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Sasuke und die Wölfe

Teil Zwei
von

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Einseitiges Gespräch

Narutos Sicht
 

Sasuke stand in der Tür und hatte die Arme in die Hüften gestemmt. Er sah Shikamaru nach, als der den Raum verließ. Dann wandte er sich wieder mir zu. Abwartend stand er ein paar Minuten da.

„Ich sagte, ich muss mit dir reden“, wiederholte er dann eindringlich.

Ich setzte mich auf, um ihm zu zeigen, das er meine volle Aufmerksamkeit hatte.

Sasuke seufzte und ließ die Arme an den Seiten herunter hängen. „Na gut, vielleicht ist es wirklich besser, wenn du dich hier nicht verwandelst“.

Dann setzte er sich auf einen der Heuballen. Ich ging zu ihm und legte meinen Kopf auf seinen Oberschenkel. Er fing an mich zwischen den Ohren zu kraulen und schien nach den passenden Worten zu suchen.

„Also, ich weiß ja, wie verantwortungsbewusst du bist. Das ist auch eine deiner Eigenschaften, die ich an dir liebe, hast du das gewusst?“ Er machte eine Pause und fuhr fort. „Wahrscheinlich hast du die Idee, wenn du – und die anderen – an der Spitze vom Trail rennen, könnte Old Chicken nicht gefährlich werden. Aber das stimmt nicht. Er kann sich jederzeit mit seinen Leuten in Verbindung setzen und ihnen irgendeinen Auftrag geben. Na ja, er könnte zum Beispiel, kurz vor dem siebten Checkpoint, eine Sprengung anordnen. Und ihr würdet in die Falle rennen“. Nachdenklich sah er mich an. „Es wäre besser, wenn ihr zurückbleibt und erst am Ende einen Sprint einlegt. Glaube ich“.

Ich leckte ihm die Hand, um ihm zu zeigen, dass ich verstanden hatte, was er meinte.

Sasuke straffte seinen Oberkörper. „Und außerdem, wenn ihr euch jetzt verausgabt, habt ihr für einen Endspurt keine Kraft mehr“.

„Doch, haben wir. Wir erholen uns ziemlich schnell. Schneller als die Hunde. Ich glaube, du unterschätzt uns, obwohl du uns doch besser kennen müsstest, Sasuke. Old Chicken ist mir egal. Ich will es einfach so schnell wie möglich hinter mich bringen. Und das ist Shikamaru auch nur recht. Die anderen haben auch keine Probleme damit, sonst hätten sie mir das gesagt. Na ja. Man wird sehen, was kommt. Jedenfalls mache ich mir mehr Sorgen um dich, als um uns, aber ich werde diesen Ärger so schnell wie möglich aus der Welt schaffen und – vielleicht hasst du mich ja dafür. Das würde das andere leichter machen. Jedenfalls für mich. Ziemlich egoistisch, oder?“

Ich schwieg. Je länger ich gesprochen hatte, desto trauriger wurde ich.

„Das war mal ´ne lange Ansage?! Ich gäbe beide Arme dafür, wenn ich sie verstanden hätte“.

Am liebsten wäre ich weg gegangen. Seine Wärme ließ mich wünschen, einfach nur in seinen Armen einzuschlafen. Leider konnte ich nicht gehen, das wäre respektlos gewesen, vielleicht wollte er ja noch was sagen. Also gab ich meinen Gefühlen nach, und drückte mich an ihn.

Sasuke legte mir die Arme um den Hals und sagte noch: „Versprich mir, das du nichts tust, was gefährlich für dich werden könnte“.

„Oh, wenn das mal nicht wahre Liebe ist“. Die Stimme war unbekannt und gehörte einem der Musher, der grade herein kam. Ich erkannte es daran, das er auch solch ein Nummernhemd trug.

Vermutlich hatte er das im Scherz gesagt, aber Sasuke sprang mit hochrotem Gesicht auf und fuchtelte abwehrend mit den Händen. „Was redest du da für einen Quatsch?“ fragte er mit seltsam hoher Stimme.

Der Musher sah ihn überrascht an. Und ich, der ich durch das plötzliche aufspringen von Sasuke auch überrascht worden und darum rückwärts zu Boden gefallen war, rappelte mich gerade auf, als der fremde Mann verblüfft abwiegelte: „Das war doch nur Spaß, Alter – reg dich nicht auf“.

„Ähm, klar. Haha“. Sasuke kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

Ich dagegen fühlte mich richtig verletzt. Schließlich hatte ich auch den anderen Werwölfen von meiner Beziehung mit einem Menschen erzählt, warum also tat Sasuke das nicht auch, nur umgekehrt. Auch, wenn wir keine wirkliche Beziehung mehr hatten, tat mir seine Reaktion zuerst weh, dann wurde ich zornig. Und das konnte er ruhig wissen. Laut knurrend trabte ich an den beiden hinaus ins Freie.

„Naruto?“ hörte ich ihn noch unsicher und mit leiser Stimme sagen.

Draußen ging ich zu den anderen, die im Schnee lagen. Jiraya hatte eine Decke über sie gelegt. Als er mich sah, kettete er mich auch an.

„Verdammt“, grollte ich vor mich hin.

„Entschuldige. Aber alle Hunde müssen angekettet werden, wenn sie draußen sind. Ich werde es nach dem Rennen wieder gutmachen, okay?“

„Schon gut, das ist es eigentlich gar nicht. Jiraya, kommst du klar mit unserem Tempo?“

„Schon, aber wir kommen jetzt in die Wildnis. Am Anfang geht es noch, aber dann – na ja, es wäre nicht so gut, wenn der Schlitten mit der Geschwindigkeit über eine Wurzel holpert – für mich“.

„Verstehe. Glaubst du, Old Chicken wird jetzt was unternehmen?“

„Jetzt noch nicht. Wenn wir weiterhin in Führung liegen, wird er warten, bis wir von der Zivilisation abgeschnitten sind und dann was unternehmen. Für´s erste müssen wir zur Yentna Station Roadhouse. Das ist ein Rasthaus-Ceckpoint. Ziemlich gemütlich“.

„Wie weit ist das?“

„Etwa 180 km. Also zu weit, um richtig schnell zu rennen. Ihr seid ohnehin schon gut im Tempo im Vergleich zu den Hunden, lass es langsam angehen, dann sind wir in sechs oder sieben Stunden da“.

Jiraya hatte recht. So weit konnten wir nicht rennen mit hohem Tempo.

„Klingt nach Arbeit“.

Jiraya bog vor Lachen den Oberkörper zurück. „Was dachtest du denn? Das es das ganze Rennen lang so geht? Zwei Stunden Trab, dann mit dem Auto kutschiert werden?“

So falsch lag er mit seiner Vermutung gar nicht. Natürlich sagte ich das nicht.

„Also, ruh dich aus, versuch zu schlafen. Ich weck euch in zwei Stunden, dann bekommt ihr nochmal was zu fressen, werdet untersucht, na ja, eben die ganze Prozedur“.

„Ja, das nervt am meisten“.

Jiraya lachte wieder und stampfte davon.

Sasuke, der mir gefolgt war, hatte schweigend neben uns gestanden. Ich dachte, er würde Jiraya folgen und legte mich hin. Aber er bückte sich und streckte die Hand nach mir aus. Sofort fuhr ich herum und tat so, als würde ich nach ihm schnappen, natürlich verfehlte ich seine Hand mit Absicht.

Entsetzt sah er mich an. Dann schuldbewusst, als hätte er verstanden, was mich vorhin so verletzt hatte, obwohl ich mir selbst immer wieder sagte, es ist vorbei, und das er ein Weibchen suchen soll, merkte ich gerade jetzt mal wieder sehr intensiv, dass es für mich eben doch nicht vorbei war. Ich hob meine Lefzen und zeigte ihm knurrend meine Zähne.

Sasuke stand schweigend auf, drehte sich um und folgte Jiraya.

„Du hast nicht mit ihm gesprochen?“ wollte Shikamaru wissen.

„Doch, hab ich“, antwortete ich und fügte sarkastisch hinzu, „ich glaube, er versteht die Wolfssprache nicht“.

Shikamaru schwieg betroffen.

„Ruhe“, das war Lee, „ich will schlafen“.

Ich bemerkte zwar, das Shikamaru gerne noch weiter gefragt hätte, vermutlich ob ich mich denn nicht in einen Menschen verwandelt hätte oder so, aber wegen der anderen blieb er still. Sollte ihm doch seine Temari erklären, was Sache war. Ich für meinen Teil überlegte sowieso, wie ich bis zu diesem Rasthaus vorgehen sollte. Ein gemäßigtes Tempo also. Das war vernünftig. So konnte ich die weite Fläche auch gut überblicken, nach seltsamen Dingen Ausschau halten. Außerdem teilte ich Jirayas Meinung. Old Chicken würde noch nichts unternehmen, dennoch wollte ich nicht leichtsinnig werden. Vermutlich würden die anderen Teilnehmer aufholen wollen, und ich konnte meinerseits zum Schlag ausholen.
 

Autor Akio



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Onlyknow3
2012-02-12T18:23:53+00:00 12.02.2012 19:23
Das hat Sasuke nun wieder fein hin gekriegt.Bin gespannt was mit den beiden wird.Weiter so.


LG
Onlyknow3


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