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Atlantis

von

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Donnergrollen im Paradies

~Aloha!
 

Nur kurz: habe mal wieder eine kleine musikalische Begleitung für dieses Kapitel. Markiert, wie immer, mit (*1*).

Link: http://www.youtube.com/watch?v=XtAbhJ_Eqe4
 

Ich hoffe, dass es euch gefallen wird und dass es auch spannend sein wird!
 

LG

Galenhilwen~
 

Deidara blieb urplötzlich stehen. Es reichte, er hatte genug. Das konnte SO doch nicht weitergehen! Den ganzen frühen Nachmittag schon hatte Sasori in seiner Rüstung auf der Veranda gesessen und kein Wort mehr gesagt. Er wollte nicht mehr warten, schon gar nicht die gesamte Feier über neben seinem Rotschopf sitzen und sich fragen müssen, was hier eigentlich los war. Er sah den Krieger herausfordernd und streng an, der nach ein paar weiteren Schritten ebenfalls hielt, sich zu ihm drehte und ihn fragend ansah. Der Blonde verschränkte die Arme vor seiner Brust und knurrte: „Ich gehe keinen Schritt weiter, ehe du mir nicht gesagt hast was mit dir los ist. Meinst du ich sehe das nicht? Wieso redest du plötzlich nicht mehr mit mir?“
 

Seufzend schloss Sasori die Augen. Wieso musste Deidara ausgerechnet hier und jetzt eine ähnliche Ungeduld an den Tag legen, wie er selber immer?! Er wollte nicht über den wahren Grund für seine Nervosität sprechen, aber alles andere hatte er bereits versucht. Er sah genervt, aber gleichwohl verständnisvoll auf und hauchte: „Ich habe es dir doch schon gesagt: ich fühle mich in der Stadt einfach nicht wohl, habe daher so gar keine Lust auf diese blöde Veranstaltung, muss aber hin, weil wir heute immerhin angegriffen werden, wenn wir Konans Vision vertrauen können und...“
 

„Blödsinn! Ja, das ist vielleicht ein gewisser Anteil, aber vor Kämpfen warst du immer angespannt, aber nicht so!... Sasori, du verbarrikadierst dich seit Stunden total! Ich habe das Gefühl du verheimlichst mir etwas! Ich... ich durfte dich nicht einmal anfassen, seit wir aufgestanden sind. Kein Kuss, keine Umarmung, nicht mal meine Hand durfte ich auf deine Schulter legen und...“ - „Pssst, bist du wahnsinnig?? Ich will einfach nur nicht riskieren, dass kurz vor unserem Ziel alles noch gefährdet wird...“ - „Ich verstehe kein Wort! Du bist es doch nicht, wo liegt also dein Problem? Bin ich dein Problem?“
 

Irritiert lockerte sich Sasoris Haltung. Er sah den Blonden verwirrt an und schüttelte den Kopf: „Nein! So ein Unsinn. Ich bitte dich doch nur darum, dass wir bis nach der Verkündung warten, das ist alles. Bitte vertraue mir, ich erkläre dir hinterher alles, aber im Moment habe ich echt andere Sorgen! Ich muss nebenher noch die Verteidigungsstrategie meiner Truppe organisieren, dafür brauche ich einen freien Kopf.“ Er trat einen zaghaften Schritt näher an Deidara heran. „Und ich möchte unter allen Umständen verhindern, dass so etwas passiert wie beim letzten Angriff, verstehst du? Ich will nicht, dass dir etwas passiert.“
 

Ja, das war wahr. Aber wieder nicht die ganze Wahrheit. Es war ihm in Wirklichkeit alles nur so peinlich: seine Unerfahrenheit und die Tatsache, dass er wie ein höriges Kind sämtliche Regeln befolgt hatte und er wohl in der ganzen Truppe der Einzige gewesen war, der sich an die Unberührtheit gehalten hatte. Davon mal abgesehen wusste ja außer ihm, Konan und nun Deidara keiner, dass er das Ergebnis kannte. Zumindest wusste, dass ER definitiv NICHT der Kandidat war, und das sollte auch so bleiben!
 

Deidara seufzte und ließ die Schultern hängen. Es war zwecklos. Sasori hatte sicherlich Recht, aber ein Teil des Puzzles fehlte ihm noch immer. Und auch jetzt war ihm nicht klar, wieso sein Rotschopf es so eisern zurückhielt. Doch um des lieben Friedens willen, und da der Krieger ihm eine Erklärung versprochen hatte, nickte er schließlich: „Schön, wie du meinst. Aber glaube bloß nicht, dass ich es vergessen werde...“
 

Enttäuscht ging er los und Sasori sah ihm einen Augenblick lang verzweifelt nach. Er hasste sich dafür, dass er für Deidaras Niedergeschlagenheit verantwortlich war. Aber er musste einfach einen freien Kopf behalten. Doch war es ihm auf diese Weise überhaupt möglich bei klarem Verstand zu bleiben? Er sah genau, wie verletzt der Geologe war. Doch er konnte es einfach noch nicht sagen. Vielleicht war seine Denkfähigkeit auch nur eine faule Ausrede, weil eigentlich Angst der einzige Grund war, dass er mit der Wahrheit nicht herausrückte. Angst davor, dass Deidara ihn auslachen oder anfeinden könnte. Angst davor verlassen zu werden. Fallen gelassen. Wie immer...
 

Er schloss auf und dieses Mal war es Deidara, von dem das Schweigen auf dem restlichen Weg ausging. Sie erreichten nach endlos scheinenden Minuten endlich den Tempelplatz, auf dem bereits ein geschäftiges Treiben herrschte.
 

Wieder waren Sitzgelegenheiten u-förmig eingerichtet worden, so dass alle Anwesenden auf den Tempel schauen konnten. Am Fuße der Treppe war ein Podest aufgebaut worden, welches mit feinen Stoffen und Kränzen aus Blumen und Pflanzen arrangiert war. Eine kleine Treppe mit drei Stufen führte auf das Podest herauf. Direkt gegenüber waren wieder ihre Plätze angesiedelt. Sie waren die Letzten der Krieger und Wissenschaftler, die dort eintrafen. Die Anderen waren bereits da und entdeckten die Nachzügler in der Menge, begrüßten sie und winkten sie zu sich herüber.
 

Es waren so viele Menschen auf dem Platz, dass es kaum möglich war miteinander ein Wort zu wechseln. Doch Sasori nahm mit jedem einzelnen seiner Elite kurz Blickkontakt auf, um sich zu vergewissern, dass alle bereit und bei der Sache waren. Jeder von ihnen nickte ihm kurz zu und gab damit die stillschweigende Bestätigung. Sie alle waren vorbereitet, in Montur und absolut bereit. Und sie würden einschreiten, sollten ihre Feinde es tatsächlich wagen anzugreifen.
 

Nachdem sie sich gesetzt hatten schien es auf dem Platz allmählich ruhiger zu werden. Alle richteten ihre Aufmerksamkeit auf den Tempel. Tsunade, Sakura und Kabuto traten aus dem Eingang, winkten kurz allen zu und schritten erhaben die Stufen herunter. Hinter ihnen folgten die Priesterinnen. Sasori konnte selbst aus dieser Entfernung erkennen, wie niedergeschlagen Hinata war. Sie schien die Einzige zu sein, die sich eine realistische Vorstellung von dem machte, was hier in Kürze wohl passieren würde.
 

Tsunade jedoch ließ sich feiern wie eine Königin. Badete sich in der Aufmerksamkeit und dem Glanz des Augenblicks. Ihr fehlte seit Langem schon der Weitblick. Wieso nur konnte sie diesen sonnigen Moment nicht aufgeben, obwohl sie wusste welche Konsequenzen drohten? Sasori verstand es nicht. Er hatte gelernt, dass es Momente gab, die man auskosten konnte und sogar sollte. Doch diese Momentaufnahme hier und heute würde einen hohen Preis mit sich bringen, und das musste man doch sehen! Aber kaum jemand tat es. Nein. Diese dumme Verkündung war allen wichtiger, als die Sicherheit des ganzen Reiches.
 

Die Gruppe erreichte das Ende der Treppe und schritt langsam, erhaben, selbstgefällig auf das Podest. Die Priesterinnen stellten sich am Rand hin, gemeinsam mit Kabuto und Sakura. Tsunade blieb direkt in der Mitte stehen, lächelte zuversichtlich und hob langsam ihre Arme. Einen Augenblick wartete sie noch, bis sich immer mehr Stille über den Platz gelegt hatte und die Menschen gebannt den Atem anhielten, in Vorfreude auf das Prozedere, das auf sie wartete. Sasori seufzte. Sie alle waren so kurzsichtig!
 

Er spürte, wie Deidara seine Hand nahm. Erschrocken zog er sie ruckartig zurück und sah den Blonden an, ehe er leise raunte: „Was machst du da?“ Die Enttäuschung in den blauen Augen bohrte sich in sein Herz, aber Deidara antwortete versucht gefasst: „Ich bin nur so aufgeregt und... wollte deine Hand halten, das beruhigt mich...“ Wieder seufzte der Krieger: „Bitte schau nicht so, es tut mir Leid, aber es geht nicht, verstehe das doch bitte... Nur noch ein wenig Geduld, dann haben wir es doch geschafft und...“
 

Tsunades laute, kräftige Stimme ertönte für alle gut hörbar, als sie zu sprechen begann: „Ganz Atlantis hat sich versammelt, um mit mir die Wahl des Kandidaten zu feiern, der uns allen die nächste Herrscherin schenken wird! Wir alle werden diesen Tag in Erinnerung behalten, für den Rest unseres Lebens! Ich möchte euch allen danken! Ihr seid Atlantis! Und mein Geschenk wird auch das eurige sein!“
 

Sie machte eine Pause und das atlantische Volk brach in jubelnden Applaus aus, der langsam wieder schwächer und leiser wurde.
 

„Wir haben einen Kandidaten und ich bin hocherfreut ihn heute verkünden zu dürfen. Das Ergebnis ist überraschend, aber der weise Kano wird seine Wahl mit Bedacht getroffen haben und ich vertraue seinem Urteil!“
 

Wieder Applaus. Sakura schluckte schwer. Diese Worten trafen. Erst jetzt wurde ihr klar, dass sie nicht nur ihre irdische Herrin betrogen hatte. Nein, sie hatte sich über das Wort ihres Gottes gestellt...
 

„Er hat uns durch die Kristalle mitgeteilt, wer uns allen das Geschenk der neuen Herrscherin machen wird! Und ich will euch nicht länger auf die Folter spannen... Der Kandidat heißt...“
 

Absolute Stille. Deidara blickte zu Sasori, der bis zum Zerreißen gespannt war. Er wollte wieder die Hand seines Rotschopfs nehmen, doch er ließ es. Eine weitere Abweisung würde er nicht ertragen. Wenn das alles vorbei war, dann müssten sie sich dringend unterhalten. Es gab Geheimnisse und er wollte nicht in einer fremden Welt bleiben, wenn sein Geliebter ihm etwas verheimlichte und nicht einmal sagen konnte, dass dieser ihn liebte. Konnte Sasori sich denn nicht denken, dass er so langsam Zweifel bekam? Konnte er sich nicht vorstellen, wie verzweifelt er auf diese Worte wartete? Und konnte er sich nicht vorstellen, welch schlimmen Dinge er sich bereits ausmalte, da er einfach keine Ahnung hatte, worum dieses Schweigen sich hüllte? Was es verbarg? Was nur war es denn...?
 

„Sasori!“
 

… ….
 

… …. ….....
 

Die Luft vibrierte, war wie elektrisiert, aber keiner wagte es auch nur zu atmen. Vorsichtig blickten alle in seine Richtung. Sämtliche Gesichtsfarbe war aus ihm gewichen. Leichenblass, mit weit aufgerissenen Augen und offenstehendem Mund starrte er in Richtung Podest. Sein Herz schien auszusetzen. Das konnte nicht sein! Er blickte auf. Natürlich! Kabuto!
 

Er warf Konan einen Blick zu, die nur ebenso ungläubig wie er den Kopf schüttelte. Auch Itachi und die anderen wirkten hilflos, ratlos, verständnislos. Nur Deidara nicht...
 

Eine Gasse hatte sich auf dem Platz gebildet. Tsunade sah ihn eindringlich und abwartend an. Sie wollte, dass er zu ihr geht. Doch wie konnte er? Das war nicht richtig! Das stimmte nicht! Das war alles ein falsches Spiel! Zitternd überlegte er unter Hochdruck hin und her. Sollte er sich erheben? Irgendetwas musste er tun! Irgendetwas, nur nicht hier sitzen und so tun, als habe er nichts gehört...
 

Doch plötzlich sprang Deidara auf, stellte sich ihm zugewandt hin, ließ seine Tränen einfach laufen und begann vor allen wie ein Wahnsinniger zu brüllen, so dass Sasori das Blut in den Adern gefror: „Jetzt verstehe ich! Ich bin so ein Idiot! SCHEIßE! Ich bin so dämlich!!! Das war es, nicht wahr?! Deshalb wolltest du es mir nicht sagen! DU...“
 

Ja, es gab nur ein Wort, das ihm einfiel und er würde es nehmen, denn es entsprach wohl doch der Wahrheit... „... MONSTER! Du bist das Allerletzte!“
 

Einer Ohnmacht nahe hob Sasori beschwichtigend die Hände: „Deidara, nein, so glaube mir doch! Das kann nicht sein, das ist eine Lüge, ich kann es nicht sein, ich...“
 

„Halt bloß dein Maul! Ich bin deine ewigen Ausreden so satt! FUCK! Dein ganzes schüchternes Getue, wie schlecht mir wird! Alles Show! Du hast nur jemanden gebraucht, mit dem du so lange in die Kiste hüpfen kannst, bis du der alten Schachtel... Du widerst mich so an!“
 

Tsunade konnte jedes einzelne Wort hören. Ihre gute Laune... mit einem Schlag weg. Die Menschen – allesamt so entrüstet, wie sie selber. Nur langsam verstand sie, was sie da hörte.
 

„Hat es dir wenigstens Spaß gemacht? Habe ich dir Freude bereitet, als kleiner Betthase? Herzlichen Glückwunsch Sasori! Ich liebe dich wirklich! Und du benutzt mich nur als Lückenfüller! Hast mich mit deiner beschissenen Art um den Finger gewickelt und so getan, als wärst du die Unschuld vom Lande! Kacke!!! Ich hasse dich!!!“
 

(*1*) Plötzlich verschwamm alles um Sasori herum. Immer und immer wieder hallten die Worte in seinem Kopf nach... ich hasse dich. Langsam erhob er sich. Nur noch dumpf hörte er nun auch Tsunade zetern, schimpfen. Nur dumpf nahm er die Beschimpfungen und Verwünschungen der Menschen war. Nein. Sein Blick, seine ganze Aufmerksamkeit ruhte auf den hasserfüllten blauen Augen Deidaras.
 

Er stand vor ihm. Alles andere verlor sich in einem Wust aus Grau und Nichtigkeit. Er liebte Deidara, von ganzem Herzen. Ein Nichts schlich durch seinen Körper, eine absolute Taubheit. Nur langsam durchbrach der Schmerz diese Hülle aus Leblosigkeit und stach ihm wie ein Dolch in sein Herz.
 

Deidara schrie ihn noch immer an. Das konnte er durch den Tränenschleier, der sich über seine Augen legte, erkennen. Aber er hörte es nicht mehr. Hatte schon genug gehört.
 

Er hatte sich fallen lassen. Hatte geliebt. Hatte vertraut. Hatte alles getan, um bei Deidara sein zu können. Hatte alle Regeln, Drohungen und Zweifel von sich gewiesen, ignoriert, nur um mit diesem Menschen zusammen sein zu können. Er hatte alles aufgegeben, nur für Deidara. Doch dieser... stand nun vor ihm und bezichtigte ihn zum zweiten Mal in seinem Leben als Monster. Doch niemals hätte Sasori geglaubt, dass es ihn noch viel, viel mehr verletzen könnte, als jedes andere Mal zuvor.
 

Schmerz erfüllte ihn. Komplett. Deidara hatte gesagt, dass er ihm vertraue. Doch das war wohl nicht wahr. Er glaubte diesem beschissenen Ergebnis mehr als ihm. Hörte ihn nicht einmal an, sondern warf IHM vor Deidara benutzt und belogen zu haben.
 

Wieso hatte er nicht auf sich selbst gehört? Er hatte es doch von Anfang an gewusst. Er durfte seinen Gefühlen und anderen Menschen nicht trauen. Die heile Welt hatte der Blonde ihm vorgespielt und nun stand er hier und warf ihm so unsagbar schmutzige und niederträchtige Sachen an den Kopf. Ließ ihn wegen einer Lüge fallen, der er mehr Glauben schenkte, als ihm... Trat alles, was er aufgegeben und riskiert hatte, gedankenlos mit Füßen...
 

Mit Tränen in den Augen sah er Deidara an, der plötzlich ruhiger zu werden schien. Es war ihm egal, wieso. SEINE Gefühle waren Schuld an allem! Sein Vertrauen! Seine Liebe! Wie immer. Wie früher schon. Er war einfach nicht dazu erkoren zu lieben... und ein Wesen, das es nicht Wert war geliebt zu werden. Alles eine Lüge. Alles! Er hatte Deidara die Chance gegeben, hatte sich und seine Unerfahrenheit in dessen Hände gelegt. Und wurde nun wieder einmal fallen gelassen. Angewidert, von Ekel geschüttelt, von Abscheu erfüllt.
 

Er würde niemals wirklich geliebt werden, so viel stand fest. Der Schmerz in ihm wusste das und schrie innerlich auch auf ihn ein. Er war so dumm und naiv gewesen. Alles nur, weil er vertraut hatte. Weil er Deidara seine Gefühle anvertraut hatte. Er hatte aus seinen Fehlern einfach nicht gelernt. Doch damit war Schluss! Endgültig! Das war definitiv das letzte Mal gewesen, dass Sasori einen solchen Schmerz verspüren würde. Es lag auf der Hand. Alles war vorbereitet.
 

Er sah Deidara direkt in die Augen. Zwei, drei Tränen suchten ihren Weg über seine Wangen. Zutiefst enttäuscht und verletzt hauchte er, ungeachtet dessen, was alle hier um ihn herum gesagt hatten, nachdem er den Blonden mit einer Ohrfeige zum Schweigen gebracht hatte: „Auch wenn ich es zu meinem Bedauern nicht rückgängig machen kann... Du hast meine Unschuld nicht verdient...“
 

Er drehte sich um und ging. Er bekam nichts mit. Rein gar nichts. Alles war taub, grau um ihn herum. Er sah Deidara nicht mehr, Tsunade oder Konan. Niemanden. Er ging nach Hause. Sollten sie alle sterben hier. Er war bereits tot. Nicht durch den Feind getötet, sondern durch seine Liebe. Niemand hier würde wohl grausiger sterben als er, egal was die Feinde mit ihnen anstellen würden. Hinter ihm brüllten sie Menschen auf dem Platz ihm wütend hinterher doch er ignorierte es. Es gab nur eine einzige Sache, die er jetzt noch tun könnte. Und wenn er fertig war, dann würden ihn das Alles nicht mehr kümmern. Nichts würde ihn mehr kümmern. Am Wenigsten würde ihn Deidara noch kümmern. Mehr wünschte Sasori sich nicht mehr. Keine Gefühle... kein Schmerz... Alles war vorbereitet. Und endlich würde er es tun, er hatte sich schon viel zu lange davon abhalten lassen...
 

Konan stockte der Atem. Die Menschen kreischten aufgebracht, ihre Vision würde bald wahr werden! Sie sah, wie Kabuto sich aus dem Trubel schlich und vom Platz entfernte. Es blieb keine Zeit mehr. Und ausgerechnet jetzt verschwand auch noch Sasori...
 

Urplötzlich fuhr sie herum und riss ihre Augen auf. Das war es! Deswegen fehlte er in ihrer Vision! Er war nicht da, weil... Panisch packte sie Deidara am Kragen, der dem Rothaarigen noch immer hinterher blickte und scheinbar völlig neben der Spur war, und brüllte diesen verzweifelt an: „DEIDARA! Hör mir zu!!!“ Fahrig sah er sie an und nickte abwesend: „Ja...“ - „SCHEIßE! Deidara!“ - „JA!“ - „Was machst du für einen Mist?! Sasori ist es nicht, hörst du? Er ist es nicht, weil es keinen beschissenen Kandidaten geben kann!!“
 

Es wurde ruhig um sie herum. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass auch Sakura und Tsunade mittlerweile bei ihr standen. Die Herrscherin sah ihre einstige Hohepriesterin fahl an und hauchte: „Wie... wie meinst du das Konan?“
 

Die Blauhaarige brüllte aufgebracht: „Verdammt, er kann es nicht sein Tsunade, weil du durch deinen beschissenen 'Unfall' keine Kinder mehr kriegen kannst! Sakura hat dich belogen! Es gibt kein Ergebnis, weil es von dir keine Nachfolgerin geben wird, Tsunade! Du bist unfähig ein Kind zu gebären, durch deine Verletzungen! Ich habe versucht es dir zu sagen, aber du wolltest ja nicht auf mich hören!“
 

Während die Herrscherin entsetzt zu Sakura sah, die unter Tränen zusammenbrach, und ihr klar wurde, dass Konan von Anfang an die Wahrheit gesagt hatte, blickte diese wieder Deidara an ubnd kreischte: „Sasori war in meiner Vision nicht in Atlantis! Wir haben eine geringe Chance, dass alles anders ausgehen wird, wenn du ihn zurückbringst! Du musst dich beeilen, hast du kapiert? Er wird versuchen seine Umwandlung zu vollziehen! Das musst du verhindern!“
 

Mit Tränen in den Augen sah dem Rothaarigen hinterher: „Er hat nie... aber... was meinte er mit Unschuld?“ Konan keifte gereizt: „Stell dich nicht dümmer, als du bist! Die Kandidaten müssen bis zur Verkündung unberührt bleiben! Und daran hat er sich gehalten, bis DU kamst!“
 

Entsetzt riss Deidara seine Augen auf. Das fehlende Teil im Puzzle war NICHT die Kandidatur, die Auswahl, sondern einfach nur Jungfräulichkeit? Er schlug sich die Hand vor den Mund.
 

Plötzlich ertönten Schreie überall. Sakura heulte neben ihm und beteuerte, wie Leid ihr alles tat. All die Lügen. Hinter dem Tempel tauchten plötzlich scharenweise feindliche Soldaten auf. Konan stieß ihn unsanft in Sasoris Richtung und brüllte verzweifelt: „Verdammt, beeil dich! Du musst Sasori retten! Wenn du ihn rettest, dann rettest du vielleicht das ganze Reich! Ihr gehört zusammen, du musst verhindern, dass er sich zu einem leblosen Objekt macht! Er braucht dich! GEH!“
 

Mit Tränen in den Augen rannte Deidara auf einmal wie fremdgesteuert los. Rannte, so schnell ihn seine Füße trugen. Er hatte einen unverzeihlichen Fehler begangen! Hätte Sasori ihm doch nur gesagt, dass er der Erste war...
 

Keuchend preschte er aus der Stadt und betete zu allem, was ihm einfiel, dass er noch rechtzeitig kommen würde...



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