Zum Inhalt der Seite

Kaleidoskop

Pegasus & Cassiopeia
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Begegnungen

Kapitel 1: Begegnungen
 

Die Sonne strahlte auf Tokyo hinab und die Vögel trällerten lebenslustig die verschiedensten Lieder. Cosima Kazumi verbrachte nun schon das zweite Jahr hier in Tokyo. Sie hatte sich schon im frühsten Kindesalter in das Land und die Kultur Japans verliebt. Deswegen hatte sie ihre Eltern auch gebeten, ihre schulische Ausbildung in Japan beenden zu dürfen. Heute fing das zweite Halbjahr der Abschlussklasse an und Cosima wartete wie immer auf ihre beste Freundin Angie vor der Sakura Kotogakko.
 

»Ohayo, Cosima!«, krächzte eine heisere Stimme hinter ihr. Cosima wendete sich fragend um und erblickte Angie. »Um Himmels Willen, wie hörst du dich denn an? Du hast wieder zu lange trainiert, habe ich Recht?«, fragte sie. »Das kann schon sein. Du kennst mich ja, Cosima.« Kopfschüttelnd wendete Cosima sich von Angie ab und lief in Richtung Schulgebäude. Angie folgte ihr schnellen Schrittes. »Was hatten wir abgemacht?«, fragte Cosima und hielt ihr die Tür auf, welche ins Gebäude führte. »Dass wir nicht länger als zwei Stunden am Tag trainieren.«, antwortet Angie und trat durch die Tür.
 

Cosima nickte zustimmend. »Glaubst du etwa, dass du dafür einen Orden bekommst, wenn du dich und deinen Blade so überlastest?«, fragte Cosima, als sie beide den Flur zu den Klassenräumen entlang schritten. Angie wollte sich gerade dazu äußern, da fuhr Cosima weiter fort. »Aber Moment! Sag nichts. Lass mich raten, Kai Hiwatari von den Blade Breakers trainiert in der letzten Zeit oft in der selben Halle wie du. Habe ich da etwas verpasst oder bilde ich mir nur ein, dass du wegen ihm dort so oft und lange trainierst?«, fragte Cosima und blieb stehen. Auch Angie blieb stehen und schaute verlegen zur Seite. »Ach was, wie kommst du darauf. Ich hatte einfach Lust mehr zu trainieren als sonst. Außerdem ist das sowieso ein blöder Idiot. Kalter Eispickel! Er meint bestimmt, er wäre etwas Besonderes und könnte alles besser. Gestern sagte er doch glatt zu mir, dass Übung den Meister mache, aber die meisten hoffnungslose Fälle wären. Der Arsch, der meinte mich, hundertprozentig!«, meckerte sie los und bemerkte gar nicht, das Cosima ihr zeitweise gar nicht mehr zuhörte, denn ihre Aufmerksamkeit wurde mit einem Mal auf ein paar Stimmen hinter ihnen gelenkt.
 

Zwei Mädchen, die sich in ihrer Nähe aufhielten, tuschelten und kicherten. Ihre Blicke fielen dabei auf einen Jungen der in ihre Richtung gelaufen kam. »Cosima...Cosima, hörst du mir überhaupt zu?«, fragte Angie mit ihrer krächzenden Stimme. »Oh, bitte entschuldige Angie, sicher habe ich dir zugehört«, sagte sie und reichte Angie ein Halsbonbon. »Was meinst du, Angie. Kann es wirklich sein, dass jemand beim Bladen keinerlei Rücksicht nimmt, auch wenn der Gegner ihm nahe steht?«
 

Angie drehte sich herum und sah den Jungen den Cosima anscheinend meinte. »Wie du am Beispiel von dem da erkennst, ja es gibt Blader denen ist alles in der Arena egal; außer ihr Blade, der Sieg und Fairplay. Tja, mit seinen Gegnern springt er nicht gerade human um. Wahrscheinlich ist er privat ein Pantoffelheld und die Frau hat die Hosen an«, schlussfolgerte Angie. Cosima musste lachen. »Glaubst du wirklich. Er und ein Pantoffelheld? Sieht aber gar nicht so danach aus. Vielleicht sollte sich ja jemand die Mühe machen und heraus finden, ob er ein Softy, Macho oder Beides ist. Vielleicht ist er ja auch sterbenslangweilig!« - »Interesse Cosima?«, fragte Angie gelassen. »Sehr witzig, Teufelchen!« Beide mussten lachen und die Schulglocke läutete zum ersten Mal. Das Zeichen dafür, dass sich die Schüler in die Klassen einfinden sollten. Was hierbei zu erwähnen war, Cosima und Angie wurden von der G-Kurs-Klasse in eine E-Kurs-Klasse versetzt und somit mussten sie sich eigentlich erkundigen, wo ihr neuer Klassenraum war. Angie kramte in ihrer Schultasche und zog einen Brief heraus. »Hier, ich habe diesen hier erhalten, mit allen wichtigen Daten.« Cosima schaute auf den Brief, dann verwundert Angie an. »Warum habe ich keinen erhalten?«, fragte sie. Beide blickten gleichzeitig auf ihre Armbanduhren.
 

»Oh verdammt! Wir kommen zu spät zum Unterricht«, kreischten sie zusammen so laut, dass sie plötzlich von einem Jungen angesprochen wurden. »Alles in Ordnung ihr Zwei?«, fragte er. »Zu den Unterrichtsräumen geht es rechts und links zu den Turnhallen.« Er verstummte, denn jemand tippte ihn von hinten auf die Schulter. »Du Rei, der Unterricht fängt in Kürze an. Du solltest vielleicht deinen Hintern mal ein wenig schneller bewegen.« - »Der Eispickel!«, rutschte es Angie laut heraus. Cosima schaute erschrocken zu Kai und dann zu Angie.
 

Rei musste lachen und schaute Cosima mit einem breitem Grinsen an. »Wir kennen uns noch gar nicht«, sagte Rei und wollte sich gerade vorstellen, als er von einer anderen Stimme unterbrochen wurde. »Das wird auch so bleiben meine Herrschaften«, tönte es von hinten.

Masanori Sensei, ihr Mathe- und auch neuer Klassenlehrer stand hinter ihnen. »Kann es sein, dass ihr alle etwas Besseres zu tun habt als in den Unterricht zu gehen?«, fragte er mit einem strengen Blick.
 

»Ja klar. Bladen und mit einem hübschen Mädchen flirten, nicht wahr, Rei?«, kam es vorwurfsvoll aus Kais Mund, schaute Cosima mit einen düsteren und abwertenden Blick an und Angie ignorierte er einfach. »Jetzt reicht es. Ab in den Unterricht mit euch, sonst hagelt es Schulverweise und für dich erst Recht, Hiwatari!«, drohte Masanori Sensei. Die Mädels schluckten und alle setzten sich sofort in Bewegung. »Oh man, noch einen Verweis und mein Alten nervt mich wieder, dass er mich zurück ins Internat schickt«, sagte Kai wütend.
 

»Das kommt davon, wenn man sich in andere Leute Gespräche einmischt und sich nicht um seinen eigenen Kram kümmert«, zischte Angie. Sie war immer noch sauer über Kais bösem Spruch beim Training, den er in der Halle geäußert hatte. »Was spricht der Krümmel, wenn sich der Kuchen unterhält?«, konterte Kai lässig und ging an den Beiden vorbei. »Duuu~«, fauchte Angie sofort los, doch Cosima packte ihren Arm und schaute sie kopfschüttelnd an. »Hör auf jetzt. Wir sind an unserem neuen Klassenzimmer, also lass uns hineingehen«, sagte sie und zog Angie in die Klasse.
 

Ihre neuen Klassenkammeraden begutachteten die Mädchen kritisch sowie abschätzend und einem gewissen Jungen fiel gerade alles aus dem Gesicht. »Ich glaube es nicht«, flüsterte Kai Rei zu. »Sag mir nicht, dass das die Neuen sind!« Er blickte zu Rei und verdrehte genervt die Augen. Genau in diesem Moment stand Rei auf und ging auf die beiden Mädchen zu. »Das wird interessant, nicht war Cosima Kazumi von den Turbo Teens! Ich bin Rei Kon. Nett, dich kennen zu lernen.«, sagte Rei freundlich, reichte ihr die Hand und deutete dann auf Kai. »Und das ist Kai Hiwatari.« Cosima schaute an Rei vorbei und schaute zu Kai herüber. »Ich freue mich auch deine Bekanntschaft zu machen Rei. Ich bin Angie«, sagte Angie und lächelte Rei freundlich an.
 

Cosima war erstaunt. Rei kannte sie, obwohl sie die Turbo Teens doch erst in den Ferien gegründet und das Team noch kein Turnier bestritten hatte. Sehr interessant, dachte sie. In dem Moment als es zum Unterricht klingelte, betrat Aoki Sensei die Klasse. Rei ging zurück auf seinen Platz und Aoki Sensei stellte sich hinter das Pult und signalisierte Angie und Cosima, dass sie nach vorne kommen sollten. »Guten Morgen alle zusammen. Das sind eure neuen Klassenkameradinnen. Bitte stellt euch doch vor«, sagte Aoki Sensei freundlich und gab nun das Wort an die beiden Mädchen ab. Angie schaute nervös hin und her. Cosima wusste, wie nervös Angie so etwas machte, vor einer Masse Menschen zu stehen. Deswegen machte sie den Anfang.
 

»Guten Morgen. Ich bin Cosima Kazumi und 17 Jahre alt. Ich freue mich, eure Bekanntschaft zu machen und hoffe, das wir alle gut zu Recht kommen.« Nun trat sie ein Stück zurück und schaute Angie an. »Nun mach schon«, flüsterte Cosima ihr zu. Angie zuckte zusammen und trat ein Stück vor. »Ähm~ G-guten Morgen. I-i-ich bin An-Angie Araki und 17 Jahre alt. Ich freue mich, euch kennenzulernen«, sagte sie stotternd, lief rot an und trat wieder zurück. Aoki Sensei lächelte freundlich und nickte zustimmend. »Für den Anfang war das doch ganz gut. Dann möchte ich euch bitten, zwischen Kai und Rei Platz zu nehmen.« - »Wie bitte?«, kam es Kai sofort über die Lippen. »Das ist schon richtig so Hiwatari-san. Es ist besser, wenn sie und Kon-san mal etwas mehr Abstand haben. Sonst wird das nichts mit ihrem Abschluss«, sagte er und machte eine Geste, die zeigte, dass Rei und Kai auseinander rutschen sollten.
 

Rei rutschte ohne einen Kommentar nach links. Kai jedoch rutschte mit einem Grummeln einen Platz weiter nach rechts. »So die Damen, setzt euch«, sagte Aoki Sensei und zeigte auf die frei gewordenen Plätze. Angie und Cosima nickten und Angie zögerte erst, doch dann setzte sie sich neben Rei und Cosima blieb nichts anderes übrig, als sich neben Kai zu setzten. Erneut knurrte er kurz und zeigte damit, wie sehr es ihm gegen den Strich ging, das er rutschen musste. »Hör auf zu knurren, das bringt dich auch nicht auf deinen Platz zurück«, flüsterte Cosima und folgte nun dem Unterricht. Angie unterdessen biss sich gerade gedanklich in den Hintern. Eigentlich wollte sie sich neben Kai setzten, doch hinter her war sie zu feige gewesen. Jetzt musste sie sich etwas Anderes überlegen, um Kais Aufrmerksamkeit zu bekommen. Was soll's, dachte sie. Irgendwie würde das schon klappen, ganz bestimmt.

Nachsitzen!

Kapitel 2: Nachsitzen!
 

Die ersten beiden Stunden waren zu Ende und die Schulglocke läutete die Pause ein. »Endlich, Frühstück! Ich bin schon halb verhungert«, sagte Tyson und schob sich ein Reisbällchen in den Mund. »Dein Opa ist ein richtiger Schatz, Tyson. Hast du gar nicht verdient du kleiner Freßsack«, sagte Kai mürrisch. »Ätsch, du bist nur neidisch, dass dir keiner Frühstück macht«, blaffte Tyson zurück. »Frag' doch mal Angie. Sie schaut dir doch neuerdings immer beim Training zu. Vielleicht macht sie dir ja ein Morgenleckerchen«, kicherte Max. »Sie schaut mir nicht zu, sie trainiert selbst, sie versucht es zumindest. Wenn die so Frühstück macht wie sie bladet, na dann Prost Mahlzeit. Ehrlich Jungs, ich habe schon lange nicht mehr so eine schlechte Bladerin gesehen. Unter anderem geht sie und ihre Freundin nun in Reis und meine Klasse«, erklärte Kai.
 

»Ach, in eure Klasse gehen die nun? Ich habe mich schon gefragt, wo Angie und Cosima heute Morgen waren«, sagte Tyson. »Das wurde doch vor den Ferien schon erwähnt, dass sie die Klasse wechseln. Deswegen waren bestmmt auch Rogue, Kaori und Midori heute Morgen so mies drauf.«, antwortete Max und kaute auf seinem Sandwich herum. »Ist doch kein Wunder. Wir fanden es auch nicht gerade toll, als unsere Klasse zu Anfang der Neunten in E- und G-Klassen geteilt und unser Team getrennt wurde.«, erklärte Kenny und tippte auf Dizzi herum. »Ich konnte mich nicht beschweren« war Kais Kommentar zum Thema Klassenaufteilung.
 

Kenny, Max, Rei und Tyson blickten sich an und Tyson hörte sogar auf zu essen. »Ich denke ein Themawechsel wäre nun angebracht. Kommen wir doch wieder zum Thema Bladen und neues Mädchenteam«, warf Kenny in die Runde. »Gute Idee, fangen wir doch da an, was Kai erwähnt hatte«, meinte Max und wendete sich an Kai. »Kann es sein, dass du vielleicht ein bisschen voreilig mit deinem Urteil über Angie bist? Im Bezug aufs Bladen meine ich«, fragte Max. »Anfänger bleibt Anfanger«, warf Tyson dazwischen. Kai wollte gerade auf Max' Frage antworten, als ihm jemand dazwischen fuhr.
 

»Ich finde, dass Cosima echt gut bladet«, sprudelte es aus Reis Mund. »Hä? Bin ich jetzt im falschen Film oder was. Rei, wir reden über Araki und nicht über deinen heimlichen Liebling«, sagte Tyson und grinste hämisch. Rei sprang schwungvoll auf. »Bist du bescheuert oder was. Sie ist nicht mein heimlicher Liebling. Darf ich dich daran erinnern das ich mit Mariah zusammen bin. Das ist schon stressig genug«, sagte Rei. »Setz dich Rei und bleib cool. Du weißt doch, neidische Menschen äußern sich so«, konterte Kai und zog Rei auf seinen Platz zurück. Kenny räusperte sich kurz, um wieder die Aufmerksamkeit auf das eigentliche Thema zu lenken. »Also, leider muss ich euch mitteilen, dass die Turbo Teens ein ernstzunehmender Gegner für uns werden könnte. Anfänger hin oder her. Wir haben schließlich auch so angefangen wie sie«, warf Kenny in die Runde hinein. »Wir hatten aber direkt einen Sponsor«, sagte Tyson und kaute erneut auf einem Reisbällchen herum. »Vielleicht haben die auch einen? Kann doch sein?«, sagte Rei und zuckte mit den Schultern.
 

»Wer weiß; jedenfalls sollten wir dieses Mädchenteam nicht unterschätzen«, sagte Max. »Rei hat Recht, dass Cosima verdammt gut bladet. Auch Kaori ist nicht schlecht. Angie und Rogue habe ich noch nicht mit Dizzi analysiert«, sagte Kenny. »Analysiere lieber die nächste Matheklausur, die Rei und mir demnächst bevorsteht, anstatt so ein paar unwichtige Bladerinnen, sonst bekomme ich wieder eine scheiß Vier von dem Vollidiot Masanori darunter gekritzelt«, sagte Kai. Hinter ihnen hörte man plötzlich einen lauten Räusperer. Sie wendeten sich um und erstarrten. Masanori Sensei stand die ganze Zeit hinter ihnen und alles was Kai gesagt hatte, hatte er mitbekommen.
 

»Mein lieber Hiwatari, nach den Ferien geht es ihnen wohl zu gut. Aber gerne gebe ich ihnen die Gelegenheit noch etwas für die Matheklausur zu lernen und um auf dem Boden der Tatsachen zurückzufinden. Nach der Schule, Raum 15, versteht sich. Ich freue mich schon auf ihre Anwesenheit«, sagte Masanori Sensei mit einem hämischen Grinsen. Keiner wagte es, auch nur einen Laut von sich zu geben. Kai schluckte und seine Hände ballten sich zu Fäuste. Masanori Sensei ging grinsend davon.
 

»Der blöde Arsch. Der hat mich auf dem Kieker. Das könnt ihr mir glauben. Ich könnte so kotzen. Ausgerechnet heute, wo ich meinen neuen Dranzer ausprobieren wollte und unseren Ausflug, welcher demnächst ansteht, noch planen muss. So ein Mist«, meckerte Kai los. »Bist du bescheuert so zu schreien? Willst du, dass er das auch noch mitbekommt? Dann kannst du die ganze Woche nachsitzen. Und überhaupt, wo sind denn plötzlich alle hin?«, fragte Rei und hielt ausschau nach anderen Schülern. Doch sie waren die Einzigen, welche noch an ihrem Frühstückstisch saßen. Er schaute auf die große Schuluhr. Sie alle hatten das erneute Läuten der Schulglocke nicht mitbekommen. »Verdammt, jetzt kommen wir zum nächsten Unterricht zu spät«, fluchte Max und seufzte auf. Er, Tyson und Kenny hatten nun Chemie. Rei und Kai allerdings Englisch. Kai und Rei schauten sich an. Sie wussten schon, was auf sie zukommen konnte. Sie verabredeten sich zur nächsten Pause und alle rannten los.
 

Abgehetzt und hechelnd erreichten Rei und Kai den Film- und Diaraum und kamen in den Englischunterricht hereingeplatzt. Mita Sensei wendete sich zur Klassentür um, welche sich plötzlich öffnete und erblickte die beiden Jungen, welche nun im Raum standen. »Einen schönen guten Morgen wünsche ich den Herren. Es ist äußerst zuvorkommend, dass sie sich entschlossen haben am Unterricht doch noch teilzunehmen«, sagte Mita Sensei trocken, gelassen und

ruhig. Mita Sensei war eine Recht lustige Person, die sich nicht so schnell aufregte, aber wenn es ernst wurde, ja dann, wurde ihre Stimme ruhig und bedächtig. »Das zweite Halbjahr hat gerade erst begonnen und schon geht es weiter wie im Letzten, mit ihnen Beiden. The Twins, ja so nennt

man sie hier schon. Alles machen sie gemeinsam«, sagte sie. »Nicht ganz. Pinkeln gehen wir noch getrennt«, sagte Rei und wendete sich zu Kai, welcher ihn mit geweiteten, erstaunten Augen ansah. Dieser Kommentar war nicht gerade in dieser Situation angebracht, aber die ganze Klasse fing an zu lachen. »Ruhe!«, sagte Mita Sensei streng an die Klasse gewandt. Dann schaute sie wieder zu Kai und Rei. »Schlagfertigkeit ist gut und schön, aber an gewissen Stellen ist sie nicht angebracht. Kon-san, sie kommen nach der Schule in den Raum 15. Hiwatari-san, sie sind ja eh da, wie ich von Masanori Sensei erfahren habe. Setzen sie sich jetzt«, sagte sie mit strengem Blick.
 

»Willkommen im Club«, flüsterte Kai Rei zu, während sie zu ihren Plätzen gingen. Die Beiden setzten sich in die hintere Reihe, wo Cosima und Angie auch saßen. Die beiden Mädchen lächelten und schauten zu Kai und Rei herüber. Rei grinste verlegen zurück, Kai folgte dem Unterricht und interessierte sich gar nicht für die Mädels, was Angie ärgerte. Sie wollte nur freundlich sein und er übersah sie einfach. Mita Sensei erklärte gerade auf Englisch, wie schön bestimmte Landschaften in England seien und dass es sich lohnen würde, dort auch mal einen Urlaub zu verbringen. »Urlaub, den brauche ich auch, wenn das noch so weitergeht bin ich demnächst auch noch Weltmeister im Nachsitzen«, murmelte Kai und Rei musste ein Lachen unterdrücken. »Pssst! Pssst!«, machte es neben Rei. Er drehte sich zur Seite und schaute in Cosimas lächelndes Gesicht.
 

»Hier«, murmelte sie, schob Rei einen Zettel herüber und zeigte auf Kai. Rei nickte und als er sich umdrehte, schnappte eine Hand nach dem Zettel. »Reicht es nicht, dass sie schon zu spät gekommen sind? Müssen sie den Unterricht jetzt wieder stören. Was steht auf diesem Zettel, was sie nicht auch später austauschen könnten?«, fragte Mita Sensei, ging zum Pult zurück und lehnte sich dagegen. »Wollen wir doch mal sehen was so wichtig ist und nicht warten kann«, sagte sie mit säuerlicher Stimme, faltete das Stück Papier auseinander und überflog es kurz. Angie wurde blass. Nein, sie durfte den Zettel nicht vorlesen. Das wäre eine Blamage. Oh lieber Gott, lass diesen Kelch an mir vorbei ziehen, dachte sie. Cosima sah Angies verzweifelte Blicke. Dann schaute sie zu Kai, doch er schaute als ob ihn das alles nichts angehen würde. Kein Wunder, Rei hatte ihm wohl nicht mitgeteilt, dass der Brief für ihn bestimmt war.
 

»Liebster Kai«, las Mita Sensei vor. Kais Kopf schnellte hoch und er schaute geschockt nach vorne. Sie fuhr fort: »Es tut mir ja so schrecklich Leid, dass du nachsitzen musst und ich wollte dir nur mitteilen, das ich mich in dich...«, Mita Sensei hörte auf zu lesen. Die ganze Klasse war so ruhig wie nie zuvor. Alle hielten inne und warteten, dass sie weiter las und dann fuhr sie fort: »...,dass ich mich in dir wirklich getäuscht habe. Du bist wirklich so dämlich, wie du aussiehst. Geschieht dir Recht, dass du nachsitzen musst. Ätsch.« In der Klasse brach lautes Gelächter aus. »Ruhe~!«, schrie Mita Sensei durch den Raum und ging auf Kai zu. »Kai, sie müssen ja wirklich einen innigen Fan haben, wenn sie solche Fanpost bekommen.« Kai wusste darauf einfach nichts zu sagen. Er war selbst noch zu erschrocken über den Inhalt von diesem blöden Stück Papier.
 

Angie jedoch, war der Ohnmacht nahe. Cosima schaute zu Rei herüber, der ziemlich sauer dreinschaute und Kai sah aus wie tiefgefroren, jeder Eiszapfen wirkte warm dagegen. Als sie merkte, dass von Kai keine Reaktion kam, wendete Mita Sensei sich zu Cosima um, ging auf sie zu, musterte sie und wedelte mit dem Brief vor ihrem Gesicht herum. »Was meinen sie Kazumi-san, wer könnte diesen netten Brief geschrieben haben?« Cosima schaute kurz neben sich und Angie zuckte zusammen. Kai hatte in diesem Moment geschnallt, wer den Brief geschrieben hatte. Er wollte sich gerade zu Wort melden, da stand Cosima hektisch auf. »Ich war es. Ich habe ihn geschrieben«, sagte sie mit fester Stimme. Kai schaute sie mit großen Augen an und auch Rei konnte es nicht glauben.Wie konnte sie nur so gemein sein? So etwas hatte er von jedem erwartet aber nicht von Cosima.
 

»Nach der Schule, Raum 15 Kazumi-san«, sagte Mita Sensei. Kai schaute böse zu Angie herüber und sie schaute beschämt weg, denn sie wusste sofort, dass er es wohl erfasst hatte, von wem der Brief wirklich stammte. Kai passte es gar nicht, dass sie den Kopf aus der Schlinge gezogen hatte und Cosima an ihrer Stelle nachsitzen musste. Nach seinen Blicken zu folge, wünschte er sie unter die Guillotine. Kopf ab, rappel die zapp.
 

Angie konnte nicht mehr anders, sie schluckte und fing an zu weinen. Nun stand sie auf und rannte aus dem Film- und Diaraum ohne einen weitern Ton zu sagen. »Ist hier eigentlich der Wahnsinn ausgebrochen oder was?«, kam es erstaunt von Mita Sensei. Rei schaute fragend Angie hinter her und dann zu Kai. »Weiber halt«, antwortete Kai und zuckte mit dem Schultern. »Darf ich ihr nach gehen? Angie geht es schon seit heute morgen nicht so gut«, fragte Cosima. Mita Sensei nickte und Cosima verließ den Raum um Angie zu folgen.
 

Angie war in die Mädchentoilette gerannt. Sie schaute in den Spiegel. Ihre Augen waren gerötet. Verdammt, dachte sie. Warum musste das gerade ihr passieren. Jetzt hatte sie groß und fett auf der Stirn stehen: 'Heulsuse'. Hinter ihr ging die Tür auf und Cosima kam herein. Sie beide hatten einmal beschlossen, sollte eine von ihnen in der Schule weinen müssen, egal warum, war der ausgemachte Treffpunkt die Mädchentoilette im Erdgeschoss. Da hatte man wenigstens seine Ruhe.
 

»Alles in Ordnung mit dir?«, fragte Cosima. Angie drehte sich um. »Alles klar, mehr oder weniger«, antwortete sie etwas geknickt. »Das war echt ein hammerharter Auftritt von dir. Rei und Kai, denke ich, sind ganz schön sauer, ich glaube die haben wir erst mal für die nächste Zeit vergrault«, sagte Cosima und lehnte sich, mit verschränkten Armen vor der Brust, gegen die Fliesenwand. »Mist, genau das wollte ich eigentlich nicht. Ich wollte Kai nur ein paar fiese Zeilen zukommen lassen, weil er so großkotzig zu mir war. Ich wollte aber nicht, dass durch die entstandene Situation Beide so einen schlechten Eindruck von uns haben. Glaube mir bitte, Cosima. Es tut mir wirklich Leid, dass Rei jetzt denkt du wärst es gewesen. Er hat dich mit einem verachtenen Blick angeschaut«, jammerte Angie und wischte sich erneut Tränen aus dem Gesicht.
 

Cosima stieß sich leicht von der Wand ab und nahm Angie im Arm. »Halb so schlimm. Ich mache mir mehr Gedanken darüber, dass du jetzt noch mehr Liebeskummer hast als vorher«, sagte Cosima sanft zu ihr, nahm Angie das Taschentuch aus der Hand und wischte ihr wieder ein paar Tränen weg. »Sieht man mir das so sehr an, dass ich verliebt bin?«, fragte Angie. Cosima fing an zu lächeln. »Weißt du was am Schlimmsten an der ganzen Sache ist? Das der Eisbär noch nicht mal gemerkt hat, dass du ihn magst. Aber das werden wir schon ändern. Lass mich mal machen. Den werden wir uns angeln!«, sagte Cosima mit einem triumphierenden Gesichtsausdruck.
 

Einige Minuten später gingen sie zurück zum Unterricht. Es fiel kein Wort mehr über die Briefchen-Aktion und auch über Angies Emotionsausbruch wurde geschwiegen und das war auch gut so. Cosima war froh, als sie diese Doppelstunde Englisch endlich hinter sich gebracht hatte. Es war ihr so unangehem nun neben Rei zu sitzten. Er hatte sie kein einziges Mal mehr angesehen. Er war wohl wirklich sauer auf sie gewesen. Selbst als die Schulglocke läutete und alle ihre Sachen zusammen packten, würdigte er sie keines Blickes und auch sonst blieb jegliche Freundlichkeit ihr gegenüber aus. Er und Kai verließen wortlos den Film- und Diaraum. Cosima schaute den Beiden stumm hinter her. Sie schreckte zusammen und schaute zu Angie. Sie hatte eine Hand auf Cosimas Schulter gelegt. »Ich weiß, es tut verdammt weh, wenn man von dem Menschen ignoriert wird, den man besonders mag. Komm lass uns zu den Mädels gehen. Die warten bestimmt schon draußen. Wir wollten uns doch auf dem Schulhof treffen«, sagte Angie und griff nun nach Cosimas Hand und zog sie hinter sich her. Cosima schaute sie nur irritiert an und nickte dann.
 

Tyson, Max und Kenny standen schon draußen und warteten auf Kai und Rei. »Endlich Schulschluss. Vier Stunden reichen auch für den ersten Tag nach den Ferien«, sagte Tyson und reckte sich. »Tja, Kai wird hier wohl noch etwas länger hocken müssen. Schließlich hat Masanori ihn zum Nachsitzen verdonnert«, kam es von Max und er musste ein Glucksen unterdrücken. »Ach stimmt ja, das hatte ich ganz vergessen. Ihr könnt mir sagen, was ihr wollt. Ich bin der selben Auffassung wie Kai, dass Masanori es echt auf ihn abgesehen hat. Soweit ich weiß, hat er sogar Aufsicht beim Nachsitzen heute«, antwortete Kenny und schob seine Brille hoch. »Na bravo, dann wissen wir ja, wie unser Leader-sama gleich drauf ist«, meldete sich Dizzi. »Was ist mit Leader-sama?«, fragte Kai, welcher mit Rei hinter den Anderen aufgetaucht war. Sie wendeten sich zu Kai und Rei um. »Wir haben darüber geredet, das Masanori Sensei heute Aufsichtslehrer beim Nachsitzten ist«, antwortete Tyson. Kais Gesichtsmimik verzog sich. »Bleib ruhig. Bist ja nicht alleine. Ich muss ja auch hier bis heute Nachmittag nachsitzen.«, sagte Rei, klopfte ihm auf die Schulter und versuchte Kai so zu beruhigen. »Wie? Du auch?«, fragte Max. »Ja, wegen zu spätes Erscheinen im Unterricht.« - »Das ist ja blöd. Hmm, lasst uns doch alle zusammen die Mittagspause verbringen. Dann gehen wir nach Hause und ihr könnt Nachsitzen.« schlug Kenny vor. »Das ist gut, dann können wir doch noch einiges bereden«, meinte Kai, drehte sich um und lief in Richtung Schulgebäude. Max, Kenny und Tyson schauten Rei fragend an. »Was ist ihm denn begegnet? Ist er nur so mies drauf, weil er nachsitzen muss?«, fragte Tyson und schaute Kai hinter her. Rei schüttelte den Kopf. »Nein, es ist was Anderes. Seid froh, dass ihr unseren Englischunterricht nicht mitbekommen habt«, sagte Rei und ging nun mit dem Rest Kai hinter her. Sie setzten sich wieder an den Tisch, wo sie in der Pause zuvor auch gesessen hatten. Rei hatte Max, Tyson und Kenny die Geschichte mit dem Brief auf dem Weg zum Tisch erzählt. Nun saßen die Drei gegenüber von Kai und Rei. »Diese dämliche Tussi. Was glaubt sie eigentlich wer sie ist. Mich vor der ganzen Klasse so bloß zu stellen«, fauchte Kai wütend in die Runde. Max und Tyson konnten sich ihr Grinsen einfach nicht verkneifen. »Ja, verarsch mich ruhig auch noch, Freßsack«, motzte Kai. »Hey, was machst du mich so dämlich von der Seite an? Kann ich etwas dafür, das dir das Mädel eins ausgewischt hat, weil du sie nicht beachtest?«, konterte Tyson. »Halts Maul, du verfressener Arsch oder es gibt eins auf die Zwölf. Sehe ich so aus als ob ich jemand bin, mit dem die Mädchen eine Runde rumbaggern wollen?! Mich interessieren keine Weiber. Bladen ist es, wofür ich lebe, liebe und sterbe«, motze Kai zurück. Plötzlich hatten sie die Aufmerksamkeit der ganzen Schulkantine. »Los! Wir gehen.« Kai stand auf und ging ruhig und schweigend durch die Menge. Die Anderen schauten sich an, standen gleichzeitig auf und folgten ihrem Teamleader ohne ein Wort zu verlieren.
 

Die Turbo Teens, bestehend aus Midori, Rogue, Kaori, Angie und Cosima saßen in der Schulkantine einige Tische weiter entfernt von den Blade Brakers. »Wie? Und du musst nun nachsitzten, obwohl der Brief gar nicht von dir war?«, fragte Midori. Cosima nickte. »Ja, aber was soll's«, sagte sie und rührte lustlos in ihrem Kakao herum. »Das nenne ich mal eine beste Freundin. Wäre ich du, Angie, würde ich Cosima trotzdem begleiten, weil eigentlich ist es ja deine Schuld«, meinte Kaori und schaute sie eindringlich an. Angie schluckte. »Ähm...das hatte ich eh vor. Weil es ja nun mal wirklich meine Schuld ist. Ich war feige. Ich hätte sofort sagen müssen, dass ich es war«, sagte sie kleinlaut und schaute kurz zu Cosima. »Ach egal. Die beiden Stunden überlebe ich, beziehungsweise wir. Das Drama an der ganzen Sache ist nur, das Kai und Rei auch da sind.« Rogue schaute kurz zu dem Tsch mit den Bladern herüber. »Echt? Die Beiden sind auch da? Na das ist ja doof. Aber wisst ihr was. Stellt die Ohren einfach auf Durchzug. Dann wird das schon klappen«, meinte sie aufmunternd. »Danke Rogue.«, sagte Cosima lächelnd und schaute zu Angie. »Mach ein anderes Gesicht. Es ist schon okay.«, sagte sie und knuffte sie in die Seite. Angie schreckte zusammen und alle lachten.
 

»Mich interessieren keine Weiber. Bladen ist es, wofür ich lebe, liebe und sterbe.«
 

Das Gelächter des Mädchenteams verstummte abrupt, als diese Worte in ihre Ohren drangen. Sie schauten in die Richtung, aus der die Stimme kam und erblickten Kai, welcher gerade aufstand und nach draußen ging. »Oh, klare Worte«, sagte Rogue. »Das sagt er doch nur, weil ihm noch keine anständige Frau begegnet ist, wo es auch bei ihm knallt«, meinte Kaori. »Oder er ist einfach nur schwul«, sagte Midori trocken und schlürfte ihren Kakao. Für diese Äußerung erntete sie einen bösen Blick von Angie. »Was denn? Kann doch sein«, verteidigte sie ihre Meinung und zuckte mit dem Schultern. Nun schauten sie sich alle an und fingen wieder an zu lachen. Das nannte man dann wohl gemeinsames Kopfkino.
 

Tyson seufzte und verschränkte die Arme hinterm Kopf. »Nun, jetzt sind wir hier draußen. Ich habe eigentlich Schulschluss, bin aber euch zu liebe länger geblieben, habe kein Mittagessen bekommen und die Stimmung ist auf den Nullpunkt«, meckerte Tyson. Rei schaute ihn böse an. »Ja, ist schon okay. Ich soll meinen Mund halten. Hat jemand etwas Essbares für mich, dann klappt das besser«, sagte Tyson. »Ich freue mich echt schon auf unseren Wochenendausflug, Leute«, sagte Kenny um die Stimmung etwas aufzulockern. »Wenigstens etwas wo wir uns drauf freuen können«, meinte Max strahlend. Die Schulglocke läutete. »Hey, Jungs, die Uhr schlägt Nachsitzen!«, bemerkte Kenny und Kai und Rei verdrehten die Augen. Sie verabschiedeten sich von den Andern und gingen.
 

Der Raum 15 war bekannt dafür, dass sich alles dort traf um nachzusitzen.

Rei und Kai setzten sich hin. Anscheinend waren sie bis jetzt die Einzigen, die hier absitzen mussten. »Herzlich Willkommen meine Damen und gearschten Herren. Treten Sie doch näher«, meinte Kai. Dabei verzog er keine einzige Miene, wie immer. Es klopfte. Rei drehte sich herum und schaute zur Klassenzimmertür. »Herein«, rief er.
 

Die Tür wurde geöffnet und ein blonder Mädchenschopf lugte um die Türecke. »Gefahrenzone oder sind die Mienenfelder entschärft?«, fragte Cosima. Kai murmelte vor sich hin. »Sieht aus, als ob wir drei heute die einzigen sind die nachsitzen müssen und...« Er verstummte. »Hallo«, sagte eine zweite Mädchenstimme. Angies Kopf schob sich über Cosimas Schulter. Sie schaute in Richtung Kai, der sie natürlich gleich erkannte. »Halte bloß diese Tarantel von mir fern, sonst spring ich aus dem Fenster«, drohte er. »Wir sind im dritten Stock Kai. Ich wusste noch gar nicht dass du das Fliegen drauf hast oder hat es dir Dranzer beigebracht?«, fragte Rei grinsend, stand auf, ging an den beiden Mädchen vorbei und verließ den Raum um zu sehen ob Masanori Sensei im Anmarsch war. Cosima setzte sich etwas weiter entfernt von Rei und Kai auf einen Stuhl und Angie lief sofort zu Kai.
 

»Es tut mir wirklich Leid, das war nicht so gemeint was auf dem Zettel stand«, sagte Angie. Kais Augen blitzten vor Zorn. »Natürlich nicht, hiermit vergebe ich dir und spreche dich heilig.Vergiss es! Bleib mir vom Hals oder ich vergesse das du ein Mädchen bist. Ach ja, was ich ganz vergessen hatte zu erwähnen. Du bist die beschissenste Bladerin die mir je versucht hat in den Arsch zu kriechen«, sagte Kai. »Böse Worte«, sagte Rei, der sich wieder auf seinen Platz setzte. Angie wollte gerade kontern da machte es rumms, die Tür ging zu und Masanori Sensei stand im Klassenraum.
 

»Willkommen meine Damen und Herren. Oh, was sehe ich. Noch eine Schülerin mehr?« - »Ich begleite nur Kazumi-san, Masanori Sensei« - »Okay! Geht in Ordnung Araki-san, sie sind eh ein bisschen in Mathe zurück. Dann können sie die Übungsaufgaben die ich für Hiwatari mitgebracht habe mit machen«, sagte er, legte einen Bogen Papier vor Kai auf den Tisch und drückte einen weitren Bogen Papier Angie in die Hand und deutete ihr, Platz zu nehmen. Dann ging er auf Cosima zu und hockte sich auf die Tischkante. »Hier bitte, Kazumi-san. Mita Sensei hat für sie einen Aufsatz vorgesehen über das Thema 'Wie verhält man sich gegenüber seinen Mitschülern mit Respekt und Zuvorkommenheit'. Mindestens vier Seiten sollen sie schreiben, hat sie gesagt«, sagte er mit freundlicher Stimme und lächelte sie an. Cosima schaute genervt zu Angie herüber. Rei hatte es immer noch nicht mitbekommen, das der Brief von Angie war und nicht von ihr.
 

Masanori Sensei stand vom Tisch auf und ging zur Tür. »Ich denke mal, sie sind alle alt genug um hier alleine bleiben zu können. Sollte doch etwas sein, ich bin im Lehrerzimmer. Wenn Fragen sind können sie ja zu mir kommen. Ach, Araki-san, kommen sie auf jeden Fall zu mir, wenn sie Fragen zu den Aufgaben haben. Hiwatari hat wohl schon genug selbst damit zu tun, die Aufgabenstellung erst mal richtig zu verstehen«, sagte Masanori Sensei. Kai kochte, broddelte und schäumte zu gleich. Masanori Sensei verließ den Raum. Alle schauten sich an. »Ich werde einfach Pirat, wie die Jungs aus dem Anime One Piece, dann darf ich dem Schleimi Masanori den Kopf abhacken. Zack, Kopf ab«, phantasierte Kai. Angie blickte ihn erschrocken an. »Eispickel digitiert zu Blutpickel«, sprudelte es aus ihrem Mund. »Verpiss dich oder ich küss dich«, sagte Kai zu Angie.
 

Ihre Augen strahlten und glitzerten wie die Sonne. Er will mich küssen, er will mich küssen zuckte es durch ihren Kopf. Sie lächelte, schloss die Augen und spitzte die Lippen. »Dich kann auch nichts erschrecken, was?! Schmink dir das ab. Lieber küsse ich einen Kaktus«, sagte er unterkühlt. Angie streckte ihm die Zunge entgegen. »Wer will schon einen Eisblock küssen? Verbrenne ich mir hinter her noch die Zunge daran.« - »Wenn ich küsse, dann brennt es wirklich lichterloh, Kleines. Das kannst du mir glauben«, hauchte Kai lässig zu ihr herüber. »Hallo! Wir sind auch noch da ihr Zwei«, sagte Cosima. »Lass sie doch. Was sich neckt das liebt sich«, meinte Rei zuckersüß. Kais bitterböse Blicke fingen an ihn zu zerteilen. Rei grinste nur, stand von seimem Platz auf, ging zu Cosima herüber und setzte sich neben sie. »Ich weiß gar nicht was ich schreiben soll und wenn ich dann endlich einen Anfang gefunden habe komme ich nicht zum Ende«, sagte Cosima, um die Situation zu entschärfen.
 

»Hey, Masanori Sensei hat ganz vergessen mir eine Aufgabe zu geben. Eigentlich könnte ich ja verduften«, sagte Rei. Kais Blicke sprachen Bände. 'Lass mich bloß nicht hier alleine mit den Weibern', funkelte es zu Rei herüber. »Soll ich dir bei deinem Aufsatz helfen Cosima?«, fragte Rei. »Wenn du gerne willst, musst du aber nicht«, antwortete sie. Beide lächelten sich an. Alle machten sich an die Arbeit und als die Schuluhr um 15:50 Uhr klingelte waren sie endlich fertig. Ihre Strafarbeiten gaben sie im Lehrerzimmer ab und liefen dann zusammen über den Schulhof. Jemand tippte Rei von hinten auf die Schulter. Er drehte sich um und Klatsch war eine Hand auf seiner rechten Wange geparkt.

Liebeskummer

Kapitel 3: Liebeskummer
 

Man hörte einen lauten Klatsch und einen schreienden Rei, welcher sich an die schmerzende Wange fasste. »Du tickst wohl nicht ganz richtig«, brüllte er los. Schnaubend stand Mariah vor ihm. »Zweieinhalb Stunden habe ich auf dich in unserem Café gewartet und was tust du? Gehst hier mit anderen Frauen spazieren«, giftete sie ihn an und deutete auf Angie und Cosima. Kai schüttelte leicht den Kopf. Er hatte schon so einige Eifersuchtstiraden von Mariah miterlebt. »Ich gehe hier überhaupt nicht spazieren. Was soll die ganze Aufregung? Wir alle mussten nachsitzen, das war alles. Du führst dich, ganz ohne Grund, auf wie eine Furie«, sagte Rei. »Du, du hast mich einfach vergessen, du dummer Hornochse«, feuerte Mariah weiter und warf Cosima und Angie einen bitterbösen Blick zu. Sie wendete sich Rei wieder zu. »Wozu habe ich dir eigentlich ein Handy zum Geburtstag geschenkt?«, fragte Mariah ihn. »Damit du ihn besser kontrollieren, herum kommandieren und ihm ins Telefon keuchen kannst. Aber Moment! Nein, die beiden ersten Gründe kommen mehr in Frage«, äußerte Kai ungeniert. Cosima und Angie staunten. Verdammt, was hatte er doch eine Wortwahl. Für Mariah waren dies zu viele Worte gewesen, denn es machte laut klatsch und auf Kais Wange leuchtete nun ein kleiner Handabdruck. Das hatte gesessen. Kai kam kein einziger Ton über die Lippen. Er drehte sich um und marschierte um die nächste Häuserecke davon.
 

Ein paar Sekunden später hörte man jemanden laut fluchen und schimpfen. Es wurde plötzlich still und Kai kam wieder zurück. Er war die Ruhe selbst. Rei, der die ganze Zeit wie erstarrt dagestanden war, packte Mariah am Arm. »Bist du verrückt? Du kannst doch nicht einfach hingehen und Kai eine Ohrfeige geben, nur weil du auf mich sauer bist«

»Genau«, stimmte Angie ihm zu. Cosima stand wie angewurzelt da. Bin ich im falschen Film oder was, dachte sie. »Du Monstergirl«, kam es aus ihrem Mund geschossen und sie musterte Mariah von oben bis unten. »Meinst du etwa mich?«, fragte sie mit kampflustiger Miene. »Siehst du sonst noch jemand anderen, den ich meinen könnte? Rei hat die Wahrheit gesagt. Wir waren nicht zum Vergnügen hier.«, zischte Cosima wohl etwas zu schroff, denn Mariah ging einen Schritt zurück.
 

In diesem Moment stellte sich Rei zwischen die beiden Mädchen. Er sah Cosima an. »Was mischt du dich ein? Das Monstergirl passt ja wohl eher zu dir. Das was du heute mit Kai abgezogen hast war monsterhaft genug!« Cosima sah ihn erschrocken an. Sie war so geschockt, dass sie gar nicht wusste, was sie darauf nun antworten sollte. »Jetzt verstehe ich gar nichts mehr«, sagte Mariah. Rei drehte sich zu ihr. »Das erkläre ich dir später. Lass uns gehen.«
 

Cosima kochte vor Wut. Am liebsten hätte sie die ganze Sache aufgeklärt, aber sie wollte Angie nicht in die Pfanne hauen. Da war auch noch Kai, der Rei ebenfalls sagen konnte, dass sie nicht die Nachricht geschrieben hatte. »War schön mit euch spazieren zu gehen«, sagte Cosima ironisch.
 

Mariah schaute Rei wieder an. »Lass uns gehen Rei-chan. Tut mir Leid dass mir die Hand ausgerutscht ist Kai«, sagte Mariah mit zuckersüßer Stimme und zog Rei hinter sich her. Kai zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf. »Ich packs nicht. Echt, verstehe einer die Gattung Frau!«
 

Kai folgte Rei und ging an Angie und Cosima vorbei, ohne ein Wort zu sagen. Die beiden Mädchen standen wie zwei begossene Pudel da. Der Himmel wurde stockdunkel. Jetzt fing es auch noch an zu regnen. Die Beiden rannten so schnell sie konnten zur Bushaltestelle und stellten sich dort unter. Angie ging zum Fahrplan und schaute darauf. »Ach Mist. Der Bus ist gerade weg. Der Nächste kommt erst in zehn Minuten.« Angie stellte sich wieder neben Cosima. »Verdammt, das fehlt uns auch noch. Heute können wir das Training im Freien vergessen«, sagte Cosima und schaute durch die Glasüberdachung zum Himmel hoch. »In die Halle können wir auch nicht. Da trainieren heute Kai, Rei und die Anderen«, schnaubte Angie. »Ich will diesen Namen nie wieder hören«, schrie Cosima laut los. Vor Wut standen ihr die Tränen in den Augen. Es wollte einfach nicht aufhören zu regnen. »Rei Kon, ich hasse dich, ich hasse dich«, murmelte sie vor sich hin. Angie schaute sie an, nahm ihre Hand und fing an zu lächeln. Angie wusste in diesem Moment, dass sie nicht mehr die Einzige war, die Liebeskummer hatte. War es wirklich Liebeskummer was sie empfand? Denn da war noch irgendein anderes Gefühl, welches sie noch nicht wirklich deuten konnte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lady_Black16
2012-12-04T09:37:59+00:00 04.12.2012 10:37
Hallo ihr zwei :D
Also erst einmal bin ich euch dankbar das ihr nach so einer langen zeit wieder was on gestellt habt denn haettet ihr das nicht getan haette ich diese FF wohl gar nicht gelesen :(
Aber zum glueck habt ihr ja noch ein kapitel ongestellt :D
Hoffe es geht schnell weiter weil die Kapitel bis jetzt echt super waren, das hat alles etwas :D
Ich freue mich aufs naechste Kapitel hoffe ihr schreibt schnell zurueck :)

Lg Lady_Black
Von:  Katze_Misa
2012-02-22T12:20:38+00:00 22.02.2012 13:20
Ich bin echt platt, auch bei diesem Teil ist alles supi^^
Ich hätte mich aber tot gelacht wenn Angie so frech gewesen wäre und Kai einfach geküsst hätte, man den ausdruck auf seinem Gesicht hätte ich gerne gesehen. XDDDD
Also schön weiter schreiben, damit ich was zu lachen habe. Ganz besnders wenn nun Mariah noch was am Kopf bekommt. XDDD

Lg Misa
Von:  Katze_Misa
2012-02-22T12:17:52+00:00 22.02.2012 13:17
Das ist der Hammer, echt geil wie du Kai darstellst XDDD
Und diese Angie ist von chara her genau wie ich, nur das ich Kainicht süß finde. Ich kann mich gut in deine Charas hinin versetzten, super mach weiter so^^
Von: abgemeldet
2012-02-07T18:12:29+00:00 07.02.2012 19:12
Hallo *wink*

Mir gefällt der Anfang sehr gut.
Ich bin wirklich gespannt darauf, wie es weiter geht.

Ich hoffe auf eine spannende Weiterführung.

Der Fan Fic Titel macht mir wirklich neugierig und der Untertitel hat irgendwie etwas Magisches und Romantisches.

Ich wünsche dir viel ERfolg beim weiteren Schreiben und wie schon weiter oben erwähnt, freue ich mich auf die nächsten Kapitel.

Liebe Grüße

abgemeldet


Zurück