In den Park
Titel: Ein kleines Problem
Teil: 3/7
Autor: Lachende Muschel (2004)
Fandom: Beyblade
Rating: PG
Warnung: Shounen-Ai, Andeutung von Rape
Kommentar von 2004: Pitel drei! Die Story habe ich jetzt *komplett* fertig. muss nur noch
uploaden. Ach ja; da ich die story ja vor Monaten angefangen habe, und ich ja
keinen festen Schreibstil habe, wird es hier etwas merkwürdig, weil ich dieses
Pitel vor n paar monaten einfach aufgehört habe und gestern weitergeschrieben
habe.
-.- irgendwie is diese FF total lächerlich ... <.<
Pairing: Kai X Ray
Max wand sich nun von dem Jungen ab und antwortete: "Der schläft wahrscheinlich
noch!"
"Vielleicht ist er ja jetzt krank!" sagte Tyson, dem das aber nicht weiter
interessierte, und er sich nun wieder ganz dem Frühstück widmete.
"Wieso sollte er krank sein?" Kam es rau von Kai.
"Das glaub ich nicht", sagte Max als er wieder zu ihnen kam, gefolgt von dem
Jungen, der nun wie vergessen schien.
"Doch bestimmt, er hat gestern Sangria bekommen und er verträgt so etwas
überhaupt nicht, das weißt du doch!" Sagte Tyson und stellte nun die leere
Schüssel auf den Tisch.
"Er hat Alkohol getrunken?" Fragte Kai, ein wenig gereizt, so fand Max.
"Nein!" Kam es von Tyson und Max, wie aus einem Mund.
"Wir haben gestern Abend nur ein kleines Spiel gespielt", begann Max zu
erklären "und Ray musste deswegen etwas Sangria essen!" vollendete Tyson den
Satz.
Kais Augen verengten sich zu Schlitzen.
Ein Teammitglied mit einem Kater konnte er überhaupt nicht gebrauchen, wobei
sein Team sowieso schon so, wie er es fand, schlapp war.
"Ach egal", sagte er abweisend, solange denn Ray heute ohne weitere Probleme
trainieren konnte, war es ja eigentlich egal, was er gestern in seiner Freizeit
sonst noch getan hatte.
"Ich werde ihn dann mal wecken", sagte Kai, mehr zu sich, da die anderen nicht
zuhörten und sich wieder den Jungen gewidmet hatten.
"Sag mal, wie heißt du eigentlich?" hörte er Max' Stimme sagen und kurz darauf
die des kleinen Jungen, welche fast überglücklich "Raymond Kon!" rief.
Mit einem male verstummte alles, sogar der morgendliche Verkehr auf der Straße
schien wie abgestellt.
Mit weit aufgerissen Augen drehte sich Kai wieder um und sah den kleinen an.
"Wie?" sagte er fast schon vorsichtig, mit der Hoffnung, sich eben verhört zu
haben.
"Raymond Kon!" Wiederholte der Junge in der gleichen Stimmlage wie schon zuvor.
"Was....?" hauchte Kai, schon eher verzweifelt als verwirrt und kam wieder
zurück zu den anderen.
"Ich heiße Raymond Kon. Aber ihr könnt mich auch Ray nennen, sowie euren
Freund, okay? Tyson?"
Sagte der kleine Junge und sah Tyson dabei groß an.
Irgendwie erschien diese Tatsache logisch, wenn auch irgendwie nicht. Der Junge
hatte schon gewisse Ähnlichkeit mit Ray, ja das konnte man wohl sagen.
Die Haare, das Gesicht, die Augen... eigentlich sah er ganz genauso aus wie Ray,
nur um einiges jünger...
"Unfassbar", sagte Kai und ließ sich auf einen Stuhl fallen.
"Also, Sangria bekommt er nicht mehr!" Witzelte Tyson, doch Kai schien dies in
keiner Weise zu vergnügen.
Eine logische Erklärung würde es dafür geben, hatte er geglaubt.
"Was machen wir denn jetzt?" Fragte er fast schon verzweifelt.
"Wie wäre es denn mit ruhig bleiben", antwortete Tyson "mit Ausrasten kommen
wir wohl auch nicht weiter, oder?"
"Genau", rief Ray vergnügt, obwohl er ja doch nicht so recht die plötzliche
Aufregung verstand.
"O-o-okay, Tyson, gut! Ha-hast du denn so etwas schon mal erlebt? Weißt du, was
wir jetzt tun müssen, um Ray wieder hinzukriegen?" Fragte Kai, Angesprochener
glaubte schon, so etwas wie Sarkasmus vernommen zu haben.
Ob er wohl verzweifelt wegen Ray, oder wegen dem Team ist? Fragte sich Max, er
sah Kai durch dringlich an. Er ist ja so aufgeregt wie... noch nie. Nein, ich
kann mich nicht erinnern, ihn schon mal so gesehen zu haben, ging Max seinen
Gedankengängen weiter nach.
"Als aller erstes", übernahm nun der kleine Junger wieder das Wort "gibt es
Frühstück, weil ich nämlich Hunger habe!"
Dabei sah er Kai erwartungsvoll an.
"?hm.. ja... Tyson, gib ihm was!" Sagte Kai ein wenig abwesend bevor er sich
erhob und fast schon fluchtartig die Wohnung verließ.
"Was hat er den?" Kam es fragend von Ray, doch keiner ging weiter auf diese
Frage ein. Es war schon zu genüge vorgekommen, dass Kai so etwas tat, auch wenn
er meist zuvor nicht gerade vor einem Nervenzusammenbruch stand, und bisher
hatte niemals jemand eine Antwort darauf erhalten.
"Hast du dich wieder beruhigt?", fragte eine junge Stimme, als Kai die
Wohnungstür schloss "Ich habe auf dich gewartet. Die ganze Zeit."
"Aha", entgegnete Angesprochener schroff, schritt an den kleinen Jungen vorbei
und nahm den Weg zu seinem Zimmer ein.
"Können wir nicht etwas zusammen spielen? Lass und zu einem Spielplatz gehen,
Kai!"
Der Russe lachte. Ein Spielplatz, mit Sicherheit. Kai auf einem Spielplatz. Bis
er dieses Bild je wieder sehen durfte, musste er schon in eine andere Dimension
geschickt werden.
Ohne weitere Bemerkungen verschwand Kai in seinem Zimmer, schloss die Tür und
lie? nicht den Anschein erwecken, Ray zu antworten.
"Kaaa~ai!" Rief der kleine Junge plötzlich laut, weinerlich aus, Kai vernahm
noch, wie er schnell davon lief.
Was sollte er tun? Ray war immerhin ein wichtiger Teil seines Teams, auf das er
nicht so gut verzichten konnte; und wenn gleich mit seinem Verschwinden auch
noch ein kleiner Junge mit Bedürfnissen, wie sie Ray niemals auszusprechen
wagte, da stand, wie sollte Kai da reagieren?
"Kai!"
Max schlug laut gegen die Holztür "Kai, mach die Tür auf!" Sagte er, und neben
seiner Stimme konnte der Russe auch das Jammern von Ray hören.
"Hn", kam es von Innen, und tatsächlich, so hätte Max niemals gedacht,
öffnete sich die Tür einen Spalt und Kai, die Augen geschlossen und die Arme
vor der Brust verschränkt, ließ Blick auf sich gewähren.
"Kai, er hat den ganzen Tag vor der Tür gesessen und auf dein Wiederkommen
gewartet!"
Kai schien nichts erwidern zu wollen, so fuhr Max fort: "Du kannst doch nicht so
unsensibel mit ihm umspringen, er ist schließlich noch ein Kind!"
"Hn", machte Kai, fast schon beleidigt über diese Worte und stieß die Tür
dann weiter auf, sodass Ray ins Zimmer konnte.
"Danke Kai! Wir finden schon eine Lösung für das Problem, mach dir mal keine
allzu großen Sorgen!"
Kai lächelte sarkastisch, und nickte, tat so, als würde er sich vollkommen auf
Tyson, Max und Kenny verlassen, als ginge es nur darum, einen kaputt gegangen
Blumentopf zu ersetzen oder eine Katze zufüttern.
Er erblickte Ray, als er sich wieder ins Zimmer drehte, welcher breit grinsend
auf seinem großen Bett saß.
"Was machen wir denn jetzt, Oniisan?"
Kais Augen verengten sich zu Schlitzen. Er schlug die Tür zu und trat auf den
kleinen Jungen zu. "Ich bin nicht dein Onii!" Sagte er scharf, ließ sich dann
auf das Bett nieder fallen und schloss die Augen.
"Aber du kannst doch jetzt schon nicht müde sein!"
Sagte Ray aufgebracht und tippte mit einem Finger in Kais Gesicht herum; doch
ein böses "Lass es sein!" ließ den Jungen zurück schrecken.
Kai richtete sich wieder auf und sah den Jüngeren mit einem Überlegenem Blick
an. "Ich bin jetzt müde und ich werde jetzt schlafen, was du machst ist mir
vollkommen egal! Geh in dein Zimmer oder setz dich auf den Boden und schmoll
oder sonst was aber lass mich in ruh!" Sagte Kai streng und richtete sich auf.
Er entledigte sich seiner Kleidung, wobei Ray ihm gespannt zu sah.
"Du... Oniisan?" sagte der Junge nach einer Weile "was machen wir morgen?
Läufst du wieder weg und darf ich wieder den ganzen Tag warten? Das ist
nämlich langweilig. Können wir irgendetwas tolleres machen? Was Spaß macht,
ja?!"
Kai antwortete nicht. Er legte sich ins Bett und zog eine Decke bis unter das
Kinn, den Rücken zu Ray gewand.
"Wenn du gehst mach die Tür wieder zu!" Sagte er, dann schloss Kai die Augen
und versuchte, einzuschlafen.
Der Tag war anstrengend genug gewesen.
Heute Morgen war Kai mit Dranzer in den nahegelegenen Park gegangen und hatte
mit einigen Möchtegern-Bladern gekämpft, doch dies wurde ihm hinterher zu
lächerlich , einfach und langweilig, sodass er die Stadt verließ und in den
Wald ging, welchen er mit Dranzer halb abgeholzt hatte.
Erst, als es langsam dämmerte, hatte Kai beschlossen, zurück zu gehen.
Heute war er keinen Schritt weiter gekommen, aber morgen.
Morgen würde er irgendetwas gegen diese Problem unternehmen. Er brauchte Ray
zurück. Nicht nur als Blader, sondern auch als..... Freund.
"Ich werde jetzt für immer in deinem Bett schlafen, es ist viel weicher und
größer und wärmer als meins!" Sagte Ray lachend, als er sich über Kai
gebeugt hatte.
"Und außerdem bewegst du dich nicht! Guck mal, genauso wie du gestern
eingeschlafen bist, so liegst du jetzt immer noch!"
Ray ließ sich auf Kai fallen.
Dieser, von diesem Ruck so überrascht, riss die Augen auf und richtete sich
schnell auf, sodass Ray von seiner Brust in seinen Schoß viel.
"heeeey", machte dieser, bemühte sich jedoch nicht, sich wieder aufzurichten.
"Oniisan, gehen wir in den Park, ja? Ich möchte sooo gern in den Park gehen
heute. Es ist sooooo langweilig hier", er bildete mit den Händen einen geringen
Abstand, der für ihn allerdings groß sein sollte "ich möchte spielen gehen.
Guck mal, Onii", Ray richtete sich auf und sah den ?lteren ernst an "wenn ich
doch drau?en bin, dann lern ich da nette Leute kennen und du hast deine Ruhe
von mir! Gut, oder? Also... komm bitte!!!! Oniiiiiiiiiii", bettelte Ray und warf
sich sogleich wieder auf den Rücken.
Kai seufzte nur genervt, er schloss die Augen und legte die Hand auf seine
Stirn, bevor er die Decke zurück schlug und sich vom Bett aufrichtete.
"Wieso nervst du nicht Max oder Tyson?" Langsam trottete Kai zu der Kommode und
öffnete sie, um dann lange hinein zu spähen.
"nein! Ich will nicht.... ich will nicht ich will nicht, die sind böse! Die
schreien und schnarchen..... ich will mit dir sein!!! Oniisan....!"
"Ich bin nicht dein Onii!" Sagte Kai nochmals, und griff nun seine Lieblingshose
und sein Lieblingsshirt aus der Kommode.
"Du, Onii, ich hab gar nichts zum anziehen, die Sachen sind mir alle viel zu
gro?! Wir gehen einkaufen, ja? Und danach gehen wir zum Spielplatz. Nur eine
Stunde!!! Eine halbe Stunde! Och komm schon! Wieso denn nicht? Du bist so gemein
zu mir!"
Seufzend lehnte Kai sich gegen die graue Wand und schloss die Augen.
Er hatte nicht gewusst, dass Ray so furchtbar nervig war.
Es war gut gewesen, wie es immer war; Ray war mit Tyson und Max und Kenny
unterwegs gewesen und Kai hatte mehr oder minder seine Ruhe.
Und wieso sollte sich das jetzt ändern?
Er fasste einen Entschluss.
Es fiel ihm schwer, so eine Entscheidung zu treffen, aber er dachte, für sein
Besten würde er auch einmal eine Niederlage hin nehmen können, nicht wahr?
"Gut", sagte Kai und stie? sich von der Wand ab.
"Hör zu!" Ray richtete sich interessiert auf. ?ber den Anblick musste Kai
leicht schmunzeln, denn wie er dort stand, sah es aus, als würde er ein
Erdmännchen nach machen wollen.
"Ich geh mit dir... zu... in den Park!" Ray machte einen Freunden Sprung
"aber... aber danach nervst du mich nicht mehr, klar?"
"Okay!" Antwortete Ray, ein breites Grinsen zierte seine Lippen.
Er sprang vom Bett und kam auf Kai zu gelaufen, griff seinen Arm und zerrte ihn
zur Tür: "Komm, sofort!!! Jetzt... mach schon!"
Ein wenig angewidert über die Berührung riss Kai seinen Arm zurück und sah
den Jüngeren böse an.
"Nicht jetzt!" fauchte er "Heute Mittag!"
"Wann ist Mittag?"
Hörte Kai nun schon zum drei?igsten mal.
"Das dauert noch etwas", erklang nun auch zum drei?igsten mal Max' Stimme.
Kenny sah genervt zu Kai auf.
Dieser erwiderte den Blick scharf.
"Ich hätte niemals gedacht, dass aus so einem aktiven Jungen so etwas wie Ray
werden würde!" Sagte der Jüngere dann und blickte wieder zu Ray.
"Gute Entwicklung!" Entgegnete Kai matt.
"Wann ist Mittag?" fragte der Junge wieder. Max seufzte genervt auf.
"Kai! Mach was verdammt!" Rief er.
"Weshalb sollte ich was tun?"
"Weil du daran Schuld bist!" wurde promt entgegnet. "Sag ihn doch einfach, wenn
er noch mal fragt, gehen wir eben nicht!"
"Hey!" Erklang nun Rays Stimme. Er richtete sich auf seine kurzen Beine und kam
zu Kai gelaufen, sein Blick sollte böse sein, erschien dem ?lteren jedoch nur
niedlich.
Er musste leicht lächeln.
"Du hast es mir versprochen!" Sagte Ray mit einem gewissen Trotz in der Stimme.
"Ja", sagte Kai "aber wenn du weiter so rum nervst kommt der Mittag auch nicht
eher!"
Seine Stimme klang so anders als sonst.
Ray lie? sich auf den Boden plumpsen und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Dann warte ich jetzt hier bis Mittag!"
...
"Hat schon irgendjemand eine Idee, wie wir den Bengel wieder zurück bekommen?"
Erklang Kais kalte Stimme.
"Leider nein!" antwortete Kenny, während er weiter auf der Tastatur des
Notebooks herumhämmerte (so wie ich's grade tue *chr chr*)
"Hn!"
Kai blickte verstohlen vom Sofa aus zur Küche.
Der schwarzhaarige, kleine Junge sa? immer noch, die Arme verschränkt, auf dem
Boden direkt vor Kais Stuhl und starrte ins Nirgendwo.
Ein Durchhaltevermögen hatte er.
Auch Max blickte in die Küche. Dann sah er zu Kai, dann zur Uhr, dann wieder zu
Kai. "Wie wäre es, wenn du jetzt mit ihn in den Park gehst! Es ist zwei Uhr...
also schon längst Mittag!" Er lachte.
Mittag. Das klang irgendwie so... kindisch.
Kai erhob sich mit einem Seufzen vom Sofa.
Es war so, dass Kai keinesfalls ohne Ray das Trainingsprogramm fortsetzen wollte
und einem siebenjährigen vertraute er, beim besten Willen, weder einen Blade,
noch Rays Drigger an.
Ohne ein Wort zu sagen ging Kai in den Flur und schlüpfte in seine viel zu
gro?en, aber dennoch passenden Schuhe.
Er griff auch nach seinem Schlüssel und öffnete die Wohnungstür.
Ray hatte dieses... "Szenario", mit angesehen und blickte nun auf die
Wohnzimmertür und wartete darauf, dass Kai zurück kam, ihn anlächelte und
sanft bescheid sagte, dass Ray jetzt kommen konnte, weil sie in den Park gehen
wollten.
Doch Kai kam nicht.
Stattdessen hörte er aus dem Treppenhaus das Gepolter eines jemanden, der die
Treppen hinunter polterte.
Erst als das Quietschen einer Tür erklang und normaler Innenstadtslärm durch
das ganze Treppenhaus bis in ihre Wohnung zog, erklang auch Kais raue Stimme.
"Ray! Komm jetzt!"
Es klang nicht sehr einladend, aber Ray ignorierte die Tonlage gekonnt, sprang
auf und sprintete zur Tür.
Er blieb stehen und blickte auf fünf verschiedene Schuhpaare, allesamt viel zu
gro? für seine kleinen Fü?e.
Die Zahnräder hinter seiner kleinen Stirn ratterten angestrengt, doch irgendwie
gab es für Ray keine andere Möglichkeit, als rum zu brüllen.
Doch bevor er einen Ton über seine Lippen gebracht hatte, tauchten wie aus dem
Nichts zwei pinkfarbene, kleine Schühchen vor seinen Augen auf.
Ray drehte sich um und erblickte Max, welcher sie an den Schnürriemen hielt.
"Die sind pink!" Sagte Ray scharf und sah den ?lteren böse an.
"Dein T-Shirt auch!" Sagte Max und grinste.
"Argument!" Ray legte seine Finger unter seine Kinn und dachte nach.
"Sie gehörten meiner Kusine. Ich denke, sie hat nichts dagegen, wenn du sie mal
ausborgst. Ich bin mir sicher, Kai wird dir jetzt mal... ein paar anständige
Klamotten kaufen. Du... siehst nämlich aus wie ein Mädchen!" Max grinste noch
mehr, als Rays Gesicht rot anlief, sich seine Augen verengten und sich seine
Wangen aufplusterten.
Mit bösen Blicken griff er nach den Sportschuhe der Kusine und schlüpfte
schnell hinein, nur um kurze Zeit später die Wohnung ebenfalls zu verlassen und
die Treppen hinunter zu stolpern.
Kai stand an der Haustür gelehnt und sah mit an, wie der Junge die letzten
Stufen übersprang und sich nun vor Kai aufplusterte wie ein Rotkehlchen im
kalten Wintersturm.
"Max hat gesagt, du willst dafür sorgen, dass ich nicht so schei?e wie ein
Mädchen aussehe!"
Kai lachte kurz.
"Es wird eine Zeit kommen, da wird es dir gefallen, so auszusehen!"
Er grinste schelmisch und griff Rays Hand.
"Wie meinst du das?" Fragte eine unwissende Kinderstimme.
"Ich wei?, wovon ich rede", Kai musste grinsen.
Sie betraten den hellen Boden vor dem Haus.
"Woha!" Entlocke es Ray.
Es war eine belebte Innenstadtsstra?e, mit Bäckerrein, Schuhläden,
Modegeschäften und Spielzeugläden, Obststände, Fischgeruch, kleine,
heruntergekommene Gärten vor Miethäusern und unzählbar vielen Müttern mit
Ihren Kinderwagen, eilende Geschäftsmänner und Kinder, welche von der Schule
wieder kamen oder die Bürgersteige mit Stra?enkreide beschmierten.
Kais Griff um Rays Hand wurde fester.
Verwundert blickte Ray zu seinem Onii auf, der schaute sich um.
"Dann komm!" Sagte er nun endlich und zerrte Ray in eine Richtung an dem
Obststand und der Bäckerei vorbei.
"Erst mal... sorgen wir dafür, dass du wie ein Junge aussiehst, okay?"
"Geht klar, Onii!" Antwortete Ray glücklich und versuchte, so schnell wie Kai
zu laufen. Sie gingen ein Stück die Stra?e hinunter, bis Kai abrupt stehen
blieb.
Sie standen vor einem riesigem Haus mit einem sü?en, kleinen Geschäftchen in
der untersten Etage.
Ray konnte den Schriftzug nicht erkennen. Kais Griff wurde noch fester.
Dann gingen sie in den kleinen Laden.
Es war bedeutend kühler und leiser, obwohl die Tür offnen stand.
"Guten Tag", eine übergewichtige Verkäuferin kam sofort auf die beiden zu
gewuselt, begleitet von einer Geruchswolke aus einem sehr starkem, stinkendem
Parfum und Schwei?. "Kann ich Ihnen helfen?"
Kai nickte, während er sich umblickte.
Der richtige Laden. Ein Modegeschäft für Kinder. Kai war hier schon öfters
gewesen. Er erinnerte sich an Max' kleine Kusine.
Wieder musste er lächeln. Kate hie? sie. Es war ein kleines, blondgelöcktes
Mädchen mit runden, roten Bäckchen und einem immer rosigem Lächeln auf den
Lippen. Sie war ein Vorbild eines jeden amerikanischen Töchterchens gewesen.
Kai hatte sie geliebt und sie behandelt, wie eine kleine Schwester.
"Er will wie ein Junge aussehen", sagte Kai, ohne die Verkäuferin anzusehen.
Die Frau bückte sich zu Ray runter und lächelte ihn freundlich an.
"Du willst aussehen, wie ein kleiner, hübscher Junge?"
"Hat er doch eben gesagt, oder?", entgegnete Ray scharf.
Die Frau erhob sich wieder und sah den Jungen musternd an. Ihr Lächeln war
verschwunden.
"Dann komm mal mit", ihre freundliche Stimme jedoch nicht.
Sie nahm Rays Hand und führte ihn zwischen einige Kleiderständer hindurch zu
einer riesigen Wand mit unzählbaren Hosen, Pullovers und Shirts.
"Was gefällt dir denn am besten?"
Ray sah an sich hinab.
Pinkfarbenes, knappes T-Shirt, dunkelblaue Schlabberhose und pinkfarbene
Sportschuhe. Jetzt konnte er irgendwie verstehen, was Kai gemeint hatte. Stimmt.
Er fühlte sich wohl in dieser Kleidung. Ob das an der Farbe lag, war ihm egal.
Aber... er war schon einmal hier.
"Die Hose", Ray zeigte auf eine weite, mit Taschen verzierte schwarze Jeans "und
dieses Shirt da "und auf ein Rosafarbenes Shirt mit irgendeiner Aufschrift, die
Ray nicht lesen konnte.
...
Nur wenig später lief Ray wieder an Kais Hand, eine schwarze, weite mit Taschen
verzierte Jeans und ein rosafarbenes Shirt mit irgendeiner Aufschrift tragend,
und zudem noch eine schwarzfarbene Basecap auf dem Kopf.
Er musste lächeln.
"Jetzt gehen wir in den Park, nicht wahr, Onii?"
"Ja!"