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Atlantis

von

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Dunkle Wolken ziehen auf

Der Teekessel pfiff schrill und laut. Eine angenehme Ruhe lag über dem Tempel, da die Meisten noch in ihren Gemächern waren und tief und fest schliefen. Nur er war schon auf den Beinen. Lächelnd nahm Kabuto den Kessel vom Feuer und stellte diesen auf den Tisch. Das sprudelnde Wasser rumorte und gluckerte spürbar in seinem Gefäß, auch wenn es schon begann sich wieder abzukühlen.
 

Während das Wasser sich weiter beruhigte, griff der Schriftführer zu einer großen Tasse und einem kleinen Teebeutel, den er zunächst mit Kräutern und Wurzelextrakten befüllte. Nach der gewünschten Menge band er einen Faden darum, so dass nichts in die Tasse gelangen konnte und ließ ihn auch in ebendiese hineinfallen, ehe er zum Wasser griff und den Beutel damit großzügig übergoss. Das tosende Sprudeln hatte bereits nachgelassen, doch der heiße Dampf ließ seine Brille, wie jeden Morgen an dem der das tat, beschlagen.
 

Er verließ die kleine Kochnische in seinem Gemach und trat an eine Vitrine heran, öffnete diese und griff gezielt nach einer kleinen Ampulle. Das lockere Lächeln wich einem diabolischen Grinsen. Ohne dieses Konzentrat hätte der ganze Plan, diese ganze Invasion die bald passieren würde, niemals funktioniert. Wie viele Jahre hatte er mit der Erprobung dieses Mittels verbracht?! Er hatte irgendwann das Zählen aufgegeben. Manch eine Versuchsperson war auf seinen Befehl hin in den Freitod gestürzt, manch andere wiederum hatte äußerst unappetitliche Nebenwirkungen gezeigt, wie etwa Wahnvorstellungen oder Psychosen bis hin zu Amokläufen.
 

Es hatte schier ewig gedauert, bis er diesem Serum zu seiner perfekten Dosis und Wirkungsweise verholfen hatte. Ein kleines Elixier, das den Trinkenden zwar zugeneigt und trau ergeben, aber nicht auffällig willenlos machte. Und das vor Allem keine Nebenwirkungen mit sich brachte, vielleicht mal abgesehen von einer kleinen Erhöhung der Reizbarkeit und Emotionalität. Das jedoch war bei einer Frau wie Tsunade so gut wie unauffällig, da sie von Natur aus ein sehr explosives Gemüt mit sich brachte.
 

Er kehrte in die Küche zurück und grinste noch immer wie des Teufels rechte Hand, als er genau vier Tropfen in die Tasse gab. Wie jeden Morgen. Jeden beschissenen Morgen, seit er hier in Atlantis war, hatte er der Herrscherin den Arsch nachgetragen, sich als Laufbursche benutzen lassen und hatte alles getan, um Tsunade um den Finger zu wickeln. Wie ihm diese Gesellschaft zum Halse heraushing!
 

Rasch ging er zu der Vitrine zurück und verstaute die kleine Ampulle wieder, ehe er in der Küche schließlich den Beutel aus der Tasse nahm und ihn in den Müll warf. Die Tasse stellte er mit einem kleinen Schälchen Zucker und einem Löffel auf ein Tablett, nahm dieses an sich und verließ sein kleines persönliches Reich, das ihm nie gefallen hatte.
 

Auf dem Weg zu Tsunades Gemächern atmete er tief durch. Nur noch ein wenig Geduld musste er aufbringen, dann war diese Farce endlich vorbei. Alles hier war so unerträglich nett und hilfsbereit und hell und freundlich und todlangweilig, spießig! Arrogant! Er hasste es, hatte es vom ersten Tag an gehasst. Aber über zwei Jahre war er hiergeblieben, nur um für seinen Herren die nötigen Vorkehrungen zu treffen, zu spionieren und zu intrigieren.
 

Er wusste, dass Orochimaru sicherlich vor Langeweile eingegangen war, nach einem Ersatz für ihn gesucht hatte. Aber es gab keinen Ersatz. Und bald schon würde er endlich wieder zu Hause sein und diesen süßen Schmerz fühlen dürfen. Unten in den dunklen, feuchten Katakomben des Bollwerks. Kabuto grinste. Oh ja, wie sehr hatte auch er sich danach gesehnt. Tsunade brauchte ihn nicht. Orochimaru aber. Schon immer. Und das würde auch immer so bleiben. Und es wurde Zeit nach Hause zu kommen, denn diese Abstinenz war auch für ihn eine unerträglich gewordene Tortur gewesen.
 

Tsunade saß in ihrem Arbeitszimmer, das von ihrem Schlafzimmer aus links hinter der schweren, verzierten Tür verborgen lag, die auch dieses Mal fest verschlossen war. Bei seinem Besuch hatte Nagato das geräumige und geschmackvoll eingerichtete Büro nicht sehen können.
 

Die atlantische Herrscherin saß an einem großen Schreibtisch, der ähnlich dunkel, edel und schwer war wie der Tisch im Flur. Sie saß mit dem Rücken zur Fensterfront, die viel Licht auf ihren Arbeitsplatz einfallen ließ. Ähnlich wie im Schlafzimmer hingen auch hier große weiße Gardinen davor, die alles noch heller machten. Zu ihrer Rechten war das Schlafzimmer und, am anderen Ende des Zimmers, die Tür zum Flur hinaus. Vor ihrem Schreibtisch standen zwei bequeme Stühle, die für Gäste gedacht waren, die ein Anliegen an sie hatten.
 

Da das Zimmer jedoch sehr lang war, fand an der ihr gegenüberliegenden Wand sogar noch eine kleine gemütliche Sitzgruppe Platz, die aus einem Sofa, einem Sessel und einem kleinen gläsernen Tisch bestand. Dort saß sie zumeist, wenn es sich bei Besuch um hochrangige Politiker handelte. Über dem Sofa, das direkt an der Wand stand, hingen die Portraits der einstigen Herrscherinnen von Atlantis, die mit erdigen und wenigen Farben von verschiedenen Künstlern angefertigt worden waren. Zu Tsunades Linken schließlich standen zwei große, elegante Aktenschränke, die mit allerlei Unterlagen, Papieren und Ordnern gefüllt waren.
 

Sie blickte auf, als es an ihrer Tür klopfte, und sagte streng, aber freundlich: „Herein.“ Sie wusste, wer dort draußen war. Die Tür ging auf und Kabuto betrat das Zimmer. Ehe der das Tablett mit einem übertriebenen „Guten Morgen!“ auf den Schreibtisch stellte, schloss er die Tür hinter sich. Er platzierte wortlos und routiniert die Tasse, den Zucker und den Löffel vor Tsunade auf dem Tisch, ehe er sie emotionslos anlächelte und raunte: „Kann ich noch etwas für Euch tun?“
 

Die Herrscherin winkte ab und lächelte, während sie Zucker in den Tee gab: „Nein, danke Kabuto. Das wäre im Moment alles. Ich möchte nur gerne nachher mit dir noch einmal den Ablauf für Morgen durchgehen. Es soll alles perfekt sein! Ich gestatte bei dieser Feier keine Fehler.“ Der Schriftführer verbeugte sich tief, so dass sie sein diabolisches Grinsen nicht sah: „Keine Sorge, meine Liebe. Es werden keine Fehler unterlaufen... alles wird nach Plan funktionieren, versprochen...“ Nur nicht nach ihrem...
 


 


 

Es klopfte abermals an Tsunades Bürotür, doch mittlerweile neigte der Tag sich allmählich dem Ende zu. Sie blickte an Kabuto vorbei: „Herein.“ Die Tür öffnete sich, Sakura betrat den Raum und blieb unsicher vor der Tür stehen. Die Herrscherin lächelte aufgeregt: „Sakura, ich freue mich dich zu sehen! Kabuto und ich waren eh gerade mit unseren Besprechungen fertig, lass die Tür ruhig offen.“ Nun wandte sie sich wieder ihrem Schriftführer zu. „Ich erwarte dich morgen pünktlich. Du wirst den Aufbau und das Schmücken des Tempelplatzes beaufsichtigen, wie besprochen.“
 

Mit einem gekünstelten Lächeln verneigte er sich: „Natürlich, ich werde alles organisieren und beaufsichtigen. Unter meiner Führung wird alles perfekt werden, Ihr werdet sehen.“ - „Daran habe ich keinerlei Zweifel. Du kannst dir für den Rest des Abends freinehmen.“ Kabuto beendete seine Verneigung und ging in Richtung Tür, vor der noch immer Sakura wartete. Gemächlichen Schrittes wanderte er von Tsunades Tisch weg, seine rot unterlaufenen Augen waren dabei fest auf die Hohepriesterin gerichtet.
 

Sakura spürte, wie sich eine frostige Gänsehaut auf ihrem gesamten Körper ausbreitete und ein eiskalter Schauer ihren Rücken herablief. Wieso sah Tsunades denn nicht die Brutalität und Hinterhältigkeit, die wie eine Aura um den Schriftführer verweilte und sie schier zu erdrücken drohte. Der stierende und bedrohliche Blick tat sein Übriges, dass die Hohepriesterin wieder am ganzen Leib zu zittern begann.
 

Schritt für Schritt kam Kabuto auf sie zu und raunte mit seinem teuflischen Grinsen im Gesicht: „Sakura, wie schön dich zu sehen. Ich nehme an, dass ihr nun das Orakel befragen werdet.“
 

Sie schluckte schwer und verspürte wieder diese absolute Trockenheit in ihrem Mund und ihrem Hals, und nickte daher einfach nur. Der Schriftführer kicherte: „Dann wünsche ich viel Erfolg. Ich bin ZU gespannt, wer der Glückliche sein wird...“
 

Er erreichte Sakura und blieb direkt vor ihr stehen, legte seine Lippen unauffällig an ihr Ohr und hauchte nur für sie hörbar: „Vergiss unsere Abmachung nicht!“
 

Noch immer stand Sakura da, zitterte und versuchte ihre Panik irgendwie zu unterdrücken, als Kabuto den Raum bereits wieder verlassen und die Tür hinter sich geschlossen hatte. Tsunade sah etwas skeptisch zu ihr herüber: „Geht es dir nicht gut?“
 

Die Hohepriesterin schluckte schwer, schüttelte den Kopf und mahnte sich innerlich zu Ruhe und Fassung, ehe sie gequält lächelte und zum Schreibtisch ging: „Schon gut, ich bin nur so... aufgeregt wegen Morgen...“ Die Blonde lächelte und nickte: „Oh, ich auch! Also lass uns rasch anfangen, ich will endlich, endlich wissen, wer es sein wird.“ Sakura nahm auf einem der Stühle Platz, die der Herrscherin gegenüber am Tisch standen, holte ihr rosarotes Seidentuch und ihren Beutel mit ihren Kristallsplittern aus einer schlichten Umhängetasche.
 

Sorgsam breitete sie auf der Tischplatte das Seidentuch aus und ließ die Kristallfragmente aus dem Beutel in ihre Hand fallen. Nervös spürte sie, wie der Angstschweiß ihren Rücken bereits bedeckte, ihre Hände zu zittern begannen und sie ihren Atem anhielt. Sie sah Tsunade an und hauchte: „Du kennst das Prozedere ja, auch wenn ich es vielleicht ein wenig anders machen werde als Konan. Da hat jede Priesterin ihren eigenen Stil...“ - „Ich bin bereit. Soll ich etwas tun?“
 

Sakura streckte der Herrscherin die geballte Faust entgegen, in der die Splitter verborgen lagen, und nickte: „Lege deine rechte Hand auf meine, aber ohne sie zu berühren.“ Tsunade machte, wie ihre Hohepriesterin es wünschte. „Gut, wunderbar. Nun schließe deine Augen und konzentriere dich auf die Energie, die von diesen Fragmenten ausgeht. Dann wartest du einfach, bis ich die Splitter fallen lasse. Schließlich sehen wir uns das Ergebnis an.“
 

Tsunade schloss ihre Augen und konzentrierte sich wie gewünscht. Sie konnte die Energie spüren, die durch die Kristalle pulsierte, strömte oder auch langsam waberte. Jeder Stein hatte seinen ganz eigenen Energiefluss, auch wenn sie keine Ahnung hatte welcher Stein zu welcher Person gehörte. Nur ihr eigener hob sich farblich von den anderen Splittern ab. Es wurde still. Eine ganze Weile lang.
 

Dann ließ Sakura die Fragmente fallen. Das Geräusch des Aufpralls klang durch das Tuch dumpf. Gespannt öffneten die beiden Frauen ihre Augen und besahen sich die Steine auf dem Tuch. Die Hohepriesterin war den Tränen nahe. Wieder kein Ergebnis. Nicht einmal ein Hinweis.
 

Ihr Herz begann immer stärker zu klopfen und schien ihr mit jedem Mal mehr in ihren Hals springen zu wollen. Das pochende Herz schrie um Hilfe, brüllte sie so unsagbar panisch an, doch dieses eine Mal musste sie es noch ignorieren. Ein allerletztes Mal. Sie zwang sich zu einem Lächeln und sah ihre Herrin an: „Wir haben einen Kandidaten, aber es überrascht mich doch ein wenig...“
 

Tsunade konnte in diesem Wust aus Kristallsplittern rein gar nichts erkennen, aber dafür war immerhin ihre Hohepriesterin zuständig. Ihre Ungeduld und Vorfreude stieg ins Unermessliche, als sie aufgeregt fragte: „Wer ist es? Wer ist der Auserwählte?“
 

Sakura atmete tief durch. Ein letztes Mal. Nie wieder würde sie den Worten Kabutos lauschen müssen. Nein. Diese kleine Lüge würde ein letzter Dienst sein. Definitiv. Was konnte diese Lüge denn noch schlimmer machen, als es ohnehin nicht schon alles war? Was sollte schon passieren? Schuld lastete ohnehin auf ihren Schultern. Schuld, die sie niemals wiedergutmachen könnte. Schuld, die sie wohl bis ans Ende ihrer Tage verfolgen würde. Was kam es da auf eine kleine Lüge an? Darüber hinaus wollte sie wahrlich nicht herausfinden was passierten würde, wenn sie nicht lügen würde.
 

Sie sah auf und lächelte Tsunade schief an: „Es ist Sasori...“
 


 


 

Schweiß perlte heiß wie Lava von seiner Stirn. Dunkelheit umhüllte sie, von der Stille der Nacht begleitet. Zumindest außerhalb dieses Zimmers, außerhalb des Hauses, hatte sich die nächtliche Ruhe, der Frieden und die Kühle über Atlantis gelegt. Doch er war entflammt. Sie waren entflammt.
 

Sein Atem ging schnell, keuchend und unregelmäßig. Dieses einmalige, alles umhüllende Feuer... Und nur Deidara ließ ihn lichterloh in Flammen aufgehen. Das war jedes Mal so gewesen, wenn er sich unter dem Blonden ins Laken gekrallt und gewunden hatte. Und es war dieses Mal auch so, so wie er auf Deidara saß und diesen mit jedem Millimeter seiner Haut, bis tief in sich selbst spürte. Schlanke Finger hatten sich um ihn gelegt und schürten das lodernde Feuer noch viel mehr.
 

Er hatte die Augen geschlossen und den Kopf in den Nacken gelegt. Sein Körper bebte durch die Bewegungen, die der Blonde unter ihm verursachte und die begleitet von gleichermaßen erhitzten Geräuschen waren. Auch er selbst konnte es nicht verhindern sein Wohlgefallen über kehlige Geräusche zu äußern.
 

Der heiße Schweiß bedeckte seinen gesamten Körper und machte jede Berührung der fremden Hände nur noch intensiver. Deidara wurde ungezügelter, wilder. Packte ihn plötzlich an den Hüften und stoppte ihre gemeinsamen Bewegungen, ehe der Blonde ihn einfach von sich warf, mit dem Rücken in die Matratze drückte, sich zu ihm herabsenkte und einen leidenschaftlichen Kuss entfachte, ehe er wieder eine Vereinigung zwischen ihnen schaffte.
 

Und plötzlich überrollte eine Flammenwalze Sasori. Seine hellen, schmalen Finger verhakten sich im Laken, während er sich aufbäumte. Immer wieder überrollte diese Walze ihn, bis daraus schließlich ein flammendes Inferno wurde. Mit einem Schlag breitete es sich in ihm aus, um langsam, aber sicher, zu ersticken. Dumpf hörte er nun auch Deidaras Stimme, die befreit und erlöst seinen Namen rief.
 

Einen Augenblick verweilten die beiden so, rangen völlig erschöpft nach Luft, ehe Deidara sich wieder zu ihm beugte und ihn glücklich und erschöpft küsste. Erst nach einer Weile ließ auch Deidara sich neben ihm in die wüst verstreuten Kissen sinken und seufzte erleichtert. Er legte einen Arm um den Rothaarigen, kuschelte sich mit diesem eng zusammen und zog ihnen beiden die Decke über. Die glühende Wange des Kriegers ruhte auf seiner Schulter, der noch immer flache Atem strich sanft an seinem Hals entlang, während Sasoris Hand über seine Brust strich. Deidara musste lächeln.
 

Er sah Sasori an und hauchte leise: „Ich freue mich schon auf Morgen.“ Sasori knurrte müde: „Ja und nein...“ Verwundert sah der Blonde auf: „Wie meinst du das?“
 

Seufzend schloss der Rothaarige die Augen und murmelte: „Weißt du, ich freue mich nicht, weil ich solcherlei Veranstaltungen hasse und eigentlich gar nicht hingehen will... Aber ich habe es dir versprochen und daran halte ich mich auch.“ Er lächelte leicht. „Aber morgen wird dieses Warten auch endlich ein Ende haben. Immer wieder hatte ich Angst, dass es mich treffen würde, aber weißt du was?“
 

Deidara schüttelte den Kopf, ehe der Krieger leise kicherte: „Als wir das erste Mal bei Itachi zum Feiern waren, da warst du ja so eifersüchtig auf Konan...“ - „Erinnere mich da nicht dran! Das war mir hinterher so ungemein peinlich... musstest du das ausgerechnet jetzt wieder aufgreifen?“ - „Ja, musste ich.“
 

Sasori war davon überzeugt, dass er es musste. Immerhin wollte er Deidara vor diesem Fest noch die Wahrheit sagen. Er hatte ihn damals ja nicht angelogen, aber eben auch nicht alles erzählt. Seine Unerfahrenheit spielte mittlerweile wohl keine Rolle mehr, doch DAS würde er sicherlich nicht zugeben, auch nach all der schönen Zeit nicht. Aber eine andere Sache, die schien ihm doch wichtig zu erwähnen. Er sah dem Blonden in die blauen funkelnden Augen, in denen trotz Allem noch immer eine Spur von Lust und Seligkeit zu sehen waren.
 

Er raunte vorsichtig: „Ich hatte dir gesagt, dass ich Konans Hilfe gebraucht habe, um meine Angst zu verlieren.“ - „Ja, das hattest du...“ - „Nun, ich verrate dir ein Geheimnis. Eigentlich ist es nicht erlaubt, aber ich hatte sie gebeten für mich das Orakel zu befragen. Ich wollte wissen, ob ich Tsunades Kandidat sein werde oder nicht. Und es war eindeutig: Ich bin es NICHT!“
 

Deidaras Augen weiteten sich vor Überraschung und auch vor Freude. Fast abwesend murmelte er: „Das hast du gemacht, um mit mir zusammen... sein zu können?“ Der Krieger nickte: „Ja. Ich wollte es, aber ich hatte Angst davor dich wieder aufgeben zu müssen. Ich musste es einfach wissen, verstehst du?“ Der Geologe lächelte glücklich: „Das heißt wir können endlich allen sagen, dass wir zusammengehören?“ - „Morgen, ja dann können wir es. Dann ist dieses Versteckspiel vorbei. Denn wenn der Kandidat gefunden ist, dann kann ich machen was ich möchte.“
 

Seine Lippen wurden von denen des Blonden versiegelt, ehe dieser nach dem zärtlichen Kuss hauchte: „Ich liebe dich, Sasori.“ Der Angesprochene wurde rot im Gesicht und lächelte gequält: „Ich...“
 

Wieso konnte er es nicht sagen? Wieso schienen sein Geist und sein Körper sich so dagegen zu wehren? Warum fiel ihm dieses Gefühl so unsagbar schwer, dass er es nicht einmal gegenüber Deidara, den er ja wirklich liebte, aussprechen konnte? Verzweifelt hauchte er dem Geologen einen Kuss auf die Lippen. Dann wisperte er leise: „Es wird ein langer Tag morgen. Wir sollten schlafen. Es wird anstrengend genug...“ - „Wahrscheinlich hast du recht. Gute Nacht.“ - „Dir... auch...“
 

Sasori war fast sofort eingeschlafen, doch Deidara lag dort noch eine Weile. Unfähig zu schlafen, an die Decke starrend. Er sollte glücklich sein über das was sein Rotschopf gesagt hatte. Doch ein bitterer Beigeschmack hatte alles andere in ihm überdeckt. Sasori hatte ihm nicht von Anfang an die Wahrheit gesagt. Warum nur? Und warum blieb der Krieger ihm jedes Mal eine Antwort schuldig, wenn er diesem sagte, dass er ihn liebt? Und warum hatte Sasori sich so vehement gegen den Besuch des Festes ausgesprochen? Unzufrieden kam Deidara nur auf eine Antwort: es gab da noch etwas, das der Rothaarige ihm verschwieg. Aber was? Und, vor Allem, warum...?!



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