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Death and Love

Renn um dein Leben
von

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…Sonnenschein auf der Anderen

…Sonnenschein auf der Anderen
 

Unnachgiebig hatte der Regen die ganze Nacht gegen die Fenster gepeitscht und schien sich dabei einen Konkurrenzkampf mit dem Donner zu liefern. Blitze erhellten für Sekunden die Nacht wie bei Tag. Perfekt für jeden, der einen Abend mit Horrorfilmen geplant hatte oder für Menschen, die sich diese Gelegenheit zu nutzen machen wollten und die Ängstlichen spielten, um den Beschützerinstinkt ihres Schwarmes oder ihrs Partners zu wecken.

Jetzt hingen perlten die Regentropfen nur noch lautlos von den Blättern der Bäume und Blumen. Glitzerten wie Diamanten im Licht der Morgensonne und vertrieb jedem seine schlechte Laune, die der Regen mit sich brachte.

Doch davon bekam Ray nicht das Geringst mit. Noch tief und fest schlafend, lag er in seiner Bettdecke eingekuschelt, auf der Matratze mitten in seinem Zimmer. Und nichts schien den Schlaf des einundzwanzig Jährigen stören zu können. Nach dem er nach Hause kam, hatte er sich gleich unter seiner Decke verkrümelt, um so wenig wie möglich von dem verhassten Gewitter mit zu bekommen. Er ist nicht gerade ein Freund von Unwettern und schläft dann auch nicht besonders gut. Aber diese Nacht hielt ihn nicht nur das Unwetter wach. Ihm ging einfach dieser Mann nicht aus dem Kopf.

Ray hatte beobachtet wie er sich umgesehen hatte und dann aus unerklärlichen Gründen einfach auf die Straße lief, bis seine Schritte immer langsamer wurden und er schließlich stehen blieb. Sofort hatte Ray sich zwischen den Passanten hindurch gedrängt und schaffte es in letzter Sekunde den Mann am Arm zu packen und von der Straße zu ziehen. Von Anfang an hatte der Schwarzhaarige das Gefühl gehabt, dass dieser Fremde ihn nicht einen Augenblick lang wirklich wahr genommen hatte, auch nicht als sich ihre Blicke trafen. Unweigerlich hatte Rays Herz einen Takt schneller geschlagen und für den Bruchteil einer Sekunde hatte er sogar die Luft angehalten. Noch nie zuvor hatte er solche Augen gesehen. Er hatte sich regelrecht in dessen tiefen verloren.

Verschlafen öffnete Ray seine golden Opale, doch nur für einen kurzen Moment. Genüsslich reckte und streckte er sich, wobei sich seine Bettdecke verabschiedete und die Sonne ihm nun direkt ins Gesicht schien. Und erst nach ein paar Mal blinzeln gewöhnten sich seine Augen an die Helligkeit. Mit leicht zerzausten Haar und müdem Gesichtsausdruck setzte er sich auf und ließ seinen Blick durch das fast leere Zimmer schweifen. Außer die Matratze auf der er saß, befanden sich nur noch zwei Umzugskartons und eine Stehlampe im Raum. Alles andere befand sich bereits in einem Transporter. Schließlich war diese Nacht, die letzte die er in seinem Elternhaus verbrachte. Heute stand nämlich der Umzug in ein neues Leben statt. Das Leben eines Medizinstudenten. Nicht gerade aufregender, als sein bisheriges.

Widerwillig schälte Ray sich nun ganz und gar aus der Decke und tapste runter in die Küche, wo seine Mutter gerade dabei war Frühstück zu machen. „Guten Morgen.“ Wünschte sie ihrem Sohn, noch bevor er sich überhaupt bemerkbar machen konnte. „Morgen, Mom.“,erwiderte er lächelnd und gab ihr einen Kuss auf die Wange, was auch sie lächeln ließ. „Womit habe ich den das verdient?“,erkundigte sie sich, worauf hin ihr Sohn nur mit den Schultern zuckte und sich an den gedeckten Tisch setzte.

Auf dem Tisch befand sich alles was man sich zum Frühstück wünschen konnte. Frische Brötchen, Obst, Jogurt, Tee, Kaffee und Müsli und verschiedene Aufschnitte. Frau Kon stellte noch eine Karaffe frisch gepressten Orangensaft auf den Tisch, ehe sie sich selbst an den Frühstückstisch setzte.

„Hast du gut geschlafen?“,erkundigte sie sich, was ihr Sohn mit einem nicken bestätigte, auch wenn es nicht ganz der Wahrheit entsprach. „Sag mal Mom, warum hast du eigentlich für sechs gedeckt?“ Wollte er wissen und schob sich ein Stück Wassermelone in den Mund. Wissendlich schmunzelnd nahm seine Mutter einen Schluck von ihrem Tee und noch bevor Ray sie Fragend ansehen konnte, klingelte es auch schon an der Tür. In diesem Augenblick fiel es ihm wie Schuppen von den Augen und noch ehe seine Mutter etwas sagen konnte, war er schon aufgesprungen und nach Oben ins Badezimmer verschwunden. Zu mindest ließ das lautere Tür zufallen, darauf hin weisen.

„Guten Morgen, Frau Kon.“,erklang eine weibliche Stimme, worauf hin sie auf sah und den vier jungen Leuten ebenfalls einen ´Guten Morgen´ wünschte. Die Vier bestanden aus zwei jungen Frauen, Mao und Hiromi und zwei Männern Yuriy und Bryan. Mit Mao und Hiromi war Ray bereits seit der Grundschule befreundet und Yuriy und Bryan kannte er aus den Leistungskursen Mathe und Biologie. Seit sechs Jahren waren die fünf bereits unzertrennlich. Und da ist es in den letzten zwei Jahren, normal geworden, dass sie nur kurz an der Tür schellten und dann von allein rein kamen. Und meistens lief es dann so wie jetzt ab. Ray hat eine Verabredung vergessen und machte sich nun in Windeseile fertig.

„So wie ich euch kenne, habt ihr sicher noch nicht gefrühstückt. Also setzt euch.“ Dankend nahmen die Vier die Einladung an. „Ray hat verschlafen, oder?“ Es war mehr eine Feststellung als eine Frage, von dem rothaarigen Russen. „Die Frage hättest du dir auch sparen können, Yuriy.“,erwiderte Hiromi und nahm sich eins von den noch warmen Brötchen. „Bitte nicht gleich am frühen Morgen.“,bat Bryan, während er Yuriy und sich Kaffee einschenkte. Dem ganzen konnte Mao nur ein kleines Schmunzeln abgewinnen, ebenso wie Frau Kon.

Zu frieden fuhr Ray sich noch einmal mit den Fingern durchs Haar. Nahm sich vom Türknauf noch seine Sweatshirtjacke und zog sie über. Ein letzter prüfender Blick in den Spiegel, ließ ihn einen roten Fleck auf der Schulter der Jacke entdecken. Mit einem fragenden Gesichtsausdruck drehte er sich leicht zur Seite um besser sehen zu können. Der Fleck hatte die Form eines Handabdruckes. „Blut?“ Der fragende Ausdruck in seinen goldenen Opalen wandelte sich in Sorge um. „Ja… Danke.“ Er hatte sich bei mir abgestützt. Es ist sein Blut. „Es geht dich nichts an, Ray.“,erinnerte er sich selbst, zog rasch die Jacke aus und verfrachtete sie in den Umzugskarton.

Nachdem Ray seine Freunde begrüßt und sich wieder auf seinen Platz gesetzt hatte, musste er sich während des gesamten Frühstücks Sprüche über sein ständiges Verschlafen und seine Tollpatschigkeit anhören. Dabei wurde das ganze Haus von lautem Lachen erfüllt, was Frau Kon sehr freute. Es machte sie Glücklich, zu sehen wie sich die fünf gegenseitig neckten und gemeinsam lachten. Die ´Kinder´ waren noch nicht einmal aus dem Haus und schon vermisste sie sie. Besonders weil es dann so still in dem Haus sein würde.

Sicherlich würde niemand glauben das fünf Leute eine Stunde brauchten, um einen Umzugskarton, eine Matratze und Bettwäsche vom Haus bis in den Transporter, der direkt vorm Haus stand, zu bringen. Aber wenn man dabei ständig rumalberte und eine halbe Stunde, im Kreis mit den Köpfen zur Mitte, auf dem Boden lag und in Erinnerungen schwelgte, war es eigentlich kein Wunder. Vor allem da sie meistens bei Ray zu Hause waren, wenn sie denn mal etwas daheim machten.

Nur noch die Tür zu und dann waren alle Sachen verladen. „Okay dann können wir los.“,meinte Mao, worauf hin alle einverständlich Nickten. Doch zuvor verabschiedeten sich alle nach einander von Rays Mutter. Umarmten sie sogar zum Abschied. „Passt mir gut auf Ray auf.“,bat sie, worauf hin die Wangen des Genannten einen roten Ton annahmen und seine Freunde sich ein Schmunzeln nicht verkneifen konnten. „Und natürlich auch auf euch.“,fügte Frau Kon hinzu und bekam von allen ein Nicken als Antwort. Während sich Rays Freunde schon einmal auf das Auto und den Transporter aufteilten, verabschiedete der Schwarzhaarige sich noch von seiner Mutter, ehe er zu dem rothaarigen Russen in den Transporter stieg. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge stand Frau Kon noch an der Straße, bis die Fahrzeuge nicht mehr zu sehen waren.

Seit zwei Stunden waren sie nun schon unterwegs und die ganze Fahrt über starrte Ray gedankenverloren aus dem Fenster. Er bekam weder die Landschaft noch die Autos mit, an denen sie vorbei fuhren. „Erzählst du mir endlich was dich bedrückt?“ Yuriy ging es auf die Nerven, dass der sonst so muntere Schwarzhaarige nur stumm da saß. „Was sollte mich bedrücken?“ „Ray.“ Das klang ernst und Ray wusste genau, dass man den Russen dann auch wirklich ernst nehmen sollte und man dann besser auch nicht um den heißen Brei redet. Kurz begegnete er den eisblauen Augen seines Freundes. Zögerte jedoch noch mit der Sprache heraus zurück, dabei wusste er aber auch dass Yuriy nicht so schnell nachgeben würde. Mit einem tiefen Seufzen begann Ray ihm schließlich zu erzählen, was am Abend auf den Heimweg passiert ist. Von dem Mann, der einfach auf die Straße lief und dann einfach stehen blieb und das dieser um ein Haar von einem Auto erfasst wurde. Während Ray ihm alles schilderte, entging es Yuriy nicht, dass der Schwarzhaarige sich ernsthafte sorgen um den Mann machte.

„Was ist dann mit dem Mann passiert?“,erkundigte er sich und sah seinen Beifahrer flüchtig an. „Ich konnte ihn noch rechtzeitig von der Straße ziehen.“ Kurzes schweigen zog ein. „Es schien ihm aber vollkommen egal zu sein, ob er jetzt lebte oder nicht. Außerdem kam es mir vor als wäre er vor irgendjemanden auf der Flucht und blanke Panik spiegelte sich in seinen Augen.“ Bei der Erinnerung an die Augen des Fremden, huschte dem Chinesen unbewusst ein zartes Lächeln auf die Lippen. „Sie haben mich an Rubine erinnert.“ Skeptisch hob Yuriy eine Braue und sah aus dem Augenwinkel zum Anderen. „Rubine? Ray was redest du da?“ Als Ray bemerkte dass er lauter gesprochen hatte als gedacht, schoss ihm die Röte ins Gesicht, was den Russen wiederum zum Grinsen brachte. Doch auf einmal erstarb das Grinsen und Unglauben bemächtige sich seiner Züge. Rubine? Das kann nicht sein.
 

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So das war es dann auch schon wieder
 

hoffe euch gefällt dieses Kapitel und freue mich auf eure Kommis,

für die ich mich schon mal im voraus bedanke und auch für die, die ihr schon geschrieben habt.
 

bis bald

eure Holley



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  --Lucy--
2011-09-21T07:51:58+00:00 21.09.2011 09:51
Hallöle :)

Deine FF ist bis jetzt sehr Interessant für mich *grins*
Hab Sie gleich mal auf die Favo gemacht, damit ich ja auch kein Kapitel verpassen tu *smile*

Naja, hab einige Fehlerchen in deiner FF gefunden, mal fehlende Wörter hier, mal dort. Wenn du möchtest und Hilfe brauchst kann ich dir etwas helfen oder du überfliegst es noch einmal und korrigierst Sie oder du lässt, wie es ist *grins* Ist natürlich deine Entscheidung, logisch =)

Ja, das scheinbar Tala Kai kennt lässt sich herauslesen, bin gespannt was zwischen den beiden für eine Verbindung besteht das sie sich kennen.

Na da wart ich mal auf dein nächstes Kapitel, freu mich schon,
also bis dann *winke*
Von:  Tokiogirl06
2011-09-20T10:43:50+00:00 20.09.2011 12:43
Hi,
die Story klingt echt interessant. Der Schluss lässt die Vermutung zu das Yuriy Kai kennt?. Bin gespannt wie es weiter geht. lg


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