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Death and Love

Renn um dein Leben
von

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Goodbye my Lover part 2

Goodbye my Lover part 2
 

Die Stirn an die kühle Fensterscheibe des Zuges gelehnt, sah Ray hinaus. Die Landschaft zog in verzerrten Formen an ihm vorbei. Aber auch der Regen verzerrte die Sicht. Jedoch interessierte Ray das alles recht wenig. Er war einfach nur müde, doch an Schlaf war nicht zu denken. Er hatte nicht mehr viel Zeit. Wie so oft in den letzten Stunden, las er sich die SMS durch.

48 Stunden, mehr Zeit kann ich dir nicht verschaffen. Blue Sky Motel, dritter Stock, Zimmer 38.

Die Nummer war unterdrückt und es war auch kein Name beigefügt. Es machte keinen Sinn, dennoch saß er im Zug. Mit dem Handrücken für er sich über die Augen und nahm einen Schluck, seines inzwischen kalt gewordenen Kaffees.

Wegen einigen Verspätungen, erreichte Ray zwei Stunden später sein Ziel. Besser gesagt ein Etappen Ziel. Vom Bahnhof aus fuhr er mit einem Taxi zum Blue Sky Motel. Der Fahrer hatte sich zwei Mal versichert, ob Ray sich sicher war, dass es sich um das richtige Motel handle. Da er einfach schwieg, fuhr der Taxifahrer los.

Die Fahrt verlief schweigend. Nur der Regen, der auf das Dach trommelte und die Musik aus dem Radio waren zu hören. Den Blick hinaus auf die Straßen gerichtet, kämpfte Ray mühevoll gegen die Müdigkeit an. Wenn auch vergebens.
 

Als Ray wieder aufwachte, war die Nacht bereits herein gebrochen. Er wusste nicht wie lange er geschlafen hatte. Aber wie lange es auch war, erholsam war der Schlaf nicht.

Von weitem konnte er das Neonschild des Motel sehen. Je näher sie dem Motel kamen, desto mehr verspannte er sich. Er war nervös und in gewisser weise hatte er auch angst. Keiner seiner Freunde wusste wo er war. Er wusste selbst nicht einmal warum er es niemandem gesagt hatte, aber jetzt war so und er konnte nichts mehr daran ändern.

„Da wären wir.“,meinte Der Taxifahrer und riss Ray so aus seinen Gedanken. Er bezahlte den Fahrer und war im Begriff aus zu steigen, als der ältere Herr noch einmal das Wort ergriff. „Nicht gerade der richtige Ort für ein heimliches Treffen. Besonders nicht für jemanden in deinem Alter.“ Unverständlich sah Ray ihn an. „Hör nicht auf das Gerede eines alten Mannes, wie mich.“,fuhr der Taxifahrer fort. Unbewusst hielt Ray die Luft an. Ein einziger Name kam ihm in diesem Moment in den Sinn. Kai. Den Blick auf das Motel gerichtet, stolperte er mehr aus dem Taxi.
 

Der Kies, der den Weg zum Motel bedeckte, knirschte laut bei jedem Schritt, als Ray zum Eingang lief. Warum war er nur nicht früher darauf gekommen? Diese Nachricht konnte nur von Kai sein. Sie musste es einfach.
 

Nur kurz blieb er im Eingangbereich stehen und ließ seinen Blick suchend umher wandern. Dem Mann an der Anmeldung, schenkte er keinerlei Beachtung, als er an diesem vorbei zur Treppe lief. Hastig rannte er die Stufen rauf.

Eigentlich war es doch Irrsinn. Er erhielt eine anonyme Nachricht und fuhr über Stunden in diesen abgelegenen Ort. Und nur weil ein alter Mann einen eigentlich unbedeutenden Satz von sich gab, war jetzt der Verdacht größer denn je, dass die Nachricht von Kai stammte. Aber warum? Zweifelnd ließ er sich gegen die Wand neben der Tür, zum dritten Stock fallen. Den Kopf in den Nacken legend, starrte er zweifelnd an die Decke. Doch bevor seine Zweifel überhand nehmen konnten, schüttelte er energisch den Kopf, ganz so als wollte er sie von sich abschütteln. Er brauchte Gewissheit. Jetzt wo er hier war, musste er einfach wissen ob die Nachricht wirklich von Kai stammte. Entschlossen trat Ray auf den Flur und suchte nach dem richtigen Zimmer.
 

Alles was Ray hörte, bevor er an klopfte, war sein eigenes Blut, das ihm in den Ohren rauschte. Die Hand erhoben und bereit Klopfen hielt er noch einmal inne. Tief atmete er durch, nahm seinen ganzen Mut zusammen und klopfte an die Tür. Die Sekunden, die vergingen kamen ihm wie Stunden vor und die Zeit bis sich die Tür öffnete, kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Nur in Jeans und BH öffnete ihm eine junge, rothaarige Frau die Tür. „Entschuldigung, ich hab mich wohl in der Tür geirrt.“,entschuldigte Ray sich und war im begriff zu gehen, als eine weitere Person in sein Blickfeld trat. Auch die trug nicht viel mehr als eine Jeans.

Klar war Rays nächster Gedanke zu einfach gestrickt, aber anders konnte er sich diese Situation nicht erklären. Und genau dieser Gedanke ließ sein Herz sich schmerzhaft zusammen krampfen. Zittrig zog er die Luft ein und versuchte so zu verhindern in Tränen auszubrechen. „Gibt es sonst noch was?“ Wollte die Frau in einem genervten Ton wissen. Da Ray keine Reaktion von sich gab und auch den Blick abgewandt hatte, schlug sie ihm die Tür regelrecht vor der Nase zu.
 

„Ich hätte nicht gedacht, dass er her kommt.“,meinte die Rothaarige, als sie auf ihren Zimmergenossen zu ging. Unverständlich sah er sie an. „Was meinst du damit?“ „Ich habe ihn herbestellt um ihm deutlich zu machen, dass er dich nicht suchen soll. Was auch geklappt hat, jedenfalls nach seinem Blick zu urteilen.“,erklärte sie und ließ sich aufs Bett fallen. „Du hast was? Was hast du dir dabei gedacht?“,fuhr Kai sie. Entsetzt richtete sie sich auf. „Was ich mir dabei gedacht habe? Ganz einfach, ich gebe ihm ein falsches Bild von dir. Er ist verletzt, wird dich dafür hassen, dass du nur mit ihm gespielt hast und so fällt ihm die Trennung leichter.“ Schweigen kam über die Beiden. Fassungslos fuhr er sich durchs Haar. „Ich habe nie mit ihm gespielt.“ „Ich weiß, aber es ist besser so.“ „Ach Scheiße.“,fluchte er, sah sich flüchtig ihm Zimmer um, ehe er sich sein Shirt schnappte und zur Tür ging. „Warte, was hast du jetzt vor?“,forderte sie zu wissen und war ihm einige Schritte gefolgt. „Etwas klären.“ Mit diesen Worten zog er sich das Shirt über und war schon halb aus dem Zimmer verschwunden, als er noch einmal inne hielt. „Du hast zehn Minuten, dann bist du verschwunden.“ „Kai, ich dachte…“ „Es hat sich nichts geändert, dennoch bis es so weit ist will ich dich nicht mehr sehen.“ Noch bevor sie etwas erwidern konnte, war sie schon allein im Zimmer zurück geblieben.
 

Fassungslos saß Ray im Treppenhaus. Die Arme eng um sich geschlungen, lehnte er mit der Stirn an der rauen Wand. Bis hier hin war er regelrecht vor der Wahrheit geflüchtet. Doch weiter konnten seine Beine ihn nicht tragen. Zu schockiert war er von dem Bild, was sich ihm geboten hatte. Mit allem hatte er gerechnet, aber nicht damit dass Kai ihn so verlassen würde. Und auch nicht damit dass er ihn so zu sagen in flagranti erwischt. Es stellte sich ihm eigentlich nur noch eine Frage. Warum war er hier? Ray wusste es nicht mehr so genau. Er wusste rein gar nichts. Er wusste nur, dass er nach Hause will.
 

„Darf ich es dir erklären?“ Erschrocken zuckte Ray zusammen. Hatte er doch nicht damit gerechnet, dass man ihm folgen würde. Entschlossen stand er auf, richtete seine Jacke und stieg die Treppe weiter runter, ohne einen Blick zurück zu werfen. „Ray bitte.“ „Was bitte?“,rief er wütend aus und drehte sich im selben Atemzug um. „Was willst du erklären? Warum du schon wieder verschwunden bist? Warum du mir eine Nachricht geschickt hast? Warum ich dich mit dieser Frau erwischt habe? Oder warum du mir nicht vertraust?“ Mit jedem Satz war Ray eine Stufe höher gegangen und fand sich nun mit Kai auf einer Ebene.
 

„Ich habe dir nie eine Nachricht geschickt. Ich wollte auch nie dass du herkommst. Es tut mir leid. Aber ich denke es ist besser, wenn du die letzten zwei Monate einfach vergisst und…“ Durch eine schellende Ohrfeige musste Kai seinen Satz unterbrechen. „Vergessen! Nie im Leben könnte ich auch nur eine Sekunde mit dir vergessen. Immer hin bin ich dein Freund und ich liebe dich! Und bis vor kurzem dachte ich, du würdest mich auch lieben.“ Kurz verstummte Ray. Und während er Kai direkt ansah, hielt dieser seinen Blick abgewandt. „Vertraust du mir wirklich so wenig.“ „Das hier hat nichts mit vertrauen zu tun, Ray.“ „Womit dann? Sag es mir! Denn wenn nicht, gehe ich jetzt und damit weiß ich, dass alles nur eine einzige, große Lüge war.“ Einen Moment blieb Ray noch stehen, doch als Kai nicht einmal zu einem versuch ansetzte es ihm irgendwie zu erklären, schüttelte er enttäuscht den Kopf. Gerade als er gehen wollte wurde er am Handgelenk gepackt. „Der Grund warum ich jetzt gehe und dir nicht sage was passiert ist, ist der dass…“ Kai brach den Satz ab. Er fiel ihm schwer die nächsten Worte auszusprechen. Nicht weil es diese Worte waren, sondern weil ihm die Situation falsch vorkam. Aber anderes würde Ray glauben, dass alles nur gelogen war. Unbewusst wurde sein Griff um Rays Handgelenk fester.
 

Besorgt sahen die goldenen Opale in die leeren Rubine, die so viel sagen wollten es aber nicht konnten. „Kai?“ Als hätte er Kai damit aus seiner Starre befreit, spürte er wie er im nächsten Moment in eine Umarmung gezogen wurde. „Komm bitte nie wieder auf die Idee, es sei alles gelogen.“,flüsterte Kai ihm ins Ohr. „Ich liebe dich…“ Bei diesen Worten setzte Rays Herz für einen Augenblick aus und er traute seinen Ohren nicht. Die ganze Zeit hatte, er sich nach diesen Worten gesehnt. Und jetzt, wo er sie endlich hörte, war es bereits zu spät. Oder?
 

Ray wusste nicht mehr genau wie dazu kam. Doch irgendwie waren sie in einem der Motelzimmer gelandet. Besser gesagt in Kais Zimmer. Aber wie es dazu kam, war im Grunde auch egal. Denn nur das was gerade passierte, war von Bedeutung.
 

Alles andere als sanft wurde Ray gegen die Tür gedrängt, die damit auch ins Schloss fiel. Schwer Atmend löste er den Kuss und sah Kai in die lustverschleierten Augen. Er suchte nach irgendeinem Hinweis, der ihm verriet was diese Nacht zwischen ihnen änderte. Doch im Moment fand keinen. Beinahe schon verzweifelt krallte er sich in das Shirt und zerrte es Kai regelrecht über den Kopf. Langsam ließ er seine Hände über den muskulösen Oberkörper gleiten. Er hinterließ hunderte von hauchzarten Küssen auf dessen Brust und ließ seine Lippen zum Hals hinauf wandern. Genüsslich legte Kai den Kopf in den Nacken und genoss jede Berührung.

Im Gegensatz zu Ray wusste er wie diese Nacht enden würde, doch daran wollte er im Augenblick nicht denken.

Sanft drückte Kai ihn zurück, strich mit den Händen Rays Seiten hinauf. Wohlige Schauer liefen Ray bei der Berührung über den Rücken. Bald fand auch sein T-Shirt den Weg zu Boden. In einem neuen alles verzerrenden Kuss, dirigierten sie sich zum Bett. Die Atmung beider wurde flacher und bei den Berührungen des jeweils anderen könnten sie ein erregtes Stöhnen und Keuchen nicht unterdrücken.
 

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„Wie geht es jetzt weiter?“,riss Rays Stimme Kai zurück in die Realität. Ohne zu antworten zog er sich aus Ray zurück, hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen und legte sich neben ihn. Ein ungutes Gefühl breitete sich in Ray aus. Er hielt die Augen geschlossen, wollte sich noch eine weile einer Illusion hingeben und spürte so nur wie ihm die Decke übergelegt wurde. „Ray, ich liebe dich…“ Abrupt öffnete er die Augen und sah seinen Freund an. Zwar hatte er diese drei Worte an diesem Abend bereits gehört, doch ließen sie sein Herz dennoch schneller schlagen. Es war nun einmal so dass er diese Worte bis Heute noch nie von Kai gehört hatte. „Ich liebe dich auch.“,flüsterte er lächelnd und kuschelte sich dicht an ihn. Den Kopf auf Kais Brust gelegt, fuhr er mit den Fingern die Linien der Brustmuskeln nach und genoss das Gefühl seinen Armen zu liegen.

Vielleicht hätte sie diesen Moment noch mehr genießen können, wenn nicht diese eine Frage im Raum schwebte. „Bleibst du jetzt bei mir? Ich meine, kommst du wieder mit nach Hause? Zu mir?“ Kaum hatte Ray diese Frage ausgesprochen hielt Kai, eher unbewusst, die Luft an. Er wusste nicht was er antworten sollte. Seine Entscheidung stand fest. Eigentlich. Doch zweifelte er gerade an ihr. Und diese Zweifel schien auch Ray zu spüren. Ray drehte sich auf den Bauch, so dass er halb auf Kai lag, bette sein Kinn auf dessen Brust und sah ihm ins Gesicht. Goldene Opale trafen hoffnungsvoll auf rote Rubine. „Ray, ich…“ Der Glanz aus den Opalen verschwand schlagartig und der zierliche Körper verkrampfte sich ängstlich. „Ich kenne dich kaum, Kai, aber allein die zwei Tage ohne dich waren unerträglich. Und es macht mich wahnsinnig dass Yuriy und Bryan mehr über dich wissen als ich. Ich will ebenso Bestandteil deines Lebens sein und nicht nur als kleiner Spaß nebenbei gesehen werden.“ „Du bist alles andere als ein Spaß für mich.“ Das Klang nach einem ´Aber´, doch traute Ray sich nicht weiter nach zu Fragen. „Ich will richtig mit dir zusammen sein, Kai. Mich weiter hin geborgen und sicher fühlen, wenn du da bist.“ Trauer schwang in seiner Stimme mit, gepaart mit einem klitzekleinen Hoffnungsschimmer. Der jedoch zu verglühen drohte.
 

Mit jeder Sekunde, in der Kai schwieg, konnte er deutlich sehen wie die Hoffnung aus dem flüssigen Gold immer mehr verschwand. „Versuch jetzt zu schlafen.“,versuchte er das Thema erst einmal zu beenden. „Nein, nicht bevor du mir sagst wie es weiter geht.“ Ein kleines Schmunzeln zierte Kais Züge. „Du machst dich lustig!“,empörte Ray sich und wollte sich von dem Anderen erheben, wurde jedoch von diesem daran gehindert. Zwei starke Arme hatten sich um seine Taille geschlungen und hielten ihn an Ort und Stelle. „Ich mach mich nicht lustig. Ich weiß nur nicht wie es weiter geht. Alles was ich im Moment will ist, neben dir einschlafen. Und Morgen können wir dann darüber reden, wie es weiter geht.“ Nur zögernd stimmte Ray dem zu und ließ sich wieder auf die Brust sinken. Er kämpfte noch eine weile gegen die aufkommende Müdigkeit an, doch wurde schließlich von dieser übermannt.
 

……
 

Kai zog sich nur noch die Jacke an und wollte gerade nach der Tasche greifen, als sein Blick aufs Bett fiel und somit auf den darin Schlafenden. Ein Lächeln um spielte seine Lippen, als er an letzte Nacht dachte und daran wie Ray um eine Beziehung mit ihm kämpfte. In diesem Moment hatte er erst bemerkt, wie sehr er ihn eigentlich wirklich liebt und wie weit er in sein Herz vor gedrungen ist. Zu weit, wenn er ehrlich war. Alles wäre so einfach wenn er genauso aussteigen könnte wie Yuriy oder Bryan oder wenn er damals einfach gegangen wäre. Jetzt war es nur noch kompliziert. Sein Herz befahl ihm zu bleiben, doch sein Verstand befahl ihm zu gehen. Und genau dafür hatte er sich entschieden. Mit einem Umschlag in der Hand ging er auf die andere Seite des Bettes, wo Ray auf dem Bauch lag und schlief. „Danke, mein Engel.“,flüsterte Kai ihm zu, ehe er ihm einen Kuss auf die Wange gab und ihm zärtlich über den Rücken strich. Dabei achtete er jedoch darauf ihn nicht zu wecken. Zu schön wer der Anblick des Sonnengeküssten Körpers, der halb von der Bettdecke und halb von dem langen, schwarzen Haar bedeckt würde. Viel lieber würde Kai noch neben seinen Freund im Bett liegen und ihn einfach nur beim Schlafen beobachteten. Aber das ging nun einmal nicht. Er legte den weißen Umschlag auf den Nachttisch.

Vorsichtig stahl er seinem Engel noch einen Kuss, erhob sich schließlich und schnappte sich seine Tasche. An der Tür hielt er noch einmal inne, musterte seinen süßen Engel ein letztes Mal, wobei sich ein trauriges Lächeln auf seine Züge legte. Schweren Herzens nahm er seine Augen von ihm und verließ leise das Zimmer.

Auf den Weg nach unten musste er sich immer wieder daran erinnern, dass es so besser für Ray sei und das dieser irgendwann darüber hin weg kommen würde. Auch wenn Kai es sich selbst nie verzeihen wird. Doch zu wissen dass sein Freund in Sicherheit war, machte es ihm leichter. An der Anmeldung bezahlte er noch rasch die Rechnung und verließ das Motel. Draußen war es noch kalt und bei jedem Atemzug bildete sich eine Atemwolke.

Er ging den Kies bedeckten Weg zur Straße runter, wo bereits die rothaarige Frau auf ihn wartete. „Ich hoffe dass es meinen Rauswurf wert war.“,meinte sie gespielt beleidigt, wurde jedoch von Kai ignoriert. Er verfrachtete seine Tasche in den Kofferraum und stieg auf der Beifahrerseite an. Seufzend setzte die Frau sich hinters Steuer und fuhr los.

Ja. Kais Entscheidung stand fest. Und es war die einzig richtige. Er musste Ray verlassen und das für immer. Nur so konnte er ihn aus allem raus halten und auch Yuriy und Bryan wären aus der Gefahrenzone. Einfach jeder den er in den letzten zwei Monaten kennen gelernt hatte, wäre sicher. Für kurze Zeit hatte Kai endlich das Leben was sich immer gewünscht hatte, aber es war nicht sicher und das würde es nie sein. Und er konnte und wollte seine Freunde nicht mit rein ziehen. Nicht mehr als eh schon.
 

Langsam wachte nun auch Ray auf. Dieser hatte jedoch noch keine Lust seine Augen zu öffnen und tastete nun Blind nach seiner wärme Quelle auf der anderen Seite des Bettes. Doch als er sie nicht fand, öffnete er die Augen und hob den Kopf. Suchend sah er sich um. „Kai?“ Doch Ray erhielt keine Antwort und konnte auch nichts hören, was ihm vielleicht verriet, dass der Andere nur im Badezimmer war. Beunruhigt und ängstlich, setzte er sich auf und zog die Beine dicht an seinen Körper. Vielleicht war Kai auch nur… beim besten Willen fiel Ray kein Ort ein wo sich sein Liebster im Moment aufhalten könnte, von wo aus er gleich wieder bei ihm wäre. Nachdenklich legte er seinen Kopf seitlich auf seine Arme und biss sich nervös auf die Unterlippe. „Kai…“,flüsterte er und sah sich noch einmal um. Auf dem Nachttisch entdeckte er den Brief. Ray nahm die Beine aus dem Bett und schlang die Bettdecke um seinen Körper. Ein seltsames Gefühl breitete sich in ihm aus. Er hatte Angst vor dem was in dem Brief steht. Zögernd nahm er den Brief und las ihn sich durch. Bereits bei den ersten Worten stiegen ihm Tränen in die Augen.
 

Wenn du diesen Brief liest, habe ich bereits entschieden wie es mit uns weiter geht.

Du hattest recht mit dem was du gesagt hast, du kennst mich kaum und das wird sich auch nicht ändern. Ich würde jetzt gerne sagen es war ein Fehler von mir damals geblieben zu sein, aber das wäre gelogen. Ich bereue nur, dass was ich damit riskiert habe und aus diesem Grund werde ich gehen. Es gibt kein uns und es wird auch nie ein uns geben.

Dieser Brief wird das letzte Lebenszeichen von mir sein und komm gar nicht erst auf die Idee mich zu suchen. Du wirst mich nicht finden.

Aber eins sollst du noch wissen, das was ich gesagt habe, war die Wahrheit. Ich liebe dich.
 

Kai
 

Tränen rannen Ray ungehindert über die Wangen. Es war endgültig vorbei. Kai hatte ihn verlassen. Für immer. Dabei war er sich sicher, dass sie eine Chance hatten. Sie liebten sich, das hatte die letzte Nacht nur zu gut bewiesen. Und nun sollte alles vorbei sein? Vorbei, noch bevor es überhaupt begonnen hatte. Und er konnte nichts dagegen tun.
 

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das wars erst mal wieder

sorry das es so lange gedauert hat

habe mich etwas schwer mit dem kapitel getan

hoffe aber es hat euch gefallen



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