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Leap in time

RobinXZorro
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr hübschen Menschen,
leider hat sich dieses Kapitel etwas verzögert, da beim neu aufsetzen meines Laptops leider auch Word abhanden kam. Aber nun ist es ja da.
Wie schon gesagt, ist es die Fortsetzung des Vorgänger-Kapitels. Es ist deutlich abgehackter geschrieben. Aber das ist bewusst so. Ich hoffe jedenfalls, dass es euch gefällt. Aber das hoffe ich ja immer ^^
*Gin Tonic verteil* Komplett anzeigen

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Sleepless

Mein Kopf ruht am Fensterrahmen, während ich durch das geöffnete Fenster in die Nacht hinaussehe. Meine Arme umklammern mich, legt sich doch nach und nach die kalte Luft auf meine Haut und lassen mich leicht frösteln. Mag zwar die Natur aus ihrem Winterschlaf wieder erwachen und bringt die ersten Frühlingsboten zum Vorschein, doch nachts herrschen weiterhin eisige Temperaturen. Selbstverständlich könnte ich das Fenster wieder schließen oder mir einfach etwas Wärmendes über mein Nachthemd werfen, aber ich brauche die Kälte in diesem Moment. Die Kälte hält mich wach, vertreibt den Schlaf und die Müdigkeit aus meinen Körper und genau das brauche ich jetzt. Nur nicht schlafen, nur nicht zurück ins Bett, einfach wach bleiben.

Von fern höre ich eine Uhr schlagen, die sich auf dem Gelände hier befindet. Nachdem sie anzeigt, dass eine volle Stunde anbricht, schlägt sie weitere dreimal. Der Morgen ist also noch fern, aber dennoch weiß ich, dass ich nicht mehr schlafen werde. Zu sehr habe ich Angst, dass die Alpträume nur auf mich warten, sobald ich die Augen schließen sollte.

 

Ich war überrascht, dass ich nach solch langer Zeit wieder von den alten Bildern und Erinnerungen eingeholt wurde. Kam es doch ohne erkennbaren Grund oder Vorwarnung. Jahrelang waren die Schatten meiner Vergangenheit die stetigen Begleiter meiner Träume. Verging oft keine einzige Nacht in der ich nicht schreiend aufgewacht bin. Erst mit den Jahren wurden die traumhaften Erinnerungen weniger, verdrängte ich sie streckenweise ganz. Wenn ich dann allerdings doch von ihnen heimgesucht wurde, war es meist noch quälender. Irgendwann erkannte ich schon die Situationen, die dazu führten, dass die Träume nur auf mich warteten und nach mir lechzten. Erkannte es, wenn Erinnerungen die Geister der Vergangenheit geweckt hatten. Ich reagierte mit Schlaflosigkeit, vermied es bis zum Äußersten zu schlafen, bis ich die Schatten zurückdrängen konnte. So war es auch in der Nacht nach dem Angriff von Aokiji, ist er eine Art Personifikation meiner Alpträume. Also lag ich in dieser Nacht wach, hörte den anderen beim Atmen zu und versuchte zu verdrängen, dass mich die Vergangenheit erneut eingeholt hatte. Den Alpträumen entkam ich in dieser Nacht, meiner Vergangenheit konnte ich in den nächsten Tagen nicht entfliehen. Sie griff nach mir, holte mich ein, überholte mich sogar und versuchte mich in den Abgrund zu ziehen.

 

Dennoch habe ich keine Erklärung, warum der Arm der Vergangenheit heute Nacht nach mir gegriffen hat. Es war wohl töricht von mir zu glauben, ich hätte meine Vergangenheit und damit die Alpträume endlich hinter mir gelassen. Ich hab mich vom Schein trügen lassen. Aber war es nicht sogar angebracht zu hoffen, dass es vorbei ist?

So viele wirren Gedanken gehen mir durch den Kopf, aber keiner ist klar und scharf und ich versage darin sie zu ordnen, geschweige denn zu verstehen. Warum heute, warum überhaupt nach über einem Jahr. Noch nie war der Abstand so groß zwischen den Nächten, die mich zutiefst quälten, mich schreiend aufschreckten und jedes Mal aufs Neue traumatisierten.

 

~~~~~~~~~~

Es ist kalt. Sehr kalt. Das meine ich jedenfalls. Ich kann nicht denken. Kann nicht atmen. Überall hallen die Schreie in meinem Kopf. Es soll aufhören. Einfach nur aufhören.

Und aus dem Nichts, vollkommen plötzlich spüre ich etwas. Jemand greift nach meinen Handgelenken. Ich erschrecke und Panik überfällt mich. Sie haben mich, ich werde sterben wie die anderen, werde verbrennen. Ich kann das nicht mehr ertragen. Heiße Tränen bahnen sich ihren Weg und ich drohe zu fallen.

Doch…ich falle nicht. Etwas hält mich. Jemand hält mich fest. Jemand, der zu mir spricht. Ich verstehe ihn aber nicht. Nur die Schreie höre ich, sehe das Feuer, spüre die Angst. Ihre und meine.

Schluchzen und Weinen kontrollieren meinen Körper. Zudem die Kälte. Aber irgendwo bemerke ich ein Rascheln. Stoff, der sich auf meine Haut legt. Arme, die mich wieder zu sich ziehen. Spüre die Wärme von meinem Gegenüber.

 

Robin, ich möchte dir helfen, aber bitte rede mit mir.“ Er sagt meinen Namen. Durch die Schreie hör ich ihn und verstehe ihn doch nicht. Warum ist er hier? Warum ist er nicht tot wie all die Anderen? Warum bin ich nicht alleine? Unzusammenhängende Worte kommen aus meinen Mund, weiß nicht was ich sage. Wieder Worte von ihm und Hände, die mein Gesicht umfassen, es festhalten. Die Schreie, sie werden leiser. Die Berührung bringt die Unruhe zum schweigen. Halten das Chaos an. Die Hände auf meinen Wangen sind angenehm warm.

 

Es war ein Traum und es ist vorbei.“ Ich sehe nur verschwommen durch die Tränen. Da ist ein Rauschen, aber keine Schreie mehr. Bekomme allmählich wieder Luft. Und ich bin nicht alleine.

Es ist vorbei? Nur ein Traum? Die Hände ziehen mich etwas näher an meinen Gegenüber und eine Stirn legt sich an meine. „Ich bin hier.“

Zorro? Ich versuche die Tränen wegzublinzeln. Der Wind weht und lässt mich frösteln, sorgt aber auch dafür, dass ich langsam wieder klarer denken kann. Seine Daumen streicheln meine Wangen, während mein Gesicht weiter in seinen Händen ruht. Er sieht mich an, sieht mir in die Augen, doch meine Sicht ist immer noch verschwommen.

Es war ein Traum, Robin. Du bist auf der Sunny und in Sicherheit.“ Sunny…? Sunny, unser neues Schiff.

~~~~~~~~~~

 

Ich liebe dieses Schiff, habe es vom ersten Augenblick an geliebt. Natürlich habe ich auch die Flying Lamp geliebt, unser Lämmchen. Und es war schwer sie gehen zu lassen. Die Thousand Sunny aber war sofort vertraut. Sie ist ein Schiff, dass dem zukünftigen Piratenkönig würdig ist und steht für eine neue Zeit. Sie steht für einen Neubeginn. Der Neubeginn eines Schiffes und seiner Crew, sowie auch mein Neubeginn mit dieser Crew.

 

Ich setze mich aufs Fensterbrett und lege meinen Kopf wieder am Fensterrahmen hab. Meine Beine ziehe ich eng in meinen Körper. Im Grunde waren die Sunny, Franky und ich die Neuen. Leicht lächle ich bei diesen Gedanken und den Vergleich. Zwar war ich schon einige Zeit mit ihnen unterwegs, aber erst nach dem Buster Call auf Enies Lobby konnte ich mich komplett auf diese Verrückten einlassen und musste mich nicht mehr verstecken. Sie wussten nun alles.

In Gedanken gehe ich durch jeden Raum in der Sunny. Nami und mein Schlafraum, der Schlafraum der Jungs mit ihren Steckbriefen an der Wand, Choppers kleines Arztzimmer, die Werkstatt von Lysop. Lauf über das Deck, stehe unter den Orangenbäumen, sehe hoch zum Ausguck. Gehe weiter zu meinen Lieblingsraum, der Bibliothek, laufe die Regale ab, lasse aber auch dieses Zimmer hinter mir. Ja, ich liebe dieses Schiff. Aber auch die Sunny konnte mich in dieser Nacht vor meinen Alpträumen schützen.

 

~~~~~~~~~~

Zorro…?“ Ich verstehe nicht warum er bei mir steht. Ich verstehe gerade nicht viel. „Ja, ich bin hier.“ Seine Hände liegen weiterhin auf meinen Wangen, mit den Daumen streicht er immer wieder die Tränen weg, die weiterhin fließen. Jedoch nicht mehr so schlimm. Mein Kopf beginnt zu schmerzen vom vielen Weinen. Außerdem wird mein Körper immer wieder von Schluchzen aufgerüttelt. Ein weiteres Zeichen der Anstrengung.

Mit unscharfer Sicht sehe ich ihn an. Starr sieht er mich an, vollkommen unbeweglich wie ein Fels, aber in seinen Augen sehe ich etwas, was ich von ihm nicht kenne. Ein sorgenvoller Blick ist es.

Sorgt er sich um mich? Wenn ja, dann weiß ich nicht damit umzugehen. Noch nie hat mich jemand in einem meiner dunkelsten Momente aufgefangen, sich besorgt gezeigt oder vergleichbares. Ich war immer nur alleine. Und unweigerlich kommen mir wieder die Tränen, meine Arme schlingen sich um ihn, entziehe mich seinen Händen und vergrabe mein Gesicht an seinen Hals.

~~~~~~~~~~

 

Meine Hände sind kalt. Auch meine Arme und Beine sind mittlerweile merklich kälter. Kurz sehe ich zu meinem Bett, das zwar zerwühlt ist, aber ein Ort der Wärme wäre. Aber auch wenn es verlockend wirkt ziehe ich die Kälte vor, trotzten doch auch wir damals der Kälte. Was hatte ihn dabei eigentlich geritten mir sein Hemd zu geben. Eine Sache, die ich erst am nächsten Tag bemerkte, als ich sein Hemd vom Boden meines Zimmers aufhob, wo ich es irgendwann abgestreift haben musste.

Auch bemerkte ich nicht wie die Zeit verstrich. Ich kann nicht mehr sagen wie lange es dauerte, bis meine Tränen versiegt waren. Zorro gab mir jedenfalls die Zeit die ich brauchte und hielt mich einfach fest.

Ein Brennen legt sich auf meine Augen, kündigt damit erneut Tränen an. Ich bin wirklich keine Frau, die nah am Wasser gebaut ist. Würde auch sagen, dass ich mehr rational als emotional bin. Sobald ich aber begonnen habe zu weinen, ist es für mich sehr schwer die Tränen schnell wieder zurückzudrängen. Nichts wühlt mich gleichermaßen emotional auf als meine Alpträume und bringt mich so aus der Fassung, dass ich nicht mehr Illusion und Wirklichkeit voneinander trennen kann.

 

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Es war ein Traum.“ Immer wieder höre ich seine tiefe, aber sanfte Stimme an meinem Ohr, fast einem Mantra gleich. Glauben kann ich ihm nicht. Nein, dass kann ich ihm nicht glauben. Noch immer hallen ihre Schreie in meinen Kopf wieder, spüre die Hitze auf meiner Haut und schmecke förmlich ihr Blut auf meiner Zunge. Auch er ist nur ein Trugbild, will mir mein Verstand nur einen Streich spielen und mich damit nur noch mehr zerstören. Dieser Traum ist nicht vorbei, hat nur erschreckend reale Formen angenommen. Egal wie sehr ich versuchen werde ihnen zu entkommen, davor kann ich nicht wegrennen. „Nein…es ist kein Traum. Ohara brennt…alles brennt…das Blut…die Schreie…ihr seid tot…alle…und du bist auch nicht hier. Du bist tot…“ Wieder Schluchzen und Keuchen, die mich schütteln und mich unterbrechen. Wieder sind da die Bilder, die mich niederdrücken.

Er ist nicht hier. Ich bin allein. Er lag tot am Boden, überall war Blut. Seins und der Anderen, die ebenfalls tot sein müssen. Ich habe es gesehen, hab ihre leeren Augen gesehen, aus denen das Leben gewichen war.

 

Du bist tot…“ Meine Stimme ist nur ein Flüstern, habe ich doch Angst, dass wenn ich es laut ausspreche es endgültig ist und er verschwindet. Auch wenn er eine Täuschung ist, ein Trugbild, will ich nicht, dass er geht. Seine Hände, die auf meinen Rücken lagen, schieben sich zu meinen Seiten und drücken mich von sich. Ich hätte es nicht sagen dürfen. Selbst das Flüstern war zu viel und er wird verschwinden.

Er schiebt mich so weit von sich, dass ich ihn loslassen muss. Kaum haben meine Hände und Arme den Kontakt zu ihm verloren, lasse ich sie fallen. Innerlich versuche ich mich auf diesen fruchtbaren Moment vorzubereiten, wenn er verschwindet, sich auflöst und mich allein zurücklässt. Und so erschrecke ich auch, als ich seine Hand an meinen Kinn spüre, er sanft meinen Kopf anhebt und mich so zwingt ihn anzusehen. Meine Augen brennen von den Tränen und meine Sicht ist nicht gänzlich klar, dennoch erkenne ich seine Augen, die mich ebenfalls nur quälen wollen. Sie sind nicht leer, was sie aber sein müssen.

Du bist tot. Warum bist du also hier?“ Wieder nur ein Flüstern von mir. Er sieht mich an und ich glaube es ist Verwirrung, die sich auf sein Gesicht legt. „Ich bin nicht tot. Robin, glaub mir doch bitte. Es war ein Traum.“ „Wenn du nicht tot bist, dann lass mich nicht alleine.“ Es ist ein Wunsch, den ich noch nie ausgesprochen habe, aber ihn zum Handeln bewegt.

 

Er lässt mein Kinn los, greift dafür nach meiner Hand. Langsam zieht er sie mit sich, bis meine Hand schließlich auf seiner Brust liegt, direkt über seinem Herzen. Seine Hand bleibt dabei auf meiner liegen. „Spürst du es?“ Stark, kraftvoll und im völligen Gleichklang spüre ich das Schlagen seines Herzens. Ein Nicken ist meine Antwort. „Kann ich dann tot sein, wenn mein Herz noch schlägt?“ Mein Verstand sagt mir, dass er am Leben sein muss, wenn sein Herz schlägt, doch traue ich weder meinem Verstand noch meinen Gefühlen. Zorros Hand legt sich fester auf meine. Augenblick spüre ich auch das Schlagen gegen meine Handfläche deutlicher. „Es schlägt…“, antworte ich, wobei meine Stimme kaum mehr als ein Hauchen ist. „Mein Herz schlägt. Ich bin nicht tot. Und ich bleibe bei dir, solange du mich bei dir haben möchtest.“ Ein Kuss auf mein Haar besiegelt sein Versprechen.

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Und jetzt? Ich möchte ihn bei mir haben. Nichts wünsche ich mir in diesem Augenblick mehr. Möchte, dass er mich auffängt in meiner Angst. Ich habe ihn nicht fortgeschickt und trotzdem ist er nicht bei mir geblieben.

Mir ist klar, dass er dieses Versprechen anders meinte. Es war auf diese Situation bezogen. Zudem weiß ich auch, dass er sein Versprechen nicht brechen wollte. Ist ihm nichts mehr zuwider, als wenn ein Versprechen nicht gehalten wird. Dennoch ist dieses Versprechen jetzt nichts wert. Mit diesem Gedanken kommt zu meiner Angst vor dem Schlafen und der Angst vor den Bildern, die ich im Traum gesehen habe, nun noch die Angst, dass dieses Versprechen nie wieder etwas wert sein wird.

Mein Kopf legt sich auf meine Knie und zum wiederholten Male in dieser nun schlaflosen Nacht weine ich bitterlich.

 

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja...da sind wir schon wieder unten angekommen. Ich hoffe sehr, dass das nächste Kapitel bald kommt, aber ich bin mir noch nicht mit der Reihenfolge sicher und habe gerade sehr viele angefangene Kapitel, aber kein fertiges. Aber ich bemühe mich!
Küsschen! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Stoechbiene
2021-02-11T10:04:07+00:00 11.02.2021 11:04
Hallöchen!
Zuerst dachte ich, das Kapitel wird aus Zorros Perspektive geschrieben, du sagtest ja Fortsetzung vom vorherigen Kapitel. Das Nachthemd überzeugte mich aber dann davon, dass es nicht der Grünhaarige sein kann 😁

Ich finde es sehr gut, dass du Robins traumatische Vergangenheit hier thematisierst. Es ist ja auch realistisch. Als Kind verlor sie ihr Zuhause und jeden Menschen, den sie kannte. Niemand kann so etwas einfach wegstecken.

Ich freue mich auf die Fortsetzung!
LG


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