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Fox on drugs ~ Fuchs auf Drogen

Ein turbulenter Tag im Leben des Ichimaru Gin
von

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A fatal gift ~ Ein verhängnisvolles Geschenk

Es war ein äußerst herrlicher Nachmittag, den er wie so oft im Divisionsgarten der Dritten unter seinen Kakibäumen verbrachte. Diese Jahreszeit liebte er ganz besonders, denn seine geliebten Bäume hingen voller riesiger, kelchförmiger Blüten. Entspannt seufzend ließ er seinen Blick erneut durch die Pracht von Gelb und Weiß wandern...

Wahrscheinlich würde früher oder später sein junger, vorwitziger Fukutaichō diese himmlische Ruhe stören. Der kleine Blonde, den er vor ein paar Jahren zu seinem Untergebenen gemacht hatte... Mehr zur Belustigung hatte er es damals getan. Aber der Kleine hatte wirklich Talent. Talent für Papierkram. Talent zum Tee kochen. Talent, sich ärgern zu lassen. Talent, wegen allem und jedem rot anzulaufen. Eigentlich hatte er für alles Talent, wenn man genau darüber nachdachte... Nur in einer Sache versagte er regelmäßig. Noch immer versuchte er seinen Taichō zu einem hart arbeitenden, verantwortungsbewussten Vorgesetzten zu erziehen. Ein Grinsen schlich sich auf sein entspanntes Gesicht. Da biss der Blonde auf Granit! Nichts würde ihn jemals dazu bringen, sich zu ändern. Warum auch? Wofür?

„Nyaaaah~", gähnte er ungezwungen und streckte sich gemütlich im Gras.

„Giiiiiiiiiiiiiiiiiin!!!!!!"

Statt kerzengerade in die Höhe zu fahren, seufzte er einfach nur tief. Zwar hatte er jemand Anderes erwartet... Aber diese Art von Überfall war er ja bereits seit seiner Kindheit gewöhnt... Und dann war sie über ihm und erdrückte ihn beinahe mit ihrer wallenden Weiblichkeit.

„Ey, ich red' mit dir, Gin!", maulte die Fukutaichō ihm unzufrieden ins Gesicht und zog eine Schnute. „Liegst ja schon wieder faul rum!"

Nicht im Mindesten beeindruckt sah der Silberhaarige direkt in ihr Gesicht auf. „Wie sprichst'e denn mit einem Taichō, Rangiku~chan?", fragte er empört und verschränkte die Arme so gut es mangels Platz ging. „Ich bin sehr beschäftigt."

„Ach, echt?", lachte Rangiku. „Kira sitzt aber ganz alleine in eurem Büro und macht deine Arbeit. Lass mich raten..."

Grinsend wartete er auf ihre Antwort. Sie würde sicher drauf kommen. Schließlich kannte sie ihn so gut wie niemand sonst.

„Du zählst die Blüten da oben!", kicherte Rangiku ausgelassen.

„Hyah~ korrekt", grinste der Taichō verschlagen und kitzelte seine langjährige Freundin, bis sie kichernd zur Seite ins Gras kippte und neben ihm liegen blieb. Gegen ihr Händchenhalten tat er nichts, obwohl sowas ja nun überhaupt nicht sein Stil war. Früher hatten sie auch oft so dagelegen...

„Ich war mit Taichō im Diesseits", meinte Rangiku. „Hab' dir was mitgebracht."

Überrascht keuchend ertrug er den "Schlag" in den Bauch, mit dem seine Freundin ihm auf ihre Art etwas überreichte. Neugierig hob er das ,Ding' und begutachtete es dann stirnrunzelnd. „Bin ich 'nen Gärtner oder was?"

„Ach, sei still!", maulte die Fukutaichō verärgert und schnippte dem Taichō tadelnd gegen die Stirn unter den silberweißen Haaren. „Es is' von mir, also freu' dich drüber!" Brummend murrte der Taichō und stellte die Topfpflanze neben sich ab.

Nach einem kurzen Moment der Stille rollte er sich zu Rangiku und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. „Danke, Rangiku~chan", grinste Gin und drehte verspielt eine ihrer langen Haarsträhnen auf seinen Finger.

Kichernd streckte sie die Hand aus und wuschelte ihm über den Kopf. „Braver Taichō!"
 

Ohne einen Kommentar oder einen Gruß betrat der Taichō wie immer das Büro und schlenderte an seinem Untergebenen vorbei zu seinem Schreibtisch. Als er dann saß, starrte er nachdenklich seinen neuen Besitz an. »Was soll ich mit 'ner Pflanze in 'nem Topf?« Gedankenverloren strich er über eines der handförmig angeordneten Blättchen. »Verschenken?« Genervt seufzend stützte er den Kopf auf. »Wenn sie 's merkt, gibt's Krach...« In Gedanken versunken bemerkte er den Blick seines Fuku nicht. »Ich könnt's einfach stehen lassen. Krepiert schon irgendwann von allein.« Abwesend kratzte er sich am Kopf. »Aber 's wär irgendwie Verschwendung...« Eines der wie angesägt aussehenden Blättchen rieb er zwischen seinen Fingern. Ein würziger Geruch stieg ihm in die Nase. „Hm..." Gedankenlos riss er es ab und steckte es sich kurzerhand in den Mund.

»Nich' schlecht«, dachte er kauend.

„Taichō? Was tun Sie da?", fragte Kira Izuru; etwas besorgt über das seltsame Verhalten am Taichō-Tisch. Nicht, dass sein Taichō sich jemals normal verhalten würde, aber SO seltsam benahm er sich sonst nicht... Schlagartig grinste der Silberhaarige und steckte sich erneut ein Blatt in den Mund.

„Siehst'e doch, Izuru", grinste der Taichō kauend. „Essen." Kichernd stand er auf und trug das Geschenk in die Küchenecke, während der Blick seines Fuku ihn skeptisch verfolgte. »Wenn ich's anders nich' loswerden kann, ess' ich's einfach auf.«

Seinen Taichō ungewohnterweise in der Küchenecke zu sehen, machte den Fukutaichō doch etwas neugierig. Zurückhaltend näherte er sich dem Grinsenden und blickte über dessen Schulter. Offensichtlich machte der Taichō einen Salat.

„Was ist das, Taichō?", fragte Kira und deutete auf die Pflanze, die gerade alle ihre Blätter verlor. Bedrohlich funkelten ihn die rötlich schimmernden Augen über die Schulter des Taichō hinweg an.

„Du kriegst nix ab", knurrte Gin argwöhnisch.

„Äh...", stammelte der Fukutaichō erschrocken und hob beschwichtigend die Hände, während er einen unsicheren Schritt zurück trat. „Das... das wollte ich auch gar nicht, Taichō... Ich fragte nur, was das ist..."

Vorfreudig drehte der Silberhaarige sich wieder um und schnippelte weiter seinen Salat.

„Keine Ahnung~", flötete er fröhlich. „Irgendwas, das weg muss."

First mishaps unter the strange sakura-tree ~ Erste Panne unter dem seltsamen Kirschbaum

Verwirrt blinzelnd erwachte er und hob verschlafen langsam den Kopf.

»Wo bin 'n ich?« Sein müder Blick traf den blonden Fukutaichō. »Izuru? Büroooo?«

„Gut geschlafen, Taichō?", seufzte Kira, als er den verpeilten Gesichtsausdruck seines sonst grinsenden Taichō wahrnahm. Es kam ja nicht selten vor, dass Ichimaru mal eindöste, aber so tief und fest geschlafen hatte er noch nie. Sein unübliches Schnarchen war aber auch nicht zu überhören gewesen... Peinlich... Vor allem, als vorhin ein paar Untergebene gekommen waren, um ihre Aufträge zu erhalten...

„Wheew~...", grinste der Taichō fröhlich. „Offensichtlich ist's so. Wollt' mal ausprobier'n, wie's sich so auf'm Tisch schläft." Mit aufgestütztem Kopf fixierte er seinen Fuku grinsend. „So oft wie du das machst, dacht' ich 's wär' vielleicht besonders gemütlich..." Dem Blonden war das natürlich sofort peinlich, obwohl sein Einschlafen immer lange, lange nach Dienstschluss erfolgte, und er senkte den hochroten Kopf murmelnd über seine Arbeit. Kichernd ließ der Silberhaarige den Blick über seinen Schreibtisch wandern.

„Eh, Izuru!", maulte er plötzlich übellaunig. „Wo sind meine Kakis? Gin hat Hunger!"

Erschrocken über den barschen Tonfall sah Kira auf. „Ähm... also... die sind schon über den Boden gerollt, weil auf Ihrem Tisch kein Platz mehr war... Deshalb habe ich sie in Ihre Schubladen geräumt." Zu seiner Erleichterung verschwand der durchbohrende Blick und der Taichō beachtete ihn nicht weiter, sondern durchsuchte seinen Schreibtisch nach den orangefarbenen Zuckerbomben. »Wie kann der überhaupt Hunger haben?«, überlegte Kira. »Vor nicht mal einer Stunde hat er diesen Busch verdrückt und dann wie im Koma geschlafen. Und seit wann redet er in der dritten Person von sich???« Eine ganze Weile überlegte er hin und her, aber seine aufkeimende Besorgnis schwand nicht.

„Geht es Ihnen gut, Ichimaru-Taichō?", fragte sein Fuku, als er gerade die Reste der siebten Kaki in seinem Mund verschwinden ließ. „Klar geht's Taichō gut, Izuru~chaaaan!", kicherte er lauthals und sprang auf die Füße.

»Izuru-chan???«, dachte Kira entsetzt und versank vor Scham wieder hinter seinem Papierstapel. »Das ist so... erniedrigend...« Plötzlich stand der Silberhaarige neben ihm und zeigte auf ihn.

„Wenn Izuru schon dauernd einschläft...", begann er tadelnd.

»DAUERND????«, schrie Kira in Gedanken. »Nur wegen DEINER Arbeit, die kein Anderer sonst macht!!!«

„...dann sollte er wenigstens in sauberen Klamotten zur Arbeit kommen", endete Gin mit seiner Schelte und schlenderte gemütlich weiter zur Tür.

„Wie meinen Sie das, Taichō?", fragte der Fuku irritiert und sah an sich herunter.

„Spiel nich' den Unschuldigen, Izuru!", warnte Ichimaru in der Tür stehend. „Die gelben Tintenflecken überall kann jeder seh'n. Nich' nur ich!" Damit verschwand der Taichō und ließ einen völlig verwirrten Fuku zurück, der überall an seiner Kleidung nach gelben Tintenflecken suchte, bis ihm auffiel, dass er noch nie in seinem Leben gelbe Tinte benutzt oder gesehen hatte...
 

Ausgelassen kichernd sprang der Sanbantai-Taichō über die Dächer und Mauern Seireiteis. Er fühlte sich ziemlich gut. Zwar kam es ihm so vor, als scheine die Sonne heute greller und wärmer als üblich, aber die dadurch viel farbenfrohe Landschaft glich sein erhitztes Körpergefühl auch schon wieder aus. »Warum kich're ich eigentlich die ganze Zeit?« Unvermittelt tauchte in dreißig Meter Entfernung ein riesiger rosafarbener Baum mit blauen Punkten in der Krone auf. „Boah~... Geil!", rief er begeistert und sprang direkt darauf zu. So etwas Irres hatte er noch nie gesehen! Plötzlich stürzte Gin mitten in den Baum hinein, krachte durch einige Zweige dem Boden entgegen und kam durch Zufall oder riesiges Glück auf einem der unteren Äste zum Sitzen. Denn statt dreißig Meter, war der Baum nur drei Meter entfernt gewesen... Fasziniert starrte er hinauf in die Baumkrone. Witzigerweise drehte sich da oben alles und die blauen Punkte verschmolzen in dem wirbelnden Kreisel zu einem blauen Kreis. Das war so komisch, dass er schon wieder kichern musste.

„Ichimaru", stellte eine kühle Stimme fest. „Was tust du in meinem Baum?" Kichernd sah der Taichō zu ihm hinab.

„Du hast'n geilen Baum", lachte Gin. „So einen will Gin aaaauch~!" Doch der Taichō unter ihm sah nicht im Geringsten so belustigt aus, wie er selbst sich fühlte.

„Komm da runter, Ichimaru", befahl Kuchiki Byakuya kalt. Denn dieser Baum war etwas ganz Besonderes. Unter ihm hatte er Hisana zum ersten Mal geküsst und er musste sich schon enorm beherrschen, den Silberhaarigen für die Beschädigung eben jenen Baumes nicht anzugreifen. „Das ist nur ein Kirschbaum, wie jeder Andere in meinem Garten."

„Näää~...", meinte Gin unwillig und wackelte ausgelassen mit den Beinen auf und ab. „Gin will nich' runter!"

„Benimm dich nicht wie ein kleines Kind", warnte der Adlige. „Du befindest dich auf meinem Grundstück und wirst es umgehend verlassen."

Irgendwie fand der Silberhaarige es plötzlich gar nicht mehr so lustig, dass der Andere ihn so anmeckerte. Irgendwie... wollte er gerade etwas ganz Anderes. Das Grinsen schlich sich in sein Gesicht. „Was kriegt Gin, wenn er vom lustig'n Baum runter kooooommt?"

Angesäuert verschränkte Byakuya die Arme. Wie konnte sich ein Erwachsener nur so unreif benehmen? Seltsam war der Taichō der dritten Einheit schon immer gewesen, aber heute übertraf er sich wirklich selbst. Immerhin konnte man sonst ziemlich gut mit ihm reden... „Komm herunter, dann teile ich es dir mit." Scheinbar dachte der ungehobelte Taichō erst einen Moment darüber nach.

„Nyah~...", säuselte Gin. „Das hält Gin für 'ne gute Idee." Mit einem Schlag vollkommen ernst ließ er sich von dem Ast gleiten und landete direkt vor Kuchikis' Nase.

Plötzlich sah sich Byakuya rötlich glühenden Augen ausgesetzt und verlor bei deren Anblick einen Großteil seiner sonst so soliden Fassung. Niemals zuvor hatte er Ichimarus' Augen gesehen... Unglaublich, wie unheimlich sie waren! Und sie kamen näher! Wie in Trance wich er zurück, Schritt für Schritt, bis er mit dem Rücken gegen Hisanas' Baum stieß. Unerwartet fühlte er eine kühle Hand im Nacken.

»Hisana hat auch immer so angenehm kühle Hände gehabt...«, dachte er zusammenhanglos, während er in die blutroten Augen starrte. Auf einmal drängten sich Lippen gegen seine eigenen und die Hand im Nacken kraulte sanft durch seine Haare. Diese Berührung... an diesem Ort... »Warum lasse ich das zu? Warum fühlt es sich so vertraut an?« Er liebte diese Berührung! Sie ließ ihn nicht kalt, denn er hatte sich Jahrzehnte nach ihr gesehnt. »Aber nicht von IHM!« Dennoch war er nicht in der Lage, den Blick von den Augen mit der seltsamen Farbe abzuwenden. Eine flinke Zunge drängelte sich zwischen seine Lippen, die durch seine Fassungslosigkeit keinerlei nennenswerten Widerstand leisteten. Seine Hände drückten leicht gegen den Körper, der ihn gegen Hisanas Baum drängte. Doch seine Gegenwehr enthielt nichts von der sonstigen Konsequenz, die ihn ausmachte. Wieder kraulte ihn die Hand im Nacken an seiner Lieblingsstelle, die Hisana immer sofort gefunden hatte, und obwohl sein Verstand sich dagegen wehrte, erkannte sein Körper diese Art von Liebkosung wieder. Leise stöhnte Byakuya in den Kuss, schloss die Augen und leckte schwach nach der erkundenden Zunge in seinem Mund. Ihre Zungen berührten sich elektrisierend... Doch die fremde Zunge war nicht sanft wie Hisanas'. Sie war völlig hibbelig und spielte frech mit seiner... und dann zog sie sich endlich zurück. Keuchend und mit weiterhin geschlossenen Augen wand Byakuya den Kopf zur Seite und drückte Ichimaru etwas fester von sich. Doch eine Hand krabbelte immer noch in seinem Nacken herum. Schlagartig fielen ihm die ganzen Unterschiede auf. Hisana hatte nach Kirschblüten gerochen. Doch hier roch es nach Lavendel! Hisana hatte nach Rosen geschmeckt. Ichimaru schmeckte... viel zu süß! »Wie konnte ich nur? Wie konnte es mir gefallen?«, dachte er entsetzt von sich. Ichimaru kicherte. »Macht er sich nur über mich lustig?«

Kichernd rieb Gin die lange Haarsträhne zwischen seinen Fingern. »Geil...« Der Kuss hatte ihm richtig gut gefallen. Er wollte mehr! Aber... das war wirklich zu komisch! „Ne, Byakuya~chan...", grinste Gin dem sich langsam wieder zu ihm drehenden Taichō entgegen. Leicht vernebelt öffnete Kuchiki seine Augen. „Wann hast'e dir eigentlich die Haare gefärbt?"

„Wie... bitte?", fragte Byakuya verwirrt und sah noch außer Atem auf die Haarsträhne in Ichimarus' Hand herab. Langsam kehrten seine Sinne zurück. »Was will er mir damit sagen? Verspottet er mich?« Sein Blick wurde wieder kälter.

„Giftgrün steht dir wirklich gut, Byakuya~chaaaan!", kicherte Gin ausgelassen. Seine Augen waren wie üblich zusammengekniffen und das Gefühl, dass ganz Seireitei heute ein wenig aus den Fugen geraten war, erneut zurückgekehrt. Aus heiterem Himmel klatschte es laut unter dem Kirschbaum mit den blauen Punkten. Verblüfft sprang Gin zwei Meter zurück und rieb sich die rote Wange. „Autschi autsch~...", grinste er und ertrug den eiskalten Blick des Adligen mühelos.

„Verschwinde!", zischte Kuchiki erzürnt. Tatsächlich gehorchte der silberhaarige Taichō dieses Mal lauthals kichernd und Byakuya blieb äußerlich kalt, jedoch innerlich zutiefst aufgewühlt, verwirrt und entsetzt an Hisanas' Baum angelehnt zurück.

Second mishaps with the red temptation ~ Zweite Panne mit der roten Versuchung

Grinsend sprintete Gin erneut über die Dächer und Wege ohne auf seine Umgebung zu achten. Der Kuss mit Kuchiki hatte ihm wirklich zugesagt. Dummerweise hatte er den ja wohl aus irgendeinem Grund verärgert... Warum eigentlich?

»Vielleicht gefällt ihm seine eigene Haarfarbe nich' und er is' sauer, dass ich ihn drauf angesprochen hab'...?«

„Nyah~ egal...", kicherte er. Mit einem Mal hatte der Silberhaarige wirklich Durst. Nicht nur ein bisschen... Seine Kehle fühlte sich wie eine staubtrockene Wüste an und er glaubte, jeden Moment verdursten zu müssen!

»Shit! Wasseeeer!« Nahezu verzweifelt sah er sich im Laufen um. Da! Tatsächlich stand dort ein Becken mit Wasser mitten in einer Division und wartete nur auf ihn, Ichimaru Gin! Wie von der Tarantel gestochen flitzte er hin und schlabberte es begierig aus, bis kein Tropfen mehr darin war.

»Wie nett, dass jemand hier 'ne Schale Wasser hingestellt hat.« Fröhlich kichernd wischte er sich mit dem Handrücken über den tropfnassen Mund. Sein Durst war vorläufig gestillt.

„Ichimaru-Taichō?", fragte eine Stimme ungläubig. Er glaubte, sie zu erkennen und sah kichernd auf.

„Warum trinken Sie denn das Vogelbecken meines Taichō leer?", erkundigte Abarai Renji sich fassungslos. Natürlich gab es keine Vögel in der Soul Society, aber in der Rokubantai gab es an allen Ecken und Enden in Renjis' Augen nutzlose Gerätschaften und Statuen, die nur der Anschauung dienten. Schließlich war Kuchiki-Taichō ein hoher Adliger und da schickte es sich nun mal auch für seine Division an, einen leicht adeligen Touch aufzuweisen. Genaugenommen hatte der silberhaarige Taichō gerade irgendeinem Divisionsmitglied eine Menge Arbeit erspart, denn das abgestandene Wasser aus dem Vogelbecken zu erneuern war keine besonders beliebte Aufgabe... Fast schon belustigt sah er zu, wie sich Ichimaru auf dem Geländer zwischen ihnen niederließ und ihn beobachtete.

„Schmeiß mal 'n Denkapparat an und dann kommst'e selber drauf, warum jemand Wasser trinkt, Fu~ku~tai~chō~san", grinste Gin souverän. Beim Anblick des Rothaarigen kam ihm sein gerade verpatztes Vorhaben erneut in den Sinn. Diese roten Haare leuchteten so grell, obwohl der Fuku im Schatten vor Wand des Divisionsgebäudes stand...

„Bestimmt, weil Sie Durst hatten, was, Ichimaru-Taichō?", grinste Renji zurück. Das war ja zu komisch! Der gruseligste Taichō soff das Vogelbecken seiner Division aus!! Wenn er das den Anderen erz-

„Ne, Ren~ji", kicherte der Silberhaarige plötzlich. „Weißt'e noch früher? In der Fünften? Was wir immer gespielt hab'n?"

Völlig verwirrt schüttelte der Fukutaichō den Kopf.

»Gespielt?« Plötzlich sprang der Taichō auf die Beine und schlenderte auf ihn zu. »Seit wann nennt er mich beim Vornamen?«

„Hoh... Renji~...", meinte Gin enttäuscht. „Das kannst'e doch nich' vergess'n haben!" Er grinste wieder, denn in seinen Erinnerungen war es glasklar vorhanden. Der Fuku mit den grell roten Haaren war nur noch wenige Meter entfernt. „Uns're kleinen Doktorspielchen jeden dritten Tag? Das war doch immer soooo lehrreich~..."

„W-W-WAS???", stotterte Renji entsetzt und wich an die Wand zurück, als der Taichō keine Anstalten machte stehen zu bleiben. „Sowas haben wir nie gemacht! Auf gar keinen Fall!!"

„Ouch~...", kicherte der Silberhaarige enttäuscht, packte die abwehrend erhobenen Hände und drückte sie über den roten Haaren gegen die Wand. „Gin muss deinen Erinnerungen wohl auf die Sprünge helf'n..."

„I-Ichimaru-... Taichō!", stotterte Renji entsetzt, versuchte sich aber vergeblich zu befreien. „Das können Sie nicht machen!!! Wir haben niema- umgh..." Unfähig weiter zu reden, da der Taichō die Lippen gerade unsanft auf seine drückte und ihm damit das Wort abschnitt, gab er nur noch erstickte Laute von sich. Da er gerade geredet hatte, drang Ichimaru sofort mit der Zunge in seinen Mund ein. Den angeekelten Bruchteil einer Sekunde war Renji versucht, einfach zu zubeißen. Doch dann öffneten sich langsam die blutroten Augen, von denen sein Freund Kira ihm bereits erzählt hatte. Sie sahen noch grausamer aus, als er sie sich vorgestellt hatte! Sofort verwarf er den Gedanken, sich durch einen Biss zu befreien. Fast sicher würde ihn der Taichō dafür töten. Statt an Doktorspielchen, die es niemals gegeben hatte (!), erinnerte er sich genau an die barbarische Blutrünstigkeit seines ehemaligen Fukutaichō. Gezwungenermaßen ertrug er das erkundende Umherstreichen der Zunge in seinem Mund, erwiderte den Kuss aber nicht im Geringsten und schloss voller Unlust die Augen. Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde der Kuss endlich gelöst und er drehte keuchend den Kopf zur Seite. Aber der Silberhaarige ließ ihn nicht los... Er leckte grinsend über seinen Hals! Renji sah das Grinsen nicht, wusste aber genau, dass es da war.

„I-Ichimaru-Taichō,", keuchte er zähneknirschend, „...hören Sie auf! Ich will das nicht." An seinem Hals kicherte es nur und der Taichō sog sich schmerzhaft fest.

„Gin will aber nich' aufhör'n...", grinste der Silberhaarige ausgelassen. Sein neustes Opfer würde ihm jedenfalls keine Ohrfeige verpassen! Ungeduldig wanderte eine seiner Hände am Hals des Fuku herab.

Entsetzt nahm Renji wahr, wie die forsche Hand erst an seinem Gürtel halt machte und ihn aufzog. So weit wollte der Vorgesetzte wirklich gehen?? Aber er selbst doch nicht! Auf keinen Fall! Angewidert verzog er das Gesicht.

„Taichō! Tun Sie das nicht!", protestierte Renji energisch. Aber der Silberhaarige gehorchte ihm natürlich nicht und ließ die Hand in seinem Shihakushō verschwinden... Fest biss er sich auf seine Unterlippe und stöhnte gezwungen auf. Seine Brust wurde gerieben, massiert und gezwirbelt... »Verdammt!« Diese Hand sollte endlich verschwinden!

Den halben, unterdrückten Laut wollte Gin noch viel deutlicher hören! Gemein grinsend zwang er den unwilligen, rothaarigen Rebellen, der immer noch versuchte sich aus seinem eisernen Griff zu befreien, erneut zum Kuss und drang tief in den bereits erkundeten Mund ein. Schleunigst sank seine Hand tiefer und er packte knetend zu. Ein gekeuchter Aufschrei entfuhr dem überraschten Fukutaichō. Doch dann klang er zu einem langen Stöhnen aus, was dem Rothaarigen scheinbar gar nicht recht war.

Ohne es zu wollen, krümmte Renji sich etwas und kam dem Taichō damit näher. Er fühlte jede klitzekleine Bewegung von Ichimarus' Hand intensiv. Auch seine empfindlichen Hoden streifte sie und er stöhnte wieder auf.

Das war es, was Gin wollte! Aber es war noch nicht genug... Es musste noch mehr sein! Doch plötzlich nahm er von rechts etwas wahr. Obwohl man seinen Zustand ganz sicher nicht mehr als klar bezeichnen konnte, sagte ihm sein verlässlicher Überlebensinstinkt, dass von rechts Gefahr drohte! Als hätte er sich verbrannt, riss Gin sich von dem rothaarigen Fukutaichō los und wich mit Shunpo bis zu dem Geländer zurück. Um Haaresbreite entging er der rosafarbenen Welle, die an dem keuchenden Renji vorbei waberte, genau da, wo er zuvor noch gestanden hatte!

„Ichimaru", stellte nicht zum ersten mal an diesem Tag eine kalte Stimme fest. „Vergreifst du dich jetzt wahllos an allem und jedem...", wollte der verärgerte Byakuya wissen, „...oder beschränkst du es auf die Offiziere der sechsten Division?"

„T-Taichō?", keuchte Renji schwach. „Gott sei dank..." Sein Schritt pochte immer noch und er fühlte sich ziemlich wackelig auf den Beinen, weshalb er sich erledigt an der Wand herab rutschen ließ. Angewidert rieb er sich mit seinem Ärmel über den Mund und sah zu dem ausgelassen kichernden Taichō, der auf dem Holzgeländer herumturnte. Diesen ekelig süßen Geschmack würde er wohl eine ganze Weile nicht vergessen können...

„Hm~", meinte Gin und zog dann eine Schnute. „Du hast mich gestört, Byakuya~chan."

Der Fuku riss die Augen auf.

„Byakuya... -chan?", murmelte er entsetzt. »Irgendwie ja ganz niedlich.« Dann sah er zu seinem Taichō hinüber und revidierte seine Meinung augenblicklich.

„Was bezweckst du mit deinem unwürdigen Verhalten, Ichimaru?", fragte Kuchiki eiskalt. So schnell würde er nicht wieder die Fassung verlieren.

„Bäh~ warum red'ste 'n schon wieder so geschwoll'n, Byakuya~chan?", maulte Gin unzufrieden. Doch dann wurde sein Blick erneut von etwas abgelenkt. Kichernd zeigte er auf den Taichō. „Sag mal, Byakuya~chan... Adlige Friseure haben echt was auf'm Kasten, ne? Wie hast'e denn deine Haare so schnell umgefärbt?" Sein Kichern grenzte schon an ein halbes Lachen. „Nyah~ rosa steht dir noch besser als grün! Passt gut zu deinem Shikai!", grinste der Silberhaarige.

„Ban-kai!" Noch während Byakuya sein Zanpakutō fallen ließ, verschwand der unverschämte, silberhaarige Taichō jedoch blitzschnell. Während das übermütige Kichern langsam verklang, blieb er vor seinem zusammengesackten Fukutaichō stehen. „Steh auf, Renji."

„Hai... Taichō...", antwortete der Fukutaichō ungewohnt leise und schob sich an der Wand hoch, bis er auf den Beinen stand.

„Taichō? Was war das?" Eine ganze Weile antwortete Kuchiki-Taichō nicht und sah nur in die Richtung in der der Sanbantai-Taichō verschwunden war.

„Ich weiß es nicht."

Völlig mit seinen Gedanken und Vermutungen über den Silberhaarigen beschäftigt, ging Byakuya voraus, während sein Fuku folgte.

„Vergiss diesen Vorfall, Renji."

Sweet temptation ends in frozen mishap ~ Süße Verführung endet in eiskalter Panne

Tief seufzend sprang der Silberhaarige über eine Mauer. Schon wieder war sein Versuch misslungen... Äußerst belustigt beobachtete er die roten und pinken Schäfchen, die an Seireiteis' Himmel umher flogen. Plötzlich, als er sich gerade über den Absturz eines der Schäfchen in einen der großen lilagestreiften Bäume kringelig kicherte, knurrte sein Magen ziemlich laut.

»Hm~ ... Rangiku gibt mir sicher was zu Futtern...«, dachte er fröhlich und hüpfte freudestrahlend durch die urplötzlich in schlängeligen Kurven verlaufenden Gassen auf die zehnte Division zu.

„Rangiku~chaaaaaan!", rief Gin ausgelassen über den Flur. Einige wenige Shinigamis liefen herum, aber sie schnitten so komische Grimassen. Da wollte er sie nicht fragen. Vielleicht war ihnen schlecht? „Rangiku~CHAAAAAAAAN!!" Kichernd hüpfte er weiter und stürzte durch die Tür mitten ins Taichōbüro, in dem Rangiku ihr Sofa stehen hatte.

„Huuhuuuch~?", kicherte der Silberhaarige, als er im fast stockdunklen Raum stand. „Is' schon Nacht, Rangiku~chan?"

In seinem Hinterzimmer sah der kleine, bei schwachem Kidō-Kerzenschein arbeitende Taichō auf.

„Ichimaru?", fragte Hitsugaya ungläubig. Das unerwartete, laute Poltern aus dem Vorraum ließ ihn aufstehen und nachsehen. Mit einem Shakkahō in der Hand wagte er sich vorsichtig an den Tischen und anderen Möbelstücken entlang.

„Aaaaaautschiiiii...", jammerte es gequält vom Boden zu ihm herauf. Tōshirōs' Kidōflamme beleuchtete den rücklings über das Sofa gestürzten Silberhaarigen. Ichimaru rieb sich den Hinterkopf und schien mit verzogenem Gesicht zu ihm herauf zu sehen.

„Was tust du da, Ichimaru?", wollte er genervt wissen.

„Wo is' Rangiku~chaaaaan???", quäkte Gin verwirrt. Sein Kopf tat weh... Auch über die kleinen gelben Vöglein, die zwitschernd über seinem Kopf kreisten, konnte er gerade gar nicht kichern.

„Herrgott", schimpfte der kleine Taichō und zog den am Boden Liegenden hoch, was auch gelang, da Ichimaru scheinbar nicht vorhatte, liegen zu bleiben.

„Komm erstmal hoch. Matsumoto hat heute ihren freien Tag und wird zu hause sein." Während der Silberhaarige sich schwankend auf einen der Sessel setzte, grummelte Tōshirō. Der Typ hatte ihm gerade noch gefehlt! „Vermutlich ist sie eher in irgendeiner Kneipe und betrinkt sich."

„Rangiku~chan...", murmelte Gin enttäuscht über die Abwesenheit seiner Freundin und starrte geknickt in die rote Kidōflamme, die Hitsugaya auf dem Tisch entzündet hatte. Der junge Taichō machte sich daran, das umgeworfene Sofa wieder aufzurichten, als Gins' Magen erneut knurrte. Frustriert stützte der Silberhaarige den Kopf in die Hand und fixierte weiterhin die Flamme, die, obwohl es im Zimmer völlig Windstill war, seltsam vor seinen Augen flackerte.

„Gin hat Hunger...", murmelte er niedergeschlagen in seine Hand hinein.

»Na toll«, dachte Tōshirō genervt. »Wie werde ich den jetzt am Schnellsten wieder los?«

„Willst du nicht Matsumoto besuchen, Ichimaru? Ich habe noch viel Arbeit zu erledigen", seufzte er und wand sich wieder in Richtung seines Hinterzimmers.

„Nyääääh~", quengelte es hinter ihm. „Bis zu Ran~chan is' Gin verhungert..." Stutzig blieb er stehen. Kam es ihm nur so vor oder war der Sanbantai-Taichō heute noch wesentlich absonderlicher als gewöhnlich? Erneut grummelte Ichimarus Magen leise und das tiefe Seufzen erweichte ihn schließlich doch. Selbst seufzend marschierte Tōshirō in auf sein Hinterzimmer zu. „Hier ist noch ein Kuchen, den mir Ukitake neulich geschenkt hat. Den kannst du haben."

Mit urplötzlich erwachtem Interesse schnellte der silberhaarige Kopf in die Höhe und blickte dem kleinen Taichō aufmerksam hinterher.

»Kuuuuuuchen?« Gin lief das Wasser im Mund zusammen. Dass er nicht anfing zu sabbern, war auch alles.

Unwissend, dass er dem Körper des silberhaarigen Taichō damit exakt den Brennstoff gab, nach dem dieser verlangte, stellte Hitsugaya die süße, mit dickem Zuckerguss überzogene Torte vor Ichimaru auf den Tisch und setzte sich gemütlich mit verschränkten Armen auf das Sofa.

„Iss", befahl er seinem Kollegen. »Und dann verschwinde. Trotzdem... gut, dass das Teil endlich wegkommt.«

Ausgehungert machte Gin sich über den Kuchen, der genau seinen Geschmack traf, her und ließ unter den staunenden Augen Hitsugayas keinen Krümel übrig. Kichernd nahm er sich die Platte und schleckte sie restlos leer.

„Du solltest öfter herkommen", rutschte es Tōshirō unüberlegt heraus.

Überrascht richtete Gin seinen rötlichen Blick auf den kleinen Taichō. Denn kaum war sein Hunger verschwunden, tauchte ein anderes Gefühl wieder überdeutlich auf. „Du willst, dass ich öfter hier bin?"

„Ähm... also... So war das nicht gemeint", versuchte Tōshirō ein zu lenken und sah deutlich verlegen über seine dumme Wortwahl zur Seite. „Ich meine, weil du so gerne Süßkram isst. Ukitake schmeißt mir das Zeug mehr oder weniger hinterher und ich kann so viel nicht alleine essen."

„Hm~...", grinste Gin begeistert und schob sich zu Hitsugaya auf das Sofa. „Dann ess'n wir's Zeug eben zusammen~..."

„Äh, so war das nicht...", setzte Tōshirō entgeistert an und lehnte den Oberkörper zurück, da Ichimaru immer näher kam. Dieser durchdringende Blick verunsicherte ihn und hielt ihn zugleich gefangen... Plötzlich strich der Silberhaarige mit den Fingern zart über seine Lippen und brachte ihn damit zum Schweigen.

„W-was machst du?", nuschelte er wie betäubt durch Ichimarus Finger. Das draufgängerische Grinsen kam immer näher...

„Gin holt sich seine Süßigkeiten~", hauchte der Silberhaarige verführerisch gegen die Lippen unter seinen Fingern und senkte die Lider, während er seine Finger und Lippen vertauschte und den kleinen Taichō küsste.

Haltlos griff Tōshirō in den Haori und versuchte willensschwach sich dem Silberhaarigen zu entziehen, indem er sich weiter zurück lehnte, aber Ichimaru schien nicht aufgeben zu wollen und kam nach. Schlagartig lag er unter ihm und wurde in die Polsterung des Sofa geküsst.

»Wozu will der noch Süßigkeiten?«, schoss es dem schwachen, kleinen Taichō durch den Kopf, als Ichimarus' Zunge seine völlig Bewegungslose anstupste. »Der schmeckt selbst wie 'n ganzer Süßigkeitenladen...« Unvermittelt wurde sein Schritt massiert. Doch statt Ichimaru während seines erstickten Aufschreis wegzudrücken, zogen Tōshirōs Hände den Silberhaarigen näher an sich. Er fühlte das belustigte Grinsen an seinen Lippen und wusste auch, dass sein Gesicht sicherlich ein bisschen gerötet war. Aber... das fühlte sich einfach zu gut an! Der Kuss löste sich, als die Gefühle in seiner Körpermitte durch das stärkere Kneten immer mehr zusammenflossen und er laut stöhnend den Kopf in den Nacken drückte.

„Ahhhh...." Augenblicklich hatte er die süßen Lippen an seinem Hals, wo sie sich langsam zu seinem Ohr küssten.

„Shirō~chan stöhnt aber niedlich für Gin", grinste Gin und rieb Hitsugayas' Schritt nochmals stärker, was den Kleinen gleich zum lauten Aufstöhnen veranlasste. Freudestrahlend über ein williges Opfer, hob er den kleinen Taichō hoch und trug ihn zum Schreibtisch, was Hitsugaya hilflos keuchend über sich ergehen ließ. Mit einem gezielten Schwung fegte der Silberhaarige alle Dokumente, Unterlagen und andere Gerätschaften vom Tisch und legte Hitsugaya rücklings auf den freigewordenen Platz.

„Meine Arbeit...", jappste Tōshirō versuchsweise, doch dann hingen seine Beine schon an Ichimarus Seiten hinab und er würde erneut geküsst, während der Taichō sich über ihn beugte und dessen Hände über seine Kleidung glitten. Erregt fühlte er die kühle Hand in seinem Shihakushō über seine Brustknospe reiben. Beinahe glaubte er, seine Sinne würden verrückt spielen!

Hatte er nicht eigentlich Gefühle für Momo? Aber Ichimaru war überall an seinem Körper.... und es fühlte sich gut an! Die fordernde Zunge in seinem Mund! Die stimulierende Hand in seinem Ausschnitt! Die anderen knetende Hand in seinem Schritt! Erneut stöhnte Tōshirō genießerisch auf und reckte sich mit durchgedrücktem Rücken den Berührungen entgegen. Ichimaru löste flink seinen Gürtel, schaffte es aber irgendwie nicht eine Sekunde zwischen seinen Beinen zu verschwinden. Ohne sein Oberteil durcheinander zu bringen, stibitzte der Silberhaarige ihm die Hose und beugte sich erneut über ihn. Jedoch küsste er dieses Mal nur seinen Hals und hielt drängelte ihm zwei Finger in seinen Mund. Als er diesmal nur federleichtes Streichen in seinem Schritt fühlte, begann er erregt an den angebotenen Fingern zu lutschen. Plötzlich, wie auch immer das geschehen war, war er seinen Haori los und fand sich auf allen Vieren hockend auf ihm wieder. Benebelt sah er sich zu Ichimaru um und fühlte im selben Moment zwei feuchte Finger in seiner Unterhose verschwinden.

„I-Ichima..." Mit aufgerissenen Augen sah er wieder nach vorn und krallte sich in seinen Haori, als ein Finger in seinen Hintern eindrang. „...aaah..." Er biss die Zähne zusammen, denn der Finger drängelte sich weiter in ihn hinein. „...ru...", knurrte Tōshirō stocksteif.

„Hm~", kicherte Gin und strich wieder über die Vorderseite der Unterhose. „Shirō~chan muss locker lass'n." Angestrengt gehorchte der kleine Taichō, weshalb Gin ihn netterweise auf einen sehr empfindlichen Punkt in seinem Körper aufmerksam machte, indem er mit seinem Finger dagegen drückte. Der überraschte Aufschrei des Kleinen war wirklich niedlich. Erneut stupste er dagegen und kicherte.

„Ne, Shirō~chan...", gurrte Gin. „Wie schaut's da vorn aus?"

„G-Gut", stammelte Tōshirō verwirrt über die Frage. „A-Alles gut." Die Hand auf und die andere in seinem Hintern machten ihn völlig wahnsinnig.

Der nächste Stups gegen seine Prostata warf Hitsugaya stöhnend auf die Unterarme. Der kleine, zierliche Körper machte Gin ja schon irgendwie an. Und das Gestöhne erst! Aber jetzt wollte er doch mal sehen, was der Taichō der Zehnten so zu bieten hatte. Grinsend zog er die Unterhose ganz herunter und neigte seinen Kopf von der Seite unter Hitsugaya, während er ihn wieder aufstöhnen ließ.

„Hm~" Probeweise leckte der Silberhaarige über die Erregung. Auch das erneute Stöhnen vertrieb seine wachsende Enttäuschung nicht... Er stubste wieder zu... , zog seinen Finger heraus und wuschelte Hitsugaya dann mit selbiger Hand im Vorbeigehen über die schneeweißen Strubbelhaare.

„Gomen na', Kleiner", grinste Gin. „Das is' mir alles zu klein." Mit einem gekicherten „Danke für den Kuuuuchen~!" hüpfte der Silberhaarige sorglos aus dem Fenster.

Verstört blinzelte Tōshirō und erkannte erst, als der Sanbantai-Taichō längst abgezischt war, dass er allein war.

„Zu klein?", fragte er fassungslos. Dann wurde ihm die volle Bedeutung der Worte bewusst und sein Reiatsu begann ungehalten zu brodeln und zu kochen. „ZU KLEIN? ICH?"

Mit einem wütenden Aufschrei schlug er die Faust auf den Tisch, sodass eine Delle entstand, die ihn noch wochenlang an diesen demütigenden Vorfall erinnern würde.

„ICHIMARUUUU!!!!", brüllte Tōshirō wütend.

Mit einem lauten Krachen erstarrte alles in einem Meter Umkreis um den Schreibtisch herum zu Eis...

Next mishap with the best friend ~ Nächste Panne mit der besten Freundin

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Honeyed mishap with the violent superior ~ Honigsüße Panne mit dem brutalen Vorgesetzten

Kaum zwei Straßenecken weiter hatte der Silberhaarige vergessen, dass Ran-chan ihn immer lieb hatte. Keiner hatte ihn lieb! Alle hatten ihn fortgejagt. Ran-chan auch. Fortgeschickt nach Hause. Schlafen. Angewidert verzog er das Gesicht und kickte übellaunig gegen einen zusammengeknüllten Papierball am Boden. Zuhause war doof. Er hatte keine genaue Ahnung mehr, wo er eigendlich war, da er den Boden anstarrend weiter ging. Schließlich lehnte er sich erschöpft gegen eine Tür. Eigendlich kam ihm diese Gegend doch bekannt vor...

Unwichtig. Keiner hatte ihn lieb. Das war alles, was ihn jetzt nervte…
 

Irgendwann um kurz nach zehn Uhr hörte der braunhaarige Taichou einen dumpfen Laut an seiner Haustür. Wer konnte so spät noch etwas wollen? Für ein Klopfen war das Geräusch auch recht schwach gewesen... In Erwartung eines dummen Schäfchens, setzte er gekonnt einen etwas verschlafenen, aber warmherzigen Gesichtsausdruck auf und öffnete die Tür. Als ihm dann jedoch ein halber Körper entgegen fiel, verlor sogar er für einen Augenblick die Fassung und starrte überrascht in das äußerst bekannte, aber schmerzhaft verzogene Gesicht. „Gin?"

„Autschi autschi...", jammerte der Silberhaarige, dessen Hinterkopf gerade, mal wieder an diesem Tag, Bekanntschaft mit einem Holzfußboden gemacht hatte.

„Was möchtest du von mir?", fragte er wieder gefasst und ohne warmes Lächeln im Gesicht.

„Aizen-san?", fragte Gin schwach, entspannte sich dann aber wieder resigniert. „Ich will nix."

„Steh auf", befahl Aizen, da er die Tür wieder schließen wollte.

„Nee", meinte Gin lustlos. Alles kam ihm gerade so egal vor. Einfach alles...

„Steh auf, Gin", befahl der Braunhaarige 30° kälter.

Gins' Überlebensinstinkt meldete sich und er rappelte sich schwerfällig auf, blieb aber einfach nur stehen, wo er eben stand. Mitten in der Tür.

„Hättest du die Freundlichkeit hereinzukommen?", fragte Aizen ausdruckslos und tatsächlich ging der Silberhaarige die zwei Schritte, bis er neben ihm stand und er endlich die Tür schließen konnte. Genau begutachtete er Gins Gesicht, doch außer dem fehlenden Grinsen konnte er nichts Ungewöhnliches darin feststellen, weshalb er sich abwendete.

„Möchtest du einen Tee?", fragte er mehr, weil er selbst einen wollte. Das seltsam betrübte „Hai“ wunderte ihn schon ein wenig, jedoch setzte sich der Silberhaarige brav an den kleinen Tee-Tisch und wartete auf ihn. Trübsinnig nahm Gin sich Honig und verrührte ihn in seinem Tee.

„Was ist los?", wollte Aizen direkt wissen.

„Nix", war die knappe Antwort.

„Gin, du lügst", stellte er fest.

„Ich lüg' nich'", log der Silberhaarige.

Ratlos sah Aizen auf Gins' Tasse hinab. „Wenn du noch mehr nimmst, ist bald mehr Honig als Tee in deiner Tasse." Auf dem Weg, sich den sechsten Löffel in die kleine Tasse zu schaufeln, verharrte die Hand und zog sich schließlich zurück. Vor sich hin murmelnd trank der Silberhaarige seine Tasse in einem Zug aus und starrte dann auf seine Füße.

„,,Gin", sagte er streng. Statt mit einem folgsamen „Hai, Aizen-san?“, zu antworten, kam von Angesprochenem nur ein langgezogenes „Hmmm...?".

„Du sagst mir jetzt sofort, was los ist. Das ist ein Befehl!"

„Keiner hat Gin lieb...", murmelte Gin unglücklich und ließ die Schultern hängen.

Zwar irritierte Aizen diese ungewöhnliche Aussage völlig, doch er fühlte an Gins' Reiatsu genau, dass der Silberhaarige ehrlich deprimiert war und ihm keineswegs etwas vorspielte. Dann sah Gin ihn doch an.

„Hat Aizen-san Gin denn gern...?"

Die Stimme des Silberhaarigen hörte sich so verzweifelt und zerbrechlich an, dass er tatsächlich Mitleid für ihn empfand. ,Was soll's...', dachte Aizen nachgebend und setzte sich neben seinen immer treuen Gefolgsmann.

„Ich empfinde es zwar als etwas ungewöhnlich, dass du mit solch einer Frage zu mir kommst, Gin...", grinste er kalt und griff fest in die silberweißen Nackenhaare, „...aber natürlich habe ich dich gern."

„Autschi...", murmelte der Silberhaarige gegen Aizens' Lippen, bevor sie sich fest auf Seine drückten.

Dominierend zog er Gin an den Haaren zu Boden und küsste ihn unsanft runter. Auch seine andere Hand war nicht untätig, während er über den Silberhaarigen herfiel. Sonst war er es, der sich hin und wieder an ihm verging, aber heute war Gin zu ihm gekommen. Nicht umgekehrt. Überlegen griff er gleich zwischen die Beine und brachte Gin zum lauten Keuchen. Wie gewöhnlich hatte er keine Chance ihm zu entkommen. Selbst wenn er gewollt hätte, was heute eindeutig nicht der Fall zu sein schien. Bevor er den Kuss löste, biss er ihm in die Unterlippe, sodass Gin aufwimmerte und sie sich leckte, während Aizen sich den zarten Hals vornahm und seine Hände zielgerichtet Gins' Beine auseinander drückten. Erneut massierte er ihn hart, woraufhin der Silberhaarige schmerzhaft mit den Zähnen knirschte. Dennoch legte Gin ihm die Arme um die Schultern und Aizen knabberte in die bereits entblößte Schulter.

„Ein Ginlein~ steht in Seireitei~ ganz stumm und still~,...", sang der Silberhaarige plötzlich los und der Taichō über ihm sah verblüfft auf. Der süße Honig began gerade, dem am Boden liegenden Taichō neue Energie zu bescheren. „... er hat vor~ lauter Käääälte~ ein Haorilein um~."

Aizen war ausnahmsweise völlig sprachlos.

„Sag'~, wer mag der Taichō~ sein, der da steht~...", flötete Gin fröhlich fort.

„Gin?"

„...in Seireitei~ allein, mit den~ purpurroohoten Äugelein~?" Er holte tief Luft, um zur nächsten Strophe anzusetzen, doch da zog Aizen ihn rigoros am Kragen hoch und funkelte ihm verärgert ins Gesicht. „La~la~la~", machte Gin wenig gesangsbetont.

Irgendwas stimmte doch hier eindeutig nicht! Was zum Teufel war mit Gin los? „Mach die Augen auf, Gin." Bockig sah der Silberhaarige zur Seite und verschränkte die Arme.

„Nä. Will nich'", meinte Gin trotzig wie ein kleines Kind und kniff die Augen fest zusammen. Das schwankende Reiatsu fühlte er deutlich, doch er wollte nicht. Erst, als er schmerzhaft am Kinn gepackt wurde und Aizen ihm wütend entgegen funkelte, regte sich erneut sein Gefühl, das ihm sagte, sich zu weigern würde Gefahr bedeuten. Also gehorchte er.

Der braunhaarige Taichō seufzte tief. „Seit wann nimmst du Drogen, Gin?"

„Waaaaaaas?", rief der Silberhaarige empört und entzog sich der Hand, die ihn auch entkommen ließ. „Sowas mach' ich nich'! Weiß nich' mal, was das is'!"

„Ist das so?", fragte Aizen provokant. „Dann erkläre mir mal, warum du Pupillen groß wie Saugnäpfe hast."

„Sowas hab' ich nich'!", behauptete Gin felsenfest. „Weiß nich' mal, was Saugnäpfe sind!" Wieder seufzte sein Boss seltsamerweise. Sonst seufzte der niemals. „Außerdem sind nur die Schafe schuld!"

„Die Schafe?", fragte der Braunhaarige misstrauisch und sah zu seinem Schreibtisch, als Gin sofort darauf zeigte.

„Das Blaue da zum Beispiel", antwortete der Silberhaarige eifrig. „Oder das Rosafarbene unter'm Tee-Tisch. Die sind schuld!"

Stöhnend legte Aizen sich die Hand vors Gesicht. Dann fasste er Gin bei den Schultern und sah ihn eindringlich an. „Du gehst jetzt auf direktem Wege nach Hause, Gin, und schläfst bis morgen früh durch. Verstanden?"

Gebrochen sah Gin zur Seite und erhob sich schwerfällig.

„'Schüss", gab er monoton von sich. Völlig in seiner Depression versunken, trat er in die kühle Nacht hinaus und stapfte am Boden zerstört, mit dem Ziel Futon im Taichōzimmer, zurück in die Richtung in der seine Division liegen musste.

Final success with the blond one who likes you ~ Endlich Erfolg mit dem Blonden, der dich mag

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Conclusion for the fox on drugs „I don't regret." ~ Abschluss für den Fuchs auf Drogen „Ich bereu's nicht."

Verwirrt sah er sich um, denn im ersten Moment hatte er nicht die geringste Ahnung wo er sich befand. Dann kam die Erkenntnis schlagartig über ihn. Er, Kira Izuru, hatte mit seinem Taichō geschlafen! Aber... wo war er? Wo war sein Taichō, den er jetzt beim Vornamen nennen durfte und in dessen Arm er eingeschlafen war? Auch im angrenzenden Badezimmer, wo er sich erstmal wusch und betrübt die Spuren der letzten Nacht beseitigte, war kein Taichō zu finden. Hatte er nur mit ihm gespielt? Aber dann wäre er doch nicht abgehauen, sondern hätte ihn mit seiner Naivität aufgezogen! Niedergeschlagen ließ Izuru seinen leicht pochenden Hintern auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch sinken und fing an, die tägliche Arbeit zu erledigen. Mit leichten Herzstichen hatte er gerade den zweiten Stuhl vor seinem Tisch weggestellt. Warum...?

Den ganzen Tag über erschien Ichimaru nicht mehr auf der Bildfläche. Irgendwann am späten Nachmittag war Izuru nicht mehr nur am Boden zerstört, sondern auch wütend auf den Taichō. Erst hatte er ihn ausgenutzt, obwohl Izuru sich nur um ihn gesorgt und ein paar nette, geflüsterte Worte ernst genommen hatte, und als wäre das noch nicht schlimm genug, ließ er ihn wie eine heiße Kartoffel fallen und mied ihn wie die Pest?!
 

Missmutig ließ der Blonde sich nach Dienstschluss zu seinen Fukutaichō-Freunden an den Tisch sinken. Renji und Rangiku diskutierten brandheiß und kippten dabei einen Sake nach dem anderen. Nur Shūhei schien zwar halbherzig zu zuhören, beteiligte sich aber nicht an der Debatte.

„Was ist denn bei denen los, Hisagi-san?", erkundigte sich Izuru nur halb interessiert.

„Doch hat er! Glaub es doch endlich!", rief Renji empört.

„Nie-mals!", antwortete Rangiku überzeugt.

Shūhei stützte den Kopf abgewand von den Beiden auf und sah seinen blonden Freund an. „Angeblich soll dein Taichō gestern Nachmittag wie ein Irrer durch Seireitei gerannt sein und Leute überfallen haben." Izurus' Augen weiteten sich.

„Was soll er gemacht haben?", flüsterte er entsetzt und nun wurden auch die anderen Beiden auf ihn aufmerksam.

„Seit wann trägst'n du'n Schal, Kira?", wollte Renji misstrauisch wissen.

Auf die Frage hatte er sich vorbereitet, deshalb kam seine Antwort jetzt sofort. „Ich habe mich erkältet, Abarai-kun."

Renji rümpfte die Nase und deutete auf den Knutschfleck an seinem Hals. „Vielleicht sollt' ich auch einen tragen. Das war dein Taichō."

„Was?", flüsterte Izuru entgeistert. Bei einem Überfall hatte er nicht gleich an sowas gedacht! Seinen eigenen Schal trug er ja genau deshalb...

„Dein Taichō hat erst meinen Taichō überfallen. Was er genau gemacht hat, wollte Kuchiki-Taichō nich' sagen, aber er war stink sauer auf Ichimaru und der war echt seltsam drauf. Erst hatt'er aus unserem Vogelbecken gesoffen." Renji trank zwei große Schluck aus seiner Flasche, anstatt die Schälchen zu benutzen, und knallte sie auf den Tisch. „Und dann hat er mich geküsst und so weiter."

„Und so weiter?", flüsterte Izuru bestürzt. War er nur Einer von Vielen gewesen? Vermutlich der Dümmste, der als Einziger auf die Launen Ichimarus' hereingefallen war?

Renji winkte ab. „Nur Gegrapsche. Gott sei dank nur das!"

„Tse", machte Rangiku. „Das macht der niemals! Außerdem war er gestern Abend bei mir und wollte über mich herfallen."

„Steht der jetzt auf Männer oder Frauen?", warf Shūhei desinteressiert ein.

„Männer!", rief Renji.

„Frauen!", antwortete Rangiku lautstark.

Izuru sagte nichts.

„Dabei fällt mir ein...", meinte Rangiku und legte nachdenklich einen Finger ans Kinn. „Mein Taichō war heut' auch voll sauer auf Gin. Vielleicht hat er dem ja auch einen Besuch abgestattet."

Wie geschlagen ließ Izuru den Kopf auf die Tischplatte sinken und starrte seine unangerührte Sakeflasche an. „Und? Hast du mit ihm geschlafen, Matsumoto-san?", fragte Izuru mit belegter Stimme, sah die Fuku aber nicht an.

„Nein", seufzte Rangiku. „Er war irgendwie komisch. Anders als sonst."

„Das ist wahr", stimmte Renji zu. „Sonst würde der doch nie aus 'nem Vogelbecken saufen und behaupten, mein Taichō hätte rosa'ne Haare." Sein schallendes Lachen dröhnte durch die ganze Kneipe. „Er hat meinen Taichō Byakuya-chan genannt!!"

Der blonde Fukutaichō wurde hellhörig und hob den Kopf.

„Bei mir hat er die ganze Zeit was von Ran-chan gefaselt. Das sagt er sonst fast nie! Und als er ging, meinte er, ich solle das Schaf rausschmeißen. Es wär' zu laut zum Schlafen. Was für'n Schaf zum Teufel??!!"

„Hat er bei euch auch dauernd in der dritten Person von sich geredet?", fragte Izuru nachdenklich. Seine Freunde nickten heftig. Irgendwas hatte gestern nicht gestimmt. Aber was? Warum?

„Ach...", winkte Shūhei gelangweilt ab, „...vielleicht hat er was Komisches gegessen und nur Verdauungsprobleme."

Was Komisches gegessen?, überlegte der Blonde und riss dann die Augen auf. „Der Busch!"

„Der Busch? Kiraaa, wir sin' hier nich' im Waaaald", lallte Renji belustigt.

„Nein!", rief Izuru aufgeregt. „Mein Taichō hat gestern Nachmittag so einen komischen Busch gegessen. Aber er wollte mir nicht sagen, was es ist."

„Was?", rief Rangiku beleidigt. „Er hat mein Geschenk aufgegessen? Das sieht ihm verdammt ähnlich!"

„Das war von dir?", fragte Izuru überrascht. „Was war das denn?" Langsam kamen sie der Sache näher...

„Kein Plan", meinte die Fuku genervt. Plötzlich erhellte sich ihr Gesicht. „Aber!", rief sie und sprang auf. „Da war so'n Zettel bei."

Fassungslos sah Izuru zu, wie die Fukutaichō den Ausschnitt ihres Shihakusho kräftig schüttelte und neben ihren Brüsten, die beinahe heraus hopsten, allerlei Gedöns und Kleinkram auf den Tisch fiel.

„Ich heb' alles auf", kicherte Rangiku stolz und griff nach dem einzigen Zettel. „Ziiiierpflaaaanze", las sie gedehnt vor. „Niiicht zuuum Verzeeehr geeigneeeet. Uraaahaaaraaa-Shop. Da steht noch was, aber das is' zu klein."

Izuru schnappte sich den Zettel und kniff die Augen zusammen. „Wenn du die Pflanze doch gegessen hast und das hier noch lesen kannst, bist du wirklich genial! Die Cannabis- oder auch Hanfpflanze wirkt bei Verzehr als Droge!", las Izuru vor. Darunter war ein lachender Smilie mit gestreiftem Hut gezeichnet. Entgeistert ließ er den Zettel sinken. Rasendschnell wirbelten seine Gedanken durcheinander und er bekam gar nicht mit, dass seine Freunde ihn ansprachen.

„Ich muss weg", sagte er, sprang auf und marschierte ohne einen Tropfen getrunken zu haben aus der Kneipe hinaus in die Dämmerung.
 

Die Sonne war gerade dabei, völlig vom Horizont zu verschwinden. Es tauchte die dritte Division in ein seltsames, warmes Licht, welches auch die sanften Züge des Fukutaichō beleuchtete. Seine Wut war völlig vergessen. Unendlich traurig war er, aber es gab niemanden, auf den er wütend sein durfte. Ein wenig Hoffnung hatte er noch. Deshalb hielt er, für den Fall der Fälle, in seiner Hand, was er eben in seiner Hand hielt. Er hielt es sich dicht an den Bauch gepresst. Dass es vielleicht albern aussehen mochte, war ihm ausnahmsweise völlig gleichgültig. Es gab nur einen einzigen Shinigami, der ihn so sehen würde. Wenn er denn kommen würde...

Und mit einem Mal, der Blonde stand noch keine fünf Minuten hinter dem Geländer und sah in den Sonnenuntergang, stand er hinter ihm. Sanft legte er seine Arme um die Schultern des Kleineren und sah ebenfalls in die untergehende Sonne. Den ganzen langen Tag hatte er sich mit den höllischsten Kopfschmerzen seines Lebens herumgeschlagen und auch jetzt dröhnte sein Kopf in einem fort. Doch Izuru war hergekommen! Weit nach Dienstschluss und offensichtlich nicht zum Arbeiten. Gin erinnerte sich nicht an alles vom gestrigen Tag, an Vieles nur bruchstückhaft. Die Nacht mit Izuru stand jedoch glasklar vor seinem Auge. Heute morgen war einfach alles völlig durcheinander gewesen, als er mit dem Fuku in seinem Bett völlig nackt aufgewacht war. Wie sehr hatte er ihm gestern und heute wehgetan? Wie sehr hatte er sich selbst wehgetan? Warum war er so außer Kontrolle geraten, wie es eben passiert war? Izuru war nicht zusammengezuckt... Er hatte ihn erwartet. Auf ihn gewartet.

„Ich bereu's nich', Izuru", flüsterte Gin heiser.

„Haben Sie Schmerzen, Taichō?", fragte Izuru sofort, denn sein Taichō hörte sich keineswegs gesund an. Angespannt senkte sich der silberweiße Kopf auf seine Schulter.

„Höllische Kopfschmerzen seit heut' Morgen", gab Gin gegen den Rücken seines Fuku flüsternd zu. Sofort fühlte er Izurus' Hand auf seinem Kopf und die Schmerzen waren wie weggeblasen. Völlig entspannt und erleichtert seufzte er laut auf. Heilkidō... Damit hatte er wirklich nicht gerechnet! Izurus traurige Stimme ließ ihn wieder aufsehen.

„Ich bin hier, um mich zu entschuldigen, Taichō. Ich habe Ihren Zustand gestern nicht erkannt und das tut mir sehr leid", sagte Izuru betrübt. „Sie standen unter Drogeneinfluss seit Sie diese Pflanze gegessen hatten." Die Zeit, die der Taichō schwieg, kam ihm unendlich lang vor. Er hatte diesen Mann versucht zu erziehen, er hatte versucht mit ihm auszukommen, sich nicht ständig ärgern oder verängstigen zu lassen und nun stand er hier und hoffte auf seine Zuneingung. Es duftete so herrlich nach Lavendel...

„Warum hast du mich beklaut?", fragte Gin leise, als er sah, was Izuru in der Hand hielt und seine Gedanken wieder einigermaßen geordnet verliefen. Gestern hatte er viele Leute geküsst, soweit er sich erinnern konnte. Doch nur für Einen glaubte er heute noch das Gleiche wie gestern zu empfinden.

Lächelnd sah Izuru auf seine Hand hinab. „Für den Fall, dass Sie es wirklich nicht bereuen."

Gin grinste zufrieden.

„Ich bereu's nicht, Izuru", wiederholte er und drückte ihn fester an sich, während Izuru sich die große, kelchförmige Kakiblüte vor das Gesicht hielt und daran roch.

„Ich auch nicht, Gin", seufzte Izuru völlig entspannt und glücklich. Dann hielt er Gin die Blüte unter die Nase und der Silberhaarige schnupperte genießend daran. Der Taichō wand den Kopf und Izuru sah tief in die rötlichen, sehnsüchtigen Augen.

Liebevoll küsste er Izuru über dessen Schulter hinweg und genoss den angstfreien Blick, bevor sich die großen, braunen Augen erleichtert schlossen. Gin hatte es immer gewusst. Sein blonder Fukutaichō Izuru hatte Talent! Er hatte sehr viele Talente. Womöglich hatte er sich geirrt und Izuru besaß doch auch das Talent, ihn zu erziehen.
 

~Happy End~



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  tsukimegami
2013-01-11T00:20:51+00:00 11.01.2013 01:20
Schreib mal bitte weiter (; ich mag die idee sehr und bin gespannt an wem sich das Füchsel noch so vergreift (:P bin ja stark für Ukitake-taishõ ;3 sag bescheid, falls es weiter geht! (:
Von:  BlackRose_
2011-07-12T13:00:36+00:00 12.07.2011 15:00
Das kann aber auch nur Gin ne unbekannte Pflanze einfach so aufessen. Rangiku tut mir leid da bringt sie ihm schon ne topfpflanze mit und schon wird überlegt wie sie am besten entsorgt. Du hast da malwieder ne richtig gute idee. Taicho auf drogen ich frage mich das wohl enden wird. xD Mach weiter so *daumen nach oben halt*


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