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Füreinander bestimmt

Kannst du meine Mauer durchbrechen?
von

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Der Unfall

Kapitel 7 – Der Unfall
 

Inzwischen waren 2 Tage vergangen. Jeder ging seinen täglichen Verpflichtungen nach. Das hieß für alle Schule, dann Hausaufgaben und abends ein wenig trainieren. Yuko hatte wieder an einem Tag ihre Probe. Am Wochenende war schließlich ein Konzert.

Kai versuchte sich so gut wie möglich von Yuko fern zu halten. War nur leichter gesagt, als getan. Da gab es immerhin ein Problem. Oder eher mehrere.

Schließlich lebte sie mit ihm zusammen in einem Haus und im selben Zimmer, sie gingen in die gleiche Klasse und er war ihr Trainer. Das hieß, sie waren so gut wie den ganzen Tag zusammen. Von fern halten kann da kaum eine Rede sein.

Es war 21:44 Uhr im Hause der Bladebreakers. Alle saßen ziemlich fertig auf der Couch und sahen sich einen Film an.

Fast alle. Yuko und Ray waren in der Küche und unterhielten sich angeregt. Dies taten sie inzwischen jeden Abend. Kai fragte sich manchmal, was die beiden immer zu bereden hatten.

Ab und zu hörte man einen von beiden Lachen.

Schließlich kamen sie zu den anderen.

Da alle müde waren beschlossen sie auch gleich ins Bett zu gehen.
 

Am nächsten Morgen standen alle pünktlich auf und frühstückten. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg in die Schule. Ray verabschiedete sich wieder auf halben Weg.

Die anderen gingen gemütlich weiter. Sie unterhielten sich etwas über Yukos nächstes Konzert. Natürlich hatte sie die Bladebreakers eingeladen. Sie bekamen einen Platz ganz vorne.

An der Schule angekommen, gingen sie gleich in ihre jeweiligen Klassenzimmer.

Heute standen 8 Stunden Unterricht auf den Plan. Für alle. Ray hatte etwas eher Schluss und wollte sie dann später abholen.

So vergingen relativ schnell die ersten 3 Stunden. Es war große Pause.

Yuko stand bei Tyson, Max und Kenny. Sie schaute ihnen beim beybladen zu. Tyson wurde wieder einmal zu einem Kampf herausgefordert. Gewann ihn natürlich ohne große Probleme.

Yuko war inzwischen, dank Kais Hilfe, auch ziemlich gut, wollte aber noch gegen keinen kämpfen. Kai hatte ihr auch davon abgeraten. So gut war sie noch lange nicht.

Keine 5 Minuten später mussten auch alle wieder nach drinnen. Der Unterricht ging weiter. Jetzt mussten sie noch weitere 5 Stunden überstehen.

Die Letzte Stunde war bei Yuko und Kai Geografie.

„So Leute. Wir hätten zwar eigentlich noch 20 Minuten Unterricht, aber ich habe einen wichtigen Arzttermin. Deswegen machen wir heute ausnahmsweise mal eher Schluss. Wir sehen uns dann nächste Woche wieder. Hausaufgaben gibt es keine.“

Alle freuten sich.

Schließlich packten sie schnell ihre Sachen zusammen und gingen nach Hause. Yuko hatte auch alles eingepackt und machte sich auf den Weg nach draußen. Kai saß mit geschlossenen Augen und den Füßen auf den Tisch da. Er sah nicht so aus, als würde er gehen wollen.

Die Brünette ging derweil schnell den Gang entlang und die Treppen hinunter. Vielleicht war Ray ja schon da.

Unten angekommen, ging sie nach draußen und schaute sich um.

Aber niemand war zu sehen. Auch kein einziger Schüler.

Sie ging auf die Straße zu. An der Bordsteinkante blieb sie stehen. Auch von weitem war niemand zu sehen. So ging sie auf die andere Straßenseite und bückte sich leicht. Am Gehweg war ein kleiner Spatz. Sie beobachtete ihn interessiert.

Inzwischen war auch Kai draußen angekommen. Er lehnte sich gegen das Schultor und schaute zu Yuko. Er fragte sich nur, was sie da machte.

Kurz versperrte ein Auto seinen Blick. Kai schaute diesem hinterher. Es hatte irgendwas auf seinem Anhänger. Das konnte man laut und deutlich hören. Es machte einen Höllenlärm.

Doch plötzlich erstarrte Kai.

„Yuko!!“

Aus irgendeinem Grund löste sich der Anhänger von dem Auto und kam mit einer rasenden Geschwindigkeit, da die Straße etwas bergauf ging, zurück.

Die Angesprochene stellte sich wieder gerade hin und schaute Kai an. Sie hörte ein lautes Gepolter. Yuko schaute in die Richtung, aus der es kam.

Ihre Augen weiteten sich. Der Anhänger kam genau auf sie zu.

„Yuko jetzt verschwinde endlich!“

Doch ihre Beine waren wie gelähmt. Sie öffnete den Mund ein wenig, doch es kam kein Ton heraus.

Kai rannte los. So schnell er konnte. Nur konnte er das noch schaffen?

Der Anhänger war fast bei ihr.

„YUKO!!“

Der kleine Spatz flog davon.

Doch Yuko stand einfach nur da. Starr vor Schreck. Kurz bevor Kai sie erreichte, konnte er plötzlich sehen, dass sie lächelte.

Kai sprang und riss sie um. Im gleichen Moment raste der Anhänger vorbei und knallte gegen den nächsten Baum am Straßenrand.

Langsam richtete sich Kai auf. Yuko lag unter ihm und hatte die Augen geschlossen.

„Yuko?“

Vorsichtig öffnete sie die Augen. Sie sah noch etwas verschwommen.

„…Kiba…“

Kai erschrak.

Yukos Sicht verbesserte sich.

„Kai?“

Sie versuchte sich zu setzen.

Kai schaute sie besorgt an.

„Alles ok?“

Sie nickte nur.

Doch Kai glaubte ihr nicht. Sie wirkte traurig. Das war das erste Mal, dass er sie so gesehen hatte. Doch warum?

Er hatte sie doch gerettet und sie schien auch nicht weiter verletzt zu sein.

Zumindest konnte er im Moment nichts sehen.

Kai strich ihr sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Bist du verletzt?“

Ihre traurigen Augen schauten in seine besorgten Rubine.

„Ich…“

„Yuko!“

Ray kam angerannt. Hinter ihm sah man auch einen ca. 40 Jahre alten Mann.

Kai ging leicht zur Seite. Ray nahm gleich seine Cousine in den Arm.

„Oh mein Gott. Ist dir etwas passiert? Geht es dir gut?“

„Ja Ray. Kai hat mich ja gerettet.“, lächelte sie ihn an.

Ray begutachtete sie von oben bis unten. Er konnte keine Verletzungen ausfindig machen. Die Haare waren nur etwas zerzaust und die Kleidung dreckig.

„D-das tut mir so unendlich leid. I-ich weiß gar nicht wie das passieren konnte.“, versuchte sich der Mann zu entschuldigen.

Kai packte ihn am Kragen.

„Das ist mir recht egal. Sie hätte tot sein können!“

„Kai!“, Ray hielt ihn an der Schulter fest, „Es ist ja aber nichts weiter passiert. Also lass ihn los.“

Knurrend nahm er seine Hände weg.

„Sollen wir einen Arzt anrufen?“

„Nein Ray. Es geht mir wirklich gut.“

„Okay. Dann bring ich dich erst einmal nach Hause.“

„Ok.“

„Kai, sagst du den anderen Bescheid, dass wir schon nach Hause sind. Sie müssten ja gleich kommen. Ich werde schon mal mit Yuko vorgehen.“

Wieder nickte er nur stumm.

Yuko und Ray gingen los. Der ältere Mann ging zu seinem Anhänger und begutachtete diesen deprimiert.

Und Kai ging zurück ans Schultor und lehnte sich an eine Mauer. Yuko schaute wieder wie immer. Es war keine Spur mehr von Traurigkeit zu sehen. Warum nur schaute sie so? Und hatte sie tatsächlich gelächelt bevor der Anhänger sie erreichte? Kai verstand gar nichts mehr.

Er musste mit ihr reden.

Er seufzte.

Das war vielleicht ein Tag.
 

Es war inzwischen abends im Haus der Bladebreakers. Ray hatte natürlich sofort Riku Bescheid gegeben, welcher keine 30 Minuten später auf der Matte stand. Besorgt nahm er sie gleich in den Arm und untersuchte sie von oben bis unten. Aber ihr schien es wirklich gut zu gehen.

Auch Tyson, Max und Kenny waren geschockt, als sie von Kai gehört hatten, was passiert war. Das war zwar nur die Kurzform, aber das reichte ihnen auch schon.

Schließlich blieb Riku fast den halben Tag bei ihr. Immer wieder betrachtete er sie besorgt.

Yuko beteuerte aber immer wieder das alles in Ordnung sei. Es sollte sich keine Sorgen machen.

Gegen Abend verabschiedete sich der Sänger dann von allen.

Kai suchte eine Gelegenheit, um mit Yuko alleine zu reden, doch er fand keine. Immer waren die anderen dabei.

Schließlich ging die Brünette zeitig schlafen. Kai wurde von Kenny aufgehalten, weil er ihm noch etwas zeigen wollte.

Als er endlich in sein Zimmer kam, schlief die Brünette schon seelenruhig.

Dann musste er das eben auf morgen vertrösten.

Doch die nächsten Tage hatte er immer keine einzige Gelegenheit gehabt.

Entweder waren die anderen immer dabei, oder Yuko war mit Riku bei den Proben, oder sie war mit Ray unterwegs.

Die beiden unternahmen häufig etwas zusammen.

Sollte sich Ray etwa seinen Rat doch zu Herzen genommen haben?

Dass, wo er sagte, dass es kein Hinderungsgrund war mit ihr zusammen zu sein, obwohl sie einen Freund hatte.

Aber das konnte er sich nicht vorstellen.

Yuko erzählte oft von Kiba. Sie schien ihn wirklich zu lieben.

Kai konnte sich nicht vorstellen, dass sie der Typ wäre zweigleisig zu fahren und ihren Freund zu betrügen.
 

Heute war Sonntag. Der Tag ihres Konzertes. Um 13 Uhr sollte es losgehen. Yuko ging schon zeitig aus dem Haus.

Die anderen gingen 11:30 Uhr los. Gemütlich machten sie sich auf den Weg zur Halle.

Yuko sagte ihnen, dass sie hinten herein könnten. Dann müssten sie sich nicht an die Schlange anstellen und wären somit auch Backstage.

Schließlich erreichten sie das große Gebäude. Der Türsteher ließ sie ohne zu fragen herein.

Vor ihnen erstreckte sich ein langer Gang. Sie betrachteten jede Tür und blieben dann vor der mit dem Stern stehen.

Ohne zu zögern klopfte Tyson an.

Ein Junge mit braunen Haaren machte ihnen die Tür auf.

„Ah ihr seid also die Bladebreakers. Dann kommt doch mal herein.“

Sie gingen der Bitte nach und traten in das große Zimmer.

Es war sehr gemütlich eingerichtet. Eine große weiße Couch stand mitten drin. Die Wände waren in einem hellen orange gehalten. Überall hingen Bilder von bekannten Musikern. An der einen Seite des Zimmers standen auch viele verschiedene Instrumente.

„Hi, ich bin Thorsten.“, stellte sich der junge Mann nun vor.

„Hi, ich bin Tyson. Der mit den blonden Haaren ist Max, der mit der Brille Kenny, der mit den schwarzen Haaren Ray und der Eisschrank da hinten ist Kai.“

Thorsten begrüßte den Rest mit einem Handzeichen. Alle außer Kai taten es ihm gleich.

„Ihr wollt bestimmt zu Yuko, aber die ist mit Riku noch den letzten Soundcheck machen. Sie wird aber gleich wieder da sein. Derweil könnt ihr es euch ruhig auf der Couch gemütlich machen.“

Schließlich setzten sich alle, außer Kai, hin. Letzterer lehnte sich cool gegen eine Wand, verschränkte die Arme vor der Brust und schloss die Augen.

„Ich hab schon viel von euch gehört. Immer wenn Yuko bei uns ist, erzählt sie nur von euch. Sie scheint euch sehr ins Herz geschlossen zu haben.“

Alle wurden ein wenig verlegen.

Doch bevor noch jemand etwas sagen konnte, ging die Tür auf.

Yuko und Riku kamen durch die Tür.

„Ihr seid ja schon da.“, erfreut ging sie auf ihre Freunde zu.

„Wir hatten halt Sehnsucht.“, grinste Tyson.

Yuko lachte.

Auch Riku musste grinsen.

Dann sah er Kai an der Wand stehen.

„Ach du bist ja auch hier.“, sagte er etwas genervt.

Der Russe öffnete seine Augen.

„Was dagegen?“, kam es nur kühl.

„Du bist Yukos Gast. Nicht meiner.“

Yuko schüttelte mit dem Kopf und ging auf die beiden zu.

„Ihr seid wie 2 kleine Mädchen. Wisst ihr das eigentlich?“

Beide schauten sie perplex an.

Die anderen mussten lachen.

Schließlich kam der Manager der Band in den Raum.

„Ihr müsst euch langsam vorbereiten. In 10 Minuten geht es los.“, und schon war er wieder verschwunden.

„Dann bring ich euch mal zu euren Plätzen.“, unterbrach Thorsten die angebrochene Stille.

Er zeigte mit der Hand auf die Tür und alle folgten ihm.

Nun waren nur noch Yuko und Riku im Raum.

„Also ehrlich. Ich frag mich wirklich warum ihr euch nicht versteht.“

„Das habe ich dir schon einmal erklärt. Ich trau dem Typen nicht über den Weg.“

„Aber…“

„Nichts aber. Du solltest dich von ihm fernhalten.“

Und schon ging er Richtung Tür.

„Kommst du?“

Yuko schüttelte mit dem Kopf.

Schließlich gingen beide Richtung Bühne.

Gleich sollte es losgehen.
 

Die Bladebreakers standen schon an ihren Plätzen. Sie waren ganz vorne. Wieder an dem Steg, der mitten in die Massen ging.

Direkt vor der Bühne konnte man fast die komplette Schule ausfindig machen.

Ansonsten war die Halle brechend voll. Alles war restlos ausverkauft.

Tyson freute sich schon wie ein kleines Kind auf das Konzert. Aber den anderen ging es nicht anders.

Außer Kai. Der stand gelangweilt neben den anderen.

Eigentlich wollte er gar nicht mitkommen.

Ray hatte ihn überredet.

Aber er fragte sich gerade immer wieder, warum er sich hatte überreden lassen. Gut, er fand die Musik gar nicht mal so schlecht. Trotzdem hatte er besseres zu tun.

Doch weiter Zeit zum Nachdenken hatte er nicht mehr.

Da die Halle keine Fenster hatte, war sie nur mit Lichtern an der Decke und den Scheinwerfern an der Bühne beleuchtet.

Diese gingen nun aus. Ein kleines Licht auf der Bühne blieb.

Und schon kamen alle von der Band Moonlight auf die Bühne. Die Instrumentenspieler gingen sogleich an ihre Plätze. Die beiden Sänger traten mit ihren Mikrofonen an den Bühnenrand.

Alle fingen an zu jubeln.

„Halli hallo meine Lieben.“, begrüßte Yuko ihre Fans freudig, „Ich freue mich, dass ihr alle gekommen seid.“

Die ganze Halle bebte. Jeder kreischte, klatschte und pfiff so laut er konnte.

„Und wir wollen euch auch nicht länger warten lassen.“, sprach nun Riku.

„Hier ist eure Band Moonlight!!!“, riefen beide im Chor.

Kai beobachtete Yuko. Sie strahlte so viel Freude aus.

Dann setzte die Melodie ein.

Kurz schloss sie ihre Augen, um sie gleich wieder zu öffnen.

Kai bemerkte das schon beim letzten Mal. Immer wenn sie sang, änderte sich ihr Gesichtsausdruck komplett. Immer wenn die Melodie einsetzte wurde sie Ernst. Ihre ganze Seele schenkte sie nun dem Gesang. Sie steckte alles rein was sie hatte. Ihre Mimik und ihre Gestik veränderten sich von einer Sekunde auf die andere komplett. Es war nichts mehr von dem locker fröhlichen Mädchen zu sehen.

Sie lebte in diesem Moment nur fürs singen.

Irgendwie gefiel ihm das.

Er war nicht anders. Immer wenn er bladete lebte er auch nur noch für diesen Moment.

Das machte sie doch etwas sympathischer.

Nun doch ein wenig interessiert lauschte er ihrer Stimme.

Vielleicht sollte es doch nicht so langweilig werden, wie gedacht.
 

Nach etwa 2 Stunden war das Konzert zu Ende. Ihr Abschlusssong war wieder derselbe, wie beim letzten Mal. Und wieder sang sie ihn mit einer traurigen Stimme. Mit ihrer ganzen Seele.

Als das Lied endete bekamen sie eine Menge Applaus und viele Zugabe Rufe.

Die Band ging hinter die Bühne und langsam leerte sich die Halle. Die Bladebreakers gingen ebenfalls hinter. Dies dauerte länger als erwartet. Sie mussten sich durch eine Menge Journalisten und Fotografen drängeln. Jeder wollte eine Foto oder ein Interview mit der Band. Vor allem mit Yuko und Riku. Sie waren schließlich die Stars.

An der Tür angekommen, gingen sie diesmal ohne zu klopfen schnell hinein.

Yuko erwartete sie bereits. Gleich fiel sie Ray um den Hals.

„Und wie fandest du es?“

Er wuschelte ihr über den Kopf.

„Es war einfach klasse.“, lobte er sie.

Die Brünette ließ wieder von ihm ab und ging freudestrahlend ein paar Schritte zurück, um alle erst einmal richtig herein zu lassen.

Alle unterhielten sich eine ganze Weile über das Konzert. Nach ein paar Minuten verabschiedeten sich aber die Instrumentenspieler von allen. Sie wollten noch in einer Bar auf das gelungene Konzert anstoßen. Die beiden Sänger konnten nicht mit. Riku hatte noch etwas mit dem Manager zu besprechen und Yuko hatte noch Hausaufgaben zu erledigen.

„So jetzt lasst uns aber auch nach Hause gehen.“, beschloss Tyson.

„Du willst doch nur was essen.“, kam es kalt von Kai.

Der Japaner legte erwischt die Hand hinter den Kopf und lachte.

Die anderen konnten auch nicht anders, als zu lachen.

Kai schüttelte nur mit dem Kopf.

Schließlich gingen Tyson, Max, Kenny und Ray schon mal nach draußen und riefen ein Taxi.

„Kommst du?“, drehte sich Riku um.

„Gleich. Geh schon einmal vor.“

Kurz schielte der Schwarzhaarige zu Kai und ging dann knurrend aus dem Raum.

Letzterer wollte auch gerade gehen, als Yuko ihn aufhielt.

„Kai warte mal.“

Er blieb stehen und drehte sich wieder um. Die Brünette ging auf ihn zu und blieb nur knapp vor ihm stehen.

„Ich weiß es kommt ein bisschen spät.“, druckste sie ein wenig herum.

„Was willst du?“, kam es nur sichtlich genervt.

Plötzlich umarmte Yuko ihn. Etwas überrumpelt weiteten sich seine Augen geschockt.

„Ich wollte mich noch bedanken, dass du mir letztens das Leben gerettet hast. Ich wollte dir das schon viel eher sagen, aber irgendwie...naja…“, konnte er ihren heißen Atem an seinem Ohr spüren.

Es überkam ihn eine leichte Gänsehaut.

„Danke Kai.“, sie gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange und lächelte ihn dann warm an.

Er starrte sie ungläubig an.

Schließlich wollte sie an ihm vorbeigehen und ebenfalls den Raum verlassen.

„Warte.“

Überrascht drehte sie sich um.

„Du musst mir noch was erklären.“

Plötzlich ging Yuko zu der Couch und nahm sich ihre Tasche.

„Die hätte ich ja fast vergessen…Wir können doch sicher später reden. Die anderen warten schon auf uns.“

Und schon wollte sie ein paar Schritte auf die Tür zugehen, doch wurde sie gestoppt.

Kai hielt seine Hand ihr in den Weg. Er stützte sie gegen eine Wand.

Erschrocken schaute Yuko ihn an.

„Was ist denn so wichtig, dass es nicht warten kann?“

„Es geht um den Unfall.“

„Ich hab mich doch schon bedankt Kai. Jetzt lass uns zu den anderen gehen.“, lächelte sie ihn wie immer an.

Doch der Russe dachte gar nicht daran. Er stützte auch seine andere Hand neben ihrem Kopf an der Wand ab.

Kai drückte sie somit leicht gegen die diese. Yuko ließ sich aber nicht beirren. War ja nicht das erste Mal. Also lächelte sie ihn weiter an.

Kai schaute ernst.

„Warum hast du gelächelt?“

Nun schaute sie etwas verwirrt.

„Wie meinst du das? Tu ich das nicht immer?“, lachte sie.

„Du hast gelächelt, kurz bevor der Anhänger dich erreicht hatte.“

„Und auf was willst du hinaus?“

„Niemand lächelt, wenn man dem Tod ins Auge blickt. Jeder hätte da Angst.“

„Du auch?“

Kai knurrte.

„Lenk nicht ab.“

„Tu ich doch gar nicht.“

Er legte seine Finger an ihr Kinn und drückte es leicht nach oben. Da sie etwas kleiner als er war, musste sie ihm nun direkt in die Augen schauen.

Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von ihren entfernt.

„Und warum warst du traurig nachdem ich dich gerettet hatte?“

„War ich doch gar nicht.“

„Doch warst du.“

„Ach quatsch, du siehst Gespenster. Also mal ehrlich Kai. Warum sollte ich traurig sein, wenn man mir gerade mein Leben gerettet hat? Mein Leben ist doch einfach super.“, strahlte sie ihn an.

„Versuch mir nicht irgendetwas einzureden. Mir kannst du nichts erzählen. Also raus mit der Wahrheit.“

„Du bist stur wie eine Wand. Weißt du das eigentlich? Aber irgendwie mag ich das an dir.“

Kai stockte. Sie mochte ihn?

Sein Herz fing an langsam schneller zu werden.

Irgendwie bemerkte er erst jetzt wie nah er ihr eigentlich war. Näher als er es sein wollte.

Ihre Augen strahlten so viel Wärme aus. Diese weiche Haut. Die glänzenden Lippen. Er war ihnen so nah.

Kai vergaß ganz und gar, was er eigentlich reden wollte. Seine Gedanken drehten sich im Moment nur noch um das schöne Gesicht vor ihm.

Ohne es selbst zu merken kam er ihr immer näher. Dabei standen sie schon so dicht aneinander, dass kaum noch Luft dazwischen war.

Sein Kopf schrie, er solle gehen, doch sein Körper gehorchte nicht. Ihr süßlicher Duft zog ihn magisch an.

Seine Augen gefangen in ihren wunderschönen lila.

Doch plötzlich riss jemand die Tür auf.

„Yuko ko…“

Riku stand geschockt im Türrahmen.

„Was ist denn hier los?!“

Sofort ging er auf die beiden zu. Kai löste sich von Yuko und ging ein paar Schritte zurück. Die Brünette stellte sich vor Kai. Schnell hielt sie Riku auf. Dieser schien gerade auf Kai losgehen zu wollen.

„Nichts ist hier los Riku.“

„Achja?! Das sah mir aber ganz anders aus! Hat er dir etwas getan?“

Yuko schüttelte lächelnd den Kopf.

„Hat er nicht. Wir haben nur geredet.“

„Geredet?!“, schaute er sie ungläubig an.

Er wusste, dass sie ihn nur wieder verteidigen wollte.

„Du hast ihn schon das letzte Mal in Schutz genommen. Jetzt reicht es aber!“

„In Schutz genommen?“, fragend schaute Kai zu Yuko.

Diese lächelte ihn nur an.

Riku knurrte.

„Ja wo du sie das letzte Mal so abgeschunden hast. Wo sie mit aufgeschürftem Knie und völlig fertig zurückkam!“

Kai begriff sofort. Er schaute sie an. Sie hatte ihn verteidigt? Warum?

„Lass Yuko gefälligst in Ruhe!“

Der Russe grinste. Wenn es auch eher ein fieses grinsen war.

„Sag das lieber deinem Püppchen.“

„Wie war das?!“

„Sie rennt mir den ganzen Tag nach. Nicht ich ihr. Und wenn, von dir lass ich mir nichts sagen.“, und schon ging Kai aus dem Raum.

Riku wollte hinterher. So etwas wollte er sich nicht gefallen lassen. Doch Yuko hielt ihn fest.

„Lass ihn.“

„Du kannst ihm doch nicht alles einfach so durchgehen lassen!“

„Bitte Riku.“

Langsam beruhigte er sich. Er stellte sich vor Yuko. Schaute sie sanft an.

Riku legte seine Hand auf ihre Wange und streichelte mit dem Daumen über diese.

„Ich will dich doch nur beschützen Kleine.“

„Ich weiß.“

Vorsichtig hob er ihr Kinn an.

„Ich möchte nur, dass es dir gut geht, denn ich mag dich einfach viel zu sehr.“

Bevor sie etwas erwidern konnte, spürte sie seine Lippen auf der ihren.

Erschrocken weitete sie die Augen. Schnell drückte sie ihn etwas weg von sich.

„…Riku…du weißt doch…ich liebe Kiba…“

Der Schwarzhaarige seufzte.

„Ich weiß.“

„Er ist doch auch dein Freund. Also lass das bitte.“

Sie ging an ihm vorbei und zu ihren Freunden.

Diese warteten schon auf die Brünette.

Mit einem Lächeln im Gesicht meinte sie, dass es jetzt losgehen könnte.

Als alle einsteigen wollten, schaute sich Yuko um.

Es fehlte einer. Ray verstand.

„Kai ist wütend aus der Halle gekommen und einfach wortlos an uns vorbei. Keine Ahnung wo der hin ist.“

Sie nickte nur.

Schließlich stiegen alle ins Taxi und fuhren nach Hause.
 


 

uiuiui jetzt will auch noch riku was von ihr... was das wohl werden soll? ich weiß es ;P

nein aber so langsam aber sicher kommen wir dem ganzen ein stückchen näher

ihr dürft weiter gespannt sein und auch vielleicht mal ein klitzel kleines kommi hinterlassen, damit ich weiß wie ihr es bis jetzt so findet..
 

aber irgendwas stört mich an diesem kapi... hmmm...

...naja... ich sag erstmal bis zum nächsten mal
 

lg eure man-chan



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Em
2011-11-01T13:34:25+00:00 01.11.2011 14:34
wow schreib schnell weiter. Ich würde mich freuen, wenn du mir bescheid geben könntest.
Mit Lieben und freundlichen Grüßen
Em


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