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Sasuke und die Wölfe

Teil Zwei
von

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Die Wolfsmenschen

Narutos Sicht
 

Sasuke war nur bewusstlos. Ich marschierte von einem zum andern um mir einen Überblick zu verschaffen. Zu Shikamaru ging ich zuletzt. Das hatte seinen Grund. Ich musste nicht fragen, wie es ihm ging, es gab etwas anderes, was ich mit ihm bereden wollte. Ich flankierte ihn und flüsterte: „Ich habe Hinata gespürt.“

„Und ich Temari“, sagte er.

„Was? Tatsächlich?“

„Eindeutig, sie hat auch Sasukes Wunden auf sich genommen, aber frag mich nicht, wie das alles möglich war.“

„Irgendwie haben die beiden Sasuke ihre Kräfte übertragen“, vermutete ich. „Sasuke selbst war nämlich trotz seiner Kraft verletzt. Vielleicht gingen die Wunden auf Temari zurück, als sie – ihre Magie kappte?“

„Rede nicht so, sie ist doch keine Hexe.“

„Na ja, sie ist mir dennoch unheimlich. Zur Feindin möchte ich die nicht haben.“

Ich schloss die Augen, als ich Shikamarus Zorn bemerkte. Dann sah ich ihn direkt an. „Aber sie wird ohne Zweifel eine großartige Leitwölfin.“

Sein Zorn flog so schnell davon wie der Wind auch den Schnee davontrug.

„Ja.“

Gut. Aber im Moment war ich noch der Leitwolf. Und da gab es noch etwas Unangenehmes zu erledigen.

Ich schritt grade und aufrecht auf die fünf Wölfe zu. Zwei Meter vor ihnen blieb ich stehen und sah ihnen direkt in die Augen. Natürlich hielten sie die Köpfe gesenkt, und vermieden einen Augenkontakt. Dennoch blieb ich eine Weile einfach nur stehen und starrte sie an.

„Entweder ihr seid nun in meinem Rudel, oder...“ Ich gab Gaara ein Zeichen mit meinem Schwanz.

Er packte den Leitwolf und schleuderte ihn mit einem enormen Kraftakt genau zwischen uns. Die Wölfe zuckten zusammen und wichen zurück. Sogar ich musste mich beherrschen, mir wurde übel. Natürlich wurden Kehlen durchgebissen, aber hier – hing der Kopf nur noch an einem Fleischfetzen. Köpfe konnten wir eigentlich nicht abbeißen.

„...oder ihr sterbt.“

Natürlich war das nur eine Drohung, und durch die Erfahrung des alten Rudels waren sie wohl von meiner Ernsthaftigkeit überzeugt. Sie legten sich praktisch im gleichen Augenblick auf den Rücken und boten mir ihren ungeschützten Bauch und Hals an.

Idioten. Wo kämen wir hin wenn wir uns gegenseitig ausrotten würden? Aber wir brauchten neue Kraft. Und – zu meiner Freude war noch ein Weibchen dabei. Also das war der Geruch gewesen, der mich irritiert hatte? Seltsam. Vorher hatte ich so etwas gleich erkannt. Ob es damit zusammenhing, das ich mit einem – männlichen – Partner zusammen war? Eigentlich wohl nicht oder?

Vielleicht irritierte es meinen Geruchssinn mittlerweile tatsächlich. Egal jetzt. Ich musste mal eben den Diktator spielen.

„Aufstehen!“

Sie beeilten sich so sehr, das einer stolperte und nochmal hinfiel, fast hätte ich gelacht, wäre es nicht so – schrecklich.

„Ihr habt mir zu gehorchen, nichts weiter. Verstanden?“

„Ja.“ Alle fünf waren sich wohl einig.

„Wie ihr gesehen habt, haben wir auch zwei Wolfsmenschen im Rudel.“

Erstaunt sahen sie mich an und wechselten verwirrte Blicke. Gleich würden Fragen kommen. „Wie ihr gesehen habt, verfügen sie über Kräfte, von denen ein normaler Werwolf nur träumen kann.“ Die Fragen waren ihnen vermutlich im Halse stecken geblieben. Ängstlich schielten sie nach der ihnen unbekannten und von mir erfundenen neuen Wolfsart.

„Na gut. Begrabt eure Toten.“ Ich betonte das Wort Eure mit Absicht.

Sie waren froh von mir wegzukommen.

Ich fragte mich, ob ich sie noch so leicht unter Kontrolle hatte, wenn sie den Schlitten ziehen sollten.

Für alles andere war später noch Zeit. Ich schickte ein stilles Gebet an den großen Ahnenwolf, zum einen ein Dankgebet aber auch ein Gebet für mein jetziges Verhalten in dem ich ihn um Verzeihung bat.

Dann drehte ich mich um, und sah nach meinem alten Rudel. Die Verletzungen waren nur äußerlich, keine gebrochenen Knochen, sie kümmerten sich gegenseitig umeinander. Die neuen waren beschäftigt. Jiraya war bei Sasuke. Ich hätte mich gerne zu ihm gelegt, aber ich musste jetzt so tun, als ob ich mit einem Häschen gekämpft hatte. Wenn die Neuen auch nur den geringsten Zweifel an meiner Autorität bekamen, gab es Probleme. Später konnten sie selber entscheiden ob sie bleiben wollten, im Moment brauchten wir sie nun mal.

Shikamaru machte mir Sorgen. Er brauchte einen Bluttausch.
 

Shikamarus Sicht
 

Ich bemerkte Narutos Blick und wusste genau was er dachte. So leichtfüßig wie möglich wandte ich mich ab und sprang auf den Schlitten.

„Shikamaru.“

„Jiraya, ich werde Sasuke warm halten.“

„Aber du...“

„Ja. Es ginge mir durch einen Bluttausch besser.“

„Bluttausch? Was ist das?“

„Einer der anderen überträgt mir einen Teil seines eigenen Blutes. Und damit – auch einen Teil von sich selbst. Aber ich will ich bleiben, zudem sind die anderen auch geschwächt und von den Neuen – na ja, die kenne ich nicht, von denen will ich keines.“

„Muss ich verstehen, was das bedeutet, Shikamaru? Was geht hier vor sich und wieso hat Sasuke sich in einen … war das der Ahnenwolf?“

„Nein. Wir wissen es selbst nicht so genau, aber der Ahnenwolf war es nicht.“

„Nun. Gut. Also, wegen dem Bluttausch, es gäbe da eine Möglichkeit für solche Fälle.“

„Mh?“

„Wenn wir zuhause sind und es geht euch besser, könnte ich euch Blut abnehmen und einfrieren. Bei den Menschen wird das schon lange gemacht.“

„Einfrieren? Willst du sagen, du könntest mir bei hohem Blutverlust mein eigenes geben, wenn du es vorher hortest?“

„So ähnlich, aber ich horte es nicht gerade.“ Jiraya räusperte sich. „Nun, wie sollen wir hier wegkommen?“

„Mit dem Schlitten, womit sonst?“

Ich legte den Kopf auf meine Pfoten, die Müdigkeit übermannte mich.

„Ich könnte auch einen Hubschrauber rufen und...“

„Das Rennen aufgeben? Wo wir so weit gekommen sind? Kann es sein, das du uns unterschätzt? Das hätte ich nicht von dir erwartet.“

Jiraya ballte die Hände zu Fäusten. Ich konnte es an dem Knirschen der Nägel hören.

„Spiel dich doch nicht so auf. Hätte Sasuke sich nicht verwandelt, dann – dann wären wir alle tot.“

„Ich hatte nicht vor, mich aufzuspielen. Es stimmt, Sasuke hat uns gerettet. Aber das hatte nichts mit Menschenkraft zu tun.“

Jiraya schwieg.

„Na ja, wenn ich genauer darüber nachdenke, eigentlich doch.“

„Was meinst du denn?“

„Die Liebe der Menschen ist eine Kraft, die ich nicht kenne, Jiraya. Aber sie ist zweifellos sehr mächtig.“

„Heißt das, Sasuke hat sich verwandelt weil er Naruto liebt und in schützen wollte? War das der Grund.“

„Ja, in gewisser Weise.“

„Wenn – wenn man jemanden liebt verwandelt man sich doch nicht einfach.“

Ich seufzte und sah auf. „Die stärksten Wölfe sind die Weibchen. Das ist mit ein Grund, warum Naruto sein Amt abgibt an mich. Nicht nur wegen dem Nachwuchs. Tja, aber wenn Sasuke Naruto nicht hätte aus tiefstem Herzen helfen wollen, dann hätten wohl auch die Weibchen nichts tun können.“

Ich schloss wieder die Augen. Die Dunkelheit und Erschöpfung übermannte mich augenblicklich, das „ich verstehe nicht“ hörte ich nur noch aus weiter Ferne, dann gar nichts mehr.“
 

Jirayas Sicht
 

Ich fing an zu verstehen, wie Sasuke sich fühlte, wenn Naruto ihn ausschloss. Bisher hatte ich es nicht nur geduldet, sondern sogar begrüßt, wusste ich doch, das Naruto es nur tat um ihn zu schützen.

Aber wurde ich jetzt auch ausgeschlossen? Nichts war schlimmer, als die Ungewissheit. Ich starrte auf Shikamaru. Ob er schlief oder bewusstlos war, wusste ich nicht. Immerhin hoben sich seine Flanken beim Atmen. Oder kurz gesagt, er war nicht tot.

„Er braucht einen Bluttausch. Aber er muss wach sein.“

Naruto war beim Schlitten und hatte mir einen ordentlichen Schrecken versetzt. Gerade schickte er sich an, Shikamaru wachrütteln zu wollen, als ich schnell dazwischen ging. „Nein, hör bitte auf. Shikamaru hat mich über den Bluttausch aufgeklärt. Er will keinen und – das sollten wir respektieren, oder? Er hat gut gekämpft.“

Naruto sah mich kurz an, ging auf die andere Seite des Schlittens, stellte sich auf die Hinterbeine und schmiegte sich gegen Sasuke.

Die Macht der Liebe, wie?

Er musste wirklich etwas Besonderes sein, nein beide mussten etwas Besonderes sein. Naruto genauso wie Sasuke. Werwölfe waren keine Menschen, das konnte man manchmal vergessen, wenn man es mit ihnen jeden Tag zu tun hatte. Sie hatten ihre eigene Art der Liebe, wie diese aussah wusste ich nicht, genauso wenig wie Shikamaru die menschliche Art zu lieben verstand, das hatte er selbst gesagt. Aber Naruto schien sie zu verstehen. Sasuke schien auch Narutos Liebe zu verstehen, ich glaubte nicht, das er ihn genauso wie ein Mensch einen Menschen liebt, lieben konnte. Eine andere Art. Aber es funktionierte.

Ich kenne sie auch nicht. Shikamaru.

Aber das spielt keine Rolle nicht wahr?

Das Schnee-knirschen ließ mich aufhorchen. Zu meinem Schrecken kamen die fremden Wölfe anmarschiert.

„Naruto? Es gibt Ärger.“ flüsterte ich.

„Keine Sorge. Du bist einer der fürchterlichen Wolfsmenschen.“

„Huh?“

„Eine neue Art. Die Mischung eines Wolfes und eines Menschen, ein Ungeheuer, das bist du. Mit überwölfischer Kraft, also verhalte dich auch so. Zumindest bis wir das Rennen gewonnen haben.“

Hatte er ihnen so etwas erzählt? Ich musste in mich hinein lachen, auch wenn die Situation keine Fröhlichkeit aufkommen ließ. Aber in diesem Moment kehrte mein Vertrauen in Naruto zurück. Noch kurz zuvor hatte ich mich aufs Sterben vorbereitet. Jetzt stand ich immer noch da. Und es war schlimm gewesen. Krieg war immer sinnlos und schlimm, egal von welcher Seite er kam und egal wer im Recht war. Ich hatte Dinge gesehen, die es nicht geben durfte, und jetzt, wo ich mich langsam entspannen konnte, war ich voller Zweifel gewesen. Um sie zu vertreiben hatte ich von Shikamaru eine Erklärung erwartet, aber keine bekommen. Nein, eigentlich hatte ich sie bekommen, nur nicht verstanden. Und genau jetzt, wurde ich meine Zweifel zum Glück wieder los. Durch Vertrauen.

„Ich vertraue dir, Naruto“, flüsterte ich.

Dann sah ich auf. Die Wölfe waren schon am Schlitten, vielleicht wollten sie von Naruto neue Befehle. Ich straffte die Schultern und ging auf sie zu.

Direkt vor ihnen blieb ich stehen. Einer drehte den Kopf und sah so aus, als wolle er gleich davonlaufen. Zwei andere sahen mich misstrauisch an.

„Glaubst du wirklich, er ist ein - Wolfsmensch? So was gibt es doch eigentlich gar nicht, der da ist schwach, der andere ohne Bewusstsein.“

„Weiß nicht, der Alte sieht wirklich schwach aus. Aber – ich hab es gesehen. Den andern. Wie er sich verwandelt hat.“

Mein Stichwort. „Genau, genau. Dann hast du bestimmt auch gesehen, wie schnell wir uns verwandeln können, oder etwa nicht?“

Die Wölfe zuckten zusammen. Wer hätte gedacht, wie nützlich es für mich noch sein würde, diese Sprache zu kennen.
 

(Old Chicken)
 

„Jiraya und sein Neffe sind doch gar nicht da,“ murmelte er vor sich hin.

„Ah. So ist das. Ich verstehe.“ Sein Gesicht verzerrte sich vor Wut, es wurde rot, dicke blaue Adern erschienen und die Zigarre in seiner rechten Hand wurde zerquetscht. „Also das ist es.“

„Wissen sie, wer meine, also wer Snowbell entführt hat?“

„Du sagtest auch, sie wäre verletzt, oder?“

Tony nickte beklommen und holte das blutgetränkte Halstuch des geliebten Hundes aus der Tasche.

„Es war Brian. Da gibt es überhaupt keinen Zweifel. Er will sich unbedingt rächen wegen einem alten Hemdknopf, der Verrückte. Weil ich ihn nicht unterstützt habe bei seinen Mordplänen an Sasuke hat er uns im Stich gelassen und macht es im Alleingang.“

„Herr?“

„Was ist Masa?“

„Wäre es für uns nicht von Vorteil, wenn nun ja, Brian Erfolg hätte?“

Chicken warf sein Glas Richtung Masa der lässig auswich.

„Brian ist ein Versager. Und er versagt immer. Obendrein ist er ein Verräter.“

„Nun Herr, bedeutet das, wir geben den Plan auf?“

„Nein, wir holen uns den Köter zurück, und die beiden anderen – es bleibt bei unserem Plan.“

„Mit Köter – meinen sie meine Snowbell?“ fragte Tony hoffnungsvoll.

„Natürlich. Wir brauchen deine Snow...wir brauchen meine Hündin für die Zucht du Narr.“

Tony ging auf die Knie.

„Was willst du noch hier? Verschwinde aus meinen Augen, das alles wäre nicht passiert, hättest du nicht auf den Auslauf des Köters bestanden.“

Tony öffnete die Hand.

„Ist das...?“

„Jawohl Chicken, ein Sender.“

Chicken lehnte sich zurück. „Sehr gut. Tony, das hätte ich dir nicht zugetraut. In Ordnung du bist dabei.“ Dann fing er laut zu lachen an.

Tony stand auf. „Vielen Dank.“ Er eilte hinaus.

„Ist das wirklich in Ordnung, Herr?“ fragte Masa der ihm nachsah.

„Mehr als das. Tony liegt das Vieh am Herzen, und genau darum wird er erfolgreich sein. Ihr andern kümmert euch um die männlichen Köter.“

Chicken ließ sich ein neues Glas einschenken. „Nur ein kleiner Zwischenfall. Nichts über das man sich Sorgen machen müsste.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Onlyknow3
2012-06-30T19:32:06+00:00 30.06.2012 21:32
Bin lange nicht dazu gekommen hier weiter zu lesen.Doch es hat sich heute gelohnt,denn alles was ich gelesen habe ist super,auch das mit dem Kampf und das sich Sasuke verwandelt hat.Weiter so freu mich auf das nächste Kapitel.


LG
Onlyknow3


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