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Düster das Herz

von

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Cecilia IV

Sogar der Vorleger im Badezimmer war schwarz. Solch eine Liebe zum Detail verstand ich nicht, man hatte mir beigebracht, alles zu nehmen, was man bekam. Wer wählerisch war, den ereilte ein früher Tod. Und dafür lebte er davor ein zufriedenes Leben.

Mit einem Waschlappen wischte ich mir die Schminke von den Augen. Er nahm sie nicht auf, verteilte sie nur großflächig über meine Wangen. Ich sah aus wie ein verheultes Flittchen. Wie makaber ein Gegenstand sein konnte, ohne es zu wollen.

Ohne Farbe sah ich gefährlich unweiblich aus, er durfte mich nicht genau betrachten. Man bemerkte es, dann wäre mein Aufenthalt hier vorbei. Kein Typ nahm ein Mädchen auf und ließ einen Jungen bei sich schlafen. Niemand reagierte auf Täuschung erfreut.

„Brauchst du was?“, rief er mir durch die Tür zu.

Wieso so zuvorkommend? Forderte er morgen für seine Freundlichkeit sexuelle Gefälligkeiten oder suchte er nach guten Taten, um andere Sünden abzuwaschen?

Mein Spiegelbild sah aus wie Nehemia und war doch Cecilia. Ein übergroßes Oberteil von meinem verdächtig netten Gastgeber verdeckte meinen Körper. Es sollte mich vor neugierigen Blicken und unverschämten Fragen schützen.



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