Zum Inhalt der Seite

Füreinander bestimmt

Kannst du meine Mauer durchbrechen?
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Waldhütte

Kapitel 8 – Die Waldhütte
 

Es vergingen einige Tage. Jeder ging seinen täglichen Verpflichtungen nach, aber ohne weitere besondere Vorfälle.

Riku ließ sich dennoch öfters bei den Bladebreakers blicken. Er wollte schauen, ob es seiner Yuko auch gut ging. Er traute Kai nicht über den Weg. Aber das war inzwischen ja auch kein Geheimnis mehr. Alle merkten das. Sie versuchten zwar auch zwischen den beiden zu vermitteln, doch das war Hoffnungslos. Beide waren einfach viel zu Stur. Sie konnten sich von Anfang an nicht ausstehen und das würde sich gewiss nicht ändern.

„Heute ist aber kein schönes Wetter.“

Yuko stand am Fenster und beobachtete den Regen. Es regnete schon den ganzen Tag und es sah so aus, als würde es wohl so schnell auch nicht aufhören.

Überall konnte man schon große Pfützen sehen. Es waren auch kaum Leute auf den Straßen.

„Aber davon lass ich mir die Laune ganz gewiss nicht verderben.“, drehte sich die Brünette strahlend zu ihren Freunden um.

Tyson, Max und Kenny saßen auf dem Fußboden. Sie bastelten gerade an ihren Beyblades herum. Ray kam mit einem Handtuch und einem Glas in der Hand aus der Küche und stellte sich in den Türrahmen.

„Das wär mir auch was ganz neues.“, lächelte er sie an.

Auch die anderen schauten kurz auf und grinsten die hübsche Brünette an.

Schließlich verschwand Ray wieder in der Küche. Das restliche Geschirr wollte auch noch abgetrocknet werden.

„Und du willst dann wirklich noch rausgehen?“, kam es nun von Tyson.

„Na klar. Ich will noch ein bisschen shoppen. Wann hab ich schon einmal die Zeit dazu.“ Yuko setzte sich auf die Couch.

Der Japaner beschäftigte sich weiter mit Dragoon.

Er musste nicht verstehen, wie man freiwillig bei solchem Wetter rausgehen konnte. Sie würde wohl so ziemlich die Einzige sein, die da draußen herumläuft.

Na gut, alleine war sie sicher nicht.

Kai war heute Morgen ohne ein Wort zu sagen aus dem Haus verschwunden.

„Wann willst du denn los?“, kam Ray wieder aus der Küche. Diesmal ohne Handtuch. Er schien wohl fertig zu sein. Yuko wollte ihm ja helfen, aber er meinte, er schaffe das alleine.

„Gleich. Ich wollte dich nur nochmal fragen, ob du nicht doch mitkommen möchtest?“

Der Chinese verneinte dies. Gerne hätte er sie begleitet, aber auch er musste sich um seinen Drigger kümmern.

Durch die Schule und Hausaufgaben hatte er kaum noch Zeit dafür.

Schließlich nahm Yuko ihre Jacke und ihre Schuhe. Schnell war alles angezogen. Kurz verabschiedete sie sich von allen und ging dann nach draußen.

Sie setzte ihre Kapuze auf und marschierte los.

Gemütlich ging sie durch die Straßen.

Irgendwie mochte sie den Regen. Sie hasste Gewitter, aber der Regen störte sie nicht.

Eine halbe Stunde später kam sie am ersten Geschäft an. Wie zu erwarten waren kaum Leute auf den Straßen. Noch weniger in den Einkaufsläden. Ihr sollte das nur recht sein.

Als sie in den ersten Klamottenladen eintrat wurde sie freundlich von einer Verkäuferin begrüßt.

In aller Ruhe ging sie durch jeden Gang. Sah sich alles an.

Nach kurzer Zeit ging sie mit mehreren Kleidungsstücken in die Umkleidekabine.

Fröhlich schaute sie sich immer im Spiegel an.

Irgendwie gefiel ihr fast alles. Aber sie wollte nicht das ganze Geschäft leer kaufen. Also entschied sie sich für 3 Teile und ging zur Kasse. Schnell wurde sie abkassiert und ging mit einer kleinen Tüte wieder nach draußen.

Anscheinend hatte keiner gemerkt, dass sie Yuko von Moonlight war. Ihr Glück. So hatte sie ihre Ruhe beim Einkaufen.
 

Keine 2 Stunden später lief sie mit 2 großen Tüten durch die Straßen.

Sie hatte überall ein wenig gekauft, wollte aber nicht mit 10 Tüten durch die Straßen laufen. So stopfte sie alles in 2 große.

Yuko blieb stehen und schaute in den Himmel. Es regnete immer noch. Doch die Wolken schienen immer dunkler zu werden. Ein leichter Wind kam auf.

>Ich sollte wohl besser zurückgehen<

Doch es war zu spät. Kaum hatte sie ihre Gedanken zu Ende gebracht, erhellte ein Blitz den Himmel.

Yuko riss die Augen weit auf. Sie hatte extra vorher bestimmt 5 Mal den Wetterbericht im Internet gelesen. Immer stand eindeutig da, dass es nur regnen sollte. Vom Gewitter stand da nichts.

Nur deswegen war sie gegangen.

Der Wind wurde immer heftiger. Wieder ein Blitz und kurz darauf ein leichtes Donnern.

Yuko stand die Angst nur so ins Gesicht geschrieben. Sie fing an leicht zu zittern. Ihre Beine wurden weich wie Pudding.

Wieder ein Blitz.

Nun zuckte sie schon heftiger zusammen. Wenige Tränen rannten ihre Wangen hinunter. Diese waren kaum sichtbar, da ihr Gesicht von den Regentropfen schon ganz nass war.

Yuko schaute sich hektisch um.

Sie war allein. Ganz allein. Niemand war auf den Straßen. Nicht einmal ein Auto fuhr vorbei.

Allein dieser Gedanke machte ihr noch mehr Angst.

Was sollte sie jetzt nur tun?

Noch ein Blitz und ein schon etwas lauterer Donner folgten. Das Gewitter schien sich zu nähern.

Doch Yuko wusste nicht was sie machen sollte. Also rannte sie einfach los, ohne zu schauen wohin. Aber sie wusste, sie musste einfach hier weg.
 

Sie rannte inzwischen schon gut 10 Minuten. Außer Atem blieb sie stehen. Es Blitzte und Donnerte immer mehr und lauter. Die Tränen rannten nur noch so ihr Gesicht herunter. Ihre Kapuze war derweil von ihrem Kopf gerutscht. Yukos Haare waren klitschnass. Doch das nahm sie gar nicht war.

Sie schaute sich um. Langsam stieg Verzweiflung in ihr auf. Anscheinend hatte sie sich verlaufen. Yuko hatte keine Ahnung, wo sie eigentlich war.

Wieder ein Blitz, gefolgt von einem lautem Knall.

Sie zuckte stark zusammen und kniete sich auf den nassen Bordstein. Sie kniff ihre Augen zusammen und hielt sich ihre Ohren zu. Die Tüten hatte sie neben sich fallen gelassen.

Sie wollte, dass es einfach vorbei war. Yuko konnte nicht mehr. Sie war seelisch am Ende.

>…Kai…<
 

Kai lief schnellen Schrittes durch die Straßen. Er hätte nie damit gerechnet, dass es heute doch noch so ein Unwetter geben würde.

Er fragte sich was Yuko gerade tat. Halt! Wieso machte er sich Gedanken um sie? Machte er sich etwa Sorgen?

Er blieb stehen und schüttelte mit dem Kopf. Seine nassen Haare spritzten wenige Tropfen durch die Luft. Er schaute in dem Himmel. Genoss jeden Tropfen Regen auf seiner Haut. Deswegen trug er auch keine Kapuze.

Nein. Warum sollte er sich Sorgen um sie machen? Ray war schließlich bei ihr.

Ein Blitz erhellte die Straßen.

Er sollte wohl besser schnell weiter.

..Kai…

Erschrocken blieb er wieder stehen. Was war das eben?

Er schaute sich um. Es war niemand zu sehen. Also war Kai sich sicher, dass er sich das nur eingebildet hatte.

Doch plötzlich haftete sein Blick auf einen Punkt. Er wusste nicht warum, aber etwas zog ihn in diese Richtung. Langsam ging er darauf zu. Nach einer Weile blieb er stehen. Er traute seinen Augen nicht. Sein Herz blieb stehen.

„…Yuko…“

Da war sie. Auf der anderen Straßenseite kauerte die sonst so fröhliche Brünette wie ein Häufchen Elend. Presste ihre Hände an ihre Ohren und schien die Augen geschlossen zu haben.

Ohne nachzudenken rannte er auf sie zu.

„Yuko!“

Doch sie hörte ihn nicht.

Bei ihr angekommen, legte er seine Hände auf ihre Schulter.

Erschrocken und verstört schaute sie auf.

>Sie weint ja<

„K-kai!“, schnell drückte sie sich an seinen Körper.

„Ich hab solche Angst.“, gab sie zu.

Er streichelte ihr beruhigend über den Rücken.

„Ist ja gut. Ich bin bei dir.“

Irgendwie tat es ihm im Herzen weh, sie so zu sehen. Die sonst immer fröhliche und lustige Yuko. Wie lange sie hier wohl schon so saß?

Der Regen prasselte derweil nur so auf sie nieder. Es blitzte und donnerte unaufhörlich.

„Wir sollten uns irgendwo unterstellen.“

Stumm nickte sie.

Schließlich stand Kai auf und zog Yuko mit auf die Beine. Diese drückte sich beim nächsten Blitz wieder an den Russen.

Ein leichter roter Schleier legte sich über seine Nase.

Kai drückte sie ein wenig weg von sich.

„Komm.“, kam es kühler als gewollt.

Er nahm ihre beiden Tüten in eine Hand und ging schnellen Schrittes vor. Yuko lief dicht hinter ihm.

So gingen sie fast 8 Minuten einige Straßen entlang.

Auch wenn es kaum möglich war, wurde der Regen immer schlimmer. Es stürmte immer mehr. Das Gewitter war genau über ihnen.

Bei jedem Blitz zuckte die Brünette aufs Neue stark zusammen.

>Wir brauchen noch ewig bis nach Hause. Solange hält Yuko nicht mehr durch<

„Yuko?“

„Hm?“

„Du musst mal kurz hier warten.“

„W-wieso?“, fragte sie panisch.

„Es dauert einfach viel zu lange, bis wir zu Hause sind. Ich such uns etwas, wo wir hingehen können. Ich bin gleich wieder da.“

„Aber du kannst mich doch hier nicht einfach alleine lassen.“

„Du schaffst das schon Yuko. Ich beeil mich auch.“

„A-aber…“

Und schon rannte er davon.

„Kai…“

Es blitze und donnerte wieder. Sie zuckte zusammen und hockte sich schnell hin. Legte schützend die Hände über den Kopf. Sie zitterte am ganzen Körper. Nicht vor Kälte, obwohl sie komplett durchgenässt war. Nein. Vor Angst.

„Wo bist du nur…Kai…“

Er war bereits 5 Minuten verschwunden. Ihr kam es wie eine Ewigkeit vor.

Plötzlich ertönte ein lauter Knall. Erschrocken schaute sie in den Himmel. Sie konnte nicht mehr warten. Yuko wollte einfach nur noch weg. Weg von dem Gewitter.

Sie stand auf und schaute sich um. Aber wo sollte sie hin? Yuko stockte. Schließlich rannte sie los. Vielleicht würde sie der Wald schützen…
 

Kai rannte immer noch durch die Straßen. Wo waren sie hier nur gelandet? Es gab hier gar nichts. Nicht einmal ein Café oder sonst irgendein Geschäft. Nur viele Einfamilienhäuser mit Garten.

Doch dann blieb er stehen. Da stand etwas abseits eine alte Garage. Das Tor war halb zu. Da könnten sie erst einmal hinein, bis es aufhören würde so zu schütten und Gewittern.

Schnell rannte er wieder zu Yuko. Er hoffte, dass es ihr gut ginge.

Vielleicht hätte er sie doch nicht alleine lassen sollen?

Zum Glück war er nicht weit von ihr entfernt. Nur 2 Straßen weiter.

Gerade als er um die Ecke bog knallte es ziemlich heftig. Er sah Yuko schon von weitem. Sie hockte auf dem Boden. Doch was machte sie jetzt? Er sah wie sie aufstand und sich umschaute. Plötzlich rannte sie los. Direkt in den Wald. Kai war geschockt. Wusste sie denn nicht, dass man bei einem Gewitter nicht in den Wald darf? Er rannte so schnell er konnte ihr in den Wald hinterher.

Kurz verlor er sie aus den Augen.

>Verdammt Yuko wo bist du?<

Er rannte weiter, mitten in den Wald. Dann sah er einen Schatten.

„Yuko!“

Schnell ging er in dessen Richtung und tatsächlich war sie das.

Er rief noch einmal nach ihr. Aber sie schien ihn nicht zu hören.

Schließlich holte er sie ein. Hielt sie am Arm fest.

Die Brünette wirbelte herum und sah direkt in Kais Augen.

Sie war so froh ihn wiederzusehen.

„Sag mal spinnst du?! Du kannst doch nicht in den Wald rennen! Hab ich dir nicht gesagt, dass du warten sollst?!“, schrie er sie an. Als er ihren verängstigten Blick sah, bereute er es aber sofort. Zeigte dies aber nicht.

Es blitze direkt über dem Wald. Schnell sah sich Kai suchend um und tatsächlich fand er einen Unterschlupf.

Er nahm ihre Hand und zog sie quer durch das Gebüsch. Kurz darauf kamen sie an einer kleinen Holzhütte an. Vorsichtig versuchte er die Tür aufzumachen.

Es war offen. So lugte er vorsichtig hinein.

Sie schien verlassen.

Schließlich ging er mit Yuko, die er immer noch an der Hand hatte, in das Haus. Schloss die Tür.

Kai ließ sie los und inspizierte den Raum.

Es war an sich recht klein.

Insgesamt war es nur dieses eine Zimmer. Darin befand sich ein großes Regal mit Büchern gefüllt. Überall hingen alte Bilder von Landschaften. Ein kleines Waschbecken konnte man in einer Ecke ausfindig machen. Außerdem standen da nur noch eine alte Kommode, ein Tisch mit 3 Stühlen und eine kleine Küche.

Aber es schien alles lange verlassen. Alles war verstaubt und Spinnweben hingen an den Decken.

Schnell durchsuchte er die Kommode und wurde auch fündig. Er holte 2 Handtücher heraus. Eins hielt er Yuko vor die Nase.

Diese schaute noch leicht ängstlich, zuckte noch immer bei jedem Donner. Da sie keine Anstalten machte es ihm abzunehmen, legte er es vorsichtig um sie herum. Sie schaute ihm in die Augen.

„Du solltest dich abtrocknen. Sonst wirst du noch krank.“

Kai rubbelte sich mit seinem über den Kopf und ging zu der kleinen Küche. Er machte jeden Schrank einzeln auf, aber alle waren leer.

Also keine Chance sich wenigstens einen Tee zu machen.

Yuko trocknete sich derweil ein wenig ab.

Langsam wurde sie wieder klarer bei Verstand. Ihr war es etwas peinlich, wie sie sich benommen hatte.

„Du solltest aus den nassen Sachen heraus.“

Etwas erschrocken drehte sie sich um. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass er hinter ihr stand.

Sie lächelte ihn an.

Kai konnte auch nicht anders, als leicht zu lächeln. Ihr schien es wieder besser zu gehen.

Yuko bemerkte dies natürlich und wurde umso glücklicher.

Schließlich ging sie zu ihren Tüten und holte sich eine Hose und ein T-Shirt heraus.

Grinsend drehte sie sich zu Kai um.

„Umdrehen und ja nicht spannen.“

Der Russe wurde etwas Rot und drehte sich weg.

Für seine Röte verfluchte er sich die ganze Zeit. In Gedanken bemerkte er gar nicht, dass die Brünette schon fertig war und hinter ihm stand. Sie tippte ihm leicht auf die Schulter. Er drehte sich zu ihr um.

„Solltest du deine nassen Sachen nicht auch ausziehen?“

„Soll ich dann eins deiner Klamotten anziehen? Ich war bei dem Wetter nicht einkaufen.“

Sie kicherte.

Dann ging sie auf die Kommode zu und schaute, was da alles so drin war. Schließlich holte sie eine alte und etwas zerfetzte graue Jogginghose und ein weites weißes Shirt heraus.

„Hier.“, zeigte sie ihm das gefundene, „Das kannst du doch anziehen.“

„Du spinnst wohl. Das zieh ich ganz Gewiss nicht an.“

„Dickkopf.“

Yuko ging auf Kai zu und drückte ihm das Oberteil in die Hand.

„Aber das ziehst du wenigstens an. Und keine Widerrede.“

Und tatsächlich zog er ohne zu murren sein nasses T-Shirt aus.

Yuko betrachtete seinen muskulösen Oberkörper. Sie musste leicht grinsen.

Er bemerkte dies und zog schnell den anderen Fetzen an.

Ohne etwas zu sagen ging er an die eine Seite des Raumes und setzte sich. Lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand. Er streckte das eine Bein aus und winkelte das andere an und legte schließlich einen Arm über das angewinkelte Bein. Yuko setzte sich neben ihm und schaute sich das Zimmer ganz genau an.

„Wir bleiben besser hier, bis es sich draußen etwas beruhigt hat.“

Sie nickte.

Kurz schwiegen sich beide an.

Kai schaute beiläufig zu Yuko rüber. Diese hatte wieder ihr altbewährtes Lächeln auf den Lippen und schien sich die Bilder an der Wand anzuschauen.

Man konnte immer noch klar und deutlich das Gewitter draußen hören.

„Du scheinst ja gar keine Angst mehr zu haben.“

Sie schaute ihn an und schüttelte fröhlich mit dem Kopf.

Schließlich henkelte sie sich an seinem Arm ein und kuschelte sich leicht an ihn.

„Du bist doch bei mir.“

Erstaunt schaute er sie an. Eigentlich wollte er sie ja wegstoßen. Sein Kopf schrie förmlich danach. Aber es machte ihn glücklich zu sehen, dass es ihr wieder so gut ging. Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen.

Kurz herrschte wieder Stille.

Abgesehen von dem Krach der außerhalb des Hauses war, war es angenehm ruhig.

„Warum tust du das?“, kam es nun leise von Kai.

Fragend schaute sie zu ihm hoch.

„Was meinst du?“

„Du sagst, du vertraust mir. Ich habe gehört wie du gesagt hast, dass du mich magst. Du tust so viele Dinge. Ich versteh das einfach nicht. Also warum machst du das?“

Sie schaute ihn warmherzig an.

Kais Herz begann wieder zu Rasen. Ihm wurde heiß. Richtig heiß.

Was war das nur immer. Wieso hatte er sich bei ihr nicht unter Kontrolle?

„Ich weiß es nicht.“, gab sie ehrlich zu und lehnte sich wieder an Kai, „Als ich dich das erste Mal gesehen hatte, wusste ich einfach, dass ich dir vertrauen kann. Ich mag dich einfach so wie du bist. Auch wenn dir ein Lächeln viel besser steht, als das ewige Miesepeter-Gesicht.“

Er schaute sie an. Auch Yuko blickte in seine Augen.

Sie war so anders. Anders als alle Menschen, die er je getroffen hatte. Sie war etwas Besonderes.

Kai fühlte sich in ihrer Nähe immer so gut. Innerlich wusste er wahrscheinlich recht schnell, dass sie ihn nie hintergehen würde. Dass er ihr Vertrauen könnte. Doch das wollte er immer verhindern.

Aber konnte er das denn? Tief im Innern vertraute er ihr wohl schon lange. Doch zugeben würde er das niemals.

Diese angenehme Wärme, die er verspürte, wenn sie bei ihm war, machte ihm etwas Angst. Er kannte so etwas nicht und wollte das auch nicht.

Kai hatte sich immer fest vorgenommen, sie auf Abstand zu halten. Sie nicht so nah an sich heran zu lassen. Aber immer wieder zerstörte sie sein Vorhaben aufs Neue.

Dass er nicht mehr fest die Kontrolle über sich hatte, machte ihn ein wenig wütend.

Wütend über sich selbst.

Seine Mauer um sein Herz aufzubauen hatte lange gedauert. War nicht einfach. Dennoch hatte er es geschafft. Jetzt konnte doch nicht jemand x-beliebiges auftauchen und das zerstören, was er als Schutz aufgebaut hatte. Schutz davor, dass ihn niemand mehr verletzen konnte. Er wusste, früher oder später würde das jeder tun.

Yuko etwa auch?

Er konnte diese Frage nicht mit einem klarem „Ja“ beantworten. Warum nicht?

Er war so verwirrt.

Verwirrt über sich selbst. Verwirrt über sein Verhalten. Verwirrt über seine Gefühle. Halt! Gefühle? Hegte er etwa welche für die hübsche Brünette? Er wollte es mit einem „Nein“ beantworten. Doch auch dies konnte er nicht eindeutig.

Verwirrt hielt er sich den Kopf.

Mochte er sie etwa?

Oder war es noch mehr?

Er durfte es niemals zulassen.

Er musste das auf jeden Fall verhindern.

Brachte außerdem eh nichts. Sie liebte jemand anderes. Wenn er sich in sie verlieben würde, würde ihm das nur wieder wehtun. Sie würde seine Liebe nie erwidern.

Und wieder wurde ihm klar, dass ihn jeder irgendwann verletzten würde. Zwar nicht absichtlich, dennoch wäre es so.

Er musste sie einfach auf Abstand halten. Es war besser für sie und auch für ihn.

Warum musste sie nur in sein Leben treten? Alles so durcheinander bringen?

War das vielleicht Schicksal?

Sollte er sich ihr öffnen und die Mauer verschwinden lassen?

Nein! Das durfte er nicht. Das war sein Schicksal.

Sein Leben weiter so zu verbringen, wie er es die ganze Zeit tat.

Kurz schaute er zu ihr herunter.

Sie war eingeschlafen.

Yuko sah so friedlich aus. Sie lächelte im Schlaf.

Auch wenn er es nicht wollte, es machte ihn glücklich sie so zu sehen.

Vorsichtig versuchte er von ihr weg zu rutschen. Er legte sie auf den Boden, zog sein Shirt aus und legte es über ihre Arme. Dann schlüpfte er wieder in sein Oberteil. Es war so gut wie trocken.

Sie scheinen wohl schon eine ganze Weile hier zu sitzen.

Er ging Richtung Tür. Öffnete diese leise.

Das Gewitter schien vorbei. Es regnete noch leicht.

Kai ging wenige Meter. Stieg auf einen kleinen Hügel und schaute nachdenklich in die Tiefe des Waldes.

Wenn er es auch nicht zugeben wollte, er konnte sie nicht mehr so kalt behandeln, so wie er es gerne tun wollte. Bei jedem gelang es ihm, bei ihr nicht. Er konnte nicht. Warum?

Er ballte die Hände zu Fäusten.

Kai wusste, dass er aber tun muss. Sein Kopf gab ihm Recht. Egal wie sie ihn auch ansah, was sie tat, er musste die Kontrolle über seinen Körper zurück erlangen. Egal was er dafür tun müsste…
 


 

Und das war Kapitel 8. Ich hoffe es hat euch gefallen. Ich finde es ist mir ganz gut gelungen :D

teil 2 der waldhütte folgt noch, da kommt es dann auch endlich zu dem.... nee nee ich verrat nix ;P
 

bis zum nächsten kapi :)

lg eure man-chan



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Alex_Dryden
2011-11-05T05:26:04+00:00 05.11.2011 06:26
Hey^^
Ich hab deine FF beim durch schauen gefunden und da mit der Titel interessiert hat, hab ich mal rein gelesen und was ich las gefiel mir,a lso hab ich weiter gelesen.
Die Story ist voll toll und schön.
Ich bin richtig gespannt wie es weiter geht. Was mit Kai und Yuko noch passiert. Ob es zwischen Kai und Riku mal kracht. Und ob und wann Kiba mal auftaucht^^
Also schreib schnell weiter.

*Kekse da lass*

Ciao Guave_Lexi
Von:  Em
2011-11-04T15:37:09+00:00 04.11.2011 16:37
WOW schön ich hoffe da wird was draus und du schreibst bitte schnell weiter! Ich würde mich freuen.
Mit Lieben und freundlichen Grüßen
Em


Zurück