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1000 und ein Neuanfang

von

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Erwachen

Es war bereits wieder Tag, als Kira endlich wieder die Augen öffnete. Träge lies sie den Blick durch den weißen Raum wandern und lauschte dem stetigen Piepen des EKG's, an das sie angeschlossen war. Der Raum erinnerte sie an ein Krankenhauszimmer und die ganzen Schläuche und Kabel, die an ihr befestigt waren deuteten ebenso darauf hin.

Doch wie war sie hier her gekommen und warum war sie hier?

Der Blick der Blonden ruhte auf der gleichmäßig auslaufenden Anzeige des EKG's, während sie sich zu erinnern versuchte. Ihre Erinnerungen hingen hinter nebelhaften Schleiern und so tat sie sich schwer damit, auch nur etwas zu erhaschen. Und mit einem Mal fiel es ihr wieder ein: Es war Samstag gewesen, als sie mit den Anderen zu dieser Organisation gegangen waren, um mit Kim und Jane zu reden.

In Kiras Ohren hörte sich das schneller werdende Piepen bedrohlich an und sie begriff im ersten Moment nicht, weshalb es so war. Erst als sie realisierte, dass ihr Herzschlag im selben Takt schlug, lies sie den Blick wieder durch den Raum schweifen, um etwas herunter zu kommen.

Wo waren nur die Anderen?
 

Das Erwachen des Mädchens war nicht unbemerkt geblieben. Immerhin waren die Räume in dieser Einrichtung alle überwacht. Natürlich nur, für den Fall der Fälle.

Doch nun hatte sich Doktor Sarbia persönlich auf den Weg gemacht, um nach dem Mädchen zu sehen. Immerhin war er ja – mehr oder minder – irgendwie daran Schuld, dass sie hier lag.

Ohne zu klopfen betrat der Doktor den Raum und er sah, wie die Blonde ruckartig den Blick auf ihn richtete und irritiert zu sein schien. Sie saß aufrecht im Bett und hatte wohl bis eben noch die Apparaturen betrachtet, die an ihr angeschlossen waren. In ihren Augen konnte man sehen, wie sie den Älteren wiedererkannte. Doch konnte Doktor Sarbia nicht einordnen, ob sie nur überrascht war oder sich fürchtete.

„Schön zu sehen, dass Sie wieder wach sind, Miss Nighthale.“ Die Blonde schien darüber nach zu denken, wie sie seinen Satz auslegen sollte, was dem Doktor ein Grinsen auf die Lippen zauberte. „Sie waren die letzten 7 Tage in einem komatösen Zustand gelegen. Wir können uns selbst nicht erklären, was genau der Grund war. Sie sind einfach, aufgrund eines hohen Fiebers, ohnmächtig geworden, Miss Nighthale. Doch wissen wir nicht, was der Auslöser dieses Fiebers gewesen ist.“ Natürlich wussten sie, weshalb das Mädchen zusammengebrochen war. Sie hatten in den Raum ein Betäubungsmittel verströmt und einer nach dem anderen hatte sich schlafen gelegt. Doch waren sie auch alle wieder nach wenigen Stunden erwacht. Kira jedoch schien sich daran nicht mehr zu erinnern, da sie darauf hin erst wirklich – durch einen Fieberrausch – in einen komatösen Schlaf gefallen war. Wer hätte auch ahnen können, dass der Körper des Mädchens so empfindlich war?

„Wo sind meine Freunde?“, in den verschiedenfarbigen Augen des Mädchens blitzte mit einem Mal Argwohn auf, was den Blick des Mannes wieder kälter werden lies.

„Keine Sorge, Ihre Freunde sind wohlauf. Natürlich waren sie sehr um Sie besorgt.“

„Ich möchte sie sehen.“ Während der Blick von Doktor Sarbia neutral wirkte, wandelte sich Kiras Blick langsam unter Zweifeln hinweg. Sie wusste nicht, ob sie dem Mann im Kittel glauben sollte oder nicht.

„Natürlich können Sie das. Jedoch werden Ihre Freunde erst Montag früh wieder zu Besuch kommen. Bis dahin müssen Sie sich leider etwas gedulden.“, der Arzt nickte dem Mädchen leicht zu. „Jetzt jedoch würde ich Sie gerne noch einmal untersuchen lassen, nur um sicher zu gehen, dass Sie auch wirklich wieder wohlauf sind, Miss Nighthale. Ich schicke eine Schwester her, die sich um alles kümmern wird.“ Da Kira ihm keine Antwort darauf gab, verabschiedete er sich einfach und verließ den Raum wieder. Eigentlich hatte er mehr Widerworte und Gegenwehr erwartet. Doch schien das Mädchen noch immer zu benommen zu sein, als dass sie sich gerade wirklich große Gedanken zu machen schien.
 

Als die Schwester Kira von den Geräten befreite und sie in ein Labor brachte, in dem sie untersucht wurde, lies sie alles über sich ergehen. Ihr Körper fühlte sich sowieso zu schwach an, als dass sie sich großartig hätte wehren können. Stattdessen konnte sie ihren eigenen Gedanken nachhängen, während ihr niemand deswegen Beachtung schenkte.

Sie war also bereits seit 7 Tagen in dieser Anstalt und somit musste heute wieder Samstag sein. Was auch immer geschehen war, sie konnte sich einzig daran erinnern, dass sie irgendwelche Albträume gehabt hatte, während sie in diesem komatösen Zustand gewesen sein musste. An genaue Bilder oder Szenen aus den Träumen konnte sie sich nicht erinnern. Doch schob sie die Träume dem Fieberdelirium zu, wenn sie denn wirklich Fieber gehabt haben sollte. Auch wenn sie – zumindest was diesen Teil betraf – diesem Doktor Glauben schenkte, so traute sie ihm noch immer nicht über den Weg. Ihr Unterbewusstsein riet ihr, dass sie auf ihn nur mit Vorsicht zugehen sollte, also wollte sie sich zumindest vorerst daran halten.

Während Kira ihren Gedanken nachhing, folgte ihr Blick den Bewegungen der Schwester, die ihre Tests durchführte. Das Mädchen selbst verhielt sich kooperativ und lies die Frau gewähren. Als diese jedoch meinte, mit einer Spritze auf sie zugehen zu müssen, zuckte sie zusammen und hätte ihr beinahe die Spritze aus der Hand geschlagen. Mit einem Mal schlug ihr ihr Herz bis zum Halse. Sie hatte sich bei dem Anblick der Spritze an etwas erinnert, bei dem sie sich ziemlich sicher war, dass es kein Albtraum gewesen sein konnte. Es musste sehr wohl passiert sein.

Man hatte ihr etwas gespritzt, danach erst hatte sie dieses Fieber bekommen.

Und damit war sie sich mehr als nur sicher.

„Haben Sie keine Angst. Ich möchte Ihnen nur etwas Blut abnehmen. Es wird auch nicht weh tun.“, die Schwester war sichtlich verwirrt durch Kiras Reaktion. Und erst als Kira erkannte, dass die Spritze auch wirklich leer war, lies sie sich wieder etwas in dem Stuhl zurück sinken und versuchte sich ein wenig zu entspannen.

„Tut mir Leid, ich mag nur keine Spritzen...“, murmelte die Blonde und lies ihren Blick zur Seite wandern, damit sie die Spritze nicht sehen musste. Sie würde ihr bloß Blut nehmen, mehr nicht...

Als die ganze Prozedur endlich beendet war, brachte eine andere Schwester Kira wieder auf ihr Zimmer.

„Kann ich nicht zumindest in ein anderes Zimmer?“, versuchte sie ihren Missmut gegen den sterilen Raum auszudrücken. Doch schüttelte die Schwester nur den Kopf.

„Heute noch nicht. Sie werden noch etwas unter Beobachtung bleiben müssen.“



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