Zum Inhalt der Seite

Unfortunately you’re in my heart

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Antworten (17. März)

Mit den Händen in den Jackentaschen folgte Scorpius unlustig seinem besten Freund, der sich scheinbar interessiert mit den zwei Mädchen unterhielt, die sie nach Hogsmead begleiteten.

Scorpius rechnete es Albus hoch an, dass er sich alle Mühe gab, um seine eigene geistige Abwesen-heit zu überspielen, auch wenn es normalerweise nicht seine Art war.

„Oh schau mal, Juliet! Ist das nicht süß!“, quietschte das schwarzhaarige Mädchen zu seiner rechten Seite und deutete aufgeregt auf ein Schaufenster, indem es nur so vor glitzernden und plüschigen Dingen wimmelte.

Genauso aufgeregt quietschte ihre Freundin bejahend zurück.

Ohne dass sich Albus und Scorpius hätten wehren können wurden sie in das wahrlich kitschige Ge-schäft gezogen.

In der Zeit, in der sich die beiden Mädchen freudig auf die glitzernden und plüschigen Gegenstände stürzten, verzogen sich die beiden Slytherins diskret ins hinterste dunkelste Eckchen des Ladens und bemühten sich so unauffällig wie möglich zu sein.

„Sag mal, Scorp, was ist denn los mit dir? So zurückgehalten und fast schon uninteressiert kenn ich dich ja gar nicht“, stellte Albus ihn zur Rede.

Seufzend lehnte sich Scorpius mit dem Rücken an das Regal. „Ich habe keine Ahnung, Al. Wirklich nicht“, antwortete er. „Irgendwie bin ich entnervt von den beiden. Schau dir alleine schon mal an, in was für einen Laden die uns geschleppt haben. Also bitte, die bekommen wir nie ins Bett“, fügte er in einem Anflug seiner Selbst hinzu.

„Stimmt, auch wieder wahr. Abhauen?“

Energisch nickte Scorpius und so plötzlich, wie sie in diesen Laden gekommen waren, waren sie auch schon wieder draußen.
 

Während Albus mit einem kühlen breiten Lächeln auf den Lippen die Straße neben Scorpius entlang zu den Drei Besen, entlang schritt, war der Braunhaarige mit seinen Gedanken schon wieder bei dem Thema, dass ihn schon seit einer Woche beschäftigte: Der Kuss des verdammten Weasleys.

Noch immer hatte er nicht mit ihm über diesen Reden können. Und dabei hatte er dauerhaft das Gefühl, diese weichen kühlen Lippen noch auf den seinen spüren zu können.

Dieser Kuss hatte eigentlich nichts Erotisches, Leidenschaftliches oder gar Begehrendes an sich ge-habt. War eigentlich noch nicht mal ein richtiger Kuss gewesen, da sich nur ihre Münder berührt aber nicht bewegt hatten. Aber obwohl eigentlich ihre Lippen nur aufeinander gelegen hatten, hatte dies doch einiges in Scorpius ausgelöst. Diese doch irgendwie sündigen Lippen, hatten in ihm ein Feuer entfacht, was bislang noch kein Kuss gekonnt hatte. Trotzdem war es ihm auch zugleich eiskalt den Rücken runter gelaufen. Und verflucht noch mal, er sehnte sich auf einmal nach diesem kleinen femininen Ravenclaw, der ihm noch nie in sexuelle Hinsicht begehrenswert aufgefallen war, obwohl er doch wirklich niedlich und hübsch war.

Hintereinander betraten Scorpius uns Albus die Drei Besen, das wie üblich schon fast überfüllt war. Noch immer gedanklich abwesend folgte der junge Malfoy einfach seinem besten Freund durch die Menge zu einem kleinen Tisch.

„Hey, Leanne“, hörte er Albus jemanden begrüßen.

„Hi“, kam es zurück. „Wollt ihr euch setzten?“

„Die Frau nimmt mir die Worte aus dem Mund Scorp!“, lachte Albus und schlug Scorpius für nicht Betroffene sanft auf die Schulter.

Dadurch wurde auch der Braunhaarige wieder zurück in die Realität befördert.

Sich davon abhaltend die Schulter zu reiben, begrüße auch er Leanne Marey freundlich und zog sich wie schon sein bester Freund zuvor seine Jacke aus und hängte sie über die Rückenlehne seines Stuhls.

„Sag mal bist du allein hier?“, erkundigte sich Albus.

„Nein. Louis und ich sind hier. Er ist nur gerade, auf Toilette. Kommt aber bestimmt bald wieder“, antwortete Leanne und schwenkte etwas ihren Krug hin und her.

Bei dem Namen jenes Weasleys, der ihm Kopfzerbrechen bereitete, richtete sich Scorpius unwillkürlich zu seiner vollen Größe auf und sah sich unauffällig in der Gaststube um.

Nirgendwo war der Blondhaarige zu sehen.

Kurzentschlossen stand Scorpius auf. „Entschuldigt mich kurz“, sagte er. Die fragenden Blicke von Albus und Leanne ignorierend ging er Richtung Toilette.
 

Vorsichtig sah Scorpius nach, ob er und der Weasley die einzigen in der Herrentoilette waren. Zu seiner Erleichterung stellte er fest, dass dem so war, weshalb er, um auf Nummer sicher zu gehen, die Tür von außen mit einem Defekt-Schild kennzeichnete, damit er in Ruhe mit dem Ravenclaw reden konnte.

Geduldig lehnte er sich an die Wand neben der Tür und wartete darauf, dass besagter Weasley aus der Kabine kam. Lange musste er nicht warten.

Aufmerksam beobachtete Scorpius, wie Louis Weasley aus der Kabine kam und sich die Finger wusch. Sein Blick haftete dabei die ganze Zeit über an dem zierlichen durchtrainierten Körper. Fuhr von den glänzenden hellblonden Haaren, über die schmale Taille, den wohlgeformten Hintern, der in den eng anliegenden Jeans wirklich gut zur Geltung kam, runter zu den langen schlanken Beinen und wieder zurück.

Erst das erschrockene Keuchen, ließ Scorpius‘ Aufmerksamkeit zu dem Gesicht des Ravenclaw wandern. Und schon wieder drohte er bei diesem Anblick zu versinken. Er musste sich wirklich anstrengen, um nicht noch mit dem Sabbern zu beginnen. Aber verdammt noch mal der Junge vor ihm hatte echt schöne Augen und wirklich hübsche Gesichtszüge.

„Hi, Weasley!“, begrüßte Scorpius den jungen Mann vor sich scheinbar ruhig.

„ Merlin nochmal, musstest du mich so erschrecken, Malfoy!“, knurrte dieser.

„Nicht wirklich. Macht aber Spaß“, grinste Scorpius und stieß sich von der Wand ab. Mit ernster Miene sah er Louis an. „Wir müssen reden.“

„Und worüber?“, erkundigte sich Louis mit leicht zitternder Stimme.

„Über den Kuss vor einer Woche“, antworte Scorpius scheinbar lässig, auch wenn es ihm einen Stich ins Herz gab, so den anderen zu sehen, und trat einen Schritt näher an ihn ran. Zu seinem Erstaunen wurden die blauen Augen seines Gegenübers größer und schauten ihn panisch an, während der Blondhaarige vor ihm zurückwich.

Jeden Schritt, den Scorpius vor ging, wich der Kleinere vor ihm zurück. Solange bis er mit dem Rücken an der Wand stand und nicht länger dem Braunhaarigen ausweichen konnte.

Um zu verhindern, dass Louis doch noch floh stütze sich Scorpius rechts und links mit den Armen neben ihm an der Wand ab.

„Also können wir reden?“, erkundigte er sich.

Zitternd nickte der Ravenclaw und presste sich noch näher an die Wand hinter sich.

Diese Reaktion schmerzte Scorpius, doch ließ er sich dies nicht anmerken. Zu gerne würde er gerade den Jungen vor sich an sich drücken und ihm sagen, dass alles gut sei, doch das konnte er nicht.

Vor allem widersprach es seinem sonstigen Verhalten gegenüber Jungen.

„Keine Sorge ich fress dich nicht. Ich möchte nur eine Antwort auf meine zwei Fragen“, sprach er ruhig. „Bekomm ich die?“

Noch immer am ganzen Körper zitternd nickte Louis langsam. Daraufhin konnte Scorpius den jungen Mann nur sanft anlächeln.

„Also gut. – Wieso hast du mich letzte Woche geküsst? Es ist nicht so, dass ich jetzt überfordert bin, dass mich ein Junge bzw. ein Mann geküsst hat. Viel mehr verstört mich die Tatsache, dass es so plötzlich und vor der gesamten Schule passiert ist. Du weißt die Leute reden schon über uns“, sprach er. Die ganze Zeit über sah er Louis ins Gesicht und konnte zu seinem Bestürzen sehen, dass die Miene des Ravenclaws von hoffnungsvoll auf enttäuscht und traurig umschwenkte. Es schmerzte ihn es so zu sehen. „Es geht mir nicht darum einen Ruf zu verlieren“, fügte er deshalb eilig hinzu. „Es… Ich… Also…“

Seufzend gab Scorpius es auf, sich zu rechtfertigen und ließ von dem Blondhaarigen ab.

Verwirrt zerwühlte er seine Haare und lehnte sich mit dem Gesäß an eines der Waschbecken.

Stille, unangenehme Stille trat in den Raum.

„Du willst Antworten. Ich geb sie dir“, sagte schließlich Louis leise. „Ich kann dir aber nicht verspre-chen, ob sie dich befriedigen werden.“

Langsam ob Scorpius seinen Kopf und sah abwartend zu dem anderen Jungen Mann. Beobachtete ihn, wie er einmal tief ein- und ausatmete.

„Ich habe dich geküsst, weil…“ Verzweifelt sah Louis ihn an. „Versprich mir bitte, dass du nicht aus-rastest. Bitte versprich es!“

Überrumpelt stimmte Scorpius zu. „Ich versprech dir, ich werde nicht ausrasten und dir auch nicht böse sein.“

Dies schien den Ravenclaw zu beruhigen, denn er schenkte dem Größeren ein dankbares Lächeln.

Wieder atmete der Blondhaarige tief durch, bevor er fortfuhr. „Ich hab dich geküsst, weil… Also naja, meine Veelagene, sie… - Du bist mein Galan!“ Die Augen zusammenkneifend wandte Louis sein Gesicht von Scorpius ab.

Der konnte sein Gegenüber nur verdattert anstarren. „Bitte was?“, fragte er langsam.

Noch immer den Blick abgewandt wiederholte dieser: „Du bist mein Galan. Mein Seelengefährte. Mein Bindungspartner. Nenn es wie du willst. Auf jeden Fall ist es so, dass du der einzige bist, den ich lieben kann, mit dem ich glücklich werden kann. Ich… – Oh bei Merlin. Ich hör mich an wie ein verliebtes Schulmädchen, was sich irgendetwas ausdenkt, um dich rum zu bekommen. Es tut mir leid. Ich…“ Plötzlich brach Louis in Tränen aus. Beschämt vergrub er das Gesicht in seinen Händen.

Erschrocken starrte Scorpius den jungen Mann an. So hatte er den Weasley ja noch nie erlebt. Er machte auf ihn ja fast den Eindruck, als würde er gefoltert werden, so gequält wirkte er. Und dass alles wegen ihm. Nein! Das war das letzte was Scorpius wollte. Niemand sollte wegen ihm so leiden. Schon gar nicht Louis Weasley, stellte er zu seiner Überraschung fest.

Das Scorpius schon einigen Jungen und Mädchen das Herz gebrochen hatte, überging er in diesem Moment.

Einem inneren Impuls folgend trat er näher an den Weinend und zog ihn ohne groß zu überlegen an sich. Umarmte ihn fest.

Im ersten Moment verspannte sich der Kleinere in seinen Armen, doch dann schmiegte er sich an Scorpius und vergrub das Gesicht an seiner Brust.

Sofort lief es ihm wieder heiß und zugleich kalt den Rücken runter und sein Bauch kribbelte, so als ob er lauter Feen verschluckt hätte und diese aus ihm raus fliegen wollen würden. Und er genoss das Gefühl. Ohne dass er es merkte liebte er es den Kleineren fest zu halten und zu trösten.

Eine Zeitlang standen sie beide so in der abgeschlossenen Toilette. Der eine weinend, der andere tröstend.

Irgendwann schob Louis Scorpius sanft von sich und wischte sich die letzten Tränen aus den Augen.

„Tut mir leid. Alles“, wisperte er.

„Was alles? Etwa auch die Tatsache, dass du und ich wegen irgendeiner Veelasache miteinander verbunden sind?“, fragte der Braunhaarige sanft.

„Ja, ich mein… Du wirst dich in keinen anderen mehr verlieben. Das sag ich jetzt nicht nur, weil…“, wieder unterbrach der Ravenclaw sich. Verlegen biss er sich auf die Unterlippe und sah überall hin nur nicht zu dem jungen Mann vor sich.

Ohne dass er es verhindern konnte bzw. auch wollte, schlich sich ein Lächeln auf die Gesichtszüge des Braunhaarigen. Sanft aber bestimmend nahm er das Gesicht des Kleineren zwischen seine Hände und zwang ihn so, ihn anzusehen.

„Es ist in Ordnung, wenn du mich liebst. Und glaub mir, ich glaub dir. Aus irgendeinem Grund weiß ich, dass ich dir glauben kann. Ich weiß nicht warum, aber die Sache mit dem Seelengefährtenkram glaub ich dir, denn dann könnte ich wenigstens eine Erklärung für das Hitze- und gleichzeitige Kälte-empfinden, wenn ich dich berühre, finden“, meinte Scorpius.

Ein seliges Lächeln zierte die Lippen von Louis. „Du bist es wirklich. Du bist wirklich mein Galan. Und… Oh bei Morgana, warum geht das alles so schnell zwischen uns.“

„Wie meinst du das, Weas… Louis?“

„Bei dem Ehemann meiner ältesten Schwester hat es Jahre gedauert, bis er gemerkt hat, dass er sie liebt. Und auch mein Dad hat ein halbes Jahr gebraucht, um herauszufinden, dass er meine Mutter liebt. Aber du, du…“

Sachte wurde ein Zeigefinger auf Louis Mund gelegt. „Ich hab nicht gesagt, dass ich dich liebe, auch wenn alle Zeichen dafür sprechen, denn wirklich, du gehst mir nicht mehr aus dem Kopf und du bedeutest mir wirklich viel, aber…“

„Ich weiß, wir kennen uns nicht wirklich. Was hältst du davon, wenn wir erst mal nur Freunde sind. Auch wenn es mir schwer fällt in deiner Nähe überhaupt klar denken zu können“, unterbrach Louis Scorpius.

Diesmal war es der Malfoy, der traurig den anderen ansah und ihn einfach wieder an sich zog. „Ich stimme dir zu, dass wir es langsam angehen sollten. Aber bitte, bezeichne mich nicht nur als irgend-einen Freund von dir. Das tut weh. Ich… ich glaub ich… hab dich sehr, sehr gerne. Du bedeutest mir sehr viel, sonst würde mein Herz nicht gerade bei dem Gedanken daran, dich nur wie einen Freund zu behandeln, so schmerzen“, flüsterte er Louis ins Ohr.

Ein weiches Lächeln erschien auf dem Gesicht des Kleineren. „In Ordnung. Nicht nur irgendein Freund, sondern mein Date nächstes Wochenende“, erwiderte er.

Unwillkürlich musste Scorpius lachen. „Ich glaub’s nicht. Du bist gerade der erste Mensch, der mich nach einem Date fragt. Sonst muss ich immer alle fragen. Eigentlich ein wirklich schönes Gefühl, mal gefragt zu werden“, meinte er und schaute dem Blondhaarigen in die Augen. „Ich gehe gerne mit dir nächstes Wochenende aus, Prinzessin“, fügte er leise und zärtlich hinzu.

Sofort boxte Louis ihn gegen die Brust. „Regel Nummer eins: Gib mir keine Mädchennamen oder –kosenamen! Haben wir uns da verstanden?“, fauchte er.

„Okay, verstanden. Keine weiblichen Anspielungen dir gegenüber. Werd‘ ich mir merken, Louis“, erwiderte Scorpius und hob beschwichtigend seine Hände.

Sofort lächelte sein Gegenüber wieder sanft und unschuldig. „So ist’s gut, Scorpius. Mag es wieso lieber, wenn du meinen normalen Namen aussprichst. – Wir sollten mal zurück zu den anderen gehen.“

Zustimmend nickte Scorpius, zog noch einmal kurz Louis an sich und gab ihm einen kurzen Kuss auf den Haaransatz, bevor er sich daran machte die Tür zu öffnen und wieder für alle zugänglich zu ma-chen.

Verlegen und mit leicht rosa Wangen folgte Louis dem Größeren zurück in die Gaststube.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück