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Arkham Asylum - Madness

Warum lachst du nicht über den Witz?
von

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HQ/ Mr. J – Unruhe

HQ
 

Ich fuhr am nächsten morgen früh zur Arbeit. Denn ich war schon wieder früh wach und konnte einfach nicht wieder einschlafen. Also beschloss ich früher zu fahren, damit ich abends auch wieder früher nach Hause konnte und es nicht wieder so spät wurde wie gestern. Gut, gestern geschah es aus einem guten Grund, der sich wirklich gelohnt hatte. Ich hatte nicht mehr ganz so viel Stress, aber es wartete natürlich genau so viel Arbeit auf mich. Da die extremen Persönlichkeiten auch mehr Arbeit erforderten als die normalen. Aber genau das wollte ich ja. Ich hatte jetzt nur noch einen Patienten pro Tag. Und damit konnte ich viel besser umgehen als drei Stück am Tag. Dem entsprechend sass ich also schon im Büro, als Mister J aufwachte. Ich hatte die ganze Nacht immer wieder an seine Worte gedacht. Immer wieder liess ich sie mir durch den Kopf gehen, auf der Suche nach irgendwelchen geheimen Verschlüsselungen, die er mir damit klar machen wollte. Aber es gab keine. Nur die geballte Macht der Wahrheit, die hinter diesen Worten steckte. Doch ich musste mich jetzt auf einen anderen Patienten konzentrieren. Oder eher Patientin. Da fiel mir ein, dass ich Charlie immer weniger von den Sitzungen erzählte. Aber er würde das nicht verstehen. Er würde mich nur weiterhin warnen. Wo er eigentlich auch gar nicht Unrecht hatte. Aber…..er hatte auch nicht damit gerechnet, dass mir das gefallen würde. Ich hatte also alles für die Sitzung vorbereitet und liess nun Ivy aus ihrer Zelle holen.
 

Die Sitzung verlief ruhig. Ich machte mir nun jedes Mal Gedanken wenn ich mich mit ihr unterhielt, dass ich Charlie irgendwann mit einbauen konnte. Aber das würde komisch rüberkommen und ich wollte, dass er es selbst in die Hand nahm. Ich konnte ihm einen kleinen Schupser geben, aber für ihn grade stehen und die Sache klären wollte ich nicht. Da musste er schon selbst seinen Mann stehen. Er konnte sich doch auch mit mir unterhalten. Wieso also nicht auch mit Ivy? Wie ich wusste hatte er ja genug Dreck am Stecken, dass er sogar ein gemeinsames Thema finden könnte.

Nachdem Red (Ich gab ihr den Spitznamen, da ich momentan ja auch für Joker einen gefunden hatte.) wieder in ihre Zelle gebracht wurde, musste ich mich bei meinem neuen Patienten vorstellen. Dem Uhrenkönig. Ich hatte bisher noch keine Gelegenheit. Woher sollte ich wissen, dass er gleich die Zelle gegenüber meinem Hauptpatienten hatte? Mit neuen Akten in den Armen lief ich also zum Zellentrakt und blätterte die Daten durch, die ich nur schnell überflog um festzustellen, ob man mit ihm normal reden konnte. Aber anscheinend war er auch einer der intelligenten Sorte. Wie Edward Nigma, nur ohne diese nervigen Rätsel. Ich kam also den Gang runter und versuchte nicht in seine Zelle zu blicken. Doch das geschah schon fast automatisch. Ich sehnte mich danach sein grinsendes Gesicht zu sehen. Ob er nun wirklich lächelt oder nicht. Er hatte immer ein Lächeln im Gesicht. Wenn auch ungewollt. Ich blickte also kurz zu ihm in die Zelle, eh ich mich von seinem Anblick losriss und zu dem Patienten gegenüber ging. Es war eigenartig, dass jemand Neues gleich eine Zelle gegenüber dem Joker bekam. Die meisten trauten sich kaum in seine Nähe. Bei meinem neuen Patienten handelte es sich um einen Mann mittleren Alters mit kurzem Haar (oder waren es kaum noch welche?) und einem ovalen Gesicht. Jetzt da er weder Brille noch Melone tragen durfte, sah er beinahe so aus wie ein Frühpensionierter. Ich hatte vorhin kurz in seine Akte gelesen was passiert war. Er war immer ein pünktlicher tüchtiger Geschäftsmann. Fast schon überpünktlich und immer organisiert. Der Bürgermeister hatte sich Sorgen um ihn gemacht (sie beide kannten sich seit ihrer Ausbildung) und ihm geraten mal von seinem vorgegebenen Zeitplan abzuweichen und zu leben. Diesen Rat befolgte er, aber es lief alles schief. Er verlor seinen Job. Und deshalb hatte er versucht, sich an ihm zu rächen. Hm….der Bürgermeister schien bei vielen der Insassen hier ein beliebtes Ziel zu sein, stellte ich fest.

Ich drückte meine Akte an meine Brust und trat an die Scheibe. Wie bei meinen anderen Patienten fragte ich auch diesen, ob ich ihn therapieren durfte, auch wenn er wie Joker der Meinung war keine Therapie zu benötigen. Ich machte mir Notizen um sein Verhalten etwas festzulegen. Das hatte ich bei jedem gemacht. Daher stellte ich zur Sicherheit ein zwei Fragen, aber es sollte wiess Gott keine richtig Unterhaltung werden. Das genügte mir dann auch. Aber eh ich mich verabschieden konnte, erklang eine Stimme hinter mir, dunkel und heftig, dass ich kurz zusammenzucke, da ich nichts der Gleichen erwartet hatte.

„Spar dir die Fragen bei dem Schwein, Pumpkinpie!“, meinte er laut und warf ihm einen finsteren Blick zu. Ich drehte mich zu dem Ursprung der Stimme um und konnte blanke Wut in seinen Augen erkennen. Was sollte das denn jetzt? Ich rückte meine Brille zurecht und setzte nun auch eine ernstere Miene auf. Niemand durfte von meinem persönlichen Interesse erfahren, geschweige denn einem Spitznamen.

„Mister J, ich bin mitten in einer Unterhaltung.“, ermahnte ich ihn.

„Unterlassen sie also ihr Eingreifen, sowie neuen Namen.“

Damit drehte ich mich wieder zu meinem Patienten um und verabschiedete mich nun gemäss. Es war komisch etwas sagen zu müssen, wenn ich es nicht wollte und es auch nicht so meinte. Ich war glücklich wenn wir Gespräche führten. Ich fand es lustig, dass wir uns gegenseitig unglaubliche Spitznamen gaben. Und ich fand es lustig dass er mich akzeptierte. Und offensichtlich duldete er niemanden anderes in meiner Nähe. Schmeichelhaft. Sehr schmeichelhaft. Aber leider auch problematisch.

„Ich nenne dich so wie ich will!“, brüllte Joker mir noch nach. Ich wusste wie der Hase lief, aber das war nicht gut. Ich musste noch des Öfteren mit dem Uhrenkönig sprechen und da wurde so was zu einem Problem. Ausserdem schien mir, als würde Joker die Position des Patienten nicht sehr zusagen. Er war launisch, laut und unruhig. Das musste ich ändern. Da ich so wieso zurück ins Büro musste und dabei im Überwachungstrakt vorbeischaute, konnte ich kurz stehen bleiben und mir weitere Aufnahmen ansehen.

„Hey Larry…“, begann ich, als die Tür sich hinter mir wieder schloss.

„Hör mal es gab da ein kleines Problem. Könnte ich kurz mal die Videoaufzeichnung von der Einlieferung bis jetzt vom Patienten 0253 ansehen?“, fragte ich und kam an die Kontrollpulte um die Bildschirme besser ansehen zu können. Larry zeigte sich wie immer sehr kooperativ. Seit dem Vorfall schlug er mir beinahe nichts aus. Aber nur beinahe. Ich sah mir die Bänder an und konnte eindeutig feststellen, dass der neue Patient an seinem Missmut schuld war. Sowohl als ich da war also auch schon vorher.

„Hm….das ist nicht gut….wir müssen entweder Patient 0253 oder Patient 0801 in eine andere Zelle verfrachten.“, erklärte ich und tippte mit meinem Stift an den Bildschirm. Larry wand sich zu mir um.

„Bei allem Respekt Miss Quinzel, das kann ich nicht entscheiden.“

Ich warf ihm einen genervten Blick zu. Doch natürlich könnte er. Aber er war mal wieder zu feige und hielt sich seit dem Vorfall ziemlich genau an einige Regeln. Bei anderen wiederum war er grosszügig.

„Kommen sie schon Larry. Sie wissen dass ich nur eine Unterschrift brauche.“

„Tut mir leid Miss. Dazu bin ich nicht befugt.“

Genervt und leicht fluchend wand ich mich von ihm ab. Entweder musste ich Charlie danach fragen oder Dr. Arkham selbst, wenn mir andere Ärzte nicht halfen. Und da beide Patienten unter meiner Obhut standen, konnte ich mich auch nicht an einen zweiten Arzt wenden, der das genau so sah wie ich. Also musste ich mal wieder das schwarze Schaf spielen. Die Rolle wurde ich wohl nie los. Ich hatte sofort schlechte Laune, da ich nicht schon wieder eine der anstrengenden Diskussionen mit Dr. Arkham haben wollte. Steel war genauso unausstehlich und die anderen Ärzte würden wohl das Problem nicht wirklich erkennen oder es nicht als nötig einstufen. Daher stampfte ich durch die Bürogänge, bog ab und…BAM!

Ich stiess mit was hartem zusammen, verlor das Gleichgewicht und landete auf meinem Allerwertesten.

„Au!“, rief ich aus und suchte nach meiner Brille die mir von der Nase gerutscht war. „T’schuldigung.“, entschuldigte ich mich sofort.

„Nein, ich muss mich entschuldigen. Ich hab dich nicht kommen hören.“, meinte der Schuldige. Erst als mich die Person ansprach, erkannte ich dass es Charlie gewesen war.

„Oh, schon ok. Mir geht’s gut.“, meinte ich, als ich mir meine Brille wieder aufsetzte, meine Unterlagen zusammensuchte und mir aufhelfen liess.

„Wo drückt der Schuh?“, fragte er gleich. Charlie erkannte sofort, dass ich mies drauf war. Ich seufzte.

„Ach es gibt ein Problem mit zwei meiner Patienten. Sie haben die Zellen gegenüber voneinander und können sich nicht leiden. Der eine provoziert den anderen dauernd. Aber um was daran zu ändern müsste ich wieder zu diesem Kotzbrocken von Arkham.“, beklagte und lästerte ich schon darauf los.

„Ich nehme nicht an dass du was dagegen machen könntest?“, fragte ich nun mit grossen Rehaugen. Die durch meine Brille nur noch verstärkt wurden.

„So als….als….äh…Gefährdung der Psyche oder Förderung der Selbstverletzung irgend sowas.“

„Sicher. Da lässt sich was machen.“, meinte er sofort. Anscheinend war auf Charlie wirklich immer Verlass. Er zauberte mir schon ein erleichtertes Lächeln aufs Gesicht. Wieso er allerdings hier im Bürotrakt war, wusste ich nicht.

„Um welch Patienten geht’s denn?“, fragte Charlie nach und lief mit mir Richtung Büros. Beim genauen Nachfragen des Patienten, kratzte ich mich im Nacken.

„Pateint 0801 und 0253….“, wiederholte ich mich einfach in Zahlen. Ich wollte nicht wieder Joker erwähnen, da er sonst wieder nur meinte, dass ich es nur für ihn tat. Gut, tat ich ja auch, aber wirklich weils Komplikationen gab.

„Warte mal.“, sagte er dann laut.

„Es geht um Joker?!“

Charlie kannte zwar alle Pateinten aber die Zahlen hatte er nicht alle im Kopf. Als er dann genauer überlegte und dann doch darauf kam, nickte ich schwach.

„Was macht er dieses mal wieder?!“, fragte er seufzend.

„Äm…ja….der Neue Patient provoziert ihn andauernd.“, erklärte ich und rieb mir den Nacken, während wir weitergingen. Ich hoffte bloss, dass er seinen Freund gut genug kannte um den Ernst dieser Sache zu sehen. Sonst würde er bald wieder versuchen auszubrechen oder einen weiteren Anfall kriegen. Und weg waren wieder die Hoffnungen auf eine Sitzung ohne Glas.

„Ich werde eine Umsiedlung veranlassen.“, sagte er ehrlich und fuhr sich durch das braune Haar. Um vom Thema etwas abzulenken, da ich befürchtete, dass er es verneinte fragte ich ihn einfach nach dem Grund seines Besuches in den Bürotrakt.

„Was machst du eigentlich hier?“, fragte ich und legte den Kopf schief.

„Ist was passiert?“

„Nun, in der Cafeteria ist eingebrochen worden und die ganzen 300 Dollar sind verschwunden.“, erzählte Charlie ernst.

„Du hast nicht zufällig irgendetwas mitbekommen?“

Wir blieben zwischen Dr. Arkham und Dr. Youngs Büro stehen. Mir war eigentlich egal wer von beiden umziehen musste, ich wollte nur dass Ruhe einkehrte und Joker nicht gleich wieder eifersüchtig wurde, wenn ich mich mit einem anderen Mann unterhielt. Woran ich erkannte dass er eifersüchtig war? Nun ja, es war nicht das erste mal dass er ausrastete, wenn ich mit wem anderen sprach ausser mit ihm. Charlie war das beste Beispiel gewesen. Als er mir erklärte wieso er hier war, hob ich eine Augenbraue.

„Gestohlen?“, wiederholte ich. Wer war so dumm und klaute etwas aus Arkham?! Es gab weitaus wertvolleres hier in Arkham als Bargeld! Sehr viel wertvolleres…..wenn nur eine der Akten zum Beispiel an die Öffentlichkeit geriet, wäre das eine Katastrophe. Also wer klaute da Bargeld?

„Nun, ich werde es Dr. Arkham berichten. Warte am besten in der Nähe dann kann ich dir gleich sagen ob das mit der Umsiedlung klappt.“, meinte er und schenkte mir noch ein Lächeln ehr Charlie zu Dr. Arkhams Büro lief und dort klopfte. Ich nickte Charlie zu und wartete bis er im Büro verschwand. Mein Büro war ja nicht weit von hier. Ich liess die Tür offen, damit er nach dem Gespräch locker eintreten konnte. Derweilen würde ich mich durch weitere Akten wühlen, meine Berichte erneuern und alles besser sortieren. Ausserdem wollte ich noch Kopien von den Bändern mit Joker machen. Wenn hier schon gestohlen wurde, dann wollte ich vorbereitet sein, falls wirklich was abhanden kommen sollte. Was weitaus gefährlicher war als Bargeld.
 

Ich tippte grade hunderte von Buchstaben in meinen Laptop, als Charlie in meinem Türrahmen erschien. Sofort sah ich auf.

„Und?“, fragte ich neugierig, erblickte aber schon das Blatt Papier in seiner Hand, eh er antwortete und bestätigte.

„Ist erledigt. Du brauchst nur zu Unterschreiben.“, meinte der leitende Arzt. Endlich kehrte mein Lächeln wieder zurück. Ich stand auf, lief um den Tisch herum und riss ihm das Blatt aus der Hand.

„Ich denke dir!“, freute ich mich und gab dem gutmütigen Charlie einen Kuss auf die Wange.

„Ich hoffe Patient 0801 wird jetzt keine Probleme mehr machen.“, sagte Charlie etwas verdattert.

„Du bist der Beste!“

Sofort krallte ich mir also meine Karte, die noch immer auf dem Schreibtisch lag und sauste schon aus dem Zimmer. Ich stöckelte den Gang zum Sicherheitstrakt hinunter, um Larry den Wisch unter die Nase zu halten und auch von ihm eine Unterschrift zu erhalten. Gesagt getan. Mehr als nur Schadenfroh riss ich Larry das Papier aus den Händen, kaum stand seine mühselige Unterschrift drunter.

„Wir werden das regeln.“, meinte er mit einem Kopfnicken und wollte mich so wohl abwimmeln. Ich jedoch war knallhart und schüttelte den Kopf.

„Ich komme mit!“, meinte ich so felsenfest, dass ich keine Wiederrede duldete. Immerhin waren beide meine Patienten. Ich war für sie verantwortlich, also musste ich auch überprüfen ob der Umzug auch so verlief wie ich den haben wollte.

Summend und kreischend ging die Tür auf, als vier Wächter eintraten um den Umzug zu meistern.

„Na dann mal los!“, meinte ich und öffnete die ebenso summend kreischende Tür zum Zellentrakt.
 

~*~
 

Mr. J
 

Ich langweilte mich zu Tode. Und der Andere ging mir immer noch auf den Keks. Da war der letzte Kerl wesentlich angenehmer. Nur hatte der Glückspilz das Zeitliche gesegnet. Ich lag also mit dem Rücken zu Scheibe auf dem Bett, wippte mit dem Fuss und starrte an die Decke. Bis ich die Tür quietschen hörte und das Stöckeln von Harley's Schuhen. Ich drehte mich sofort um, sass in kerzengerader Sitzhaltung und beobachtete wie Harley näher kam. Machte sie das Absichtlich? Sie sah zufrieden aus, fast zu glücklich. Was war denn jetzt los? Augenblicklich huschten meine Augenbrauen in die Höhe als ich sah was sie vor hatte. Na bitte. Endlich verschwand der Spinner. Neugierig legte ich den Kopf schief, leckte mir über die Lippen und summte kurz. Sie verlegten ihn. Wahrscheinlich weil ich sonst einen Aufstand gemacht hätte. Der Neuling machte einen verstörten Eindruck. Er versuchte sich den Griffen der Wachmänner zu entziehen. Er kam mir vor wie ein Hase der von Jägern in die Falle gelockt wurde. Die ganze Sache gefiel mir. Ich wurde wieder in Ruhe gelassen, so dass ich mich wieder auf mein Spielchen konzentrieren konnte. Harley stand dicht am Glas. Wäre jetzt keines dazwischen hätte ich sie absichtlich an der Schulter berührt. Aber so konnte ich wenigstens am Glas hinter ihr stehen und ihren süssen Nacken mit meinen Blick zu durchbohren. Natürlich hatte sie sich nicht umgedreht, der Kerl hatte sich ja auch lange nicht fangen lassen. Doch Harley schien davon wenig Notiz zunehmen. Als würde sie kämpfen sich nicht zu mir umzudrehen. Ich wollte sie sticheln also begann ich dicht hinter ihr an zu pfeifen.

//Komm schon Harley, dreh dich um!//, dachte ich. Doch sie drehte sich nicht um. Ich pfiff trotzdem weitern, sie musste es ja hören. Ich konnte sie sehen, ihre Anspannung. Wie sie da stand. Versuchte sich zu beherrschen, sich nicht der Versuchung hinzugeben sich umzudrehen und mir in die Augen zu sehen. Ich musste gestehen, ich mochte ihre Augen. Mehr als alles andere. Als der Kerl gefangen wurde brachten die Wächter den Gefangenen weiter weg. Harley folgte ihnen. Fast schon traurig darüber, dass sie nicht auf mein Spielchen eingegangen war, sah ich ihr nach. Ich leckte mir über die trockenen Lippen, berührte mit meiner Zunge die eine Ecke meiner Narbe und zog sie wieder zurück. Nervig. Warum war sie in den letzten Tagen so anders? War es weil ich sie ergründet hatte, ihr die Wahrheit ins Gesicht gesagt hatte? Oder war sie einfach nur ängstlich und wollte mich nicht ansehen weil sie wusste das ich sie mochte?

„Komm schon, Pumpkinpie....“, flüsterte ich für mich und setzte mich dann, doch erbost darüber dass sie nichts gemacht hatte, zurück aufs Bett. Wenn das so weiter ging war vielleicht bald wirklich kein Gals zwischen uns. Vielleicht wollte sie das ja. Ich jedenfalls wollte in ihre Augen sehen können ohne jegliches Glas. Einen Moment hatte ich sie aus den Augen verloren doch wenige Minuten später tauchte sie wieder auf. Und zu meinem Glück direkt in der Zelle des Uhrenspinners. Ich legte demonstrativ den Kopf schief, verschränkte die Arme vor der Brust und klopfte mit dem Fuss auf dem Boden. Zusätzlich pfiff ich eine Runde das Lied das wohl jeder bereits kannte, um sie wissen zu lassen das ich immer noch da war, sie beobachte und das auf schärfste. Sie untersuchte die Zelle. Mein Grinsen kehrte zurück, wurde breiter. Sie bewegte sich steif wie ein verrosteter Stuhl den man aufklappen versuchte. Es hackte in jeder Bewegung. Als hätte sie Angst davor, vor mir eine Fehler zu machen. Mein Blick war starr auf sie gerichtet. Ich wollte nichts verpassen. Sass nun mit dem Rücke zu mir, in einer der Zellen und untersuchte den heruntergefallenen Wecker des Uhrenkönigs, der in ihrer Hand los ging. Immer noch ohne den Blick von ihr abzuwenden stand ich auf. Lief wie ein Tiger vor dem Glas herum. Darauf wartend, dass sie mich eines Blickes würdigte. Ich blieb stehen. Mein Lächeln war verschwunden. Ich leckte mir erneut über die Lippen, dieses Mal etwas langsamer. Ich war konzentriert. Ich war mir sicher, dass sie gleich aufblicken würde. Sie konnte mich nicht ewig ignorieren. Ich hatte zwar meine Position geändert, nicht aber mein Vorhaben. Ich konnte sie stundenlang ansehen wenn es sein musste. Und das würde ich tun bis sie mir einen Blick zu warf. Doch dann, als sie sich bückte und unter das Bett schaute.....sah sie mich an. Unter dem Schutz des Bettes. Ich blieb standhaft. Ich hätte am liebsten losgelacht. Richtig laut. Aber in Anbetracht der Uhrzeit und der Scham die ihr ins Gesicht schiessen würde, liess ich es bei einem fiesen Grinsen. Meine Augen fingen Feuer. Sie wusste was ich wollte. Mir hätte es nichts ausgemacht jeden Tag eine Sitzung zu beziehen. Wenn ich sie nur ansehen durfte. Ich senkte meinen Kopf etwas und schaute sie nun mit meinem üblichen Blick an. Wenn doch in dem etwas anderes drin lag, als es sonst den Anschein hatte. Ich hob kurz meine Augenbrauen an. Spielerisch leckte ich mir über die Lippen, langsam damit sie auch etwas zu sehen hatte. Ja, die süsse Harley schien mir richtig zu gefallen. Sie wirkte so naiv, süss und doch wollte sie die Starke spielen. Ich war nicht der Einzige der spielte. Sie tat es ebenso. Nur auf eine andere Weise. Bingo! Ich hatte eingeschlagen wie der Teufel. Sie schämte sich wie ein kleines Kind, dass etwas gefunden hatte was es nicht hätte finden sollen. Oder ein Teenager der unbewusst dem Jungen zu nahe gekommen war und die Situation peinlich wurde. Süss, Harley, richtig süss.

„Scheint alles in Ordnung zu sein, ansonsten.“, sagte sie zu der Wache der sich wohl auch seinen Teil dachte. Nickend ging er dann voraus und liess Harley vor der Zelle alleine.

„Ich habe eine Bitte, Harley.“, sprach ich. So und jetzt musste sie mich ansehen. Auch wenn ihre Röte immer noch zu sehen war. Sie versuchte ihre Fassung zu bewahren. Noch immer klopfte sie sich den Dreck von den Knien und dem etwas zu kurzen Rock. Mit dem Wecker in der Hand, der ihr zuvor losgegangen war, trat sie schliesslich aus der Zelle, da ansonsten nichts drin war was ihm gehörte.

„Ich will jeden Tag eine Sitzung. Ich halte es sonst nicht aus, Doc.“, sagte ich nun. Im Grunde wollte ich sie jeden Tag sehen, mit ihr sprechen und mit ihr spielen. Ich hatte nicht die Absicht einer Genesung entgegen zu gehen. Ich wollte nur meinen Spass und der drückte ganz schön hungrig gegen meine Brust.

„Schön dass sie von Harley Quinn auf Doc umgestiegen sind.“, bemerkte sie erst mal. Harley trat nun endlich an meine Zelle.

„Das ist nicht ganz so einfach wie sie sich das vorstellen, Mister J.“, versuchte sie mir zu erklären. Aber ich wusste sie konnte meinem Blick nicht wiederstehen. Ich erhoffte mir natürlich, wenn ich jeden Tag brav zu Sitzung ging, Sitzungen ohne Glas.

„Bitte Doc. Ich fühle mich nicht besonders gut.“, hängte ich noch dran. Ich würde niemals zugeben, dass ich mich wirklich in den Moment nicht gut fühlte.

„Das braucht gewisse Zeit und Bedingungen.“

Ich überhörte ihr Geschwafel von Verantwortung und Stellung.

„BITTE!“, sagte ich nun kräftig und durchbohrte sie mit meinem Blick.

„Hören sie. Sehen sie mich nicht so an. Ich werde alles versuchen was in meiner Macht steht, aber ich kann für nichts garantieren.“, versuchte Harley mir zu erklären. Ich legte genervt und frustriert den Kopf in den Nacken. Liess sie einfach schwafeln. Absichtlich reagierte ich nicht auf ihr „Mister J.“. Ich wollte das sie mich so nannte wie alle anderen. Seit sie hier war hatte sie mich noch nie so genannt. Ausser wenn sie ihr Standartgespräch aufs Band redete. Aber dann auch nur mit dem „Mister“ vor dran.

„Joker.“

Der Name wanderte durch den Flur wie ein Geist. Ich sah nun zu ihr.

„Ich gebe mein Bestes. Versprochen.“

Ich hatte das Gefühl die Zeit blieb stehen. Wir sahen uns nur an, dachten unseren Teil bis der Wächter Larry vorbei kam um nach dem Rechten zu sehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Shaundy
2013-01-18T19:20:52+00:00 18.01.2013 20:20
servus ^^
und zuerst einmal haha xD cool!
sehr gut das es so regelmäßig bei dir weiter geht freud mich total ^^
joker is einfach nur genial!
seine schauspielerischen fähigkeiten sind auch super :D
bin fest davon überzeugt das Pumpkinpie (find ich immer noch wirklich super!) alles tut um Joker auch täglich zu sehen!
bin nur echt schon gespannt ob und wenn ja welchen stein ihr Doc Arkam in den weg legt.
mhh ich würde mal vermuten das ein insasse das geld aus der cafeteria geklaut hat. oder aber Charlie der vielleicht etwas wegen seiner Lady Red plant...
ach bin wirklich schon total gespannt zu sehen wie das bei den turteltäubchen weiter geht!
hoffendlich kommen die scheiben bald weg. ohne lässt sich doch wirklich vieeel besser reden!
Narben können wirklich verdammt sexy sein!
Joker ist ja das beste beispiel dafür ;)
MFG


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