr gerne ausrichten.“
 

„Ich werde ihr überhaupt nichts ausrichten. Dein Verhalten ist wirklich lächerlich, Al. Denn ganz offensichtlich gibt es sehr viel, das du ihr gerne sagen möchtest. Und zunächst willst du wahrscheinlich wissen, warum es überhaupt so weit gekommen ist, was ich gut nachvollziehen kann. Nun, ich gebe dir einen Tipp - geh zu ihr und frag sie. Rede mit ihr. Ernsthaft, ihr könnt so ein kleines Missverständnis - “
 

Albus fiel ihr aufbrausend ins Wort. „Das war kein Missverständnis. Alice wollte eine Beziehungspause und ich hatte keine Lust auf so einen Schwachsinn. Also habe ich sie vor die Wahl gestellt und sie hat gezögert. Das sagt ja wohl alles, oder nicht? Es ist vorbei und je schneller ich mich damit abfinde, desto besser.“
 

„Das ist doch Unsinn! Du reagierst total über. Wie kannst du diese Beziehung nur so schnell aufgeben? Du bist ein Potter, du bist mein Cousin, das Weitermachen liegt dir im Blut. Du liebst dieses Mädchen über alles. Du musst kämpfen.“
 

Albus strich sich in einer rastlosen Geste die Haare aus den Augen. „Ich will aber nicht kämpfen, wenn Alice augenscheinlich kein Interesse mehr an dieser Beziehung hat.“
 

Rose konnte sich ein spöttisches Lachen nach dieser Aussage nicht verkneifen. „Alice bedeutet diese Beziehung alles, du Idiot. Sie weint sich seit zwei Tagen die Augen aus dem Kopf und natürlich gibt sie sich Mühe, das zu verbergen. Es geht ja auch niemanden etwas an. Du nimmst doch sowieso gar nichts wahr, weil du vor Wut und Schmerz einfach alles ausblendest. Sie liebt dich, Al!“
 

Weiter kamen sie in ihrem Gespräch nicht, denn die schrullige Bibliothekarin Miss Neatly eilte mit einem ungehaltenen Gesichtsausdruck auf Cousin und Cousine zu und baute sich zu voller Größe vor ihnen auf.
 

„Nun hören Sie mal!“, zischte sie ungehalten, die Augen zu Schlitzen verengt. „Was glauben Sie wohl, wo Sie sich hier befinden? Dies ist eine Bibliothek - ein Ort der Ruhe und des Wissens. Es gibt Schüler die hier lesen und lernen wollen. Wenn ich noch ein lautes Wort von Ihnen höre, bekommen Sie einen Monat lang Bibliotheksverbot.“ Sie rückte ihre Brille gerade und verschwand dann zurück zu ihrem Tisch im Eingangsbereich der Bibliothek, ohne auch nur ein Wort der Entschuldigung zuzulassen.
 

„Gruselige Alte!“, murrte Rose leise und sah Albus dann flehentlich an. „Denk über meine Worte nach. Ihr seid Alice und Albus. Ihr gehört einfach zusammen.“ Dann erhob sie sich, um in der Kräuterkunde-Sektion ein Buch über Dianthuskraut zu finden. Als sie zum Tisch zurückkehrte, war der Slytherin mitsamt seinem Buch verschwunden.

___
 

Scorpius war alleine auf dem Weg zu Schwarzen See, nur mit Badehose und Shirt bekleidet und Handtuch in der Hand. Jonathan Nott und Samuel Crotch, seine gleichaltrigen Klassenkameraden aus Slytherin warteten dort schon auf ihn. Al hatte er den ganzen Tag über noch nicht gesehen, aber er war sich sicher, dass der Potter keine Lust auf einen fröhlichen Badenachmittag hatte. Wahrscheinlich hatte er sich irgendwo verkrochen, um seine Ruhe zu haben und Scorpius konnte es nachvollziehen. Al brauchte Zeit zum Nachdenken und Verarbeiten.
 

Er tat gerade seinen letzten Schritt aus dem Kerker heraus in die Eingangshalle, als Longbottom plötzlich vor ihm auftauchte. Und ihrem Gesichtsausdruck nach zu schließen, schien sie sogar nach ihm gesucht zu haben. Dieses Mädchen würde ihn noch seinen letzten Nerv kosten! Was wollte sie den nun schon wieder?
 

Seit der peinlichen Umarmung hatte er sie nicht mehr von Nahem gesehen und schon gar nicht mit ihr geredet, doch ihre jetzige Anwesenheit ließ ihn vermuten, dass diese angenehme Zeit nun vorüber war. Ergeben ließ er die Schultern sinken.
 

„Was willst du, Longbottom? Ich werde dich keinesfalls noch einmal umarmen. Und solltest du jemals irgendjemandem davon erzählen - “ Er bekam nicht die Chance seine Drohung zu Ende zu formulieren, denn in Alice‘ Augen bildeten sich schon wieder Tränen. Bei Merlin, womit hatte er das verdient? „Also gut. Okay. Hör auf zu weinen. Bitte! Was brauchst du denn?“
 

Die Unterlippe der Gryffindor zitterte bedrohlich und er musste sich stark zusammenreißen, sie nicht einfach beiseite zu schieben und seinen Tag zu genießen; so wie er es geplant hatte. Stattdessen fasste er sie am Arm und zog sie hinter sich her tiefer in die Kerker. Wenn er sich schon mit ihr auseinandersetzten musste, dann wenigstens nicht vor der gesamten Schule.
 

„Ich vermisse Al so sehr.“, begann sie auch gleich los zu jammern und verbarg den Kopf in ihren Händen.
 

„Das tut mir Leid für dich, aber ich weiß wirklich nicht, wie ich dir helfen soll.“ Scorpius versuchte einen mitfühlenden Klang in seine Stimme zu legen, doch das Ergebnis war kümmerlich. „Ich habe versucht mit ihm zu reden, doch sobald dein Name fällt schaltet er auf taub und haut ab. Ich kann ihn ja schlecht zwingen mir zuzuhören und ich will es auch nicht.“
 

Alice‘ Körper zitterte vor unterdrückten Schluchzern und Scorpius empfand einen Hauch von Abneigung gegen diese offene Zurschaustellung von Gefühlen. Lieber würde er vom Astronomieturm springen, als vor irgendeiner Person in dieser Welt zu weinen.
 

„Was soll ich denn bloß tun? Ich will ihn nur zurück. Er ist alles, was ich habe. Ich brauche ihn. Ich schaff das alles nicht ohne ihn, das ist mir jetzt klar.“ Scorpius hatte Mühe ihre undeutlich gesprochenen Worte zu entziffern, doch trotz allem ergaben sie kaum einen Sinn für ihn.
 

„Longbottom, jetzt mal ehrlich: Ich verstehe ja, dass du in Al … verliebt bist und ihn gerne als deinen Freund zurück möchtest. Aber du solltest dich von einem Jungen, sei es nun Al oder sonst wer, nicht so abhängig machen. Ich meine, du musst dein Leben auch alleine auf die Reihe kriegen.“
 

Endlich hob Alice den Kopf. Mit rotunterlaufenen Augen sah sie ihn an, ihre Wangen waren tränennass und ihre Haare zerzaust. „Ich kriege mein Leben alleine auf die Reihe. Dafür brauche ich Al nicht. Es geht dabei um viel mehr. Es geht nicht nur um mein Leben.“
 

„Sag mal, wovon redest du überhaupt?“
 

Nun schüttelte sie widerstrebend den Kopf. „Ach egal.“
 

„Okay, dann ist es egal. Von mir aus. Ich wollte sowieso nie etwas von deinen Problemen wissen und ich kann dir auch nicht helfen. Erwarte zukünftig nichts von mir, denn mit deinen vagen Aussagen kann niemand etwas anfangen. Warum heulst du dich eigentlich nicht bei Weasley und Weasley aus? Seit wann bin ich denn Hogwarts‘ Kummerkastentante?“ Genervt drängte sich Scorpius an der bebenden Schülerin vorbei und ging den Weg zurück, den sie eben gemeinsam gekommen waren.
 

„Ich kann diese Entscheidung nicht alleine treffen. Und ich weiß nicht, mit wem ich darüber reden könnte. Jetzt, wo Al weg ist. Ich dachte, du könntest mir helfen.“, rief sie ihm kläglich hinterher.
 

Der Slytherin hätte sich am liebsten selbst in den Allerwertesten getreten, als er, wie schon bei ihrer letzten Begegnung, erneut stehen blieb und sie anschaute. Mühsam beherrscht zog er eine Augenbraue hoch. „Um Himmels Willen, Longbottom, bei was soll ich dir denn helfen? Selbst wenn ich wollte; du drückst dich ja nicht klar aus. Soll ich vielleicht deine Gedanken lesen? Was für eine ach so wichtige Entscheidung musst du denn treffen - “
 

„Ich bin schwanger.“
 

Zunächst glaubte Scorpius, sich verhört zu haben. Danach hielt er ihre Worte für einen Scherz. Erst als er sah, wie sie sich erschrocken die Hand vor den Mund schlug und den Blick schweifen ließ, aus Angst, jemand könnte sie gehört haben, wurde ihm klar, dass sie es tatsächlich todernst meinte. Wow! Eine kleine Vorwarnung wäre nett gewesen.
 

Was sollte er darauf nun sagen? Gab es überhaupt etwas, das er sagen konnte? Er schloss die Augen und atmete einmal tief durch, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können.
 

„Lass mich raten; ich bin der Erste, dem du das sagst?“, fragte er dann ruhig und kam wieder auf sie zu, damit sie sich nicht durch den gesamten Korridor hindurch anschreien mussten.
 

Alice nickte schweigend.
 

Fantastisch. Wirklich bezaubernd. Warum erzählte sie das nicht den unsäglichen Weasley-Cousinen? Oder Albus? Hatte er, Scorpius Malfoy, ihr jemals Anlass gegeben, ihn als Vertrauensperson zu Rate zu ziehen? Hätte er sich lieber von Anfang an von der gesamten Weasley-Potter-Bande ferngehalten, dann müsste er sich jetzt auch nicht mit dieser Situation auseinandersetzen.
 

„Ähm … und die Entscheidung die du treffen musst?“
 

„Ob ich das Kind behalte … oder nicht.“
 

Scorpius nickte knapp. Er wollte das nicht. Er wollte das alles hier nicht. Normalerweise sollte er jetzt am See liegen, mit Jonathan und Sam quatschen, baden gehen, sein junges Leben genießen. Noch dazu war das überhaupt nicht sein Problem. Nicht er konnte diese Entscheidung treffen. Er hatte gar nicht das Recht, sich einzumischen. Das hier war Al’s Freundin … mit seinem Kind. Er sollte jetzt an seiner Stelle stehen und mit Alice über die Alternativen sprechen.
 

„Alice“, begann Scorpius und benutzte mit Bedacht zum ersten Mal ihren Vornamen. „Dir ist doch klar, dass ich dir bei dieser Entscheidung nicht helfen kann, oder? Du musst mit Albus darüber reden. Und mit deinen Freundinnen. Mit deiner Familie. Und zuletzt musst du selbst wissen, was du tun willst.“
 

Die Tränen schienen mit jedem seiner Worte schneller über ihr Gesicht zu laufen. Zögerlich griff er nach ihrer schmalen Hand und drückte sie. Was konnte er sonst schon groß tun?
 

Während des anhaltenden Schweigens zwischen ihnen wurde Scorpius klar, warum Alice sich in den letzten Tagen so seltsam verhalten hatte. Das plötzliche Ende der Beziehung. Natürlich hatte sie nur Zeit gewollt. Zeit, um sich darüber klar zu werden, was sie wollte, wie ihre Zukunft aussehen sollte und inwieweit Albus in dieser integriert sein würde. Auch wenn es ihm widerstrebte, konnte er sie verstehen.
 

„Wie lange weißt du es schon?“, verlangte der Malfoy nach einer Weile zu wissen.
 

„Seit dem ersten Schultag.“, flüsterte Alice kaum hörbar. „Ich hab den Test zwei Tage zuvor gekauft.“
 

„Und wie weit?“
 

„Etwa sechs Wochen. Ich bin nicht ganz sicher.“
 

Scorpius nickte steif.
 

„Du musst es Albus sagen.“, erklärte er dann mit Nachdruck.
 

„Nein, das kann ich nicht. Noch nicht.“ Verzweifelt wischte sich die Gryffindor die Tränen vom Gesicht und sah dann mit großen Augen zu ihm auf. „Bitte, sag es ihm nicht. Ich werde es machen. Nur … gib mir noch ein kleines bisschen Zeit, mich selbst daran zu gewöhnen.“
 

Der Malfoy atmete deutlich hörbar aus. Natürlich, jetzt sollte er auch noch seinen besten Freund belügen. War diesem Mädchen eigentlich klar, was sie da von ihm verlangte?
 

„Von mir aus. Aber du solltest dich beeilen. Ich werde nicht ewig ein solches Geheimnis vor meinem besten Freund haben.“ Mit zusammengebissenen Zähnen machte Scorpius ihr dieses Zugeständnis. Es widerstrebte ihm zutiefst. „Und ich denke, du solltest einen Heiler aufsuchen. Fragen, ob der Test auch richtig lag. Dich beraten lassen. Keine Ahnung was man in solchen Fällen macht.“
 

„Ich will nicht zu Madam Espons. Sie würde es sofort meinem Dad sagen und dann … oh Merlin, ich will überhaupt nicht daran denken.“ Vollkommen aufgelöst ließ sank sie an seine Brust und benetzte mit frischen Tränen sein Shirt. Er nahm es kaum wahr.
 

„Dann geh zu dem Heiler in Hogsmead. Triff dich mit ihm zum Hogsmead-Wochenende. Du kannst bestimmt per Eule einen Termin ausmachen. Und er ist, im Gegensatz zu Madam Espons, zu Verschwiegenheit verpflichtet. Keiner wird etwas davon erfahren.“
 

Die Gryffindor nickte ohne ihren Kopf von seiner Brust zu lösen. Dann nuschelte sie: „Kommst du mit mir? Bitte?“
 

Und so unwillig er auch war, wie konnte er Alice in dieser Lage einen Gefallen abschlagen? Wie konnte er sie jetzt hängen lassen, wo er doch momentan der einzige war, dem sie vertraute? „Wenn du das willst.“, meinte er müde und fuhr sich mit der Hand über die Augen. Was hatte er sich da eingebrockt?
 

Alice nickte erneut, diesmal heftiger. „Danke.“

___
 

Dominique wusste nicht wirklich, was sie an diesem Samstagnachmittag mit sich anfangen sollte. Sie hatte den gesamten Vormittag mit ihren Hausaufgaben verbracht und nun nichts mehr zu tun. Sie hatte keine Ahnung wo Rose oder Alice steckten. Vielleicht sollte sie einfach zum Gemeinschaftsraum der Gryffindors gehen und dort nach den beiden Fragen. Irgendjemand würde ihr sicherlich sagen können, wo die beiden sich aufhielten. Oder sie würde einfach alleine zum See gehen, ein bisschen baden und die Sonne genießen. Möglicherweise würde sie Holly oder Elias dort treffen.
 

Ein kleines Lächeln stahl sich auf das Gesicht der Blondine als sie an den Jungen mit den grünen Augen dachte. Seit der Zaubertränkestunde hatten sie zwar nicht mehr miteinander gesprochen, doch auf den Gängen hatte er ihr immer zugezwinkert und einmal im Vorbeigehen sogar nach ihrer Hand gegriffen. Mittlerweile konnte sie ihr erstes Date in Hogsmead gar nicht mehr erwarten, dass schon in drei Wochen vor der Tür stand. Nervös war sie trotz allem noch.
 

Unentschlossen saß Dominique auf der königsblauen Couch in ihrem Gemeinschaftsraum und sah ins Feuer. Sie sollte lieber nach Rose und Alice suchen. Dann könnte sie ja mit den beiden zum See gehen. Alleine war ja irgendwie auch blöd.
 

Sie flitzte nach oben in ihren Schlafsaal, zog sich ihren schwarzen Bikini und ein geblümtes Sommerkleid an und packte ein Handtuch und Sonnencreme in ihre Tasche bevor sie den Ravenclawturm verließ.
 

Da sich der Gryffindorturm auf derselben Etage befand, musste sie keine Treppen benutzen. Sie lief ihren gewohnten Weg und hoffte darauf, dass zufällig ein Gryffindor vor dem Porträt der Fetten Dame rumstromern würde und für sie nach Rose und Alice schauen konnte, da ihr selbst das ja nicht möglich war.
 

Sie war gerade um die letzte Ecke gebogen, als ihr Blick auf einen nur allzu bekannten Schwarzhaarigen fiel. Und damit war leider nicht Albus gemeint. Unwillkürlich machte sie einen Schritt zurück und hielt die Luft an. Bitte hab mich nicht gesehen, dachte sie flehentlich und sah sich hastig nach einem Fluchtweg um. Doch sie kam nicht weit.
 

„Dominique?“
 

Verflucht! Sie zwang sich ihren Kopf zu heben und ihrem Cousin Fred in die Augen zu schauen. Für ein Lächeln reichte ihre Beherrschung nicht aus.
 

„Fred.“, erwiderte sie distanziert, aber nicht unhöflich.
 

Er schien sich aufrichtig zu freuen, sie zu sehen. Was absolut nicht auf Gegenseitigkeit beruhte. Noch einen Abend zuvor hatte sie diese Begegnung in die weiteste Ferne gewünscht. Wofür wollte Merlin sie bestrafen?
 

„Wie geht es dir? Wir haben uns noch gar nicht richtig gesehen.“ Trotz seiner Freunde gab es offensichtlich einen Teil in ihm, der verunsichert war. Die Ravenclaw durchschaute ihn sofort. Er hatte schon immer an seiner Unterlippe geknabbert, wenn ihm etwas unangenehm war. Nun, dann ging es ihr mit diesem Gefühl wenigstens nicht allein so.
 

„Es geht mir gut. Und ich muss jetzt auch wirklich weiter. Wir … sehen uns sicherlich nochmal. Irgendwann.“ Mit diesen Worten lief sie an ihm vorbei, ignorierte die kurze Berührung ihrer beider Arme und konzentrierte sich darauf, normal zu atmen. Es war alles gut. Sie hatte es schon überstanden.
 

„Jetzt warte doch mal.“ Freds aufgebrachte Stimme ließ sie abrupt innehalten. Er hätte es einfach lassen sollen. Er hätte sie einfach in Ruhe lassen und nie wieder ansprechen sollen. Das war er ihr schuldig!
 

„Was willst du von mir?“, fragte sie kühl und ohne sich umzudrehen.
 

„Mit dir reden.“, erklärte der Referendar mit bittender Stimme.
 

„Wir haben nichts zu bereden. Es sei denn du möchtest etwas zu meiner Verwandlungshausaufgabe sagen. Habe ich eines von Gamps Gesetzen der elementaren Transfiguration falsch beschrieben?“
 

Fred seufzte deutlich vernehmbar. „Jetzt lass den Scheiß, Dominique. Und dreh dich wenigstens zu mir um.“
 

Mit versteinerter Miene tat sie ihm Gefallen und verschränkte prompt die Arme vor der Brust. „Wie sie wünschen, Mr. Weasley. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?“
 

Fred zog verärgert die Augenbrauen zusammen. „Weißt du, es wäre wirklich schön, wenn wir uns wie Erwachsene verhalten könnten. Ich weiß, dass du wütend auf mich bist - “
 

„Wie bitte? Du weißt überhaupt nichts, du bescheuerter Arsch!“ Sie biss sich fest auf die Zunge, um aus lauter Wut nicht noch mehr rausrutschen zu lassen. Er wollte gar nicht hören, was genau sie ihm zu sagen hatte. Und sowieso war ein vielbenutzter Korridor wie dieser nicht der richtige Platz für ein solches Gespräch. „Lass mich einfach in Ruhe. Du warst die letzten drei Jahre nicht da und jetzt kannst du mir auch gestohlen bleiben.“
 

Ohne einen weiteren Blick auf ihren Cousin stürmte sie davon. Fred blieb mit hängenden Schultern und verzweifeltem Blick zurück.

___
 

Es war windstill auf dem Astronomieturm; eine seltene Begebenheit, die Rose sichtlich genoss. Mit ihrer üblichen Zigarette in der Hand überblickte sie das weite Schulgelände, doch diesmal zog es ihren Blick nicht zu den dutzenden Schülern, die ihre Freizeit am Schwarzen See verbrachten.
 

Ihr Blick hatte sich in der Natur verfangen und ihre Gedanken schweiften. Sie dachte über alles und nichts nach. Albus und Alice flatterten durch ihren Kopf, doch im nächsten Moment waren sie verschwunden und sie dachte stattdessen an weit weniger komplizierte Dinge. Dann hatte sie das Gesicht eines ihrer letzten „Dates“ vor den Augen, doch mit einem Blinzeln war es wieder verschwunden und der unangenehme Gefühl in ihrem Magen ebenso.
 

Eigentlich war doch alles gut so wie es war. Meistens zumindest. Sie schmiss ihre verglühte Zigarette vom Turm und drehte sich, um in ihrer Tasche eine neue zu suchen. Ihr blieb fast das Herz stehen, als Malfoy plötzlich vor ihr stand. Und Merlin, er sah wirklich schlecht aus. Das sie diesen Tag noch einmal erleben würde.
 

Ungerührt und ohne ein Zeichen der Wahrnehmung griff sie an ihm vorbei nach ihrer Tasche und kramte nach ihrer Schachtel Muggelzigaretten. Sekunden später nahm sie den ersten Zug. Himmlisch. Beinahe zumindest.
 

„Kannst du bitte woanders hinstarren? Das ist unhöflich.“, merkte sie nach einer Weile genervt an. Er zog sie mit seinen Blicken ja förmlich aus, sie musste nicht einmal zum ihm sehen, um das zu erkennen.
 

„Tu doch nicht so. Ich weiß, dass du Aufmerksamkeit genießt.“, spottete der Slytherin überheblich und lehnte sich dann neben sie an die Brüstung, ebenfalls mit einer Zigarette in der Hand.
 

„Ja, aber bestimmt nicht deine.“, höhnte Rose zurück.
 

Ein kurzes Schweigen von Seiten des Malfoys folgte. Dann:
 

„Schlaf mit mir.“
 

Die Weasley verschluckte sich, überrumpelt von dieser Aussage. „Entschuldigung?“
 

Was bildete sich dieser Junge eigentlich ein? Die Dreistigkeit verschlug ihr beinahe die Sprache. Hatte sie ihm nicht erst vor wenigen Tagen, genau hier, klar gemacht, dass sie nicht sein Betthäschen war? Sollte ihr irgendwann einmal der Zauberstab ausrutschen, konnte man sie beim besten Willen unmöglich für irgendetwas zur Verantwortung ziehen. Dieser Idiot verdiente es wohl kaum anders.
 

„Nun komm schon.“, drängte der Slytherin weiter auf sie ein. „Vor den Ferien hattest du auch noch kein Problem damit. Wir haben doch beide unseren Spaß dabei.“
 

Rose lächelte süffisant. „Das glaubst du vielleicht.“
 

Malfoy verzog das Gesicht und es bereitete ihr enorme Genugtuung. Sie ließ ihren Blick erneut über ihn streifen, diesmal aufmerksamer. Er sah wirklich mies aus. Sein Shirt war zerknittert und irgendwie nass, sein Gesicht wirkte angespannt und seine Haare waren ungewöhnlich zerwühlt, als wäre er in Gedanken oftmals mit seinen Händen durchgefahren.
 

„Was ist eigentlich mit dir passiert? Du siehst so runtergekommen aus. Hast du keine gebügelten Hemden mehr im Schrank?“, fragte sie und empfand von Wort zu Wort mehr Freude. Es war doch was Schönes, wenn ausgerechnet Malfoy ihr mal so viel Angriffsfläche lieferte.
 

„Merlin, Weasley, wenn du wüsstest was ich eben erfahren habe, würdest du nicht mehr lachen, das schwöre ich dir.“, fauchte Malfoy. Da hatte sie wohl einen Nerv getroffen. Der kleine Prinz konnte es offensichtlich nicht ertragen, wenn sein Aussehen nicht dem Ideal entsprach. „Was ist jetzt? Wir finden bestimmt ein freies Klassenzimmer in der Nähe.“
 

Rose schüttelte amüsiert den Kopf. „Mit diesem Auftritt könntest du mich ja fast zum Mitleidssex überreden.“
 

„Mir ist egal, aus welchem verdammten Grund du dich ausziehst, solange du es endlich tust.“
 

„Na na, das geht so aber nicht. Wie heißt das Zauberwort?“, zog die Gryffindor ihn weiter auf, wissend, dass sie mit seiner Geduld und Fassung spielte.
 

„Weasley, ich werde dich garantiert nicht um Sex anbetteln.“
 

Als würde er genau das nicht schon machen, seit er diesen Turm betreten hatte. Waschlappen. Sie schmiss auch ihre zweite Zigarette über die Brüstung und ging dann ohne ein weiteres Wort zur Tür.
 

Sie hörte Malfoy frustriert seufzen. „Also gut. Bitte, Weasley, schlaf mit mir.“, quetschte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
 

Rose drehte sich gespielt überrascht um. „Aber Malfoy, das hättest du doch gar nicht mehr sagen müssen - ich habe nicht damit gerechnet. Eigentlich hast du mich mit deinem armseligen Auftritt doch schon vollkommen überzeugt. Warum glaubst du, bin ich zur Tür gegangen? Du willst es ja wohl kaum hier oben tun. Aber es war nett, das kleine Wörtchen aus deinem Mund zu hören. Nun komm, bevor ich es mir anders überlege.“
 

Sie war schon auf der Hälfte der Treppe, während er noch immer lautstark fluchend im Freien stand. Merlin, musste ja wirklich ein beschissener Tag für ihn sein. Dann wollte sie ihm nun wenigstens ein paar schöne Minuten schenken. War sie nicht ein warmherziger Mensch!

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tbc

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Danke für alle Kommentare und Favoriteneinträge! :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Asketenherz
2013-04-07T13:50:57+00:00 07.04.2013 15:50
Hm, ich weiß nicht. Vergib mir, dass ich nicht zu langen Kommentaren tauge. Ich mochte das Kapitel - irgendwie folgen deine Charaktere einer abstrusen Logik. Abstrus weil ungewöhnliche Reaktionen und Logik, weil es dennoch schlüssig ist.
Von: abgemeldet
2012-08-13T07:57:28+00:00 13.08.2012 09:57
Iiiiiich wusste es!! :O >.< Oh man, was macht Alice nur für Sachen!? Und anstatt es Al zu sagen, sagt sie es...Scorpius?! -.-' Nicht unbedingt ihre beste Entscheidung! Aber ich fands witzig, wie er darauf reagiert hat bzw. was er gedacht hat. :D Sehr schön geschrieben. x3 und Al tut mir soooo Leid! T.T Der Arme leidet ja richtig! :'(

Mal wieder ein tolles Kapitel, meine Liebe, kann's kaum erwarten, dass es weiter geht!! :))

Liebste Grüße

Kati :3

P.S Nein, ich habe dich nicht vergessen, hatte die Tage nur noch keine Zeit, um ausführlich auf deine Nachricht zu Antworten! :) Wird jetzt sofort nachgehoooolt! :D ;)


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